[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsmittelzusammensetzung, bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel,
enthaltend weniger als 0,1 Gew.-% Phosphate, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
mindestens folgende Komponenten enthält:
- A) mindestens 20,5 Gew.-% Carbonat-Gerüststoffe ausgewählt aus Carbonat, Hydrogencarbonat
und/oder Mischungen davon
- B) 2,0 bis 5,0 Gew.-% Schichtsilikate
- C) 15,0 bis 25,0 Gew.-% mindestens eines Komplexbildners ausgewählt aus
C1) Citrat und/oder Zitronensäure,
C2) MGDA und/oder deren Salzen,
C3) GLDA und/oder deren Salzen
sowie Mischungen davon,
mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile der Komponenten C2) und C3) in
dem gesamten Reinigungsmittel weniger als 19 Gew.-%., bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis der Komponenten A zu B 12:1 bis 4:1, bevorzugt 8:1 bis
5:1, insbesondere 7,5:1 bis 5,5:1 beträgt.
[0002] Eine gute Reinigungsleistung von Reinigungsmitteln, insbesondere beim maschinellen
Geschirrspülen, ist für den Verbraucher ein besonders wichtiges Kriterium. Daher gibt
es die Tendenz besonders wirksame Reinigungsmittel, insbesondere maschinelle Geschirrspülmittel
herzustellen.
[0003] Werden allerdings Porzellanteller mit Dekor, insbesondere Aufglasurdekor, oder Gläser
mit Dekor sehr häufig in der Spülmaschine gespült, kann bei der Verwendung aggressiver
Geschirrspülmittel das Dekor angegriffen werden. Dabei sind insbesondere folgende
Dekorschädigungen, insbesondere bei Aufglasurdekors, wie Farbverluste, Verfärbungen,
Verblassen oder sogar Abblättern zu beobachten.
[0004] Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Geschirrspülmittel der vorliegenden
Erfindung eine deutlich geringere Schädigung des Dekors aufweisen als andere Premiumprodukte.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Reinigungsmitteln,
insbesondere Geschirrspülmitteln, bevorzugt Maschinengeschirrspülmitteln, die neben
einer guten Reinigungsleistung eine geringere Schädigung des Dekors auf Porzellan
und/oder Gläsern aufweist.
[0006] Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, enthaltend weniger als 0,1 Gew.-% Phosphate,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung mindestens folgende Komponenten enthält:
- A) mindestens 20,5 Gew.-% Carbonat-Gerüststoffe ausgewählt aus Carbonat, Hydrogencarbonat
und/oder Mischungen davon,
- B) 2,0 bis 5,0 Gew.-% Schichtsilikate und
- C) 15,0 bis 25,0 Gew.-% mindestens eines Komplexbildners ausgewählt aus
C1) Citrat und/oder Zitronensäure,
C2) MGDA und/oder deren Salzen,
C3) GLDA und/oder deren Salzen
sowie Mischungen davon,
mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile der Komponenten C2) und C3) in
dem gesamten Reinigungsmittel weniger als 19 Gew.-% beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis der Komponenten A zu B 12:1 bis 4:1, bevorzugt 8:1 bis
5:1, insbesondere 7,5:1 bis 5,5:1 beträgt.
[0007] Eine Komponente der Reinigungsmittelzusammensetzung, bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel,
sind Carbonat-Gerüststoffe. Solche Gerüststoffe basieren auf Carbonat. Carbonat-Gerüststoffe
gemäß der vorliegenden Erfindung sind ausgewählt aus Carbonat, Hydrogencarbonat und/oder
Mischungen. Es sind bevorzugt die Alkali- und/oder Erdalkalimetallsalzen der Kohlensäure,
insbesondere Natriumcarbonat. Der Begriff umfasst auch Hydrogencarbonat bzw. die entsprechenden
Alkali- oder Erdalkalisalze des Hydrogencarbonat. Bevorzugt werden die Alkalimethallsalze,
ganz besonders bevorzugt Natriumcarbonat bzw. Natriumhydrogencarbonat eingesetzt.
[0008] Dabei enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mindestens 20,5 Gew.-% Carbonat-Gerüststoffe
ausgewählt aus Carbonat, Hydrogencarbonat und/oder Mischungen davon. Bevorzugt enthalten
sie von 20,5 bis 40 Gew.-%, insbesondere bevorzugt von 21 bis 30 Gew.-% Natriumcarbonat
und/oder Natriumhydrogencarbonat. Ganz besonders bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen 20,5 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 21 bis 30 Gew.-% Natriumcarbonat,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
[0009] Als weitere Komponente enthält die Reinigungsmittelzusammensetzung 2,0 bis 5,0 Gew.-%
Schichtsilikat bzw. Schichtsilikate.
[0010] Die Schichtsilikate liegen in einer Menge von 2,0 bis 5,0 Gew.-% vor, vorzugsweise
von 2,1 bis 4,8 Gew.-%, mehr bevorzugt von 2,3 bis 4,5 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 2,5 bis 4,2 Gew.-%, insbesondere von 3,0 bis 4,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gewicht der Gesamtzusammensetzung.
[0011] Als ganz besonders bevorzugtes Schichtsilikat wird Na-SKS-6 eingesetzt. Besonders
bevorzugt wird Na-SKS-6 in einer Gewichtsanteil von 2,0 bis 5,0 Gew.-% vor, vorzugsweise
von 2,1 bis 4,8 Gew.-%, mehr bevorzugt von 2,3 bis 4,5 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 2,5 bis 4,2 Gew.-%, insbesondere von 3,0 bis 4,0 Gew.-% jeweils bezogen auf das
Gewicht der Gesamtzusammensetzung, eingesetzt.
[0012] Der Begriff "Schichtsilikate", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet Silikate,
deren Silikatanionen aus Schichten eckenverknüpfter SiO
4-Tetraeder bestehen. Diese Schichten oder Doppelschichten sind untereinander nicht
über weitere Si-O-Bindungen zu Gerüsten verknüpft. Zur Vermeidung von Missverständnissen,
Zeolithe werden nicht von dem Begriff Schichtsilikat erfasst. Zu den Schichtsilikaten
zählen bedeutende Gruppen gesteinsbildender Minerale wie z. B. die Glimmergruppe,
Chloritgruppe, Kaolin und Serpentingruppe. Die technisch wichtigen und in Sedimentgesteinen
verbreiteten Tonminerale sind ebenfalls Schichtsilikate.
[0013] Die Zusammensetzung kann ein Schichtsilikat oder eine Mischung mehrerer Schichtsilikate
umfassen, solange die hierin beschriebenen Grenzen nicht überschritten werden.
[0014] Mit Vorzug werden kristalline schichtförmige Silikate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1 · y H
2O eingesetzt, worin M Natrium oder Wasserstoff darstellt, x eine Zahl von 1,9 bis
22, vorzugsweise von 1,9 bis 4, wobei besonders bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4
sind, und y für eine Zahl von 0 bis 33, vorzugsweise von 0 bis 20 steht. Die kristallinen
schichtförmigen Silikate der Formel NaMSi
xO
2x+1 · y H
2O werden beispielsweise von der Firma Clariant GmbH (Deutschland) unter dem Handelsnamen
Na-SKS vertrieben. Beispiele für diese Silikate sind Na-SKS-1 (Na
2Si
22O
45 · x HzO, Kenyait), Na-SKS-2 (Na
2Si
14O
29 · x HzO, Magadiit), Na-SKS-3 (Na
2Si
8O
17 · x H
2O) oder Na-SKS-4 (Na
2Si
4O
9 · x H2O, Makatit).
[0015] Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignet sind kristalline Schichtsilikate
der Formel NaMSi
xO
2x+1 · y HzO, in denen xfür 2 steht. Insbesondere sind sowohl β- als auch - Natriumdisilikate
Na
2Si
2O
5 · y H
2O sowie weiterhin vor allem Na-SKS-5 (-Na
2Si
2O
5), Na-SKS-7 (β-NazSizOs, Natrosilit), Na-SKS-9 (NaHSizOs · H
2O), Na-SKS-10 (NaHSizOs · 3 HzO, Kanemit), Na-SKS-11 (t-NazSizOs) und Na-SKS-13 (NaHSizOs),
insbesondere aber Na-SKS-6 (-NazSizOs) bevorzugt.
[0016] Als ganz besonders bevorzugtes Schichtsilikat wird Na-SKS-6 eingesetzt.
[0017] Weiterhin besonders bevorzugt kann es sein, wenn als Silikat ein auf Montmorillonite
basierendes Tonmineral, wie insbesondere ein Bentonite eingesetzt wird. Ein ebenfalls
geeignetes Tonmaterial ist beispielsweise ein Smectit-Ton. Bevorzugte Smectit-Tone
sind Beidellit-Tone, Hectorit-Tone, Laponit-Tone, Montmorillonit-Tone, Nontronit-Tone,
Saponit-Tone, Sauconit-Tone und Mischungen daraus. Montmorillonit-Tone sind die bevorzugten
Tone. Bentonite enthalten hauptsächlich Montmorillonite. Die Bentonite können als
Pulver oder Kristalle eingesetzt werden.
[0018] Geeignete Bentonite werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Laundrosil
® von der Firma Süd-Chemie oder unter der Bezeichnung Detercal von der Firma Laviosa
vertrieben.
[0019] In einigen Ausführungsformen der Zusammensetzung umfasst das Schichtsilikat Ton,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Smektite, Montmorillonite, Bentonite,
Kaolinite, Saponit, Hectorit und/oder Mischungen davon.
[0020] In einigen Ausführungsformen der Zusammensetzung ist das Schichtsilikat natives Schichtsilikat
und/oder organomodifiziertes Schichtsilikat. Vorzugsweise ist das Schichtsilikat organomodifiziertes
Schichtsilikat.
[0021] Mit "nativem" Schichtsilikat ist Schichtsilikat gemeint, das keiner besonderen Organomodifikation
unterworfen wurde.
[0022] In einigen Ausführungsformen der Zusammensetzung umfasst das Schichtsilikat Ton,
insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Smektite, Montmorillonite, Bentonite,
Kaolinite, Saponit, Hectorit und/oder Mischungen davon, und ist das Schichtsilikat
natives Schichtsilikat und/oder organomodifiziertes Schichtsilikat.
[0023] In weiteren Ausführungsformen ist die Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet, dass
das Schichtsilikat ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Magnesium- oder Natrium-Magnesium-
Schichtsilikate.
[0024] Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Tonmineralien wie Montmorillonite. Erfindungsgemäß
besonders bevorzugte Schichtsilikate sind die unter dem Handelsnamen Laponite
® erhältlichen Magnesium- oder Natrium-Magnesium- Schichtsilikate der Firma Solvay
Alkali, insbesondere das Laponite
® RD oder auch Laponite
® RDS, sowie die Magnesiumsilikate der Firma Süd-Chemie, vor allem das Optigel
® SH.
[0025] Das Gewichtsverhältnis der Komponenten A (Carbonat-Gerüststoff) zu B (Schichtsilikate)
beträgt erfindungsgemäß 12:1 bis 4:1, bevorzugt 8:1 bis 5:1, insbesondere 7,5:1 bis
5,5:1. Für diese Gewichtsverhältnisse wurde überraschenderweise gefunden, dass die
Schädigung des Dekors auf Gläsern oder Porzellan bei häufigem Spülen deutlich geringer
ist als bei solchen Zusammensetzungen, die ein Verhältnis von weniger als 3,5:1 aufweisen.
[0026] Bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wird auf den Einsatz von Phosphaten (neben
den Orthophosphaten umfasst dieser Begriff auch Polyphosphate, z. B. Tripolyphosphate,
und/oder Pyrophosphate) fast vollständig verzichtet. Das Mittel enthält dabei weniger
als 0,1 Gew.- % Phosphat bzw. Phosphate. Besonders bevorzugt ist das Mittel in dieser
Ausführungsform völlig phosphatfrei, enthalten weniger als 0,01 Gew.-% Phosphat bzw.
Phosphate, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
[0027] Organische Polymere, welche neben anderen Gruppen auch Orthophosphat- und/oder Pyrophosphatgruppen
umfassen, sind von dem vorstehenden Begriff Phosphat bzw. Phosphate nicht umfasst.
Bevorzugt sind aber auch an solchen Polymeren nur geringe Mengen, bevorzugt weniger
als 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten.
[0028] Weiterhin enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen von 15,0 bis 25,0 Gew.-%
mindestens eines Komplexbildners als Komponente C) ausgewählt aus der Gruppe gebildet
aus
C1) Citrat und/oder Zitronensäure,
C2) MGDA und/oder deren Salzen,
C3) GLDA und/oder deren Salzen, sowie Mischungen davon.
[0029] Die entsprechenden Mengen an Komplexbildnern C) sind dabei jeweils auf wasserfreie
Aktivstoffe bezogen.
[0030] Erfindungsgemäße Reinigungsmittel, insbesondere Geschirrspülmittel, bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel,
enthalten als einen ihrer wesentlichen Komplexbildner C1 ein oder mehrere Salze der
Zitronensäure, die Citrate. Je nach gewünschtem pH-Wert können auch geringere Mengen
an Zitronensäure enthalten sein. In der Regel sind die Alkalimetallsalze der Zitronensäure
bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt wird als Komponente C1 Trinatriumcitrat eingesetzt.
[0031] Als Komponente C2) kann Methylglycindiessigsäure (MGDA) und/oder deren Salze allein
oder in Kombination mit einem der anderen Komponenten gemäß C) eingesetzt werden.
[0032] Als Komponente C3) kann Glutamin-N,N-diessigsäure (auch als N,N-Bis(carboxymethyl)-L-glutaminsäure
oder GLDA bezeichnet) und/oder deren Salze allein oder in Kombination mit einem der
anderen Komponenten gemäß C) eingesetzt werden.
[0033] Besonders bevorzugt werden die Salze, insbesondere die Natriumsalze der Komponenten
C1, C2 und/oder C3 eingesetzt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt
die Menge an Trinatriumcitrat, Trinatrium-MGDA und/oder Tetranatrium-GLDA von 15,0
bis 25,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
[0034] Dabei gilt die Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile der Komponenten C2) und
C3) in dem gesamten Reinigungsmittel weniger als 19 Gew.-% beträgt. Eine zu große
Menge an MGDA, GLDA und/oder ihren Salzen scheint die Schädigung des Dekors zu verschlimmern,
so dass es notwendig ist, die Mengen dieser Stoffe zu begrenzen.
[0035] Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel, insbesondere Geschirrspülmittel, bevorzugt
Maschinengeschirrspülmittel, können als weiteren Gerüststoff insbesondere Phosphonate,
soweit regulatorisch zulässig, enthalten. Als Phosphonat-Verbindung wird vorzugsweise
ein Hydroxyalkan- und/oder Aminoalkanphosphonat eingesetzt. Unter den Hydroxyalkanphosphonaten
ist das 1- Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer Bedeutung. Als Aminoalkanphosphonate
kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriamin-
pentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Phosphonate
sind in erfindungsgemäßen Mitteln, soweit regulatorisch zulässig, vorzugsweise in
Mengen von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,5 bis 9 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt von 2,5 bis 8,0 Gew.-%, beispielsweise von 4,0 bis 7,5 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
[0036] Gemäß einer bevorzugen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Reinigungsmittelzusammensetzungen,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, Salze von Zink- und/oder Bismuth, bevorzugt
in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,03 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere
in einer Menge von ganz besonders in einer Menge von 0,05 bis 0,5 Gew.- % bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält. Der Zusatz von Zink- und/oder
Bismuthsalzen führt zu einer geringeren Glaskorrosion und beeinflusst auch die Schonung
der Dekore positiv.
[0037] Zink- bzw. Bismuthsalze können bevorzugt in einer ggf. vorhandenen festen Phase enthalten
sein. In diesem Fall ist das Zinksalz und/oder Bismuthsalze in erfindungsgemäßen Mitteln
vorzugsweise in einer Menge von 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer
Menge von 0,05 Gew.-% bis 3 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 0,1 Gew.-% bis
2 Gew.-%, enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels.
[0038] Das erfindungsgemäß bevorzugt einzusetzende Zinksalz ist wasserlöslich, das bedeutet,
es in Wasser eine Löslichkeit oberhalb 100 mg/l, vorzugsweise oberhalb 500 mg/l, besonders
bevorzugt oberhalb 1 g/l und insbesondere oberhalb 5 g/l (alle Löslichkeiten bei 20°C
Wassertemperatur). Das anorganische Zinksalz ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Zinkbromid, Zinkchlorid, Zinkiodid, Zinknitrat und Zinksulfat. Das organische
Zinksalz ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zinksalzen monomerer
oder polymerer organischer Säuren, insbesondere aus der Gruppe Zinkacetat, Zinkacetylacetonat,
ZinkPCA (Zink-5-oxopyrrolidine-2-carboxylate), Zinkbenzoat, Zinkchlorid, Zinkformiat,
Zinklactat, Zinkgluconat, Zinkricinoleat, Zinkabietat, Zinkvalerat und Zink-p-toluolsulfonat.
[0039] In einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform wird als wasserlösliches
Zinksalz Zinkchlorid, Zinkacetat oder Zinksulfat, insbesondere wasserfreies Zinksalz
(Anhydrat), besonders bevorzugt Zinkacetat (Anhydrat), eingesetzt.
[0040] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten
Reinigungsmittel, bevorzugt Geschirrschirrspülmittel, insbesondere Maschinengeschirrspülmittel,
welche als Reinigungsmittelportionen, die bevorzugt die für einen Reinigungsgang notwendigen
Aktivstoffe enthalten, konfektioniert sind, als Gesamtmenge der wasserlöslichen Zinksalze,
insbesondere Zinksulfat und/oder Zinkacetat, insbesondere Zinkacetat, in der Reinigungsmittelportion,
bevorzugt 0,0004 bis 0,5 g, bevorzugt 0,001 bis 0,2 g, insbesondere 0,02 bis 0,06
g.
[0041] Das bedeutet, dass die einzelne Reinigungsmittelportion, welche zur Durchführung
eines einzelnen Reinigungsgangs genutzt wird, insbesondere in einen Reinigungsgang
einer maschinellen Geschirrspülmaschine gegeben wird, 0,0005 bis 1 g, bevorzugt 0,01
bis 0,5 g, insbesondere 0,02 bis 0,06 g wasserlösliche Zinksalze, insbesondere Zinksulfat
und/oder Zinkacetat, insbesondere Zinkacetat, enthält.
[0042] Besonders bevorzugt enthält eine einzelne erfindungsgemäße Reinigungsmittelportion,
die insbesondere in einen Reinigungsgang einer maschinellen Geschirrspülmaschine gegeben
wird, 0,001 bis 0,5 g, insbesondere 0,02 bis 0,05 g wasserlösliche Zinksalze, insbesondere
Zinksulfat und/oder Zinkacetat, insbesondere Zinkacetat, bezogen auf die Gesamtmenge
des Reinigungsmittels.
[0043] Gemäß einer bevorzugen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Reinigungsmittelzusammensetzungen,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel 0,1 bis 0,6 Gew.-% Cystein, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Cystein eignet sich besonders zum Schutz von Spülgut
aus Silber, insbesondere als Ersatz für die schwerer abbaubaren Benzotriazole.
[0044] Ein besonders bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, enthaltend weniger als 0,1 Gew.-% Phosphate,
dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens folgende Komponenten enthält:
- A) mindestens 20,5 Gew.-% Carbonat-Gerüststoffe ausgewählt aus Carbonat, Hydrogencarbonat
und/oder Mischungen davon,
- B) 2,0 bis 5,0 Gew.-% Schichtsilikate und
- C) 15,0 bis 25,0 Gew.-% mindestens eines Komplexbildners ausgewählt aus
C1) Citrat und/oder Zitronensäure,
C2) MGDA und/oder deren Salzen,
C3) GLDA und/oder deren Salzen
sowie Mischungen davon,
- D) Phosphonate, bevorzugt in einer Menge von 4,0 bis 7,5 Gew.-%,
- E) Acrylat-haltige Sulfopolymere, bevorzugt in einer Menge von 2 bis 10 Gew.-%,
- F) Bleiche, Bleichaktivator und/oder Bleichkatalysator,
- G) Salze von Zink- und/oder Bismuth, bevorzugt in einer Menge von 0,03 bis 0,5 Gew.-%
und
- H) 0,1 bis 0,6 Gew.-% Cystein enthält,
mit der Maßgabe, dass die Summe der Gewichtsanteile der Komponenten C2) und C3) in
dem gesamten Reinigungsmittel weniger als 19 Gew.-% beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis der Komponenten A zu B 12:1 bis 4:1, bevorzugt 8:1 bis
5:1, insbesondere 7,5:1 bis 5,5:1 beträgt.
[0045] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
zumindest teilweise in fester Form, bevorzugt zumindest teilweise in Form eines körnigen
Gemenges bzw. Pulvers vorliegt.
[0046] "Fest" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zusammensetzung bei Standardbedingungen
(Temperatur 25°C, Druck 1013 mbar) in fester Form vorliegt. Geeignete feste Phasen
sind neben gepressten Tabletten, zum einen körnige Gemenge einer festförmigen Zusammensetzung,
wie zum Beispiel Pulver und/oder Granulate, insbesondere pulverförmige Phasen. Erfindungsgemäß
ebenfalls geeignet sind feste Zusammensetzungen/Phasen, welche eine gegenüber dem
losen Pulver verstärkte Formstabilität aufweisen, beispielsweise Pulver- oder Granulatzubereitung,
welche vor oder nach dem Einschließen in die Folie durch Kompression verdichtet wurden,
z.B. durch Rückstellkräfte der Folie nach dem Tiefziehen oder auch direkt komprimierte
Zusammensetzungen, wie Komprimate oder Tabletten. Diese mindestens eine feste Phase
können in direktem Kontakt mit der gelförmigen Phase stehen.
[0047] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
als Einmalportion formuliert ist, welche ein Gesamtgewicht von 13 bis 23 Gramm aufweist.
[0048] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
in einem Ein- oder Mehrkammerbeutel enthalten ist, der zumindest eine weitere, bevorzugt
gelförmige, Phase umfasst.
[0049] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
in einem Ein- oder Mehrkammerbeutel enthalten ist, der zumindest eine weitere, bevorzugt
gelförmige, Phase umfasst.
[0050] Ein bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Reinigungsmittel, bevorzugt
Geschirrspülmittel, insbesondere Maschinengeschirrspülmittel, welches mindestens eine
feste, insbesondere körnige Phase sowie optional mindestens eine weitere flüssige/gelförmige
oder feste Phase umfasst.
[0051] Erfindungsgemäß sind weiterhin Reinigungsmittelportionen, insbesondere Mehrkammerbeutel,
bei denen mindestens eine feste und mindestens ein Gel / eine Gelphase in räumlicher
Nähe, aber getrennt voneinander vorliegen. Dabei können die beiden Kammern beispielsweise
durch eine Folie, insbesondere eine wasserlösliche Folie, oder auch durch eine Siegelnaht
(bevorzugt von einer Siegelnaht von 3 mm oder weniger) getrennt sein. Erfindungsgemäß
sind daher übereinanderliegende als auch nebeneinander angeordnete Kammern eines Mehrkammerpouches
umfasst. Weiterhin sind auch Gemische von Ein- oder Mehrkammerbeutel, welche eine
erfindungsgemäß bevorzugte gelförmige Phase und davon getrennt mindestens eine feste
Phase umfassen, die durch Anordnung, z.B. durch Faltung und Fixierung eines Pouches,
oder durch Lagerung in einem Abstand von geringer als 3 mm in Kontakt kommen, beispielsweise
in einem Verpackungsbeutel oder einer Vorrichtung zur portionierten Dosierung, erfindungsgemäß.
[0052] Als pulverförmige Phase im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein körniges Gemenge
zu verstehen, welches aus einer Vielzahl an losen, festförmigen Partikeln gebildet
wird, die wiederum sogenannte Körner umfassen. Erfindungsgemäß umfasst der Begriff
pulverförmige Phase Pulver und/oder Granulate gemäß der folgenden Definition.
[0053] Ein Korn ist eine Bezeichnung für die partikulären Bestandteile von Pulvern (Körner
sind die losen, festförmigen Partikel), Stäuben (Körner sind die losen festförmigen
Partikel), Granulaten (lose, festförmige Partikel sind Agglomerate aus mehreren Körnern)
und anderen körnigen Gemengen. Eine bevorzugte Ausführungsform des körnigen Gemenges
der Zusammensetzung der festen Phase ist das Pulver und/oder das Granulat, wenn hier
von "Pulver" oder "Granulat" gesprochen wird, ist ebenfalls umfasst, dass es sich
dabei auch um Mischungen verschiedener Pulver oder verschiedener Granulate handelt.
Entsprechend sind mit Pulver und Granulat auch Mischungen verschiedener Pulver mit
verschiedenen Granulaten gemeint. Die besagten festförmigen Partikel des körnigen
Gemenges weisen wiederum bevorzugt einen Partikeldurchmesser X
50,3 (Volumenmittel) von 10 bis 1500 µm, weiter bevorzugt von 200 µm bis 1200 µm, besonders
bevorzugt von 600 µm bis 1100 µm, auf. Diese Partikelgrößen können durch Siebung oder
mittels eines Partikelgrößenanalysators Camsizer der Fa. Retsch bestimmt werden. Das
als feste Phase dienende körnige Gemenge der festförmigen Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung liegt bevorzugt in rieselfähiger Form (besonders bevorzugt als rieselfähiges
Pulver und/oder rieselfähiges Granulat) vor. Das Mittel der erfindungsgemäßen Portion
umfasst somit wenigstens eine feste Phase eines rieselfähigen, körnigen Gemenges einer
festförmigen Zusammensetzung, insbesondere eines Pulvers sowie optional wenigstens
eine, bevorzugt eine weiter unten genauer definierte, Gelphase.
[0054] Die Rieselfähigkeit eines körnigen Gemenges, insbesondere eines pulverförmigen Feststoffes,
der pulverförmigen Phase, bevorzugt des Pulvers und/oder Granulats betrifft sein Vermögen,
unter eigenem Gewicht frei zu rieseln. Die Rieselfähigkeit wird bestimmt, in dem die
Auslaufzeit von 1000 ml Reinigungsmittelpulver aus einem genormten, an seiner Auslaufrichtung
zunächst verschlossenen Rieseltesttrichter mit einem Auslauf von 16,5 mm Durchmesser
durch Messen der Zeit für den vollständigen Auslauf des körnigen Gemenges, insbesondere
der pulverförmigen Phase, bevorzugt des Pulvers und/oder Granulats, z.B. des Pulvers
nach dem Öffnen des Auslaufs gemessen und mit der Auslaufgeschwindigkeit (in Sekunden)
eines Standardprüfsands verglichen wird, dessen Auslaufgeschwindigkeit als 100 % definiert
wird. Das definierte Sandgemisch zur Kalibrierung der Rieselapparatur ist trockener
Seesand. Dabei wird Seesand mit einem Teilchendurchmesser von 0,4 bis 0,8 mm verwendet,
erhältlich beispielsweise von Carl Roth, Deutschland
CAS-Nr. [14808-60-7]. Zur Trocknung wird der Seesand vor der Messung 24 h bei 60 °C im Trockenschrank
auf einer Platte bei einer maximalen Schichthöhe von 2 cm, getrocknet.
[0055] Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen festen Phasen weisen einen Schüttwinkel/Böschungswinkel
von 26 bis 35, von 27 bis 34, von 28 bis 33, wobei der Schüttwinkel gemäß der unten
genannten Methode nach 24 h nach der Herstellung des körnigen Gemenges der festförmigen
Zusammensetzung, insbesondere der pulverförmigen festen Phase, bevorzugt des Pulvers
und/oder Granulats und Lagerung bei 20 °C bestimmt wird, auf. Solche Schüttwinkel
haben den Vorteil, dass die Befüllung der Kavitäten mit der wenigstens einen festen,
bevorzugt körnigen Phase vergleichsweise schnell und präzise erfolgen kann.
[0056] Zur Bestimmung des Schüttwinkels (oder auch Böschungswinkel genannt) der wenigstens
einen festen, bevorzugt körnigen Phase wird ein Pulvertrichter mit 400ml Inhalt und
einem Ablauf mit einem Durchmesser von 25mm gerade in ein Stativ gehängt. Der Trichter
wird mittels eines manuell zu bedienenden Rändelrads mit einer Geschwindigkeit von
80 mm/min nach oben gefahren, so dass das körnige Gemenge, insbesondere die pulverförmige
Phase, bevorzugt das Pulver und/oder Granulat, z.B. das Pulver herausrieselt. Dadurch
bildet sich ein sogenannter Schüttkegel. Die Schüttkegelhöhe und der Schüttkegeldurchmesser
werden für die einzelnen festen Phasen bestimmt. Aus dem Quotienten der Schüttkegelhöhe
und dem Schüttkegeldurchmesser* 100 berechnet sich der Böschungswinkel.
[0057] Besonders geeignet sind solche körnigen Gemenge einer festförmigen Zusammensetzung,
insbesondere solche pulverförmigen Phasen, bevorzugt die Pulver und/oder Granulate,
z.B. die Pulver die eine Rieselfähigkeit in % zum vorstehend angegebenen Standardprüfstoff
von größer als 40 %, bevorzugt größer als 50, insbesondere größer als 55%, besonders
bevorzugt größer als 60%, insbesondere bevorzugt zwischen 63 % und 80 %, beispielsweise
zwischen 65 % und 75 % aufweisen. Insbesondere geeignet sind solche körnigen Gemenge
einer festförmigen Zusammensetzung, insbesondere solche Pulver und/oder Granulate,
die eine Rieselfähigkeit in % zum vorstehend angegebenen Standardprüfstoff von größer
als 40 %, bevorzugt größer als 45 %, insbesondere größer als 50 %, besonders bevorzugt
größer als 55 %, insbesondere bevorzugt größer als 60 % aufweisen, wobei die Messung
der Rieselfähigkeit 24 h nach der Herstellung des Pulvers und Lagerung bei 20 °C durchgeführt
wird.
[0058] Geringere Werte für die Rieselfähigkeit sind eher nicht geeignet, da aus prozesstechnischer
Sicht eine genaue Dosierung des körnigen Gemenges, insbesondere der pulverförmigen
Phase, bevorzugt des Pulvers und/oder Granulats, z.B. des Pulvers notwendig ist. Insbesondere
die Werte größer 50 %, insbesondere größer 55 %, bevorzugt größer 60 % (wobei die
Messung der Rieselfähigkeit 24 h nach der Herstellung des Pulvers und Lagerung bei
20 °C durchgeführt wird) haben sich als vorteilhaft erwiesen, da sich durch die gute
Dosierbarkeit der körnigen Gemenge, insbesondere der pulverförmigen Phasen, bevorzugt
der Pulver und/oder Granulate, z.B. Pulver nur geringe Schwankungen in der dosierten
Menge bzw. der Zusammensetzung ergeben. Die genauere Dosierung führt zu einer gleichbleibenden
Produktleistung, wirtschaftliche Verluste durch Überdosierung werden so vermieden.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die körnigen Gemenge, insbesondere die pulverförmige
Phase, bevorzugt das Pulver und/oder Granulat, z.B. das Pulver gut dosierbar sind,
so erreicht man einen schnelleren Ablauf des Dosierprozesses. Weiterhin wird durch
eine solch gute Rieselfähigkeit besser vermieden, dass das körnige Gemenge, insbesondere
die pulverförmige Phase, bevorzugt das Pulver und/oder Granulat, z.B. das Pulver auf
den Teil der wasserlöslichen Umhüllung gelangt, die für die Herstellung der Siegelnaht
vorgesehen ist und daher möglichst körnchenfrei, insbesondere pulverfrei bleiben soll.
[0059] Das als feste Phase dienende körnige Gemenge der festförmigen Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung liegt bevorzugt in rieselfähiger Form (besonders bevorzugt
als rieselfähiges Pulver und/oder rieselfähiges Granulat) vor. Das Mittel der erfindungsgemäßen
Portion umfasst somit bevorzugt wenigstens eine feste Phase eines rieselfähigen, körnigen
Gemenges einer festförmigen Zusammensetzung, insbesondere eines Pulvers sowie wenigstens
ein im folgenden definiertes Gel bzw. eine im folgenden definierte Gelphase.
[0060] Die wenigstens eine feste, bevorzugt körnige Phase und das wenigstens eine Gel bzw.
Gelphase können innerhalb der wasserlöslichen Umhüllung in beliebiger Kombination
zueinander angeordnet sein. So kann eine feste Phase auf oder neben einer Gelphase
angeordnet sein. In dieser Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
eine feste Phase und eine Gelphase bzw. Gel auf. Es ist auch denkbar, dass eine feste
Phase von Gelphasen umgeben ist. Auch ein Einbetten einer Phase in eine andere ist
erfindungsgemäß umfasst. In einer weiteren, besonders bevorzugten Anordnung liegt
das Gel in gegossener Form, beispielsweise in Form eines Gelkerns vor, der von einer
festen Phase umgeben ist. Es können auch 2 oder mehr voneinander getrennte Kavitäten
vorhanden sein, die mit der wenigstens einen Gelphase gefüllt werden. In dieser Ausführungsform
umfasst das Reinigungsmittel zwei Gelphasen, wobei die zwei Gelphasen unterschiedliche
Zusammensetzungen aufweisen können.
[0061] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel umfasst vorzugsweise wenigstens ein Tensid.
Dieses Tensid ist ausgewählt aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen und kationischen
Tenside. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann auch Mischungen aus mehreren Tensiden,
die aus derselben Gruppe ausgewählt sind, enthalten.
[0062] Erfindungsgemäß umfassen die wenigstens eine feste Phase und/oder das Gel wenigstens
ein Tensid. Es ist möglich, dass nur die wenigstens eine feste, bevorzugt körnige
Phase oder nur das Gel wenigstens ein Tensid umfassen. Umfassen beide Phasen ein Tensid,
so handelt es sich vorzugsweise um voneinander verschiedene Tenside. Es ist jedoch
auch möglich, dass feste und Gelphase dasselbe Tensid oder dieselben Tenside aufweisen.
Erfindungsgemäße wenigstens eine feste und/oder Gelphasen enthalten vorzugsweise mindestens
ein nichtionisches Tensid. Als nichtionische Tenside können alle dem Fachmann bekannten
nichtionischen Tenside eingesetzt werden. Bevorzugt werden schwachschäumende nichtionische
Tenside eingesetzt, insbesondere alkoxylierte, vor allem ethoxylierte, schwachschäumende
nichtionische Tenside, wie beispielsweise Alkylglykoside, alkoxylierte, vorzugsweise
ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, Polyhydroxyfettsäureamide
oder Aminoxide. Besonders bevorzugte nichtionische Tenside werden im Folgenden näher
spezifiziert.
[0063] Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0064] Mit besonderem Vorzug werden ethoxylierte Niotenside, die aus C
6-20-Monohydroxyalkanolen oder C
6-20-Alkylphenolen oder C
16-20-Fettalkoholen und mehr als 12 Mol, vorzugsweise mehr als 15 Mol und insbesondere
mehr als 20 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol gewonnen wurden, eingesetzt. Ein besonders
bevorzugtes Niotensid wird aus einem geradkettigen Fettalkohol mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
(C
16-20-Alkohol), vorzugsweise einem C
18-Alkohol und mindestens 12 Mol, vorzugsweise mindestens 15 Mol und insbesondere mindestens
20 Mol Ethylenoxid gewonnen. Hierunter sind die sogenannten "narrow range ethoxylates"
besonders bevorzugt.
[0065] Bevorzugt einzusetzende Tenside stammen aus den Gruppen der alkoxylierten Niotenside,
insbesondere der ethoxylierten primären Alkohole und Mischungen dieser Tenside mit
strukturell komplizierter aufgebauten Tensiden wie Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/Polyoxypropylen
((PO/EO/PO)-Tenside). Solche (PO/EO/PO)-Niotenside zeichnen sich darüber hinaus durch
gute Schaumkontrolle aus.
[0066] Als besonders bevorzugte Niotenside haben sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung
für die schwachschäumende Niotenside erwiesen, welche alternierende Ethylenoxid- und
Alkylenoxideinheiten aufweisen. Unter diesen sind wiederum Tenside mit EO-AO-EO-AO-Blöcken
bevorzugt, wobei jeweils eine bis zehn EO- beziehungsweise AO-Gruppen aneinander gebunden
sind, bevor ein Block aus den jeweils anderen Gruppen folgt. Hier sind nichtionisches
Tenside der allgemeinen Formel

bevorzugt, in der R
1 für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder einbeziehungsweise mehrfach
ungesättigten C
6-24-Alkyl- oder -Alkenylrest steht; jede Gruppe R
2 beziehungsweise R
3 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus -CH
3, -CH
2CH
3, -CH
2CH
2-CH
3, -CH(CH
3)
2 und die Indizes w, x, y, z unabhängig voneinander für ganze Zahlen von 1 bis 6 stehen.
[0067] Bevorzugte Niotenside der vorstehenden Formel lassen sich durch bekannte Methoden
aus den entsprechenden Alkoholen R
1-OH und Ethylen- beziehungsweise Alkylenoxid herstellen. Der Rest R
1 in der vorstehenden Formel kann je nach Herkunft des Alkohols variieren. Werden native
Quellen genutzt, weist der Rest R
1 eine gerade Anzahl von Kohlenstoffatomen auf und ist in der Regel unverzweigt, wobei
die linearen Reste aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispielaus
Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, bevorzugt sind. Aus synthetischen Quellen
zugängliche Alkohole sind beispielsweise die Guerbetalkohole oder in 2-Stellung methylverzweigte
beziehungsweise lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch, so wie sie üblicherweise
in Oxoalkoholresten vorliegen. Unabhängig von der Art des zur Herstellung der in den
Mitteln enthaltenen Niotenside eingesetzten Alkohols sind Niotenside bevorzugt, bei
denen R
1 in der vorstehenden Formel für einen Alkylrest mit 6 bis 24, vorzugsweise 8 bis 20,
besonders bevorzugt 9 bis 15 und insbesondere 9 bis 11 Kohlenstoffatomen steht.
[0068] Als Alkylenoxideinheit, die alternierend zur Ethylenoxideinheit in den bevorzugten
Niotensiden enthalten ist, kommt neben Propylenoxid insbesondere Butylenoxid in Betracht.
Aber auch weitere Alkylenoxide, bei denen R
2 beziehungsweise R
3 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus - CH
2CH
2-CH
3 beziehungsweise -CH(CH
3)
2 sind geeignet. Bevorzugt werden Niotenside der vorstehenden Formel eingesetzt, bei
denen R
2 beziehungsweise R
3 für einen Rest -CH
3, w und x unabhängig voneinander für Werte von 3 oder 4 und y und z unabhängig voneinander
für Werte von 1 oder 2 stehen.
[0069] Weitere bevorzugt eingesetzte nichtionische Tenside der festen Phase sind nichtionische
Tenside der allgemeinen Formel R
1O(AlkO)
xM(OAlk)
yOR
2, wobei
R
1 und R
2 unabhängig voneinander für einen verzweigten oder unverzweigten, gesättigten oder
ungesättigten, gegebenenfalls hydroxylierten Alkylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen
stehen; Alk für einen verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
steht; x und y unabhängig voneinander für Werte zwischen 1 und 70 stehen; und M für
einen Alkylrest aus der Gruppe CH
2, CHR
3, CR
3R
4, CH
2CHR
3 und CHR
3CHR
4 steht, wobei R
3 und R
4 unabhängig voneinander für einen verzweigten oder unverzweigten, gesättigten oder
ungesättigten Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen stehen.
[0070] Bevorzugt sind hierbei nichtionische Tenside der allgemeinen Formel
R
1-CH(OH)CH
2-O(CH
2CH
2O)
xCH
2CHR(OCH
2CH
2)
y-CH
2CH(OH)-R
2,
wobei R, R
1 und R
2 unabhängig voneinander für einen Alkylrest oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen;
x und y unabhängig voneinander für Werte zwischen 1 und 40 stehen.
[0071] Bevorzugt sind hierbei insbesondere Verbindungen der allgemeinen Formel
R
1-CH(OH)CH
2-O(CH
2CH
2O)
xCH
2CHR(OCH
2CH
2)
yO-CH
2CH(OH)-R
2,
in denen R für einen linearen, gesättigten Alkylrest mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 10 bis 14 Kohlenstoffatomen steht und n und m unabhängig voneinander
Werte von 20 bis 30 aufweisen. Entsprechende Verbindungen können beispielsweise durch
Umsetzung von Alkyldiolen HO-CHR-CH
2-OH mit Ethylenoxid erhalten werden, wobei im Anschluss eine Umsetzung mit einem Alkylepoxid
zum Verschluss der freien OH-Funktionen unter Ausbildung eines Dihydroxyethers erfolgt.
[0072] Bevorzugte nichtionische Tenside sind hierbei solche der allgemeinen Formel R
1-CH(OH)CH
2O-(AO)
w-(AO)
x-(A"O)
y-(A‴O)
z-R
2, in der
- R1 für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten
C6-24-Alkyl- oder -Alkenylrest steht;
- R2 für Wasserstoff oder einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2
bis 26 Kohlenstoffatomen steht;
- A, A', A" und A‴ unabhängig voneinander für einen Rest aus der Gruppe -CH2CH2, -CH2CH2-CH2, -CH2-CH(CH3), -CH2-CH2-CH2-CH2, -CH2-CH(CH3)-CH2-, -CH2-CH(CH2-CH3) stehen,
- w, x, y und z für Werte zwischen 0,5 und 120 stehen, wobei x, y und/oder z auch 0
sein können.
[0073] Durch den Zusatz der vorgenannten nichtionischen Tenside der allgemeinen Formel R
1-CH(OH)CH
2O-(AO)
w-(A'O)
x-(A"0)
y-(A‴O)
z-R
2, nachfolgend auch als "Hydroxymischether" bezeichnet, kann überraschenderweise die
Reinigungsleistung erfindungsgemäßer Zubereitungen deutlich verbessert werden und
zwar sowohl im Vergleich zu Tensid-freien System wie auch im Vergleich zu Systemen,
die alternative nichtionischen Tenside, beispielsweise aus der Gruppe der polyalkoxylierten
Fettalkohole enthalten.
[0074] Durch den Einsatz dieser nichtionischen Tenside mit einer oder mehreren freien Hydroxylgruppe
an einem oder beiden endständigen Alkylresten kann die Stabilität der in den erfindungsgemäßen
Reinigungsmittelzubereitungen enthaltenen Enzyme deutlich verbessert werden.
[0075] Bevorzugt sind insbesondere solche endgruppenverschlossenen poly(oxyalkylierten)
Niotenside, die, gemäß der folgenden Formel

neben einem Rest R
1, welcher für lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen steht, weiterhin einen linearen oder verzweigten, gesättigten
oder ungesättigten, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest R
2 mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen aufweisen, wobei n für Werte zwischen 1 und 90, vorzugsweise
für Werte zwischen 10 und 80 und insbesondere für Werte zwischen 20 und 60 steht.
Insbesondere bevorzugt sind Tenside der vorstehenden Formel, in denen R
1 für C
7 bis C
13, n für eine ganze natürliche Zahl von 16 bis 28 und R
2für C
8 bis C
12 steht.
[0076] Besonders bevorzugt sind Tenside der Formel R
1O[CH
2CH(CH
3)O]
x[CH
2CH
2O]
yCH
2CH(OH)R
2, in der R
1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis
18 Kohlenstoffatomen oder Mischungen hieraus steht, R
2einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
oder Mischungen hieraus bezeichnet und x für Werte zwischen 0,5 und 1,5 sowie y für
einen Wert von mindestens 15 steht. Zur Gruppe dieser nichtionischen Tenside zählen
beispielsweise die C
2-26 Fettalkohol-(PO)
1-(EO)
15-40-2-hydroxyalkylether, insbesondere auch die C
8-10 Fettalkohol-(PO)
1-(EO)
22-2-hydroxydecylether.
[0077] Besonders bevorzugt sind weiterhin solche endgruppenverschlossenen poly(oxyalkylierten)
Niotenside der Formel R
1O[CH
2CH
2O]
x[CH
2CH(R
3)O]
yCH
2CH(OH)R
2,
in der R
1 und R
2 unabhängig voneinander für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein-
bzw. mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen steht,
R
3 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus -CH
3, -CH
2CH
3, -CH
2CH
2-CH 3, -CH(CH
3)
2, vorzugsweise jedoch für-CH
3steht, und x und y unabhängig voneinander für Werte zwischen 1 und 32 stehen, wobei
Niotenside mit R
3= -CH
3 und Werten für x von 15 bis 32 und y von 0,5 und 1,5 ganz besonders bevorzugt sind.
[0078] Weitere bevorzugt einsetzbare Niotenside sind die endgruppenverschlossenen poly(oxyalkylierten)
Niotenside der Formel R
1O[CH
2CH(R
3)O]
x[CH
2]
kCH(OH)[CH
2]
jOR
2,
in der R
1 und R
2 für lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen stehen, R
3 für H oder einen Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-, 2-Butyl- oder
2-Methyl-2-Butylrest steht, x für Werte zwischen 1 und 30, k und j für Werte zwischen
1 und 12, vorzugsweise zwischen 1 und 5 stehen. Wenn der Wert x > 2 ist, kann jedes
R
3 in der oben stehenden Formel
R
1O[CH
2CH(R
3)O]
x[CH
2]
kCH(OH)[CH
2]
jOR
2 unterschiedlich sein. R
1 und R
2 sind vorzugsweise lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei Reste
mit 8 bis 18 C-Atomen besonders bevorzugt sind. Für den Rest R
3 sind H, -CH
3 oder-CH
2CH
3 besonders bevorzugt. Besonders bevorzugte Werte für x liegen im Bereich von 1 bis
20, insbesondere von 6 bis 15.
[0079] Wie vorstehend beschrieben, kann jedes R
3 in der oben stehenden Formel unterschiedlich sein, falls x > 2 ist. Hierdurch kann
die Alkylenoxideinheit in der eckigen Klammer variiert werden. Steht x beispielsweise
für 3, kann der Rest R
3 ausgewählt werden, um Ethylenoxid- (R
3= H) oder Propylenoxid- (R
3= CH
3) Einheiten zu bilden, die in jedweder Reihenfolge aneinandergefügt sein können, beispielsweise
(EO)(PO)(EO), (EO)(EO)(PO), (EO)(EO)(EO), (PO)(EO)(PO), (PO)(PO)(EO) und (PO)(PO)(PO).
Der Wert 3 für x ist hierbei beispielhaft gewählt worden und kann durchaus größer
sein, wobei die Variationsbreite mit steigenden x-Werten zunimmt und beispielsweise
eine große Anzahl (EO)-Gruppen, kombiniert mit einer geringen Anzahl (PO)-Gruppen
einschließt, oder umgekehrt.
[0080] Besonders bevorzugte endgruppenverschlossene poly(oxyalkylierte) Alkohole der oben
stehenden Formel weisen Werte von k = 1 und j = 1 auf, so dass sich die vorstehende
Formel zu R
1O[CH
2CH(R
3)O]
xCH
2CH(OH)CH
2OR
2 vereinfacht. In der letztgenannten Formel sind R
1, R
2 und R
3 wie oben definiert und x steht für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise von 1 bis 20
und insbesondere von 6 bis 18. Besonders bevorzugt sind Tenside, bei denen die Reste
R
1 und R
2 9 bis 14 C-Atome aufweisen, R
3 für H steht und x Werte von 6 bis 15 annimmt. Als besonders wirkungsvoll haben sich
schließlich die nichtionischen Tenside der allgemeine Formel R
1-CH(OH)CH
2O-(AO)
w-R
2 erwiesen, in der
- R1 für einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten
C 6-24-Alkyl- oder-Alkenylrest steht;
- R2 für einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
steht;
- A für einen Rest aus der Gruppe CH2CH2, CH2CH2CH2, CH2CH(CH3), vorzugsweise für CH2CH2 steht, und
- w für Werte zwischen 1 und 120, vorzugsweise 10 bis 80, insbesondere 20 bis 40 steht.
[0081] Zur Gruppe dieser nichtionischen Tenside zählen beispielsweise die C
4-22 Fettalkohol-(EO)
10-80-2-hydroxyalkylether, insbesondere auch die C
8-12 Fettalkohol-(EO)
22-2-hydroxydecylether und die C
4-22 Fettalkohol-(EO)
40-80-2-hydroxyalkylether.
[0082] Bevorzugt enthält die wenigstens eine feste und/oder das Gel mindestens ein nichtionisches
Tensid, vorzugsweise ein nichtionisches Tensid aus der Gruppe der Hydroxymischether,
wobei der Gewichtsanteil des nichtionischen Tensids am Gesamtgewicht des Gels vorzugsweise
0,5 Gew.-% bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 Gew.-% bis 25 Gew.-% und insbesondere 10 Gew.-%
bis 20 Gew.-% beträgt.
[0083] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das nichtionische Tensid der festen
und/oder Gelphase ausgewählt aus nichtionischen Tensiden der allgemeinen Formel R
1-O(CH
2CH
2O)
xCR
3R
4(OCH
2CH
2)
yO-R
2, in der R
1 und R
2 unabhängig voneinander für einen Alkylrest oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen;
R
3 und R
4 unabhängig voneinander für H oder für einen Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis
18 Kohlenstoffatomen und x und y unabhängig voneinander für Werte zwischen 1 und 40
stehen.
[0084] Bevorzugt sind hierbei insbesondere Verbindungen der allgemeinen Formel R
1-O(CH
2CH
2O)
xCR
3R
4(OCH
2CH
2)
yO-R
2, in der R
3 und R
4 für H stehen und die Indices x und y unabhängig voneinander Werte von 1 bis 40, vorzugsweise
von 1 bis 15 annehmen.
[0085] Besonders bevorzugt sind insbesondere Verbindungen der allgemeinen Formel R
1-O(CH
2CH
2O)
xCR
3R
4(OCH
2CH
2)
yO-R
2, in der die Reste R
1 und R
2 unabhängig voneinander gesättigte Alkylreste mit 4 bis 14 Kohlenstoffatome darstellen
und die Indices x und y unabhängig voneinander Werte von 1 bis 15 und insbesondere
von 1 bis 12 annehmen.
[0086] Weiterhin bevorzugt sind solche Verbindungen der allgemeinen Formel R
1-O(CH
2CH
2O)
xCR
3R
4(OCH
2CH
2)
yO-R
2, in der einer der Reste R
1 und R
2 verzweigt ist.
[0087] Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel R
1-O(CH
2CH
2O)
xCR
3R
4(OCH
2CH
2)
yO-R
2, in der die Indices x und y unabhängig voneinander Werte von 8 bis 12 annehmen.
[0088] Die angegebenen C-Kettenlängen sowie Ethoxylierungsgrade beziehungsweise Alkoxylierungsgrade
der Niotenside stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt
eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Aufgrund der Herstellverfahren bestehen
Handelsprodukte der genannten Formeln zumeist nicht aus einem individuellen Vertreter,
sondern aus Gemischen, wodurch sich sowohl für die C-Kettenlängen als auch für die
Ethoxylierungsgrade beziehungsweise Alkoxylierungsgrade Mittelwerte und daraus folgend
gebrochene Zahlen ergeben können.
[0089] Selbstverständlich können die vorgenannten nichtionischen Tenside (Niotenside) nicht
nur als Einzelsubstanzen, sondern auch als Tensidgemische aus zwei, drei, vier oder
mehr Tensiden eingesetzt werden.
[0090] Insbesondere bevorzugt sind in der wenigstens einen festen Phase solche nichtionische
Tenside, die einen Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur aufweisen. Nichtionische(s)
Tensid(e) mit einem Schmelzpunkt oberhalb von 20°C, vorzugsweise oberhalb von 25°C,
besonders bevorzugt zwischen 25 und 60°C und insbesondere zwischen 26,6 und 43,3°C,
ist/sind besonders bevorzugt.
[0091] Geeignete nichtionische Tenside, die Schmelz- beziehungsweise Erweichungspunkte im
genannten Temperaturbereich aufweisen, sind beispielsweise schwachschäumende nichtionische
Tenside, die bei Raumtemperatur fest oder hochviskos sein können. Werden Niotenside
eingesetzt, die bei Raumtemperatur hochviskos sind, so ist bevorzugt, dass diese eine
Viskosität oberhalb von 20 Pa s, vorzugsweise oberhalb von 35 Pa s und insbesondere
oberhalb 40 Pa s aufweisen. Auch Niotenside, die bei Raumtemperatur wachsartige Konsistenz
besitzen, sind bevorzugt.
[0092] Das bei Raumtemperatur feste Niotensid besitzt vorzugsweise Propylenoxideinheiten
(PO) im Molekül. Vorzugsweise machen solche PO-Einheiten bis zu 25 Gew.-%, besonders
bevorzugt bis zu 20 Gew.-% und insbesondere bis zu 15 Gew.-% der gesamten Molmasse
des nichtionischen Tensids aus. Besonders bevorzugte nichtionische Tenside sind ethoxylierte
Monohydroxyalkanole oder Alkylphenole, die zusätzlich Polyoxyethylen-Polyoxypropylen
Blockcopolymereinheiten aufweisen. Der Alkohol- beziehungsweise Alkylphenolteil solcher
Niotensidmoleküle macht dabei vorzugsweise mehr als 30 Gew.-%, besonders bevorzugt
mehr als 50 Gew.-% und insbesondere mehr als 70 Gew.-% der gesamten Molmasse solcher
Niotenside aus. Bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie ethoxylierte
und propoxylierte Niotenside enthalten, bei denen die Propylenoxideinheiten im Molekül
bis zu 25 Gew.-%, bevorzugt bis zu 20 Gew.-% und insbesondere bis zu 15 Gew.-% der
gesamten Molmasse des nichtionischen Tensids ausmachen.
[0093] Weitere besonders bevorzugt in der festen Phase einzusetzende Niotenside mit Schmelzpunkten
oberhalb Raumtemperatur enthalten 40 bis 70% eines Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/Polyoxypropylen-Blockpolymerblends,
der 75 Gew.-% eines umgekehrten Block-Copolymers von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen
mit 17 Mol Ethylenoxid und 44 Mol Propylenoxid und 25 Gew.-% eines Block-Copolymers
von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen, initiiert mit Trimethylolpropan und enthaltend
24 Mol Ethylenoxid und 99 Mol Propylenoxid pro Mol Trimethylolpropan, enthält.
[0094] Der Gewichtsanteil des nichtionischen Tensids am Gesamtgewicht der festen Phase beträgt
in einer bevorzugten Ausführungsform von 0,1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt von
0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 2,5 bis 10 Gew.-%.
[0095] Als anionische Tenside eignen sich in den Mitteln alle anionischen oberflächenaktiven
Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe
wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat- oder Sulfonat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe
mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen,
Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Geeignete anionische
Tenside liegen vorzugsweise in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der
Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe vor,
aber auch Zink, Mangan(II), Magnesium, Calcium oder Mischungen hieraus können als
Gegenionen dienen. Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate
und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen
im Molekül.
[0096] Anstelle der genannten Tenside oder in Verbindung mit ihnen können auch kationische
und/oder amphotere Tenside, wie Betaine oder quartäre Ammoniumverbindungen, eingesetzt
werden. Es ist allerdings bevorzugt, dass keine kationischen und/oder amphoteren Tenside
eingesetzt werden.
[0097] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Gel mindestens ein
nichtionisches Tensid, bevorzugt in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-%, insbesondere
in einer Menge von 4,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels. Dabei
können die vorstehend genannten Tenside eingesetzt werden. Bevorzugt sind insbesondere
die weiter oben beschriebenen Hydroxymischether, nicht-endgruppenverschlossene Fettalkoholpolyalkylenglykole
sowie endgruppenverschlossene Fettalkoholpolyalkylenglykole (insbesondere die vorstehend
beschriebenen.
[0098] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt in den erfindungsgemäßen
Reinigungsmitteln, bevorzugt Geschirrspülmitteln, insbesondere Maschinengeschirrspülmitteln,
die Summe aus nichtionischen Tensiden sowie den Komponenten gemäß b) und c) vorzugsweise
von 40 bis 90 Gew.-%, insbesondere von 50 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt von 60
bis 80 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels.
[0099] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt der Gewichtsanteil der nichtionischen
Tensiden und der Komponente b) vorzugsweise von 10 bis 55 Gew.-%, bevorzugt von 20
bis 45 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels.
[0100] Bevorzugte erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind weiterhin dadurch gekennzeichnet,
dass sie in der wenigstens einen festen und/oder der wenigstens einen Gelphase, insbesondere
in der festen Phase, weniger als 1,0 Gew.-% und insbesondere weniger als 0,1 Gew.-%,
bevorzugt kein anionisches Tensid enthalten.
[0101] Es hat sich in diesem Zusammenhang gezeigt, dass die Anwesenheit von 1 Gew.-% Aniontensid
in der wenigstens einen Gelphase zu schlechterem Schaumverhalten sowie schlechterem
Klarspülverhalten der Gesamtzusammensetzung führt. Weiterhin beeinflussen höhere Mengen
an Aniontensiden die Aushärtung negativ. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält das Gel weniger als 1 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, insbesondere
weniger als 0,05 Gew.-% Fettsäuresalze bzw. Seifen.
[0102] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Gel Zucker aufweisen. Zucker umfassen
erfindungsgemäß Zuckeralkohole, Monosaccharide, Disaccharide sowie Oligosaccharide.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Gel mindestens einen von Glycerin
verschiedenen Zuckeralkohol, bevorzugt mindestens ein Monosaccharid- oder Disaccharid-Zuckeralkohol.
Insbesondere bevorzugt sind Mannitol, Isomalt, Lactit, Sorbitol, Threit, Erythrit,
Arabit und Xylitol. Besonders bevorzugte Monosaccharid-Zuckeralkohole sind Pentitole
und/oder Hexitole. Ganz besonders bevorzugt ist Xylitol und/oder Sorbitol.
[0103] In einer weiteren Ausführungsform kann das Gel Disaccharide, insbesondere Saccharose,
umfassen. Der Anteil an Saccharose beträgt 0 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere 5
Gew.-% bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Gelphase. In höheren Mengen löst sich der Zucker nicht vollständig in
der Gelphase und führt zu einer Trübung derselben. Durch den Einsatz von Zucker, insbesondere
in einem Anteil von 10 Gew.-5 bis 15 Gew.-% wird die Feuchteentwicklung reduziert
und damit die Haftung zur wenigstens einen festen Phase verbessert.
[0104] Der Einsatz von Buildersubstanzen (Gerüststoffen) wie Silikaten, Aluminiumsilikaten
(insbesondere Zeolithen), Salze organischer Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen
dieser Stoffe, vorzugsweise wasserlöslicher Buildersubstanzen, in den erfindungsgemäßen
Reinigungsmitteln, insbesondere Maschinengeschirrspülmitteln, kann von Vorteil sein.
[0105] Zu den Gerüststoffen zählen insbesondere Carbonate, Citrate, Phosphonate, organische
Gerüststoffe und Silikate. Der Gewichtsanteil der gesamten Gerüststoffe am Gesamtgewicht
erfindungsgemäßer Mittel beträgt vorzugsweise 15 bis 80 Gew.-% und insbesondere 20
bis 70 Gew.-%.
[0106] Die erfindungsgemäß notwendigen Gerüststoffe sind bereits vorstehend explizit beschrieben,
weitere optionale Gerüststoffe werden im weiteren genannt.
[0107] Erfindungsgemäß geeignete organische Gerüststoffe sind beispielsweise die in Form
ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren (Polycarboxylate), wobei unter Polycarbonsäuren
solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine, insbesondere zwei bis acht
Säurefunktionen, bevorzugt zwei bis sechs, insbesondere zwei, drei, vier oder fünf
Säurefunktionen im gesamten Molekül tragen. Bevorzugt sind als Polycarbonsäuren somit
Dicarbonsäuren, Tricarbonsäuren Tetracarbonsäuren und Pentacarbonsäuren, insbesondere
Di-, Tri- und Tetracarbonsäuren. Dabei können die Polycarbonsäuren noch weitere funktionelle
Gruppen, wie beispielsweise Hydroxyl- oder Aminogruppen, tragen. Beispielsweise sind
dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren (bevorzugt Aldarsäuren, beispielsweise Galactarsäure
und Glucarsäure), Aminocarbonsäuren, insbesondere Aminodicarbonsäuren, Aminotricarbonsäuren,
Aminotetracarbonsäuren wie beispielsweise Nitrilotriessigsäure (NTA), (abgesehen von
Glutamin-N,N-diessigsäure (auch als N,N-Bis(carboxymethyl)-L-glutaminsäure oder GLDA
bezeichnet), Methylglycindiessigsäure (MGDA)) und deren Derivate sowie Mischungen
aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren neben (Citronensäure
GLDA und/oder MGDA) wie Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, und Mischungen
aus diesen.
[0108] Weiterhin geeignet als organische Gerüststoffe sind polymere Polycarboxylate (organische
Polymere mit einer Vielzahl, an (insbesondere größer zehn) Carboxylatfunktionen im
Makromolekül), Polyaspartate, Polyacetale und Dextrine.
[0109] Die freien Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft
einer Säuerungskomponente. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
[0110] In Ergänzung zu den vorgenannten Gerüststoffen können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
weiterhin Alkalimetallhydroxide enthalten. Diese Alkaliträger werden in den Reinigungsmitteln
und insbesondere in den wenigstens einen Gelphasen bevorzugt nur in geringen Mengen,
vorzugsweise in Mengen unterhalb 10 Gew.-%, bevorzugt unterhalb 6 Gew.-%, vorzugsweise
unterhalb 5 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-% und insbesondere
zwischen 0,5 und 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels
eingesetzt. Alternative erfindungsgemäße Reinigungsmittel sind frei von Alkalimetallhydroxiden.
[0111] Als weiteren Bestandteil enthalten erfindungsgemäße Reinigungsmittel in der wenigstens
einen festen und/oder der wenigstens einen Gelphase vorzugsweise Enzym(e). Hierzu
gehören insbesondere Proteasen, Amylasen, Lipasen, Hemicellulasen, Cellulasen, Perhydrolasen
oder Oxidoreduktasen, sowie vorzugsweise deren Gemische. Diese Enzyme sind im Prinzip
natürlichen Ursprungs; ausgehend von den natürlichen Molekülen stehen für den Einsatz
in Reinigungsmitteln verbesserte Varianten zur Verfügung, die entsprechend bevorzugt
eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthalten Enzyme vorzugsweise
in Gesamtmengen von 1 x 10
-6 Gew.-% bis 5 Gew.-% bezogen auf aktives Protein. Die Proteinkonzentration kann mit
Hilfe bekannter Methoden, zum Beispiel dem BCA-Verfahren oder dem Biuret-Verfahren
bestimmt werden.
[0112] Unter den Proteasen sind solche vom Subtilisin-Typ bevorzugt. Beispiele hierfür sind
die Subtilisine BPN' und Carlsberg sowie deren weiterentwickelte Formen, die Protease
PB92, die Subtilisine 147 und 309, die Alkalische Protease aus Bacillus lentus, Subtilisin
DY und die den Subtilasen, nicht mehr jedoch den Subtilisinen im engeren Sinne zuzuordnenden
Enzyme Thermitase, Proteinase K und die Proteasen TW3 und TW7.
[0113] Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Amylasen sind die α-Amylasen aus Bacillus
licheniformis, aus B. amyloliquefaciens, aus B. stearothermophilus, aus Aspergillus
niger und A. oryzae sowie die für den Einsatz in Reinigungsmitteln verbesserten Weiterentwicklungen
der vorgenannten Amylasen. Des Weiteren sind für diesen Zweck die α-Amylase aus Bacillus
sp. A 7-7 (DSM 12368) und die Cyclodextrin-Glucanotransferase (CGTase) aus B. agaradherens
(DSM 9948) hervorzuheben.
[0114] Erfindungsgemäß einsetzbar sind weiterhin Lipasen oder Cutinasen, insbesondere wegen
ihrer Triglycerid-spaltenden Aktivitäten, aber auch, um aus geeigneten Vorstufen in
situ Persäuren zu erzeugen. Hierzu gehören beispielsweise die ursprünglich aus Humicola
lanuginosa (Thermomyces lanuginosus) erhältlichen, beziehungsweise weiterentwickelten
Lipasen, insbesondere solche mit dem Aminosäureaustausch in den Positionen D96LT213R
und/oder N233R, besonders bevorzugt alle der Austausche D96L, T213R und N233R.
[0115] Weiterhin können Enzyme eingesetzt werden, die unter dem Begriff Hemicellulasen zusammengefasst
werden. Hierzu gehören beispielsweise Mannanasen, Xanthanlyasen, Pektinlyasen (=Pektinasen),
Pektinesterasen, Pektatlyasen, Xyloglucanasen (=Xylanasen), Pullulanasen und β-Glucanasen.
[0116] Zur Erhöhung der bleichenden Wirkung können erfindungsgemäß Oxidoreduktasen, beispielsweise
Oxidasen, Oxygenasen, Katalasen, Peroxidasen, wie Halo-, Chloro-, Bromo-, Lignin-,
Glucose- oder Mangan-Peroxidasen, Dioxygenasen oder Laccasen (Phenoloxidasen, Polyphenoloxidasen)
eingesetzt werden. Vorteilhafterweise werden zusätzlich vorzugsweise organische, besonders
bevorzugt aromatische, mit den Enzymen wechselwirkende Verbindungen zugegeben, um
die Aktivität der betreffenden Oxidoreduktasen zu verstärken (Enhancer) oder um bei
stark unterschiedlichen Redoxpotentialen zwischen den oxidierenden Enzymen und den
Anschmutzungen den Elektronenfluss zu gewährleisten (Mediatoren). Ein Protein und/oder
Enzym kann besonders während der Lagerung gegen Schädigungen wie beispielsweise Inaktivierung,
Denaturierung oder Zerfall etwa durch physikalische Einflüsse, Oxidation oder proteolytische
Spaltung geschützt werden. Bei mikrobieller Gewinnung der Proteine und/oder Enzyme
ist eine Inhibierung der Proteolyse besonders bevorzugt, insbesondere wenn auch die
Mittel Proteasen enthalten. Reinigungsmittel können zu diesem Zweck Stabilisatoren
enthalten; die Bereitstellung derartiger Mittel stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
[0117] Reinigungsaktive Proteasen und Amylasen werden in der Regel nicht in Form des reinen
Proteins sondern vielmehr in Form stabilisierter, lager- und transportfähiger Zubereitungen
bereitgestellt. Zu diesen vorkonfektionierten Zubereitungen zählen beispielsweise
die durch Granulation, Extrusion oder Lyophilisierung erhaltenen festen Präparationen
oder, insbesondere bei flüssigen oder gelförmigen Mitteln, Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise
möglichst konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren oder weiteren Hilfsmitteln
versetzt.
[0118] Alternativ können die Enzyme für die wenigstens eine feste und/oder das Gel verkapselt
werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung zusammen
mit einem vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise
solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder
in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-,
Luft- und/oder Chemikalienundurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten
Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren,
Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden. Derartige Kapseln werden nach
an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder
in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise
durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0119] Weiterhin ist es möglich, zwei oder mehrere Enzyme zusammen zu konfektionieren, so
dass ein einzelnes Granulat mehrere Enzymaktivitäten aufweist.
[0120] Wie aus den vorherigen Ausführungen ersichtlich, bildet das Enzym-Protein nur einen
Bruchteil des Gesamtgewichts üblicher Enzym-Zubereitungen. Erfindungsgemäß eingesetzte
Protease- und Amylase-Zubereitungen enthalten zwischen 1 und 40 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 2 und 30 Gew.- %, besonders bevorzugt zwischen 3 und 25 Gew.-% des Enzymproteins.
Bevorzugt werden insbesondere solche Reinigungsmittel, die, jeweils bezogen auf ihr
Gesamtgewicht, 0,1 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 10 Gew.-% und insbesondere
0,5 bis 8 Gew.-% der jeweiligen Enzym-Zubereitungen enthalten.
[0121] Neben den bisher angeführten Bestandteilen können die wenigstens eine feste und/oder
das Gel des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels weitere Inhaltsstoffe enthalten. Hierzu
zählen beispielsweise anionische, kationische und/oder amphotere Tenside, Bleichmittel,
Bleichaktivatoren, Bleichkatalysatoren, weitere Lösungsmittel, Verdicker, Sequestrierungsmittel,
Elektrolyte, Korrosionsinhibitoren, insbesondere Silberschutzmittel, Glaskorrosionsinhibitoren,
Schauminhibitoren, Farbstoffe, Duftstoffe (insbesondere in der wenigstens einen festen
Phase), Additive zur Verbesserung des Ablauf- und Trocknungsverhaltens, zur Einstellung
der Viskosität, zur Stabilisierung, UV-Stabilisatoren, Konservierungsmittel, antimikrobielle
Wirkstoffe (Desinfektionsmittel), pH-Stellmittel in Mengen von üblicherweise nicht
mehr als 5 Gew.-% enthalten sein.
[0122] Als weiteres Lösungsmittel enthalten erfindungsgemäße Mittel vorzugsweise mindestens
ein Alkanolamin. Das Alkanolamin ist hierbei vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin und deren Mischungen. Das
Alkanolamin ist in erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis
10 Gew.-%, insbesondere in einer Menge von 1 bis 6 Gew.-%, enthalten. In bevorzugten
Reinigungsmitteln ist das Gel im wesentlichen frei von Alkanolamin, d.h. das Gel enthält
weniger als 1 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,1
Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-% Alkanolamin und das Alkanolamin
ist nur in der wenigstens einen festen Phase enthalten.
[0123] Zusätzlich zu den o.g. Zinksalzen können Polyethylenimine, wie sie beispielsweise
unter dem Namen Lupasol
® (BASF) erhältlich sind, vorzugsweise in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%, insbesondere
0,01 bis 2 Gew.-%, als Glaskorrosionsinhibitoren eingesetzt werden.
[0124] Als Additive geeignete Polymere sind insbesondere Maleinsäure-Acrylsäure-Copolymer-Na-Salz
(beispielsweise Sokalan
® CP 5 der Firma BASF, Ludwigshafen (Deutschland)), modifiziertes Polyacrylsäure-Na-Salz
(beispielsweise Sokalan
® CP 10 der Firma BASF, Ludwigshafen (Deutschland)), modifiziertes Polycarboxylat-Na-Salz
(beispielsweise Sokalan
® HP 25 der Firma BASF, Ludwigshafen (Deutschland)), Polyalkylenoxid, modifiziertes
Heptamethyltrisiloxan (beispielsweise Silwet
® L-77 der Firma BASF, Ludwigshafen (Deutschland)), Polyalkylenoxid, modifiziertes
Heptamethyltrisiloxan (beispielsweise Silwet
® L-7608 der Firma BASF, Ludwigshafen (Deutschland)) sowie Polyethersiloxane (Copolymere
von Polymethylsiloxanen mit Ethylenoxid- /Propylenoxidsegmenten (Polyetherblöcken)),
vorzugsweise wasserlösliche lineare Polyethersiloxane mit terminalen Polyetherblöcken
wie Tegopren
® 5840, Tegopren
® 5843, Tegopren
® 5847, Tegopren
® 5851, Tegopren
® 5863 oder Tegopren
® 5878 der Firma Evonik, Essen (Deutschland). Als Additive geeignete Buildersubstanzen
sind insbesondere Polyasparaginsäure-Na-Salz, Ethylendiamintriacetatkokosalkylacetamid
(beispielsweise Rewopol
® CHT 12 der Firma Evonik, Essen (Deutschland)), Methylglycindiessigsäure-Tri-Na-Salz
und Acetophosphonsäure. Mischungen mit tensidischen oder polymeren Additiven zeigen
im Falle von Tegopren
® 5843 und Tegopren
® 5863 Synergismen. Der Einsatz der Tegopren-Typen 5843 und 5863 ist jedoch bei der
Anwendung auf harte Oberflächen aus Glas, insbesondere Glasgeschirr, weniger bevorzugt,
da diese Silikontenside auf Glas aufziehen können. In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird auf die genannten Additive verzichtet.
[0125] Gemäß einer bevorzugen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Reinigungsmittelzusammensetzungen,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, Bleiche, Bleichaktivator und/oder Bleichkatalysator.
Ein bevorzugtes Reinigungsmittel, insbesondere Maschinengeschirrspülmittel, umfasst
vorzugsweise weiterhin ein Bleichmittel, insbesondere ein Sauerstoffbleichmittel sowie
gegebenenfalls einen Bleichaktivator und/oder Bleichkatalysator. Diese sind, soweit
vorhanden, ausschließlich in der wenigstens einen festen, bevorzugt körnigen Phase
enthalten.
[0126] Als bevorzugtes Bleichmittel enthalten erfindungsgemäße Reinigungsmittel ein Sauerstoffbleichmittel
aus der Gruppe Natriumpercarbonat, Natriumperborattetrahydrat und Natriumperboratmonohydrat.
Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate
sowie HzOz liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate,
Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Weiterhin können
auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische
organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie zum Beispiel Dibenzoylperoxid.
Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele
besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden. Wegen seiner
guten Bleichleistung wird das Natriumpercarbonat besonders bevorzugt. Ein besonders
bevorzugtes Sauerstoffbleichmittel ist Natriumpercarbonat.
[0127] Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet
sind Substanzen, die 0- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls
substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt werden mehrfach acylierte Alkylendiamine,
wobei sich Tetraacetylethylendiamin (TAED) als besonders geeignet erwiesen hat.
[0128] Bei den Bleichkatalysatoren handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze
beziehungsweise Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder
Mo-Salenkomplexe oder - carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und
Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe- Cu- und Ru-Amminkomplexe
sind als Bleichkatalysatoren verwendbar. Mit besonderem Vorzug werden Komplexe des
Mangans in der Oxidationsstufe II, III, IV oder IV eingesetzt, die vorzugsweise einen
oder mehrere makrocyclische(n) Ligand(en) mit den Donorfunktionen N, NR, PR, O und/oder
S enthalten. Vorzugsweise werden Liganden eingesetzt, die Stickstoff-Donorfunktionen
aufweisen. Dabei ist es besonders bevorzugt, Bleichkatalysator(en) in den erfindungsgemäßen
Mitteln einzusetzen, welche als makromolekularen Liganden 1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclononan
(Me-TACN), 1,4,7-Triazacyclononan (TACN), 1,5,9-Trimethyl-1,5,9-triazacyclododecan
(Me-TACD), 2-Methyl-1-1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan (Me/Me-TACN) und/oder
2-Methyl-1,4,7-triazacyclononan (Me/TACN) enthalten. Geeignete Mangankomplexe sind
beispielsweise [Mn
III2(µ-O)
1(µ-OAc)
2(TACN)
2](ClO
4)
2, [Mn
IIIMn
IV(µ-O)
2(µ-OAc)
1(TACN)
2](BPh
4)
2, [Mn
IV4(µ-O)
6(TACN)
4](ClO
4)
4, [Mn
III2(µ-O)
1(µ-OAc)
2(Me-TACN)
2](ClO
4)
2, [Mn
IIIMn
IV(µ-O)
1(µ-OAc)
2(Me-TACN)
2](ClO
4)
3, [Mn
IV2(µ-O)
3(Me-TACN)
2](PF
6)
2 und [Mn
IV2(µ-O)
3(Me/Me-TACN)
2](PF
6)
2(mit OAc = OC(O)CH
3).
[0129] Unter einem Gel, bzw. einer gelförmigen Phase, im weiteren auch Gelphase genannt,
ist erfindungsgemäß eine Zusammensetzung (bzw. Phase) zu verstehen, welche ein intern
strukturierendes Netzwerk aufweist. Dieses intern strukturierende (räumliche) Netzwerk
wird durch die Dispersion eines festen, aber verteilten Stoff mit langen oder stark
verzweigten Teilchen und/oder Gelbildner, hier Polyvinylalkohol und/oder dessen Derivaten,
in mindestens einer Flüssigkeit (die mindestens eine Flüssigkeit ist flüssig bei 20
°C) gebildet. Solche Gelphasen verhalten sich thermoreversibel.
[0130] Das Reinigungsmittel kann dabei eine, zwei, drei, vier oder mehr Gele bzw. Gelphasen
aufweisen. Die Gele/Gelphasen können dabei gleich oder verschieden sein. Im Falle
mehrere Gele bzw. Gelphasen sind diese bevorzugt räumlich, optisch oder anhand ihrer
Inhaltsstoffe unterscheidbar. Sind die Gele / Gelphasen verschieden, so können sie
bevorzugt unterschiedliche Farbstoffe sowie unterschiedliche Zugaben von Aktivstoffen
aufweisen.
[0131] Das Gel ist formstabil. Bei der Herstellung wird der Polyvinylalkohol und/oder dessen
Derivate mit Glycerin in Kontakt gebracht. Hierdurch erhält man eine fließfähige Mischung,
welche in eine gewünschte Form gebracht werden kann. Nach einem gewissen Zeitraum
erhält man ein Gel/eine Gelphase, die in der vorgegebenen Form bleibt, also formstabil
ist. Dieser Zeitraum, die Erstarrungszeit, beträgt vorzugsweise 15 Minuten oder weniger,
vorzugsweise 10 Minuten oder weniger, besonders bevorzugt 5 Minuten oder weniger.
Dabei gibt das Gel auf Druck nach, verformt sich hierdurch jedoch nicht, sondern kehrt
nach Wegfall des Drucks in den Ausgangszustand zurück. Das Gel ist vorzugsweise elastisch,
insbesondere linear-elastisch.
[0132] Das Gel ist bevorzugt ein Formkörper. Ein Formkörper ist ein einzelner Körper, der
sich in seiner aufgeprägten Form selbst stabilisiert. Dieser formstabile Körper wird
aus einer Formmasse (z.B. eine Zusammensetzung) dadurch gebildet, dass diese Formmasse
gezielt in eine vorgegebene Form gebracht wird, z.B. durch Gießen einer flüssigen
Zusammensetzung in eine Gussform und anschließendem Aushärten der flüssigen Zusammensetzung,
z.B. im Rahmen eines Sol-Gel-Prozesses.
[0133] An Formulierungen der wenigstens einen Gelphase werden bestimmte Mindestanforderungen
gestellt. So muss, wie bereits ausgeführt, das Gel innerhalb einer möglichst kurzen
Zeit erstarren. Lange Erstarrungszeiten würden zu einer langen Produktionsdauer und
damit zu hohen Kosten führen. Erfindungsgemäß bedeutet Erstarrungszeit der Zeitraum,
innerhalb dessen bei der Herstellung das Gel von einem fließfähigen in einen bei Raumtemperatur
nicht-fließfähigen, formstabilen Zustand übergeht. Unter Raumtemperatur ist dabei
eine Temperatur von 20 °C zu verstehen.
[0134] Das Gel ist eine feste Gelphase. Sie ist bevorzugt schnittfest. Sie kann beispielsweise
mit einem Messer nach der Erstarrung geschnitten werden, ohne dass sie, außer an der
Stelle des durchgeführten Schnitts, weiter zerstört wird.
[0135] Eine Phase im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein räumlicher Bereich, in dem
physikalische Parameter und die chemische Zusammensetzung homogen sind. Eine Phase
unterscheidet sich von einer anderen Phase durch verschiedene Merkmale, beispielsweise
Inhaltsstoffe, physikalische Eigenschaften, äußeres Erscheinungsbild etc. Bevorzugt
können verschiedene Phasen optisch unterschieden werden. Weist das erfindungsgemäße
Reinigungsmittel mehr als eine Gelphase auf, so können diese ebenfalls jeweils mit
dem bloßen Auge voneinander unterschieden werden, weil sie sich beispielsweise in
der Farbgebung voneinander unterscheiden. Gleiches gilt, wenn zwei oder mehr Gelphasen
vorliegen. Auch in diesem Fall ist eine optische Unterscheidung der Phasen, beispielsweise
auf Grund eines Farb- oder Transparenzunterschiedes möglich. Phasen im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind somit in sich abgeschlossene Bereiche, die vom Verbraucher optisch
mit dem bloßen Auge voneinander unterschieden werden können. Die einzelnen Phasen
können bei der Verwendung unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, wie beispielsweise
die Geschwindigkeit, mit der sich die Phase in Wasser löst und somit die Geschwindigkeit
und die Reihenfolge der Freisetzung der in der jeweiligen Phase enthaltenen Inhaltsstoffe.
[0136] Das Gel ist zudem vorzugsweise transluzent (durchscheinend) oder transparent, wodurch
sich ein guter optischer Eindruck ergibt. Bevorzugt liegt die Transmission der Gelphase
(ohne Farbstoff) in einem Bereich zwischen 100 % und 20 %, zwischen 100 % und 30 %,
insbesondere zwischen 100 % und 40 %. Zur Messung der Lichtdurchlässigkeit (Transmission)
wurde die Durchgängigkeit in % bei 600 nm gegen Wasser als Referenz bei 20 °C ermittelt.
Die Masse wurde dafür in die vorgesehenen 11 mm Rundküvetten gegossen und nach 12
h Lagerzeit bei Raumtemperatur in einem LICO 300 Farbmesssystem nach Lange vermessen.
[0137] Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel, bevorzugt Geschirrspülmittel, insbesondere
Maschinengeschirrspülmittel enthalten Polyvinylalkohol und/oder dessen Derivate, in
der Gelphase bzw. im Gel in einer Menge von 2 bis 40, insbesondere von 3 bis 20 Gew.-%,
besonders bevorzugt in einer Menge von 5 bis 18 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 7
bis 16 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels.
[0138] Polyvinylalkohole sind thermoplastische Kunststoffe, die als weißes bis gelbliches
Pulver meistens durch Hydrolyse von Polyvinylacetat hergestellt werden. Teilhydrolyiserter
Polyvinylalkohol, welcher noch Mengen von bis zu 30 Mol% nicht hydroylisiertes Acetylgruppen
aufweist, ist als Polyvinylalkohol im Sinne der Erfindung zu verstehen. Polyvinylalkohol
(PVOH) ist beständig gegen fast alle wasserfreien organischen Lösemittel. Bevorzugt
sind Polyvinylalkohole mit einer Molmasse von 30.000 bis 60.000 g/mol.
[0139] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Gel PVOH (Polyvinylalkohol).
Diese somit hergestellten Gele bzw. Gelphasen sind besonders hochschmelzend, formstabil
(auch bei 40 °C) und verändern ihre Form auch bei Lagerung nicht oder nur unwesentlich.
Insbesondere sind sie auch wenig reaktiv im Hinblick auf eine direkte negative Wechselwirkung
mit Bestandteilen eines körnigen Gemenges, insbesondere einer zusätzlichen Pulverphase.
PVOH kann insbesondere wasserarme bzw. wasserfreie Gelphasen erzeugen. Bei der Verwendung
von PVOH als Polymer für das Gel ergeben sich bei 110-120 °C dünnflüssige Schmelzen,
die dadurch besonders leicht verarbeitet werden können, insbesondere kann das Einfüllen
der Gelphase in die wasserlösliche Umhüllung schnell und genau vorgenommen werden,
ohne dass ein Verkleben stattfindet oder die Menge ungenau dosiert wird. Des Weiteren
haften diese Gelphasen besonders gut an der wasserlöslichen Umhüllung, insbesondere,
wenn diese aus ebenfalls aus PVOH hergestellt ist. Dies ist auch optisch von Vorteil.
Durch die schnelle Verfestigung der wenigstens einen Gelphase mit PVOH kann die Weiterverarbeitung
der Gelphasen besonders schnell erfolgen. Weiterhin ist die gute Löslichkeit der erzeugten
Gelphasen für die Gesamtlöslichkeit des Reinigungsmittels besonders günstig. Außerdem
sind Gelphasen mit solch kurzen Verfestigungszeiten vorteilhaft, damit die darauf
dosierte wenigstens eine feste Phase, umfassend körnige Gemenge, insbesondere Pulver,
nicht in das noch nicht völlig erstarrte oder zu weiche Gel einsinkt. Dies führt optisch
zu wenig ansprechenden Reinigungsmittelportionen.
[0140] Besonders bevorzugt sind Polyvinylalkohole, die als weiß-gelbliche Pulver oder Granulate
mit Polymerisationsgraden im Bereich von ca. 100 bis 2500 (Molmassen von ca. 4000
bis 100.000 g/mol) und Hydrolysegraden von 80 bis 99 Mol%, bevorzugt von 85 bis 90
Mol%, insbesondere von 87 bis 89 Mol%, beispielsweise 88 Mol% aufweisen, die dementsprechend
noch einen Restgehalt an Acetyl-Gruppen enthalten.
[0141] PVOH Pulver, mit den vorstehend genannten Eigenschaften, welche zum Einsatz in der
wenigstens einen Gelphasen geeignet sind, werden beispielsweise unter der Bezeichnung
Mowiol
® oder Poval
® von Kuraray vertrieben. Geeignet ist z.B. auch Exceval
® AQ4104 von Kuraray. Besonders geeignet sind Mowiol C30, die Poval
® Qualitäten, insbesondere die Qualitäten 3-83, 3-88, 6-88, 4-85, und besonders bevorzugt
4-88, ganz besonders bevorzugt Poval 4-88 S2 sowie Mowiol
® 4-88 von Kuraray.
[0142] Als Derivate des PVOH sind im Sinne der Erfindung bevorzugt Copolymere von Polyvinylalkohol
mit anderen Monomeren, insbesondere Copolymer mit anionischen Monomeren. Als anionische
Monomere sind bevorzugt geeignet Vinylessigsäure, Alkylacrylate, Maleinsäure und deren
Derivate, insbesondere Monoalkylmaleate (insbesondere Monomethylmaleat), Dialkylmaleate
(insbesondere Dimethylmaleat), Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure und deren Derivate,
insbesondere Monoalkylfumarat (insbesondere Monomethylfumarat), Dialkylfumarat (insbesondere
Dimethylfumarat), Fumarsäureanhydrid, Itaconsäure und deren Derivate, insbesondere
Monomethylitaconat, Dialkylitaconat, Dimethylitaconat, Itaconsäureanhydrid, Citraconsäure
(Methylmaleinsäure) und deren Derivate, Monoalkylcitraconsäure (insbesondere Methylcitraconat),
Dialkylcitraconsäure (Dimethylcitraconat), Citraconsäureanhydrid, Mesaconsäure (Methylfumarsäure)
und deren Derivate, Monoalkylmesaconat, Dialkylmesaconat, Mesaconsäureanhydrid, Glutaconsäure
und deren Derivate, Monoalkylglutaconat, Dialkylglutaconat, Glutaconsäureanhydrid,
Vinylsulfonsäure, Alkylsulfonsäure, Ethylensulfonsäure, 2-Acrylamido-1-methylpropansulfonsäure,
2-acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, 2-Methylacrylamido-2-methylpropansulfonsäure,
2-Sulfoethylacrylat sowie deren Kombinationen sowie die Alkalimetallsalze oder Ester
der vorstehend genannten Monomere.
[0143] Besonders bevorzugt sind als Derivate von PVOH solche, die ausgewählt sind aus Copolymeren
von Polyvinylalkohol mit einem Monomer insbesondere ausgewählt aus der Gruppe der
Monoalkylmaleate (insbesondere Monomethylmaleat), Dialkylmaleate (insbesondere Dimethylmaleat),
Maleinsäureanhydrid, und deren Kombinationen, sowie die Alkalisalze oder Ester der
vorstehend genannten Monomere. Für die geeigneten Molmassen gilt das für Polyvinylalkohole
selbst angegebenen Werte. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass
das Gel einen Polyvinylalkohol und/oder dessen Derivate, bevorzugt Polyvinylalkohol,
umfasst, dessen Hydrolysegrad vorzugsweise 70 bis 100 Mol-%, insbesondere 80 bis 90
Mol-%, besonders bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und vor allem 82 bis 88 Mol-% beträgt.
[0144] Die Wasserlöslichkeit von Polyvinylalkohol kann durch Nachbehandlung mit Aldehyden
(Acetalisierung) oder Ketonen (Ketalisierung) verändert werden. Auch dieses sind als
Derivate von Polyvinylalkohol zu verstehen. Als besonders bevorzugt und aufgrund ihrer
ausgesprochen guten Kaltwasserlöslichkeit besonders vorteilhaft haben sich hierbei
Polyvinylalkohole herausgestellt, die mit den Aldehyd- bzw. Ketogruppen von Sacchariden
oder Polysacchariden oder Mischungen hiervon acetalisiert bzw. ketalisiert werden.
Als äußerst vorteilhaft einzusetzen sind die Reaktionsprodukte aus Polyvinylalkohol
und Stärke. Weiterhin lässt sich die Wasserlöslichkeit durch Komplexierung mit Ni-
oder Cu-Salzen oder durch Behandlung mit Dichromaten, Borsäure, Borax verändern und
so gezielt auf gewünschte Werte einstellen.
[0145] Erfindungsgemäß enthält die Gelphase, wenn vorhanden, mindestens ein Polyalkylenglykol.
Copolymere aus Ethylenoxid und Propylenoxid sind erfindungsgemäß nicht unter die Polyalkylenglykole
zu fassen. Bevorzugt enthält das Gel mindestens ein Polyethylenglykol und/oder mindestens
ein Polypropylenglykol sowie Mischungen daraus.
[0146] Das Gel enthält 1-60 Gew.-%, bevorzugt 10-45 Gew.-% mindestens eines Polyalkylenglykols,
bevorzugt mindestens eines Polyethylenglykols und/oder mindestens eines Polypropylenglykols,
sowie Mischungen daraus.
[0147] Bevorzugt beträgt die Menge der Polyalkylenglykole im Gel, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Gels, 27 bis 40 Gew.-%, insbesondere 28 bis 35 Gew.-% Polyalkylenglykol. Diese
Polyalkylenglykole weisen insbesondere ein Molekulargewicht von 150 bis 800 g/mol
auf.
[0148] Dabei sind insbesondere Polyethylenglykole mit einer mittleren Molmasse zwischen
etwa 100 und 8000 geeignet. Besonders bevorzugt werden die vorstehend genannten Polyethylenglykole
in Mengen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels, von 27 bis 40 Gew.-%, insbesondere
28 bis 35 Gew.-% eingesetzt.
[0149] Bevorzugt sind die eingesetzten Polyalkylenglykole flüssig bei 20 °C, 1 bar. Erfindungsgemäß
werden bevorzugt zusätzlich Polyethylenglykol(e) mit einer mittleren Molmasse von
200 bis 600 g/mol in der wenigstens einen Gelphase bzw. den Gelphasen eingesetzt.
Dabei werden in Kombination mit Polyvinylalkohol Polyethylenglykole mit einer mittleren
Molmasse zwischen etwa 200 und etwa 600 g/mol,bevorzugt zwischen 300 und 500 g/mol,
insbesondere bevorzugt zwischen 350 und 450 g/mol, beispielsweise um 400 g/mol INCI:
PEG400) eingesetzt. Erfindungsgemäße Reinigungsmittelportion sind somit dadurch gekennzeichnet,
dass sie Polyethylenglykol(e) mit einer mittleren Molmasse von 300 bis 500 g/mol,
insbesondere von 350 bis 450 g/mol aufweisen.
[0150] Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Zugabe von Polyethylenglykolen, insbesondere
von solchen mit mittleren Molmassen von 200 bis zu 600 g/mol zu der wenigstens einen
Gelphase, insbesondere bei Gelphasen, umfassend Polyvinylalkohol, zu einer Beschleunigung
der Verfestigungszeit der Gelphasen führt. Es können dabei Werte von wenigen Minuten
und sogar unter einer Minute erreicht werden. Dies ist insbesondere für die produktionstechnischen
Abläufe von großem Vorteil, da die Weiterverarbeitung der Gelphasen im verfestigten
Zustand viel schneller und damit in der Regel kostengünstiger erfolgen kann. Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Anwesenheit von Polyethylenglykol(en) mit einer mittleren
Molmasse von 200 bis 600 g/mol in Kombination mit Polyvinylalkohol und/oder dessen
Derivaten entscheidend dazu beiträgt, die Erstarrungszeiten zu verringern. Ohne auf
die Theorie festgelegt zu sein, wird davon ausgegangen, dass solche Polyethylenglykole,
insbesondere solche mit einer Molmasse von 350 bis 450 g/mol, insbesondere um 400
g/mol die Sol-Gel-Temperatur erhöht.
[0151] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Menge von Polyethylenglykol(en)
mit einer mittleren Molmasse von 350 bis 450 g/mol, beispielsweise um 400 g/mol, 28
bis 35 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels.
[0152] Bevorzugt beträgt die Menge der Polyethylenglykole im Gel, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Gels, 28 bis 35 Gew.-% und weisen ein Molekulargewicht von 150 bis 800 g/mol auf.
[0153] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können neben den genannten Polyethylenglykolen
mit einer mittleren Molmasse von 200 bis 600 g/mol weitere Polyalkylenglykolen, insbesondere
weitere Polyethylenglykole, mit einer mittleren Molmasse zwischen etwa 800 und 8000
in der wenigstens einen Gelphase enthalten sein. Besonders bevorzugt werden diese
Polyethylenglykole in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 5 Gew.-%, bevorzugt
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels eingesetzt.
[0154] Das Gel umfasst weiterhin, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels, 30 bis 65 Gew.-%
Glycerin. Besonders bevorzugt ist Glycerin in einer Menge von 33 bis 62 Gew.-%, bevorzugt
37 bis 60 Gew.- %, besonders bevorzugt 40 bis 58 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Gels, im Gel enthalten.
[0155] Das Gel ist wasserarm. Wasserarm im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet das
geringe Mengen an Wasser zur Herstellung der wenigstens einen Gelphase eingesetzt
werden können. Der Anteil an Wasser in der Gelphase beträgt insbesondere 20 Gew.-%
oder weniger, bevorzugt 15 Gew.-% oder weniger, besonders 12 Gew.-%, oder weniger,
insbesondere zwischen 10 und 5 Gew.-%. Die Angaben in Gew.-% beziehen sich auf das
Gesamtgewicht des Gels. Das hat den Vorteil, dass die geringen Mengen Wasser in Kombination
PVOH struktur- bzw. gelbildend wirken können.
[0156] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gel im Wesentlichen wasserfrei. Dies
bedeutet, dass das Gel bevorzugt im Wesentlichen frei von Wasser ist. "Im Wesentlichen
frei" bedeutet hier, dass in der Gelphase geringe Mengen an Wasser enthalten sein
können. Dieses Wasser kann beispielsweise durch ein Lösungsmittel oder als Kristallwasser
oder auf Grund von Reaktionen von Bestandteilen der Phase miteinander in die Phase
eingebracht werden. Es wird jedoch bevorzugt nur geringe Mengen, insbesondere kein
Wasser als Lösungsmittel zur Herstellung der Gelphase eingesetzt. Der Anteil an Wasser
in der Gelphase beträgt in dieser Ausführungsform 4,9 Gew.-% oder weniger, 4 Gew.-%
oder weniger, bevorzugt 2 Gew.-% oder weniger, insbesondere 1 Gew.-% oder weniger,
besonders 0,5 Gew.-% oder weniger, insbesondere 0,1 Gew.-% oder 0,05 Gew.-% oder weniger.
Die Angaben in Gew.-% beziehen sich dabei auf das Gesamtgewicht des Gels.
[0157] Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich.
Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der
Erfindung eingesetzt werden. Ferner ist es selbstverständlich, dass die hierin enthaltenen
Beispiele die Erfindung beschreiben und veranschaulichen sollen, diese aber nicht
einschränken und insbesondere die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
Alle Prozentangaben sind, sofern nicht anders angegeben, Gewichts-%. Numerische Bereiche,
die in dem Format "von x bis y" angegeben sind, schließen die genannten Werte ein.
Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format angegeben sind, ist es
selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination der verschiedenen
Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
[0158] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, bedeutet 1 oder mehr, d.h. 1, 2, 3, 4, 5,
6, 7, 8, 9 oder mehr. Bezogen auf einen Inhaltsstoff bezieht sich die Angabe auf die
Art des Inhaltsstoffs und nicht auf die absolute Zahl der Moleküle. "Mindestens ein
Bleichkatalysator" bedeutet somit beispielsweise mindestens eine Art von Bleichkatalysator,
d.h. dass eine Art von Bleichkatalysator oder eine Mischung mehrerer verschiedener
Bleichkatalysatoren gemeint sein kann.
[0159] Zusammen mit Gewichtsangaben bezieht sich die Angabe auf alle Verbindungen der angegebenen
Art, die in der Zusammensetzung/Mischung enthalten sind, d.h. dass die Zusammensetzung
über die angegebene Menge der entsprechenden Verbindungen hinaus keine weiteren Verbindungen
dieser Art enthält. Sofern nichts anderes angegeben, sind die Angaben in Gewichtsprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht der gesamten Zusammensetzung zu verstehen.
[0160] Wenn hierin auf Molmassen Bezug genommen wird, beziehen sich diese Angaben immer
auf die zahlenmittlere Molmasse M
n, sofern nicht explizit anders angeben. Das Zahlenmittel der Molmasse kann beispielsweise
mittels Gel-Permeations-Chromatographie (GPC) gemäß DIN 55672-1:2007-08 mit THF als
Eluent bestimmt werden. Die massenmittlere Molmasse M
w kann ebenfalls mittels GPC bestimmt werden, wie für M
n beschrieben.
[0161] Alle Prozentangaben, die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
gemacht werden, beziehen sich, sofern nicht explizit anders angegeben auf Gew.-%,
jeweils bezogen auf die betreffende Mischung bzw. Phase.
[0162] Weiterhin muss das Gel lagerstabil sein, und zwar bei üblichen Lagerbedingungen.
Die erfindungsgemäße Gelphase ist Bestandteil eines Reinigungsmittels. Reinigungsmittel
werden in einem Haushalt üblicherweise über einen gewissen Zeitraum gelagert. Die
Lagerung erfolgt üblicherweise in der Nähe der Wasch- bzw. Spülmaschine. Für eine
solche Lagerung sollte das Gel stabil sein. Somit sollte das Gel insbesondere auch
nach einer Lagerzeit von beispielsweise 4 bis 12 Wochen, insbesondere 10 bis 12 Wochen
oder länger bei einer Temperatur von bis zu 40°C, besonders bei 30 °C, insbesondere
bei 25 °C oder bei 20 °C stabil sein und sich in dieser Zeit nicht verformen oder
sonst wie in der Konsistenz ändern.
[0163] Liegen das Gel und eine feste, insbesondere eine Pulverphase in direktem Kontakt
miteinander vor, dringt das Gel in der Lagerzeit von 4 Wochen bei 25 °C bevorzugt
maximal 1 mm in die Zwischenräume der unmittelbar unterliegenden Pulverphase ein.
[0164] Nachteilig wäre eine Volumenänderung oder Schrumpfung während der Lagerung, da hierdurch
die Akzeptanz des Produktes beim Verbraucher gering wäre. Auch ein Austritt von Flüssigkeit
oder das Ausschwitzen von Bestandteilen aus der Gelphase ist unerwünscht. Auch hier
ist zum einen der optische Eindruck von Relevanz. Durch den Austritt von Flüssigkeit,
wie beispielsweise Lösungsmittel, kann die Stabilität der Gelphase beeinflusst werden,
so dass die Bestandteile nicht mehr stabil enthalten sind und dadurch auch die Wasch-
bzw. Reinigungswirkung beeinflusst werden kann.
[0165] Die Reinigungsmittel, bevorzugt Geschirrspülmittel, insbesondere Maschinengeschirrspülmittel,
sind insbesondere keine Filme. Sie stellen vielmehr Formkörper dar, die eine nicht
filmartige Dicke aufweisen. Sie weisen daher eine Schichtdicke von mindestens 0,3
mm, bevorzugt von mindestens 0,7 mm, insbesondere von mindestens 1,0 mm, ganz besonders
bevorzugt von mindestens 1,2 mm auf. Dabei wird die Schichtdicke in der Ebene mit
der geringsten Ausdehnung gemessen.
[0166] Bevorzugt enthalten die Reinigungsmittel, bevorzugt Geschirrspülmittel, insbesondere
Maschinengeschirrspülmittel, in dem Gel/der Gelphase 15,0 bis 45 Gew.-% Propandiol,
bevorzugt 20,0 bis 37 Gew.-% Propandiol, besonders bevorzugt 25 - 35 Gew.-% Propandiol
bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels. Ganz besonders bevorzugt enthält das Gel/die
Gelphase 1,3-Propandiol. Ganz besonders bevorzugt enthält das Gel/die Gelphase 27,0
bis 35,0 Gew.-% 1,3-Propandiol, bevorzugt 30,5 bis 33,0 Gew.-% 1,3-Propandiol, besonders
bevorzugt 31,0 bis 32,0 Gew.-% 1,3-Propandiol, ganz besonders bevorzugt 1,3-Propandiol,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Gels.
[0167] Gemäß einer bevorzugen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Reinigungsmittelzusammensetzungen,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, Acrylat-haltige Polymere, insbesondere Acrylat-haltige
Sulfopolymere (sulfonsäuregruppen- und acrylathaltige Polymere), bevorzugt in einer
Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 2 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
[0168] Als Dispergierpolymere und/oder Gerüststoffe sind Acrylat-haltige Polymere geeignet,
dies sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure,
beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol. Geeignete
Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von 1000
bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus dieser
Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 1100 bis 10000 g/mol,
und besonders bevorzugt von 1200 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt sein.
[0169] Weiterhin bevorzugt umfasst das Reinigungsmittel, insbesondere (sofern gegeben) im
Gel und/oder im Feststoff ein weiteres anionisches Polymer, insbesondere Polycarboxylate.
Diese können entweder als Gerüststoffe und/oder als Verdickungspolymer wirken. Erfindungsgemäß
kann das Gel weiterhin anionische Polymere oder Copolymere mit Gerüststoffeigenschaften
umfassen. Bevorzugt handelt es sich hierbei um ein Polycarboxylat. Als Polycarboxylat
wird vorzugsweise ein Acrylathomopolymer und/oder ein copolymeres Polyacrylat, vorzugsweise
ein Sulfopolymer vorzugsweise ein copolymeres Polysulfonat, vorzugsweise ein hydrophob
modifiziertes copolymeres Polysulfonat eingesetzt. Die Copolymere können zwei, drei,
vier oder mehr unterschiedliche Monomereinheiten aufweisen. Bevorzugte copolymere
Polysulfonate enthalten neben Sulfonsäuregruppen-haltigem(n) Monomer(en) wenigstens
ein Monomer aus der Gruppe der ungesättigten Carbonsäuren.
[0170] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Reinigungsmittelzusammensetzung,
das Maschinengeschirrspülmittel ein Acrylsäure bzw. acrylathaltiges Polymer umfassend
weiterhin mindestens ein sulfonsäuregruppenhaltiges Monomer.
[0171] Als ungesättigte Carbonsäure(n) wird/werden mit besonderem Vorzug ungesättigte Carbonsäuren
der Formel R
1(R
2)C=C(R
3)COOH eingesetzt, in der R
1 bis R
3 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten Alkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
einen geradkettigen oder verzweigten, ein- oder mehrfach ungesättigten Alkenylrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, mit -NH2, -OH oder -COOH substituierte Alkyl- oder
Alkenylreste wie vorstehend definiert oder für-COOH oder-COOR
4 steht, wobei R
4 ein gesättigter oder ungesättigter, geradkettiger oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist.
[0172] Besonders bevorzugte ungesättigte Carbonsäuren sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Ethacrylsäure,
α-Chloroacrylsäure, α-Cyanoacrylsäure, Crotonsäure, α-Phenyl-Acrylsäure, Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Methylenmalonsäure, Sorbinsäure,
Zimtsäure oder deren Mischungen. Einsetzbar sind selbstverständlich auch die ungesättigten
Dicarbonsäuren.
[0173] Bei den Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomeren sind solche der Formel R
5(R
6)C=C(R
7)-X-SO
3H bevorzugt, in der R
5 bis R
7 unabhängig voneinander für -H, -CH
3, einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten Alkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
einen geradkettigen oder verzweigten, ein- oder mehrfach ungesättigten Alkenylrest
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, mit - NH
2, -OH oder -COOH substituierte Alkyl- oder Alkenylreste oder für -COOH oder -COOR
4 steht, wobei R
4 ein gesättigter oder ungesättigter, geradkettiger oder verzweigter Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist, und X für eine optional vorhandene Spacergruppe
steht, die ausgewählt ist aus -(CH
2)
n- mit n = 0 bis 4, -COO-(CH
2)
k- mit k = 1 bis 6, -C(O)-NH-C(CH
3)
2-, - C(O)-NH-C(CH
3)
2-CH
2- und -C(O)-NH-CH(CH
3)-CH
2-.
[0174] Unter diesen Monomeren bevorzugt sind solche der Formeln H
2C=CH-X-SO
3H, H
2C=C(CH
3)-X-SO
3H oder HO
3S-X-(R
6)C=C(R
7)-X-SO
3H, in denen R
6 und R
7 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -H, -CH
3, -CH
2CH
3, - CH
2CH
2CH
3 und -CH(CH
3)
2 und X für eine optional vorhandene Spacergruppe steht, die ausgewählt ist aus -(CH
2)
n- mit n = 0 bis 4, -COO-(CH
2)
k- mit k = 1 bis 6, -C(O)-NH-C(CH
3)
2-, - C(O)-NH-C(CH
3)
2-CH
2- und -C(O)-NH-CH(CH
3)-CH
2-.
[0175] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung ein
Polymer umfassend als sulfonsäuregruppenhaltiges Monomer Acrylamidopropansulfonsäuren,
Methacrylamidomethylpropansulfonsäuren oder Acrylamidomethylpropansulfonsäure.
[0176] Besonders bevorzugte Sulfonsäuregruppen-haltige Monomere sind dabei 1-Acrylamido-1-propansulfonsäure,
2-Acrylamido-2-propansulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure, 2-Methacrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäure,
3-Methacrylamido-2-hydroxy-propansulfonsäure, Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure,
Allyloxybenzolsulfonsäure, Methallyloxybenzolsulfonsäure, 2-Hydroxy-3-(2-propenyloxy)propansulfonsäure,
2-Methyl-2-propen1-sulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure, 3-Sulfopropylacrylat,
3-Sulfopropylmethacrylat, Sulfomethacrylamid, Sulfomethylmethacrylamid sowie Mischungen
der genannten Säuren oder deren wasserlösliche Salze. In den Polymeren können die
Sulfonsäuregruppen ganz oder teilweise in neutralisierter Form vorliegen, das heißt
dass das acide Wasserstoffatom der Sulfonsäuregruppe in einigen oder allen Sulfonsäuregruppen
gegen Metallionen, vorzugsweise Alkalimetallionen und insbesondere gegen Natriumionen,
ausgetauscht sein kann. Der Einsatz von teil- oder vollneutralisierten Sulfonsäuregruppen-haltigen
Copolymeren ist erfindungsgemäß bevorzugt.
[0177] Die Monomerenverteilung der erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Copolymere beträgt
bei Copolymeren, die nur Carbonsäuregruppen-haltige Monomere und Sulfonsäuregruppen-haltige
Monomere enthalten, vorzugsweise jeweils 5 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt beträgt
der Anteil des Sulfonsäuregruppen-haltigen Monomers 50 bis 90 Gew.-% und der Anteil
des Carbonsäuregruppen-haltigen Monomers 10 bis 50 Gew.-%, die Monomere sind hierbei
vorzugsweise ausgewählt aus den zuvor genannten. Die Molmasse der erfindungsgemäß
bevorzugt eingesetzten Sulfo-Copolymere kann variiert werden, um die Eigenschaften
der Polymere dem gewünschten Verwendungszweck anzupassen. Bevorzugte Reinigungsmittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass die Copolymere Molmassen von 2000 bis 200.000 g·mol
-1, vorzugsweise von 4000 bis 25.000 g·mol
-1 und insbesondere von 5000 bis 15.000 g·mol
-1 aufweisen.
[0178] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfassen die Copolymere neben Carboxylgruppen-haltigem
Monomer und Sulfonsäuregruppen-haltigem Monomer weiterhin wenigstens ein nichtionisches,
vorzugsweise hydrophobes Monomer. Durch den Einsatz dieser hydrophob modifizierten
Polymere konnte insbesondere die Klarspülleistung erfindungsgemäßer Geschirrspülmittel
verbessert werden.
[0179] Besonders bevorzugt umfasst das Gel weiterhin ein anionisches Copolymer, wobei als
anionisches Copolymer ein Copolymer, umfassend
- i) Carbonsäuregruppen-haltige Monomere
- ii) Sulfonsäuregruppen-haltige Monomere
- iii) nichtionische Monomere, insbesondere hydrophobe Monomere
eingesetzt wird.
[0180] Als nichtionische Monomere werden vorzugsweise Monomere der allgemeinen Formel R
1 (R
2)C=C(R
3)-X-R
4 eingesetzt, in der R
1 bis R
3 unabhängig voneinander für -H, -CH
3 oder - C
2H
5 steht, X für eine optional vorhandene Spacergruppe steht, die ausgewählt ist aus
-CH
2-, - C(O)O- und -C(O)-NH-, und R
4 für einen geradkettigen oder verzweigten gesättigten Alkylrest mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder für einen ungesättigten, vorzugsweise aromatischen Rest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
steht.
[0181] Besonders bevorzugte nichtionische Monomere sind Buten, Isobuten, Penten, 3-Methylbuten,
2-Methylbuten, Cyclopenten, Hexen, Hexen-1, 2-Methlypenten-1, 3-Methlypenten-1, Cyclohexen,
Methylcyclopenten, Cyclohepten, Methylcyclohexen, 2,4,4-Trimethylpenten-1, 2,4,4-Trimethylpenten-2,2,3-Dimethylhexen-1,
2,4-Diemthylhexen-1, 2,5-Dimethlyhexen-1, 3,5-Dimethylhexen-1, 4,4-Dimethylhexan-1,
Ethylcyclohexyn, 1-Octen, α-Olefine mit 10 oder mehr Kohlenstoffatomen wie beispielsweise
1-Decen, 1-Dodecen, 1-Hexadecen, 1-Oktadecen und C
22-α-Olefin, 2-Styrol, α-Methylstyrol, 3-Methylstyrol, 4-Propylstryol, 4-Cyclohexylstyrol,
4-Dodecylstyrol, 2-Ethyl-4-Benzylstyrol, 1-Vinylnaphthalin, 2-Vinylnaphthalin, Acrylsäuremethylester,
Acrylsäureethylester, Acrylsäurepropylester, Acrylsäurebutylester, Acrylsäurepentylester,
Acrylsäurehexylester, Methacrylsäuremethylester, N-(Methyl)acrylamid, Acrylsäure-2-Ethylhexylester,
Methacrylsäure-2-Ethylhexylester, N-(2-Ethylhexyl)acrylamid, Acrylsäureoctylester,
Methacrylsäureoctylester, N-(Octyl)acrylamid, Acrylsäurelaurylester, Methacrylsäurelaurylester,
N-(Lauryl)acrylamid, Acrylsäurestearylester, Methacrylsäurestearylester, N-(Stearyl)acrylamid,
Acrylsäurebehenylester, Methacrylsäurebehenylester und N-(Behenyl)acrylamid oder deren
Mischungen, insbesondere Acrylsäure, Ethylacrylat, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
(AMPS) sowie deren Mischungen.
[0182] Sofern eine Gelphase/ein Gel vorhanden ist, sind die vorstehend genannten Sulfopolymere,
bevorzugt die Polyacrylatcopolymer mit mindestens einem sulfonsäuregruppenhaltigen
Monomer, insbesondere einem Monomer ausgewählt aus Acrylamidopropansulfonsäuren, Methacrylamidomethylpropansulfonsäuren
oder Acrylamidomethylpropansulfonsäure, bevorzugt in dem Gel/der Gelphase in einer
Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 7 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Gels, umfasst.
[0183] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform können die vorstehend genannten
acrylathaltigen Polymere, insbesondere die vorstehend genannten Sulfopolymer, sowohl
in der Gelphase als auch der festen Phase enthalten sein.
[0184] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem
Reinigungsmittel, bevorzugt Geschirrspülmittel, insbesondere maschinellem Geschirrspülmittel
um eine Reinigungsmittelportion in einer wasserlöslichen Umhüllung. Diese kann eine
oder mehreren Kammern/Kompartimente aufweisen. Dabei ist das Reinigungsmittel bevorzugt
als Reinigungsmitteleinmalportion konfektioniert, so dass es zur Durchführung eines
Geschirrspülmaschinendurchlaufs eingesetzt wird und dabei (weitestgehend) im wesentlichen
verbraucht wird.
[0185] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Reinigungsmittelzusammensetzung,
bevorzugt Maschinengeschirrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
in einem Beutel aus wasserlöslicher Folie enthalten ist bzw. eine Reinigungsmittelportion
in einer wasserlöslichen Umhüllung ist.
[0186] Die wasserlösliche Umhüllung wird vorzugsweise aus einem wasserlöslichen Folienmaterial,
welches ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Polymeren oder Polymergemischen,
gebildet. Die Umhüllung kann aus einer oder aus zwei oder mehr Lagen aus dem wasserlöslichen
Folienmaterial gebildet werden. Das wasserlösliche Folienmaterial der ersten Lage
und der weiteren Lagen, falls vorhanden, kann gleich oder unterschiedlich sein.
[0187] Es ist bevorzugt, dass die wasserlösliche Umhüllung Polyvinylalkohol oder ein Polyvinylalkoholcopolymer
enthält. Wasserlösliche Umhüllungen, die Polyvinylalkohol oder ein Polyvinylalkoholcopolymer
enthalten, weisen eine gute Stabilität bei einer ausreichend hohen Wasserlöslichkeit,
insbesondere Kaltwasserlöslichkeit, auf.
[0188] Geeignete wasserlösliche Folien zur Herstellung der wasserlöslichen Umhüllung basieren
bevorzugt auf einem Polyvinylalkohol oder einem Polyvinylalkoholcopolymer, dessen
Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 1.000.000 gmol
-1, vorzugsweise von 20.000 bis 500.000 gmol
-1, besonders bevorzugt von 30.000 bis 100.000 gmol
-1 und insbesondere von 40.000 bis 80.000 gmol
-1 liegt.
[0189] Die Herstellung von Polyvinylalkohol geschieht üblicherweise durch Hydrolyse von
Polyvinylacetat, da der direkte Syntheseweg nicht möglich ist. Ähnliches gilt für
Polyvinylalkoholcopolymere, die aus entsprechend aus Polyvinylacetatcopolymeren hergestellt
werden. Bevorzugt ist, wenn wenigstens eine Lage der wasserlöslichen Umhüllung einen
Polyvinylalkohol umfasst, dessen Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 80 bis
90 Mol-%, besonders bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-% ausmacht.
[0190] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die wasserlösliche Verpackung zu mindestens
20 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 40 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu
mindestens 60 Gew.-% und insbesondere zu mindestens 80 Gew.-% aus einem Polyvinylalkohol,
dessen Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 80 bis 90 Mol-%, besonders bevorzugt
81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-%, beträgt.
[0191] Einem zur Herstellung der wasserlöslichen Umhüllung geeignetem Polyvinylalkohol-enthaltendem
Folienmaterial kann zusätzlich ein Polymer ausgewählt aus der Gruppe umfassend (Meth)Acrylsäure-haltige
(Co)Polymere, Polyacrylamide, Oxazolin-Polymere, Polystyrolsulfonate, Polyurethane,
Polyester, Polyether, Polymilchsäure oder Mischungen der vorstehenden Polymere zugesetzt
sein. Ein bevorzugtes zusätzliches Polymer sind Polymilchsäuren.
[0192] Bevorzugte Polyvinylalkoholcopolymere umfassen neben Vinylalkohol Dicarbonsäuren
als weitere Monomere. Geeignete Dicarbonsäure sind Itaconsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure
und Mischungen daraus, wobei Itaconsäure bevorzugt ist. Ebenfalls bevorzugte Polyvinylalkoholcopolymere
umfassen neben Vinylalkohol eine ethylenisch ungesättige Carbonsäure, deren Salz oder
deren Ester. Besonders bevorzugt enthalten solche Polyvinylalkoholcopolymere neben
Vinylalkohol Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäureester oder
Mischungen daraus.
[0193] Es kann bevorzugt sein, dass das Folienmaterial weitere Zusatzstoffe enthält. Das
Folienmaterial kann beispielsweise Weichmacher wie Dipropylenglycol, Ethylenglycol,
Diethylenglycol, Propylenglycol, Glycerin, Sorbitol, Mannitol oder Mischungen daraus
enthalten. Weitere Zusatzstoffe umfassen beispielsweise Freisetzungshilfen, Füllmittel,
Vernetzungsmittel, Tenside, Antioxidationsmittel, UV-Absorber, Antiblockmittel, Antiklebemittel
oder Mischungen daraus.
[0194] Geeignete wasserlösliche Folien zum Einsatz in den wasserlöslichen Umhüllungen der
wasserlöslichen Verpackungen gemäß der Erfindung sind Folien, die von der Firma MonoSol
LLC beispielsweise unter der Bezeichnung M8720, M8630, M8312, M8440, M7062, C8400
oder M8900 vertrieben werden. Weiter geeignet sind Folien, welche unter der Bezeichnung
SH2601, SH2504, SH2707 oder SH2701 von Nippon Gohsei vertrieben werden. Andere geeignete
Folien umfassen Folien mit der Bezeichnung Solublon
® PT, Solublon
® GA, Solublon
® KC oder Solublon
® KL von der Aicello Chemical Europe GmbH oder die Folien VF-HP von Kuraray.
[0195] Die wasserlösliche Umhüllung weist bevorzugt zumindest teilweise einen Bitterstoff
mit einem Bitterwert zwischen 1.000 und 200.000, insbesondere solche ausgewählt aus
Chininsulfat (Bitterwert = 10.000), Naringin (Bitterwert = 10.000), Saccharoseoctaacetat
(Bitterwert = 100.000), Chininhydrochlorid und Mischungen daraus auf. Insbesondere
ist die äußere Oberfläche der wasserlöslichen Umhüllung zumindest teilweise mit einem
Bitterstoff mit einem Bitterwert zwischen 1.000 und 200.000 beschichtet. In diesem
Zusammenhang ist es insbesondere zu bevorzugen, dass die wasserlösliche Umhüllung
zu mindestens 50 %, vorzugsweise zu mindestens 75 % und ganz besonders bevorzugt mindestens
90 % mit dem Bitterstoff mit einem Bitterwert zwischen 1.000 und 200.000 beschichtet
ist. Das Aufbringen des Bitterstoffs mit einem Bitterwert zwischen 1.000 und 200.000
kann beispielsweise mittels Bedruckung, Besprühens oder Bestreichung erfolgen.
[0196] Erfindungsgemäß weist die wasserlösliche Umhüllung bevorzugt mindestens eine kontinuierlich
umlaufende Siegelnaht auf, die im Wesentlichen in einer Ebene liegt. Dies ist prozesstechnisch
günstig, da für eine umlaufende Siegelnaht, welche im Wesentlichen in einer Ebene
liegt, nur ein einziger Versiegelungsschritt, ggf. unter Benutzung nur eines einzigen
Siegelwerkzeug, notwendig ist. Die kontinuierlich umlaufende Siegelnaht führt zu einem
besseren Verschluss gegenüber solchen Umhüllungen mit mehreren Siegelnähten und einer
hervorragenden Dichtigkeit der Siegelnaht und damit der Umhüllung selbst. Austreten
von Produkt aus der Umhüllung, z.B. auf die Oberfläche der Portion wäre nachteilig,
da der Konsument dann mit dem Produkt in Kontakt käme. Genau dies soll aber bei einer
Reinigungsmittelportion mit einer wasserlöslichen Umhüllung möglichst vermieden werden.
[0197] Die wasserlösliche Umhüllung kann bevorzugt aus mindestens 2 Verpackungsteilen hergestellt
werden. Bevorzugt sind die mindestens zwei Verpackungsteile wasserlöslich, damit in
der Geschirrspülmaschine keine Verpackungsteile zurückbleiben, die dann zu Problemen
in der Geschirrspülmaschine führen können. Dabei ist es nicht notwendig, dass die
mindestens zwei Verpackungsteile unterschiedlich sind. Sie können bevorzugt aus dem
gleichen Material und auf die gleiche Art und Weise hergestellt sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform handelt es sich dabei um zwei Teile einer wasserlöslichen Folie, insbesondere
um zwei Teile einer wasserlöslichen Folie gleicher Zusammensetzung.
[0198] In einer weiteren Ausführungsform können die mindestens zwei Verpackungsteile aus
unterschiedlichem Material, z.B. aus unterschiedlichen Folien oder aus Material mit
zwei unterschiedlichen Eigenschaften (z.B. warm- und kaltwasserlösliche Folie) hergestellt
sein. In dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, dass eine wasserlösliche Folie und
ein anderes Verpackungsteil, welches durch Spritzguss hergestellt wurde, kombiniert
werden.
[0199] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst
die wasserlösliche Umhüllung mindestens eine zumindest teilweise plastisch verformte
Folie. Insbesondere kann diese plastische Verformung der Folie durch dem Fachmann
bekannte Methoden wie Tiefziehen (mit und ohne Anlegen eines Vakuums), Blas- oder
Stempelformen hergestellt werden. Insbesondere umfasst die wasserlösliche Umhüllung
mindestens eine zumindest teilweise plastisch verformte Folie, die durch Tiefziehen
hergestellt wurde.
[0200] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind 3, 4, 5 oder 6 oder mehr voneinander
getrennte Kavitäten vorhanden, die mit einer oder mehreren der Gelphasen gefüllt werden.
Bevorzugt umfassen solche Reinigungsmittel 3, 4, 5 oder 6 oder mehr Gelphasen, wobei
diese Gelphase die gleichen oder auch unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen
können.
[0201] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Reinigungsmittelportion neben
mindestens einem Gel bzw. einer Gelphase mindestens oder mehr zusätzliche Phase(n),
die ausgewählt ist/sind aus einer flüssigen Phase, gelförmigen Phase und/oder festen,
bevorzugt körnigen, insbesondere partikulären, bevorzugt rieselfähigen, festen Phase.
[0202] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel umfasst bevorzugt wenigstens eine feste, bevorzugt
körnige Phase und wenigstens ein Gel bzw. eine Gelphase. Das Reinigungsmittel kann
eine, zwei, drei oder mehr voneinander verschiedene feste, bevorzugt körnige Phasen
aufweisen; ebenso kann es eine, zwei, drei, vier oder mehr voneinander verschiedene
Gelphasen aufweisen. Bevorzugt umfasst das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eine
feste, bevorzugt körnige Phase und eine Gelphase. Besonders bevorzugt umfasst das
Reinigungsmittel zwei feste, bevorzugt körnige Phasen und eine Gelphase. Bevorzugt
umfasst es zwei feste, bevorzugt körnige Phasen und zwei Gelphasen. Weiterhin bevorzugt
ist eine Ausführungsform, in der das Reinigungsmittel drei feste, bevorzugt körnige
Phasen und eine oder zwei Gelphasen umfasst.
[0203] Dabei beträgt das Gewichtsverhältnis der Gesamtheit der wenigstens einen feste, bevorzugt
körnigen Phase zur Gesamtheit der wenigstens einen Gelphase in der Regel Phase 40:1
bis 2:1, insbesondere 20:1 bis 4:1, bevorzugt 14:1 bis 6:1 beispielsweise 12:1 bis
8:1. Das Gesamtgewicht aller Phase in einer Reinigungsmittelportion kann zwischen
8 und 30 g, insbesondere 10 bis 25 g, bevorzugt 12 bis 21 g, beispielsweise 13 bis
17 g pro Reinigungsmittelportion betragen. In diesem Gewichtsverhältnis ergibt sich
eine gute Konzentration an den jeweiligen Inhaltsstoffen der festen, bevorzugt körnigen
beziehungsweise Gelphase in einem Reinigungsvorgang.
[0204] Erfindungsgemäß grenzen die wenigstens eine feste, bevorzugt körnige Phase und das
Gel voll- oder teilflächig aneinander. Dabei ist es bevorzugt, dass die beiden Phasen
unmittelbar aneinandergrenzen.
[0205] Grenzen die wenigstens eine feste, bevorzugt körnige Phase und das Gel unmittelbar
voll- oder teilflächig aneinander, ist die Stabilität neben einer möglichst kurzen
Erstarrungszeit der wenigstens einen Gelphase wichtig. Stabilität bedeutet hier, dass
in der Gelphase enthaltende Bestandteile nicht in die wenigstens eine feste, bevorzugt
körnige Phase übertreten, sondern auch nach einer längeren Lagerung die wenigstens
eine feste, bevorzugt körnige Phase und das Gel optisch getrennt voneinander vorliegen
und nicht miteinander in Wechselwirkung treten, wie z.B. Diffusion flüssiger Bestandteile
von einer in die andere Phase oder Reaktion von Bestandteilen einer Phase mit denen
in der anderen Phase.
[0206] Ein besonders bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Reinigungsmittel,
insbesondere Reinigungsmittelportionen, insbesondere Einmalportionen, bei denen das
Gel / die Gelphase in direktem Kontakt, beispielsweise in einer Kammer, mit der mindestens
einen festen, bevorzugt körnigen Phase enthalten ist.
[0207] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die wenigstens eine feste Phase und das wenigstens
eine Gel in einem unmittelbaren Kontakt miteinander stehen. In diesem Fall soll es
keine negative Wechselwirkung zwischen der festen Phase und der Gelphase geben. Keine
negative Wechselwirkung bedeutet hier beispielsweise, dass keine Inhaltsstoffe oder
Lösungsmittel aus einer Phase in die andere übertreten oder dass die Stabilität, insbesondere
Lagerstabilität, bevorzugt bei 4 Wochen und 30 °C Lagertemperatur, und/oder die Ästhetik
des Produktes in irgendeiner Form, beispielsweise durch Farbveränderung, Ausbildung
von feucht-wirkenden Rändern, unscharf werdenden Grenze zwischen den beiden Phasen
oder ähnlichem, beeinträchtigt wird.
[0208] Die wenigstens eine feste Phase der vorliegenden Erfindung umfasst ein körniges Gemenge
einer festförmigen Zusammensetzung, insbesondere liegt sie in pulverfömiger und rieselfähiger
Form vor. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel umfasst somit wenigstens eine feste
pulverförmige und rieselfähige Phase, sowie wenigstens eine Gelphase, die wenigstens
ein Polyvinylalkohol, als Gelbildner mindestens PVOH und/oder dessen Derivate.
[0209] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Gelphase insbesondere bevorzugt
mindestens PVOH sowie Glycerin.
[0210] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zur Reinigung
von harten Oberflächen, insbesondere von Geschirr, in dem die Oberfläche in an sich
bekannter Weise unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittels bearbeitet
wird. Insbesondere wird dabei die Oberfläche mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
in Kontakt gebracht. Die Reinigung erfolgt dabei insbesondere mit einer Reinigungsmaschine,
bevorzugt mit einer Geschirrspülmaschine.
[0211] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ebenso die Verwendung eines
Reinigungsmittels, wie vorstehend beschrieben, zur Dekor schonenden Reinigung von
Geschirr, insbesondere in maschinellen Geschirrspülmaschinen. Dabei wird auf dem Geschirr
befindliches Dekor, insbesondere bei Porzellantellern mit Dekor, insbesondere Aufglasurdekor,
oder Gläser mit Dekor weniger stark geschädigt, bzw. die Schädigung reduziert bzw.
vermindert. Dabei sind in Langzeitversuchen, bei denen das Spülgut über hundert Mal,
insbesondere über zweihundert Mal gespült wurde, ein geringeres Ausmaß an Dekorschädigungen,
insbesondere bei Aufglasurdekors, zu beobachten. Farbverluste, Verfärbungen, Verblassen
oder sogar Abblättern des Dekors wird vermindert bzw. deutlich reduziert. Die erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel, insbesondere Maschinengeschirrspülmittel, werden zur Verminderung
der Dekorschädigung auf Porzellan und/oder Glas eingesetzt, insbesondere bei gleichzeitiger
guter Reinigung des Geschirrs.
[0212] Für die Verwendung bzw. das Verfahren gilt entsprechend das vorstehend für die Reinigungsmittel
konkret offenbarte.
[0213] Soweit in der vorliegenden Anmeldung festgehalten ist, dass das erfindungsgemäße
Reinigungsmittel im Ganzen oder im Gel, etwas umfasst, ist ebenfalls als offenbart
anzusehen, dass Reinigungsmittel bzw. die jeweilige Phase daraus bestehen kann. Im
nachfolgenden Ausführungsbeispiel wird das erfindungsgemäße Reinigungsmittel in nicht
limitierender Weise beschrieben.
Ausführungsbeispiele:
[0214] Es wurden erfindungsgemäße Reinigungsmittel hergestellt, die eine Gelphase oder eine
feste, bevorzugt körnige Phase und eine Gelphase umfassten. Hierbei wurden unterschiedliche
Geometrien realisiert. Weiterhin wurden Reinigungsmittel hergestellt, die zwei feste,
bevorzugt körnige Phasen und eine Gelphase umfassten. Ebenfalls wurden Reinigungsmittel
hergestellt, die eine feste, bevorzugt körnige Phase sowie 3, 4 und 5 Gelphasen, (gleicher
oder unterschiedlicher Zusammensetzung) umfassten. Die folgenden Angaben beziehen
sich auf Gew.-% Aktivsubstanz bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Phase (sofern
nichts anderes angegeben).
Tabelle 1: Die festen körnigen Gemenge einer festförmigen Zusammensetzung, insbesondere
pulverförmigen und rieselfähigen Phasen wiesen die folgende bevorzugte Zusammensetzung
auf:
Pulverphase |
Erfindungsgemäßes Beispiel 1 |
Erfindungsgemäßes Beispiel 2 |
Aktivstoffgehalt in Gew.-% (soweit nichts anderes angegeben), bezogen auf das Gesamtgewicht
der Pulverphase |
Natriumpercarbonat |
13,0 |
15,00 |
Nichtionisches Tenside |
4,0 |
4,0 |
Sulfonsäuregruppenhaltiges Polymer |
4,0 |
4,0 |
HEDP (Natriumsalz) |
6,0 |
6,0 |
Natriumcarbonat (inkl. Natriumhydrogencarbonat) |
24,0 |
28,0 |
MGDA (Trinatriumsalz) |
0 |
0 |
Schichtsilikat (SKS 6 Pulver) |
4,0 |
4,0 |
Natriumcitrat (als wasserfreies Natriumcitrat berechnet) |
21,0 |
21,0 |
TAED |
2,1 |
2,1 |
Zinkacetat |
0,15 |
0,15 |
Protease (Aktivproteingehalt) |
0,4 |
0,2 |
Stainzyme® Plus 24 Evity T (ex Novozymes) (Angabe Gew.-% bezogen auf die Menge der eingesetzten
Zubereitung, telqel) |
1,5 |
1,5 |
Silberschutz (Cystein) |
0,15 |
0,15 |
Misc (Parfüm, Farbstoffe, Konservierungsmittel, Füllstoffe z.B. Natriumsulfat, Bleichkatalysator |
Add 100 |
Add 100 |
(MnTACN)) |
|
|
Verhältnis Carbonat/Schichtsilikat |
6 |
7 |
Tabelle 2: Zusammensetzungen der Gelphase
In Gew.-% |
Beispiel A |
Beispiel B |
|
|
|
Polymer umfassend Acrylsäure- und Amidopropylsulfonsäure-haltige Monomere |
10 |
11 |
Glycerin |
27 |
25 |
1,3-Propandiol |
30 |
30 |
PEG 400 |
15 |
17 |
PVOH (POVAL 4-88) |
15 |
14 |
Misc (u.a Prozesshilfsmittel, pH-Stellmittel, Parfum, Farbstoff) |
Add 100 |
Add 100 |
Gelierzeit / min |
weniger als1 |
weniger als1 |
[0215] Die feste, bevorzugt körnigen Phase und das Gel konnten beliebig miteinander kombiniert
werden. Die räumliche Ausgestaltung der Gelphase, die nach dem Vermischen der Inhaltsstoffe
flüssig und innerhalb einer Erstarrungszeit von maximal 5 Minuten formstabil war,
wurde durch die räumliche Ausgestaltung der feste, bevorzugt körnigen Phase sowie
durch handelsübliche oder selbst designte Formen vorgegeben. Es wurde eine wasserlösliche
Umhüllung in Form eines offenen Pouches durch Tiefziehen einer PVOH-haltigen Folie
hergestellt. In diese offene Kavität wurde eine flüssige Zusammensetzung gegossen,
welche nach dem Aushärten das Gel ergab, darauf wurden feste, bevorzugt körnigen Phasen
in Form eines rieselfähigen Feststoffes in einem Pouch umfassend Polyvinylalkohol
eingefüllt und der offene Pouch dann durch Auflegen einer zweiten Folie und Versiegelung
mittels Heißsiegelung versiegelt.
[0216] Diese Gelphasen wurden anschließend wie unter Tabelle 2 beschrieben zusammen mit
festen Phasen gemäß Tabelle 1 in Einmalportionen mit einem Gesamtgewicht von 18,5
g in einer wasserlöslichen Folie, umfassend Polyvinylalkohol, konfektioniert.
[0217] Dabei wurde festgestellt, dass die so hergestellten Gelphasen mit Verfestigungszeiten
von kleiner 1 min besonders gute Verarbeitungseigenschaften aufwiesen.
Untersuchungen zur Materialschonung, insbesondere Beeinträchtigung des Dekors:
[0218] Die Untersuchung umfasste 150 Spülmaschinenzyklen in sehr weichem Wasser (0 °dH)
gefolgt von 150 Spülmaschinenzyklen in hartem Wasser (21 °dH) in Geschirrspülmaschinen
vom Typ Miele GSL2, wobei der Wasserenthärter deaktiviert war, bei einer Temperatur
von 65 °C im Programm R65°C/30min/KL65°C.
[0219] Jeder Testlauf wurde in Gegenwart von 50 g Ballastschmutz (enthaltend Ketchup, Senf,
Bratensoße, Kartoffelstärke, Margarine, Eigelb und Milch) durchgeführt, der jeweils
zu Beginn des Hauptspülgangs dosiert wurde.
[0220] Zur Testung der Dekorbeeinträchtigung, wurden neben weiteren Geschirr- und Besteckteilen
3 Dessertteller aus Porzellan mit Dekor, insbesondere mit Aufglasurdekors, von jeweils
verschiedenen Herstellern sowie ein mehrfarbig dekoriertes Trinkglas (Natronglas)
eingesetzt.
[0221] Die Noten von 1 bis 5 (mit 5=keine Beeinträchtigung des Dekors bis 1 = sehr starke
Beeinträchtigung des Dekors) wurde durch geschultes Personal bei natürlichem Tageslicht
sowie künstlichem Licht (Halogenspots) in einem Schaukasten ermittelt. Dabei wurden
Baumwollhandschuhe verwendet, um Verfälschungen zu vermeiden.
[0222] Nach der vorstehend beschriebenen Methode wurde die Dekorbeeinträchtigung des erfindungsgemäßen
Beispiels 1 (Kombination aus 16,5 g Pulver (Beispiel 1, Tabelle 1) mit 2 g Gel (gemäß
Beispiel A, Tabelle 2) in einem wasserlöslichen Pouch) im Vergleich zu einem im Markt
erhältlichen Premiumgeschirrspülmittel eines namhaften Herstellers mit einem Verhältnis
von Carbonat/Schichtsilikat von weniger als3:1, einem Carbonatgehalt von weniger als
18 Gew.-% und einem MGDA Gehalt von > 20 Gew.-% sowie einer vergleichbaren Menge an
Zinksalz bestimmt.
Tabelle 4: Dekorbeeinträchtigung nach je 150 Zyklen in jeweils weichem und hartem
Wasser
|
Dekorbeeinträchtigung |
Beispiel 1 gemäß Tabelle 1 und Tabelle 2A |
2,4 |
im Markt erhältliches Premiumgeschirrspülmittel |
1,6 |
[0223] Die Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 in Kombination mit den Gelphasen gemäß Tabelle
2 weisen besonders gute Reinigungsleistungen auf. Darüber hinaus ist die Zusammensetzung
gemäß Beispiel 1 im Hinblick auf die Schonung von Dekors im Vergleich zu herkömmlichen
Produkten besonders geeignet (vgl. Tabelle 4).