[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrgastzählsystem. Weiterhin betrifft die Erfindung ein
Personentransportfahrzeug. Überdies betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Fahrgastzählung.
[0002] Im Regionalverkehr ist das öffentliche Personenbeförderungsnetz in regionale Verkehrsverbünde
eingeteilt. In solchen Verkehrsverbünden werden unterschiedliche Fahrzeugtypen, wie
zum Beispiel U-Bahnen, S-Bahnen, Busse usw. eingesetzt, um das gesamte Gebiet eines
Verkehrsverbunds möglichst vollständig abzudecken. Häufig werden einzelne Linien auch
verbundübergreifend betrieben, um den Fahrtgästen das Erreichen von überregionalen
Fahrzielen zu erleichtern.
[0003] Zur Erleichterung der Nutzung der öffentlichen Transportmittel muss ein Passagier
meist nur zu Beginn seiner Reise ein Ticket lösen und kann dann mit diesem Ticket
unterschiedliche Personentransportfahrzeuge von unterschiedlichen Transportdienstleistungsunternehmen
nutzen, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Damit der Erlös des Ticketverkaufs proportional
zur vom jeweiligen Transportdienstleistungsunternehmen erbrachten Transportleistung
aufgeteilt werden kann, werden die Fahrgäste beim Zustieg und beim Verlassen eines
Personentransportfahrzeugs durch ein Sensorsystem erfasst und durch ein automatisiertes
Fahrgastzählsystem gezählt. Anhand dieser Daten lässt sich für jedes Personentransportfahrzeug
eine Beförderungsleistung ermitteln und es können die von den Fahrgästen geleisteten
Entgelte anteilsmäßig korrekt auf die unterschiedlichen Transportdienstleistungsunternehmen
in einem Verkehrsverbund verteilt werden. Um eine korrekte Verteilung der Entgelte
zu ermöglichen, muss die Zählung der Fahrgäste sehr exakt und zuverlässig erfolgen.
[0004] Zur Erfassung der Fahrgastzahlen sind Sensoren an jeder Fahrgasttüre installiert.
Diese Sensoren erfassen jeden Fahrgast, der das Personentransportfahrzeug betritt
oder verlässt. Allerdings können die Sensoren ausfallen oder sie detektieren in Situationen,
in denen eine korrekte Zählung nicht garantiert werden kann oder sogar nicht möglich
ist, entsprechend ungenau und unzuverlässig. Eine solche Situation kann zum Beispiel
auftreten, wenn die Beleuchtung im Ein- und Ausgangsbereich eines Personentransportfahrzeugs
unzureichend ist oder wenn Manipulationen an einem Sensor, wie zum Beispiel ein Abdecken
eines Sensors durch einen Aufkleber oder ein Verdecken per Hand, erfolgt sind. Fällt
ein Sensor aus, so können die Fahrgäste, die das Personentransportfahrzeug über die
Fahrgasttüre, an der sich dieser Sensor befindet, verlassen und betreten, nicht mehr
gezählt werden und es ergibt sich ein falscher Wert für die ermittelte, von dem Personentransportfahrzeug
transportierte Anzahl von Personen und für dessen Transportleistung.
[0005] Bisher ist eine korrekte Zählung von Fahrgästen unter solchen Bedingungen nicht möglich.
Die Zahl der transportierten Fahrgäste wird in einem solchen Fall grob auf Basis von
statistischen Daten geschätzt. Solche groben Schätzungen können im Extremfall von
einzelnen Unternehmen vor Gericht angefochten werden, was zu zusätzlichem materiellen
Aufwand sowohl auf Seiten der betroffenen Transportdienstleistungsunternehmen als
auch der involvierten Gerichte führt. Auch kann es zur Zahlung von vorab vereinbarten
Vertragsstrafen durch den Hersteller des Personentransportfahrzeugs für die Zeitabschnitte,
in denen die Zählsysteme nicht funktionieren, kommen.
[0006] Defekte Sensoren werden in manchen herkömmlichen Systemen automatisch erkannt und
an ein streckenseitiges Back-Office-System gemeldet, um einen Schätzvorgang einzuleiten
und eine Störungsbeseitigung in einer Werkstatt anzufordern.
[0007] Ein Backoffice-System ist ein stationäres Datenverarbeitungssystem (z.B. ein Server
in einem Cloud-Computing-System) zur Verarbeitung spezifischer Informationen. Ein
solches Backoffice-System umfasst zum Beispiel ein Diagnosedatenverarbeitungssystem
für die Instandhaltung und Wartung der Fahrzeuge. Ein Backoffice-System kann auch
ein Operations Control Center, d.h. eine Leitstelle zur Behebung und Unterstützung
bei betrieblichen Störungen umfassen. Eine spezielle Form eines Backoffice-Systems
umfasst ein PCS Backoffice-System, d.h. ein stationäres System zur Aggregation der
Zählergebnisse, das auch die Abrechnungen für die Transportdienstleistungsunternehmen,
insbesondere Eisenbahnverkehrsunternehmen im Verkehrsverbund erstellt.
[0008] Es besteht also die Aufgabe, ein robusteres Fahrgastzählsystem, welches weniger störungsanfällig
ist als herkömmliche Fahrgastzählsysteme, bereitzustellen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Fahrgastzählsystem gemäß Patentanspruch 1, ein Personentransportfahrzeug
gemäß Patentanspruch 12 und ein Verfahren zur Fahrgastzählung gemäß Patentanspruch
13 gelöst.
[0010] Das Fahrgastzählsystem umfasst eine Sensoreinheit zum Detektieren eines eine Fahrgasttür
eines Personentransportfahrzeugs passierenden Fahrgasts.
[0011] Eine solche Sensoreinheit umfasst technische Einheiten zur Lokalisierung und Erkennung
von Personen und/oder Objekten. Wie später noch im Detail erläutert, weist eine solche
Sensoreinheit üblicherweise einen Sensor, mit dem Personen und/oder Objekte in einem
Überwachungsbereich, in diesem Fall dem Zählbereich, der den Ein- und Ausgangsbereich
direkt bei einer Fahrgasttüre umfasst, erfasst werden, auf. Eine solche Sensoreinheit
kann auch eine Mehrzahl von Sensoren aufweisen, mit denen durch eine Fahrgastür bzw.
den zugeordneten Ein- und Ausgang ein- und aussteigende Personen bzw. Objekte detektiert
werden. Der Zählbereich umfasst den gesamten von dem Sensor erfassten Bereich. Der
Zählbereich umfasst in der Regel auch einen Teilbereich außerhalb des Personentransportfahrzeugs
direkt vor der Fahrgasttüre, beispielsweise auf einem Bahnsteig oder Bushalt. Daneben
umfasst eine Sensoreinheit auch Einheiten zur Auswertung der von dem Sensor erfassten
Sensordaten, um eine Lokalisierung und Erkennung von Personen und/oder Objekten zu
ermöglichen. Wenn von Fahrgastzählung gesprochen wird, so soll im Folgenden auch die
Zählung von speziellen Objekten, wie zum Beispiel Fahrräder, Kinderwagen und ähnliches,
die von den Fahrgästen mitgeführt werden, gemeint sein. Ein Personentransportfahrzeug
weist Kapazitäten zur Mitnahme von Personen und mitgeführten Objekten als Fahrgäste
auf. Insbesondere wird in der Regel von den Fahrgästen ein Entgelt für ihren Transport
von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt bezahlt. Es soll in diesem Zusammenhang ausdrücklich
erwähnt werden, dass ein solches Fahrgastzählsystem bevorzugt an mehreren Fahrgasttüren,
ganz besonders bevorzugt an allen Fahrgasttüren eines Personentransportfahrzeugs Sensoreinheiten
umfasst, um alle zusteigenden und aussteigenden Personen und/oder Objekte zu erfassen.
[0012] Das Fahrgastzählsystem weist außerdem eine Zähleinheit zum Zählen der Ein- und Aussteiger,
d.h. der Anzahl der das Personentransportfahrzeug betretenden und es verlassenden
Fahrgäste und/oder Objekte auf Basis eines Detektionsergebnisses der Sensoreinheit
auf. Eine solche Zähleinheit kann die Detektionsergebnisse mehrerer Sensoreinheiten
zusammenführen, es kann aber auch für jede Sensoreinheit eine eigene Zähleinheit eingerichtet
sein, wobei die jeweils einer jeweiligen Sensoreinheit jeweils zugeordnete Zähleineinheit
Personen und/oder Objekte auf Basis der von der ihr zugeordneten Sensoreinheit empfangenen
Detektionsergebnisse zählt.
[0013] Die Berechnung der an Bord befindlichen Anzahl von Fahrgästen erfolgt meist landseitig
in einem Backoffice-System. Des Weiteren können, je nach Ausprägung der Zähleinheit
auch andere Objekte, wie z.B. Kinder, Rollstühle, Fahrräder, Kinderwagen u.a. erfasst
werden.
[0014] Teil des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems ist auch eine Funktionsüberwachungseinheit
zum kontinuierlichen Ermitteln und Überwachen eines Funktionszustands der Sensoreinheit.
Die Funktionsüberwachungseinheit erfasst technische Daten, Messdaten und Zähldaten,
die im Zusammenhang mit einem korrekten oder nicht korrekten Funktionieren der Sensoreinheit
im Zusammenhang stehen.
[0015] Das Fahrgastzählsystem umfasst auch eine Befehlsermittlungseinheit zum Ermitteln
eines Steuerbefehls zum elektronischen Schließen und Blockieren der Fahrgasttür für
den Fall, dass der ermittelte Funktionszustand einen Defekt der Sensoreinheit umfasst.
Als elektronisches Schließen und Blockieren soll ein Zustand verstanden werden, in
dem eine Fahrgasttür bei einem Halt anders als die übrigen Fahrgasttüren auf einen
automatischen Öffnungsbefehl hin nicht öffnet. Das Fahrgastzählsystem berücksichtigt
zum Ermitteln des Befehls vorzugsweise das Ausmaß eines ermittelten Defekts. Beispielsweise
wird ermittelt, ob ein Mindestwert für eine Zuverlässigkeit der Personenerkennung
und Personenzählung noch erreicht wird oder nicht und es wird ein Befehl zur Blockade
einer Fahrgasttür erzeugt, wenn dieser Mindestwert für eine dieser Fahrgasttür zugeordnete
Sensoreinheit nicht erreicht ist.
[0016] Das erfindungsgemäße Fahrgastzählsystem weist auch eine Steuerungseinrichtung zum
Schließen und Blockieren der Fahrgasttür in Abhängigkeit von dem ermittelten Steuerbefehl
auf. Eine solche Steuerungseinrichtung ist bevorzugt dazu ausgebildet an einer jeweiligen
Fahrgasttür angeordnete Aktoren anzusteuern. Die jeweiligen Aktoren führen daraufhin
eine mechanische Schließbewegung und/oder eine Blockadeaktion durch, so dass die betreffende
Fahrgasttüre geschlossen und blockiert ist. Als Blockade soll in diesem Zusammenhang
verstanden werden, dass eine betreffende Fahrgasttüre bei einem Halt, zumindest ohne
eine vorhergehende Aufhebung der Blockade, durch einen regulären Öffnungsbefehl für
alle Fahrgasttüren nicht geöffnet werden kann.
[0017] Es erfolgt also eine Schließung und Blockade einer Fahrgasttür durch diese Steuerungseinrichtung
bzw. durch von dieser Steuerungseinrichtung angesteuerte Aktoren, wenn ein entsprechender
Befehl generiert wurde. Vorteilhaft werden die Fahrgäste und/oder Objekte durch die
Blockade der Fahrgasttüre, deren zugeordnete Sensoreinheit defekt ist, zu den anderen
Fahrgasttüren, deren zugeordnete Sensoreinheiten korrekt funktionieren, umgelenkt.
Damit wird anders als im Stand der Technik der korrekte Weiterbetrieb der automatisierten
Fahrgastzählung ermöglicht, auch wenn ein Teil der Sensoreinheiten defekt sind, zumindest,
solange noch mindestens eine Sensoreinheit an einer Fahrgasttüre korrekt funktioniert.
Auf diese Weise wird die Anzahl der Fahrten, bei denen unbrauchbare Zählergebnisse
erzeugt werden, signifikant reduziert. Mithin können gegebenenfalls für mangelnde
Zählungen anfallende Vertragsstrafen vermieden werden. Außerdem kann ein Termin für
eine Wartung flexibler disponiert bzw. verschoben werden, da gegebenenfalls zu zahlende
Vertragsstrafen aufgrund mangelnder Fahrgastzählungen, mit Hilfe der Blockade der
betreffenden Fahrgasttür vermieden werden können. Insbesondere können gerichtliche
Auseinandersetzungen mit anderen Betreiberfirmen bzw. Transportdienstleistungsunternehmen
aufgrund unklarer Fahrgastzahlen und daraus resultierender Konflikte hinsichtlich
einer korrekten Vergütung für den Transport von Fahrgästen vermieden werden.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Fahrgastzählung wird ein eine Fahrgasttür
eines Personentransportfahrzeugs passierender Fahrgast durch eine Sensoreinheit detektiert.
Weiterhin wird auf Basis eines Detektionsergebnisses der Sensoreinheit eine Anzahl
der an Bord des Personentransportfahrzeugs befindlichen Fahrgäste gezählt. Der Funktionszustand
der Sensoreinheit wird kontinuierlich ermittelt und überwacht. Außerdem wird ein Steuerbefehl
zum Schließen und Blockieren der Fahrgasttür für den Fall ermittelt, dass der ermittelte
Funktionszustand einen Defekt der Sensoreinheit umfasst. Schließlich erfolgt ein Schließen
und Blockieren der Fahrgasttür in Abhängigkeit von dem ermittelten Steuerbefehl. Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Fahrgastzählung teilt die Vorteile des erfindungsgemäßen
Fahrgastzählsystems.
[0019] Das erfindungsgemäße Personentransportfahrzeug, vorzugsweise ein Schienenfahrzeug,
weist eine Fahrgasttüre und einen Zählbereich an der Fahrgasttüre, in einem Ein- und
Ausgangsbereich und ein erfindungsgemäßes Fahrgastzählsystem auf. Das erfindungsgemäße
Personentransportfahrzeug umfasst aber auch andere Fahrzeugtypen, wie zum Beispiel
Busse und spezielle Typen von Schienenfahrzeugen, wie zum Beispiel S-Bahnen, U-Bahnen,
Nahverkehrszüge. Das erfindungsgemäße Personentransportfahrzeug teilt die Vorteile
des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems.
[0020] Ein Teil der zuvor genannten technischen Funktionen des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems
können ganz oder teilweise in Form von Softwaremodulen in einem Prozessor eines entsprechenden
Rechensystems realisiert werden, z.B. von einem Steuerungssystem eines Personentransportfahrzeugs.
Eine weitgehend softwaremäßige Realisierung hat den Vorteil, dass auch schon bisher
verwendete Rechensysteme auf einfache Weise durch ein Software-Update nachgerüstet
werden können, um auf die erfindungsgemäße Weise zu arbeiten. Eine solche Lösung bietet
sich insbesondere für bestehende Schienenfahrzeuge an, da einige wichtige Funktionen
des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems bereits in einem sogenannten Zugsteuerungs-
und Managementsystem, auch mit TCMS (TCMS steht für Train Control and Management System)
abgekürzt, implementiert sind.
[0021] Insofern wird die Aufgabe auch durch ein entsprechendes Computerprogrammprodukt mit
einem Computerprogramm gelöst, welches direkt in ein Rechensystem ladbar ist, mit
Programmabschnitten, um die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, zumindest die
durch einen Computer ausführbaren Schritte, insbesondere die Schritte zum Zählen der
Anzahl der das Personentransportfahrzeug betretenden und es verlassenden Fahrgäste
und/oder Objekte auf Basis eines Detektionsergebnisses der Sensoreinheit, zum kontinuierlichen
Ermitteln und Überwachen eines Funktionszustands der Sensoreinheit und zum Ermitteln
eines Steuerbefehls zum Schließen und Blockieren der Fahrgasttür für den Fall, dass
der ermittelte Funktionszustand einen Defekt der Sensoreinheit umfasst, auszuführen.
Ein solches Computerprogrammprodukt kann neben dem Computerprogramm gegebenenfalls
zusätzliche Bestandteile, wie z. B. eine Dokumentation, und/oder zusätzliche Komponenten,
auch Hardware-Komponenten, wie z.B. Hardware-Schlüssel (Dongles etc.) zur Nutzung
der Software, umfassen.
[0022] Zum Transport zum Rechensystem und/oder zur Speicherung an oder in dem Rechensystem
kann ein computerlesbares Medium, z.B. ein Memorystick, eine Festplatte oder ein sonstiger
transportabler oder fest eingebauter Datenträger dienen, auf welchem die von einem
Rechensystem einlesbaren und ausführbaren Programmabschnitte des Computerprogramms
gespeichert sind. Das Rechensystem kann z.B. hierzu einen oder mehrere zusammenarbeitende
Mikroprozessoren oder dergleichen aufweisen. Ebenfalls kann das Computerprogramm über
eine drahtlose Kommunikation zwischen einem Backoffice-System und dem Personentransportfahrzeug
zum Rechensystem auf dem Personentransportfahrzeug übertragen werden, was auch als
Remote Software-Update bezeichnet wird.
[0023] Die abhängigen Ansprüche sowie die nachfolgende Beschreibung enthalten jeweils besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung. Dabei können insbesondere
die Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer
anderen Anspruchskategorie und deren Beschreibungsteilen weitergebildet sein. Zudem
können im Rahmen der Erfindung die verschiedenen Merkmale unterschiedlicher Ausführungsbeispiele
und Ansprüche auch zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden.
[0024] Bevorzugt weist die Sensoreinheit des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems einen
Sensor zum Erfassen eines Sensorsignals zur Detektion eines Fahrgasts und/oder Objekts
auf und ist die Funktionsüberwachungseinheit des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems
dazu eingerichtet, einen Funktionszustand des Sensors zu überwachen. Eine solche Sensoreinheit
umfasst bevorzugt einen Sensor der folgenden Sensortypen: einen Timeof-Flight-Sensor,
bevorzugt betrieben mit Ultraschall oder gepulstem IR-Licht, einen Lidar-Sensor, einen
Kamerasensor, vorzugsweise einen Videokamerasensor, besonders bevorzugt einen 3D-Videokamerasensor,
einen Infrarotsensor, einen induktiven Sensor, einen kapazitiven Sensor oder einen
auf das Körpergewicht eines Fahrgasts ansprechenden Drucksensor. Die Funktionsüberwachungseinheit
umfasst nun technische Mittel, mit denen auf Basis der Sensordaten, Zähldaten oder
andere den Funktionszustand der Sensoreinheit kennzeichnende Messdaten ermittelt werden
und ausgewertet werden. Vorteilhaft kann die Sensoreinheit während des Betriebs ständig
überwacht werden und so eine korrekte Zählung der Fahrgäste gefördert werden.
[0025] Besonders bevorzugt umfasst die Sensoreinheit des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems
eine Selbstüberwachungseinheit. Weiterhin ist die Funktionsüberwachungseinheit dazu
eingerichtet, auf Basis einer Defektmeldung der Selbstüberwachungseinheit einen Funktionszustand
der Sensoreinheit zu ermitteln. Besonders vorteilhaft liefert bei dieser Variante
die Sensoreinheit selbst ihre eigenen Überwachungsdaten, die von der Funktionsüberwachungseinheit
zur Überwachung des Funktionszustands der Sensoreinheit genutzt werden können. Es
soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Sensoreinheit neben dem Sensor noch
weitere technische Einheiten, wie zum Bespiel eine Auswertungseinheit umfassen kann,
mit der die Sensordaten des Sensors ausgewertet werden und eine Objekterkennung und
Lokalisierung vorgenommen wird. Insbesondere wird von der Auswertungseinheit anhand
der Trajektorie und der Bewegungsrichtung der detektierten Person ermittelt, ob die
erkannte Person zusteigt oder das Personentransportfahrzeug verlässt. Auch erfolgt
eine Objektkategorisierung hinsichtlich Personen, auch eine Unterscheidung in Erwachsene
und Kinder, Fahrräder, Rollstühle etc.
[0026] Ebenfalls bevorzugt ist die Selbstüberwachungseinheit des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems
dazu eingerichtet, einen Defekt der Sensoreinheit auf Basis einer Art der folgenden
Informationen zu ermitteln:
- Helligkeitswerte der Sensoreinheit,
- eine interne Metrik der Sensoreinheit,
- ein Wahrscheinlichkeitswert für einen detektierten Fahrgast bzw. eine detektierte
Person oder ein Wahrscheinlichkeitswert für eine Kategorisierung eines Objekts.
[0027] Die ermittelten Helligkeitswerte der Sensoreinheit können einen Hinweis darauf geben,
ob der Sensor der Sensoreinheit möglicherweise durch einen Gegenstand abgedeckt oder
verunreinigt ist und daher nicht korrekt funktionieren kann. Beispielsweise kann ein
Aufkleber von einem Fahrgast auf einer Sensorfläche des Sensors der Sensoreinheit
aufgebracht worden sein, wodurch die Funktionsfähigkeit des Sensors und damit auch
der Sensoreinheit beeinträchtigt oder gar dessen Funktion unterbunden wird. Die Sensorfläche
kann auch durch einen Körperteil eines Menschen, wie zum Beispiel eine Hand, abgedeckt
werden und auf diese Weise die Funktionsfähigkeit der Sensoreinheit außer Kraft gesetzt
werden. Vorteilhaft wird erfindungsgemäß die der zumindest vorübergehend defekten
Sensoreinheit zugeordnete Fahrgasttür blockiert, um eine Falschzählung bzw. ein Passieren
des Ein- und Ausgangsbereichs durch Personen ohne eine Zählung zu verhindern. Ein
solcher Defekt kann auch an Wartungspersonal oder den Fahrer des Personentransportfahrzeugs
gemeldet werden, um einfache Gegenmaßnahmen einzuleiten.
[0028] Die Auswertungseinheit der Sensoreinheit kann eine interne Metrik nutzen, um Personen
voneinander zu trennen oder Personen von Objekten zu unterscheiden. Diese Metrik kann
auch dazu genutzt werden, die Funktionsfähigkeit der Sensoreinheit zu überwachen.
Beispielsweise weisen ermittelte "unwahrscheinliche" Abmessungen von Personen und/
oder Objekten auf eine Fehlfunktion der Sensoreinheit hin. Zusätzlich kann auch eine
Überwachung der Justage-Situation des Sensors stattfinden. Es wird also überwacht,
ob der Zählbereich, insbesondere der erwartete Türausschnitt, für den Sensor sichtbar
ist oder der Sensor (mechanisch) dejustiert ist und damit nicht mehr zuverlässig zählen
kann.
[0029] Erfolgt die Auswertung der Sensordaten in der Sensoreinheit bzw. deren Auswertungseinheit
auf Basis KI-basierter KI = künstliche Intelligenz) Algorithmen, so werden Wahrscheinlichkeitswerte
für die Detektion einer Person ermittelt. Je nach Umweltbedingungen und Charakteristik
der erfassten Sensordaten sowie in Abhängigkeit von für ein Training genutzten Trainingsdaten
kann ein KI-basierter Algorithmus eine Person auch nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
erkennen. Treten nun ständig sehr niedrige Wahrscheinlichkeitswerte bei der Personenerkennung
auf, so kann das ein Hinweis auf einen Defekt der Sensoreinheit sein. Beispielsweise
kann es passieren, dass Sensordaten aufgrund von Verschmutzungen auf der Sensoroberfläche
oder Beschädigungen unscharf erfasst werden. Ein solcher Defekt kann ebenfalls durch
die Selbstüberwachungseinheit erkannt werden.
[0030] Die Sensoreinheit des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems umfasst bevorzugt zusätzlich
eine Überwachungssensoreinheit zum Überwachen eines Funktionszustands des Sensors
der Sensoreinheit. Eine solche Überwachungssensoreinheit umfasst selbst einen Sensor,
mit dem die Funktion des Sensors der Sensoreinheit überwacht wird. Vorteilhaft können
durch die zusätzliche Überwachungssensorik zusätzliche Informationen über den Zustand
des Sensors der Sensoreinheit gewonnen werden.
[0031] In einer Variante des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems ist die Überwachungssensoreinheit
dazu eingerichtet, den äu-ßeren Zustand des Sensors der Sensoreinheit zu überwachen.
Vorteilhaft können Manipulationen oder Beschädigungen an der Außenseite des Sensors
der Sensoreinheit erkannt werden und gegebenenfalls als Ursache für einen Defekt identifiziert
werden. Eine solche Überwachungssensoreinheit umfasst bevorzugt eine Bildaufnahmeeinheit,
mit der der äußere Zustand des Sensors der Sensoreinheit erfasst wird.
[0032] Bevorzugt ist die Funktionsüberwachungseinheit dazu eingerichtet, einen Funktionszustand
des Sensors und/oder der Sensoreinheit anhand von Zählergebnissen auf Basis von Sensorsignalen
der Sensoreinheit oder auf Basis einer selbsterkannten mechanischen Dejustage des
Sensors zu ermitteln. Insbesondere können Defekte des Sensors oder der Sensoreinheit
erkannt werden, wenn aufgrund eines Defekts des Sensors oder der Sensoreinheit die
Zähleinheit überhaupt nicht zählt oder unplausible Zählwerte ausgibt.
[0033] Die Funktionsüberwachungseinheit ist in einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Fahrgastzählsystems dazu eingerichtet, einen Defekt des Sensors der Sensoreinheit
und/oder der Sensoreinheit für den Fall, dass die Funktionsüberwachungseinheit überhaupt
keine Statusmeldung von dem Sensor und/oder der Sensoreinheit erhält, zu ermitteln
bzw. festzustellen. Findet also keine Kommunikation zwischen dem Sensor bzw. der Sensoreinheit
und der Funktionsüberwachungseinheit statt, so kann von einem Defekt des Sensors bzw.
der Sensoreinheit ausgegangen werden.
[0034] Besonders bevorzugt umfasst die Steuerungseinrichtung des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems
eine Türsteuerungseinheit zum Ansteuern der Fahrgasttür, für die erkannt wurde, dass
die zugeordnete Sensoreinheit zum Zählen der ein- und aussteigenden Personen und/oder
Objekte defekt ist, zum automatisierten Schließen und Blockieren der Fahrgasttür,
für den Fall, dass festgestellt wurde, dass ein Funktionszustand einer Sensoreinheit
einen Defektzustand umfasst. Vorteilhaft kann ein erkannter Defekt einer Sensoreinheit
dadurch kompensiert werden, dass die zugeordnete Fahrgasttür geschlossen und blockiert
wird, so dass keine Fahrgäste die defekte Sensoreinheit mehr passieren können und
mithin auch keine Falschzählung auftreten kann. Bevorzugt erfolgt eine Blockade einer
Fahrgasttüre mit defektem Sensor erst ab einem nächsten Halt oder ab einer nächsten
Fahrt oder je nach spezieller Programmierung. Bei dieser Strategie wird berücksichtigt,
dass die Zählung während der aktuellen Fahrt oder während des aktuellen Fahrabschnitts
aufgrund des erkannten Defekts sowieso nicht mehr weiter verarbeitbar ist und daher
die Fahrgasttür auch erst bei dem Start einer neuen Zählung blockiert werden muss.
[0035] Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Fahrgastzählsystem eine Kommunikationsschnittstelle
zur Kommunikation mit einer übergeordneten Überwachungsinstanz auf. Dabei ist die
Kommunikationsschnittstelle dazu eingerichtet, eine Information hinsichtlich einer
veränderten Zustiegsdauer bzw. Zusteigzeit und Aussteigzeit an die übergeordnete Überwachungsinstanz
zu übermitteln und einen Befehl hinsichtlich einer Aufhebung der Blockade der Fahrgasttür
von dieser übergeordneten Überwachungsinstanz zu empfangen. Ein solcher Aufhebebefehl
ist für den Fall, dass das Personentransportfahrzeug ein Schienenfahrzeug ist, zum
Beispiel als Bestandteil eines TCMS für die automatische selektive Türöffnung, auch
genannt ASDO (ASDO ist ein Akronym für "automatic selective door operation"), bereits
in herkömmlichen Schienenfahrzeugen installiert. Eine solche Überwachungsinstanz umfasst
bevorzugt eine Schnittstelle zu einer übergeordneten Instanz, insbesondere eine Mensch/Maschine-Schnittstelle.
Die übergeordnete Instanz kontrolliert über diese Schnittstelle den Fahrbetrieb. Die
übergeordnete Instanz umfasst in einer Variante des erfindungsgemäßen Fahrgastzählsystems
ein automatisiertes Überwachungssystem, das entweder im Personentransportfahrzeug
oder landseitig angeordnet ist. Die übergeordnete Instanz umfasst bevorzugt eine menschliche
Überwachungsperson, die den Fahrbetrieb überwacht. Wird nun von der Überwachungsperson
ermittelt, dass die "Kosten" der zeitlichen Verzögerung bzw. betrieblichen Verzögerung,
wie zum Beispiel längere Fahrgastwechselzeiten am Bahnsteig, aufgrund der Blockade
der Fahrgasttür die "Kosten" einer Falschzählung von Fahrgästen überschreiten, so
kann sie die Blockade der Fahrgasttür aufheben, um einen optimalen Betrieb des Personentransportfahrzeugs
zu erreichen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine automatisierte Überwachungseinrichtung
als übergeordnete Überwachungsinstanz genutzt werden und den Fahrbetrieb auf Basis
von Optimierungsalgorithmen steuern.
[0036] Die Türsteuerungseinheit ist außerdem dazu ausgebildet, auf Basis des empfangenen
Befehls hinsichtlich einer Aufhebung der Blockade der Fahrgasttür die Blockade der
Fahrgasttür aufzuheben. Vorteilhaft kann ein sogenanntes "Overriding" also ein Aufheben
der automatisierten Blockierung einer Fahrgasttür insbesondere in Stoßzeiten genutzt
werden, um den Betrieb des Personentransportfahrzeugs auch für den Fall von defekten
Fahrgastzähleinrichtungen an aktuelle Erfordernisse anzupassen. Auch werden Notfallsituationen
berücksichtigt, in denen es notwendig ist, dass alle funktionsfähigen Türen geöffnet
werden, um Personen schnellstmöglich aus dem Fahrzeug evakuieren zu können.
[0037] Eine solche Override-Funktion kann der die Überwachungsinstanz betreibenden Person,
zum Beispiel ein Fahrer oder eine Person in einem landseitigen Überwachungszentrum,
vorzugsweise ein Backoffice-System, angezeigt werden, so dass sie von dieser Möglichkeit
in Kenntnis gesetzt wird. Entscheidungskriterien, in welchen Fällen eine automatische
Türblockade aufgehoben werden soll, können in Handbüchern für Betriebsvorschriften
dokumentiert werden oder in Ausbildungs- oder Weiterbildungskursen vermittelt werden.
[0038] Für den Fall, dass das Personentransportfahrzeug ein Schienenfahrzeug ist, weist
die Steuerungseinrichtung des Fahrgastzählsystems bevorzugt ein sogenanntes Zugsteuerungs-
und Managementsystem, auch mit TCMS (TCMS steht für Train Control and Management System)
abgekürzt, auf. Ein solches Zugsteuerungs- und Managementsystem bietet einen zentralen
Kontrollpunkt für alle Zugsubsysteme. Das TCMS ermöglicht die Steuerung und Überwachung
der Funktionen der Subsysteme, insbesondere der Fahrgasttüren eines Schienenfahrzeugs.
Teil der Funktionen eines solchen TCMS sind Funktionen einer selektiven elektronischen
Türblockade und einer manuellen selektiven Türöffnung. Eine solche Funktion einer
Türblockade wird auch bisher schon eingesetzt, wenn es Bahnsteige gibt, die kürzer
als das Schienenfahrzeug sind und daher einige Türen nicht geöffnet werden dürfen.
Diese Funktionen werden erfindungsgemäß mit einer Funktionsüberwachung der Sensorik
bzw. Sensoreinheiten eines Fahrgastzählsystems kombiniert, um so die Zuverlässigkeit
und Robustheit des Fahrgastzählsystems zu erhöhen.
[0039] Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Fahrgastzählung neben der
Fahrgastzählung auch eine Information hinsichtlich einer veränderten Zustiegsdauer
bzw. Zusteigzeit und Aussteigzeit an eine übergeordnete Überwachungsinstanz übermittelt.
Von der übergeordneten Überwachungsinstanz kann in Antwort darauf, wie bereits ausführlich
erläutert, ein Befehl hinsichtlich einer Aufhebung der Blockade einer Fahrgasttür
mit defekter Sensorik herausgegeben werden, um so Haltezeiten zu reduzieren und eine
Fahrmission zu erfüllen, insbesondere Fahrpläne einzuhalten.
[0040] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1 eine schematische Darstellung eines Fahrgastzählsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
FIG 2 eine schematische Darstellung mehrerer Untereinheiten des in FIG 1 gezeigten
Fahrgastzählsystems,
FIG 3 eine schematische Darstellung von Untereinheiten eines Fahrgastzählsystems gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
FIG 4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Fahrgastzählsystem gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Zugang zu einer Mensch/Maschine-Schnittstelle,
FIG 5 ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zur Fahrgastzählung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht,
FIG 6 ein Schienenfahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0041] In FIG 1 ist eine schematische Darstellung eines Fahrgastzählsystems 1 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Das Fahrgastzählsystem 1 umfasst
eine Sensoreinheit 2 mit einem Fahrgastzählsystem zum Detektieren eines eine Fahrgasttür
7 eines Personentransportfahrzeugs (nicht gezeigt, siehe FIG 6), insbesondere eines
Schienenfahrzeugs, passierenden Fahrgasts P. Der Fahrgast P befindet sich gerade in
einem Ein- und Ausgangsbereich bzw. einem Zählbereich 7a des Personentransportfahrzeugs
(siehe FIG 6). Der Zählbereich 7a erstreckt sich über einen Teil des Innenbereichs
des Personentransportfahrzeugs sowie einen Teil eines Bahnsteigs, der an die jeweilige
Fahrgasttür 7 des Personentransportfahrzeugs angrenzt.
[0042] Teil des Fahrgastzählsystems 1 ist auch eine Zähleinheit 3, insbesondere eine PCS-Zähleinheit,
zum Ermitteln der Anzahl N(t) der das Schienenfahrzeug 10 (siehe FIG 6) besteigenden
und verlassenden Fahrgäste P auf Basis eines Detektionsergebnisses DE der Sensoreinheit
2.
[0043] Das Fahrgastzählsystem 1 umfasst auch eine Funktionsüberwachungseinheit 4 zum kontinuierlichen
Ermitteln und Überwachen eines Funktionszustands FZ der Sensoreinheit 2. Hierzu umfasst
die Funktionsüberwachungseinheit 4 Überwachungsmittel und Diagnosemittel, um einen
Funktionszustand FZ der Sensoreinheit 2 zu prüfen. Die Funktionsüberwachungseinheit
4 erhält von der Sensoreinheit 2 Informationen über das Detektionsergebnis DE der
Sensoreinheit 2 und von der Zähleinheit 3 Informationen bezüglich der Anzahl der das
Schienenfahrzeug besteigenden und verlassenden Fahrgäste P und/oder Objekte.
[0044] Die Information über den ermittelten Funktionszustand FZ wird von einer Befehlsermittlungseinheit
5, die ebenfalls Teil des Fahrgastzählsystems 1 ist, dazu genutzt, für den Fall, dass
der ermittelte Funktionszustand FZ einen Defekt der Sensoreinheit 2 umfasst, einen
Steuerbefehl SB zum Schließen und Blockieren der Fahrgasttür 7 zu ermitteln.
[0045] Teil des Fahrgastzählsystems 1 ist auch eine Steuerungseinrichtung 6. Die Steuerungseinrichtung
6 weist eine Türsteuerungseinheit 9 auf. Die Türsteuerungseinheit 9 steuert über eine
Kommunikationsleitung eine Fahrgasttür 7. Die Ansteuerung der Fahrgasttür 7 erfolgt
für den Fall, dass der ermittelte Funktionszustand FZ der Sensoreinheit 2 einen Defektzustand
umfasst, derart, dass die Fahrgasttür 7 automatisiert geschlossen und blockiert wird.
[0046] In FIG 2 ist eine schematische Darstellung mehrerer Untereinheiten des in FIG 1 gezeigten
Fahrgastzählsystems 1 gezeigt. Die in FIG 2 bereits gezeigte Sensoreinheit 2 umfasst
einen Sensor 2a, insbesondere eine 3D-Videokamera mit einem Fotosensor, zum Erfassen
eines Sensorsignals zur Detektion eines Fahrgasts P (siehe FIG 1). Die Funktionsüberwachungseinheit
4 erhält in diesem Fall Informationen von dem Sensor 2a bezüglich eines Detektionsergebnisses
DE des Sensors 2a. Teil der in FIG 2 gezeigten Sensoreinheit 2 ist auch eine Selbstüberwachungseinheit
2b. Eine solche Selbstüberwachungseinheit 2b kann zum Beispiel eine Auswertungseinheit
umfassen, mit der von dem Sensor 2a detektierte Helligkeitswerte mit Referenzwerten
verglichen werden und auf diese Weise ermittelt wird, ob der Sensor 2a durch ein Objekt,
wie zum Beispiel ein Aufkleber oder eine Hand einer Person, abgeschattet wird oder
eine Dejustage des Sensors 2a erfolgt ist.
[0047] Der Sensor 2a kann auch mit Hilfe einer internen Metrik ermitteln, ob er korrekt
Sensorsignale erfasst. Zum Beispiel kann anhand dieser Metrik ermittelt werden, ob
es sich bei den gezählten Objekten um Personen oder möglicherweise andere Objekte,
d.h. insbesondere Sachen handelt. Werden keine Personen, sondern nur Sachen als Objekte
erkannt, ist das ein Hinweis, dass der Sensor 2a nicht korrekt arbeitet, da in der
Regel vor allem Personen zu- und aussteigen. Der Sensor 2a kann auch mit Hilfe künstlicher
Intelligenz ermittelte Wahrscheinlichkeitswerte für eine detektierte Person analysieren.
Werden ständig niedrige Wahrscheinlichkeiten bzw. hohe Unsicherheiten ermittelt, so
könnte das auf einen Defekt des Sensors 2a, zum Beispiel aufgrund einer optischen
Unschärfe hinweisen. Für den Fall einer Erkennung eines Defekts des Sensors 2a wird
eine Defektmeldung DM an die Funktionsüberwachungseinheit 4 übermittelt.
[0048] In FIG 3 ist eine schematische Darstellung von Untereinheiten eines Fahrgastzählsystems
1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Die in FIG 3 gezeigte
Sensoreinheit 2 umfasst eine Überwachungssensoreinheit 2c, welche insbesondere eine
Kamera aufweist, zum Überwachen eines Funktionszustands des Sensors 2a. Von der Kamera
generierte Bilddaten BD werden von der Funktionsüberwachungseinheit 4 dahingehend
ausgewertet, ob in den Bilddaten BD ein Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Funktion
des Sensors 2a zu erkennen ist. Wird beispielsweise ein Manipulationsversuch auf Basis
der Bilddaten BD durch eine Person erkannt, so kann auf Basis dieser Information eine
Blockade der betreffenden Fahrgasttür 7 eingeleitet werden. Die Auswertung der Bilddaten
BD kann zum Beispiel durch Anwendung KI-basierter Algorithmen erfolgen, die durch
gelabelte Trainingsdaten trainiert wurden, Defekte eines Sensors 2a auf Basis von
Bilddaten BD zu erkennen. Die Überwachungssensoreinheit 2c, d.h. die Kamera, wird
auch zur Überwachung des Sensors 2a hinsichtlich einer Abdeckung oder eine mechanischen
Dejustage genutzt. Dabei werden die mit der Überwachungssensoreinheit 2c erfassten
Bilddaten BD dahingehend ausgewertet, ob sie einem ordnungsgemäßen Funktionszustand
des Sensors 2a entsprechen oder nicht. Beispielsweise kann ein Vergleich der Bilddaten
BD mit Referenzdaten, die einen korrekten Funktionszustand bzw. eine korrekte Ausrichtung
des Sensors 2a der Sensoreinheit widerspiegeln, erfolgen, um herauszufinden, ob der
überwachte Sensor 2a korrekt funktioniert.
[0049] In FIG 4 ist eine schematische Darstellung eines Personentransportfahrzeugs 10 (gestrichelt
markiert) mit einem Fahrgastzählsystem 1 (nur abschnittsweise gezeigt) gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Zugang zu einer Kommunikationsschnittstelle
11 zu einer übergeordneten Instanz, in diesem Fall eine Mensch/Maschine-Schnittstelle,
gezeigt. Eine solche Kommunikationsschnittstelle 11 erlaubt es einer übergeordneten
Instanz, in diesem konkreten Fall ein Fahrer 12, eine automatisierte Funktion des
Transportfahrzeugs 10, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, zu überwachen und gegebenenfalls
einzugreifen. Der Fahrer 12 erhält von der Steuerungseinrichtung 6 des Transportfahrzeugs
10 eine Information darüber, dass eine Blockade einer Fahrgasttür erfolgen soll und
sich die Zusteig- und Aussteigzeit t
z bei einem Halt auf einen ermittelten Wert erhöht. Der Fahrer 12 kann nun entscheiden,
ob er die so entstehende zeitliche Verzögerung akzeptiert oder andernfalls einen Aufhebebefehl
AB an die Steuerungseinrichtung 6 schickt, um die Blockade der Fahrgasttür 7 aufzuheben.
Beispielsweise kann eine solche Entscheidung davon abhängen, ob der Fahrer bei einer
zeitlichen Verzögerung seinen Fahrplan einhalten kann. Es können auch komplexe Berechnungen
vorzugsweise automatisiert erfolgen, bei denen Vertragsstrafen für nicht eingehaltene
Fahrpläne und für nicht durchgeführte Personenzählungen miteinander verrechnet werden,
um so zu einer optimalen Entscheidung zu kommen. Es kann alternativ auch eine Meldung
an eine externe, übergeordnete landseitige Instanz (nicht gezeigt), beispielsweise
ein Backoffice-System (z.B. eine Leitstelle) des Betreibers geschickt werden. Der
Betreiber kann in Antwort auf diese Meldung aus der Ferne eingreifen, wobei auch ein
Aufhebebefehl von der landseitigen Instanz zum Personentransportfahrzeug 10 gesendet
wird.
[0050] In FIG 5 ist ein Flussdiagramm 500 gezeigt, welches ein Verfahren zur Fahrgastzählung
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
[0051] Bei dem Schritt 5.1 erfolgt ein regulärer Betrieb einer Sensoreinheit 2 zur Detektion
eines eine Fahrgasttür 7 eines Personentransportfahrzeugs 10 passierenden Fahrgasts
und/oder Objekts P. Dabei wird auch eine Bewegungsrichtung des Fahrgasts und/oder
Objekts P ermittelt, um zu erfahren, ob er bzw. es das Personentransportfahrzeug 10
verlässt oder das Personentransportfahrzeug 10 betritt.
[0052] Die detektierten Fahrgäste und/oder Objekte P werden bei dem Schritt 5.II gezählt.
Auf diese Weise wird die Anzahl N(t) der das Personentransportfahrzeug 10 betretenden
Fahrgäste bzw. Objekte P und der das Personentransportfahrzeug 10 verlassenden Fahrgäste
bzw. Objekte P ermittelt.
[0053] Bei dem Schritt 5.III erfolgt ein kontinuierliches Ermitteln und Überwachen eines
Funktionszustands FZ der Sensoreinheit 2. Insbesondere wird ermittelt, ob die Sensoreinheit
2 korrekt funktioniert. Ist das der Fall, was in FIG 5 mit "y" gekennzeichnet ist,
so wird zu dem Schritt 5.1 zurückgekehrt. Funktioniert die Sensoreinheit 2 für eine
oder mehrere Fahrgasttüren nicht korrekt, was in FIG 5 mit "n" gekennzeichnet ist,
so wird zu dem Schritt 5.IV übergegangen.
[0054] Bei dem Schritt 5.IV erfolgt ein Ermitteln eines Steuerbefehls SB zum Schließen und
Blockieren der Fahrgasttür 7, für die keine korrekte Zählung mehr möglich ist. Weiterhin
wird eine Zusteig- und Aussteigzeit t
z bzw. eine Zeitverlängerung für einen Zustieg und einen Ausstieg der Fahrgäste bzw.
Objekte für den Fall einer solchen Blockade einer Fahrgasttür berechnet. Diese Berechnung
kann auf Basis der im Personentransportfahrzeug befindlichen Fahrgäste und der Anzahl
der nicht blockierten Fahrgasttüren erfolgen.
[0055] Nach Ermittlung des Steuerbefehls SB wird bei dem Schritt 5.V eine Information darüber,
dass eine Blockade einer Fahrgasttür erfolgen soll und sich die Zusteig- und Aussteigzeit
t
z bei einem Halt auf einen ermittelten Wert erhöht, an einen Fahrer 12 übermittelt.
Alternativ kann die genannte Information auch an eine landseitige Leitstelle übermittelt
werden, wie bereits vorstehend erläutert wurde.
[0056] Der Fahrer 12 kann nun bei dem Schritt 5.VI, gegebenenfalls aufgrund betrieblicher
Anweisung und/oder nach Rücksprache mit einer verantwortlichen übergeordneten Instanz,
beispielsweise Leitstellenpersonal, entscheiden, ob er die so entstehende zeitliche
Verzögerung akzeptiert. Akzeptiert der Fahrer 12 die zeitliche Verzögerung, was in
FIG 5 mit "y" gekennzeichnet ist, so wird zu dem Schritt 5.VII übergegangen und es
erfolgt ein Blockieren der Fahrgasttür 7 durch den ermittelten Steuerbefehl SB.
[0057] Wird bei dem Schritt 5.VI von dem Fahrer 12 bzw. von der übergeordneten Instanz entschieden,
dass er bzw. sie die Verzögerung nicht akzeptiert, was in FIG 5 mit "n" symbolisiert
ist, so wird zu dem Schritt 5.VIII übergegangen. Bei dem Schritt 5.VIII wird an die
Steuerungseinrichtung 6 ein Aufhebebefehl AB geschickt, um die Blockade der Fahrgasttür
7 aufzuheben.
[0058] In FIG 6 ist als eine spezielle Art eines Personentransportfahrzeugs ein Schienenfahrzeug
10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Das Schienenfahrzeug
10 umfasst einen Zählbereich 7a mit einer an bzw. in dem Zählbereich 7a befindlichen
Fahrgasttür 7 (im geschlossenen Zustand). Im Türrahmen der Fahrgasttür 7 ist eine
Sensoreinheit 2 zur Detektion von zu- und austeigenden Fahrgästen und Objekten angeordnet.
Der Zählbereich 7a erstreckt sich innerhalb und außerhalb des Schienenfahrzeugs 10.
Außerdem umfasst das Schienenfahrzeug 10 ein erfindungsgemäßes Fahrgastzählsystem
1, dessen Bestandteil auch die Sensoreinheit 2 ist und welches Detektionsergebnisse
DE von der im Türrahmen der Fahrgasttür 7 angeordneten Sensoreinheit 2 verarbeitet
und die bereits im Zusammenhang mit FIG 1 bis FIG 5 beschriebenen Überwachungs- und
Blockadefunktionen aufweist.
[0059] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorbeschriebenen
Verfahren und Vorrichtungen lediglich um bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
handelt und dass die Erfindung vom Fachmann variiert werden kann, ohne den Bereich
der Erfindung, soweit er durch die Ansprüche vorgegeben ist, zu verlassen. Es wird
der Vollständigkeit halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten
Artikel "ein" bzw. "eine" nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach
vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff "Einheit" nicht aus, dass diese
aus mehreren Komponenten, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können, besteht.
1. Fahrgastzählsystem (1), aufweisend:
- eine Sensoreinheit (2) zum Detektieren eines eine Fahrgasttür (7) eines Personentransportfahrzeugs
(10) passierenden Fahrgasts und/oder Objekts (P),
- eine Zähleinheit (3) zum Ermitteln der Anzahl (N(t)) der ein- und ausgestiegenen
Fahrgäste und/oder Objekte (P) auf Basis eines Detektionsergebnisses (DE) der Sensoreinheit
(2),
- eine Funktionsüberwachungseinheit (4) zum kontinuierlichen Ermitteln und Überwachen
eines Funktionszustands (FZ) der Sensoreinheit (2),
- eine Befehlsermittlungseinheit (5) zum Ermitteln eines Steuerbefehls zum Schließen
und Blockieren der Fahrgasttür (7) für den Fall, dass der ermittelte Funktionszustand
(FZ) einen Defekt der Sensoreinheit (2) umfasst,
- eine Steuerungseinrichtung (6) zum Schließen und Blockieren der Fahrgasttür (7)
in Abhängigkeit von dem ermittelten Steuerbefehl (SB).
2. Fahrgastzählsystem nach Anspruch 1, wobei die Sensoreinheit (2) einen Sensor (2a)
zum Erfassen eines Sensorsignals zur Detektion eines Fahrgasts und/oder Objekts (P)
aufweist und die Funktionsüberwachungseinheit (4) dazu eingerichtet ist, einen Funktionszustand
des Sensors (2a) zu überwachen.
3. Fahrgastzählsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sensor (2a) und/oder die Sensoreinheit
(2) eine Selbstüberwachungseinheit (2b) umfasst und die Funktionsüberwachungseinheit
(4) dazu eingerichtet ist, auf Basis einer Defektmeldung der Selbstüberwachungseinheit
(2b) einen Funktionszustand des Sensors (2a) und/oder der Sensoreinheit (2) zu ermitteln.
4. Fahrgastzählsystem nach Anspruch 3, wobei die Selbstüberwachungseinheit (2b) dazu
eingerichtet ist, einen Defekt des Sensors (2a) und/oder der Sensoreinheit (2) auf
Basis einer Art der folgenden Informationen zu ermitteln:
- Helligkeitswerte des Sensors (2a),
- eine interne Metrik der Sensoreinheit (2),
- ein Wahrscheinlichkeitswert für einen detektierten Fahrgast (P) oder eine Kategorisierung
eines detektierten Objekts.
5. Fahrgastzählsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Sensoreinheit (2) eine
Überwachungssensoreinheit (2c) zum Überwachen eines Funktionszustands (FZ) der Sensoreinheit
(2a) umfasst.
6. Fahrgastzählsystem nach Anspruch 5, wobei die Überwachungssensoreinheit (2c) dazu
eingerichtet ist, den äußeren Zustand des Sensors (2a) zu überwachen.
7. Fahrgastzählsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Funktionsüberwachungseinheit
(4) dazu eingerichtet ist, einen Funktionszustand (FZ) des Sensors (2a) auf Basis
von Zählergebnissen auf Basis von Sensorsignalen des Sensors (2a) zu ermitteln.
8. Fahrgastzählsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Funktionsüberwachungseinheit
(4) dazu eingerichtet ist, einen Defekt des Sensors (2a) für den Fall, dass sie keine
Statusmeldung von dem Sensor (2a) erhält, zu ermitteln.
9. Fahrgastzählsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuerungseinrichtung
(6) eine Türsteuerungseinheit (9) zum Ansteuern der Fahrgasttür (7) zum automatisierten
Schließen und Blockieren der Fahrgasttür (7), für den Fall, dass detektiert wurde,
dass ein Funktionszustand (FZ) der Sensoreinheit (2) einen Defektzustand umfasst,
aufweist.
10. Fahrgastzählsystem nach Anspruch 9, aufweisend eine Kommunikationsschnittstelle (11)
zur Kommunikation mit einer übergeordneten Überwachungsinstanz (12), wobei
- die Kommunikationsschnittstelle (11) dazu eingerichtet ist,
- eine Information hinsichtlich einer veränderten Zusteig- und Aussteigzeit (tz) an die übergeordnete Überwachungsinstanz (12) zu übermitteln, und
- einen Befehl (AB) hinsichtlich einer Aufhebung der Blockade der Fahrgasttür (7)
von der übergeordneten Überwachungsinstanz (12) zu empfangen,
und
- die Türsteuerungseinheit (9) dazu ausgebildet ist, auf Basis des empfangenen Befehls
(AB) hinsichtlich einer Aufhebung der Blockade der Fahrgasttür (7) die Blockade der
Fahrgasttür (7) aufzuheben.
11. Fahrgastzählsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuerungseinrichtung
(6) ein Zugsteuerungs-und-Managementsystem umfasst.
12. Personentransportfahrzeug (10), aufweisend:
- eine Fahrgasttür (7),
- einen Zählbereich (7a) an der Fahrgasttür (7) und
- ein Fahrgastzählsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Verfahren zur Fahrgastzählung aufweisend die Schritte:
- Detektieren eines eine Fahrgasttür (7) eines Personentransportfahrzeugs (10) passierenden
Fahrgasts und/oder Objekts (P) durch eine Sensoreinheit (2),
- Ermitteln der Anzahl (N(t)) der ein- und ausgestiegenen Fahrgäste und/oder Objekte
(P) auf Basis eines Detektionsergebnisses (DE) der Sensoreinheit (2),
- kontinuierliches Ermitteln und Überwachen eines Funktionszustands (FZ) der Sensoreinheit
(2),
- Ermitteln eines Steuerbefehls (SB) zum Schließen und Blockieren der Fahrgasttür
(7) für den Fall, dass der ermittelte Funktionszustand (FZ) einen Defekt der Sensoreinheit
(2) umfasst,
- Schließen und Blockieren der Fahrgasttür (7) in Abhängigkeit von dem ermittelten
Steuerbefehl (SB).
14. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch
einen Computer diesen veranlassen, die Schritte des Verfahrens nach Anspruch 13 auszuführen.
15. Computerlesbares Speichermedium, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen
Computer diesen veranlassen, die Schritte des Verfahrens nach Anspruch 13 auszuführen.