[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Wechseln eines
Wattewickels in einer Wattewickel herstellenden Vorrichtung.
[0002] Eine gattungsgemässe Vorrichtung ist beispielsweise aus der
CH 695 692 A5 bekannt. Die Vorrichtung dient dazu ein Vlies, einen Flor oder Watte aus Fasermaterial
zu einem Wattewickel aufzurollen, bevor das Fasermaterial einer weiteren Behandlung
unterzogen wird. So kann die Vorrichtung beispielsweise in einer Kämmerei zur Aufnahme
eines aus einem Streckwerkauslauf stammenden, über Kehrbleche, Kalanderwalzen und/oder
dergleichen zugeführten Vlieses dienen, wobei der erzeugte Wattewickel anschliessend
einer Kämmmaschine vorgelegt wird. Im Folgenden ist im Zusammenhang mit dem zugeführten
Fasermaterial der Einfachheit halber lediglich von einer Wattebahn die Rede, was nicht
in einschränkendem Sinne zu verstehen ist. Dabei wird durch einen endlosen Riemen
zwischen zwei Umlenkrollen eine Schlaufe gebildet. In diese Schlaufe wird ein Kern
eingelegt. Eine Wattebahn wird durch Führungselemente an den Kern herangeführt und
zu einem Wattewickel geformt. Der die Schlaufe bildende Riemen wird dabei um die Umlenkrollen
sowie um eine Spannrolle und eine weitere Führungsrolle geführt. Wenn der Wattewickel
fertig ist, wird die Spannrolle gelöst, um den Riemen und damit auch die Umlenkrollen
zu entlasten. Anschliessend wird eine der Umlenkrollen nach Lösen einer Verriegelung
der Umlenkrolle und um den Wickel herumgeführt, sodass dieser frei ist, um aus der
Vorrichtung entnommen zu werden. Nachteilig an der offenbarten Konstruktion und dem
daraus resultierenden Verfahren ist, dass ein Wechsel des Wattewickels viel Zeit in
Anspruch nimmt und dadurch die Produktivität auch bei hohen Wickelgeschwindigkeiten
gering ist.
[0003] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung
vorzuschlagen, die einen schnellen Wechsel des Wattewickels ermöglicht.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zum Wechseln eines Wattewickels in einer
Wattewickel herstellenden Vorrichtung sowie die zugehörige Vorrichtung vorgeschlagen.
Die Vorrichtung weist einen in einer Wickelachse zwischen zwei Wickelscheiben gehaltenen
Kern mit einem auf dem Kern gehaltenen Wattewickel mit einem Wattewickeldurchmesser
und einen den Wattewickel zumindest teilweise umschlingenden endlosen Riemen auf,
wobei der Riemen um eine ortsfeste Umlenkrolle, eine nachfolgende Öffnerrolle, eine
Auswurfrolle und eine Spannrolle umläuft. Die Öffnerrolle ist an einem schwenkbaren
in der Wickelachse gehaltenen Öffnerarm drehbar gelagert. Die Auswurfrolle ist an
einem schwenkbaren Auswurfarm drehbar gelagert und die Spannrolle ist an einer Spannvorrichtung
drehbar gelagert. Der Kern zur Aufnahme des Wattewickels wird von einer zwischen der
Umlenkrolle und der Öffnerrolle gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser
grösser werdenden Schlaufe des Riemens umschlungen. Bei Erreichen eines bestimmten
Wattewickeldurchmessers wird die Schlaufe des Riemens durch eine Öffnerbewegung des
Öffnerarms geöffnet und gleichzeitig eine Auswurfbewegung des Auswurfarmes erfolgt,
wobei während des Öffnens der Schlaufe der Riemen durch Verstellen der Spannvorrichtung
gespannt bleibt und anschliessend an ein Erreichen einer Endstellung der Spannvorrichtung
eine Freigabebewegung der Wickelscheiben erfolgt und der Wattewickel über die Öffnerrolle
ausgestossen wird. Die Schlaufe des Riemens wird die Öffnerbewegung so weit geöffnet,
dass die Öffnerrolle unterhalb der Wickelachse zu liegen kommt und ein Ausstossen
des Wattewickels über die Öffnerrolle hinweg ermöglicht wird. Dadurch kann nach der
Freigabebewegung der Wickelscheiben der Wattewickel durch eine Änderung der Riemenspannung
durch die Auswurfbewegung ohne weitere Hilfsmittel ausgeworfen werden.
[0005] Für den Antrieb des Riemens ist eine der Rollen, beispielsweise die Umlenkrolle mit
einem elektrischen Antrieb versehen. Bedingt durch die Aufrechterhaltung der Spannung
des Riemens während des Wickelns des Wattewickels müssen die Haltekräfte des Öffnerarms
grösser sein als die mit Hilfe der Spannvorrichtung in den Riemen eingebrachte Spannkraft.
Im Gegenzug ermöglicht diese gleichzeitige Bewegung von Öffnerarm, Auswurfarm und
Spannvorrichtung eine rasche Öffnung der Schlaufe, da mit der Öffnerbewegung nicht
auf eine Entspannung des Riemens gewartet werden muss. Zudem verbleibt der Riemen
aufgrund der vorherrschenden Spannung exakt in seiner axialen Position. Ebenfalls
ist bei einer Rückführung in die Wickelposition der Riemen bereits gespannt bevor
der Öffnerarm in einer für die Wicklung bestimmten Endstellung ist.
[0006] Sobald die Spannrolle ihre Endstellung erreicht hat, setzt die Freigabebewegung der
Wickelscheiben ein. Dabei wird mit der Auswurfbewegung und der Freigabebewegung der
Wickelscheiben nicht auf ein Erreichen der Endstellung des Öffnerarmes gewartet, da
ein Weiterführen der Öffnerbewegung nach einem Erreichen der Endstellung der Spannrolle
zu einem Entspannen des Riemens führt und diese Entspannung für die Freigabebewegung
der Wickelscheiben genutzt werden kann. Nach einem Abschluss der Auswurfbewegung ist
der Wattewickel ausgestossen. Vorteilhafterweise kann bereits während des Einsetzens
eines neuen Kerns mit der Rückführung des Auswurfarmes begonnen werden.
[0007] Bevorzugterweise wird der Wattewickel durch eine Verlagerung der Auswurfrolle und
der Öffnerrolle bei ortsfester Umlenkrolle vom Riemen angehoben und läuft aufgrund
der Schwerkraft aus der Wickelachse hinaus. Die Auswurfbewegung führt zu einer Straffung
des Riemenverlaufs zwischen der Umlenkrolle und der Öffnerrolle. Dadurch dass der
Wattewickel mit seinem Kern nach der Öffnung der Wickelscheiben nicht mehr in der
Wickelachse gehalten ist, wird der Wattewickel durch die Straffung des Riemens angehoben.
[0008] Vorteilhafterweise wird im geöffneten Zustand der Riemen über eine ortsfeste erste
Führungsrolle und eine ortsfeste zweite Führungsrolle zwischen der Auswurfrolle und
der Spannrolle geführt, wobei die erste Führungsrolle und die zweite Führungsrolle
ausserhalb des umlaufenden Riemens angeordnet sind. Die zweite Führungsrolle wird
dazu genutzt einen möglichst grossen Umschlingungswinkel des Riemens, um die Spannrolle
in jedem Betriebsfall aufrecht zu erhalten. Damit wird eine gleichmässige Spannung
des Riemens erreicht. Die erste Führungsrolle verhindert ein Durchhängen des Riemens
im entspannten Zustand des Riemens und dadurch ein Verrutschen des Riemens in Richtung
der Wickelachse. Nach dem Ausstossen des Wattewickels ist der Riemen kurzzeitig entspannt,
bis ein neuer Kern eingesetzt ist.
[0009] Alternativ wird der Auswurfarm durch einen Pneumatikzylinder um eine Achse der ersten
Führungsrolle bewegt. Durch die Bewegung eines Hebels um die Achse der ersten Führungsrolle
kann sich bei einer entsprechenden Anordnung der Führungsrolle ein für eine zu leistende
Wegstrecke der Auswurfrolle günstiges Verhältnis von Hebellänge und Drehwinkel ergeben,
was eine günstige und einfache Konstruktion des Auswurfarmes ergibt.
[0010] Bevorzugterweise werden die notwendigen Bewegungen zum Wechsel des Wattewickels in
drei Phasen ausgeführt. Eine erste Phase beginnt mit der Öffnerbewegung und der Auswurfbewegung
mit einer gleichzeitigen Spannbewegung zur Aufrechterhaltung der Spannung im Riemen.
Die erste Phase endet damit, dass die Spannrolle eine Endposition erreicht, welche
einer grösstmöglichen Auslenkung der Spannvorrichtung entspricht. In einer anschliessend
beginnenden zweiten Phase wird die Auswurfbewegung durch die Auswurfrolle zu Ende
geführt, währenddessen auch die Öffnerbewegung beendet und der Wattewickel ausgestossen
wird. In der ersten Phase, welche nach Beenden eines Wickelvorganges beginnt, wird
die Spannrolle durch die Spannvorrichtung derart bewegt, dass der Riemen, während
der Öffnerbewegung, so lange als möglich gespannt bleibt. Sobald der Öffnerarm beginnt
die Schlaufe zu öffnen, wird auch die Spannrolle entsprechend bewegt. Die Öffnerbewegung
hat zur Folge, dass eine Wegstrecke, welche durch die Rollen gebildet wird und die
der Riemen umläuft, verkürzt wird. Diesem Umstand wird durch die Bewegung der Spannrolle
entgegengewirkt. Sobald die Spannrolle ihre Endstellung erreicht hat, übernimmt die
Auswurfrolle die Funktion der Riemenspannung. Durch die Auswurfbewegung wird erreicht,
dass der Riemen derart gespannt ist, dass der Wattewickel angehoben und ausgestossen
wird.
[0011] Bevorzugterweise wird die Freigabebewegung der Wickelscheiben in der zweiten Phase
der Öffnerbewegung ausgeführt. Eine Öffnung der Wickelscheiben, durch die Freigabebewegung,
und damit eine Öffnung einer Halterung des Wattewickels, ohne auf einen Abschluss
der Öffnerbewegung und der Auswurfbewegung zu warten, führt zu einem Zeitgewinn für
den gesamten Vorgang des Wechsels des Wattewickels. Auch wird ein Verklemmen des Kerns
in seinen Halterungen vermieden, da ein Anheben des Wattewickels nach dem Erreichen
der Endposition der Spannrolle und der Freigabebewegung erfolgt.
[0012] Nach dem Ausstossen des Wattewickels wird ein neuer Kern in die Wickelachse eingebracht
und die Wickelscheiben werden geschlossen, womit die zweite Phase des Wattewickelwechsels
endet. In der darauffolgenden dritten Phase werden der Öffnerarm und der Auswurfarm
in eine Wickelstellung zurückgeführt und gleichzeitig der Riemen durch die Spannvorrichtung
gespannt. Sobald der Kern eingesetzt ist und die Freigabebewegung der Wickelscheiben
rückgängig gemacht und damit der neue Kern in der Wickelachse eingespannt ist, können
die Auswurfbewegung, die Öffnerbewegung und die Bewegung der Spannrolle gleichzeitig
erfolgen. Die dritte Phase des Wattewickelwechsels wird durch ein Erreichen der Endstellungen
des Öffnerarmes und des Auswurfarmes abgeschlossen. Die Auswurfrolle und die Öffnerrolle
sind in Ihrer Wickelposition und eine neue Wicklung eines Wattewickels kann beginnen.
[0013] In einer bevorzugten Ausführung des Wattewickelwechsels wird mit der Umkehrung der
Auswurfbewegung bereits in der zweiten Phase begonnen. Sobald der Auswurfarm eine
Endstellung erreicht hat und der Wattewickel ausgestossen ist, kann bereits mit der
Rückführung des Auswurfarmes begonnen werden. Dadurch dass der Riemen noch spannungslos
ist, wird das Einsetzen eines neuen Kerns durch einen Beginn der Rückführung des Auswurfarmes
nicht gestört.
[0014] Vorteilhafterweise ist eine durch den Öffnerarm auf den Riemen wirkende Kraft grösser
ist als eine durch die Spannvorrichtung wirkende Kraft. Dazu sind die Antriebe der
Spannvorrichtung und des Auswurfsarms entsprechend auszulegen. Bevorzugterweise wird
eine vorgegebene Spannung des Riemens, welche durch die Spannvorrichtung eingebracht
wird, während des Vorganges des Wechsels des Wattewickels reduziert.
[0015] Vorteilhafterweise umfasst die Spannvorrichtung einen Spannhebel und einen Pneumatikzylinder.
Gegenüber linear arbeitenden Spannvorrichtungen hat die Anordnung eines um einen Drehpunkt
rotierenden Spannhebels den Vorteil, dass eine einfache Lagerung des Spannhebels wie
auch der Spannrolle möglich ist. Zudem kann aufgrund der Anordnung des Pneumatikzylinders
über eine Hebelwirkung mit einem kleinen Zylinder eine hohe Spannkraft erreicht werden.
[0016] Weitere Vorteile der Erfindung werden in nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher
aufgezeigt und beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung eines Wattewickels
nach der Erfindung im Zustand am Beginn einer Wicklung;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 im Zustand am Ende einer
Wicklung;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung in Richtung X der Vorrichtung nach der Figur 2;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 im Zustand des Ausstossens
des Wattewickels;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der Bewegungsabläufe in einem Diagramm und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0017] Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Wattewickels 18 nach der Erfindung im Zustand am Beginn einer Wicklung, dabei
sind nur die wesentlichen Bestandteile der Vorrichtung gezeigt. Es ist selbstverständlich,
dass sämtliche gezeigten Elemente in einem Maschinengestell gehalten sind, auch wenn
dies nicht gezeigt ist. In einer ortsfest angeordneten Wickelachse 3 ist ein Kern
4 drehbar gehalten. Der Kern 4 wird durch einen Riemen 6 in einer Drehrichtung 5 in
Rotation versetzt. Der Riemen 6 wird durch einen Antrieb (nicht gezeigt) in einer
Laufrichtung 7 angetrieben und umläuft eine Umlenkrolle 8, eine Öffnerrolle 9, eine
Auswurfrolle 12 sowie eine Spannrolle 17. Der Riemen 6 bildet zwischen der Umlenkrolle
8 und der Öffnerrolle 9 eine Schlaufe 11 in welcher die Wickelachse 3 und damit auch
der Kern 4 angeordnet sind. Die Öffnerrolle 9 ist an einem Öffnerarm 10 befestigt,
wobei der Öffnerarm 10 mit seinem der Öffnerrolle 9 entgegengesetzten Ende in der
Wickelachse 3 schwenkbar gelagert ist. Die Auswurfrolle 12 ist an einem Auswurfarm
13 drehbar gehalten, wobei der Auswurfarm 13 an seinem der Auswurfrolle 12 entgegengesetzten
Ende in einem Drehpunkt 14 schwenkbar gelagert ist. Die Spannrolle 17 ist in einer
Spannvorrichtung 18 verschieblich oder schwenkbar gehalten. Die Spannvorrichtung 18
ist nicht näher gezeigt. Aus dem Stand der Technik sind lineare oder schwenkbare durch
Federn oder Antriebe belastete Spannvorrichtung hinlänglich bekannt. Zur Stützung
und Führung des Riemens 6 sind ausserhalb des Riemens 6 eine erste Führungsrolle 15
und eine zweite Führungsrolle 16 angeordnet. Die zweite Führungsrolle 16 ist relativ
zur Spannrolle 17 derart angeordnet, dass sich eine möglichst grosse Umschlingung
der Spannrolle 17 durch den Riemen 6 ergibt. Die erste Führungsrolle 15 dient der
Führung des Riemens 6 bei einem Wickelwechsel, wenn der Auswurfarm 13 mit der Auswurfrolle
12 ausgeschwenkt ist (siehe Figur 4). Der Vorrichtung wird eine Wattebahn 1 in einer
Laufrichtung 2 zugeführt. Dabei gelangt die Wattebahn 1 zwischen den Riemen 6 und
den Kern 4 und wird in der Folge auf den Kern 4 aufgewickelt, was zur Bildung eines
Wattewickels führt.
[0018] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 im Zustand
am Ende einer Wicklung und Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung in Richtung
X der Vorrichtung nach der Figur 2. Im Unterschied zum Beginn der Wicklung ist am
Ende der Wicklung ein Wattewickel 19 mit einem Wattewickeldurchmesser 20 dargestellt.
Der Wattewickel 19 ist mit dem Kern 4 in der Wickelachse 3 zwischen einer linken Wickelscheibe
27 und einer rechten Wickelscheibe 28 gehalten, dabei drehen die Wickelscheiben 27
und 28 mit dem Wattewickel 19 in der Drehrichtung 5 des Kerns 4 mit. Die linke Wickelscheibe
27 ist in einem linken Seitenschild 25 und die rechte Wickelscheibe 28 in einem rechten
Seitenschild 26 jeweils drehbar und axial verschieblich gelagert. Ebenfalls in der
Wickelachse ist der Öffnerarm 10 schwenkbar gehalten Durch eine axiale Freigabebewegung
29 können die Wickelscheiben 27 und 28 in der Wickelachse 3 auseinandergeschoben und
damit der Kern 4 mit dem Wattewickel 19 freigegeben werden. Entsprechend wird der
Kern 4 während einer Wicklung zwischen den Wickelscheiben 27 und 28 drehfest gehalten,
sodass bei einem Antrieb des Kerns4 respektive des Wattewickels 19 durch den Riemen
6 die Wickelscheiben 27 und 28 mitgenommen werden. Die Spannrolle 17 ist gegenüber
ihrer Position in der Figur 1 durch die Spannvorrichtung 18 entsprechend der Veränderung
des Wattewickeldurchmessers 20 und der damit einhergehenden Vergrösserung der Schlaufe
11 verschoben.
[0019] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung nach Figur 1 im Zustand
des Ausstossens des Wattewickels 19. Die Öffnerrolle 9 ist durch eine Öffnerbewegung
21, was einer Schwenkbewegung des Öffnerarms 10 um die Wickelachse 3 entspricht, um
den Wattewickel 19 herum verfahren und damit die Schlaufe 11 des Riemens 6 geöffnet
worden. Ebenfalls ist die Spannrolle 17 durch die Spannvorrichtung 18 mit einer Spannbewegung
23 verschoben worden, um eine Spannung des Riemens 6 während der Öffnerbewegung 21
aufrecht zu halten. Weiter wurde durch eine Auswurfbewegung 22 der Auswurfrolle 12,
was einer Schwenkbewegung des Auswurfarms 13 um den Drehpunkt 14 entspricht, der Riemen
6 zwischen der Umlenkrolle 8 und der Öffnerrolle 9 gespannt. Dies führt in der Folge
zu einem Anheben des Wattewickels 19 in einer Auswurfrichtung 24.
[0020] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung der Bewegungsabläufe in einem Diagramm.
Gezeigt sind die Abläufe der Öffnerbewegung 21 der Öffnerrolle 9, der Auswurfbewegung
22 der Auswurfrolle 12, der Spannbewegung 23 der Spannrolle 17 und der Freigabebewegung
29 der Wickelscheiben 28 und 29. Bis zum Start 30 des Wechsels des Wattewickels 19
sind die Öffnerrolle 19, die Wickelscheiben 28 und 29 sowie die Auswurfrolle 12 in
einer Wickelposition. Es findet einzig eine Spannbewegung 23 statt aufgrund der Zunahme
des Wattewickeldurchmessers 20. Ab dem Start 30 des Wechsels des Wattewickels 19 beginnt
eine erste Phase 31, in welcher die Öffnerbewegung 21 beginnt und entsprechend zur
Aufrechterhaltung der Spannung im Riemen 6 eine Spannbewegung 23 ausgeführt wird.
Gleichzeitig beginnt die Auswurfbewegung 22 der Auswurfrolle 12. Diese erste Phase
31 wird abgeschlossen durch ein Erreichen einer Endstellung der Spannrolle 17. In
einer darauffolgenden zweiten Phase 32 werden die Öffnerbewegung 21 und die Auswurfbewegung
2 zu Ende geführt sowie die Freigabebewegung 29 ausgeführt. Der Übergang von der ersten
Phase 31 in die zweite Phase 32 ist bestimmt durch das Erreichen einer Endstellung
der Spannrolle 17 in ihrer Spannbewegung 23. In der zweiten Phase 32 wird der Wattewickel
19 durch die Auswurfbewegung 22 ausgestossen. Anschliessend wird ein neuer Kern 4
eingelegt und durch eine Reversierung der Freigabebewegung 29 zwischen den Wickelscheiben
27 und 28 eingespannt. Dadurch endet die zweite Phase 32 und die Auswurfbewegung 22
und die Öffnerbewegung 21 werden in einer dritten Phase 33 rückgängig gemacht, wobei
ein Rückgängigmachen der Auswurfbewegung 22 bereits in der zweiten Phase 32 beginnen
kann. Sobald die Auswurfrolle 12 ihre Endstellung erreicht hat, kann die Auswurfbewegung
22 rückgängig gemacht werden. Nach Beenden der Rückgängigmachung der Auswurfbewegung
22 wird die Spannbewegung 23 aktiviert und der Riemen 6 um den neu eingelegten Kern
4 gespannt. Sobald die Öffnerbewegung 21 und die Auswurfbewegung 22 ihre ursprüngliche
Stellung wieder erreicht haben, ist das Ende 34 des Wechsels des Wattewickels 19 erreicht
und ein neuer Wickelvorgang kann gestartet werden. Die Darstellung der Bewegungen
ist schematisch und zeigt keine Relationen zu einer Geschwindigkeit der verschiedenen
Bewegungen.
[0021] Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
In der Figur 6 ist nur der untere Teil der Vorrichtung gezeigt mit der Auswurfrolle
12, der ersten Führungsrolle 15 und der zweiten Führungsrolle 16 sowie der Spannrolle
17. Der Riemen 6 umläuft die Rollen in derselben Art wie in den vorherigen Figuren.
Die Auswurfrolle 12 ist zur Ausführung der Auswurfbewegung 22 an einem Ende des Öffnerarms
13 drehbar gelagert. Ein der Auswurfrolle 12 gegenüberliegendes Ende des Öffnerarmes
13 ist in einer Achse der ersten Führungsrolle 15 schwenkbar befestigt. Damit entspricht
die Achse der ersten Führungsrolle 15 dem Drehpunkt 14 des Öffnerarmes 13. Die Spannrolle
17 ist auf einem Spannhebel 35 drehbar gelagert. Der Spannhebel 35 ist an seinem der
Spannrolle 17 gegenüberliegenden Ende in einem Drehpunkt 37 im Maschinengestell (nicht
gezeigt) schwenkbar gehalten. Am Spannhebel 35 ist ein Pneumatikzylinder 36 befestigt,
mit dessen Hilfe die Spannbewegung 23 ausgeführt wird. In der gezeigten Ausführung
umfasst die Spannvorrichtung 18 den Spannhebel 35 und den Pneumatikzylinder 36.
[0022] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Wattebahn
- 2
- Laufrichtung Wattebahn
- 3
- Wickelachse
- 4
- Kern
- 5
- Drehrichtung Kern
- 6
- Riemen
- 7
- Laufrichtung Riemen
- 8
- Umlenkrolle
- 9
- Öffnerrolle
- 10
- Öffnerarm
- 11
- Schlaufe
- 12
- Auswurfrolle
- 13
- Auswurfarm
- 14
- Drehpunkt Auswurfarm
- 15
- Erste Führungsrolle
- 16
- Zweite Führungsrolle
- 17
- Spannrolle
- 18
- Spannvorrichtung
- 19
- Wattewickel
- 20
- Wattewickeldurchmesser
- 21
- Öffnerbewegung
- 22
- Auswurfbewegung
- 23
- Spannbewegung
- 24
- Auswurfrichtung
- 25
- Linker Seitenschild
- 26
- Rechter Seitenschild
- 27
- Linke Wickelscheibe
- 28
- Rechte Wickelscheibe
- 29
- Freigabebewegung
- 30
- Start Wechsel Wattewickel
- 31
- Erste Phase
- 32
- Zweite Phase
- 33
- Dritte Phase
- 34
- Ende Wechsel Wattewickel
- 35
- Spannhebel
- 36
- Pneumatikzylinder
- 37
- Drehpunkt Spannhebel
1. Verfahren zum Wechseln eines Wattewickels (19) in einer Wattewickel (19) herstellenden
Vorrichtung, wobei die Vorrichtung einen in einer Wickelachse (3) zwischen zwei Wickelscheiben
(27, 28) gehaltenen Kern (4) mit einem auf dem Kern (4) gehaltenen Wattewickel (19)
mit einem Wattewickeldurchmesser (20) und einen den Wattewickel (19) zumindest teilweise
umschlingenden endlosen Riemen (6) aufweist, und wobei der Riemen (6) um eine ortsfeste
Umlenkrolle (8), eine nachfolgende Öffnerrolle (9), eine Auswurfrolle (12) und eine
Spannrolle (17) umläuft, und wobei die Öffnerrolle (9) an einem schwenkbaren in der
Wickelachse (3) gehaltenen Öffnerarm (10) und die Auswurfrolle (12) an einem schwenkbaren
Auswurfarm (13) und die Spannrolle (17) an einer Spannvorrichtung (18) drehbar gelagert
werden, und wobei der Kern (4) zur Aufnahme des Wattewickels (19) von einer zwischen
der Umlenkrolle (8) und der Öffnerrolle (9) gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser
(20) grösser werdenden Schlaufe (11) des Riemens (6) umschlungen wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen eines bestimmten Wattewickeldurchmessers (20) die Schlaufe (11) des
Riemens (6) durch eine Öffnerbewegung (21) des Öffnerarms (10) geöffnet wird und gleichzeitig
eine Auswurfbewegung (22) des Auswurfarmes (13) erfolgt, wobei während des Öffnens
der Schlaufe (11) der Riemen (6) durch Verstellen der Spannvorrichtung (18) gespannt
bleibt und anschliessend an ein Erreichen einer Endstellung der Spannvorrichtung (18)
eine Freigabebewegung (29) der Wickelscheiben (27, 28) erfolgt und der Wattewickel
(19) über die Öffnerrolle (9) ausgestossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wattewickel (19) durch eine Verlagerung der Auswurfrolle (12) und der Öffnerrolle
(9) bei ortsfester Umlenkrolle (8) vom Riemen (6) angehoben wird und aufgrund der
Schwerkraft aus der Wickelachse (3) hinausläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im geöffneten Zustand der Riemen (6) über eine ortsfeste erste Führungsrolle (15)
und eine ortsfeste zweite Führungsrolle (16) zwischen der Auswurfrolle (12) und der
Spannrolle (17) geführt wird, wobei die erste Führungsrolle (15) und die zweite Führungsrolle
(16) ausserhalb des umlaufenden Riemens (6) angeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswurfarm (13) durch einen Pneumatikzylinder um eine Achse der ersten Führungsrolle
(15) bewegt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannrolle (17) durch die Spannvorrichtung (18) derart bewegt wird, dass der
Riemen (6) in einer ersten Phase der Öffnerbewegung (21) gespannt bleibt.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswurfbewegung (22) in einer ersten Phase der Öffnerbewegung (21) einsetzt,
wobei die erste Phase der Öffnerbewegung (21) damit endet, dass die Spannrolle (17)
eine Endstellung in der Spannvorrichtung (18) erreicht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Freigabebewegung (29) der Wickelscheiben (27, 28) in der zweiten Phase der Öffnerbewegung
(21) ausgeführt wird.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ausstossen des Wattewickels (19) ein neuer Kern (4) in die Wickelachse (3)
eingebracht wird und der Öffnerarm (10) und der Auswurfarm (13) in eine Wickelstellung
zurückgeführt werden und gleichzeitig der Riemen (6) durch die Spannvorrichtung (18)
gespannt wird.
9. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch den Öffnerarm (10) auf den Riemen (6) wirkende Kraft grösser ist als eine
durch die Spannvorrichtung (18) wirkende Kraft.
10. Vorrichtung zum Wechseln eines Wattewickels (19) mit einem in einer Wickelachse (3)
zwischen zwei Wickelscheiben (27, 28) gehaltenen Kern (4) und mit einem auf dem Kern
(4) gehaltenen Wattewickel (19) mit einem Wattewickeldurchmesser (20) und einen den
Wattewickel (19) zumindest teilweise umschlingenden endlosen Riemen (6), wobei der
Riemen (6) um eine ortsfeste Umlenkrolle (8), eine nachfolgende Öffnerrolle (9), eine
Auswurfrolle (12) und eine Spannrolle (17) aufgespannt ist, und wobei die Öffnerrolle
(9) an einem schwenkbaren in der Wickelachse (3) gehaltenen Öffnerarm (10) und die
Auswurfrolle (12) an einem schwenkbaren Auswurfarm (13) und die Spannrolle (17) an
einer Spannvorrichtung (18) drehbar gelagert sind, und wobei der Kern (4) zur Aufnahme
des Wattewickels (19) von einer zwischen der Umlenkrolle (8) und der Öffnerrolle (9)
gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser (20) grösser werdenden Schlaufe
(11) des Riemens (6) umschlungen ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen eines bestimmten Wattewickeldurchmessers (20) eine Öffnung der Schlaufe
(11) des Riemens (6) durch eine Öffnerbewegung (21) des Öffnerarms (10) und durch
eine gleichzeitige Auswurfbewegung (22) des Auswurfarmes (13) bei einer Beibehaltung
einer Spannung des Riemens (6) durch Verstellen der Spannvorrichtung (18) vorgesehen
ist, wobei ein Ausstossen des Wattewickels (19) nach einer Freigabebewegung (29) der
Wickelscheiben (27, 28) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Führungsrolle (15) und eine zweite Führungsrolle (16) zur Führung des
Riemens (6) im geöffneten Zustand der Schlaufe (11) ausserhalb des Riemens (6) angeordnet
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (18) einen Spannhebel (35) und einen Pneumatikzylinder (36)
umfasst.