[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2022 206 617.0 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zum nachträglichen Verstärken
eines Bauteils mit mindestens einem Diskontinuitätsbereich.
[0003] DE 10 2019 217 313 A1 offenbart eine Verstärkungsvorrichtung für ein Bestandsbauwerk, wobei an einer Außenfläche
des Bestandsbauwerks eine Verstärkungslage anbringbar und mittels eines Verankerungselements
an dem Bestandsbauwerk verankerbar ist.
[0004] EP 2 715 013 B1 offenbart eine Durchstanzsicherung bzw. eine nachträgliche Querkraftverstärkung.
[0005] Für die statische Auslegung, also insbesondere die Bemessung und die Konstruktion,
von kontinuierlichen Bauteilen gelten Bemessungsregeln, insbesondere erforderliche
Biegekraftnachweise und/oder Querkraftnachweise, die auf der Annahme beruhen, dass
die Querschnitte in einem Bauteil eben bleiben. Diese Bemessungsregeln sind für Bauteile
mit Diskontinuitätsbereichen nicht anwendbar. Diskontinuitätsbereiche sind beispielsweise
Rahmenecken, Konsolen und/oder ausgeklinkte Auflager. Ein Diskontinuitätsbereich wird
insbesondere durch sprunghafte Querschnittsveränderungen gebildet. Die statische Auslegung
eines derartigen Diskontinuitätsbereiches ist insbesondere mit Blick auf die Lebensdauerbewertung
oder Lebensdauerberechnung des Bauteils essentiell.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die statische Auslegung von Bauteilen mit
einem Diskontinuitätsbereich zu vereinfachen, insbesondere die Lebensdauerbestimmung
für das Bauteil zu verbessern und insbesondere das Bauteil mit einer erhöhten Lebensdauer
zuverlässig ausführen zu können.
[0007] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst, durch eine Anordnung mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den im Anspruch 14 angegebenen
Merkmalen.
[0008] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein Diskontinuitätsbereich in einem Bauteil vorteilhaft
mit einem sogenannten Stabwerksmodell abgebildet werden kann, das Grundlage für die
Auslegung, insbesondere für eine statische Bemessung bilden kann. Dadurch ist es möglich,
das Tragverhalten des Diskontinuitätsbereichs in Form eines Fachwerks zu modellieren.
Das Fachwerk umfasst Zugstreben und Druckstreben. Es wurde gefunden, dass mit einem
derartigen Stabwerksmodell ein reales Bauteil, das insbesondere als Verbundbauteil
und insbesondere als Bestandsbauwerk aus Stahlbeton ausgeführt ist, vorteilhaft modelliert
werden kann. Druckstreben können von einem Grundmaterial des Bauteils, insbesondere
Beton, abgebildet werden. Zugstreben können durch separate Verstärkungselemente abgebildet
werden. Ein derartiges Verstärkungselement ist insbesondere Bewehrungselement und
insbesondere eine Bewehrungsstange, die auch als Bewehrungsstahl, Betonstahl oder
Armierungseisen bezeichnet wird. Das mindestens eine Verstärkungselement ist insbesondere
ein Zug-/Druckelement. Das Stabwerksmodell ermöglicht es, Zugstreben zu identifizieren,
die insbesondere in einem Bestandstragwerk keine ausreichende Festigkeit aufweisen
und/oder geschädigt sind. Derart identifizierte Zugstreben können gezielt ersetzt
oder durch neue Zugstreben ergänzt werden, um die Tragfähigkeit und die Gebrauchstauglichkeit
des Diskontinuitätsbereichs wiederherzustellen und/oder zu steigern. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass Überbeanspruchungen der Druckstreben, insbesondere
der Betonstreben, erkannt und beseitigt werden können. Verstärkungselemente können
zur gezielten Verstärkung der Druckstreben, insbesondere nachträglich, eingebracht
werden.
[0009] Das Verstärkungselement kann ursprünglich in dem Bauteil als Bewehrungselement vorhanden
sein, insbesondere in dem Grundmaterial, insbesondere Beton, eingegossen. Das Verstärkungselement
kann zusätzlich oder alternativ nachträglich in das Grundmaterial, also in den Beton,
eingebracht worden sein, insbesondere in ein Bohrloch, das zumindest teilweise innerhalb
des Diskontinuitätsbereichs angeordnet ist. Der Diskontinuitätsbereich ist insbesondere
beidseitig einer sprunghaften Querschnittsveränderung ausgebildet. Das Verstärkungselement
ist insbesondere jeweils endseitig verankert. Wenn das Verstärkungselement initial
in dem Grundmaterial eingebettet worden ist, ist es per se endseitig verankert.
[0010] Erfindungsgemäß ist die nachträgliche Verstärkung eines Bauteils mit Diskontinuitätsbereich
besonders vorteilhaft, wenn das Bauteil ein Bestandsbauwerk aus Beton und insbesondere
aus Stahlbeton ist. Das Bauteil kann aber auch aus anderen Materialien hergestellt
sein, insbesondere aus Stein, Mauerwerk, Holz und/oder Kunststoff.
[0011] Es wurde gefunden, dass mit einem nachträglich eingebrachten Verstärkungselement
der Diskontinuitätsbereich und damit das Bauteil insgesamt stabilisiert, also verstärkt
werden kann. Die Lebensdauer eines derartigen Bauteils ist erhöht. Ein Austausch und/oder
eine Neuherstellung eines derartigen Bauteils kann hinausgezögert und insbesondere
verhindert werden. Ein derartiges Verfahren ist kosteneffizient und nachhaltig, also
ökonomisch und ökologisch sinnvoll.
[0012] Das Verstärkungselement ist insbesondere stabförmig oder stangenförmig ausgeführt
und weist insbesondere eine lineare Längsachse auf. An den beiden gegenüberliegenden
Stirnseiten ist vorteilhaft eine Verankerung in dem Bauteil möglich. Die Anbringung
und Verankerung des Verstärkungselements in dem Bauteil ist unkompliziert und effizient
möglich. Die Verstärkung des Bauteils ist unaufwändig.
[0013] Eine Ausführung des Verstärkungselements gemäß Anspruch 2 ist insbesondere für die
Anwendung in einem Betonbauteil vorteilhaft. Das Verstärkungselement ist insbesondere
als standardisiertes Massenprodukt kosteneffizient, mit definierter Geometrie und
genormter Festigkeit verfügbar. Ein derartiges Verstärkungselement ist robust und
weist eine hohe Zuverlässigkeit auf. Das Verstärkungselement ermöglicht eine zuverlässige
und nachvollziehbare Verstärkung des Bauteils. Ein derart verstärktes Bauteil weist
eine vorhersagbare Festigkeit und Stabilität auf.
[0014] Eine Anordnung gemäß Anspruch 3 vereinfacht die Verankerung in dem Bohrloch.
[0015] Eine Ausgestaltung des Verstärkungselements gemäß Anspruch 4 ermöglicht die unmittelbare
Verankerung im Bohrloch.
[0016] Eine Anordnung gemäß Anspruch 5 ermöglicht eine flexible Verankerung des Verstärkungselements
mittels eines Koppelelements.
[0017] Eine Anordnung gemäß Anspruch 6 ermöglicht eine innenliegend angeordnete und geschützte
Verankerung des Verstärkungselements in dem Bauteil.
[0018] Eine Anordnung gemäß Anspruch 7 ermöglicht eine flexible Verstärkung des Bauteils.
Eine Anordnung des zweiten Verankerungselements vollständig innerhalb des Bohrlochs
ermöglicht eine geschützte und insbesondere optisch ansprechend, weil versteckte Anordnung.
[0019] Eine außenliegende Verankerung des zweiten Verankerungselements, insbesondere derart,
dass es an einer das Bohrloch angrenzenden Oberfläche des Bauteils abgestützt ist,
vereinfacht die Zugänglichkeit und die Montage des zweiten Verankerungselements. Insbesondere
ist eine nachträgliche Lösbarkeit des Verstärkungselements mit einer außenliegenden
Verankerung vereinfacht. Eine Abstützung des zweiten Verankerungselements an der Oberfläche
kann insbesondere mittels eines Koppelelements erfolgen, das mechanisch mit dem Verstärkungselement
koppelbar ist. Das Koppelelement ist beispielsweise eine Schraubmutter, die auf das
Verstärkungselement aufschraubbar ist. In diesem Fall weist das zweite Verankerungselement
insbesondere ein Koppelgewinde, insbesondere ein metrisches Außengewinde oder ein
Außengrobgewinde auf.
[0020] Eine Anordnung gemäß Anspruch 8 ermöglicht eine verbesserte, insbesondere erhöhte,
Tragwirkung der verstärkten Anordnung. Eine Oberflächenbewehrung ist insbesondere
flächenhaft an der Oberfläche des Bauteils angeordnet und daran befestigt, insbesondere
eingebettet. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Oberflächenbewehrung in Form
von Textilbeton erwiesen. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Oberflächenbewehrung
mechanisch mit dem Verstärkungselement gekoppelt ist. Die Festigkeit ist dadurch zusätzlich
erhöht. Die Oberflächenbewehrung ist insgesamt mittels des Verstärkungselements am
Bauteil befestigt. Zusätzlich oder alternativ kann Textilbeton als Teil einer Verbundlage
integriert am Bauteil ausgeführt sein. Eine separate Befestigung mittels des Verstärkungselements
kann entbehrlich sein. Als Oberflächenbewehrung kann auch ein plattenartiges Element,
insbesondere eine Metallplatte, insbesondere eine Stahlplatte dienen. Insbesondere
können mehrere flächenartige Elemente miteinander verbunden sein, beispielsweise zu
einem Winkel-Profilelement und/oder zu einem den ursprünglichen Querschnitt umschließenden
Element. Die Oberflächenbewehrung kann formstabil oder biegeschlaff ausgeführt sein.
[0021] Eine Anordnung gemäß Anspruch 9 weist eine zusätzlich erhöhte Festigkeit auf, insbesondere
in einem Eckenbereich des Bauteils. Insbesondere in einem konkaven Bereich des Bauteils
ist mittels eines Umlenkelements die zielgerichtete Umlenkung der Oberflächenbewehrung
an der Oberfläche des Bauteils sichergestellt. Zudem ist die zuverlässige, insbesondere
flächenhafte, Anlage der Oberflächenbewehrung an der Oberfläche des Bauteils gewährleistet.
Unerwünschte Zwischenräume zwischen der Oberflächenbewehrung und der Oberfläche des
Bauteils können reduziert und insbesondere verhindert werden.
[0022] Eine Anordnung gemäß Anspruch 10 ermöglicht eine stabile, also mechanisch robuste,
und unaufwändig herstellbare außenliegende Verstärkung. Das mindestens eine Verstärkungselement
ist an einer Halteplatte befestigt und insbesondere daran angeschweißt. Die Halteplatte
wird an der Oberfläche des Bauteils befestigt
[0023] Eine Anordnung gemäß Anspruch 11 ermöglicht eine verbesserte Aufnahme von Torsionsbeanspruchungen,
die insbesondere bezüglich einer Bauteil-Längsachse des mindestens einen Diskontinuitätsbereichs
wirken.
[0024] Eine Anordnung gemäß Anspruch 12 gewährleistet eine unkomplizierte Aufnahme der Torsionsbeanspruchungen,
insbesondere ohne zusätzliche Bauteile und insbesondere ausschließlich durch geeignete
Anordnung mehrerer Zusatz-Verstärkungselemente, insbesondere in Form von Betonschrauben
und/oder durchgängig angeordneten Gewindestangen.
[0025] Eine Anordnung gemäß Anspruch 13 ermöglicht eine großflächige Verstärkung, die insbesondere
für besonders große Bauteile vorteilhaft ist.
[0026] Ein Verfahren gemäß Anspruch 14 weist im Wesentlichen die Vorteile der Anordnung
gemäß Anspruch 1 auf. Besonders vorteilhaft ist es, dass ein Verstärkungselement insbesondere
nachträglich an einem bereits existierenden Bauteil angebracht und der Diskontinuitätsbereich
des Bauteils und deshalb das Bauteil insgesamt mechanisch verstärkt wird.
[0027] Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Anordnung angegebenen
Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in Kombination miteinander geeignet, den
erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen
stellen hinsichtlich der Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes keine Einschränkung
dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
[0028] Zusätzliche Merkmale, vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Bauteils mit Diskontinuitätsbereichen,
- Fig. 2
- eine vergrößerte, geschnittene Darstellung des Details II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte, geschnittene Darstellung des Details III in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine vergrößerte, geschnittene Darstellung des Details IV in Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Konsolverstärkung,
- Fig. 6
- eine Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren Konsolverstärkung,
- Fig. 7
- eine Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Verstärkung an einem ausgeklinkten Auflager,
- Fig. 8
- eine Fig. 7 entsprechende Darstellung mit einer alternativen Anordnung der Verstärkungselemente,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht eines Bauteils mit einem Diskontinuitätsbereich in Form einer Öffnung,
- Fig. 10
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie X-X in Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Anordnung für wechselnde Beanspruchungen,
- Fig. 12
- eine Fig. 3 entsprechende Darstellung einer Knotenverstärkung mit einer Stütze einer
Decke und einem Unterzug,
- Fig. 13
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details XIII in Fig. 12,
- Fig. 14
- eine Fig. 2 entsprechende Darstellung mit einer Oberflächenbewehrung und einem Umlenkelement,
- Fig. 15
- eine Fig. 3 entsprechende Darstellung mit Oberflächenbewehrungen und Umlenkelementen,
- Fig. 16
- eine Fig. 15 entsprechende Darstellung mit einer Oberflächenbewehrung in Form von
Metallblechen,
- Fig. 17
- eine Fig. 16 entsprechende Darstellung mit diagonal angeordneten Verstärkungselementen,
- Fig. 18
- eine Fig. 3 entsprechende Schnittdarstellung mit mehreren ZusatzVerstärkungselementen,
die senkrecht zu einer Bauteil-Längsachse des mindestens einen Diskontinuitätsbereichs
angeordnet sind,
- Fig. 19
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie XIX-XIX in Fig. 18,
- Fig. 20
- eine Fig. 18 entsprechende Seitenansicht eines Bauteils mit einer außenliegenden Verstärkungslage,
- Fig. 21
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie XXI-XXI in Fig. 20.
[0029] Ein in Fig. 1 bis 4 gezeigtes Bauteil 1 umfasst ein Grundmaterial, insbesondere Beton,
das insbesondere als Skelettkonstruktion ausgeführt ist. Das Bauteil 1 ist insbesondere
ein Bestandsbauwerk. Das Bauteil 1 weist einen Riegel 2 auf, der auch als Riegel 2
bezeichnet wird und der insbesondere horizontal verläuft. Der Riegel 2 ist mittels
mehrerer Stützen 3 an einem Untergrund abgestützt. Die Stützen 3 sind gegenüber einer
Horizontalrichtung geneigt und insbesondere vertikal orientiert angeordnet. Die Stützen
3 werden auch als Vertikalträger oder als Träger 3 bezeichnet. Das Bauteil 1 ist insbesondere
einteilig ausgeführt. Die Stützen 3 sind über den Querträger 2 miteinander verbunden.
An ihrem jeweils dem Riegel 2 abgewandten Ende weisen die Stützen 3 ein plattenartiges
Stützelement 4 auf. Die Stützelemente 4 werden auch als Stützfüße, Gründungselemente
oder Fundamente bezeichnet. Mit den Stützelementen 4 liegt das Bauteil 1 am Untergrund
auf. Die Kreuzungsbereiche zwischen dem Riegel 2 und den jeweiligen Stützen 3 werden
als Rahmenecken bezeichnet. Diese Rahmenecken bilden jeweils einen Diskontinuitätsbereich
5 des Bauteils 1. Die Diskontinuitätsbereiche können L-, T- oder kreuzförmig ausgeführt
sein.
[0030] In Fig. 2 ist ein L-förmiger Diskontinuitätsbereich 5 näher dargestellt. In dem Kreuzungsbereich
aus Riegel 2 und Stütze 3 sind in das Bauteil 1 zwei Bohrlöcher 6 eingebracht. Die
Bohrlöcher 6 weisen jeweils eine Längsachse 7 auf, die jeweils parallel zur Längserstreckung
des Riegels 2 bzw. der Stütze 3 orientiert sind. Bezogen auf eine senkrecht zur Längsachse
7 orientierte Quererstreckung sind die Bohrlöcher 6 an dem Riegel 2 und der Stütze
3 jeweils außermittig und insbesondere in einem Außenbereich angeordnet. Ein jeweiliger
Quer-Abstand A in der senkrecht zur Längsachse 7 orientierten Ebene zu der benachbarten,
außenliegenden Oberfläche 8 des Riegels 2 bzw. der Stütze 3 ist insbesondere kleiner
als die Hälfte der jeweiligen Dicke D, insbesondere gilt A ≤ 0,4 x D, insbesondere
A ≤ 0,3 x D, insbesondere A ≤ 0,2 x D, insbesondere A ≤ 0,1 x D und insbesondere A
≤ 0,05 x D.
[0031] In den Bohrlöchern 6 ist jeweils ein Verstärkungselement 9 angeordnet und in dem
Diskontinuitätsbereich 5 zweifach verankert. Das Verstärkungselement 9 ist insbesondere
zur Übertragung von Zuglasten geeignet. Das Verstärkungselement 9 ist ein Zugelement.
Grundsätzlich ist das Verstärkungselement 9 auch zur Übertragung von Drucklasten geeignet.
Allgemein ist das Verstärkungselement 9 ein Zug-/Druckelement.
[0032] Das jeweilige Verstärkungselement 9 ist als Bewehrungselement in Form einer Bewehrungsstange
ausgeführt, also insbesondere als Betonstahl mit einem Außengrobgewinde. Das Verstärkungselement
9 weist ein erstes Ende 10 und ein gegenüberliegendes zweites Ende 11 auf. An dem
jeweils ersten Ende 10 weist das Verstärkungselement 9 ein erstes Verankerungselement
12 auf, das als Außenschneidgewinde ausgeführt ist. Entsprechend ist das erste Verankerungselement
12 bei beiden Verstärkungselementen 9 jeweils einteilig angeformt und integral ausgeführt.
[0033] Anstelle des einteilig am Verstärkungselement 9 ausgeführten Verankerungselements
12 in Form eines selbstschneidenden Außengewindes ist es auch möglich, ein separates
Verankerungselement 12 vorzusehen, das fest oder lösbar mit dem Verstärkungselement
9 koppelbar ist. Eine lösbare Kopplung des Verankerungselements 12 mit dem Verstärkungselement
9 ist besonders vorteilhaft mit einer Koppel-Gewindeverbindung möglich, insbesondere
indem das Verstärkungselement 9 ein Außengrobgewinde aufweist, auf das das Verankerungselement
12 mit einem korrespondierenden Innengewinde aufschraubbar oder mit einer entsprechenden
Durchgangsbohrung aufsteckbar und mittels einer Haltemutter befestigbar ist.
[0034] Eine lösbare Kopplung eines innenliegenden Verstärkungselements wäre beispielsweise
durch ein zumindest abschnittsweise hülsenartiges Element möglich. Ein derartiges
Hülsenelement kann an seinem Außenumfang mit einem selbstschneidenden Außengewinde
und mit einer Innenkontur derart ausgeführt sein, dass es mit dem Verstärkungselement
koppelbar ist. Ein derartiges Verstärkungselement kann beispielsweise vorab in das
Bohrloch 6 eingedreht und mittels des selbstschneidenden Außengewindes unmittelbar
verankert werden, wobei das Verstärkungselement anschließend mit dem im Bohrloch 6
verankerten Verankerungselement 12, 13 gekoppelt wird. Alternativ ist es möglich,
das Verankerungselement 12, 13 vorab mit dem Verstärkungselement 9, also außerhalb
des Bohrlochs 6, lösbar oder unlösbar zu koppeln und anschließend in der gekoppelten
Anordnung in das Bohrloch 6 einzudrehen und dort zu verankern.
[0035] Das Außenschneidgewinde 12 ist derart ausgeführt, dass es beim Eindrehen des Verstärkungselements
9 in das Bohrloch 6 automatisch ein Innengewinde in der Bohrlochwandung schneidet.
Das Verstärkungselement 9 ist beim Eindrehen in das Bohrloch 6 automatisch und unmittelbar
verankert. Das erste Verankerungselement 12 ist innenlegend angeordnet.
[0036] Das Verstärkungselement 9 ragt mit dem zweiten Ende 11 an der Oberfläche 8 aus dem
jeweiligen Bohrloch 6 vor. Das zweite Ende 11 ist bezüglich des Bauteils 1 außenliegend
angeordnet. An dem zweiten Ende 11 ist ein zweites Verankerungselement 13 angeordnet,
das einen Koppelabschnitt aufweist. Der Koppelabschnitt ist insbesondere als Koppelgewinde,
insbesondere als metrisches Gewinde ausgeführt. Vorteilhaft ist es, wenn das Verstärkungselement
9 als Gewindestange ausgeführt ist und ein metrisches Gewinde ohnehin aufweist. Die
Ausbildung eines separaten Koppelabschnitts, insbesondere durch Aufwalzen eines Koppelgewindes,
ist dann entbehrlich. Als Koppelgewinde kann aber auch das an dem Verstärkungselement
9 ohnehin vorhandene Außengrobgewinde dienen. Der Koppelabschnitt ist insbesondere
einteilig und integral an dem Verstärkungselement 9 angeformt. Mit dem Koppelabschnitt
wirkt ein, insbesondere separat ausgeführtes Koppelelement 14 zusammen, das gemäß
dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Befestigungsmutter 14 ausgeführt ist. Die Befestigungsmutter
14 wird an dem zweiten Verankerungselement 13, insbesondere dem Koppelabschnitt, aufgeschraubt
und daran befestigt. Mit dem Koppelelement 14 kann das Verstärkungselement 9 am zweiten
Verankerungselement 13 an dem Bauteil 1, insbesondere an der Oberfläche 8 abgestützt
und verankert werden. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist zwischen dem Koppelelement
14 und der Oberfläche 8 eine Stützscheibe 15 angeordnet.
[0037] Allein aus Darstellungsgründen sind die beiden Verstärkungselemente 9 gemeinsam in
Fig. 2 dargestellt. Es versteht sich, dass die Bohrlöcher 6, anders als es Fig. 2
vermuten lässt, nicht in ein und derselben Ebene angeordnet und insbesondere in einer
Richtung senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 2 beabstandet zueinander angeordnet sind.
[0038] Es können mehr als zwei Verstärkungselemente 9 in dem Diskontinuitätsbereich 5 gemäß
Fig. 2 angeordnet sein, insbesondere in verschiedenen Ebenen, die einer Richtung senkrecht
zur Zeichenebene gemäß Fig. 2 hintereinander angeordnet sind.
[0039] Es versteht sich, dass die Verankerungselemente 12, 13 an dem Bauteil 1 entweder
innenliegend und/oder außenliegend angeordnet sein können. Vorteilhaft ist es, wenn
zumindest ein Verankerungselement innenliegend angeordnet ist.
[0040] Wesentlich ist, dass sich der Riegel 2 und die Stütze 3 kreuzen. Dieser Kreuzungsbereich
16 ist gepunktet gekennzeichnet. Vorteilhaft ist es, wenn sich die verschiedenen Verstärkungselemente
9 durch den Kreuzungsbereich 16 hindurch erstrecken und insbesondere beidseitig an
dem Kreuzungsbereich überstehen. Wenn der Kreuzungsbereich 16 an einer Oberfläche
8 des Bauteils 1 endet, ist in diesem Bereich insbesondere eine außenliegende Verankerung
angeordnet. Andernfalls kann eine innenliegende Verankerung vorteilhaft sein.
[0041] Der Diskontinuitätsbereich 5 gemäß Fig. 3 ist im Wesentlichen kreuzförmig oder plusförmig
ausgeführt. Bei dem gezeigten Diskontinuitätsbereich 5 sind vier Verstärkungselemente
9 angeordnet, wobei jeweils zwei Verstärkungselemente 9 der Stütze 3 und die beiden
anderen Verstärkungselemente 9 dem Riegel 2 zugeordnet sind.
[0042] Die Bohrlöcher 6 sind mit ihren Längsachsen 7 jeweils gegenüber den Längserstreckungen
des Riegels 2 bzw. der Stütze 3 mit einem Neigungswinkel n angeordnet, der gemäß dem
gezeigten Ausführungsbeispiel 20° beträgt. Durch die geneigte Anordnung der Verstärkungselemente
9 gegenüber der jeweiligen Längserstreckung von Riegel 2 und Stütze 3 gelingt es,
die Verstärkungselemente 9 in den Diskontinuitätsbereich 5 und insbesondere an den
als Endloskomponenten ausgeführten Riegeln 2 und Stützen 3 einzubringen. Als Endloskomponente
wird verstanden, dass die jeweilige Länge von Riegel 2 und Stütze 3 entlang deren
Längserstreckung groß ist und insbesondere deutlich größer ist als die Länge der Verstärkungselemente
9. Insbesondere ist die Längserstreckung von Riegel 2 und/oder Stütze 3 jeweils mindestens
doppelt so groß wie die Länge des darin angeordneten Verstärkungselements 9, insbesondere
fünfmal so groß, insbesondere zehnmal so groß, insbesondere mindestens zwanzigmal,
insbesondere mindestens fünfzigmal so groß, insbesondere mindestens einhundertmal
so groß. Aufgrund der geneigten Orientierung der Bohrlöcher 6 ist ein seitlicher Zugang
für die Verstärkungselemente 9 in das Bauteil 1 möglich. Die Verstärkungselemente
sind bezüglich der jeweiligen Längserstreckung von Riegel 2 und Stütze 3 symmetrisch
zueinander angeordnet. Die Anordnung kann auch unsymmetrisch sein.
[0043] Die Anordnung der Bohrlöcher 6 ist insbesondere derart, dass sich deren senkrechte
Projektion in der Zeichenebene gemäß Fig. 3 in einem zentralen Schnittpunkt S schneiden.
Der Schnittpunkt S kennzeichnet eine senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 3 orientierte
Schnittlinie, die in den verschiedenen Ebenen angeordneten Verstärkungselemente 9
schneidet. Die Verstärkungselemente 9 sind sternförmig oder strahlenförmig in dem
Diskontinuitätsbereich 5 angeordnet.
[0044] Sämtliche in dem Diskontinuitätsbereich 5 verwendeten Verstärkungselemente 9 sind
jeweils mit zwei innenliegenden Verankerungselementen 12, 13 ausgeführt. Die Verstärkungselemente
9 können auch mit einem innenliegenden und einem außenliegenden Verankerungselement
oder mit zwei außenliegenden Verankerungselementen ausgeführt sein.
[0045] Der Diskontinuitätsbereich 5 gemäß Fig. 4 ist T-förmig ausgeführt und stellt im Wesentlichen
eine Kombination der Anordnung und Ausführung der Verstärkungselemente 9 gemäß Fig.
2 und 3 dar.
[0046] Die dem Riegel 2 zugeordneten Verstärkungselemente 9 sind wie in Fig. 3 geneigt angeordnet.
Die beiden der Stütze 3 zugeordneten Verstärkungselemente 9 sind jeweils mit einer
innenliegenden und einer außenliegenden Verankerung ausgeführt.
[0047] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Bauteile enthalten dieselben Bezugszeichen
wie bei dem vorherigen Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten a.
[0048] Das Bauteil 1a weist einen Träger 2a mit einer daran angeformten Konsole 17 auf.
Der Träger 2a wird auch als Stütze 2a bezeichnet. Die Konsole 17 ist einteilig an
der Stütze 2a angeformt. Die Konsole 17 definiert den Kreuzungsbereich 16 und insbesondere
auch den Diskontinuitätsbereich 5a, der sich über die Konsole 17 und den Kreuzungsbereich
16 hinaus in die Stütze 2a zumindest bereichsweise erstreckt. Der Diskontinuitätsbereich
5a ist insbesondere größer als der Kreuzungsbereich 16. Die Konsole 17 dient insbesondere
dazu, eine äußere Kraft F aufzunehmen. Die äußere Kraft F bewirkt eine in Fig. 5 gestrichelt
angedeutete innere Zugkraft Fz, die auf die Konsole wirkt und in einer Richtung quer
und insbesondere senkrecht zur Längserstreckung der Stütze 2a orientiert ist.
[0049] Zur Verstärkung der Konsole 17 ist das Bohrloch 6 in dem Bauteil 1a derart angebracht,
dass die Längsachse 7 parallel zur Wirkungslinie der Zugkraft Fz orientiert ist. Das
in dem Bohrloch 6 verankerte Verstärkungselement 9 weist eine innenliegende Verankerung
und eine außenliegende Verankerung auf. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die außenliegende Verankerung an der freiliegenden Oberfläche 8 der Konsole 17 angeordnet,
insbesondere der Oberfläche 8, die senkrecht zur Wirkungslinie der Zugkraft Fz orientiert
ist.
[0050] Alternativ kann die außenliegende Verankerung auch an der gegenüberliegenden Oberfläche
8 der Stütze 2a angeordnet sein. Es ist auch denkbar, dass das Verstärkungselement
9 mit zwei innenliegenden Verankerungen ausgeführt ist.
[0051] Entsprechend der Ausgestaltung des Diskontinuitätsbereichs 5 in Fig. 2 ist das Verstärkungselement
9 bei der Konsole 17 derart außenliegend angeordnet, dass es benachbart zu der Oberfläche
angeordnet ist, an der die äußere Kraft Fz angreift.
[0052] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile enthalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten b.
[0053] Im Unterschied zu der Konsole gemäß Fig. 5 ist das Bauteil 1b in Fig. 6 im Wesentlichen
L-förmig ausgeführt. Die Stütze 2b schließt an seiner Oberseite bündig mit der Konsole
17 ab. Das Trägerelement 2b steht entlang seiner Längserstreckung nur an einer Seite,
nämlich nach unten, gegenüber der Konsole 17 vor. Entsprechend ist zusätzlich ein
entlang der Längsrichtung des Trägerelements 2b orientiertes, zweites Verstärkungselement
in dem Trägerelement 2b angebracht, insbesondere mit einer innenliegenden und einer
außenliegenden Verankerung.
[0054] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten c.
[0055] Das Bauteil 1c ist ein Riegel 2c mit einer Ausklinkung 18, also einer Ausnehmung.
Der Querträger 2c wird auch als Träger bezeichnet. Das Bauteil 1c ist insbesondere
ein Auflagerelement. Aufgrund der Ausklinkung 18 weist das Bauteil 1c einen Diskontinuitätsbereich
5c auf. Der Diskontinuitätsbereich 5c wird durch zwei entlang der Oberflächen der
Ausklinkung 18 orientierten Verstärkungselemente 9 verstärkt. Die Verstärkungselemente
sind bezüglich der Ausklinkung 18 außenliegend mit dem Abstand A angeordnet. Der Verstärkungselemente
9 sind jeweils mit einer inneren Verankerung und einer außenliegenden Verankerung
ausgeführt. Die Verstärkungselemente 9 können auch mit ausschließlich innenliegenden
Verankerungen ausgeführt sein.
[0056] Bei dem Ausführungsbeispiel 1d, das ebenfalls ein ausgeklinktes Auflager zeigt, sind
die beiden Verstärkungselemente jeweils an der oberen Oberfläche 8 des Bauteils 1d
angeordnet und insbesondere von der oberen Oberfläche 8 in das Bauteil 1d eingebracht.
Dieses Ausführungsbeispiel ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Zugang von
der Seite und/oder von unten an das Bauteil 1d nicht möglich ist. Damit eine vorteilhafte
Aufnahme der Betriebslasten möglich ist, insbesondere eine Querbeanspruchung ist eines
der Verstärkungselemente 9 gegenüber der Quererstreckung der Konsole geneigt angeordnet.
[0057] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 9 und 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten e.
[0058] Das Bauteil 1e ist als Balken oder Wandelement ausgeführt und weist eine großflächige
Öffnung 19 in Form eines Durchbruchs auf. Die Öffnung 19 bewirkt in dem Bauteil 1e
einen Diskontinuitätsbereich 5e, insbesondere seitlich und/oder oberhalb und unterhalb
der Öffnung 19. Zur Verstärkung dieses Diskontinuitätsbereichs 5e sind an dem Bauteil
1e mehrere Verstärkungselemente 9 vorgesehen.
[0059] Eine erste Gruppe von Verstärkungselementen 9 erstreckt sich jeweils in Dickenrichtung
36 des Bauteils, also senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 9. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind an Vorderseite 20 und Rückseite 21 des Bauteils 1e jeweils vier Reihen von jeweils
acht Verstärkungselementen 9 vorgesehen. Jeweils zwei Reihen sind oberhalb der Öffnung
19 und zwei Reihen unterhalb der Öffnung 19 angeordnet. Jede Reihe der Verstärkungselemente
9 ist durch einen außenliegenden Blechstreifen 22 zusammengefasst und mechanisch miteinander
gekoppelt. In diesem Bereich sind die Verstärkungselemente 9 mit einer außenliegenden
Verankerung ausgeführt. Das jeweils gegenüberliegende Ende der Verstärkungselemente
9 ist mit einer innenliegenden Verankerung ausgeführt, wie dies insbesondere in Fig.
10 dargestellt ist.
[0060] Die Verstärkungselemente der ersten Gruppe sind Zug-/Druckelemente und können eine
kontinuierliche Verankerung im Tragwerk aufweisen. Bei den kontinuierlichen Verankerungen
können die Zug-/Druckelemente unabhängig voneinander, insbesondere an den gegenüberliegenden
Seiten 20, 21 in das Bauteil 1e eingebracht werden. Vorteilhaft ist es, wenn jeweils
zwei Zug-/Druckelemente sich wechselseitig übergreifen, also in Dickenrichtung 36
überlappend angeordnet sind. Damit ist ein Kraftübertrag von der einen Seite, beispielsweise
der Vorderseite 20, auf die gegenüberliegende Seite, beispielsweise die Rückseite
21, sichergestellt.
[0061] Alternativ können die Zug-/Druckelemente mit zwei Endverankerungen ausgeführt sein.
Die Zug-/Druckelemente werden an beiden Seiten 20, 21 des Querschnitts endseitig verankert,
sodass insbesondere eine Kraftübertragung von der einen auf die andere Seite ohne
Übergreifung ermöglicht ist. Die Anzahl der benötigten Verstärkungselemente ist dadurch
reduziert, insbesondere halbiert.
[0062] Eine zweite Gruppe von Verstärkungselementen 9 umfasst Zugelemente, die jeweils quer
und insbesondere senkrecht zu den Ebenen orientiert sind, die jeweils von den Blechstreifen
22, die die Verstärkungselemente 9 der ersten Gruppe zusammenfassen, festgelegt werden.
Diese zweite Gruppe der Verstärkungselemente 9 ist also in Höhenrichtung H des Bauteils
1e orientiert und an einem die Öffnung 19 umgebenden Randsteg 23 an dem Bauteil 1e
angeordnet. Die Verstärkungselemente 9 der zweiten Gruppe erstrecken sich also in
einer Richtung, die orientiert ist von einer Unterseite 24 zu einer Oberseite 25 des
Bauteils 1e. Die Verstärkungselemente 9 erstrecken sich gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
von der Unterseite 24 in Richtung der Öffnung 19 oder von einer Innenfläche der Öffnung
19 in Richtung der Oberseite 25. Diese Verstärkungselemente sind jeweils mit einer
innenliegenden und einer außenliegenden Verankerung ausgeführt und könnten entsprechend
auch in umgekehrter Richtung, also von der Öffnung 19 zur Unterseite 24 hin orientiert
oder von der Oberseite 25 zur Öffnung 19 hin orientiert angeordnet sein.
[0063] Die an der Vorderseite 20 und Rückseite 21 angebrachten Verstärkungselemente 9 weisen
eine Länge derart auf, dass zwischen den innenliegenden Verankerungen dieser Verstärkungselemente
ein freier Restquerschnitt verbleibt, in dem das Verstärkungselement der zweiten Gruppe
angeordnet ist.
[0064] Jeweils seitlich neben der Öffnung 19 ist ein weiteres Verstärkungselement 9 angeordnet,
das eine Länge derart aufweist, die sich im Wesentlichen entlang der gesamten Höhe
H des Bauteils 1e erstreckt. Die Länge dieser weiteren Verstärkungselemente 9 ist
insbesondere größer als die Höhenerstreckung der Öffnung 19. Diese Verstärkungselemente
9 übergreifen die Öffnung 19 und bilden eine seitliche Einfassung in Höhenrichtung
H für die Öffnung 19.
[0065] Die Verstärkungselemente 9 der zweiten Gruppe sind Zugelemente und dienen insbesondere
zur Aufnahme von Querkräften.
[0066] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten f.
[0067] Das Bauteil 1f entspricht im Wesentlichen dem in Fig. 2, wobei jeweils zusätzlich
innenliegende Verstärkungselemente 9 angeordnet sind, die mit einem Randabstand B
benachbart zu den inneren Seitenflächen 26 angeordnet sind. Insbesondere gilt B =
A.
[0068] Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass sämtliche Verstärkungselemente jeweils
ausschließlich innenliegende Verankerungselemente aufweisen.
[0069] Das Bauteil 1f ist aufgrund der jeweils zweifachen Verstärkung sowohl im Riegel 2
als auch in der Stütze 3 insbesondere dazu ausgeführt, wechselnde, insbesondere dynamisch
wechselnde, Lasten aufzunehmen, die beispielsweise in Folge eines Erdbebens auf das
Bauteil 1f wirken können. Als wechselnde Lasten werden insbesondere Zug-/Druck-Lasten
verstanden.
[0070] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 12 und 13 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten g.
[0071] Im Gegensatz zu dem Knotenelement in Fig. 3 ist bei dem Bauteil 1g an der Stütze
3g einteilig ein Unterzug 27 befestigt und darauf ein Deckenelement 28 angeordnet.
Das Deckenelement 28 weist eine Quererstreckung in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene
in Fig. 12 auf, die größer ist als die Quererstreckung des Unterzugs und der Stütze
3g. An einer dem Unterzug 27 gegenüberliegenden Oberseite des Deckenelements 28 ist
eine weitere Stütze 3g angeordnet und mit dem Deckenelement 28 fest verbunden. Das
Knotenelement des Bauteils 1g weist zumindest bereichsweise infolge des Deckenelements
28 eine stufenweise veränderliche Quererstreckung auf.
[0072] Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass zumindest ein Verstärkungselement 9
mit einer außenliegenden Verankerung ausgeführt ist. Diese au-ßenliegende Verankerung
erfolgt mittels einer Montageeinheit 29. Die Montageeinheit 29 weist eine Montageplatte
30, insbesondere aus Stahlmaterial, auf, die an einer äußeren Oberfläche 8 der Stütze
3g angelegt und mit mindestens einem Befestigungselement 31 an der Stütze befestigt
und insbesondere verankert werden kann. Das Befestigungselement ist insbesondere eine
Befestigungsschraube, die durch entsprechende Öffnungen in der Montageplatte geführt
und mittels einer Haltemutter 32 gehalten ist. Das Verstärkungselement 9 ist an der
Montageplatte 30 fest und insbesondere unlösbar befestigt, insbesondere angeschweißt.
[0073] Insbesondere werden bei der Montage das Verstärkungselement 9 und die Montageplatte
30 unabhängig voneinander an der Stütze 3g montiert und in der an der Stütze 3 montierten
Anordnung miteinander verbunden, insbesondere kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig,
insbesondere miteinander verschweißt.
[0074] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 14 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten h.
[0075] Das Bauteil 1h entspricht im Wesentlichen einer Rahmenecke gemäß Fig. 2, wobei zusätzlich
sowohl an der äußeren Oberfläche 8 als auch an der inneren Seitenfläche 26 jeweils
eine Oberflächenbewehrung 33 angeordnet ist. Die Oberflächenbewehrung ist gemäß dem
gezeigten Ausführungsbeispiel als Textilbeton ausgeführt, der insbesondere an dem
Bauteil 1h eingebettet ist. Die Oberflächenbewehrung 33 ist flächenhaft ausgeführt
und ermöglicht eine Einkleidung des Bauteils 1h. Die Einkleidung des Bauteils 1h kann
einseitig, zweiseitig oder auch allseitig erfolgen.
[0076] Bei dem Bauteil 1h sind die Verstärkungselemente jeweils von der inneren Seitenfläche
26 ausgehend angebracht und mit einer außenliegenden Verankerung an der inneren Seitenfläche
26 ausgeführt. Die Verstärkungselemente 9 sind bei dem Bauteil 1h außerhalb des Kreuzungsbereichs
16 in dem Diskontinuitätsbereich 5h angeordnet.
[0077] Um in dem Eckenbereich 34 an der inneren Seitenfläche 26 das Anliegen der Oberflächenbewehrung
33 an dem Bauteil 1h zu gewährleisten, ist ein Umlenkelement 35 vorgesehen, das mittels
der Verstärkungselemente 9 im Bereich der außenliegenden Verankerung gehalten ist.
Das Umlenkelement ist insbesondere als Winkelblech ausgeführt, insbesondere entsprechend
der konkaven Kontur des Bauteils 1h in dem Eckenbereich 34.
[0078] Das Umlenkelement 35 ist optional. Insbesondere können die Verstärkungselemente auch
an der äußeren Oberfläche 8 mit der außenliegenden Verankerung ausgeführt sein.
[0079] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 15 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten i.
[0080] Wie bei dem vorherigen Ausführungsbeispiel sind an dem Bauteil 1i mehrere Elemente
zu Oberflächenbewehrung 33 an dem Bauteil 1i angeordnet. Als Oberflächenbewehrung
dient entweder Textilbeton oder Metallblech. Zur Befestigung der Oberflächenbewehrungen
33 an dem Bauteil 1i sind verschiedene Anordnungen der Verstärkungselemente möglich,
insbesondere mit einer Orientierung senkrecht zur jeweiligen Oberfläche des Bauteils
1i, wobei die Verstärkungselemente mit einer außenliegenden Verankerung, an der die
Oberflächenbewehrung 33 und im jeweiligen Eckenbereich ein Umlenkelement 35 gehalten
sind. An einem gegenüberliegenden Ende ist das jeweilige Verstärkungselement mit einer
innenliegenden Verankerung ausgeführt.
[0081] Alternativ ist auch ein Verstärkungselement denkbar, das beidseitig mit au-ßenliegender
Verankerung ausgeführt ist. In einer weiteren Ausführung ist ein Verstärkungselement
vorgesehen, das im Grund des Eckenbereichs 34 angeordnet ist quer zu den sich kreuzenden
Oberflächen, insbesondere unter einem 45°-Winkel orientiert ist. Die Anzahl der Verstärkungselemente
zum Befestigen des Umlenkelements 35 ist dadurch reduziert. Das quer orientierte Verstärkungselement
ist mit einer innenliegenden Verankerung ausgeführt, kann aber alternativ auch durch
den Knotenbereich durchgängig mit zwei außenliegenden Verankerungselementen ausgeführt
sein.
[0082] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 16 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten j.
[0083] Bei dem Bauteil 1j sind zur Oberflächenbewehrung Metallbleche vorgesehen, die ausschließlich
durch jeweils quer zu den Oberflächen 8 orientierte Verstärkungselemente an dem Bauteil
1j gehalten sind. Die Verstärkungselemente sind entweder als durchgängige Verstärkungselemente
mit zwei außenliegenden Verankerungen ausgeführt. Alternativ sind an den jeweils gegenüberliegenden
Oberflächen 8 die Verstärkungselemente derart angeordnet, dass sich die jeweils innenliegenden
Verankerungselemente in Dickenrichtung des Bauteils 1j übergreifen.
[0084] Die übergreifenden Verankerungselemente 9 und die jeweils durchgängigen Verankerungselemente
9 ermöglichen eine zuverlässige Kraftübertragung zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen
des Bauteils 1j. Der Vorteil der Verstärkungselemente 9 mit der innenliegenden Verankerung
besteht darin, dass sie unkomplizierter montiert werden können. Der Vorteil der durchgängigen
Verstärkungselemente 9 besteht darin, dass eine reduzierte Anzahl erforderlich ist.
[0085] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 17 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten k.
[0086] Bei dem Knotenpunkt des Bauteils 1k sind die Oberflächenbewehrungen 33 in den Stegen
durch jeweils gegenüberliegend angeordnete und sich bezüglich ihrer Verankerungselemente
übergreifende Verstärkungselemente gehalten. In dem Kreuzungsbereich 16 sind diagonal
orientierte Verstärkungselemente vorgesehen. Ein Verstärkungselement ist durchgängig
ausgeführt mit zwei außenliegenden Verankerungen. In der dazu senkrechten Orientierung
sind zwei Verstärkungselemente vorgesehen, die in Diagonalrichtung mit den inneren
Verankerungselementen übergreifend angeordnet sind.
[0087] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 18 und 19 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten 1.
[0088] Das Bauteil 11 weist eine Verstärkung auf, die zur Aufnahme von Torsionsbeanspruchungen
in Form eines Torsions-Momentes M
T ausgeführt ist.
[0089] Der Diskontinuitätsbereich 51 des Bauteils 11 weist eine Bauteil-Längsachse 37 auf.
[0090] Die verbesserte Aufnahme von Torsionsbeanspruchungen wird gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
insbesondere dadurch gewährleistet, dass eine erste Gruppe von Verstärkungselementen
9 jeweils parallel zueinander und parallel zur Bauteil-Längsachse 37 angeordnet sind.
Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um Bewehrungsstangen
mit Außengrobgewinde, wobei endseitig das erste Verankerungselement 12 als selbstschneidendes
Außengewinde und das gegenüberliegende zweite Verankerungselement 13 als Befestigungsmutter
ausgeführt sind. Die Befestigungsmutter ist an einem, insbesondere metrischen, Befestigungsgewinde
des Verstärkungselements 9 aufgeschraubt und an der außenliegenden Oberfläche 13 des
Bauteils 51 abgestützt ist.
[0091] In einer Ebene senkrecht zur Bauteil-Längsachse 37 sind die Verstärkungselemente
9 mit ihren Längsachsen 7 an den Eckpunkten eines fiktiven Rechtecks angeordnet. Das
fiktive Rechteck ist insbesondere geometrisch ähnlich zu der Außenkontur des Bauteils
11.
[0092] Die verbesserte Aufnahme von Torsionsbeanspruchungen wird insbesondere weiterhin
durch eine Gruppe von Zusatz-Verstärkungselementen 38 ermöglicht. Die Zusatz-Verstärkungselemente
38 sind insbesondere jeweils paarweise gegenüberliegend in einer Ebene senkrecht zur
Bauteil-Längsachse 37 angeordnet. In Blickrichtung der Bauteil-Längsachse 37 bilden
die Zusatz-Verstärkungselemente 38 einen, insbesondere geschlossenen und insbesondere
rechteckförmigen, Verstärkungsrahmen, der die erste Gruppe der Verstärkungselemente
9 einschließt. Die Kontur des Verstärkungsrahmens ist geometrisch ähnlich zu der Außenkontur
des Bauteils 11.
[0093] Der Verstärkungsrahmen 39 ist insbesondere oberflächennah in dem Bauteil 11 angeordnet.
Das bedeutet insbesondere, dass ein Oberflächenabstand a klein ist bezogen auf die
jeweilige Kantenlänge s des Bauteils 11. Der Oberflächenabstand a definiert insbesondere
den senkrechten Abstand einer Längsachse 40 des Zusatz-Verstärkungselements 38 von
der zugewandten äußeren Oberfläche 8 des Bauteils 11. Insbesondere gilt: a ≤ 0,3 ·
s, insbesondere a ≤ 0,25 · s, insbesondere a ≤ 0,2 · s, insbesondere a ≤ 0,15 · s,
insbesondere a ≤ 0,1 · s, insbesondere a ≤ 0,05 · s, und insbesondere a ≥ 0,01 · s.
Die Zusatz-Verstärkungselemente 38 sind gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils
als Betonschrauben ausgeführt, die endseitig in dem Bauteil 11 mit einem Schneidgewinde
verankert sind. An der jeweiligen Oberfläche 8 sind die Zusatz-Verstärkungselemente
38 mittels einer Befestigungsmutter als zweites Verankerungselement 13 befestigt.
[0094] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 20 und 21 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Bauteils beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen, auf deren Beschreibung hiermit verwiesen
wird. Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen mit einem nachgestellten m.
[0095] Das Bauteil 1m ist mit einer Verstärkung zur Aufnahme von Torsionsbeanspruchungen
ausgeführt. Das Zusatz-Verstärkungselement 38m ist bei diesem Ausführungsbeispiel
als Verstärkungslage ausgeführt, die an der Oberfläche 8 des Bauteils 1m von außen
angebracht ist. Die Verstärkungslage 38m ist insbesondere als Textilbeton ausgeführt
mit mindestens einer Bindemittelschicht und einer darin eingebundenen und/oder eingebetteten
textilen, insbesondere netzartigen flexiblen Bewehrungslage. Die Verstärkungslage
38m ist U-förmig entlang der äußeren Oberfläche 8 des Bauteils 1m angelegt, wie dies
in Fig. 21 dargestellt ist. An den beiden Enden der U-Kontur ist die Verstärkungslage
38m mittels mehrerer entlang der Bauteil-Längsachse 37 angeordneter Verstärkungselemente
9 an dem Bauteil 1m befestigt. Die Verstärkungselemente 9 sind insbesondere quer zur
Bauteil-Längsachse 37 und insbesondere parallel zueinander an gegenüberliegenden Seitenflächen
des Bauteils 1m angeordnet.
[0096] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Verstärkungselemente 9 als Betonschrauben
ausgeführt, die mit einem Schneidgewinde innenliegend in dem Bauteil 1m verankert
sind. An dem gegenüberliegenden, au-ßenliegenden Ende sind die Verstärkungselemente
9 mittels einer Befestigungsschraube gehalten.
[0097] Eine vorteilhafte Lastverteilung von den Verstärkungselementen 9 auf die Verstärkungslage
38m erfolgt gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Halteleiste 41, die
insbesondere als Flachstahl ausgeführt ist und Durchgangsbohrungen für die Verstärkungselemente
9 aufweist.
[0098] Optional sind in dem Bauteil 1m zwei Verstärkungselemente 9a vorhanden, die sich
mit der jeweiligen Längsachse 7 parallel zueinander und parallel zur Bauteil-Längsachse
37 in dem Bauteil 1m erstrecken. Die Verstärkungselemente 9a sind optional, können
also auch entfallen. Die Verstärkungselemente 9a sind bezogen auf den Querschnitt
des Bauteils 1m gemäß Fig. 20 untenliegend angeordnet, insbesondere gegenüberliegend
der offenen Enden des U der Verstärkungslage 38m und insbesondere gegenüberliegend
zu den Verstärkungselementen 9, die zum Befestigen der Verstärkungslage 38m dienen.
Insbesondere sind die Verstärkungselemente 9a benachbart zu den Eckenbereichen des
Querschnitts senkrecht zur Bauteil-Längsachse 37 angeordnet.
1. Anordnung mit
a. einem mindestens einen Diskontinuitätsbereich (5; 5a; 5b; 5c; 5d; 5e; 5f; 5g; 5h;
5i; 5j; 5k) aufweisenden Bauteil (1; 1a; 1b; 1c; 1d; 1e; 1f; 1g; 1h; 1i; 1j; 1k),
b. mindestens einem Verstärkungselement (9), das zumindest abschnittsweise innerhalb
eines Bohrlochs (6) in dem mindestens einen Diskontinuitätsbereich (5; 5a; 5b; 5c;
5d; 5e; 5f; 5g; 5h; 5i; 5j; 5k) angeordnet und jeweils endseitig verankert ist.
2. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verstärkungselement (9) als Bewehrungselement, insbesondere als
Bewehrungsstange, insbesondere mit Außengrobgewinde, ausgeführt ist.
3. Anordnung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verstärkungselement (9) an einem ersten Ende (10) ein erstes
Verankerungselement (12) und an einem dem ersten Ende (10) gegenüberliegendem zweiten
Ende (11) ein zweites Verankerungselement (13) aufweist.
4. Anordnung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verankerungselement (12) und/oder das zweite Verankerungselement (13) einteilig
an dem mindestens einen Verstärkungselement (9) ausgebildet ist, insbesondere als
selbstschneidendes Außengewinde.
5. Anordnung gemäß Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verankerungselement (12) und/oder das zweite Verankerungselement (13) mehrteilig
ausgebildet ist und ein Koppelelement (14) umfasst, das mechanisch mit dem mindestens
einen Verstärkungselement (9) koppelbar ist.
6. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verankerungselement (12) vollständig innerhalb des Bohrlochs (6) angeordnet
ist.
7. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verankerungselement (13) vollständig innerhalb des Bohrlochs (6) angeordnet
oder an einer an das Bohrloch (6) angrenzenden Oberfläche (8, 20, 21, 24, 25, 26)
des Bauteils (1; 1a; 1b; 1c; 1d; 1e; 1f; 1g; 1h; 1i; 1j; 1k) abgestützt ist.
8. Anordnung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mit dem mindestens einen Verstärkungselement (9) mechanisch gekoppelte Oberflächenbewehrung
(33), die an der Oberfläche (8, 20, 21, 24, 25, 26) des Bauteils (1h; 1i; 1j; 1k)
befestigt ist.
9. Anordnung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbewehrung (33) mittels eines Umlenkelements (35) in einem Eckenbereich
(34) des Bauteils (1h; 1i; 1j; 1k) gehalten ist.
10. Anordnung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an der Oberfläche (8, 20, 21, 24, 25, 26) des Bauteils (1g) angeordnete Monageplatte
(30), an der das mindestens eine Verstärkungselement (9) befestigt, insbesondere angeschweißt,
ist.
11. Anordnung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Diskontinuitätsbereich (51) eine Bauteil-Längsachse (37) aufweist,
wobei mindestens ein Zusatz-Verstärkungselement (38) quer, insbesondere senkrecht,
zu der Bauteil-Längsachse (37) orientiert ist.
12. Anordnung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Zusatz-Verstärkungselemente (38) vorhanden sind, die in einer senkrecht zur
Bauteil-Längsachse (37) orientierten Ebene entsprechend der Außenkontur des Bauteils
(11, 1m) im Diskontinuitätsbereich (51) angeordnet sind.
13. Anordnung gemäß Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Verstärkungslage (38m) als Zusatz-Verstärkungselement, insbesondere Textilbeton,
die an der Außenseite des Bauteils (1m) angeordnet und mittels des mindestens einen
Verstärkungselements (9) an dem Bauteil (1m) gehalten ist.
14. Verfahren zum nachträglichen Verstärken eines einen Diskontinuitätsbereich (5; 5a;
5b; 5c; 5d; 5e; 5f; 5g; 5h; 5i; 5j; 5k) aufweisenden Bauteils (1; 1a; 1b; 1c; 1d;
1e; 1f; 1g; 1h; 1i; 1j; 1k) umfassend die Verfahrensschritte
- Bereitstellen des Bauteils (1; 1a; 1b; 1c; 1d; 1e; 1f; 1g; 1h; 1i; 1j; 1k) mit einem
Diskontinuitätsbereich (5; 5a; 5b; 5c; 5d; 5e; 5f; 5g; 5h; 5i; 5j; 5k),
- Anbringen mindestens eines Verstärkungselementes (9) zumindest abschnittsweise innerhalb
eines Bohrlochs (6) in dem Diskontinuitätsbereich (5; 5a; 5b; 5c; 5d; 5e; 5f; 5g;
5h; 5i; 5j; 5k),
- endseitiges Verankern des mindestens eines Verstärkungselementes (9) an dem Bauteil
(1; 1a; 1b; 1c; 1d; 1e; 1f; 1g; 1h; 1i; 1j; 1k).