(19)
(11) EP 4 296 429 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.2023  Patentblatt  2023/52

(21) Anmeldenummer: 23180683.7

(22) Anmeldetag:  21.06.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 11/22(2006.01)
E03F 3/04(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E03F 3/046; E01C 11/227; E01C 11/223
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 22.06.2022 DE 102022115542

(71) Anmelder: ACO Ahlmann SE & Co. KG
24782 Büdelsdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Klehm, Torsten
    22527 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Meissner Bolte Partnerschaft mbB 
Widenmayerstrasse 47
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) ENTWÄSSERUNGSRINNE ZUR OBERFLÄCHENENTWÄSSERUNG VON FAHRBAHNEN, VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER ENTWÄSSERUNGSRINNE UND VERFAHREN ZUM AUFBRINGEN EINER FAHRBAHNMARKIERUNG


(57) Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne (10) zur Oberflächenentwässerung von Fahrbahnen (11), wobei die Entwässerungsrinne (10) zumindest abschnittsweise als Untergrund für eine Fahrbahnmarkierung (12) ausgebildet und/oder vorgesehen ist, wobei die Entwässerungsrinne (10) einen sich in Längsrichtung (L) erstreckenden Rinnenkörper (13) mit einem Aufnahmeraum (14) zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit aufweist, wobei der Aufnahmeraum (14) durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände (15), einen Boden (16) und einen Rinnenkopf (17) begrenzt ist, wobei der Rinnenkopf (17) wenigstens einen sich in Längsrichtung (L) erstreckenden Seitenabschnitt (18) aufweist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenabschnitt (18) eine Aussparung (19) zur Aufnahme eines sich vom Material des Rinnenkörpers (13) unterscheidenden Schutz- und/oder Opfermaterials (20) aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung, ein Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungsrinne und ein Verfahren zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne zur Oberflächenentwässerung von Fahrbahnen sowie eine Anordnung umfassend eine oder mehrere solche Entwässerungsrinnen und eine Fahrbahn. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Entwässerungsrinne und ein Verfahren zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung.

[0002] Derartige Entwässerungsrinnen zur Oberflächenentwässerung von Fahrbahnen, insbesondere von Fahrbahnen in Tunnelbauwerken, wobei die Entwässerungsrinne zumindest abschnittsweise als Untergrund für eine Fahrbahnmarkierung ausgebildet und/oder vorgesehen ist, weisen einen sich in Längsrichtung erstreckenden Rinnenkörper mit einem Aufnahmeraum zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit auf, wobei der Aufnahmeraum durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände, einen Boden und einen Rinnenkopf begrenzt ist, wobei der Rinnenkopf wenigstens einen, vorzugsweise zwei, sich in Längsrichtung erstreckenden Seitenabschnitt aufweist.

[0003] Unter Fahrbahnen werden insbesondere Straßenfahrbahnen, vorzugsweise in Straßentunneln, verstanden.

[0004] Im Tunnelbau, insbesondere im Tunnelbau für Straßentunnel, folgt auf die Tunnelwand nach innen üblicherweise ein Geh- und/oder Rettungsweg, eine Entwässerungsrinne und anschließend die Fahrbahn. Die Fahrbahnränder werden üblicherweise durch Fahrbahnmarkierungen gekennzeichnet. Da im Tunnelbau stets die Bestrebung zu Platzersparnis besteht, besteht der Wunsch Fahrbahnmarkierungen zumindest abschnittsweise neben der Fahrbahn anzuordnen. Das heißt, die Fahrbahnmarkierung soll auf der Entwässerungsrinne angeordnet werden.

[0005] Allerdings besteht das Problem, dass bei der Erneuerung der Fahrbahnmarkierung die alte Fahrbahnmarkierung, beispielsweise durch Fräsen, abgetragen werden muss. Befindet sich diese Fahrbahnmarkierung nun auf der Entwässerungsrinne, kann das Abtragen der alten Fahrbahnmarkierung zu erheblichen Schäden an der Entwässerungsrinne führen.

[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neue Entwässerungsrinne anzugeben, insbesondere eine Entwässerungsrinne, bei der das Problem der Beschädigung bei der Erneuerung der Fahrbahnmarkierung zumindest weitestgehend vermieden wird. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung eine Anordnung umfassend eine oder mehrere solche Entwässerungsrinnen und eine Fahrbahn anzugeben, die das vorgenannte Problem vermeidet. Darüber hinaus soll ein neues Herstellungsverfahren für solche Entwässerungsrinnen sowie ein neues Verfahren zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung angegeben werden.

[0007] Die Aufgabe wird hinsichtlich der Entwässerungsrinne gelöst durch den Gegenstand des Anspruchs 1, hinsichtlich der Anordnung durch den Gegenstand des Anspruchs 10, hinsichtlich des Herstellungsverfahrens durch den Gegenstand des Anspruchs 12 und hinsichtlich des Verfahrens zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung durch den Gegenstand des Anspruchs 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0008] Die erfindungsgemäße Entwässerungsrinne ist dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenabschnitt eine Aussparung zur Aufnahme eines sich vom Material des Rinnenkörpers unterscheidenden Schutz- und/oder Opfermaterials aufweist.

[0009] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne besteht insbesondere darin, dass bei einer Erneuerung der Fahrbahnmarkierung weitestgehend lediglich das Schutz- und/oder Opfermaterial beschädigt wird, wohingegen die Entwässerungsrinne selbst zumindest überwiegend frei von etwaigen Beschädigungen bleibt, da ein direkter Kontakt der Rinnen mit einem abtragenden Werkzeug oder Fahrzeug mittels des Schutz- und/oder Opfermaterials in der Aussparung vermieden wird.

[0010] Bevorzugt weist der Aufnahmeraum eine im Querschnitt ovale Form auf, wobei sich der Querschnitt in einer Richtung vom Rinnenkopf zum Boden des Rinnenkörpers hin verjüngt. In anderen Worten hat der Querschnitt eine Eiform mit Spitze nach unten.

[0011] Es kann vorgesehen sein, dass sich ein Aufnahmekanal zur Aufnahme von Kabeln in Längsrichtung L und/oder parallel zum Aufnahmeraum durch den Rinnenkörper, insbesondere durch eine der Seitenwände des Rinnenkörpers, erstreckt.

[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Aussparung, insbesondere vollständig, mit einem Schutz- und/oder Opfermaterial als Untergrund für die Fahrbahnmarkierung gefüllt, wobei das Schutz- und/oder Opfermaterial vorzugsweise in die Aussparung eingegossen ist.

[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rinnenkopf zwei sich gegenüberliegend angeordnete und in Längsrichtung erstreckende Seitenabschnitte aufweist, wobei ein erster Seitenabschnitt der zwei Seitenabschnitte im eingebauten Zustand der Entwässerungsrinne angrenzend zur Fahrbahn angeordnet ist, wobei die Aussparung in dem ersten Seitenabschnitt angeordnet ist.

[0014] Unter eingebautem Zustand wird insbesondere ein Zustand verstanden, in dem die Entwässerungsrinne parallel und/oder angrenzend zur Fahrbahn angeordnet, beispielsweise verlegt, ist. Besonders bevorzugt ist die Entwässerungsrinne im eingebauten Zustand zwischen einer Fahrbahn und einem Geh- und/oder Rettungsweg und/oder einem Bordstein angeordnet, beispielsweise verlegt.

[0015] Es kann vorgesehen sein, dass die Seitenabschnitte durch Stege verbunden sind, wobei zwischen zwei in Längsrichtung benachbarten Stegen je ein Schlitz vorgesehen ist, wobei vorzugsweise eine Flüssigkeit durch die Schlitze von der Oberfläche in den Aufnahmeraum fließen kann. An der Oberseite der Stege können Noppen vorgesehen sein.

[0016] Alternativ kann der Rinnenkopf geschlossen ausgebildet sein. Das heißt insbesondere, dass der Rinnenkopf keine Schlitze oder anderweitige Unterbrechungen zum Abführen von Wasser von einer Oberseite des Rinnenkörpers aufweist.

[0017] Ein zweiter, dem ersten Seitenabschnitt gegenüberliegend angeordneter Seitenabschnitt kann eine Auskragung ausbilden. Der zweite Seitenabschnitt grenzt im eingebauten Zustand bevorzugt an einen Geh- und/oder Rettungsweg und/oder einen Bordstein an. Die Auskragung reicht insbesondere über die Oberseite der Stege hinaus. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Auskragung an ihrer äußeren Seitenfläche einen Hinterschnitt aufweist, insbesondere um Material zu sparen.

[0018] Bevorzugt ist die Aussparung stufenförmig ausgebildet ist, wobei sich die Aussparung von einer äußeren Seitenfläche und von einer Oberseite des Seitenabschnitts aus in den Seitenabschnitt hinein erstreckt.

[0019] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Aussparung im eingebauten Zustand der Entwässerungsrinne an die Fahrbahn angrenzt. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Tiefe der Aussparung der Dicke des Fahrbahnbelags, insbesondere der Dicke des Asphalts, entspricht.

[0020] Das Schutz- und/oder Opfermaterial ist oder umfasst vorzugsweise Gussasphalt oder Beton. Der Rinnenkörper ist beispielsweise aus Beton, insbesondere Polymerbeton, gebildet. Sofern der Rinnenkörper aus Beton oder Polymerbeton gebildet ist, unterscheidet sich das Schutz- und/oder Opfermaterial vom Material des Rinnenkörpers, wobei vorzugsweise Gussasphalt das Schutz- und/oder Opfermaterial bildet. Sofern der Rinnenkörper aus einem anderen Material als Beton gebildet ist, kann es sich bei dem Schutz- und/oder Opfermaterial um Beton handeln.

[0021] Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst eine oder mehrere erfindungsgemäße Entwässerungsrinnen und eine Fahrbahn, wobei die Entwässerungsrinne oder die mehreren Entwässerungsrinnen parallel und/oder angrenzend zur Fahrbahn angeordnet, vorzugsweise verlegt, sind, wobei der Seitenabschnitt mit der Aussparung jeweils angrenzend zur Fahrbahn angeordnet ist.

[0022] Sofern mehrere Entwässerungsrinnen vorgesehen sind, werden diese derart in Reihe angeordnet, dass durch die Aufnahmeräume der Entwässerungsrinnen ein durchgehender Kanal gebildet wird.

[0023] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Anordnung ist in der Aussparung der Entwässerungsrinne oder Entwässerungsrinnen ein Schutz- und/oder Opfermaterial vorgesehen ist, wobei das Schutz- und/oder Opfermaterial an die Fahrbahn angrenzt.

[0024] Bevorzugt weist die Fahrbahn einen Schichtaufbau mit wenigstens zwei, vorzugsweise drei, Schichten auf, wobei die oberste Schicht durch den Fahrbahnbelag, insbesondere aus Asphalt, gebildet wird. Die Dicke des Schutz- und/oder Opfermaterials der Entwässerungsrinne oder der mehreren Entwässerungsrinnen entspricht vorzugsweise der Dicke des Fahrbahnbelags.

[0025] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne wird ein sich in Längsrichtung erstreckender Rinnenkörper hergestellt, insbesondere in einer Gussform gegossen, wobei der Rinnenkörper derart ausgebildet wird, dass der Rinnenkörper einen Aufnahmeraum zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit aufweist, wobei der Aufnahmeraum durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände, einen Boden und einen Rinnenkopf begrenzt ist, und wobei der Rinnenkopf wenigstens einen, sich in Längsrichtung erstreckenden Seitenabschnitt aufweist.

[0026] Entweder wird eine Aussparung an dem Seitenabschnitt beim Herstellen des Rinnenkörpers ausgebildet, beispielsweise durch Bereitstellen einer entsprechenden Gussform oder eines Einlegers in der Gussform, oder die Aussparung wird nach dem Herstellen des Rinnenkörpers in den Seitenabschnitt eingebracht, beispielsweise mittels Fräsen.

[0027] Besonders bevorzugt wird ein Schutz- und/oder Opfermaterial in die Aussparung eingebracht, insbesondere eingegossen.

[0028] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung, wird zunächst eine Anordnung bereitgestellt, wobei die Anordnung eine oder mehrere erfindungsgemäße Entwässerungsrinnen und eine Fahrbahn umfasst, wobei die Entwässerungsrinne oder die mehreren Entwässerungsrinnen parallel und/oder angrenzend zur Fahrbahn angeordnet, vorzugsweise verlegt, sind, wobei der Seitenabschnitt mit der Aussparung jeweils angrenzend zur Fahrbahn angeordnet ist, wobei in der Aussparung der Entwässerungsrinne oder Entwässerungsrinnen ein Schutz- und/oder Opfermaterial vorgesehen ist, wobei das Schutz- und/oder Opfermaterial an die Fahrbahn angrenzt.

[0029] Anschließend wird eine Fahrbahnmarkierung derart auf die Anordnung aufgebracht, dass die Fahrbahnmarkierung abschnittsweise auf der Fahrbahn und abschnittsweise auf dem Schutz- und/oder Opfermaterial der Entwässerungsrinne angeordnet wird.

[0030] Bevorzugt wird die Fahrbahnmarkierung zur Erneuerung, insbesondere vollständig, abgetragen, indem der mit der Fahrbahnmarkierung versehene Bereich der Fahrbahn und des Schutz- und/oder Opfermaterials, insbesondere mittels Fräsen, abgetragen wird, und anschließend eine zweite Fahrbahnmarkierung derart aufgebracht wird, dass die zweite Fahrbahnmarkierung abschnittsweise auf der Fahrbahn und abschnittsweise auf dem Schutz- und/oder Opfermaterial der Entwässerungsrinne angeordnet wird.

[0031] Die Erfindung wird nachstehend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die dargestellten Ausführungsformen stellen Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Entwässerungsrinne ausgestaltet sein kann.

[0032] In diesen zeigen,
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer Entwässerungsrinne nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
Fig. 2
einen Querschnitt durch eine Entwässerungsrinne nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
Fig. 3
einen Querschnitt durch eine Entwässerungsrinne nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel in einem eingebauten Zustand.


[0033] Im Folgenden werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.

[0034] FIG. 1 zeigt eine Entwässerungsrinne 10 zur Oberflächenentwässerung von Fahrbahnen 11, insbesondere von Fahrbahnen 11 in Tunnelbauwerken. Die Entwässerungsrinne 10 ist abschnittsweise als Untergrund für eine Fahrbahnmarkierung 12 ausgebildet und vorgesehen, wie FIG. 3 zeigt.

[0035] Die Entwässerungsrinne 10 gemäß FIG. 1 weist einen sich in Längsrichtung L erstreckenden Rinnenkörper 13 mit einem Aufnahmeraum 14 zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit auf, wobei der Aufnahmeraum 14 durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände 15, einen Boden 16 und einen Rinnenkopf 17 begrenzt ist. Der Aufnahmeraum 14 weist eine im Querschnitt ovale Form auf, wobei sich der Querschnitt in einer Richtung vom Rinnenkopf 17 zum Boden 16 des Rinnenkörpers 13 hin verjüngt. FIG. 1 zeigt ferner, dass sich ein Aufnahmekanal 21 zur Aufnahme von Kabeln in Längsrichtung L und parallel zum Aufnahmeraum 14 durch eine der Seitenwände 15 des Rinnenkörpers 13 erstreckt.

[0036] Der Rinnenkopf 17 weist zwei sich in Längsrichtung L erstreckende Seitenabschnitte 18 auf. Die Seitenabschnitte 18 sind durch Stege 22 verbunden, wobei zwischen zwei in Längsrichtung L benachbarten Stegen 22 je ein Schlitz 23 vorgesehen ist, durch den eine Flüssigkeit von der Oberfläche in den Aufnahmeraum 14 fließen kann. An der Oberseite der Stege 22 können Noppen angeordnet sein.

[0037] Ein erster der beiden Seitenabschnitte 18 weist eine in Längsrichtung L durchgehende Aussparung 19 zur Aufnahme eines sich vom Material des Rinnenkörpers 13 unterscheidenden Schutz- und/oder Opfermaterials 20 auf. Dieser erste Seitenabschnitt 18 mit der Aussparung 19 ist im in FIG. 3 gezeigten, eingebauten Zustand der Entwässerungsrinne 10 angrenzend zur Fahrbahn 11 angeordnet. Unter eingebautem Zustand wird ein Zustand verstanden, in dem die Entwässerungsrinne 10 parallel und angrenzend zur Fahrbahn 11 sowie zwischen der Fahrbahn 11 und einem Geh- und/oder Rettungsweg 24 angeordnet ist. Die Aussparung 19 ist stufenförmig ausgebildet, wobei sich die Aussparung 19 von einer äu-ßeren Seitenfläche 28 und von einer Oberseite 29 des Seitenabschnitts 18 aus in den Seitenabschnitt 18 hinein erstreckt.

[0038] FIG. 3 zeigt, dass die Aussparung 19 vollständig mit einem Schutz- und/oder Opfermaterial 20 als Untergrund für die Fahrbahnmarkierung 12 gefüllt ist. Das Schutz- und/oder Opfermaterial 20 ist Gussasphalt. Der Rinnenkörper 13 ist aus Polymerbeton gebildet. Das Schutz- und/oder Opfermaterial 20 ist vorzugsweise in die Aussparung 19 eingegossen. Die Tiefe der Aussparung 19 entspricht der Dicke des Fahrbahnbelags 30, wobei es sich bei dem Fahrbahnbelag 30 bevorzugt um Asphalt handelt.

[0039] Der zweite, dem ersten Seitenabschnitt 18 gegenüberliegend angeordnete Seitenabschnitt 18 bildet eine Auskragung aus und grenzt im eingebauten Zustand an den Geh- und/oder Rettungsweg 24 an. Die Auskragung reicht über die Oberseite 25 der Stege 22 hinaus und weist an ihrer äußeren Seitenfläche 26 einen Hinterschnitt 27 auf, um Material zu sparen.

[0040] FIG. 3 zeigt in einer Schnittdarstellung eine Anordnung 31, umfassend mehrere in Reihe angeordnete Entwässerungsrinnen 10 und eine Fahrbahn 11, wobei die Entwässerungsrinnen 10 parallel und angrenzend zur Fahrbahn 11 angeordnet sind und wobei der erste Seitenabschnitt 18 mit der Aussparung 19 jeweils angrenzend zur Fahrbahn 11 angeordnet ist. Die Entwässerungsrinnen 10 sind derart in Reihe angeordnet, dass durch die Aufnahmeräume 14 der Entwässerungsrinnen 10 ein durchgehender Kanal für eine abzuführende Flüssigkeit gebildet wird.

[0041] Die Fahrbahn 11 weist einen Schichtaufbau mit mehreren Schichten auf, wobei die oberste Schicht durch den Fahrbahnbelag 30, insbesondere aus Asphalt, gebildet ist.

[0042] In den Aussparungen 19 der Entwässerungsrinnen 10 ist das ein Schutz- und/oder Opfermaterial 20 angeordnet, wobei das Schutz- und/oder Opfermaterial 20 an die Fahrbahn 11 angrenzt. Die Dicke des Schutz- und/oder Opfermaterials 20 der Entwässerungsrinnen 10 entspricht der Dicke des Fahrbahnbelags 30.

[0043] Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungsrinne gemäß FIG. 1 wird zunächst ein sich in Längsrichtung L erstreckender Rinnenkörper 13 in einer Gussform gegossen, wobei der Rinnenkörper 13 derart ausgebildet wird, dass der Rinnenkörper 13 einen Aufnahmeraum 14 zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit aufweist, wobei der Aufnahmeraum 14 durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände 15, einen Boden 16 und einen Rinnenkopf 17 begrenzt ist, und wobei der Rinnenkopf 17 wenigstens einen, sich in Längsrichtung L erstreckenden Seitenabschnitt 18 aufweist. Die Aussparung 19 an dem Seitenabschnitt 18 kann bereits beim Herstellen des Rinnenkörpers 13 durch Bereitstellen einer entsprechenden Gussform oder eines Einlegers in der Gussform ausgebildet werden. Alternativ kann die Aussparung 19 nach dem Herstellen des Rinnenkörpers 13 mittels Fräsen in den Seitenabschnitt 18 eingebracht werden. Anschließend kann das Schutz- und/oder Opfermaterial 29 in die Aussparung 19 eingegossen werden.

[0044] Bei einem Verfahren zur Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung 12 wird zunächst die Anordnung 31 gemäß FIG. 3 bereitgestellt, und anschließend eine Fahrbahnmarkierung 12 derart aufgebracht, dass die Fahrbahnmarkierung 12 abschnittsweise auf der Fahrbahn 11 und abschnittsweise auf dem Schutz- und/oder Opfermaterial 20 der Entwässerungsrinne 10 angeordnet wird. Die Fahrbahnmarkierung 12 wird zur Erneuerung vollständig abgetragen, indem der mit der Fahrbahnmarkierung 12 versehene Bereich der Fahrbahn 11 und des Schutz- und/oder Opfermaterials 20 mittels Fräsen abgetragen wird, und anschließend eine zweite Fahrbahnmarkierung 12 derart aufgebracht wird, dass die zweite Fahrbahnmarkierung 12 abschnittsweise auf der Fahrbahn 11 und abschnittsweise auf dem Schutz- und/oder Opfermaterial 20 der Entwässerungsrinne 10 angeordnet wird.

Bezuaszeichenliste



[0045] 
10
Entwässerungsrinne
11
Fahrbahn
12
Fahrbahnmarkierung
13
Rinnenkörper
14
Aufnahmeraum
15
Seitenwand
16
Boden
17
Rinnenkopf
18
Seitenabschnitt
19
Aussparung
20
Schutz- und/oder Opfermaterial
21
Aufnahmekanal
22
Steg
23
Schlitz
24
Geh- und/oder Rettungsweg
25
Oberseite
26
Seitenfläche
27
Hinterschnitt
28
Seitenfläche
29
Oberseite
30
Fahrbahnbelag
31
Anordnung
L
Längsrichtung



Ansprüche

1. Entwässerungsrinne (10) zur Oberflächenentwässerung von Fahrbahnen (11), wobei die Entwässerungsrinne (10) zumindest abschnittsweise als Untergrund für eine Fahrbahnmarkierung (12) ausgebildet und/oder vorgesehen ist,

wobei die Entwässerungsrinne (10) einen sich in Längsrichtung (L) erstreckenden Rinnenkörper (13) mit einem Aufnahmeraum (14) zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit aufweist, wobei der Aufnahmeraum (14) durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände (15), einen Boden (16) und einen Rinnenkopf (17) begrenzt ist, wobei der Rinnenkopf (17) wenigstens einen sich in Längsrichtung (L) erstreckenden Seitenabschnitt (18) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Seitenabschnitt (18) eine Aussparung (19) zur Aufnahme eines sich vom Material des Rinnenkörpers (13) unterscheidenden Schutz- und/oder Opfermaterials (20) aufweist.


 
2. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (19) mit einem Schutz- und/oder Opfermaterial (20) als Untergrund für die Fahrbahnmarkierung (12) gefüllt ist.
 
3. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rinnenkopf (17) zwei sich gegenüberliegend angeordnete und in Längsrichtung erstreckende Seitenabschnitte (18) aufweist, wobei ein erster Seitenabschnitt (18) der zwei Seitenabschnitte (18) im eingebauten Zustand der Entwässerungsrinne (10) angrenzend zur Fahrbahn (11) angeordnet ist, wobei die Aussparung (19) in dem ersten Seitenabschnitt (18) angeordnet ist.
 
4. Entwässerungsrinne nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenabschnitte (18) durch Stege (22) verbunden sind, wobei zwischen zwei in Längsrichtung (L) benachbarten Stegen (22) je ein Schlitz (23) vorgesehen ist.
 
5. Entwässerungsrinne nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein zweiter, dem ersten Seitenabschnitt (18) gegenüberliegend angeordneter Seitenabschnitt (18) eine Auskragung ausbildet.
 
6. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (19) stufenförmig ausgebildet ist, wobei sich die Aussparung (19) von einer äußeren Seitenfläche (28) und von einer Oberseite (29) des Seitenabschnitts (18) aus in den Seitenabschnitt (18) hinein erstreckt.
 
7. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schutz- und/oder Opfermaterial (20) Gussasphalt ist oder umfasst.
 
8. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rinnenkörper (13) aus Beton, insbesondere Polymerbeton, gebildet ist.
 
9. Entwässerungsrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schutz- und/oder Opfermaterial (20) Beton ist oder umfasst, oder der Rinnenkörper (13) aus Beton gebildet ist.
 
10. Anordnung (31), umfassend eine oder mehrere Entwässerungsrinnen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und eine Fahrbahn (11), wobei die Entwässerungsrinne (10) oder die mehreren Entwässerungsrinnen (10) parallel und/oder angrenzend zur Fahrbahn (11) angeordnet sind, wobei der Seitenabschnitt (18) mit der Aussparung (19) jeweils angrenzend zur Fahrbahn (11) angeordnet ist.
 
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Aussparung (19) der Entwässerungsrinne (10) oder den Aussparungen der Entwässerungsrinnen (10) ein Schutz- und/oder Opfermaterial (20) vorgesehen ist, wobei das Schutz- und/oder Opfermaterial (20) jeweils an die Fahrbahn (11) angrenzt.
 
12. Verfahren zur Herstellung einer Entwässerungsrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

wobei ein sich in Längsrichtung (L) erstreckender Rinnenkörper (13) hergestellt wird, wobei der Rinnenkörper (13) derart ausgebildet wird, dass der Rinnenkörper (13) einen Aufnahmeraum (14) zur Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit aufweist, wobei der Aufnahmeraum (14) durch zwei einander gegenüberliegend angeordnete Seitenwände (15), einen Boden (16) und einen Rinnenkopf (17) begrenzt ist, und wobei der Rinnenkopf (17) wenigstens einen sich in Längsrichtung (L) erstreckenden Seitenabschnitt (18) aufweist,

wobei eine Aussparung (19) an dem Seitenabschnitt (18) entweder beim Herstellen des Rinnenkörpers (13) ausgebildet wird oder wobei die Aussparung (19) nach dem Herstellen des Rinnenkörpers (13) in den Seitenabschnitt (18) eingebracht wird.


 
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Schutz- und/oder Opfermaterial (20) in die Aussparung (19) eingebracht wird.
 
14. Verfahren zum Aufbringen einer Fahrbahnmarkierung (12), wobei zunächst eine Anordnung (31) nach Anspruch 11 bereitgestellt wird, und anschließend eine Fahrbahnmarkierung (12) derart auf die Anordnung aufgebracht wird, dass die Fahrbahnmarkierung (12) abschnittsweise auf der Fahrbahn (11) und abschnittsweise auf dem Schutz- und/oder Opfermaterial (20) der Entwässerungsrinne (10) angeordnet wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fahrbahnmarkierung (12) zur Erneuerung abgetragen wird, indem der mit der Fahrbahnmarkierung (12) versehene Bereich der Fahrbahn (11) und des Schutz- und/oder Opfermaterials (20) abgetragen wird, und anschließend eine zweite Fahrbahnmarkierung (12) derart aufgebracht wird, dass die zweite Fahrbahnmarkierung (12) abschnittsweise auf der Fahrbahn (11) und abschnittsweise auf dem Schutz- und/oder Opfermaterial (20) der Entwässerungsrinne (10) angeordnet wird.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht