[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilsackabfüllvorrichtung zum Abfüllen von pulverförmigen
Füllgut in einen Ventilsack.
[0002] Derartige Ventilsackabfüllvorrichtungen zählen in zahlreichen Ausführungsvarianten
zum Stand der Technik. Sie weisen typischerweise einen Füllstutzten auf, der zum Einführen
in einen Ventilschlauch eines abzufüllenden Ventilsackes vorgesehen ist und eine Fördervorrichtung,
mit der das abzufüllende Füllgut aus einem Vorratsbehältnis durch den Füllstutzen
in einen mit dem Ventilschlauch auf dem Füllstutzen sitzenden Ventilsack fördert.
Dabei zählt es zum Stand der Technik, eine Absaugvorrichtung zum Absaugen von überschüssigen
Füllgut vorzusehen, welche eine Absaugöffnung aufweist, die mit Abstand zum Füllstutzen
angeordnet ist. Eine solche Absaugvorrichtung ist zum Absaugen der beim Füllvorgang
in die Umgebungsluft gelangenden Füllgutes vorgesehen.
[0003] Eine Ventilsackabfüllvorrichtung ist beispielsweise aus
DE 20 2018 006 418 U1 bekannt. Bei dieser Ventilsackabfüllvorrichtung handelt es sich um eine Vakuumabfüllvorrichtung,
bei welcher der Ventilsack innerhalb einer Vakuumkammer angeordnet wird und der Füllvorgang
im Wesentlichen durch Unterdruck in der Kammer erfolgt. Hierüber gelangt nicht nur
die mit dem Füllgut mitgeführtes Gas, insbesondere Luft in die Absaugvorrichtung,
sondern auch überschüssiges Füllgut, wenn der Ventilsack defekt ist oder nicht dicht
auf dem Füllstutzen angeordnet ist. Mittels eines Staubsensors wird dieses detektiert
und der Füllvorgang abgebrochen.
[0004] Die im Zusammenhang mit der Vakuumkammer arbeitende Absaugvorrichtung ist nur während
des Füllvorgangs aktiv und bei geöffneter Vakuumkammer unwirksam.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ventilsackabfüllvorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass mit dieser überschüssiges Füllgut
auch bei bestimmungsgemäßen Abfüllvorgang nach dem Abfüllen entfernt werden kann.
Dies ist insbesondere bei Füllgut, wie Grafitstaub, Farbpigmenten und dergleichen
erforderlich, bei dem Füllgutreste den nachfolgenden Füllvorgang oder das Äußere eines
Ventilsacks negativ beeinflussen würden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Ventilsackabfüllvorrichtung mit dem in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung angegeben.
[0007] Die erfindungsgemäße Ventilsackabfüllvorrichtung ist zum Abfüllen von pulverförmigen
Füllgut in einen Ventilsack bestimmt und ausgebildet. Sie weist einen Füllstutzen
auf, der zum Einführen in einen Ventilschlauch eines abzufüllenden Ventilsackes vorgesehen
ist, sowie eine Fördervorrichtung, mit der das abzufüllende Füllgut von einem Vorratsbehältnis
durch den Füllstutzen hindurch in einen mit dem Ventilschlauch auf dem Füllstutzen
sitzenden Ventilsack erfolgt. Es ist eine Absaugvorrichtung zum Absaugen von überschüssigem
Füllgut vorgesehen, welcher eine mit Abstand zum Füllstutzen angeordnete Absaugöffnung
aufweist. Gemäß der Erfindung ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, mit der die Absaugöffnung
in Bezug auf den Füllstutzen verfahrbar ist.
[0008] Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit, die Absaugöffnung der Absaugvorrichtung
mittels einer Steuervorrichtung verfahrbar anzuordnen, sodass die Absagöffnung in
Bezug auf den Füllstutzen verfahrbar ist. Diese Verfahrbarkeit hat den Vorteil, dass
einerseits ein ausreichend größer Abstand der Ansaugöffnung zum Füllstutzen angefahren
werden kann, um das Bestücken der Vorrichtung mit dem Ventilsatz, den Füllvorgang
und die Entnahme des gefüllten Ventilsatzes aus der Vorrichtung nicht zu behindern
und andererseits die Absaugöffnung so nah an Füllstutzen verfahren werden kann, dass
dort befindliches überschüssiges Füllgut, welches typischerweise nach Abschluss des
Füllvorgangs und Entnahme des Ventilsacks auf dem Füllstutzen verbleibt, zuverlässig
abgesaugt werden kann. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Ventilsackabfüllvorrichtung
ist nicht beschränkt auf solche Vorrichtungen, die mittels einer Vakuumkammer befüllen,
sondern kann auch für Ventilsackabfüllvorrichtungen mit Druckbefüllung oder kombinierter
Saugdruckbefüllung Anwendung finden.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steuervorrichtung einen Stellantrieb aufweist,
mit dem die Absaugöffnung von einer stutzennahen in eine stutzenferne Stellung und
umgekehrt verfahrbar ist. Ein solcher Stellantrieb kann beispielsweise elektrisch
aber auch pneumatisch vorgesehen sein, zweckmäßigerweise an den bei der jeweiligen
Ventilsackabfüllvorrichtung vorhandenen Antrieb angepasst. Wenn eine möglichst produktangepasste
Verfahrbarkeit der Absaugöffnung gewünscht ist, kann der Stellantrieb einen Manipulator
aufweisen, der beispielsweise die Absaugöffnung nicht nur an eine stutzennahe Stellung,
sondern an eine Vielzahl von stutzennahen Stellen bewegen kann, beispielsweise die
Absaugöffnung am Ende eines Absaugschlauches schraubenlinienförmig um das Ende des
Füllstutzens zu führen, um diesen möglichst vollständig abzusaugen.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Steuervorrichtung eine Steuerung aufweist,
mit der die gewünschte Stellung der Absaugöffnung steuerbar ist, wobei diese Steuerung
vorteilhaft Teil der Maschinensteuerung der Ventilsackabfüllvorrichtung bildet oder
zumindest mit dieser signalverbunden ist, um die Absaugung in automatisierte Füllvorgänge
zu integrieren. Dabei ist die Steuerung vorteilhaft so ausgebildet, dass die stutzennahe
Stellung erst nach Abnehmen des Ventilschlauchs vom Füllstutzen oder bereits nach
Beendigung des Abfüllvorgangs angefahren wird. Im letzteren Fall kann insbesondere
das beim Abziehen des Ventilschlauchs vom Füllstutzen freiwerdende Füllgut abgesaugt
werden, im ersteren Fall ist primär eine Absaugung des Füllstutzens selbst vorgesehen.
[0011] Besonders vorteilhaft einsetzbar ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung bei einer
Ventilsackvakuumabfüllvorrichtung mit einer Vakuumkammer, wobei die Absaugöffnung
in der stutzenfernen Stellung außerhalb der Vakuumkammer und in der stutzennahen Stellung
innerhalb, d.h. im Bereich der geöffneten Vakuumkammer angeordnet ist. Durch die Verfahrbarkeit
der Absaugöffnung von einer stutzenfernen Stellung außerhalb der Vakuumkammer in eine
stutzennahe Stellung innerhalb der geöffneten Vakuumkammer kann die Absaugvorrichtung
auch an vorhandenen Ventilsackvakuumabfüllvorrichtungen nachgeröstet werden, da die
Ventilkammer während des eigentlichen Absaugvorgangs von der Absaugvorrichtung unbeeinflusst
ist, jedoch nach Öffnen der Ventilkammer, insbesondere nach Entfernen des Ventilsacks
aus der Ventilkammer, hinsichtlich etwaiger Füllgutteile auf dem Füllstutzen abgesaugt
werden kann. Typischerweise besteht die Vakuumkammer aus zwei Kammerhälften, in deren
Mitte sich der Füllstutzen befindet, die zum Aufstecken des Ventilsacks und zum Abnehmen
des befüllten Ventilsacks auseinandergefahren werden. In dieser auseinandergefahrenen
Stellung wird vorteilhaft die Absaugöffnung in die stutzennahe Stellung in die geöffnete
Vakuumkammer verfahren, um mit der Absaugöffnung möglichst nah an den Füllstutzten
heranzukommen und so eine möglichst vollständige Absaugung des dort ggf. befindlichen
überschüssigen Füllguts zu ermöglichen.
[0012] Da überschüssiges Füllgut beim Entfernen des Ventilsacks vom Füllstutzen nicht nur
auf der Oberseite des Füllstutzens aufliegen, sondern auch an beliebiger Stelle anhaften
kann, ist es vorteilhaft, die Absaugung möglichst vollumfänglich durchzuführen. Hierzu
ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Absaugöffnung in ihrer stutzennahen
Stellung ringförmig ausgebildet, sodass sie sich um einen Abschnitt des Füllstutzens
erstrecken kann und diesen vollumfänglich absaugen kann.
[0013] Vorteilhaft kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Absaugvorrichtung nicht
nur mittels Unterdruck arbeiten, sondern mit Blasdüsen ausgestattet sein, die mit
einer druckgasführenden Leitung verbunden sind. Derartige Blasdüsen sind vorteilhaft
vor der Absaugöffnung innerhalb der Absaugleitung angeordnet und zwar so, dass ein
möglichst gerichteter Luftstrom auf den Füllstutzen erfolgt, sodass das dort anhaftendes
Füllgut durch den Luftstrom gelöst und nachfolgend durch die Absaugöffnung in die
Absaugleitung abgesaugt wird.
[0014] Um eine vollumfängliche Absaugung des Füllstutzens zu erreichen, kann eine ringförmige
Absaugöffnung, z.B. mittels eines Manipulators längst des Füllstutzens, diesen umgebend
geführt werden. Konstruktiv und steuerungstechnisch wesentlich einfacher ist es allerdings,
wenn, was gemäß der Erfindung vorteilhaft vorgesehen sein kann, zwar eine ringförmige
Absaugöffnung durch ein zum Füllstutzen hin offenes ringförmiges Gehäuse gebildet
wird, welches zumindest ein abklappbares Gehäuseteil aufweist, welches es ermöglicht,
dieses Gehäuse bei abgeklapptem Gehäuseteil radial über den Füllstutzen zu führen
und nachfolgend durch Anklappen dieses Gehäuseteils eine den Füllstutzen ringförmig
umgebende Absaugöffnung zu bilden. Vorzugsweise sind gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung zwei abklappbare Gehäuseteile vorgesehen, welche z.B. in ihrer abgeklappten
Stellung den unteren, sich um etwa 180 Grad erstreckenden ringförmigen Gehäuseteil
derart anordnen, dass dieser radial zum Füllstutzen z.B. nach oben zum Überführen
von der stutzenfernen in die stutzennahe Stellung und umgekehrt verfahrbar ist.
[0015] Eine konstruktiv einfache aber zugleich wirksame Ausgestaltung der Absaugleitung
weist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung einen endseitig angeordneten Absaugstutzen
auf, der die obere Hälfte eines zum Füllstutzen hin offenen ringförmigen Gehäuses
bildet, wobei die untere Hälfte dieses Gehäuses durch zwei untere Gehäuseabschnitte
gebildet ist, die in geöffneter Stellung neben und in geschlossener Stellung unter
dem Absaugstutzen angeordnet sind. Dabei ist die geöffnete Stellung, in welcher die
Gehäuseabschnitte neben dem Absaugstutzen angeordnet sind, vorgesehen, um von der
stutzenfernen in die stutzennahe Stellung zu verfahren, so weit bis die obere Gehäusehälfte
des ringförmigen Gehäuses einen oberen Abschnitt des Füllstutzens umgibt. In dieser
Stellung können dann vorteilhaft die unteren Gehäuseabschnitte angeklappt werden,
um so eine den Füllstutzen ringförmig umgebener Absaugöffnung zu bilden. Die Absaugung
erfolgt also in geschlossener Stellung, wohingegen die geöffnete Stellung zum Verfahren
vorgesehen ist. Vorteilhaft ist bei dieser Ausgestaltung eine Steuerung vorgesehen,
welche die unteren Gehäuseabschnitte nach Erreichen der füllstutzennahen Stellung
unter Einschluss des Füllstutzens unter den Absaugstutzen verfährt und nach dem Absaugen
diese wieder in die geöffnete Stellung zurückverfährt, sodass in die füllstutzenferne
Stellung verfahren werden kann. Vorteilhaft ist die Steuerung automatisiert und in
die Maschinesteuerung integriert oder zumindest mit dieser signalverbunden.
[0016] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- in stark vereinfachter schematischer Darstellung, die Ausgestaltung und Anordnung
einer Absaugöffnung der Absaugvorrichtung einer Ventilsackvakuumabfüllvorrichtung
in einer füllstutzenfernen Stellung (Figur 1a) und in einer füllstutzennahen Stellung
(Figur 1b),
- Figur 2
- in perspektivischer Ansicht einen über den Füllstutzen gefahrenen Absaugstutzen mit
geöffneten unteren Gehäuseabschnitten,
- Figur 3
- den Absaugstutzen gemäß Figur 2 in geschlossener Stellung der Gehäuseabschnitte,
- Figur 4
- den Absaugstutzen gemäß Figur 2 in geöffneter Stellung von der anderen Seite, und
- Figur 5
- eine Ausführungsvariante im Teilschnitt der Darstellung nach Figur 2.
[0017] Bei der anhand der Figuren nicht im Einzelnen dargestellten Ventilsackabfüllvorrichtung
handelt es sich um eine solche, wie sie in ihrem grundsätzlichen Aufbau der Maschine
Greif-Velox "VELOVAC" entspricht, also eine Ventilsackvakuumabfüllvorrichtung, bei
der das abzufüllende pulvrige Füllgut aus einem Vorratsbehälter über eine Förderleitung
zu einem Füllstutzen 1 gefördert wird, der an der Vorderseite der Maschine vorsteht
und zur Aufnahme eines Ventilschlauches eines Ventilsacks vorgesehen ist. Der Füllvorgang
erfolgt innerhalb einer Vakuumkammer 2, die aus zwei Kammerhälften 2a und 2b besteht,
welche zum Zwecke des Füllvorgangs, wie in Figur 1a dargestellt ist, zu einer geschlossenen
Vakuumkammer 2 zusammengefahren sind, in der sich der Füllstutzen 1 mit seinem freien
Ende mit einem darauf sitzenden Ventilschlauch eines Ventilsacks befindet, der mit
pulverförmigem Füllgut abzufüllen ist. Aufbau und Funktion der Maschinen sind grundsätzlich
so, wie aus
DE 20 2018 006 418 U1 bekannt, auf die insoweit hier verwiesen wird.
[0018] Die hier beschriebene Ventilsackabfüllvorrichtung unterscheidet sich von der vorbekannten
dadurch, dass eine Absaugvorrichtung zum Absaugen von überschüssigem Füllgut vorgesehen
ist, von der in Figur 1a ein Absaugschlauch 3 mit einem endseitigen Gehäuse 4, welches
eine Absaugöffnung 5 aufweist, dargestellt ist. Der Absaugschlauch 3 schließt unter
Eingliederung eines Filters an einer Absaugpumpe an. Das Absauggehäuse 4, welches
die Absaugöffnung 5 umfasst, kann mittels eines hier nicht im Einzelnen dargestellten
Linearantriebs in vertikaler Richtung 6 in Bezug auf den Füllstutzen 1 nach oben und
nach unten gefahren werden. Der Antrieb ist elektrisch oder pneumatisch. Im Ausführungsbeispiel
sind zwei Endstellungen vorgesehen, nämlich die in Figur 1a dargestellte stutzenferne
Stellung 7, in welcher das Absauggehäuse 4 mit Abstand über der Vakuumkammer 2 angeordnet
ist, sowie die in Figur 1b dargestellte stutzennahe Stellung 8, in welcher das Gehäuse
4 in unmittelbarer Nähe des Füllstutzens 1, nämlich mit geringem Abstand darüber angeordnet
ist. Diese stutzennahe Stellung 8 kann nur angefahren werden, wenn die Hälften 2a
und 2b der Vakuumkammer 2 geöffnet, d.h. nach Abschluss des Füllvorgangs auseinandergefahren
sind, zweckmäßigerweise erfolgt das Absenken des Absauggehäuses 4 in die stutzennahe
Stellung 8 erst, nachdem der befüllte Ventilsack vom Füllstutzen 1 entfernt worden
ist.
[0019] In der stutzenfernen Stellung 7 weist das Absauggehäuse 4 einen Abstand 9 auf, der
deutlich größer ist, als der Abstand 10 in der stutzennahen Stellung 8. Die stutzennahe
Stellung 8 ist in den Figuren 2, 3 und 5 dargestellt. Diese stutzennahe Stellung 8
dient zum Absaugen von auf dem Füllstutzen 1 befindlichem überschüssigem Füllgut nach
dem Füllvorgang.
[0020] Das Absauggehäuse 4 weist ein Absaugstutzen 11 auf, der einen oberen zylindrischen
Abschnitt 12 zum Anschluss an den Ansaugschlauch 3 aufweist. Der zylindrische Abschnitt
12 geht nach unten in einen aufweitenden Abschnitt 13 über, der an seinem unteren
Ende an einer Seite seiner Mantelfläche eine halbkreisförmige Ausnehmung 14 aufweist,
die in der stutzennahen Stellung 8 einen endseitigen Abschnitt 15 des Füllstutzens
1 zur Ausbildung eines halbringförmigen Spaltes 16 als Teil der Absaugöffnung 5 aufweist.
Der untere Teil 17 des ringförmigen Spaltes wird durch die Ränder von zwei Gehäuseabschnitten
18 und 19 gebildet, welche in Figur 2 in einer abgeklappten Position dargestellt sind,
in welcher diese Gehäuseabschnitte 18 und 19 neben dem Absaugstutzen 11 angeordnet
sind. Diese Gehäuseabschnitte 18 und 19 können mittels einer rückseitig am Absaugstutzen
11 angeordneten Mechanik 20, die elektromagnetisch oder pneumatisch angetrieben sein
kann, in die in Figur 3 dargestellte geschlossene Position geschwenkt werden, in welcher
die Gehäuseabschnitte 18 und 19 den aufweitenden Abschnitt 13 an seinen geraden Seiten
nach unten hin fortsetzen und das Gehäuse unter Bildung eines aus dem halbringförmigen
oberen Spalt 16 und dem halbringförmigen unteren Spalt 17 bestehenden ringförmigen
Absaugspalt schließen. In dieser geschlossenen Stellung (Figur 3) erfolgt die Absaugung
der Luft durch den ringförmigen Spalt 16, 17, in das Gehäuse 4, das sich im aufweitenden
Abschnitt 13 nach oben verjüngt und im zylindrischen Abschnitt 12 an den Absaugschlauch
3 anschließt. Da der Querschnitt des Ringspaltes 16, 17 deutlich kleiner als der übrige
Querschnitt des Gehäuses 4, insbesondere der des Absaugschlauches 3 ist, erfolgt eine
Beschleunigung der in diesem Bereich angesaugten Luft und damit eine effektive Mitnahme
von am Füllstutzen 1 anhaftenden pulvrigen Füllgut vom Füllvorgang.
[0021] Dieser Reinigungseffekt kann durch eine Anordnung von im Bereich des aufweitenden
Abschnitts 13 innen vorgesehenen Blasdüsen 21 unterstützt werden, welche an eine druckluftführende
Leitung angeschlossen sind und die einen auf den Füllstutzenabschnitt 15 gerichteten
gezielten starken Luftstrom erzeugen, welcher die Abfuhr von am Füllstutzenabschnitt
15 anhaftenden Partikeln noch verstärken. Dabei erfolgen vorteilhaft zunächst ein
oder mehrere pulsartige Druckstöße durch die Blasdüsen 21 vor oder gleichzeitig mit
der Absaugung durch das Gehäuse 4.
[0022] Die Absaugvorrichtung, wie sie vorstehend beschrieben ist, weist eine Steuervorrichtung
auf, die zum einen den Antrieb zum Verfahren des Gehäuses 4 aus den stutzenfernen
Stellung 7 in die stutzennahen Stellung 8 und umgekehrt vorgesehen ist, sowie den
Antrieb für die Mechanik 20, welche die Gehäuseabschnitte 18 und 19 aus der in Figur
2 und 4 dargestellten abgeklappten Stellung in die in Figur 3 dargestellte eingeklappte
Stellung und umgekehrt bewegen, in welcher das Gehäuse 4 im Wesentlichen geschlossen
ist und lediglich einen um den Füllstutzen 1 gebildeten ringförmigen Absaugspalt 16,
17 aufweist. Weiterhin ist eine Steuerung vorgesehen, welche die Bewegung der Antriebe
mit der der übrigen Maschine koordiniert. Diese Steuerung kann Teil der Maschinensteuerung
sein oder auch eine externe Steuerung, die jedoch zweckmäßigerweise mit der Maschinesteuerung
signalverbunden ist oder zumindest die für die Steuerung relevanten Zustände erkennt.
Die Steuerung sorgt dafür, dass das Absauggehäuse 4 aus der stutzenfernen Stellung
7 in die stutzennahe Stellung 8 erst dann verfahren wird, wenn die Vakuumkammer 2
geöffnet, d.h. die linke Hälfte 2a und die rechte Hälfte 2b der Vakuumkammer 2 auseinandergefahren
sind und der gefüllte Ventilsack vom Füllstutzen 1 und somit aus der Vakuumkammer
2 entfernt ist. Wenn dann die Steuerung den Antrieb zum Verfahren des Absauggehäuses
4 in die stutzennahe Stellung 8 gesteuert hat, ist nachfolgend die Ansteuerung zur
Betätigung der Mechanik 20 zu aktivieren, sodass die Gehäuseabschnitte 18 und 19 zum
Schließen des Absauggehäuses 4 nach unten schwenken, also unter dem Absaugstutzen
11 angeordnet sind, sodass der Ringspalt 16, 17 zum Absaugen des Füllstutzenabschnitts
15 gebildet ist.
[0023] Nach Erreichen dieser Stellung spätestens wird die Absaugung aktiviert und ggf. die
Druckluftbeaufschlagung durch die Blasdüsen 21 bis der Reinigungsvorgang beendet ist.
Hierfür kann ein Partikelsensor im Abluftweg vorgesehen sein, der dieses detektiert.
Nach Abschluss der Absaugung wird der Antrieb für die Mechanik 20 zum Öffnen der Gehäuseabschnitte
18 und 19 in die in Figur 2 und 4 dargestellte Stellung aktiviert, wonach der Antrieb
zum Hochfahren des Absauggehäuses 4 in die stutzenferne Stellung 7 aktiviert wird.
Danach ist die Maschine zur Beschickung mit einem leeren Ventilsack und nachfolgenden
Füllvorgang wieder bereit.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Füllstutzen
- 2
- Vakuumkammer
- 2a
- linke Hälfte der Vakuumkammer
- 2b
- rechte Hälfte der Vakuumkammer
- 3
- Absaugschlauch
- 4
- Absauggehäuse
- 5
- Absaugöffnung
- 6
- Verfahrrichtung
- 7
- stutzenferne Stellung
- 8
- stutzennahe Stellung
- 9
- Abstand zum Füllstutzen in Stellung 7
- 10
- Abstand zum Füllstutzen in Stellung 8
- 11
- Absaugstutzen
- 12
- zylindrischer Abschnitt
- 13
- konischer Abschnitt
- 14
- halbkreisförmiger Ausnehmung
- 15
- endseitiger Abschnitt
- 16
- halbkreisförmiger Spalt oben
- 17
- halbkreisförmiger Spalt unten
- 18
- Gehäuseabschnitt
- 19
- Gehäuseabschnitt
- 20
- Mechanik
- 21
- Blasdüsen
1. Ventilsackabfüllvorrichtung zum Abfüllen von pulverförmigen Füllgut in einen Ventilsack,
mit einem Füllstutzen (1), der zum Einführen in einen Ventilschlauch eines abzufüllenden
Ventilsackes vorgesehen ist, mit einer Fördervorrichtung zum Fördern des abzufüllenden
Füllguts von einem Vorratsbehältnis durch den Füllstutzen (1) in einen mit dem Ventilschlauch
auf dem Füllstutzen (1) sitzenden Ventilsack und mit einer Absaugvorrichtung (3, 4)
zum Absaugen von überschüssigem Füllgut mit einer Absaugöffnung (5), die mit Abstand
(9, 10) zum Füllstutzen (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, mit der die Absaugöffnung (5) in Bezug auf
den Füllstutzen (1) verfahrbar ist.
2. Ventilsackabfüllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung einen Stellantrieb (6) aufweist, mit dem die Absaugöffnung
(5) von einer stutzennahen Stellung (8) in eine stutzenferne Stellung (7) und umgekehrt
verfahrbar ist.
3. Ventilsackabfüllvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb einen Manipulator aufweist.
4. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung eine Steuerung aufweist, die Teil der Maschinensteuerung der
Ventilsackabfüllvorrichtung bildet oder mit dieser signalverbunden ist, derart, dass
die stutzennahe Stellung (8) erst nach Abnehmen des Ventilschlauchs vom Füllstutzen
(1) oder nach Beendigung des Abfüllvorgangs angefahren wird.
5. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilsackabfüllvorrichtung eine Ventilsackvakuumabfüllvorrichtung mit einer
Vakuumkammer (2) ist, und dass die Absaugöffnung (5) in der stutzenfernen Stellung
(7) außerhalb der Vakuumkammer (2) und in der stutzennahen Stellung (8) innerhalb
der geöffneten Vakuumkammer (2) angeordnet ist.
6. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Absaugöffnung (5) in ihrer stutzennahen Stellung (8) ringförmig um einen
Abschnitt (15) des Füllstutzens (1) erstreckt.
7. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugöffnung (5) das Ende einer Absaugleitung (3, 4) bildet und dass vor der
Absaugöffnung (5) innerhalb der Absaugleitung in Richtung zum Füllstutzen (1) gerichtete
Blasdüsen (21) einer Druckgas führenden Leitung angeordnet sind.
8. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmige Absaugöffnung (16, 17) durch ein zum Füllstutzen (1) hin offenes
ringförmiges Gehäuse (4) begrenzt wird, dass vorzugsweise zwei abklappbare Gehäuseteile
(18, 19) aufweist.
9. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugleitung (3, 4) endseitig einen Absaugstutzen (11) aufweist, der die obere
Hälfte des zum Füllstutzen hin offenen ringförmigen Gehäuses (4) bildet, wobei die
untere Hälfte dieses Gehäuses (4) durch zwei untere Gehäuseabschnitte (18, 19) gebildet
ist, die in geöffneter Stellung neben und in geschlossener Stellung unter dem Absaugstutzen
(11) angeordnet sind.
10. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, welche die unteren Gehäuseabschnitte (18, 19) nach
Erreichen der füllstutzennahen Stellung (8) unter Einschluss des Füllstutzens (1)
unter den Absaugstutzen (11) und nach erfolgter Absaugung zurückverfährt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Ventilsackabfüllvorrichtung zum Abfüllen von pulverförmigen Füllgut in einen Ventilsack,
mit einem Füllstutzen (1), der zum Einführen in einen Ventilschlauch eines abzufüllenden
Ventilsackes vorgesehen ist, mit einer Fördervorrichtung zum Fördern des abzufüllenden
Füllguts von einem Vorratsbehältnis durch den Füllstutzen (1) in einen mit dem Ventilschlauch
auf dem Füllstutzen (1) sitzenden Ventilsack und mit einer Absaugvorrichtung (3, 4)
zum Absaugen von überschüssigem Füllgut mit einer Absaugöffnung (5), die mit Abstand
(9, 10) zum Füllstutzen (1) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, mit der die Absaugöffnung (5) in Bezug auf
den Füllstutzen (1) verfahrbar ist,
die Steuervorrichtung einen Stellantrieb (6) aufweist, mit dem die Absaugöffnung (5)
von einer stutzennahen Stellung (8) in eine stutzenferne Stellung (7) und umgekehrt
verfahrbar ist, und dass sich die Absaugöffnung (5) in ihrer stutzennahen Stellung
(8) ringförmig um einen Abschnitt (15) des Füllstutzens (1) erstreckt.
2. Ventilsackabfüllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb einen Manipulator aufweist.
3. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung eine Steuerung aufweist, die Teil der Maschinensteuerung der
Ventilsackabfüllvorrichtung bildet oder mit dieser signalverbunden ist, derart, dass
die stutzennahe Stellung (8) erst nach Abnehmen des Ventilschlauchs vom Füllstutzen
(1) oder nach Beendigung des Abfüllvorgangs angefahren wird.
4. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilsackabfüllvorrichtung eine Ventilsackvakuumabfüllvorrichtung mit einer
Vakuumkammer (2) ist, und dass die Absaugöffnung (5) in der stutzenfernen Stellung
(7) außerhalb der Vakuumkammer (2) und in der stutzennahen Stellung (8) innerhalb
der geöffneten Vakuumkammer (2) angeordnet ist.
5. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugöffnung (5) das Ende einer Absaugleitung (3, 4) bildet und dass vor der
Absaugöffnung (5) innerhalb der Absaugleitung in Richtung zum Füllstutzen (1) gerichtete
Blasdüsen (21) einer Druckgas führenden Leitung angeordnet sind.
6. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmige Absaugöffnung (16, 17) durch ein zum Füllstutzen (1) hin offenes
ringförmiges Gehäuse (4) begrenzt wird, dass vorzugsweise zwei abklappbare Gehäuseteile
(18, 19) aufweist.
7. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugleitung (3, 4) endseitig einen Absaugstutzen (11) aufweist, der die obere
Hälfte des zum Füllstutzen hin offenen ringförmigen Gehäuses (4) bildet, wobei die
untere Hälfte dieses Gehäuses (4) durch zwei untere Gehäuseabschnitte (18, 19) gebildet
ist, die in geöffneter Stellung neben und in geschlossener Stellung unter dem Absaugstutzen
(11) angeordnet sind.
8. Ventilsackabfüllvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, welche die unteren Gehäuseabschnitte (18, 19) nach
Erreichen der füllstutzennahen Stellung (8) unter Einschluss des Füllstutzens (1)
unter den Absaugstutzen (11) und nach erfolgter Absaugung zurückverfährt.