GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine elektrische
Steckverbindung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Während die beiden elektrischen Schnittstellen eines geraden elektrischen Steckverbinders
eine gemeinsame Längsachse aufweisen, sind die Längsachsen der beiden elektrischen
Schnittstellen eines gewinkelten elektrische Steckverbinders in einem bestimmten Winkel,
vorzugsweise in einem Winkel von 90°, zueinander orientiert. Derartige gewinkelte
elektrische Steckverbinder sind in vielfältigen Konfigurationen im Einsatz, bei denen
die Anwendung der elektrischen Verbindung jeweils einen Richtungswechsel in der Signalführung
erforderlich macht. Gewinkelte Steckverbindungen kommen beispielsweise bei einer elektrischen
Verbindung zwischen zwei senkrecht zueinander orientierten Leiterplatten oder bei
einer bauraumbedingten Führung eines Kabels parallel zur Fläche der Leiterplatte zum
Einsatz.
[0003] Wird in einem gewinkelten Steckverbinder ein differentielles Signal übertragen, so
sind hierfür bekanntlich zwei Innenleiterkontaktelemente erforderlich. Weisen die
beiden Innenleiterkontaktelementen jeweils zwischen den beiden Schnittstellen, insbesondere
zwischen ihren beiden axialen Enden, jeweils einen gleichen Abstand auf, so können
zwei identische Innenleiterkontaktelemente parallel zueinander im gewinkelten Steckverbinder
geführt sein. Neben der Verwendung von Gleichteilen für die beiden Innenleiterkontaktelemente
ist insbesondere eine einfache Impedanzanpassung des gewinkelten Steckverbinders für
die Übertragung eines differentiellen Hochfrequenzsignals realisierbar. Aufgrund der
gleichen Längen der beiden Innenleiterkontaktelemente kommt es zusätzlich zu keinem
Phasenversatz, zu keinem so genannten "skewing", des differentiellen Signals entlang
der beiden Innenleiterkontaktelemente. Dies bedingt wie noch weiter unten gezeigt
wird, keine Modenkonversion des differentiellen Signals und damit keine erhöhte Abstrahlung
von elektromagnetischer Störstrahlung und keine Reflexion des differentiellen Hochfrequenzsignals.
[0004] Die Applikationen von gewinkelten Steckverbindern werden immer vielfältiger und damit
die Anordnung der beiden Innenleiterkontaktelemente an den beiden Schnittstellen bzw.
an den axialen Enden der beiden Innenleiterkontaktelemente. Die Vielzahl von Anordnungen
der beiden Innenleiterkontaktelemente an den beiden Schnittstellen ermöglicht eine
Vielzahl von Ausformungen der Innenleiterkontaktelemente zwischen den beiden Schnittstellen
und damit einhergehend jeweils eine unterschiedliche Qualität in der Impedanzanpassung,
eine unterschiedliche Ausprägung eines skewing und ein unterschiedliches Maß an Symmetrie
der Innenleiterkontaktelemente.
[0005] Im Gegensatz zum obig genannten Trivialfall von identischen Innenleiterkontaktelementen
lässt sich für andere Ausformungen der Innenleiterkontaktelemente kein Optimum in
allen drei Kriterien Impedanzanpassung, skewing und Symmetrie erzielen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
allgemeingültige technische Lösung für einen differentiellen gewinkelten Steckverbinder
für alle mögliche Anordnungen der Innenleiterkontaktelemente an den beiden Schnittstellen
- mit Ausnahme des obig genannten Trivialfalls - zu schaffen, mit der ein Gesamtoptimum
der Kriterien Impedanzanpassung, skewing und Symmetrie erzielbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen elektrischen Steckverbinder mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine elektrische Steckverbindung mit den
Merkmalen des Patentanspruches 14 gelöst.
Demgemäß ist vorgesehen:
[0008] Ein elektrischer Steckverbinder zur Übertragung eines differentiellen Signals zwischen
einer ersten Schnittstelle und einer zweiten Schnittstelle aufweisend
- ein Kontaktelementpaar mit
- einem ersten Kontaktelement und
- einem zweiten Kontaktelement,
- wobei eine Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements in einem ersten Längsabschnitt
des ersten und des zweiten Kontaktelements an der ersten Schnittstelle jeweils in
einem ersten Winkel zur Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements in einem
zweiten Längsabschnitt des ersten und des zweiten Kontaktelements an der zweiten Schnittstelle
orientiert ist,
- wobei eine erste Ebene, welche durch die Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements
im ersten Längsabschnitt aufgespannt ist, in einem zweiten Winkel zu den Längsachsen
des ersten und des zweiten Kontaktelements im zweiten Längsabschnitt orientiert ist,
- wobei zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt des ersten und des zweiten
Kontaktelements jeweils ein dritter Längsabschnitt des ersten und des zweiten Kontaktelements
ausgebildet ist,
- wobei im dritten Längsachsabschnitt das erste und das zweite Kontaktelement jeweils
relativ zu einer ersten Drehachse, welche jeweils orthogonal zur Längsachse des ersten
bzw. des zweiten Kontaktelements im ersten und im zweiten Längsabschnitt orientiert
ist, um einen ersten Drehwinkel, der dem ersten Winkel entspricht, gebogen sind,
- wobei im dritten Längsachsabschnitt das erste und das zweite Kontaktelement jeweils
zusätzlich derart gebogen sind, dass die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements
relativ zu einer zweiten Drehachse, welche im dritten Längsabschnitt mittig zwischen
dem ersten und dem zweiten Kontaktelement verläuft, um einen zweiten Drehwinkel parallel
verschoben sind
- und wobei der zweite Drehwinkel sich aus einer Subtraktion des zweiten Winkels von
einem Winkel in Höhe von 90° ergibt.
[0009] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis/Idee besteht darin, einen
gewinkelten differentiellen Steckverbinder mit einem Kontaktelementpaar, d. h. mit
einem Innenleiterkontaktelementpaar, aus einem ersten Kontaktelement und einem zweiten
Kontaktelement zu schaffen, deren Abstand über die gesamte Längserstreckung eine geringstmögliche
Varianz aufweist und vorzugsweise konstant ist. Eine derartige Auslegung der beiden
Innenleiterkontaktelemente ermöglicht vorteilhaft einen Impedanzverlauf mit geringstmöglichen
Schwankungen um vorzugsweise einen konstanten Impedanzverlauf zu verwirklichen.
[0010] Während der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement in einem ersten
Längsabschnitt, in dem die erste Schnittstelle des differentiellen gewinkelten Steckverbinders
ausgebildet ist, und in einem zweiten Längsabschnitt, in dem die zweite Schnittstelle
des differentiellen gewinkelten Steckverbinders ausgebildet ist, üblicherweise konstant
ausgebildet ist, ist der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement
in einem dazwischen ausgebildeten dritten Längsabschnitt durch eine geeignete Ausformung
des ersten und des zweiten Kontaktelements hinsichtlich seiner Varianz zu minimieren.
[0011] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass sich der Übergang zwischen dem
ersten und dem dritten Längsabschnitt des Kontaktelementpaars und sich somit das axiale
Ende des ersten Längsabschnitts der beiden Kontaktelemente an derjenigen axialen Position
des Kontaktelementpaars befindet, an der wenigstens ein Kontaktelement von einer linearen
Ausformung in eine gebogene Ausformung übergeht. Äquivalent gilt dies für den Übergang
zwischen dem zweiten und dem dritten Längsabschnitt des Kontaktelementpaars.
[0012] Um die Varianz des Abstands zwischen den beiden Kontaktelementen zu minimieren, sind
das erste und das zweite Kontaktelement im dritten Längsabschnitt um eine gleiche
Drehachse, die im Folgenden als erste Drehachse bezeichnet wird und orthogonal zur
Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements im ersten und im zweiten Längsabschnitt
orientiert ist, um einen gleichen Drehwinkel gebogen, der im Folgenden als erster
Drehwinkel φ
1 bezeichnet wird. Zusätzlich sind das erste und das zweite Kontaktelement im dritten
Längsabschnitt jeweils derart gebogen, dass die Längsachsen des ersten und des zweiten
Kontaktelements relativ zu einer weiteren Drehachse, welche im Folgenden als zweite
Drehachse bezeichnet wird und mittig zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement
verläuft, um einen weiteren gleichen Drehwinkel, der im Folgenden als zweiter Drehwinkel
φ
2 bezeichnet wird, parallel verschoben sind. Die zweite Drehachse kann hierbei, wie
bei der Besprechung der einzelnen Varianten der Kontaktelemente noch gezeigt wird,
einen linearen Verlauf oder einen gebogenen Verlauf aufweisen.
[0013] Mit der Biegung der beiden Kontaktelemente jeweils um einen ersten Drehwinkel φ
1 um die erste Drehachse im dritten Längsabschnitt wird die Orientierung der Längsachsen
des ersten und des zweiten Kontaktelements zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt
in Höhe des ersten Winkels φ
1' überbrückt. Der erste Drehwinkel φ
1 entspricht hierbei dem ersten Winkel φ
1' . Auf diese Weise wird die grundlegende Winkelförmigkeit des differentiellen gewinkelten
Steckverbinders in einer Ebene verwirklicht, welche senkrecht zur ersten Drehachse
orientiert ist.
[0014] Vorzugsweise ist der erste Winkel 90°, so dass ein rechtwinkliger differentieller
Steckverbinder realisierbar ist.
[0015] Mit der Biegung der beiden Kontaktelemente um die zweite Drehachse um einen zweiten
Drehwinkel φ
2 wird eine weitere Orientierung einer Ebene, die durch die Längsachsen des ersten
und zweiten Kontaktelements im ersten Längsabschnitt aufgespannt ist und im Folgenden
als erste Ebene bezeichnet wird, zur Orientierung des ersten und zweiten Kontaktelements
im zweiten Längsabschnitt in Höhe des zweiten Winkels φ
2′ überbrückt. Der zweite Drehwinkel φ
2 ergibt sich aus einer Subtraktion des zweiten Winkels φ
2′ von einem Winkel in Höhe von 90°. Mit der Biegung der beiden Kontaktelemente um
die zweite Drehachse, welche im dritten Längsabschnitt mittig zwischen dem ersten
und zweiten Kontaktelement verläuft, in Höhe des zweiten Drehwinkels φ
2 ist somit eine zusätzliche Kippung der beiden Kontaktelemente, d. h. eine weitere
Winkelförmigkeit des differentiellen gewinkelten Steckverbinders in einem weiteren
Freiheitsgrad, erzielbar. Mittig zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement
wird in diesem Zusammenhang als ein gleicher radialer bzw. näherungsweise gleicher
Abstand der beiden Kontaktelemente zur zweiten Drehachse entlang der gesamten Längserstreckung
des dritten Längsabschnitts verstanden.
[0016] Vorzugsweise ist der zweite Winkel 0°, so dass die erste Ebene an der ersten Schnittstelle
parallel zu den Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements an der zweiten
Schnittstelle ausgerichtet ist. Insbesondere die Biegung der beiden Kontaktelemente
um die zweite Drehachse erweitert die Vielfalt der Anordnungen der beiden Kontaktelementen
an den beiden Schnittstellen und damit die Applikationsvielfalt des differentiellen
gewinkelten Steckverbinders deutlich.
[0017] Vor allem aber ermöglicht die Biegung der beiden Kontaktelemente um die zweite Drehachse
vorteilhaft einen Abstand der beiden Kontaktelemente, dessen Varianz entlang des dritten
Längsabschnitts minimiert und vorzugsweise konstant ist.
[0018] Aufbauend auf dieser Optimierung lässt sich durch eine entsprechende Auslegung des
Isolatorelements und des Außenleiterkontaktelements ein weitestgehend konstanter und
vorzugsweise ein konstanter Impedanzverlauf des differentiellen Übertragungssystem
im dritten Längsabschnitt verwirklichen.
[0019] Das erste und das zweite Kontaktelement können vorzugsweise entweder in einem Stanz-
oder in einem Drehprozess hergestellt werden. Denkbar sind aber auch andere Fertigungstechnologien,
wie beispielsweise Gießen, Tiefziehen oder Prägen. Das erste und das zweite Kontaktelement
weisen nach einem Stanzprozess vorzugsweise einen rechteckig geformten Querschnitt
und nach einem Drehprozess einen runden Querschnitt auf. In einer selteneren Realisierungsvariante
kann auch ein runder Querschnitt, insbesondere ein hohlzylindrischer Querschnitt mittels
eines Stanz-Biegeprozesses gewonnen werden.
[0020] In einer vorzugsweisen Ausprägung des Kontaktelementpaars kann sich das Biegen der
beiden Kontaktelemente sowohl relativ zur ersten Drehachse als auch relativ zur zweiten
Drehachse innerhalb des dritten Längsabschnitts vollständig überlappen. Denkbar ist
auch ein teilweises Überlappen des Biegens der beiden Kontaktelemente relativ zur
ersten Drehachse und relativ zur zweiten Drehachse innerhalb des dritten Längsabschnitts.
Schließlich kann das Biegen der beiden Kontaktelemente relativ zur ersten Drehachse
und relativ zur zweiten Drehachse in jeweils aufeinander folgenden Teilabschnitten
des dritten Längsabschnitts ausgebildet sein.
[0021] Die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements sind durch das Biegen
der Kontaktelemente um die zweite Drehachse jeweils zwischen den axialen Enden des
dritten Längsabschnitts (im Fall der vollständigen Überlappung) oder zwischen den
axialen Enden des Teilabschnitts des dritten Längsabschnitts (im Fall der teilweisen
Überlappung oder des sequentiellen Aufeinanderfolgens) parallel verschoben.
[0022] Das Biegen der beiden Kontaktelemente kann in allen drei Ausprägungen - vollständiges
Überlappen, teilweises Überlappen und sequentielles Aufeinanderfolgen - jeweils kontinuierlich
über die gesamte Längserstreckung des dritten Längsabschnitts erfolgen. Das Biegen
der beiden Kontaktelemente kann hierbei als ein Krümmen um einen Biegeradius (konvexes
Biegen oder konkaves Biegen) oder als ein Krümmen um zwei Biegeradien (S-förmiger
Verlauf aus der sequentiellen Kombination eines konkaven Biegens und eines konvexen
Biegens) ausgebildet sein.
[0023] Schließlich kann das Biegen der beiden Kontaktelemente auch nur in diskreten Teilabschnitten
des dritten Längsabschnitts erfolgen, zwischen denen jeweils ein linear verlaufender
Teilabschnitt der beiden Kontaktelemente angeordnet ist. Insbesondere im letzten Fall
können die beiden Kontaktelemente in einzelnen diskreten Teilabschnitten des dritten
Längsabschnitt sowohl relativ zur ersten Drehachse als auch gleichzeitig relativ zur
zweiten Drehachse gebogen sein. Denkbar ist es aber auch, dass in einzelnen diskreten
Teilabschnitten des dritten Längsabschnitt jeweils ein Biegen der beiden Kontaktelemente
nur relativ zur ersten Drehachse oder nur relativ zur zweiten Drehachse erfolgt.
[0024] Das kontinuierliche Biegen der beiden Kontaktelemente über den gesamten dritten Längsabschnitt
lässt sich bevorzugt über einen Drehprozess realisieren. Das Biegen der beiden Kontaktelemente
in diskreten Teilabschnitten des dritten Längsabschnitts, welche durch linear verlaufende
Teilabschnitte der beiden Kontaktelemente verbunden sind, eignet sich dagegen besser
für einen Stanzprozess.
[0025] Die beiden Kontaktelemente weisen jeweils entlang ihrer gesamten Längserstreckung
einen gleich großen und konstanten Querschnitt auf. Im Hinblick auf eine Impedanzanpassung
des für eine Hochfrequenzsignalübertragung ausgelegten elektrischen Steckverbinders
kann sich der Querschnitt der beiden Kontaktelemente auch in einzelnen Teilabschnitten
ändern. Dies tritt beispielsweise auf, wenn aus Montagegründen das Isolatorelement
und das Außenleiterkontaktelement in gewissen Bereichen des differentiellen gewinkelten
Steckverbinders Ausnehmungen oder andere Unregelmäßigkeiten aufweisen. Schließlich
können an einzelnen Stellen der beiden Kontaktelemente jeweils spezielle Ausformungen,
beispielsweise Rastkrallen oder Rasthacken oder Rastausnehmungen für ein Verrasten
des Kontaktelements mit einem benachbarten Isolatorelement des elektrischen Steckverbinders
ausgebildet sein.
[0026] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0027] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0028] In einer vorzugsweisen Ausprägung des differentiellen gewinkelten Steckverbinders
weisen das erste und dass zweite Kontaktelement jeweils eine gleiche elektrische Länge
auf. Üblicherweise sind die elektrischen Längen des ersten und des zweiten Kontaktelements
im ersten Längsabschnitt und im zweiten Längsabschnitt aufgrund der parallelen Führung
der beiden Kontaktelemente im ersten und im zweiten Längsabschnitt jeweils gleich
groß ausgebildet. Zusätzlich ist die elektrische Länge und damit die Längserstreckung
des ersten und des zweiten Kontaktelements im dritten Längsabschnitt vorzugsweise
gleich groß.
[0029] Die gleich große Längserstreckung der beiden Kontaktelemente ermöglicht vorteilhaft
die Verwendung von Gleichteilen für die beiden Kontaktelemente.
[0030] Darüber hinaus wird aufgrund der gleich großen elektrischen Länge der beiden Kontaktelemente
vorteilhaft ein Phasenversatz des differentiellen Signals zwischen den beiden Kontaktelementen
des Kontaktelementpaares, ein so genanntes "skewing" vermieden. Wird in der gesamten
Längserstreckung und insbesondere im dritten Längsabschnitt des Kontaktelementpaares
skewing vermieden, so bleibt das Verhältnis zwischen dem Gleichtakt-Mode ("common
mode") und dem Gegentakt-Mode ("differential mode") der hochfrequenten elektromagnetischen
Welle näherungsweise konstant und ist vorzugsweise konstant.
[0031] Eine skewing-bedingte Modenkonversion und somit eine Abstrahlung von elektromagnetischer
Störstrahlung sowie eine Reflexion der hochfrequenten elektromagnetischen Welle wird
vorteilhaft vermieden. Auf die Ausbildung eines deskewing-Abschnittes außerhalb des
differentiellen gewinkelten Steckverbinders, d. h. eines differentiellen Signalabschnittes
mit einer inversen elektrischen Länge, im skewing-behafteten Fall kann somit außerdem
vorteilhaft verzichtet werden.
[0032] Um eine gleich große Längserstreckung des ersten und des zweiten Kontaktelements
bei einer Parallelschiebung der Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements
durch eine Biegung des ersten und des zweiten Kontaktelements relativ zur gemeinsamen
zweiten Drehachse um denselben zweiten Drehwinkel innerhalb des dritten Längsabschnitts
zu erzielen, ist vorzugsweise ein konstantes oder näherungsweise ein konstantes Verhältnis
zwischen der Parallelverschiebung der Längsachse und der Änderung der Längserstreckung
für beide Kontaktelemente über den dritten Längsabschnitt auszubilden.
[0033] Um eine gleich große Längserstreckung für beide Kontaktelemente zu erzielen, kann
die Steigung der Biegung somit vorzugsweise für beiden Kontaktelemente entlang des
dritten Längsabschnitts gleich groß sein. Denkbar ist aber auch ein Sonderfall, dass
in einzelnen Teilabschnitten der beiden Kontaktelemente innerhalb des dritten Längsabschnitts
keine Parallelverschiebung der Längsachsen, d. h. keine Biegung, sondern ein linearer
Verlauf der beiden Kontaktelemente parallel zur zweiten Drehachse ausgebildet ist.
Außerdem sind
[0034] Teilabschnitte der beiden Kontaktelemente ohne eine Biegung der Kontaktelemente möglich,
in denen ein linearer Verlauf der beiden Kontaktelemente nicht parallel zur zweiten
Drehachse ausgebildet ist. Schließlich sind auch Teilabschnitte der Kontaktelemente
innerhalb des dritten Längsabschnitts möglich, in denen jeweils das Verhältnis zwischen
der Parallelverschiebung der Längsachse und der Änderung der Längserstreckung für
beide Kontaktelemente unterschiedlich ist, die summierten Änderungen der Längserstreckung
für beide Kontaktelemente im gesamten dritten Längsabschnitt aber gleich groß sind.
[0035] In einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung des elektrischen Steckverbinders sind
das erste und das zweite Kontaktelement im dritten Längsabschnitt jeweils relativ
zur ersten Drehachse um den ersten Drehwinkel mit einem gleichen Biegeradius gebogen.
Mit einer Biegung der beiden Kontaktelemente relativ zur selben Drehachse, um denselben
Drehwinkel und beim selben Krümmungsradius lässt sich eine gleich große elektrische
Länge für beide Kontaktelemente im dritten Längsabschnitt verwirklichen.
[0036] Das Biegen der beiden Kontaktelemente im dritten Längsabschnitt relativ zur gemeinsamen
zweiten Drehachse um denselben zweiten Drehwinkel erfolgt in einer weiteren vorzugsweisen
Ausprägung des Kontaktelementpaars derart, dass die Längsachsen des ersten und des
zweiten Kontaktelements jeweils in einer ersten radialen Richtung zur zweiten Drehachse
gleich weit parallel verschoben sind und jeweils in einer zweiten radialen Richtung
zur zweiten Drehachse, welche orthogonal zur ersten radialen Richtung orientiert ist,
gleich weit parallel verschoben sind. Eine derartige Ausprägung einer Biegung der
beiden Kontaktelemente um die zweite Drehachse in Kombination mit der Ausprägung,
dass die gemeinsame zweite Drehachse mittig zu den beiden Kontaktelementen angeordnet
ist, ermöglicht technisch am einfachsten eine gleich große elektrische Länge für beide
Kontaktelemente.
[0037] In einer weiteren Ausprägung des Kontaktelementpaars erfolgt die Biegung des ersten
und des zweiten Kontaktelements um die erste Drehachse und die Biegung des ersten
und des zweiten Kontaktelements um die zweite Drehachse in verschiedenen Unterabschnitten
des dritten Längsabschnitts, die sequentiell aufeinander folgen. Hierbei ist der Unterabschnitt,
in dem die beiden Kontaktelemente jeweils relativ zu einer ersten Drehachse um denselben
ersten Drehwinkel gebogen sind, vorzugsweise an den zweiten Längsabschnitt angeordnet.
Der Unterabschnitt, in dem die beiden Kontaktelemente jeweils relativ zur gemeinsamen
zweiten Drehachse um denselben zweiten Drehwinkel gebogen sind, ist vorzugsweise zwischen
dem ersten Längsabschnitt und dem anderen Unterabschnitt des dritten Längsabschnitts
ausgebildet.
[0038] Je nach Anwendung liegt der erste Drehwinkel, um den das erste und das zweite Kontaktelement
jeweils im dritten Längsabschnitt relativ zur ersten Drehachse gebogen sind, in einem
Winkelbereich zwischen 45° und 135°, vorzugsweise in einem Winkelbereich zwischen
70° und 110°, besonders vorzugsweise in einem Winkelbereich zwischen 85° und 95° und
ist ganz besonders vorzugsweise 90° groß.
[0039] Der zweite Drehwinkel, um den die Kontaktelemente im dritten Längsabschnitt relativ
zur gemeinsamen zweiten Drehachse gebogen sind, d. h. die Längsachsen des ersten und
des zweiten Kontaktelements innerhalb des dritten Längsabschnitt parallel verschoben
sind, ist je nach Anwendung größer oder kleiner als 0°, vorzugsweise größer als 45°
oder kleiner als -45°, besonders vorzugsweise größer als 80° oder kleiner als -80°
und ist ganz besonders vorzugsweise ±90°.
[0040] Vorzugsweise ist im ersten Längsabschnitt, im zweiten Längsabschnitt und im dritten
Längsabschnitt, d. h. in der gesamten Längserstreckung zwischen der ersten und der
zweiten Schnittstelle, ein Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement
jeweils gleich groß und/oder ist ein Durchmesser des ersten und des zweiten Kontaktelements
jeweils gleich groß und konstant. Weist das Außenleiterkontaktelement und das Isolatorelement,
das das erste und das zweite Kontaktelement vom Außenleiterkontaktelement elektrisch
isoliert, ebenfalls eine Homogenität entlang der gesamten Längserstreckung zwischen
der ersten und der zweiten Schnittstelle auf, so ist ein konstanter und damit angepasster
Impedanzverlauf über die gesamte Längserstreckung des gewinkelten differentiellen
Steckverbinders realisiert. Die Homogenität des Isolatorelements ist beispielsweise
durch einen einheitlichen dielektrischen Werkstoff und durch eine homogene Verteilung
des dielektrischen Materials des Isolators zwischen dem Außenleiterkontaktelement
und dem (Innenleiter)-Kontaktelementpaar über die gesamte Längserstreckung des Steckverbinders
verwirklicht. Die Homogenität des Außenleiterkontaktelements ist durch einen konstanten
Innendurchmesser über die gesamte Längserstreckung des Steckverbinders verwirklicht.
[0041] Wegen der Montierbarkeit des ersten und des zweiten Kontaktelements weisen das Isolatorelement
und das Außenleiterelement jeweils Ausnehmungen in bestimmten Längsabschnitten des
gewinkelten differentiellen Steckverbinders auf, die eine unerwünschte Verschiebung
der Impedanz bewirken. Zur Impedanzanpassung ist in derartigen Längsabschnitten beispielsweise
jeweils der Abstand des ersten und des zweiten Kontaktelements entsprechend zu verkleinern
und/oder der Durchmesser des ersten und des zweiten Kontaktelements entsprechend zu
vergrößern.
[0042] In einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung des erfindungsgemäßen Kontaktelementpaares
weisen das erste und das zweite Kontaktelement jeweils im dritten Längsabschnitt eine
gleich große Erstreckung in einer Richtung der Längsachsen des ersten und des zweiten
Kontaktelements im ersten Längsabschnitt auf. Somit ist die gesamte Längserstreckung
der beiden Kontaktelemente vom Übergang zwischen dem zweiten und dem dritten Längsabschnitt
und dem axialen Ende des ersten Längsabschnitts jeweils gleich groß. Die Längserstreckung
der beiden Kontaktelemente vom Übergang zwischen dem zweiten und dem dritten Längsabschnitt
und dem axialen Ende des zweiten Längsabschnitts ist ebenfalls gleich groß. Somit
stellt der Übergang zwischen dem zweiten und dem dritten Längsabschnitt der Kontaktelemente
den Winkelscheitel des differentiellen Winkelsteckers dar, während die Erstreckung
der beiden Kontaktelemente vom Übergang zwischen dem zweiten und dem dritten Längsabschnitt
zu den axialen Enden des ersten bzw. des zweiten Längsabschnitts jeweils die beiden
Winkelschenkel des differentiellen Winkelsteckverbinders ergeben.
[0043] Eine zweite Ebene, welche durch die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements
an der zweiten Schnittstelle aufgespannt ist, kann eine gleiche Orientierung zu einer
Ebene aufweisen, welche durch die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements
am zur zweiten Schnittstelle weisenden axialen Ende des dritten Längsabschnitts aufgespannt
ist. Diese Ebene wird im Folgenden als dritte Ebene bezeichnet.
[0044] Denkbar ist aber auch, dass die zweite Ebene in einem von 0° verschiedenen dritten
Winkel zur dritten Ebene orientiert ist. In diesem Fall ist zwischen dem zweiten und
dem dritten Längsabschnitt ein vierter Längsabschnitt des ersten und des zweiten Kontaktelements
ausgebildet. Im vierten Längsachsabschnitt sind das erste und das zweite Kontaktelement
jeweils derart gebogen, dass bei gleicher Längserstreckung des ersten und des zweiten
Kontaktelements die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements relativ
zu einer dritten Drehachse, welche im vierten Längsabschnitt mittig zwischen dem ersten
und dem zweiten Kontaktelement verläuft, um einen dritten Drehwinkel parallel verschoben
sind.
[0045] Auch das Biegen der beiden Kontaktelemente im vierten Längsabschnitt erfolgt relativ
zur gemeinsamen dritten Drehachse um denselben dritten Drehwinkel vorzugsweise derart,
dass die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements jeweils in einer ersten
radialen Richtung zur dritten Drehachse gleich weit parallel verschoben sind und jeweils
in einer zweiten radialen Richtung zur dritten Drehachse, welche orthogonal zur ersten
radialen Richtung orientiert ist, gleich weit parallel verschoben sind. Eine derartige
Ausprägung einer Biegung der beiden Kontaktelemente um die dritte Drehachse in Kombination
mit der Ausprägung, dass die gemeinsame dritte Drehachse mittig zu den beiden Kontaktelementen
angeordnet ist, ermöglicht die einfachste Realisierung
einer gleich großen elektrischen Länge für beide Kontaktelemente im vierten Längsabschnitt.
[0046] Der dritte Drehwinkel, der dem dritten Winkel zwischen der zweiten Ebene und der
dritten Ebene entspricht, ist äquivalent zum zweiten Drehwinkel auszulegen:
Der dritte Drehwinkel ist größer oder kleiner als 0°, ist vorzugsweise größer als
45° oder kleiner als -45°, ist besonders vorzugsweise größer als 80° und kleiner als
-80° und ist ganz besonders vorzugsweise ±90°.
[0047] In einer bevorzugten Anwendung des gewinkelten differentiellen Steckverbinders ist
die erste Schnittstelle eingerichtet, einen elektrischen Gegensteckverbinder zu kontaktieren,
und die zweite Schnittstelle ist eingerichtet, eine Leiterplatte zu kontaktieren.
Alternativ ist es aber auch denkbar, dass die erste und die zweite Schnittstelle jeweils
eingerichtet sind, eine unterschiedliche Leiterplatte zu kontaktieren. Der gewinkelte
differentielle Steckverbinder kann auch als Kabelsteckverbinder oder als Gehäusesteckverbinder
ausgebildet sein. Hierbei ist die erste Schnittstelle eingerichtet, einen elektrischen
Gegensteckverbinder zu kontaktieren, und die zweite Schnittstelle ist eingerichtet,
ein Kabel bzw. eine Kontaktierungsvorrichtung in einem Gehäuse zu kontaktieren. Schließlich
kann der gewinkelte differentielle Steckverbinder auch als Adapter ausgebildet sein,
bei dem die erste und die zweite Schnittstelle jeweils eingerichtet sind, einen unterschiedlichen
elektrischen Gegensteckverbinder zu kontaktieren.
[0048] Von der Erfindung ist auch eine elektrische Steckverbindung mit abgedeckt, die den
elektrischen Steckverbinder und einen zugehörigen elektrischen Gegensteckverbinder
umfasst. Alle bisher und nachfolgend zum elektrischen Steckverbinder jeweils offenbarten
Merkmale, dargestellten Merkmale und beanspruchten Merkmale gelten äquivalent auch
für die elektrische Steckverbindung und umgekehrt.
[0049] Der elektrische Gegensteckverbinder weist ein Gegenkontaktelementpaar mit einem ersten
und einem zweiten Gegenkontaktelement auf. Das erste und das zweite Gegenkontaktelement
weisen vorzugsweise jeweils eine Längserstreckung mit einer gleichen elektrischen
Länge auf, die parallel zueinander geführt sind. Denkbar ist ein gerader differentieller
elektrischer Gegensteckverbinder. Vorzugsweise ist der differentielle elektrische
Gegensteckverbinder gewinkelt ausgeführt, so dass das erste und das zweite Gegenkontaktelement
jeweils um einen vierten Winkel, vorzugsweise jeweils um 90°, mit einem gleichen Krümmungsradius
gebogen sind.
[0050] Das erste und das zweite Gegenkontaktelement weisen somit einen ersten Längsabschnitt,
einen sich an den ersten Längsabschnitt anschließenden dritten Längsabschnitt und
einen sich an den dritten Längsabschnitt anschließenden zweiten Längsabschnitt auf.
Der erste Längsabschnitt des ersten und des zweiten Gegenkontaktelements des Gegensteckverbinders
sind jeweils eingerichtet, das erste und das zweite Kontaktelement des Steckverbinders
an dessen ersten Schnittstelle zu kontaktieren. Im dritten Längsabschnitt sind das
erste und das zweite Gegenkontaktelement des Gegensteckverbinders jeweils um den vierten
Winkel gebogen. Der zweite Längsabschnitt des ersten und des zweiten Gegenkontaktelements
bildet eine weitere Schnittstelle des Gegensteckverbinders, beispielsweise zu einem
weiteren Kabel.
[0051] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0052] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1A, 1B, 1C 1D, 1E
- eine isometrische Darstellung, eine Explosionsdarstellung, eine Querschnittsdarstellung,
eine erste und eine zweite Seitenansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 2A,2B
- eine isometrische Darstellung von zwei Ausführungsbeispielen des differentiellen Kontaktelementpaars
des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 3A,3B,3C
- eine erste und eine zweite Seitenansicht und eine Draufsicht eines ersten Ausführungsbeispiels
des differentiellen Kontaktelementpaars des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 4A,4B,4C
- eine erste und eine zweite Seitenansicht und eine Draufsicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
des differentiellen Kontaktelementpaars des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 5A,5B,5C
- eine erste und eine zweite Seitenansicht und eine Draufsicht eines dritten Ausführungsbeispiels
des differentiellen Kontaktelementpaars des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 6A,6B,6C
- eine erste und eine zweite Seitenansicht und eine Draufsicht eines vierten Ausführungsbeispiels
des differentiellen Kontaktelementpaars des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 7A,7B,7C
- eine erste und eine zweite Seitenansicht und eine Draufsicht eines fünften Ausführungsbeispiels
des differentiellen Kontaktelementpaars des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 8A,8B,8C
- eine erste und eine zweite Seitenansicht und eine Draufsicht eines sechsten Ausführungsbeispiels
des differentiellen Kontaktelementpaars des erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbinders
und
- Fig. 9A,9B,9C
- eine erste und eine zweite Schnittdarstellung und eine isometrische Darstellung der
erfindungsgemäßen elektrischen Steckverbindung.
[0053] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0054] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0055] Im Folgenden werden die Figuren zusammenhängend und übergreifend beschrieben.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0056] Der erfindungsgemäße differentielle gewinkelte Steckverbinder wird in allen seinen
Ausführungsbeispielen im Folgenden beschrieben:
Der differentielle gewinkelte Steckverbinder 1 ist vorzugsweise als Leiterplattensteckverbinder
ausgeführt und an seiner ersten Schnittstelle 2 gemäß der Figuren 9A bis 9C mit einem
korrespondierenden Gegenkontaktelementpaar eines differentiellen Gegensteckverbinders
5 und an seiner zweiten Schnittstelle 4 gemäß der Figuren 1A bis 1E mit einem differentiellen
Signalleitungspaar auf einer Leiterplatte 3 verbunden. Alternativ kann der differentielle
gewinkelte Steckverbinder auch differentielle Signalleitungspaare auf zwei Leiterplatten
oder differentielle Signalleiter eines Kabels mit einem korrespondierenden Gegenkontaktelementpaar
eines differentiellen Gegensteckverbinders verbinden. Denkbar sind alle Konfigurationen
einer differentiellen elektrischen Verbindung, bei der differentielle Kontakte, differentielle
Kontaktelemente, differentielle Signalleitungen und dgl. von zwei Verbindungspartnern
gewinkelt zueinander orientiert sind.
[0057] Der differentielle gewinkelte Steckverbinder 1 weist hierzu ein Kontaktelementpaar
6 mit einen ersten Kontaktelement 7
1 und einem zweiten Kontaktelement 7
2 auf, die sich, wie sich aus der Zusammenschau der Explosionsdarstellung in Fig. 1B
und der Querschnittsdarstellung in Fig. 1C ergibt, jeweils zwischen der ersten Schnittstelle
2 und der zweiten Schnittstelle 4 erstrecken. Das erste Kontaktelement 7
1 und das zweite Kontaktelement 7
2 sind innerhalb des differentiellen gewinkelten Steckverbinders 1 in einem Isolatorelement
8 derart geführt, dass sie einerseits voneinander elektrisch isoliert beabstandet
sind und andererseits jeweils von einem Außenleiterkontaktelement 9 elektrisch isoliert
beabstandet sind. Das Außenleiterkontaktelement 9 kann das metallisch ausgebildete
Steckverbindergehäuse oder ein in einem dielektrisch ausgebildeten Steckverbindergehäuse
integriertes Außenleiterkontaktelement sein. Um eine gute Schirmwirkung und eine bestmögliche
Führung einer elektromagnetischen Welle zwischen dem Außenleiterkontaktelement 8 und
dem als differentiellen Innenleiterkontakt dienenden Kontaktelementpaar 6 zu erzielen,
umschließt das Außenleiterkontaktelement 9 das Isolatorelement 8 und das darin geführte
Kontaktelementpaar 6 möglichst umfänglich. Ein erfindungsgemäßer differentieller gewinkelter
Steckverbinder 1 ohne Ausbildung eines Außenleiterkontaktelements 8 ist nicht die
bevorzugte Ausbildung eines Hochfrequenzsteckverbinders, aber von der Erfindung auch
mit abgedeckt.
[0058] Das erste Kontaktelement 7
1 und das zweite Kontaktelement 7
2 sind beispielsweise über am ersten Kontaktelement 7
1 bzw. am zweiten Kontaktelement 7
2 jeweils ausgebildete Krallen form- und kraftschlüssig am Isolatorelement 8 fixiert.
Die Fixierung des Isolatorelements 8 am Außenleiterkontaktelement 9 erfolgt beispielsweise
über eine Presspassung.
[0059] Aus Montagegründen umschließt das Außenleiterkontaktelement 9 das Isolatorelement
8 sowie das Isolatorelement 8 das Kontaktelementpaar 6 nicht vollständig über die
gesamte Längserstreckung des Kontaktelementpaares 6. Insbesondere in einem mittleren
Längsabschnitt 10 des Kontaktelementpaares 6, wie beispielsweise aus Fig. 1C hervorgeht,
sind das erste Kontaktelement 7
1 und das zweite Kontaktelement 7
2 zwar zueinander beabstandet angeordnet, aber von Luft und nicht vom dielektrischen
Material des Isolatorelements 8 umgeben. Da eine derartige Änderung der dielektrischen
Eigenschaft im Zwischenbereich zwischen dem Außenleiter und den beiden Innenleitern
eine Änderung im Impedanzverlauf darstellt, ist im Hinblick auf einen ausgeglicheneren
Impedanzverlauf beispielsweise im Bereich des mittleren Längsabschnitts 10 des Kontaktelementpaares
6 der Durchmesser des ersten Kontaktelements 7
1 und des zweiten Kontaktelements 7
2 vergrößert und/oder der Abstand zwischen den ersten Kontaktelement 7
1 und dem zweiten Kontaktelement 7
2 reduziert ausgebildet.
[0060] An der zweiten Schnittstelle 4 des Steckverbinders 1, welche die Schnittstelle zur
Leiterplatte 3 bildet, sind die Kontaktenden des ersten Kontaktelements 7
1 und des zweiten Kontaktelements 7
2 in zugehörigen innenleiterseitigen Bohrungen 11 der Leiterplatte 3 eingefügt und
beispielsweise über eine Lötverbindung oder eine kraftschlüssige Pressverbindung mit
Kontaktflächen an der Innenwand der innenleiterseitigen Bohrungen 11 elektrisch und
mechanisch verbunden. Mehrere am Außenleiter-kontaktelement 9 ausgebildete Stifte
12, vorzugsweise an den vier Ecken der zweiten Schnittstelle 4 des Steckverbinders
1 jeweils ausgebildete Stifte 12, sind äquivalent in zugehörige außenleiterseitigen
Bohrungen 13 der Leiterplatte 3 eingefügt und mit den Kontaktflächen an der Innenwand
der außenleiterseitigen Bohrungen 13 elektrisch und mechanisch verbunden.
[0061] Die Fig. 1D stellt eine Seitenansicht des differentiellen gewinkelten Steckverbinders
von der Rückseite dar, d. h. von einer der Steckseite gegenüberliegende Seite, von
der die einzelnen Komponenten des Steckverbinders montiert werden. Aus der Fig. 1E
geht eine Seitenansicht von der Vorderseite, d. h. von der Steckseite, von der der
differentielle gewinkelte Steckverbinder mit einem korrespondierenden differentiellen
Gegensteckverbinder gesteckt wird, hervor. Die Figuren 1D und 1E dienen der weiteren
Veranschaulichung der einzelnen Komponenten des Steckverbinders, insbesondere des
Verlaufs des ersten Kontaktelements 7
1 und des zweiten Kontaktelements 7
2.
[0062] Das Kontaktelementpaar 6 aus erstem Kontaktelement 7
1 und zweitem Kontaktelement 7
2 weist in allen Ausführungsbeispielen eines Kontaktelementpaares 6 und damit in allen
Ausführungsbeispielen eines differentiellen gewinkelten Steckverbinders 1, wie im
Folgenden beispielhaft anhand des ersten Ausführungsbeispiels des Kontaktelementpaares
6 gemäß der Figuren 2A und 2B erläutert wird, mehrere Längsabschnitte auf, die über
bestimmte Winkelbeziehungen miteinander verbunden sind:
Das Kontaktelementpaar 6 weist gemäß Fig. 2A an der ersten Schnittstelle 2 einen ersten
Längsabschnitt 14, in dem das erste und das zweite Kontaktelement 7
1 und 7
2 jeweils parallel zueinander orientiert sind und einen linearen Verlauf aufweisen.
An der zweiten Schnittstelle 4 weist das Kontaktelementpaar 6 einen zweiten Längsabschnitt
15 auf, in dem das erste und das zweite Kontaktelement 7
1 und 7
2 ebenfalls jeweils parallel zueinander orientiert sind und ebenfalls einen linearen
Verlauf aufweisen.
[0063] Zwischen dem ersten Längsabschnitt 14 und dem zweiten Längsabschnitt 15 ist im Kontaktelementpaar
6 ein dritter Längsabschnitt 16 ausgebildet, in dem das erste und das zweite Kontaktelement
7
1 und 7
2 jeweils relativ zu einer ersten Drehachse 17
1 um einen ersten Drehwinkel φ
1 gebogen sind und gleichzeitig die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 relativ zu einer zweiten Drehachse 17
2 mittels Biegen des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 um einen zweiten Drehwinkel φ
2 parallel verschoben sind. Die erste Drehachse 17
1 ist für das erste und das zweite Kontaktelement 7
1 und 7
2 jeweils senkrecht zur Längsachse L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 im ersten und im zweiten Längsabschnitt 14, 16 orientiert. Die zweite Drehachse 17
2 verläuft innerhalb der gesamten Längserstreckung des dritten Längsabschnitts 16 mittig
zum ersten und zum zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2.
[0064] In Ergänzung zur Darstellung in Fig. 2A weist das Kontaktelementpaar 6 zwischen dem
zweiten Längsabschnitt 15 und dem dritten Längsabschnitt 16 einen vierten Längsabschnitt
18 auf, in dem die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 relativ zu einer dritten Drehachse 17
3 mittels Biegen des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 um einen dritten Drehwinkel φ
3 parallel verschoben sind. Die dritte Drehachse 17
3 verläuft innerhalb der Längserstreckung des vierten Längsabschnitts 18 mittig zum
ersten und zu zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2.
[0065] Die Lage der ersten Drehachse 17
1, der zweiten Drehachse 17
2 und der dritten Drehachse 17
3 sowie die Orientierung des ersten Drehwinkels φ
1, des zweiten Drehwinkels φ
2 und des dritten Drehwinkels φ
3 in Relation zum ersten und zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 gehen aus der nun folgenden Beschreibung aller Ausführungsbeispielen des Kontaktelementpaares
6 in den Figuren 3A bis 8C noch klarer hervor:
In einem ersten Ausführungsbeispiel eines Kontaktelementpaares 6 gemäß der Figuren
3A, 3B und 3C sind die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt 14 und 15 in einem ersten Winkel
φ
1′ von 90° zueinander orientiert. Das erste und das zweite Kontaktelement 7
1 und 7
2 sind folglich zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt 14 und 15 in einem
ersten Unterabschnitt 16
1 des dritten Längsabschnitts 16, welcher sich an den zweiten Längsabschnitt 15 anschließt,
relativ zu einer ersten Drehachse 17
1 um einen ersten Drehwinkel φ
1 in Höhe von 90° gebogen.
[0066] Die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 spannen im ersten Längsabschnitt 14 gemäß Fig. 3C eine erste Ebene 19
1 auf, die parallel zu den Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 im zweiten Längsabschnitt 15 orientiert ist. Somit beträgt der zweite Winkel φ
2′ zwischen der ersten Ebene 19
1 und den Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 im zweiten Längsabschnitt 15 0°. Folglich sind die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 zwischen den axialen Enden eines zweiten Unterabschnitts 16
2 des dritten Längsabschnitts 16, der zwischen dem ersten Unterabschnitt 16
1 des dritten Längsabschnitt und dem ersten Längsabschnitt 14 ausgebildet ist, mittels
Biegens des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 relativ zu einer zweiten Drehachse 17
2 um einen zweiten Drehwinkel φ
2 in Höhe von 90° parallel verschoben. Das erste und das zweite Kontaktelement 7
1 und 7
2 sind relativ zur zweiten Drehachse 17
2 um den zweiten Drehwinkel φ
2 in Höhe von 90° derart gebogen, dass die elektrischen Längen des ersten und des zweiten
Kontaktelement 7
1 und 7
2 innerhalb des zweiten Unterabschnitts 16
2 des dritten Längsabschnitts 16 gleich groß sind. Eine zweite Ebene 19
2, welche durch die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 im zweiten Längsabschnitt 15 aufgespannt ist, ist somit senkrecht zur ersten Ebene
19
1 orientiert, wie aus Fig. 3B hervorgeht.
[0067] In einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Kontaktelementpaars 6 gemäß der Figuren
4A, 4B und 4C ist das Biegen des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 relativ zu einer ersten Drehachse 17
1 um einen ersten Drehwinkel φ
1 in Höhe von 90° und das Parallelverschieben der Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 mittels Biegens des ersten und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 relativ zu einer zweiten Drehachse 17
2 um einen zweiten Drehwinkel φ
2 in Höhe von 90° gleichzeitig zwischen den axialen Enden des dritten Längsabschnitts
16 realisiert. Das Biegen des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 relativ zur zweiten Drehachse 17
2 um den zweiten Drehwinkel φ
2 in Höhe von 90° erfolgt ebenfalls derart, dass die elektrischen Längen des ersten
und des zweiten Kontaktelement 7
1 und 7
2 innerhalb des dritten Längsabschnitts 16 gleich groß sind.
[0068] Die Figuren 5A, 5B und 5C zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel eines Kontaktelementpaars
6, in dem die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt 14 und 15 in einem ersten Winkel
φ
1' von 120° und damit in einem von 90° verschiedenen Winkel zueinander orientiert sind.
[0069] In den Figuren 6A, 6B und 6C ist ein viertes Ausführungsbeispiel eines Kontaktelementpaares
6 dargestellt, in dem die erste Ebene 19
1 nicht parallel zu den Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 orientiert ist. Der zweite Winkel φ
2′ zwischen der ersten Ebene 19
1 und den Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 im zweiten Längsabschnitt 15 ist somit von 0° verschieden. Der zugehörige zweite
Drehwinkel φ
2, um den das erste und das zweite Kontaktelement 7
1 und 7
2 jeweils relativ zur zweiten Drehachse 17
2 zur Parallelverschiebung der Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 zwischen den axialen Enden des dritten Längsabschnitts 16 gebogen sind, ist somit
auch von 90° verschieden.
[0070] In einem fünften Ausführungsbeispiel eines Kontaktelementpaars 6 gemäß der Figuren
7A, 7B und 7C liegt die erste Ebene 19
1 in der zweiten Ebene 19
2. Im Gegensatz zum ersten, zweiten, dritten und vierten Ausführungsbeispiel eines
Kontaktelementpaars 6, bei dem die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 an der zweiten Schnittstelle 4 im zweiten Längsabschnitt 15 nebeneinander und gleich
weit von der ersten Schnittstelle 2 beabstandet angeordnet sind, sind im fünften Ausführungsbeispiel
die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 an der zweiten Schnittstelle 4 im zweiten Längsabschnitt 15 hintereinander und somit
verschieden weit relativ zur ersten Schnittstelle 2 angeordnet. Die zweite Ebene 19
2 ist um einen dritten Winkel φ
3 zu einer dritten Ebene 19
3 geschwenkt orientiert, welche durch die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 an einem zur zweiten Schnittstelle 4 weisenden axialen Ende des dritten Längsabschnitts
15 aufgespannt ist.
[0071] Um die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 von einer Lage in der zweiten Ebene 19
2 in eine Lage in der dritten Ebene 19
3 parallel zu verschieben, ist zwischen dem zweiten Längsabschnitt 15 und dem dritten
Längsabschnitt 16 ein vierter Längsabschnitt 18 des Kontaktelementpaares 6 ausgebildet.
Zwischen den axialen Enden des vierten Längsabschnitts 18 sind das erste und das zweite
Kontaktelements 7
1 und 7
2 jeweils derart gebogen, dass bei gleicher Längserstreckung des ersten und des zweiten
Kontaktelements 7
1 und 7
2 die Längsachsen L
1 und L
2 des ersten und des zweiten Kontaktelements 7
1 und 7
2 relativ zu einer dritten Drehachse 17
3 um einen dritten Drehwinkel φ
3 in Höhe von 90° parallel verschoben sind. Die dritte Drehachse 17
3 verläuft im vierten Längsabschnitt 18 mittig zum ersten und zum zweiten Kontaktelements
7
1 und 7
2.
[0072] Das sechste Ausführungsbeispiel eines Kontaktelementpaars 6 gemäß der Figuren 8A,
8B und 8C zeigt eine Verdrehung der zweiten Ebene 19
2 zur dritten Ebene 19
3 um einen dritten Drehwinkel φ
3, welcher 45 ° ist und somit verschieden von 0° wie im ersten bis vierten Ausführungsbeispiel
und verschieden von 90° wie im fünften Ausführungsbeispiel ist.
[0073] Aus den Figuren 9A, 9B und 9C geht schließlich eine differentielle elektrische Steckverbindung
20 mit einem erfindungsgemäßen differentielle elektrischen Steckverbinder 1 und einen
zugehörigen differentiellen elektrischen Gegensteckverbinder 5 hervor. Der differentielle
Gegensteckverbinder 5 kann als gerader differentieller Gegensteckverbinder oder wie
in den Figuren 9A, 9B und 9C dargestellt als gewinkelter differentieller Gegensteckverbinder
5 ausgeführt sein.
[0074] Der gewinkelte differentielle Gegensteckverbinder 5 enthält ein Gegenkontaktelementpaar
21 mit einem ersten Gegenkontaktelement 22
1 und einem zweiten Gegenkontaktelement 22
2, die im gesteckten Zustand der differentiellen Steckverbindung 20 das erste Kontaktelement
7
1 bzw. das zweite Kontaktelement 7
2 des gewinkelten differentiellen Steckverbinders 1 elektrisch und mechanisch kontaktieren.
Das erste Gegenkontaktelement 22
1 und das zweite Gegenkontaktelement 22
2 sind durch ein Isolatorelement 23 vom Außenleitergegenkontaktelement 24 des differentielle
Gegensteckverbinders 5 elektrisch isoliert beabstandet. Die beiden Gegenkontaktelemente
22
1 und 22
2 sind in einem dritten Längsabschnitt 25 des Gegenkontaktelementpaars 21 relativ zu
einer vierten Drehachse 17
4 jeweils um einen vierten Drehwinkel φ
4 in Höhe von vorzugsweise 90° gebogen und weisen eine gleiche elektrische Länge auf.
Das erste Gegenkontaktelement 22
1 und das zweite Gegenkontaktelement 22
2 sind im ersten Längsabschnitt 26 des Gegenkontaktelementpaars 21 an der Steckerschnittstelle
und im zweiten Längsabschnitt 27 des Gegenkontaktelementpaars 21 an der Kabelschnittstelle
jeweils linear ausgebildet und weisen jeweils eine gleich große elektrische Länge
auf.
[0075] Somit ergibt sich eine differentielle elektrische Steckverbindung 5, die in allen
Längsabschnitten der Kontaktelemente 7
1 und 7
2 bzw. der Gegenkontaktelemente 22
1 und 22
2 jeweils eine gleich große elektrische Länge aufweisen und somit vorteilhaft keinen
Phasenversatz (skewing) im differentiellen Signal erzeugen.
[0076] Obwohl die vorlegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
1. Elektrischer Steckverbinder (1) zur Übertragung eines differentiellen Signals zwischen
einer ersten Schnittstelle (2) und einer zweiten Schnittstelle (4) aufweisend ein
Kontaktelementpaar (6) mit einem ersten Kontaktelement (7
1) und einem zweiten Kontaktelement (7
2),
wobei eine Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) in einem ersten Längsabschnitt (14) des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) an der ersten Schnittstelle (2) jeweils in einem ersten Winkel φ1' zur Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) in einem zweiten Längsabschnitt (15) des ersten und des zweiten Kontaktelements
(71, 72) an der zweiten Schnittstelle (4) orientiert ist,
wobei eine erste Ebene (191), welche durch die Längsachse des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) im ersten Längsabschnitt (14) aufgespannt ist, in einem zweiten Winkel φ2′ zu den Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) im zweiten Längsabschnitt (15) orientiert ist,
wobei zwischen dem ersten und dem zweiten Längsabschnitt (14, 15) des ersten und des
zweiten Kontaktelements (71, 72) jeweils ein dritter Längsabschnitt (16) des ersten und des zweiten Kontaktelements
(71, 72) ausgebildet ist,
wobei im dritten Längsachsabschnitt (16) das erste und das zweite Kontaktelement (71, 72) jeweils relativ zu einer ersten Drehachse (171), welche jeweils orthogonal zur Längsachse des ersten bzw. des zweiten Kontaktelements
(71, 72) im ersten und im zweiten Längsabschnitt (14, 15) orientiert ist, um einen ersten
Drehwinkel φ1, der dem ersten Winkel φ1′ entspricht, gebogen sind,
wobei im dritten Längsachsabschnitt (16) das erste und das zweite Kontaktelement (71, 72) jeweils zusätzlich derart gebogen sind, dass die Längsachsen des ersten und des
zweiten Kontaktelements (71, 72) relativ zu einer zweiten Drehachse (172), welche im dritten Längsabschnitt (16) mittig zwischen dem ersten und dem zweiten
Kontaktelement (71, 72) verläuft, um einen zweiten Drehwinkel φ2 parallel verschoben sind und wobei der zweite Drehwinkel φ2 sich aus einer Subtraktion des zweiten Winkels φ2′ von einem Winkel in Höhe von 90° ergibt.
2. Elektrischer Steckverbinder (1) nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im dritten Längsabschnitt (16) bei einer gleichen Längserstreckung des ersten und
des zweiten Kontaktelements (71, 72) die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) relativ zur zweiten Drehachse (172) um den zweiten Drehwinkel φ2 parallel verschoben sind.
3. Elektrischer Steckverbinder (1) nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass im dritten Längsabschnitt (16) das erste und das zweite Kontaktelement (71, 72) jeweils relativ zur ersten Drehachse (171) um den ersten Drehwinkel φ1 mit einem gleichen Biegeradius gebogen sind.
4. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass im dritten Längsabschnitt (16) das erste und das zweite Kontaktelement (71, 72) jeweils relativ zur zweiten Drehachse (172) um den zweiten Drehwinkel φ2 derart gebogen sind, dass die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements
(71, 72) jeweils in einer ersten radialen Richtung zur zweiten Drehachse (172) gleich weit parallel verschoben sind und jeweils in einer zweiten radialen Richtung
zur zweiten Drehachse (172), welche orthogonal zur ersten radialen Richtung orientiert ist, gleich weit parallel
verschoben sind.
5. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Kontaktelement (71, 72) jeweils in einem ersten Unterabschnitt (161) des dritten Längsachsabschnitts (16), der sich an den zweiten Längsabschnitt (15)
anschließt, um den ersten Drehwinkel φ1 gebogen sind und in einem zweiten Unterabschnitt (162) des dritten Längsachsabschnitts (16), der zwischen dem ersten Längsabschnitt (2)
und dem ersten Unterabschnitt (161) des dritten Längsachsabschnitts (16) angeordnet ist, um den zweiten Drehwinkel φ2 gebogen sind.
6. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Drehwinkel φ1 in einem Winkelbereich zwischen 45° und 135°, vorzugsweise im Winkelbereich zwischen
70° und 110°, besonders vorzugsweise im Winkelbereich zwischen 85° und 95° liegt und
ganz besonders vorzugsweise 90° ist.
7. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Drehwinkel φ2 größer oder kleiner als 0°, vorzugsweise größer als 45° oder kleiner als -45°, besonders
vorzugsweise größer als 80° und kleiner als -80° und ganz besonders vorzugsweise ±90°
ist.
8. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im dritten Längsabschnitt (16) das erste und das zweite Kontaktelement (71, 72) jeweils eine gleich große Erstreckung in einer Richtung der Längsachsen des ersten
und des zweiten Kontaktelements (71, 72) im ersten Längsabschnitt (14) aufweisen.
9. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem dritten und dem zweiten Längsabschnitt (16, 15) ein vierter Längsabschnitt
(18) des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) ausgebildet ist, wobei im vierten Längsachsabschnitt (18) das erste und das zweite
Kontaktelement (71, 72) jeweils derart gebogen sind, dass bei einer gleich großen Längserstreckung des ersten
und des zweiten Kontaktelements (71, 72) die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) relativ zu einer dritten Drehachse (173), welche im vierten Längsabschnitt (18) mittig zwischen dem ersten und dem zweiten
Kontaktelement (71, 72) verläuft, um einen dritten Drehwinkel φ3 parallel verschoben sind.
10. Elektrischer Steckverbinder (1) nach Patentanspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Drehwinkel φ3 einem dritten Winkel φ3 ′ zwischen einer zweiten Ebene (192), welche durch die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements (71, 72) im zweiten Längsabschnitt (4) aufgespannt ist, und einer dritten Ebene (193) entspricht, welche durch die Längsachsen des ersten und des zweiten Kontaktelements
(71, 72) an einem zur zweiten Schnittstelle (4) weisenden axialen Ende des dritten Längsabschnitts
(16) aufgespannt ist.
11. Elektrischer Steckverbinder (1) nach Patentanspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Drehwinkel φ3 größer oder kleiner als 0°, vorzugsweise größer als 45° oder kleiner als -45°, besonders
vorzugsweise größer als 80° oder kleiner als -80° und ganz besonders vorzugsweise
±90° ist.
12. Elektrischer Steckverbinder (1) gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Schnittstelle (2) eingerichtet ist, eine Leiterplatte zu kontaktieren,
und die zweite Schnittstelle (4) eingerichtet ist, einen elektrischen Gegensteckverbinder
zu kontaktieren.
13. Elektrischer Steckverbinder (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im ersten Längsabschnitt (14), im zweiten Längsabschnitt (15) und im dritten Längsabschnitt
(16) ein Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktelement (71, 72) jeweils gleich groß ist und/oder ein Durchmesser des ersten und des zweiten Kontaktelements
(71, 72) jeweils gleich groß.
14. Elektrische Steckverbindung (21) aus einem elektrischen Steckverbinder (1) gemäß einem
der Patentansprüche 1 bis 13 und einem zugehörigen elektrischen Gegensteckverbinder
(5).
15. Elektrische Steckverbindung (21) nach Patentanspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gegensteckverbinder (5) ein Gegenkontaktelementpaar (21) mit einem ersten und
einem zweiten Gegenkontaktelement (221, 222) aufweist, wobei das erste und das zweite Gegenkontaktelement (221, 222) jeweils eine gleiche elektrische Länge aufweist und jeweils um einen vierten Drehwinkel
φ3, vorzugsweise jeweils in Höhe von 90°, mit einem gleichen Krümmungsradius gebogen
sind.