[0001] Die Erfindung betrifft eine durch Druckeinwirkung betätigbare Haltevorrichtung für
eine Tür, insbesondere für eine Falttür oder Faltschiebetür, und eine Funktionseinheit,
insbesondere ein Möbelstück, mit einer Tür, insbesondere mit einer Falttür oder Faltschiebetür,
die mit wenigstens einer Haltevorrichtung versehen ist.
[0002] Zum Abschliessen von Funktionseinheiten, wie Öffnungen von Räumen oder Möbelstücken,
werden oft faltbare Türen bzw. Falttüren, gegebenenfalls verschiebbare Falttüren oder
Faltschiebetüren, verwendet, die nach der Freigabe der Öffnung vorzugsweise in ein
Türfach bzw. in einen Parkraum verschoben werden, um nicht störend in Erscheinung
zu treten.
[0003] Die
US9284761B2 offenbart ein Möbelstück mit einer Verschiebevorrichtung, mittels der ein mit einer
Faltschiebetür verbundenes Montageprofil innerhalb eines Türfachs verschiebbar ist.
Die Faltschiebetür umfasst zwei Türelemente, von denen das erste Türelement rückseitig
durch Anschlagscharniere mit einem Montageprofil und frontseitig durch Falttürscharniere
mit der Rückseite eines Zusatzelements bzw. des zweiten Türelements verbunden ist,
das frontseitig mit einem Laufwerk verbunden ist, welches entlang einer Laufschiene
verschiebbar ist, die zwei senkrecht zueinander ausgerichtete und durch einen Kurvenabschnitt
miteinander verbundene Schienenabschnitte aufweist, von denen ein erster Schienenabschnitt
in das Türfach hinein und ein zweiter Schienenabschnitt entlang der Front der Möbelstücks
verläuft. Das Montageprofil ist von einer Stützvorrichtung in senkrechter Ausrichtung
gehalten und an der Oberseite und der Unterseite mit Führungslaufwerken versehen,
die ihn Führungsschienen geführt sind.
[0004] Zum Schliessen des Möbelstücks wird die Falttür aus dem Türfach ausgefahren und aufgefaltet.
In der Schliessstellung sind die Türelemente planar zueinander ausgerichtet. Zum Öffnen
des Möbelstücks wird die Falttür wieder zugefaltet, wobei die Türelemente in einer
Offenstellung vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet in das Türfach eingefahren
werden.
[0005] In der Schliessstellung ist die Falttür in planarer Ausrichtung zu halten, damit
ein Faltvorgang nicht selbsttätig ausgelöst wird. Nach dem Öffnen der Falttür aus
der Schliessstellung wäre es zudem wünschenswert, wenn der Faltvorgang automatisch
vollzogen würde.
[0006] Die
DE202018100262U1 offenbart eine durch Druckeinwirkung betätigbare Haltevorrichtung, die sowohl das
Halten der Falttür in der Schliessstellung als auch den Faltvorgang unterstützt, nachdem
die Falttür aus der Schliessstellung gelöst wurde. Diese Vorrichtung umfasst ein erstes
Beschlagteil, das mit dem ersten Türelement der Falttür verbunden ist, und ein zweites
Beschlagteil, das mit dem zweiten Türelement der Falttür verbunden ist. Zwischen dem
ersten Beschlagteil und einer am zweiten Beschlagteil angeordneten Kopplungsvorrichtung
befindet sich ein Ausstosselement, welches beweglich mit dem ersten Beschlagteil und
der Kopplungsvorrichtung verbunden ist. Eine Verstellung des ersten Beschlagteils
relativ zur Kopplungsvorrichtung erfolgt über einen Kraftspeicher, der manuell vom
Anwender zu laden ist und der gegen das Ausstosselement wirkt. Eine Auslösevorrichtung
steht über ein Verbindungsseil mit dem zweiten Türflügel in Verbindung. Die Entriegelung
der Verriegelungsvorrichtung erfolgt durch Druckeinwirkung auf die planar ausgerichteten
Türelemente, wodurch diese weiter in Schliessrichtung aus der planaren Ausrichtung
überdrückt werden.
[0007] Diese Vorrichtung ist komplex aufgebaut und erfordert zahlreiche Vorrichtungsteile,
von denen eine erste Gruppe mit dem ersten Türelement und eine zweite Gruppe mit dem
zweiten Türelement zu verbinden ist. Ferner sind Vorrichtungsteile vorgesehen, welche
die beiden Beschlagteile und somit die beiden Türelemente miteinander verbinden und
von denen erste Vorrichtungsteile mit entsprechenden Aufwand mechanisch geführt und
zweite Vorrichtungsteile lose gehalten sind, was in der Regel nicht erwünscht ist.
Die Türelemente der Falttür werden zudem allein von der Haltevorrichtung in Schliessstellung
gehalten, weshalb Massnahmen erforderlich sind, die einer versehentlichen Entriegelung
entgegenwirken. Aufgrund der Verwendung von zwei Beschlagteilen ist ferner darauf
zu achten, dass diese in korrektem Abstand voneinander und in korrekter gegenseitiger
Ausrichtung und Höhe mit dem ersten und zweiten Türelement verbunden werden. Zu beachten
ist ferner, dass diese Vorrichtung viel Raum in Anspruch nimmt, was bei üblicherweise
beschränkten Raumverhältnissen innerhalb des Möbelstücks und insbesondere innerhalb
eines Türfachs unvorteilhaft ist.
[0008] Weiterhin ist die Haltevorrichtung nur für die Verwendung mit Falttüren geeignet,
so dass für Türen mit nur einem Türelement eine weitere Haltevorrichtung erforderlich
ist.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Haltevorrichtung
zu schaffen.
[0010] Mittels der Haltevorrichtung soll ein Türelement, das eine Einzeltür oder zusammen
mit einem Zusatzelement eine Falttür, gegebenenfalls eine Faltschiebetür, bildet,
in einer Schliessstellung gehalten und aus der Schliessstellung gelöst werden können.
Ferner ist eine Funktionseinheit, insbesondere ein Möbelstück, mit einem Türelement,
das eine Einzeltür oder zusammen mit einem Zusatzelement eine Falttür, gegebenenfalls
eine Faltschiebetür bildet, zu schaffen, die mit wenigstens einer solchen Haltevorrichtung
ausgerüstet ist.
[0011] Die Haltevorrichtung soll einfach aufgebaut sein und möglichst wenig Vorrichtungsteile
aufweisen, sodass die Haltevorrichtung mit geringem Kosten hergestellt werden kann.
[0012] Die Haltevorrichtung soll zudem mit geringen Abmessungen realisiert werden, sodass
die Haltevorrichtung in der Schliessstellung bei geschlossener Einzeltür oder bei
planarer Ausrichtung der Türelemente der Falttür und auch bei paralleler Ausrichtung
der Türelemente der Falttür nur wenig Raum in Anspruch nimmt. Der dem Anwender zur
Verfügung stehende Nutzraum soll daher optimiert werden, indem die Haltevorrichtung
nicht weit in den Nutzraum hineinragt und indem ein Türfach für die gehaltene Tür
mit möglichst geringen Dimensionen realisiert werden kann.
[0013] Die Haltevorrichtung soll in einfacher Weise in der Funktionseinheit, gegebenenfalls
in einem Möbelstück montiert werden können. Eine gegenseitige Ausrichtung von Vorrichtungsteilen
soll vermieden oder zumindest wesentlich vereinfacht werden.
[0014] Die Haltevorrichtung soll die Tür, gegebenenfalls die Falttür ohne zusätzliche Massnahmen
zuverlässig in der Schliessstellung halten und den Öffnungsvorgang, gegebenenfalls
den Faltvorgang unterstützen, nachdem die Tür aus der Schliessstellung gelöst wurde.
[0015] Diese Aufgabe wird mit einer Haltevorrichtung gemäss Anspruch 1 und einer Funktionseinheit,
gegebenenfalls einem Möbelstück, gemäss Anspruch 12 gelöst, die mit wenigstens einer
solchen Haltevorrichtung ausgerüstet ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0016] Die Haltevorrichtung, die dem Halten eines drehbar gehaltenen Türelements, das eine
Einzeltür oder zusammen mit einem Zusatzelement eine Falttür bildet, in einer Schliessstellung
und die dem Lösen des Türelements aus der Schliessstellung dient, ist mit dem Türelement
verbindbar und durch eine erste Druckeinwirkung in eine Haltestellung und durch eine
zweite Druckeinwirkung in eine Freigabestellung überführbar.
[0017] Erfindungsgemäss umfasst die Haltevorrichtung ein Montageteil mit einem Montagekörper,
der einerseits mit dem Türelement verbindbar und der andererseits durch eine Hebelwelle
und entfernt von der Hebelwelle durch eine Kopplungseinheit mit einem Hebelkörper
eines Haltehebels verbunden ist, der um die Hebelwelle gegenüber dem Montagekörper
drehbar ist und der an einem von der Hebelwelle abgewandten Frontstück einen Haltemagnet
hält, der in der Schliessstellung des Türelements mit einem stationär gehaltenen magnetischen
oder ferromagnetischen Kontaktelement zusammenwirken kann, um das Türelement in der
Schliessstellung zu halten, und dass die Kopplungseinheit einen Kopplungshebel umfasst,
der an einem Ende mit einer Zentralwelle und am anderen Ende mit einer Kopplungswelle
verbunden ist, die parallel zueinander ausgerichtet sind, wobei die Zentralwelle drehbar
im Hebelkörper oder im Montagekörper und die Kopplungswelle verschiebbar in wenigstens
einer Führungsbahn des Montagekörpers oder des Hebelkörpers und in einer Kopplungsbahn
eines Kopplungsteils gehalten ist, das von einem Kraftübertrager gehalten ist, der
in einer Verriegelungseinheit jeweils durch Druckeinwirkung zyklisch zwischen einer
Verriegelungsposition, in der die Haltevorrichtung die Haltestellung erreicht, und
einer Freigabeposition, in der die Haltevorrichtung die Freigabestellung erreicht,
verschiebbar ist.
[0018] Die Haltevorrichtung ist vorteilhaft mit nur wenigen Vorrichtungsteilen aufgebaut
und kann somit kostengünstig hergestellt und einfach zusammengebaut werden.
[0019] Die Haltevorrichtung kann vorteilhaft an nur einem Türelement, gegebenenfalls an
einem Türelement einer Falttür oder Faltschiebetür montiert werden. Es ist daher nicht
notwendig, Vorrichtungsteile an einem ersten und an einem zweiten Türelement zu montieren,
korrekt gegeneinander auszurichten und zu positionieren und miteinander zu verbinden.
Auch die Montage der Haltevorrichtung selbst am zugeordneten Türelement ist unkritisch
und kann mit einfachen Massnahmen durchgeführt werden. Dabei muss lediglich sichergestellt
werden, dass der Haltemagnet der Haltevorrichtung in der Schliessstellung der Tür,
gegebenenfalls der Falttür, mit dem stationär gehaltenen magnetischen oder ferromagnetischen
Kontaktelement zusammenwirken kann. Die Haltevorrichtung ist daher universell einsetzbar
und kann auch nachträglich an bereits installierten Funktionseinheiten oder Möbelstücken
montiert werden.
[0020] Der Kraftübertrager ist vorzugsweise ein Betätigungskolben, der vorzugsweise in einem
zylindrischen Gehäuse axial geführt ist. Der Kraftübertrager kann hingegen auch stabförmig
ausgebildet sein oder eine andere Form aufweisen.
[0021] Das Montageteil und der Haltehebel sind vorzugsweise ineinander einsenkbar, sodass
die Haltevorrichtung in der Schliessstellung oder in einer Parkierstellung, in der
die Türelemente einer Falttür gegeneinander gefaltet sind, nur wenig Raum in Anspruch
nimmt. In der Schliessstellung oder der Parkierstellung ist das Montageteil in den
Haltehebel oder der Haltehebel in das Montageteil eingesenkt, weshalb die Abmessungen
der gesamten Haltevorrichtung vorzugsweise allein von den Abmessungen des Montageteils
oder des Haltehebels bestimmt sind.
[0022] Der Montagekörper ist vorzugsweise zumindest teilweise U-Profil-förmig ausgebildet
und umfasst zwei durch ein Körpermittelstück miteinander verbundene Seitenwände, die
eine Aufnahmekammer begrenzen, in der die Verriegelungseinheit ganz oder teilweise
aufgenommen und kraftschlüssig oder formschlüssig gehalten ist. Alternativ kann die
Verriegelungseinheit auch im Haltehebel angeordnet werden.
[0023] Bei der Anordnung der Verriegelungseinheit innerhalb des U-Profil-förmigen Montagekörpers
weist vorzugsweise jede der Seitenwände eine Führungsbahn auf, sodass der Kopplungshebel
in den beiden Führungsbahnen, die einander gegenüber liegen und parallel zueinander
verlaufen, beidseitig sicher geführt ist. Bei der Anordnung der Verriegelungseinheit
innerhalb des U-Profil-förmigen Hebelkörpers weist vorzugsweise jedes der Seitenteile
des Hebelkörpers eine Führungsbahn auf, sodass der Kopplungshebel in den beiden Führungsbahnen,
die einander gegenüber liegen und parallel zueinander verlaufen, beidseitig sicher
geführt ist.
[0024] Die Führungsbahn oder die Führungsbahnen weisen einen geraden oder gekrümmten Verlauf
auf. Vorzugsweise weisen die Führungsbahnen einen V-förmigen Verlauf mit Bahnenden
auf, die der Kopplungseinheit zugewandt sind. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass beim Schliessvorgang eine hohe Kraft auf den Kraftübertrager übertragen
werden kann. Zumindest der Bahnabschnitt der Führungsbahnen, der von der Kopplungswelle
zu Beginn des Schliessvorgangs durchlaufen wird, ist daher vorzugsweise gegenüber
der Längsachse des Montageteils geneigt. Der Neigungswinkel dieses Bahnabschnitts
liegt vorzugsweise bei rund 45°. Der Bahnabschnitt der Führungsbahnen, der von der
Kopplungswelle beim Öffnungsvorgang zuerst durchlaufen wird, verläuft vorzugsweise
ebenfalls geneigt, wodurch eine grössere Bahnlänge resultiert, ohne dass in axialer
Richtung mehr Raum in Anspruch genommen wird.
[0025] Die Länge der Führungsbahnen ist vorzugsweise derart gewählt, dass der Kraftübertrager
zumindest bei der zweiten Druckeinwirkung über die Verriegelungsposition hinaus in
eine Übergangsposition verschiebbar ist. Dies ermöglicht ein sogenanntes Überdrücken
der Falttür in Schliessrichtung, um ein Halteelement eine Verankerung einzukoppeln
oder aus der Verankerung zu lösen.
[0026] Vorzugsweise ist der Kraftübertrager innerhalb der Verriegelungseinheit durch ein
Federelement gestützt, welches der Druckeinwirkung der Kopplungswelle auf den Kraftübertrager
entgegenwirkt und den Kraftübertrager, nachdem er aus der Verriegelungsposition gelöst
und in die Übergangsposition überführt wurde, selbsttätig zurück in die Freigabeposition
verschiebt, in der der Haltehebel gegenüber dem Montageteil ausgeschwenkt wird.
[0027] Die entsprechende Kraft zur gegenseitigen Verdrehung des Montageteils und des Haltehebels
kann auch von einer externen Kraftquelle ausgeübt werden. In vorzugsweisen Ausgestaltungen
kann auch ein weiteres Federelement auf das Montageteil und den Haltehebel einwirken.
Beispielsweise ist im Bereich der Hebelwelle und/oder entfernt von der Hebelwelle
eine Feder, beispielsweise Schraubenfeder, angeordnet. Weiterhin kann zwischen dem
Montageteil und dem Haltehebel eine Blattfeder vorgesehen sein.
[0028] Die Verriegelungseinheit ist vorzugsweise justierbar und umfasst dazu ein Justierteil
mit einem Eingriffselement, welches mittels eines Werkzeugs betätigbar ist, das vorzugsweise
durch einen im Montagekörper vorgesehenen Justierkanal in die Aufnahmekammer einführbar
ist. Mittels des Werkzeugs ist beispielsweise das Erreichen der Verriegelungsposition
oder der Übergangsposition einstellbar.
[0029] Das Kopplungsteil ist vorzugsweise U-Profil-förmig ausgebildet und umfasst zwei je
mit einer Kopplungsbahn versehene Kopplungsplatten, zwischen denen das mit der Kopplungswelle
versehene Endstück des Kopplungshebels gehalten ist. Die Kopplungswelle ist daher
vorzugsweise auf beiden Seiten je durch eine Kopplungsbahn und durch eine Führungsbahn
geführt, weshalb keine Torsionskräfte auf die Kopplungswelle und die Kopplungseinheit
einwirken. Eine auf die Haltevorrichtung einwirkende Druckkraft kann daher ohne wesentliche
Verluste auf die Verriegelungseinheit übertragen werden. Ebenso kann die Verriegelungseinheit
Kräfte beim Öffnungsvorgang mit nur minimalen Verlusten über den Kraftübertrager zurück
übertragen.
[0030] Die Kopplungsbahn oder die Kopplungsbahnen verleihen der Kopplungswelle die Freiheit,
der Führungsbahn oder den Führungsbahnen zu folgen, auch wenn diese nicht linear ausgebildet
sind. Bei der Verschiebung des Kraftübertragers wird daher eine Blockade der Kopplungswelle
stets vermieden.
[0031] Der Hebelkörper ist vorzugsweise zumindest teilweise U-Profil-förmig ausgebildet
ist und umfasst zwei durch ein Körpermittelstück miteinander verbundene Seitenwände,
die eine Hebelkammer begrenzen, in die das Montageteil ganz oder teilweise einsenkbar
ist.
[0032] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung weist der Hebelkörper einen Werkzeugkanal auf,
durch den ein Werkzeugteil hindurch führbar ist, um eine durch den Montagekörper hindurch
geführte Montageschraube zu betätigen. Dies erlaubt es, die Haltevorrichtung vorteilhaft
zu montieren und zu demontieren.
[0033] An dem von der Hebelwelle abgewandten Frontstück hält der Hebelkörper des Haltehebels
vorzugsweise wenigstens eine Laufrolle. Beispielsweise ist das Frontstück gabelförmig
ausgebildet und von einer Lagerwelle durchstossen, mittels der eine oder mehrere Laufrollen
gehalten werden. Durch die Laufrollen wird sichergestellt, dass das Frontstück des
Haltehebels in der Schliessstellung nicht mit einem Teil des Möbelstücks und in der
Parkierstellung, nach dem Falten der Falttür, nicht mit dem benachbarten Türelement
kollidieren kann. Laufrollen können ferner derart dimensioniert sein, dass der Haltemagnet
das Kontaktelement nicht berühren kann.
[0034] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Hebelkörper
eine Magnetkammer aufweist, in die der Haltemagnet eingesenkt ist.
[0035] An die Magnetkammer schliesst vorzugsweise eine Durchgangsöffnung an, durch die eine
Verbindungsschraube hindurch geführt ist, die den Haltemagneten mit einem Gewindeteil
verbindet, das vorzugsweise auf eine Stützfeder abgestützt ist und das den Haltemagneten
schwenkbar hält. Das Gewindeteil umfasst vorzugsweise einen Gewindezapfen, der mit
Spiel innerhalb der Durchgangsöffnung gehalten ist. Der Haltemagnet kann sich daher
selbsttätig ausrichten und auch dann optimal mit dem magnetischen oder ferromagnetische
Kontaktelement magnetisch zusammenwirken, wenn der Haltehebel nicht parallel zum Montageteil
und/oder zum Kontaktelement ausgerichtet ist. Der Haltehebel kann in der Schliessstellung
der Falttür gegenüber dem Montageteil somit noch immer um einen Winkel von beispielsweise
1° - 10° gedreht sein, was erlaubt, die Falttür zu überdrücken und die Haltevorrichtung
aus der Haltestellung zu lösen. Die Kopplungswelle kann daher von der Verriegelungsposition
in die Übergangsposition überführt werden, in der das Montageteil und der Haltehebel
mit ihren Längsachsen nun tatsächlich parallel zueinander ausgerichtet sein können.
[0036] Nach dem Lösen der Haltevorrichtung aus der Verriegelungsposition wird die Kopplungswelle
durch Federkraft entlang der Führungsbahn oder entlang den Führungsbahnen zurückgeführt,
wodurch der Haltehebel vom Montageteil weggedreht und bei diesem Vorgang auch gegenüber
dem Kontaktelement geneigt wird, wodurch der Haltemagnet seitlich angehoben wird und
sich vom Kontaktelement lösen kann. Der Haltemagnet wird daher nicht frontal vom Kontaktelement
angehoben, was einen erheblichen Kraftaufwand erfordern würde, sondern durch langsame
Neigung graduell abgelöst, was mit geringem Kraftaufwand möglich ist. Der Haltemagnet
kann daher in der Schliessstellung zuverlässig am Kontaktelement anhaften und beim
Öffnungsvorgang trotzdem leicht vom Kontaktelement gelöst werden.
[0037] Das Kontaktelement ist beispielsweise eine ferromagnetische Platte, wie eine Stahlplatte
oder eine Eisenplatte. Der als Permanentmagnet ausgebildete Haltemagnet ist vorzugsweise
ein Seltene-Erden-Magnet, der beispielsweise aus Eisenmetallen (Eisen und/oder Cobalt
und/oder Nickel) und Seltenerdmetallen (insbesondere Neodym, Samarium, Praseodym,
Dysprosium, Terbium, oder Gadolinium) besteht. Grundsätzlich kann auch das Kontaktelement
ein Permanentmagnet sein.
[0038] Das Kontaktelement kann dabei integraler Bestandteil der Funktionseinheit, gegebenenfalls
eines Möbelstücks, sein oder an passender Stelle mit der Funktionseinheit verbunden
werden. Beispielsweise umfasst die Funktionseinheit eine ferromagnetische Schiene
oder eine ferromagnetische Abdeckung, mit der der Haltemagnet magnetisch zusammenwirken
kann.
[0039] Ein direkter physischer Kontakt zwischen dem Haltemagnet und dem Kontaktelement ist
dabei nicht notwendig und wird vorzugsweise vermieden, indem der Haltemagnet auf der
dem Kontaktelement zugewandten Seite und/oder das Kontaktelement auf der dem Haltemagnet
zugewandten Seite mit einer Schutzschicht beispielsweise aus Kunststoff überdeckt
ist. Der Haltemagnet und/oder das Kontaktelement können auch in einem benachbarten
Teil eingesenkt sein, sodass eine Kontaktierung ausgeschlossen ist.
[0040] Vorzugsweise ist der Haltemagnet in einem Magnetbecher gehalten, der vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigt ist und den Haltemagneten leicht überragt und in der Schliessstellung
der Tür in Kontakt mit dem Kontaktelement tritt. Durch das Auftreffen des vorzugsweise
elastisch ausgebildeten und/oder elastisch gelagerten Magnetbechers auf das Kontaktelement
werden Schläge und störende Geräusche vermieden. Durch die magnetische Ankopplung
des Haltemagneten an das Kontaktelement resultiert hingegen trotzdem eine stabile
Verbindung, durch die die Tür sicher in der Schliessstellung gehalten wird.
[0041] Der Hebelkörper umfasst vorzugsweise eine Magnetkammer, in die der Haltemagnet und
vorzugsweise der Magnetbecher gehalten sind. Der Haltemagnet kann daher vollständig
in den Haltehebel oder das Frontstück des Haltehebels eingesenkt sein, ohne zusätzlicher
Raum in Anspruch zu nehmen. Der Haltemagnet ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet
und in der entsprechend dimensionierten Magnetkammer gehalten.
[0042] Vorzugsweise wird eine Verbindungsschraube durch eine Durchgangsöffnung im Haltehebel
hindurch und in ein elastisches Gewindeteil eingeführt, das auf der anderen Seite
des Haltehebels vorzugsweise in einer Haltekammer gehalten ist, sodass es den Haltehebel
nicht überragt. Das Gewindeteil umfasst vorzugsweise eine Halteplatte mit einem Gewindezapfen,
in den die Verbindungsschraube eingeschraubt wird und der vorzugsweise durch die Durchgangsöffnung
bis zur Magnetkammer hindurchgeführt ist. Aufgrund des Spiels des Gewindezapfens innerhalb
der Durchgangsöffnung und der flexiblen Lagerung der Halteplatte mittels einer Stützfeder
kann der Gewindezapfen zur Seite geneigt werden. Mit der Verbindungsschraube kann
auch der Haltemagnet, zur Seite geneigt werden, um sich selbsttätig optimal gegenüber
dem Halteelement auszurichten. Die vorzugsweise spiralförmige Stützfeder wird dabei
entsprechend gestaucht.
[0043] Die Funktionseinheit, eine durch wenigstens eine Tür oder eine Falttür abschliessbare
Gebäudeeinheit, oder ein durch wenigstens eine Tür oder eine Falttür abschliessbares
Möbelstück, umfasst typischerweise wenigstens ein Türfach, in dem die gefaltete Falttür
parkierbar ist. Die Funktionseinheit kann beispielsweise eine Tür mit nur einem Türblatt
und ein zugeordnetes erstes Türfach sowie eine Falttür mit zwei gegeneinander faltbaren
Türelementen und ein zweites Türfach aufweisen. Die Funktionseinheit kann auch zwei
Einzeltüren oder zwei Falttüren aufweisen.
[0044] Eine Falttür umfasst zwei durch Falttürscharniere miteinander verbundene und um eine
Drehachse gegeneinander drehbare Türelemente, von denen eines mit einer erfindungsgemässen
Haltevorrichtung derart verbunden ist, dass der Haltemagnet in der Schliessstellung
der Falttür mit dem stationär gehaltenen magnetischen oder ferromagnetischen Kontaktelement
zusammenwirken kann, das mit einem Teil der Funktionseinheit fest verbunden ist oder
das ein strukturelles Element der Funktionseinheit bildet.
[0045] Die Haltevorrichtung ist vorzugsweise an der Unterseite oder der Oberseite an einem
der Türelemente montiert und parallel zur Unterkante oder Oberkante des zugeordneten
Türelements ausgerichtet und mit dem Haltehebel und dem Haltemagnet der Funktionseinheit
zugewandt. Sofern das Kontaktelement anderweitig, beispielsweise auf halber Schrankhöhe,
zum Beispiel an einem Zwischenboden befestigt ist, so kann die Haltevorrichtung auch
auf dieser Höhe befestigt werden.
[0046] Vorzugsweise ist wenigstens eines der Falttürscharniere mit einer Scharnierfeder
ausgerüstet, welche die Scharnierhebel des Falttürscharniers, die durch eine Scharnierachse
miteinander verbunden sind, gegeneinander dreht, sodass die Scharnierfeder gespannt
ist, wenn die Scharnierhebel in der Schliessstellung der Falttür auseinander gedreht
sind. Sobald die Haltevorrichtung aus der Schliessstellung gelöst ist, unterstützen
die Falttürscharniere somit den Faltvorgang der Falttür.
[0047] Die Scharnierfeder umfasst vorzugsweise zwei durch ein Federmittelstück miteinander
verbundene Federpakete auf, welche die Scharnierachse umschliessen und je mit einem
Federendstück am ersten Scharnierhebel anliegen, während das Federmittelstück am zweiten
Scharnierhebel anliegt. Die Federpakete sind vorzugsweise schraubenförmig oder spiralförmig.
[0048] Vorzugsweise ist auch wenigstens eines der Anschlagscharniere, das mit einer einteiligen
Tür oder mit einer Falttür verbunden ist, mit einer Scharnierfeder bestückt.
[0049] Der Öffnungsvorgang der einteiligen Tür oder der Faltvorgang der Falttür wird ausgehend
von der Schliessstellung daher vorzugsweise durch wenigstens ein Anschlagscharnier
und/oder wenigstens ein Falttürscharnier unterstützt.
[0050] Die Funktionseinheit, gegebenenfalls das Möbelstück, kann beliebig ausgestaltet sein.
Vorzugsweise ist das Türelement an einer Kante durch Anschlagscharniere mit einem
Montageprofil verbunden, welches innerhalb eines Türfachs des Möbelstücks verschiebbar
ist, und an einer gegenüberliegenden Kante durch Falttürscharniere gegebenenfalls
mit einem Zusatzelement oder einem zweiten Türelement verbunden. Das zweite Türelement
ist an einer von den Falttürscharnieren entfernten Kante vorzugsweise mit einem Führungslaufwerk
verbunden, das in einer Führungsschiene geführt ist, welche entlang der Frontseite
des Möbelstücks verläuft und von der vorzugsweise das magnetische oder ferromagnetische
Kontaktelement gehalten ist.
[0051] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Funktionseinheit 1 in der Ausgestaltung eines Möbelstücks mit
einer Falttür 11 mit zwei Türelementen 111, 112, die mit einer erfindungsgemässen
Haltevorrichtung 2 ausgerüstet und in ein erstes Türfach 10 einschiebbar ist, und
mit einer Tür 11 mit nur einem Türelement 111, die mit einer erfindungsgemässen Haltevorrichtung
2 ausgerüstet und in ein zweites Türfach 10 einschiebbar ist;
- Fig. 2
- die Rückseite der Falttür 11 des Möbelstücks 1 von Fig. 1 mit dem ersten Türelement
111, das an der nachlaufenden Kante durch Anschlagscharniere 13 mit einem Montageprofil
12 und an der vorlaufenden Kante durch Falttürscharniere 3 mit einem Zusatzelement
bzw. einem zweiten Türelement 112 verbunden ist und an dem eine erfindungsgemässe
Haltevorrichtung 2 montiert ist, die einen Haltemagneten 282 aufweist, der in der
Schliessstellung der Falttür 11 mit einem magnetischen oder ferromagnetischen Kontaktelement
20 zusammenwirkt, das von einem Teil des Möbelstücks 1 stationär gehalten ist;
- Fig. 3
- in Explosionsdarstellung die erfindungsgemässe Haltevorrichtung 2 von Fig. 2, die
ein Montageteil 21 mit einem Montagekörper 211, einen Haltehebel 22 mit einem Hebelkörper
221, eine Hebelwelle 23 zur Verbindung des Montagekörpers 211 und des Hebelkörpers
221, eine Anordnung mit einem Haltemagnet 282, eine Verriegelungseinheit 24 sowie
eine Kopplungseinheit 25 umfasst, mittels der der Montagekörper 211, der Hebelkörper
221 und die Verriegelungseinheit 24 miteinander koppelbar sind;
- Fig. 4
- einen Teil der Falttür 11 von Fig. 2 kurz vor Erreichen der Schliessstellung oder
kurz nach dem Lösen aus der Schliessstellung;
- Fig. 5
- die Falttür 11 von Fig. 4 mit dem ersten Türelement 111, das durch einen Schnitt vom
Falttürscharnier 3 getrennt ist, und dem zweiten Türelement 112 in paralleler Ausrichtung,
in der die Falttür 11 in das zugehörige Türfach 10 eingeschoben werden kann;
- Fig. 6a
- den Hebelkörper 221 von Fig. 3 mit Blick auf eine Hebelkammer 2210, in die der Montagekörper
211 einsenkbar ist;
- Fig. 6b
- den Hebelkörper 221 von Fig. 3 mit Blick auf eine Magnetkammer 2218, in die der Haltemagnet
282 von Fig. 3 eingesetzt wird;
- Fig. 6c
- den Montagekörper 211 von Fig. 3 mit Blick auf eine Aufnahmekammer 2110, in die die
Verriegelungseinheit 24 von Fig. 3einsetzbar ist;
- Fig. 6d
- den Montagekörper 211 von Fig. 3 mit Blick auf die Seite, die mit einem der Türelemente
111, 112 von Fig. 1 verbunden wird;
- Fig. 7a
- die Frontseite der Haltevorrichtung 2 von Fig. 3 mit dem vom Kontaktelement 20 gelösten
Haltemagnet 282 vor Erreichen der Schliessstellung oder nach Verlassen der Schliessstellung;
- Fig. 7b
- die Frontseite der Haltevorrichtung 2 von Fig. 7a in der Schliessstellung der Tür
11 oder der Falttür 11 von Fig. 1 mit dem Haltemagnet 282, der mit dem Kontaktelement
20 magnetisch gekoppelt ist;
- Fig. 7c
- die Frontseite der Haltevorrichtung 2 von Fig. 7b während des Vorgangs des Überdrückens,
durch den die Haltevorrichtung 2 in die Haltestellung gebracht oder aus der Haltestellung
gelöst wird;
- Fig. 8
- die Haltevorrichtung 2 in der Stellung von Fig. 7a mit einem Längsschnitt durch den
Montagekörper 211 und den Hebelkörper 221;
- Fig. 9
- die Verriegelungseinheit 24 von Fig. 3 in einer prinzipiellen Darstellung;
- Fig. 10a
- das Falttürscharnier 3 von Fig. 2, das einen ersten Scharnierhebel 31 und einen zweiten
Scharnierhebel 32, die durch eine Scharnierachse 33 miteinander verbunden sind, und
eine Scharnierfeder 34 umfasst, die in dieser Stellung des Scharniers 3 gespannt ist
und mit zwei durch ein Federmittelstück 343 miteinander verbundenen Federpaketen 341,
342 die Scharnierachse 33 umschliesst und mit Federendstücken 3411, 3421 am ersten
Scharnierhebel 31 und mit dem Federmittelstück 343 am zweiten Scharnierhebel 32 anliegt;
und
- Fig. 10b
- das Scharnier 3 in Explosionsdarstellung.
[0052] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Funktionseinheit 1 in der Ausgestaltung eines
Möbelstücks 1 mit einer Falttür 11, die mit einer erfindungsgemässen Haltevorrichtung
2 ausgerüstet und in ein erstes Türfach 10 einschiebbar ist, und mit einer einteiligen
Tür 11, die mit einer erfindungsgemässen Haltevorrichtung 2 ausgerüstet und in ein
zweites Türfach 10 einschiebbar ist. Das Möbelstück 1 weist vorzugsweise Seitenwände
1A, einen Oberboden 1B, einen Unterboden 1C, einen Zwischenboden 1E und beidseits
Trennwände 1D auf, welche mit den Seitenwänden 1A die Türfächer 10 begrenzen.
[0053] Die Falttür 11 weist ein erstes Türelement 111 auf, das auf einer Seite durch Anschlagscharniere
13 mit einem Montageprofil 12, und auf der anderen Seite durch Falttürscharniere 3
mit einem Zusatzelement 112 bzw. einem zweiten Türelement 112 verbunden ist, dessen
Abmessungen vorzugsweise den Abmessungen des ersten Türelements 111 entsprechen. Die
Falttür 11 ist leicht aufgefaltet und kann entweder vollständig gefaltet und mit den
parallel zueinander ausgerichteten Türelementen 111, 112 in das Türfach 10 eingefahren
oder vollständig aufgefaltet und in eine Schliessstellung überführt werden, in der
die beiden Türelemente 111, 112 zumindest annähernd in einer Ebene ausgerichtet sind.
Damit die Falttür 11 in der Schliessstellung gehalten bleibt und in einfacher Weise
aus der Schliessstellung wieder gelöst werden kann, ist eines der beiden Türelemente
111, 112 mit einer erfindungsgemässen Haltevorrichtung 2 versehen, die in der Schliessstellung
einem Kontaktelement 20 gegenüber liegt. In den nachstehend beschriebenen Ausgestaltungen
des Möbelstücks 1 ist jeweils das erste Türelement 111 der Falttür 11 mit der Haltevorrichtung
2 versehen. Durch einen Pfeil ist symbolisiert, dass die Haltevorrichtung 2 der Falttür
11 bei einer Drehung des Türelements 111 gegen das Kontaktelement 20 geführt wird
und von diesem in der Schliessstellung der Falttür 11 magnetisch gehalten wird. Das
Zusatzelement 112 ist nicht mit der Haltevorrichtung 2 oder einem Teil davon verbunden,
weshalb diesbezügliche Montagearbeiten und Arbeiten zur gegenseitigen Ausrichtung
von Vorrichtungsteilen entfallen. Die Ausrichtung der Haltevorrichtung 2 gegenüber
dem Kontaktelement 20 kann hingegen problemlos vorgenommen werden. Das Kontaktelement
20, beispielsweise eine magnetische oder ferromagnetische Platte, wie eine Eisenplatte
oder eine Stahlplatte, kann in einfacher Weise mit dem Möbelstück 1 verbunden, beispielsweise
verschraubt oder verklebt werden. Das Kontaktelement 20 kann ferner Teil eines Strukturelements
des Möbelstücks 1 sein.
[0054] Fig. 1 zeigt, dass die Haltevorrichtung 2 vorzugsweise an der Oberseite des Türelements
111 angeordnet ist. Die Haltevorrichtung 2 kann hingegen auch an anderer Stelle des
Türelements 111 angeordnet sein. Beispielsweise kann das Kontaktelement 20 auch am
Zwischenboden 1E und die Haltevorrichtung 2 am Türelement 111 auf entsprechender Höhe
montiert werden.
[0055] Die Verwendung der Haltevorrichtung 2 in Verbindung mit der Falttür 11 ist besonders
vorteilhaft, da die Haltevorrichtung 2 zwischen den Türelementen 111, 112 eingeschlossen
ist und nicht störend in Erscheinung tritt. An der einteiligen Tür 11 kann die Haltevorrichtung
2 ebenfalls vorteilhaft eingesetzt werden, wobei vorteilhaft ist, dass die Haltevorrichtung
mit nur geringen Abmessungen realisiert werden kann.
[0056] Die erfindungsgemässe Haltevorrichtung 2 kann mit beliebigen Funktionseinheiten,
gegebenenfalls Möbelstücken, eingesetzt werden, die einteilige oder mehrteilige Türen
aufweisen, die in vorzugsweisen Ausgestaltungen in einem Türfach parkiert werden können.
[0057] In der in Fig. 1 gezeigten Ausgestaltung sind die Türen 11 durch Anschlagscharniere
13 je mit einem Montageprofil 12 verbunden, das von einer Verschiebevorrichtung 9
gehalten und innerhalb des zugehörigen Türfachs 10 verschiebbar ist. Die Türen 11
werden vor dem zugehörigen Türfach 10 parallel zur Seitenwand 1A ausgerichtet und
können in der Folge in das Türfach 10 hinein verschoben werden. Für die Verschiebung
innerhalb des Türfachs 10 kann das Montageprofil 12 auch mit Antriebsvorrichtungen
versehen werden. Vorzugsweise wird das Montageprofil 12 an der Oberseite mit einem
Traglaufwerk 5A verbunden, das entlang einer zugehörigen Führungsschiene 15A in das
Türfach 10 hinein verschiebbar ist. Auch an der Unterseite kann das Montageprofil
12 mit einem Laufwerk verbunden werden, das in einer Führungsschiene geführt ist.
[0058] In dieser vorzugsweisen Ausgestaltung ist auch das zweite Trennelement 112 der Falttür
11, dessen vorlaufende Kante mit einem Führungslaufwerk 5B verbunden ist, mittels
einer Führungsschiene 15B geführt, die entlang der Frontseite des Möbelstücks 1 und
entlang einer Kurve in das Türfach 10 hinein verläuft. Die Falttür 11 ist daher an
der Frontseite mittels des Führungslaufwerks 5B gehalten, das im aufgefalteten Zustand
der Falttür 11 entlang der Frontseite des Möbelstücks 1 und im zugefalteten Zustand
der Falttür 11 in das Türfach 10 hinein verschiebbar ist. Das Führungslaufwerk 5B
läuft dem zweiten Trennelement 112 in Verschieberichtung jeweils voraus.
[0059] Fig. 2 zeigt die Rückseite der Falttür 11 des Möbelstücks 1 von Fig. 1 mit dem ersten
Türelement 111, das an der nachlaufenden Kante durch Anschlagscharniere 13 mit dem
Montageprofil 12 und an der vorlaufenden Kante durch Falttürscharniere 3 mit dem Zusatzelement
bzw. dem zweiten Türelement 112 verbunden ist, an dessen Frontseite das Führungslaufwerk
5B montiert ist. Das Führungslaufwerk 5B umfasst Tragrollen 51, die auf einer Laufplatte
151 der Führungsschiene 15B abrollen können, und Führungsrollen 52, die in einem Führungskanal
152 der Führungsschiene 15B geführt sind. Es ist gezeigt, dass die Führungsschiene
15B entlang der Frontseite des Möbelstücks 1 und um eine Kurve in das Türfach 10 des
Möbelstücks 1 hinein verläuft. Damit das Führungslaufwerk 5B dieser Kurve folgen kann,
ist es durch Teile 53, 54 eines Laufwerkskörpers, die gelenkig miteinander verbunden
sind, mit dem zweiten Türelement 112 verbunden.
[0060] Das Montageprofil 12 ist am oberen Ende mit einem Traglaufwerk 5A verbunden, welches
entlang einer Führungsschiene 15A in das Türfach 10 hinein verschiebbar ist. In Fig.
2 ist das Traglaufwerk 5A bis zu einer Anschlagvorrichtung 7 an der Frontseite des
Türfachs 10 geführt. In dieser Position, die auch in Fig. 1 gezeigt ist, ist die Falttür
11 vollständig aus dem Türfach 10 ausgefahren und kann aufgefaltet werden, um die
Möbelöffnung 100 (siehe Fig. 1) abzuschliessen. In Fig. 2 hat die Falttür 11 beinahe
die Schliessposition erreicht und kann durch manuellen Druck auf die Falttür 11, vorzugsweise
auf die vorlaufende Kante 111 in die Schliessstellung gebracht werden, in der die
an der Rückseite des Trennelements 111 montierte Haltevorrichtung 2 mit dem Kontaktelement
20, das mit der Frontseite der Führungsschiene 15B verbunden ist, magnetisch zusammenwirken
kann.
[0061] Die Haltevorrichtung 2 umfasst ein Montageteil 21, das vorzugsweise mittels Schrauben
mit dem ersten Türelement 111 und mittels einer Hebelwelle 23 gelenkig mit einem Haltehebel
22 verbunden ist. Am frontseitigen Endstück oder Frontstück 2219 ist der Haltehebel
22 mit einem Haltemagnet 282 und mit zwei Laufrollen 229 versehen.
[0062] Die Laufrollen 229 können während des Schliessvorgangs am Kontaktelement 20 und/oder
der Führungsschiene 15B abrollen, ohne dass der Hebelkörper 221 (siehe Fig. 6b) des
Haltehebels 22 das Kontaktelement 20 oder die Laufschiene 15B berührt. Dabei wird
der Haltehebel 22 gedreht und der Haltemagnet 282 fast frontal gegen das Kontaktelement
20 ausgerichtet, sodass er magnetisch an das magnetische oder ferromagnetische Kontaktelement
20 ankoppeln kann.
[0063] Nachstehend ist beschrieben, dass die Haltevorrichtung 2 einen Kraftübertrager 241
umfasst (siehe zum Beispiel Fig. 3 und Fig. 9), der in einer Verriegelungseinheit
24 jeweils durch Druckeinwirkung zyklisch zwischen einer Verriegelungsposition p1,
in der die Haltevorrichtung 2 eine Haltestellung erreicht, und einer Freigabeposition
p2, in der die Haltevorrichtung 2 eine Freigabestellung erreicht, verschiebbar ist.
Die Haltevorrichtung 2 kann daher durch eine erste manuelle Druckeinwirkung auf das
Türelement 111 und somit auf die Haltevorrichtung 2 in der Schliessstellung mit dem
Kontaktelement 20 gekoppelt und verriegelt und durch eine zweite manuelle Druckeinwirkung
auf das Türelement 111 und somit auf die Haltevorrichtung 2 entriegelt und vom Kontaktelement
20 wieder gelöst werden.
[0064] Nach dem Lösen aus der Schliessstellung werden die beiden Türelemente 111, 112 vorzugsweise
selbsttätig gefaltet. Dieser Faltvorgang wird vorzugsweise durch Falttürscharniere
3 unterstützt, die die beiden Türelemente 111, 112 miteinander verbinden und die mit
einer Scharnierfeder 34 ausgerüstet sind. Die Scharnierfeder 34 wirkt auf die beiden
Scharnierhebel 31, 32, die einerseits durch eine Scharnierachse 33 miteinander verbunden
und die andererseits je mit einem Scharniertopf 39 verbunden sind, ein und versucht
diese gegeneinander zu drehen und die Türelemente 111, 112 zu falten. Das vorzugsweise
eingesetzte Falttürscharnier 3 wird nachstehend mit Bezug zu Fig. 10a und Fig. 10b
näher erläutert.
[0065] Fig. 2 zeigt ferner eine Distanzhalteplatte 200, die in der Schliessstellung der
Falttür 11 keine Funktion erfüllt. In der Faltstellung der Falttür 11 bei paralleler
Ausrichtung der Türelemente 111, 112 liegt das Frontstück 2219 mit den Laufrollen
229 hingegen an der Distanzhalteplatte 200 an und wird gegen das Montageteil 21 gedrückt
und vorzugsweise parallel dazu ausgerichtet, sodass dieses beim Einschieben in das
Türfach 10 möglichst wenig Raum in Anspruch nimmt. Es wird somit Raum für die Verschiebevorrichtung
9 freigehalten, mittels der das Montageprofil 12 in senkrechter Ausrichtung verschiebbar
gehalten ist (siehe Fig. 5).
[0066] Fig. 3 zeigt in Explosionsdarstellung die erfindungsgemässe Haltevorrichtung 2 von
Fig. 2, die ein Montageteil 21 mit einem Montagekörper 211, einen Haltehebel 22 mit
einem Hebelkörper 221, eine Hebelwelle 23 zur Verbindung des Montagekörpers 211 und
des Hebelkörpers 221, eine Anordnung mit einem Haltemagnet 282, eine Verriegelungseinheit
24 sowie eine Kopplungseinheit 25 umfasst, mittels der der Montagekörper 211, der
Hebelkörper 221 und die Verriegelungseinheit 24 miteinander koppelbar sind.
[0067] Der Montagekörper 211 und der Hebelkörper 221 weisen an der Rückseite je ein Kopplungsteil
2111, 2211 mit einer Lagerbohrung auf, die von der Lagerwelle 23 durchstossen werden
kann. In der Zeichnung ist die Lagerwelle 23 in den Montagekörper 211 eingesetzt.
Der Haltehebel 22 kann daher um die montierte Lagerwelle 23 gegenüber dem Montageteil
21 gedreht werden.
[0068] Die Kopplungseinheit 25 umfasst einen Kopplungshebel 253, der an einem Ende eine
Kopplungswelle 251 und am anderen Ende eine Zentralwelle 252 hält. Die Kopplungswelle
251 und die Zentralwelle 252 sind parallel zueinander ausgerichtet. Die Kopplungseinheit
25 ist doppelt gezeigt. Einmal ist die Kopplungseinheit 25 bzw. die Kopplungswelle
251 in Verbindung mit dem Montagekörper 211 und einmal in Verbindung mit der Verriegelungseinheit
24 gezeigt. Es wird hingegen nur eine Kopplungseinheit 25 verwendet.
[0069] Der Montagekörper 211 weist an beiden Enden eine Anschlussplatte 2119 mit einer Durchgangsbohrung
auf, durch die hindurch Montageschrauben geführt werden können, um den Montagekörper
211 mit dem Türelement 111 zu verbinden. Sofern der Montagekörper 211 mit anders ausgebildeten
Türelementen, beispielsweise Glasplatten, zu verbinden ist, werden andere Verbindungsmittel
vorgesehen. Beispielsweise kann der Montagekörper 211 auch durch einen Klebstoff oder
formschlüssig mit dem Türelement 111 verbunden werden.
[0070] Der Montagekörper 211 ist teilweise U-Profil-förmig ausgebildet und umfasst zwei
durch ein Körpermittelteil 2117 miteinander verbundene Seitenteile 2116, die eine
Aufnahmekammer 2110 begrenzen, in der die Verriegelungseinheit 24 kraftschlüssig oder
formschlüssig gehalten werden kann. Jedes der Seitenteile 2116 weist eine Führungsbahn
2112 auf. Die parallel zueinander ausgerichteten Führungsbahnen 2112 sind von der
Kopplungswelle 251 der Kopplungseinheit 25 durchstossen.
[0071] Die Verriegelungseinheit 24 umfasst einen Kraftübertrager 241, der innerhalb eines
Gehäuses 242 der Verriegelungseinheit 24 verschiebbar gelagert und durch eine Rückstossfeder
248 gestützt ist, welche einer Druckeinwirkung entgegenwirkt und den Kraftübertrager
241 zurück stösst. Der Kraftübertrager 241 ist zudem mit einem Umschaltmechanismus
249 verbunden, welcher bei sequenziellen Druckeinwirkungen des Kraftübertragers 241
zyklisch zwischen einer Verriegelungsposition und einer Freigabeposition umschaltet.
Der Umschaltmechanismus 249 wird nachstehend mit Bezug auf exemplarisch Fig. 9 näher
erläutert. Vorrichtungen mit einem Umschaltmechanismus sind auf dem Markt erhältlich.
Es können somit beliebige Vorrichtungen mit einem Umschaltmechanismus in die Haltevorrichtung
2 integriert werden. Auf der Rückseite des Gehäuses 242 ist ein Justierteil 245 vorgesehen,
mittels dessen der Umschaltmechanismus 249 positioniert werden kann, um die Verriegelungsposition
präzise einzustellen. Zur Betätigung des Justierteils 245 ist im Montagekörper 211
ein Justierkanal 2114 vorgesehen, durch den ein Werkzeug, beispielsweise ein Schraubendreher,
eingeführt werden kann (siehe Fig. 8).
[0072] Der Kraftübertrager 241 ist beispielsweise ein zylindrischer Kolben, der im hohlzylindrischen
Gehäuse 242 verschiebbar gelagert ist. Am Gehäuse 242 ist frontseitig ein Gehäusekragen
243 vorgesehen, der in eine Haltenut 2113 einsetzbar ist, die in der Aufnahmekammer
2110 des Montagekörpers 211 vorgesehen ist. Durch die Haltenut 2113 wird die Verriegelungseinheit
24 innerhalb der Aufnahmekammer 2110 axial unverschiebbar gehalten.
[0073] Frontseitig ist der Kraftübertrager 241 mit einem gabelförmigen Kopplungsteil 246
versehen, welches Kopplungsbahnen 2460 aufweist, die von der Kopplungswelle 251 der
Kopplungseinheit 25 durchstossen werden. Somit durchstösst die Kopplungswelle 241
der Kopplungseinheit 24 die Kopplungsbahnen 2460 des Kopplungsteils 246 und die Führungsbahnen
2112 des Montagekörpers 211. Die Zentralwelle 252 der Kopplungseinheit 25 ist hingegen
in Lageröffnungen bzw. in einem Zentralwellenlager 2212 des Hebelkörpers 221 drehbar
aber unverschiebbar gehalten.
[0074] In Fig. 3 ist die Kopplungswelle 251 am frontseitigen Ende der Führungsbahnen 2112
gehalten. Der Kraftübertrager 241 ist daher maximal nach vorn verschoben. Wird der
Haltehebel 22 nun um die Lagerwelle 23 gegen das Montageteil 21 gedreht, wird die
Zentralwelle 252 mit dem Kopplungshebel 253 nach unten verschoben, weshalb die Kopplungswelle
251 entlang den Führungsbahnen 2112 verschoben und der Kraftübertrager 241 in das
Gehäuse 242 der Verriegelungseinheit 24 eingeschoben wird.
[0075] Die Führungsbahnen 2112 sind gekrümmt, weshalb die Kopplungswelle 251 nicht parallel
zur Längsachse des Montagekörpers 211 verschoben wird, sondern auch eine Bewegung
senkrecht dazu vollzieht. Um diese Bewegung der Kopplungswelle 251 senkrecht zur Längsachse
des Montagekörper 211 zu erlauben, sind im Kopplungsteil 246, welches mit dem Kraftübertrager
241 verbunden ist, die Kopplungsbahnen 2460 vorgesehen.
[0076] Die Neigung der Führungsbahnen 2112 ausgehend von der Position, in der die Kopplungswelle
251 in Fig. 3 gehalten ist, erlaubt eine Anpassung der Kraft, die zur Betätigung der
Verriegelungseinheit erforderlich ist. Je steiler die Kurve verläuft, desto leichter
lässt sich die Kopplungswelle 251 nach unten verschieben, wobei sich gleichzeitig
die Verschiebung des Kraftübertragers 241 in axialer Richtung entsprechend reduziert.
Durch die Krümmung der Führungsbahnen 2112 auf der anderen Seite können die Führungsbahnen
2112 verlängert werden, ohne dass sich diese um die entsprechende Länge in die axialer
Richtung erstrecken und eine entsprechende Verlängerung des Montagekörpers 211 erforderlich
ist.
[0077] Der Hebelkörper 221 weist an der Oberseite eine Kragenöffnung 2213 auf, in die hinein
der Gehäusekragen 243 des Gehäuses 242 eintreten kann. Ferner ist ein Werkzeugkanal
2214 vorgesehen, durch den hindurch ein Werkzeug, zum Beispiel ein Schraubendreher,
zur Anschlussplatte 2119 des Montagekörpers 211 geführt werden kann.
[0078] Weiterhin weist der Hebelkörper 221 eine Magnetkammer 2218 auf, die der Aufnahme
des Haltemagneten 282, eines Magnetbechers 283 und einer Dämpfungsscheibe 284 dient.
Es ist gezeigt, dass der Haltemagnet 282 in den Magnetbecher 283 eingesetzt, mit dem
Magnetbecher 283 auf die Dämpfungsscheibe 284 abgestützt und von einer Verbindungsschraube
281 durchstossen wird, die auf der anderen Seite des Hebelkörpers 221 durch eine Stützfeder
285 hindurch geführt und in einen Gewindezapfen 2861 eines Gewindeteils 286 eingedreht
wird. Der Gewindezapfen 2861 weist eine Rückhalteelement 2863 auf, welches die Stützfeder
285 hält. Der Gewindezapfen 2861 ist mit einer Halteplatte 2862 verbunden, welche
zusammen mit der Stützfeder 285 in eine Haltekammer 2215 im Hebelkörper 221 eingesetzt
wird (siehe Fig. 6a und 6b). Die Halteplatte 2862 ist somit von der Stützfeder 285
gestützt und kann sich mit dem Haltemagneten 282 zur Seite neigen. Der Gewindezapfen
2861 ragt vorzugsweise mit genügend Spiel in eine Durchgangsöffnung 22180 hinein,
welche die Magnetkammer 2218 mit der Haltekammer 2215 verbindet. Der Haltemagnet 282
kann sich daher selbsttätig gegenüber der Kontaktplatte 20 ausrichten und magnetisch
optimal daran ankoppeln, wie dies nachstehend mit Bezug auf Fig. 7b noch näher beschrieben
wird. Die Dämpfungsscheibe 284, die beispielsweise aus Silikon gefertigt ist, verhindert
Geräusche bei Vorgängen zur Ankopplung oder Entkopplung des Haltemagneten 282 an das
oder vom Kontaktelement 20.
[0079] Das gabelförmig ausgestaltete Frontstück 2219 des Haltehebels 22 ist von einer Lagerwelle
2291 durchstossen, die zwei Laufrollen 229 hält. Durch die Laufrollen 229 wird verhindert,
dass der Hebelkörper 221 am Kontaktelement 20, an einem Schrankteil oder am benachbarten
Trennelement 112 anstossen kann.
[0080] Fig. 4 zeigt einen Teil der Falttür 11 von Fig. 2 kurz vor Erreichen der Schliessstellung
oder kurz nach dem Lösen aus der Schliessstellung. Es ist ersichtlich, dass die Türelemente
111, 112 der Falttür 11 noch nicht in einer Ebene ausgerichtet sind und der Magnet
282 noch nicht in Kontakt mit dem Kontaktelement 20 steht. Der Haltehebel 22 ist gegenüber
dem Montageteil 21 geneigt und dem Kontaktelement 20 zugewandt und wird dieses mit
den am Frontstück 2219 vorgesehenen Laufrollen 229 zuerst kontaktieren. Die vorzugsweise
aus Kunststoff gefertigten Laufrollen 229 werden dabei kaum Geräusche verursachen.
[0081] Der Haltemagnet 282 ist in die Magnetkammer 2218 eingesenkt und wird vom Magnetbecher
283 teilweise umschlossen und frontseitig, beispielsweise um 0.2 mm - 2 mm überragt,
sodass der Haltemagnet 282 nicht an das Kontaktelement 20 anschlagen kann.
[0082] Die Verriegelungseinheit 24 mit dem Kraftübertrager 241 ist schematisch gezeigt.
Der von der Stellfeder 248 gestützte Kraftübertrager 241 ist axial verschiebbar und
betätigt den Umschaltmechanismus 249 (siehe Fig. 9) durch Verschiebung zwischen einer
ersten Verschiebeposition a1, einer zweiten Verschiebeposition a2 und einer dritten
Verschiebeposition a3. Die dadurch bewirkte Funktion des Umschaltmechanismus 249 wird
nachstehend mit Bezug zu Fig. 9 erläutert.
[0083] Die Scharnierfeder 34 ist in dieser Stellung der Falttür 11 und des Falttürscharniers
3 gespannt und versucht die Türelemente 111, 112, entgegen der einwirkenden Kraft
des Anwenders, wieder gegeneinander zu falten. Die Haltevorrichtung 2 muss daher in
der Schliessstellung magnetisch mit dem Kontaktelement 20 gekoppelt und mittels der
Verriegelungseinheit 24 verriegelt werden, damit die Falttür 11 in der Schliessstellung
gehalten wird. Die Scharnierfeder 34 wird daher durch manuelle Krafteinwirkung geladen
und dient in der Folge dem automatischen Falten der Falttür 11, sobald diese aus der
Schliessstellung gelöst wird.
[0084] Fig. 5 zeigt die Falttür 11 von Fig. 4 mit dem ersten Türelement 111, das durch einen
Schnitt vom Falttürscharnier 3 getrennt ist, und dem zweiten Türelement 112 in paralleler
Ausrichtung, in der die Falttür 11 in das zugehörige Türfach 10 eingeschoben werden
kann. Das Frontstück 2219 des Haltehebels 22 liegt mit den Laufrollen 229 an der Distanzhalteplatte
200 an und hält den Haltehebel 22 zumindest annähernd in paralleler Ausrichtung zum
Montageteil 21. Die Haltevorrichtung 2 nimmt daher auch innerhalb des Türfachs 10
nur wenig Raum in Anspruch.
[0085] Die durch die Scharnierachse 33 miteinander verbundenen Scharnierhebel 31, 32 des
Falttürscharniers 3 wurden gegeneinander gedreht, weshalb die Scharnierfeder 34 entspannt
oder weitgehend entspannt ist.
[0086] Fig. 6a und Fig. 6b zeigen den Hebelkörper 221 des Haltehebels 22 und Fig. 6c und
Fig. 6d zeigen den Montagekörper 211 des Montageteils 21, die mit Bezug zu Fig. 3
bereits teilweise beschrieben wurden. Nachstehend werden der Hebelkörper 221 und der
Montagekörper 211 ergänzend beschrieben.
[0087] Fig. 6a zeigt die dem Montageteil 21 zugewandte Unterseite des Hebelkörpers 211,
der teilweise U-Profil-förmig ausgebildet ist und zwei durch ein Körpermittelstück
2217 miteinander verbundene Seitenwände 2216 umfasst, die eine Hebelkammer 2210 begrenzen,
in die das Montageteil 21 ganz oder teilweise einsenkbar ist. Gezeigt sind ferner
die beiden Lagerblöcke des Zentralwellenlagers 2212, der Werkzeugkanal 2214 sowie
die Haltekammer 2215, von der die Stützfeder 285 und das Gewindeteil 286 von Fig.
3 vorzugsweise vollständig aufgenommen werden.
[0088] Fig. 6b zeigt den Hebelkörper 221 von Fig. 3 mit Blick auf die Magnetkammer 2218,
in die der Haltemagnet 282 von Fig. 3 eingesetzt ist. Der Haltemagnet 282 und der
Magnetbecher 283 sind in Schnittdarstellung gezeigt, weshalb sichtbar ist, dass der
Gewindezapfen 2861 des Gewindeteils 286 von Fig. 3, in den die Verbindungsschraube
281 eingedreht ist, mit Spiel durch die Durchgangsöffnung 22180 hindurchgeführt ist
und bündig an die Magnetkammer 2218 anschliesst. Das Gewindeteil 286 ist durch die
Stützfeder 285 gestützt (siehe Fig. 8), weshalb der Haltemagnet 282 durch Krafteinwirkung
aus der Magnetkammer 2218 angehoben und geschwenkt werden kann. Sobald sich der Haltemagnet
282 wieder vom Kontaktelement 20 löst, wird er von der Stützfeder 285 gegen ein Dämpfungselement
bzw. eine Dämpfungsscheibe 284 zurückgezogen, welche Aufschlaggeräusche dämpft.
[0089] Fig. 6c zeigt den Montagekörper 211 von Fig. 3, der zumindest teilweise U-Profil-förmig
ausgebildet ist und zwei durch ein Körpermittelteil 2117 miteinander verbundene Seitenteile
2116 aufweist, die eine Aufnahmekammer 2110 begrenzen, in der die Verriegelungseinheit
24 mittels der Haltenut 2113 formschlüssig gehalten ist. In jedem der Seitenteile
2116 ist je eine Führungsbahn 2112 vorgesehen, die einander gegenüber liegen.
[0090] Fig. 6d zeigt den Montagekörper 211 von Fig. 3 mit Blick auf die Seite, die mit einem
der Türelemente 111, 112 von Fig. 1 verbunden bzw. verschraubt wird.
[0091] Fig. 7a zeigt die Frontseite der Haltevorrichtung 2 von Fig. 3 mit dem vom Kontaktelement
20 gelösten Haltemagneten 282 vor Erreichen der Schliessstellung oder nach Verlassen
der Schliessstellung. Der Haltehebel 22 ist maximal nach aussen gedreht und kontaktiert
mit den Laufrollen 229, die am Frontstück 2219 des Hebelkörpers 221 gehalten sind,
das Kontaktelement bzw. die Kontaktplatte 20. Sofern das Montageteil 21 weiter gegen
das Kontaktelement 20 geführt wird, kann der Haltemagnet 282 magnetisch an das Kontaktelement
20 ankoppeln, ohne diese jedoch zu berühren und somit ohne wahrnehmbares Aufschlaggeräusch.
Das Frontstück des Montagekörpers 211 ist aufgeschnitten, um zu zeigen, dass die Kopplungswelle
251 die Kopplungsbahn 2460 des Kopplungsteils 246 und die Führungsbahn 2112 des Montagekörpers
211 beidseitig durchstösst. In dieser Stellung der Haltevorrichtung 2 ist die Kopplungswelle
251 an einem ersten Ende 21121 (siehe Fig. 7b) der Führungsbahn 2112 gehalten. Der
Kraftübertrager 241 befindet sich in Fig. 7a an der dritten Verschiebeposition a3
von Fig. 4.
[0092] Fig. 7b zeigt die Frontseite der Haltevorrichtung 2 von Fig. 7a in der Schliessstellung
der Tür 11 oder der Falttür 11 von Fig. 1. In dieser Stellung ist die Verriegelungseinheit
24 verriegelt und die Kopplungswelle 251 nahe an einem zweiten Ende 21122 der Führungsbahn
2112 fest gehalten. Der Haltehebel 22 ist noch immer gegenüber dem Montageteil 21
leicht gedreht, weshalb der Haltemagnet 282, der mit dem Kontaktelement 20 magnetisch
gekoppelt ist, durch Komprimierung der Stützfeder 285 (siehe Fig. 3) ausgeschwenkt
wurde. Es ist zu beachten, dass die Haltevorrichtung 2 die in Fig. 7b gezeigte Position
ausgehend von der Stellung von Fig. 7a nicht direkt, sondern nur über die Stellung
von Fig. 7c erreicht. Ebenso wird die Stellung von Fig. 7a ausgehend von der Stellung
von Fig. 7b nicht direkt, sondern nur über die Stellung von Fig. 7c erreicht. Der
Kraftübertrager 241 befindet sich in Fig. 7b an der ersten Verschiebeposition a1 von
Fig. 4.
[0093] Fig. 7c zeigt die Frontseite der Haltevorrichtung 2 von Fig. 7b während des Vorgangs
des Überdrückens, durch den die Haltevorrichtung 2 in die Haltestellung gebracht oder
aus der Haltestellung gelöst wird. In dieser Stellung ist die Kopplungswelle 251 bis
ans Ende 21122 der Führungsbahn 2112 geführt und der Kraftübertrager 241 in die zweite
Verschiebeposition a2 von Fig. 4 verschoben. Aus dieser Stellung kann die Haltevorrichtung
2 zurück in die Haltestellung von Fig. 7b oder in die Freigabestellung von Fig. 7a
gebracht werden. Beim Übergang in die Freigabestellung wird der Haltehebel 22 nicht
frontal, sondern seitlich angehoben, weshalb sich der Haltemagnet 282 mit reduziertem
Kraftaufwand vom Kontaktelement 20 lösen kann.
[0094] Fig. 8 zeigt die Haltevorrichtung 2 in der Stellung von Fig. 7a mit einem Längsschnitt
durch den Montagekörper 211 und den Hebelkörper 221. Der Montagekörper 211 weist einen
Justierkanal 2114 auf, durch den ein Schraubendreher axial einführbar ist, um das
Justierteil 245 der Verriegelungseinheit 24 zu drehen. Der Hebelkörper 221 weist einen
Werkzeugkanal 2214 auf, durch den ein Schraubendreher eingeführt ist, mittels dessen
eine Montageschraube 21191, die durch ein Anschlagteil 2119 des Montagekörper 211
hindurch geführt wird, im zugehörigen Türelement festgeschraubt werden kann.
[0095] Ferner sind der Haltemagnet 282 und das Gewindeteil 286 gezeigt, die durch eine Verbindungsschraube
281 miteinander verbunden sind. Das Gewindeteil 286, das innerhalb der Haltekammer
2215 angeordnet ist, wird von einer spiralförmigen Stützfeder 285 nach oben gestossen,
weshalb der Haltemagnet 282 und der Magnetbecher 283 gegen das Dämpfungselement 284
gezogen werden. Sobald der Haltemagnet 282 in magnetischen Kontakt mit dem Kontaktelement
20 tritt, wird das Gewindeteil 286 weiter in die Haltekammer 2215 hineingezogen und
der Haltemagnet 282 etwas aus der Magnetkammer 2218 herausgezogen und gegen das Kontaktelement
20 gedreht. Der Haltemagnet 282 kann daher innerhalb des Haltestellung der Haltevorrichtung
2 vollständig an das Kontaktelement 20 ankoppeln, ohne dass der Haltehebel 22 parallel
zum Kontaktelement 20 ausgerichtet ist (siehe Fig. 7b).
[0096] Fig. 9 zeigt in einer prinzipiellen Darstellung die Verriegelungseinheit 24 von Fig.
3 mit dem Kraftübertrager 241, der in einem zylindrischen Gehäuse 242 gehalten, auf
eine Stellfeder 248 abgestützt und über ein Hebelgelenk 2410 mit einem Umlaufhebel
2411 verbunden ist. Der Umlaufhebel 2411 ragt mit einem Frontstück in einen Umlaufmechanismus
249 hinein, der einen Umlaufkanal 2490 umfasst, der ein Herzstück 2491 umschliesst.
Bei axialen Verschiebungen des Kraftübertragers 241 zwischen der ersten Verschiebeposition
a1, der zweiten Verschiebeposition a2 und der dritten Verschiebeposition a3 (siehe
Fig. 4) wird das Frontstück des Umlaufhebels 2411 innerhalb des Umlaufkanals 2490
im Uhrzeigersinn zyklisch um das Herzstück 2491 geführt. Von einer Freigabeposition
p2, in der die Haltevorrichtung 2 die Stellung von Fig. 7a einnimmt, wird der Umlaufhebel
2411 durch Überdrücken der Haltevorrichtung 2 in eine erste Übergangsposition p31
überführt, in der die Haltevorrichtung 2 die Stellung von Fig. 7c einnimmt. Wird der
Druck von der Haltevorrichtung 2 nun weggenommen, so wird der Umlaufhebel 2411 in
eine Verriegelungsposition p1 überführt, in der der Umlaufhebel 2411 vom Herzstück
2491 gehalten ist und die Haltevorrichtung 2 die Stellung von Fig. 7b einnimmt. Sobald
ein erneuter Druck auf die Haltevorrichtung ausgeübt wird, so wird der Umlaufhebel
2411 aus der Verriegelungsposition p1 in eine zweite Übergangsposition p32 gebracht,
in der die Haltevorrichtung 2 die Stellung von Fig. 7c einnimmt, und von dort zurück
in die Freigabeposition p2 gebracht. Durch ein erstes Überdrücken kann der Kraftübertrager
241 daher in die Verriegelungsposition p1 und durch ein zweites Drücken wieder in
die Freigabeposition p2 überführt werden.
[0097] Fig. 10a zeigt das Falttürscharnier 3 von Fig. 2, das einen ersten Scharnierhebel
31 und einen zweiten Scharnierhebel 32, die durch eine Scharnierachse 33 miteinander
verbunden sind, und eine Scharnierfeder 34 umfasst, die in dieser Stellung des Scharniers
3 gespannt ist und die mit zwei durch ein Federmittelstück 343 miteinander verbundenen
Federpaketen 341, 342 die Scharnierachse 33 umschliesst und mit Federendstücken 3411,
3421 am ersten Scharnierhebel 31 und mit dem Federmittelstück 343 am zweiten Scharnierhebel
32 anliegt. Der erste Scharnierhebel 31 umfasst ein erstes Hebelendstück 311 mit vier
Lagerarmen 3111, 3112, 3113, 3114 (siehe Fig. 10b), die von der Scharnierachse 33
durchstossen sind, und ein zweites Hebelendstück 312, das mit einem zugehörigen Scharniertopf
39 verbunden ist. Der zweite Scharnierhebel 32 umfasst ein erstes Hebelendstück 321,
das zwischen zwei Lagerarmen 3112, 3113 des ersten Scharnierhebels 31 gehalten und
von der Lagerwelle 33 durchstossen ist, und ein zweites Hebelendstück 322, das mit
einem zugehörigen Scharniertopf 39 verbunden ist. Am ersten Lagerarm 3111 und am vierten
Lagerarm 3114 sind Halteelemente 314 vorgesehen, mittels denen die Federendstücke
3411, 3421 der Federpakete 341, 342 gehalten sind. Der zweite Lagerarm 32 weist hingegen
ein Halteteil oder eine Haltenase 324 auf, mittels der das Federmittelstück 343 gehalten
ist. Die Federendstücke 3411, 3421 der Federpakete 341, 342 versuchen, den ersten
Scharnierhebel 31 im Uhrzeigersinn zu drehen und das Federmittelstück 343 versucht,
den zweiten Scharnierhebel 32 im Gegenuhrzeigersinn zu drehen.
[0098] Innerhalb jedes der Federpakete 341, 342 ist zudem eine Lagerrolle 35 gehalten, die
von der Scharnierachse 33 durchstossen ist. Bewegungen der Federpakete 341, 342 werden
daher durch die Lagerrollen 35 aufgefangen, weshalb die Federpakete 341, 342 stets
in axialer Ausrichtung gehalten sind und unerwünschte Deformationen und Reibungen
der Federpakete 341, 342 beispielsweise an der Scharnierachse 33 vermieden werden.
[0099] Fig. 10b zeigt das Scharnier 3 in Explosionsdarstellung. Es ist gezeigt, dass die
inneren Lagerarme 3112 und 3113 kleinere Lageröffnungen 31120, 31130 aufweisen, die
lediglich die Scharnierachse 33, nicht aber die Lagerrollen 35 aufnehmen können. Die
äusseren Lagerarme 3111 und 3114 weisen hingegen grössere Lageröffnungen 311110, 311140
auf, in die die Lagerrollen 35 eingesetzt werden können. Das Falttürscharnier 3 kann
daher einfach zusammengebaut werden.
[0100] Die Scharnierfeder 34 kann mit den beiden Federpaketen 341, 342 hohe Kräfte auf die
Scharnierarme 31, 32 ausüben und den Bewegungen der Scharnierarme 31, 32 reibungsfrei
folgen. Besonders vorteilhaft ist, dass eine kräftige Scharnierfeder 34 in das Falttürscharnier
3 integriert werden kann, ohne dass wesentlich Raum in Anspruch genommen wird.
Bezugszeichenliste:
[0101]
- 1
- Funktionseinheit, Möbelstück, insbesondere Schrank
- 10
- erstes oder zweites Türfach 10 bzw. Parkraum
- 100
- Innenraum der Funktionseinheit 1
- 1A
- Seitenwände
- 1B
- Oberboden
- 1C
- Unterboden
- 1D
- Trennwand
- 11
- Falttür
- 12
- Montageprofil
- 13
- Anschlagscharniere
- 15A
- Führungsschiene für das Traglaufwerk 5A
- 15B
- Führungsschiene das Führungslaufwerk 5B
- 151
- Laufplatte
- 152
- Führungskanal
- 2
- Haltevorrichtung
- 20
- magnetisches oder ferromagnetisches Kontaktelement
- 200
- Distanzhalteplatte
- 21
- Montageteil
- 211
- Montagekörper
- 2110
- Aufnahmekammer
- 2111
- Kopplungsteil
- 2112
- Führungsbahn
- 21121
- erstes Ende der Führungsbahn 2112
- 21122
- zweites Ende der Führungsbahn 2112
- 2113
- Haltenut
- 2114
- Justierkanal
- 2115
- Kammererweiterung
- 2116
- Seitenteile
- 2117
- Körpermittelteil
- 2119
- Anschlussplatte
- 21191
- Montageschraube
- 22
- Haltehebel
- 221
- Hebelkörper
- 2210
- Hebelkammer
- 2211
- Kopplungsteil
- 2212
- Zentralwellenlager
- 2213
- Kragenöffnung
- 2214
- Werkzeugkanal
- 2215
- Haltekammer
- 2216
- Seitenwände
- 2217
- Körpermittelstück
- 2218
- Magnetkammer
- 22180
- Durchgangsöffnung
- 2219
- Frontstück
- 22190
- Lageröffnung
- 229
- Laufrollen
- 2291
- Lagerwelle
- 23
- Hebelwelle
- 24
- Verriegelungseinheit
- 241
- Kraftübertrager
- 2410
- Hebelgelenk
- 2411
- Umlaufhebel
- 242
- Gehäuse
- 243
- Gehäusekragen
- 245
- Justierteil
- 2450
- Eingriffselement
- 246
- Kopplungsteil
- 2460
- Kopplungsbahn
- 2461
- Kopplungsplatten
- 248
- Rückstossfeder
- 249
- Umschaltmechanismus
- 2490
- Umlaufkanal
- 2491
- Herzstück
- 25
- Kopplungseinheit
- 251
- Kopplungswelle
- 252
- Zentralwelle
- 253
- Kopplungshebel
- 281
- Verbindungsschraube
- 282
- Haltemagnet
- 283
- Magnetbecher
- 284
- Dämpfungsscheibe
- 285
- Stützfeder
- 286
- Gewindeteil
- 2863
- Rückhalteelement
- 2861
- Gewindezapfen
- 2862
- Halteplatte
- 2863
- Rückhalteelement
- 3
- Falttürscharnier
- 31
- erster Scharnierhebel
- 311
- erstes Hebelendstück des ersten Scharnierhebels 31
- 3111
- erster Lagerarm
- 3110
- erste Lageröffnung
- 3112
- zweiter Lagerarm
- 31120
- zweite Lageröffnung
- 3113
- dritter Lagerarm
- 31310
- dritte Lageröffnung
- 3114
- vierter Lagerarm
- 31140
- vierte Lageröffnung
- 312
- zweites Hebelendstück des ersten Scharnierhebels 31
- 314
- Halteelemente
- 32
- zweiter Scharnierhebel
- 321
- erstes Hebelendstück des zweiten Scharnierhebels 32
- 322
- zweites Hebelendstück des zweiten Scharnierhebels 32
- 324
- Halteteil
- 33
- Scharnierachse
- 34
- Scharnierfeder
- 341
- erstes Federpaket
- 3411
- erstes Federendstück
- 342
- zweites Federpaket
- 3421
- zweites Federendstück
- 343
- Federmittelstück
- 35
- Lagerrollen
- 39
- Montageteil, Scharniertopf
- 5A
- Traglaufwerk
- 5B
- Führungslaufwerk
- 51
- Tragrollen
- 52
- Führungsrollen
- 53
- erstes Laufwerkskörperteil
- 54
- zweites Laufwerkskörperteil
- 9
- Verschiebevorrichtung
- a1
- erste Verschiebeposition
- a2
- zweite Verschiebeposition
- a3
- dritte Verschiebeposition
- p1
- Verriegelungsposition
- p2
- Freigabeposition
- p31
- erste Übergangsposition
- p32
- zweite Übergangsposition
- x
- Drehachse
1. Haltevorrichtung (2) zum Halten eines drehbar gehaltenen Türelements (111), das eine
Einzeltür (11') oder zusammen mit einem Zusatzelement (112) eine Falttür (11) bildet,
in einer Schliessstellung und zum Lösen des Türelements (111) aus der Schliessstellung,
wobei Haltevorrichtung (2), die mit dem Türelement (111) verbindbar ist, durch eine
erste Druckeinwirkung in eine Haltestellung und durch eine zweite Druckeinwirkung
in eine Freigabestellung überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Montageteil (21) mit einem Montagekörper (211) vorgesehen ist, der einerseits
mit dem Türelement (111) verbindbar und der andererseits durch eine Hebelwelle (23)
und entfernt von der Hebelwelle (23) durch eine Kopplungseinheit (25) mit einem Hebelkörper
(221) eines Haltehebels (22) verbunden ist, der um die Hebelwelle (23) gegenüber dem
Montagekörper (211) drehbar ist und der an einem von der Hebelwelle (23) abgewandten
Frontstück (2219) einen Haltemagnet (282) hält, der in der Schliessstellung des Türelements
(111) mit einem stationär gehaltenen magnetischen oder ferromagnetischen Kontaktelement
(20) zusammenwirken kann, um das Türelement (111) in der Schliessstellung zu halten,
und dass die Kopplungseinheit (25) einen Kopplungshebel (253) umfasst, der an einem
Ende mit einer Zentralwelle (251) und am anderen Ende mit einer Kopplungswelle (251)
verbunden ist, die parallel zueinander ausgerichtet sind, wobei die Zentralwelle (251)
drehbar im Hebelkörper (221) oder im Montagekörper (211) und die Kopplungswelle (251)
verschiebbar in wenigstens einer Führungsbahn (2112) des Montagekörpers (211) oder
des Hebelkörpers (221) und in einer Kopplungsbahn (2460) eines Kopplungsteils (246)
gehalten ist, das von einem Kraftübertrager (241) gehalten ist, der in einer Verriegelungseinheit
(24) jeweils durch Druckeinwirkung zyklisch zwischen einer Verriegelungsposition (p1),
in der die Haltevorrichtung (2) die Haltestellung erreicht, und einer Freigabeposition
(p2), in der die Haltevorrichtung (2) die Freigabestellung erreicht, verschiebbar
ist.
2. Haltevorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagekörper (211) zumindest teilweise U-Profil-förmig ausgebildet ist und zwei
durch ein Körpermittelteil (2117) miteinander verbundene Seitenteile (2116) aufweist,
die eine Aufnahmekammer (2110) begrenzen, in der die Verriegelungseinheit (24) kraftschlüssig
oder formschlüssig gehalten ist und dass in jedem der Seitenteile (2116) je eine Führungsbahn
(2112) vorgesehen ist, die einander gegenüber liegen.
3. Haltevorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die Länge jeder Führungsbahn (2112), die einen geraden oder gekrümmten Verlauf
aufweist und die bei einer Verschiebung des Kraftübertragers (241) entlang dessen
Längsachse von der Kopplungswelle (251) durchlaufen wird, derart gewählt ist, dass
der Kraftübertrager (241) zumindest bei der zweiten Druckeinwirkung über die Verriegelungsposition
(p1) hinaus in eine Übergangsposition (p3) verschiebbar ist.
4. Haltevorrichtung (2) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftübertrager (241) innerhalb der Verriegelungseinheit (24) durch ein Federelement
(248) gestützt ist, welches der Druckeinwirkung der Kopplungswelle (251) auf den Kraftübertrager
(241) entgegenwirkt und den Kraftübertrager (241), nachdem er aus der Verriegelungsposition
(p1) gelöst und in die Übergangsposition (p3) überführt wurde, zurück in die Freigabeposition
(p2) verschiebbar ist, in der der Haltehebel (22) gegenüber dem Montageteil (21) ausgeschwenkt
oder ausschwenkbar ist.
5. Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinheit (24) ein Justierteil (245) mit einem Eingriffselement (2450)
aufweist, welches mittels eines Werkzeugs betätigbar ist, das durch einen im Montagekörper
(211) vorgesehenen Justierkanal (2114) in die Aufnahmekammer (2110) einführbar ist.
6. Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsteil (246) U-Profil-förmig ausgebildet ist und zwei je mit einer Kopplungsbahn
(2460) versehene Kopplungsplatten (2461) aufweist, zwischen denen das mit der Kopplungswelle
(251) versehene Endstück des Kopplungshebels (253) gehalten ist.
7. Haltevorrichtung (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (221) zumindest teilweise U-Profil-förmig ausgebildet ist und zwei
durch ein Körpermittelstück (2217) miteinander verbundene Seitenwände (2216) aufweist,
die eine Hebelkammer (2210) begrenzen, in die das Montageteil (21) ganz oder teilweise
einsenkbar ist.
8. Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (221) an dem von der Hebelwelle (23) abgewandten Ende ein Frontstück
(2219) aufweist, welches wenigstens eine Laufrolle (229) hält.
9. Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (221) eine Magnetkammer (2218) aufweist, in die der Haltemagnet (282)
eingesenkt ist.
10. Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelkörper (221) eine Magnetkammer (2218) aufweist, in die der Haltemagnet (282)
eingesenkt ist und an die eine Durchgangsöffnung (22180) anschliesst, durch die eine
Verbindungsschraube (281) hindurch geführt ist, die den Haltemagneten (282) mit einem
Gewindeteil (286) verbindet, das auf eine Stützfeder (285) abgestützt ist und das
den Haltemagneten (282) schwenkbar hält.
11. Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Haltemagnet (282) von einem aus Kunststoff gefertigten Magnetbecher (283) zumindest
teilweise umschlossen ist und so weit überragt wird, dass ein direkter Kontakt zwischen
dem Haltemagnet (282) und dem Kontaktelement (20) vermieden wird, oder
dass der Haltemagnet (282) von einem aus Kunststoff gefertigten Magnetbecher (283) zumindest
teilweise umschlossen ist, der auf ein Dämpfungselement (284) abgestützt ist
12. Funktionseinheit (1), insbesondere Möbelstück, mit wenigstens einem Türelement (111),
das eine Einzeltür (11') oder das zusammen mit einem Zusatzelement eine Falttür (11)
bildet und das mit einer Haltevorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 - 11, derart
verbunden ist, dass der Haltemagnet (282) in der Schliessstellung des Türelements
(111) mit dem stationär gehaltenen magnetischen oder ferromagnetischen Kontaktelement
(20) zusammenwirken kann, das mit einem Teil der Funktionseinheit (1) fest verbunden
ist oder das ein strukturelles Element der Funktionseinheit (1) bildet.
13. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (2) an der Unterseite oder der Oberseite des Türelements (111)
oder an der Unterseite oder der Oberseite des Türelements (111) oder des Zusatzelements
(112) der Falttür (11) montiert und parallel zur Unterkante oder Oberkante dieses
Türelements (111; 112) ausgerichtet und mit dem Haltehebel (22) der Funktionseinheit
(1) zugewandt ist.
14. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Falttür (11) mit wenigstens einem Falttürscharnier (3) versehen ist, das mit
einem ersten Scharnierhebel (31) mit dem Türelement (111) und mit einem zweiten Scharnierhebel
(32) mit dem Zusatzelement (112) verbunden ist, das eine Scharnierachse (33) umfasst,
welche den ersten und dem zweiten Scharnierhebel (31, 32) miteinander verbindet und
mit einer Scharnierfeder (34; 341, 342), die in der Schliessstellung der Falttür (11)
gespannt ist und die zwei durch ein Federmittelstück (343), welches am zweiten Scharnierhebel
(32) anliegt, miteinander verbundene Federpakete (341, 342) aufweist, welche die Scharnierachse
(33) umschliessen und je mit einem Federendstück (3411, 3421) am ersten Scharnierhebel
(31) anliegen.
15. Funktionseinheit (1) nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Türelement (111) an einer von den Falttürscharnieren (3) entfernten Kante
durch Anschlagscharniere (13) mit einem Montageprofil (12) verbunden ist, welches
innerhalb eines Türfachs (10) des Möbelstücks (1) verschiebbar ist und dass das Zusatzelement
(112) an einer von den Falttürscharnieren (3) entfernten Kante mit einem Führungslaufwerk
(5B) verbunden ist, das in einer Führungsschiene (5B) geführt ist, welche entlang
der Frontseite des Möbelstücks (1) verläuft und von der vorzugsweise das magnetische
oder ferromagnetische Kontaktelement (20) gehalten ist.