[0001] Die Erfindung betrifft einen Monoblockrotationsmotor.
[0002] Verbrennungsmotoren, wie sie zum Antrieb von Fahrzeugen, wie Automobilen, oder auch
als unabhängige Antriebseinheit verwendet werden, sind überwiegend als Hubkolbenmotoren
ausgebildet. Dabei führt ein in einer Kolbenbohrung angeordneter Kolben eine translatorische
Bewegung mit einem unteren und einem oberen Totpunkt aus. Im Wesentlichen unterscheidet
man Motoren, die nach dem Otto-Prinzip bzw. dem Diesel-Prinzip betrieben werden. Beiden
Prinzipien ist gemein, dass ein zündfähiges Gemisch in einem Brennraum erzeugt und
durch die Bewegung des Kolbens verdichtet wird. Das verdichtete zündfähige Gemisch
wird dann entzündet. Bei der Verbrennung des zündfähigen Gemisches erfolgt ein Druckanstieg
im Brennraum, wodurch der Kolben in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird. Die
translatorische Bewegung des Kolbens wird über die Kurbelwelle in eine Rotationsbewegung
umgewandelt, die dann zum Antrieb beispielsweise eines Fahrzeugs genutzt werden kann.
[0003] Eine translatorische Bewegung ist für den kontinuierlichen Betrieb von Vorrichtungen
meist nicht verwertbar, sondern muss zunächst in eine Rotationsbewegung umgewandelt
werden. Für die Umwandlung der translatorischen Bewegung des Kolbens in eine Rotationsbewegung
ist jedoch ein hoher mechanischer Aufwand erforderlich. Ferner treten durch die Auf-
und Abwärtsbewegung der Kolben Massenkräfte auf, die ausgeglichen werden müssen. Dies
erfolgt durch Ausgleichgewichte, die zum Beispiel gegenläufig zur Bewegung des Kolbens
rotieren. Ferner kann durch die Anordnung der Zylinder ein Ausgleich der Massenkräfte
erzeugt werden. So heben sich bei einem Boxermotor die Massenkräfte auf. Bei Reihenmotoren
oder Motoren, bei denen die Zylinder in V-Anordnung angeordnet sind, werden die Kolben
in einer definierten Abfolge zeitlich zueinander versetzt bewegt, um auf diese Weise
die Massenkräfte auszugleichen und eine hohe Laufruhe des Motors zu erreichen. Hubkolbenmotoren
sind seit mehr als 100 Jahren bekannt, sodass eine große Erfahrung für ihre Konstruktion
vorliegt.
[0004] Beim Wankelmotor, dessen grundlegende Wirkungsweise in der
DE 952903 beschrieben ist, werden rotierende Läufer verwendet, um die bei einer Verbrennung
eines zündfähigen Gemisches freiwerdende Energie in eine Rotationsbewegung umzuwandeln.
Wankelmotoren zeichnen sich durch eine sehr hohe Laufruhe aus, da nur sehr geringe
Massenkräfte durch die Bewegung eines Exzenters erzeugt werden. Ferner benötigt der
Wankelmotor deutlich weniger bewegliche Teile als ein Hubkolbenmotor und kann sehr
kompakt konstruiert werden. Nachteile des Wankelmotors liegen in seinem hohen Verbrauch
und in der Abdichtung der Brennräume.
[0005] Lkw, Pkw, Busse und Baufahrzeuge brauchen neue Lösungen. Elektromotoren benötigen
eine Stromversorgung. Batterien und Brennstoffzellen bieten sich an, haben aber jeweils
auch klare Nachteile. Ein Hindernis besteht schon darin, dass für sie völlig neue
Wertschöpfungsketten geschaffen werden müssen, und zwar nicht nur in der Herstellung,
sondern auch bei Wartung und Service sowie dem Recycling.
[0006] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde einen Motor zur Verfügung zu stellen, der
sehr einfach aufgebaut ist, einen kompakten Aufbau hat und bei dem in einfacher Weise
eine Rotationsbewegung erzeugt wird.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einem Monoblockrotationsmotor mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Monoblockrotationsmotors sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0008] Der erfindungsgemäße Monoblockrotationsmotor besteht im Wesentlichen aus einem Motorblock
mit einem Aufnahmeraum, in welchem ein Rotor rotiert über dessen Achse eine Rotationsbewegung
abgenommen werden kann. Im Rotor sind Kolben vorgesehen, die in symmetrisch gegenüberliegend
angeordnetenKolbenbohrungen eine Auf- und Abwärtsbewegung, also eine translatorische
Bewegung, ausführen. Die Kolben stützen sich mit einem Ende an der Wand des Aufnahmeraums
ab. Der Aufnahmeraum weist eine elliptische Fläche auf, deren Krümmung der Kolben
mit seinem anliegenden Ende folgt. Auf diese Weise lässt sich die translatorische
Bewegung des Kolbens sehr einfach in eine Rotationsbewegung des Rotors umwandeln.
[0009] Der erfindungsgemäße Monoblockrotationsmotor umfasst:
- einen Motorblock mit einem Aufnahmeraum für einen Rotor, wobei der Aufnahmeraum zwei
spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Seitenflächen und eine die beiden Seitenflächen
verbindende Umlauffläche hat, wobei die Umlauffläche in einer Richtung parallel zu
den Seitenflächen eine elliptische Krümmung aufweist, mit einer langen Ellipsenachse
und einer senkrecht dazu verlaufenden kurzen Ellipsenachse, welche die lange Ellipsenachse
an einem Kreuzungspunkt kreuzt, und ferner in den Seitenflächen zentral am Kreuzungspunkt
der Ellipsenachsen angeordnete Achsaufnahmen vorgesehen sind, und in den Seitenflächen
zumindest Öffnungen eines Kanals für eine Zuführung eines Brenngases, eines Kanals
für eine Abführung von Abgasen sowie eine Zündung vorgesehen sind,
- einen im Aufnahmeraum aufgenommenen rotationssymmetrischen Rotor, wobei der Rotor
Seitenflächen aufweist, die an den Seitenflächen des Aufnahmeraums anliegen, sowie
eine die Seitenflächen des Rotors verbindende rotationssymmetrische Umfangsfläche,
sowie eine zentral in den Seitenflächen angeordnete Rotorachse, die in den Achsaufnahmen
des Motorblocks aufgenommen ist, wobei in dem Rotor zumindest ein Paar radial zur
Rotorachse gegenüberliegend angeordnete Kolbenbohrungen vorgesehen sind, die auf der
Seite der rotationssymmetrischen Umfangsfläche eine Öffnung aufweisen und an dem der
Öffnung entgegengesetzten Endbereich mit einem Kanal verbunden sind, der zu einer
der Seitenflächen des Rotors führt und in einer in der Seitenfläche vorgesehenen Verbindungsöffnung
mündet, wobei die Verbindungsöffnung so angeordnet ist, dass sie bei einer Rotation
des Rotors mit den im Aufnahmeraum vorgesehenen Öffnungen des Kanals für die Zuführung
des Brenngases, des Kanals für die Abführung der Abgase sowie der Zündung zur Deckung
gelangt, und weiter in der Kolbenbohrung ein frei beweglicher Kolben vorgesehen ist,
der mit einer Gleitfläche an der Kolbenbohrung anliegt und ausgebildet ist, in der
Kolbenbohrung eine translatorische Bewegung auszuführen, wobei der Kolben ferner eine
einem ersten Brennraum zugewandte Brennraumfläche und eine am der Brennraumfläche
entgegengesetzten Ende des Kolbens angeordnete Abstützfläche aufweist, wobei der Kolben
in einer Auswärtsposition mit einem Abschnitt aus der rotationssymmetrischen Umfangsfläche
hervorsteht und sich mit der Abstützfläche auf der elliptischen Umlauffläche des Aufnahmeraums
abstützt.
[0010] Der Monoblockrotationsmotor umfasst zunächst einen Motorblock. Dieser Motorblock
ist aus einem geeigneten Material aufgebaut, das den auftretenden Kräften widerstehen
kann und thermisch ausreichend widerstandsfähig ist. An sich können Materialien verwendet
werden, wie sie aus dem Motorenbau bekannt sind, also Gussmaterialien, wie Eisen bzw.
Stahl oder auch Aluminium. Es sind aber auch andere Materialien geeignet, wie beispielsweise
keramische oder karbonkeramische Materialien.
[0011] Der Motoblock kann massiv ausgeführt werden. Es ist aber gemäß einer Ausführungsform
auch möglich, den Motorblock in der Weise auszuführen, dass Hohlräume oder Ausnehmungen
vorgesehen sind, sodass eine Material- bzw. Gewichtseinsparung verwirklicht werden
kann.
[0012] Der Motorblock kann von Kühlleitungen durchzogen sein, um die bei der Verbrennung
des Treibstoffs freiwerdende Wärme abzuführen. Ebenso können Schmiervorrichtungen
zum Schmieren von Lagern und Kanäle zur Versorgung der Schmiervorrichtungen vorgesehen
sein.
[0013] Erfindungsgemäß umfasst der Motorblock einen Aufnahmeraum für einen Rotor. Der Aufnahmeraum
umfasst zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Aufnahmeraums angeordnete Seitenflächen
in deren Zentrum jeweils eine Aufnahme für eine Rotorachse des Rotors vorgesehen ist.
Die Seitenflächen können plan ausgestaltet sein und parallel zueinander angeordnet
sein. Es ist aber auch möglich, die Seitenflächen mit einer Krümmung zu versehen.
Die Krümmung ist dann so ausgestaltet, dass sie rotationssymmetrisch zur Achsaufnahme
verläuft, sodass eine Rotation des im Aufnahmeraum aufgenommenen Rotors möglich ist.
Die Seitenflächen weisen einen elliptischen Umfang auf.
[0014] In den Seitenflächen sind ferner Öffnungen vorgesehen, in welche Kanäle münden, die
zur Zuführung eines Brenngases bzw. zur Abführung eines nach der Verbrennung des Brenngases
entstehenden Abgases dienen. Die Kanäle sind durch den Motorblock nach außen geführt
und münden im Fall des Abgases in einen Auspuff, mit welchem das Abgas in die Umgebung
abgegeben wird und im Fall des Brenngases zu einer Vorrichtung, in welcher das Brenngas
bereitgestellt wird. Unter Brenngas wird eine gasförmige Mischung aus einem sauerstoffhaltigen
Gas, beispielsweise Luft, und einem gasförmigen Brennstoff verstanden.
[0015] Eine Vorrichtung, in welcher das Brenngas bereitgestellt wird, kann beispielsweise
eine Einspritzung sein, mit welcher flüssiger Brennstoff in einem Luftstrom fein verteilt
wird, sodass eine rasche Verdampfung erfolgt und ein zündfähiges Brenngas erhalten
wird. Es ist auch möglich einen Vergaser zu verwenden, in welchem die Vermischung
von Luft und flüssigem Brennstoff erfolgt, sodass ein Brenngas erhalten wird. Wird
ein gasförmiger Brennstoff verwendet, wie Erdgas oder Wasserstoffgas, wird der Brennstoff
mit Luft vermischt. Dazu kann beispielsweise eine Wirbelkammer vorgesehen sein, in
welcher der gasförmige Brennstoff und Luft verwirbelt werden.
[0016] Die Öffnungen für die Zuführung des Brenngases und die Abführung des Abgases können
auf derselben Seitenfläche des Aufnahmeraums angeordnet sein. Es ist aber auch möglich
jeweils eine der Öffnungen auf der einen Seitenfläche anzuordnen und die andere Öffnung
auf der gegenüberliegenden Seitenfläche.
[0017] Ferner ist eine Zündung vorgesehen, mit welcher das Brenngas gezündet werden kann.
Die Zündung ist in einer Ausnehmung des Motorblocks angeordnet, die mit der Seitenfläche
abschließt und sich in den Motorblock hinein erstreckt.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform kann eine Vorkammer vorgesehen sein, in welcher ein Injektor
für die Zuführung des Brenngases und eine Zündung, beispielsweise in Form einer Zündkerze,
vorgesehen ist. Die Zündung erfolgt dann in der Vorkammer und die Flammenfront breitet
sich anschließend in den mit Brenngas gefüllten Brennraum aus.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können an einem Ende der Vorkammer düsenförmig
ausgebildete Öffnungen vorgesehen sein, mit welchen fächerförmige Plasmastrahlen erzeugt
werden können, die in einen Zündkanal münden, der mit dem Brennraum verbunden ist.
[0020] Öffnungen zur Zuführung des Brenngases sowie für die Abführung des Abgases, und Zündung
sind vorzugsweise an den Spitzen eines rechtwinkligen Dreiecks angeordnet, wobei die
Hypotenuse zwischen der Einlassöffnung und der Zündung verläuft und die Auslassöffnung
an der Spitze des Dreiecks angeordnet ist.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform sind Einlass- und Auslassöffnungen sowie Zündung an den
Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnet, wobei die Grundseite zwischen Auslassöffnung
und Einlassöffnung verläuft und die Zündung an der Spitze des Dreiecks angeordnet
ist.
[0022] Die Öffnungen sind so angeordnet, dass sie bei einem Umlauf des Rotors mit den im
Rotor für den Einlass des Brenngases bzw. den Auslass des Abgases bzw. der Zündung
vorgesehenen Öffnungen zur Deckung gelangen.
[0023] Die beiden Seitenflächen des Aufnahmeraums werden durch eine Umlauffläche verbunden.
Die Umlauffläche ist im Wesentlichen senkrecht zu den Seitenflächen angeordnet. Die
Umlauffläche weist in einer Richtung parallel zu den Seitenflächen eine Krümmung auf,
vorzugsweise die Krümmung einer Ellipse. Die Krümmung der Umlauffläche entspricht
der Bewegung eines Kolbens, den dieser während eines Umlaufs des Rotors in der Kolbenbohrung
ausführt.
[0024] Wie die Ellipse ist auch der Kreis als deren Sonderform vollkommen symmetrisch mit
der Rotorachse im Schnittpunkt von Lang- und Kurzachse als Grundlage des vollkommenen
Massenausgleichs in der Rotation.
[0025] Die Umlauffläche kann plan ausgeführt sein. Es ist nach einer Ausführungsform jedoch
auch möglich, die Umlauffläche senkrecht zum Umfang der Umlauffläche mit einem Profil
oder einer Krümmung auszubilden. Die Krümmung der Umlauffläche entspricht zumindest
abschnittsweise dem Profil einer Kontaktfläche an einem Ende des Kolbens, der im Rotor
angeordnet ist und eine translatorische Bewegung ausführt. Auf diese Weise kann eine
Führung des Kolbens erreicht werden und Kräfte aufgefangen werden, die senkrecht zur
Umlaufrichtung des Rotors auftreten können.
[0026] Die zwischen Kolbenende und Umlauffläche auftretende Gleitreibung kann gemäß einer
Ausführungsform durch eine Lagerkugel am bzw. im Kolbenende durch verminderte Rollreibung
ersetzt werden.
[0027] Der Aufnahmeraum kann an sich beliebig dimensioniert werden. Die Dimension ist bestimmt
durch den Verwendungszweck des Monoblockrotationsmotors, also durch die Leistung,
die durch den Monoblockrotationsmotor zur Verfügung gestellt werden soll.
[0028] Die zur Verfügung stehende Leistung wird unter anderem durch die Größe der Brennräume
bzw. die Größe der Kolbenbohrungen, in denen die frei beweglichen Kolben aufgenommen
sind, bestimmt.
[0029] Wird der Monoblockrotationsmotor beispielsweise für den Antrieb eines Personenkraftfahrzeugs
eingesetzt, also z.B. einem Fahrzeug mit einer Masse von bis zu etwa 2 Tonnen, weist
der Aufnahmeraum gemessen in Richtung der längeren Achse der Ellipse geeignet eine
Länge im Bereich von 400 bis 450 mm, gemäß einer weiteren Ausführungsform im Bereich
von 500 bis 550 mm und gemäß einer noch weiteren Ausführungsform eine Länge im Bereich
von 600 bis 650 mm auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Aufnahmeraum
gemessen in Richtung der kürzeren Achse der Ellipse eine Ausdehnung im Bereich von
500 bis 550, gemäß einer weiteren Ausführungsform eine Ausdehnung im Bereich von 400
bis 450 mm und gemäß noch einer weiteren Ausführungsform eine Ausdehnung im Bereich
von 300 bis 350 mm auf.
[0030] Die Differenz in der Ausdehnung in Richtung der längeren und der kürzeren Achse der
Ellipse entspricht dabei dem Hub der im Rotor angeordneten frei beweglichen Kolben.
[0031] Die Ausdehnung des Aufnahmeraums in einer Richtung senkrecht zu den Seitenwänden,
also in Richtung der Achse eines im Aufnahmeraum aufgenommenen Rotors, entspricht
im Wesentlichen der Breite des Rotors. Gemäß einer Ausführungsform weist der Aufnahmeraum
eine Ausdehnung in Richtung senkrecht zu den Seitenwänden im Bereich von 310 bis 360
mm, gemäß einer weiteren Ausführungsform im Bereich von 250 bis 300 mm, und gemäß
noch einer weiteren Ausführungsform eine Ausdehnung im Bereich von 170 bis 220 mm
auf.
[0032] Der Aufnahmeraum kann zur Außenseite des Motorblocks geöffnet sein, sodass ein Druckausgleich
zwischen Aufnahmeraum und Umgebung ermöglicht ist. Auf diese Weise lässt sich ein
Überdruck, der sich in einem abgeschlossenen Aufnahmeraum z.B. durch Temperaturänderungen
aufbaut, leicht vermeiden. Dazu können entsprechende Bohrungen im Motorblock vorgesehen
sein, die zu Ausgleichsbehältern führen oder mit der Umgebung in Verbindung stehen.
[0033] Eine besonders kleine, kompakte Ausführungsform des Motors kann gemäß einer Ausführungsform
über eine Hydraulikpumpe mit einem hydrostatischen Speicher verbunden sein. Der hydrostatische
Speicher kann wiederum mit einem Antriebs- und Bremssystem verbunden sein, das über
hydraulische Radmotoren für den Antrieb verfügt. Im Bremsfall arbeiten die hydraulischen
Radmotoren als Hydraulikpumpen, sodass nahezu die gesamte Bremsenergie im hydrostatischen
Speicher rekuperiert werden kann. Der Motor kann dann mit konstanter Drehzahl und
konstantem Drehmoment im Bestpunkt intermittierend ohne Lastwechsel arbeitend den
hydrostatischen Speicher nach Bedarf wieder aufladen. Moderne Hydraulikmotoren erreichen
Wirkungsgrade von 97 Prozent und lassen sich über Hydraulik-Transformatoren viel einfacher
als Elektromotoren steuern bei gleichzeitig höherer Leistungsdichte, was den Einsatz
als Radnabenmotoren an allen vier Rädern ermöglicht bei Verminderung der ungefederten
Massen gegenüber einem herkömmlichen Bremssystem. Die kompakte, leichte Ausführung
des Motors kann vorzugsweise mit einem Wasserstoff-Feststoff-Wechselspeicher kombiniert
werden.
[0034] In dem Aufnahmeraum des Motorblocks ist ein Rotor aufgenommen, der im Aufnahmeraum
eine Rotationsbewegung um seine Achse ausführen kann.
[0035] Der Rotor ist rotationssymmetrisch zu seiner Achse ausgeführt und weist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform die Form einer Scheibe auf.
[0036] Der Rotor kann massiv ausgeführt sein, also durchgängig aus einem geeigneten Material
aufgebaut sein. Geeignete Materialien sind aus dem Motorenbau bekannte Materialien,
wie Stahl oder Aluminium. Geeignet sind weiterhin beispielsweise auch keramische Materialien,
insbesondere solche keramischen Materialien, welche eine geringe thermische Ausdehnung
aufweisen und karbonkeramische Materialien mit selbstschmierenden Eigenschaften für
den Trockenlauf.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Rotor zur Gewichtsersparnis aber auch
in seinem Inneren Ausnehmungen, Bohrungen oder Hohlräume aufweisen.
[0038] Der Rotor ist so dimensioniert, dass er im Aufnahmeraum aufgenommen werden kann.
Seine Breite, also die Ausdehnung in Richtung der Rotorachse, wird im Wesentlichen
durch die Dimensionierung von Zylinderbohrungen bestimmt, die im Rotor eingebracht
sind. Die Wandstärke der Zylinderbohrung wird dabei bevorzugt so gewählt, dass an
der dünnsten Stelle eine ausreichende Stabilität gewährleistet ist, um die im Betrieb
des Monoblockrotationsmotors auftretenden Kräfte aufnehmen zu können.
[0039] Ferner ist die Breite des Rotors so gewählt, dass der Rotor mit seinen Seitenflächen
an den Seitenflächen des Aufnahmeraums anliegt. Zwischen den Seitenflächen des Rotors
und den Seitenflächen des Aufnahmeraums kann ein Spalt vorgesehen sein, in welchen
Schmier- oder Kühlmittel eingebracht werden kann.
[0040] Der Durchmesser des Rotors, also seine Ausdehnung senkrecht zur Rotorachse, wird
kleiner gewählt als die kürzere Achse der Ellipse, welche die Krümmung der Umlauffläche
des Aufnahmeraums im Motorblock beschreibt.
[0041] Gemäß einer Ausführungsform wird der Durchmesser des Rotors geringer gewählt als
die kürzere Achse der Ellipse. Gemäß einer Ausführungsform ist der Durchmesser des
Rotors um 5 bis 10 % geringer als die kürzere Achse der Ellipse, gemäß einer weiteren
Ausführungsform um 7 bis 15 % kürzer als die kürzere Achse der Ellipse, und gemäß
noch einer weiteren Ausführungsform um 8 bis 20 % kürzer als die kürzere Achse der
Ellipse.
[0042] In den Kolbenbohrungen des Rotors sind Kolben aufgenommen, welche eine translatorische
Bewegung ausführen, mit einem unteren Totpunkt, an dem der Kolben den kürzesten Abstand
zur Rotorachse aufweist, und einem oberen Totpunkt, an dem der Kolben den größten
Abstand zur Rotorachse aufweist.
[0043] Der Durchmesser des Rotors wird so gewählt, dass im oberen Totpunkt der Kolben sicher
in der Kolbenbohrung geführt wird.
[0044] Die Seitenflächen des Rotors werden durch eine Umfangsfläche verbunden. Die Umfangsfläche
entspricht dem Umfang des Rotors. Sie ist im Wesentlichen parallel zur Rotorachse
angeordnet. Sie ist rotationssymmetrisch ausgebildet, sodass eine gleichmäßige Rotation
des Rotors erreicht wird.
[0045] Im einfachsten Fall weist die Umfangsfläche in Rotationsrichtung eine kreisförmige
Krümmung auf. Die Umfangsfläche kann aber in Rotationsrichtung auch ein Profil aufweisen,
beispielsweise ein Wellenprofil.
[0046] Senkrecht zur Rotationsrichtung kann die Umfangsfläche im einfachsten Fall plan ausgebildet
sein. Gemäß einer Ausführungsform kann die Umfangsfläche aber auch senkrecht zur Rotationsrichtung
ein Profil aufweisen. Beispielsweise kann die Umfangsfläche senkrecht zur Rotationsrichtung
eine Krümmung aufweisen, beispielsweise eine kreisförmige oder eine parabelförmige
Krümmung.
[0047] Zentral in den Seitenflächen des Rotors ist eine Rotationsachse vorgesehen, die in
den Achsaufnahmen des Motorblocks aufgenommen ist. Die Rotationsachse kann einstückig
mit dem Rotor ausgebildet sein. Es ist aber gemäß einer Ausführungsform auch möglich,
die Rotationsachse getrennt vom Rotor auszubilden und die Achse in eine entsprechende
Aufnahmeöffnung des Rotors einzupassen.
[0048] Es können in der Achsaufnahme Lager vorgesehen sein, beispielsweise Rollen oder Kugellager,
sodass der Rotor ohne wesentliche Reibung in der Achsaufnahme rotiert.
[0049] Der Rotor kann gleichmäßig rotieren und weist keine Unwucht auf.
[0050] Im Rotor ist zumindest ein Paar radial zur Rotorachse angeordnete Kolbenbohrungen
vorgesehen.
[0051] Die Kolbenbohrungen liegen gemäß einer Ausführungsform auf einer gemeinsamen Achse,
die senkrecht zur Rotationsachse durch den Mittelpunkt des Rotors verläuft. Entlang
dieser Achse erfolgt dann auch die translatorische Bewegung der in den Kolbenbohrungen
aufgenommenen frei beweglichen Kolben. Die Massenkräfte, die sich durch die Bewegung
der Kolben in den Kolbenbohrungen ergeben, heben sich auf, wenn sich die Kolben jeweils
gegensinnig bewegen. Dadurch wird eine hohe Laufruhe des Motors erreicht.
[0052] Gemäß einer Ausführungsform sind die Achsen der Kolbenbohrungen, entlang denen die
translatorische Bewegung der Kolben erfolgt, relativ zu einer Achse, die senkrecht
durch die Rotorachse verläuft und in der Rotationsebene des Rotors liegt, gekippt.
Es ist nur ein kleiner Kippwinkel erforderlich. Der zwischen den beiden Achsen eingeschlossenen
Kippwinkel wird gemäß einer Ausführungsform in einem Bereich von 0,1 bis 10°, gemäß
einer weiteren Ausführungsform im Bereich von 0,5 bis 5, und gemäß noch einer weiteren
Ausführungsform im Bereich von 1 bis 4° gewählt.
[0053] Die Kolbenbohrungen sind jeweils paarweise angeordnet, sodass sich eine geradzahlige
Anzahl von Kolbenbohrungen ergibt.
[0054] Gemäß einer ersten Ausführungsform sind zwei Kolbenbohrungen vorgesehen. Die Kolbenbohrungen
sind rotationssymmetrisch zueinander angeordnet.
[0055] Bei zwei Kolbenbohrungen haben also nach einer Drehung von 180° die Kolbenbohrungen
ihre Plätze getauscht.
[0056] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind 4 Kolbenbohrungen vorgesehen. Bei dieser
Ausführungsform ist eine Drehung des Rotors um einen Winkel von 90° erforderlich,
um die Stellung der Kolbenbohrungen ineinander zu überführen. Sind im Rotor 6 Kolbenbohrungen
vorgesehen, ist entsprechend eine Drehung des Rotors um jeweils einen Winkel von 60°
erforderlich. Es ist auch möglich eine noch höhere Anzahl von Kolbenbohrungen vorzusehen,
beispielsweise 8, 10, 12 oder 16 Kolbenbohrungen.
[0057] Eine Ausführung mit vier radialen Kolbenbohrungen halbiert den Abstand von Kolbenmitte
zu Kolbenmitte. Dadurch kann die Laufruhe erhöht werden und der Verlauf der Drehmomentkurve
wird noch gleichmäßiger. Dieser Effekt erhöht sich bei Verwendung einer noch höheren
Anzahl von Kolbenbohrungen und sorgt für extreme Laufruhe.
[0058] Die Kolbenbohrungen können einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Es ist aber
auch möglich, andere Querschnitte vorzusehen, beispielsweise einen ovalen Querschnitt
oder einen ellipsoiden Querschnitt. Die Kolbenbohrungen weisen jeweils einen konstanten
Querschnitt auf, sodass ein in der Kolbenbohrung aufgenommener Kolben frei beweglich
eine translatorische Bewegung ausführen kann. An dem der Rotationsachse zugewandten
Ende, das von der Bewegung des Kolbens ausgespart ist, kann sich der Querschnitt der
Kolbenbohrung verändern und beispielsweise verjüngen. Ebenso kann sich die Kolbenbohrung
an dem der Rotationsachse abgewandten Ende verjüngen.
[0059] Die Kolbenbohrungen weisen an dem der Rotationsachse abgewandten Ende, also auf der
Seite der rotationssymmetrischen Umfangsfläche, eine Öffnung auf.
[0060] Gemäß einer Ausführungsform entspricht die Form der Öffnung dem Querschnitt des in
der Kolbenbohrung aufgenommenen Kolbens. Der Kolben kann dadurch am oberen Totpunkt
der translatorischen Bewegung, wenn der Kolben also den größten Abstand zur Rotationsachse
des Rotors aufweist, über die Umfangsfläche des Rotors hinausragen.
[0061] Es ist aber auch möglich, die Öffnung kleiner als den Querschnitt des Kolbens vorzusehen.
Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn der Kolben an der der Rotationsachse des
Rotors abgewandten Seite einen verjüngten Abschnitt aufweist, der durch die Öffnung
geführt ist. Der Querschnitt der Öffnung entspricht dann vorteilhaft dem Querschnitt
des verjüngten Abschnitts. Am Ende des verjüngten Abschnitts ist die Abstützfläche
des Kolben angeordnet, mit welcher sich der Kolben auf der Umlauffläche des im Motorblock
angeordneten Aufnahmeraums abstützt.
[0062] Ferner weist die Kolbenbohrung an einem der Rotationsachse zugewandten endständigen
Abschnitt eine Öffnung auf, die zu einem Kanal führt, der eine Verbindung zu einer
Öffnung in der Seitenfläche des Rotors herstellt.
[0063] Die in der Kolbenbohrung vorgesehene Öffnung ist so angeordnet, dass sie, wenn sich
der in der Kolbenbohrung angeordnete Kolben an seinem unteren Totpunkt befindet, also
den geringsten Abstand zur Rotationsachse aufweist, nicht vom Kolben verschlossen
wird. Die Öffnung kann in der Seitenwand der Kolbenbohrung angeordnet sein oder in
der endständigen Fläche der Kolbenbohrung, die auf der Seite der Rotationsachse angeordnet
ist.
[0064] Die in der Seitenwand des Rotors angeordnete Verbindungsöffnung, die durch einen
Kanal mit der Öffnung in der Wand der Kolbenbohrung verbunden ist, ist so positioniert,
dass sie bei einer Rotation des Rotors mit den in der Seitenwand des Aufnahmeraums
des Motorblocks vorgesehenen Öffnungen des Kanals für die Zuführung des Brenngases,
des Kanals für die Abführung der Abgase sowie der Zündung zur Deckung gelangt.
[0065] Die Öffnung in der Seitenwand des Aufnahmeraums und die Öffnung im Rotor wirken daher
als Drehschieber, der den Durchgang der Kanäle zu definierten Zeitpunkten des Arbeitstaktes,
also während der Rotation des Rotors, freigibt. Zu diesen Zeitpunkten kann dann frisches
Brenngas in den Brennraum einströmen, gezündet werden bzw. Abgas ausgestoßen werden.
[0066] Kommt die Öffnung in der Seitenfläche des Rotors mit der Zündung zur Deckung, wird
das im Brennraum enthaltene verdichtete Brenngas entzündet. Die Zündung kann im Motorblock
vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform ist nur eine Zündvorrichtung bzw. Vorkammerzündung
für alle Kolben erforderlich. Es ist aber auch möglich, eine Zündung im Rotor vorzusehen.
In diesem Fall sind Kontakte auf der Seite des Motorblocks, also in der Seitenwand
des Aufnahmeraums, sowie auf der Seite des Rotors vorgesehen, die während der Rotation
des Rotors zur Deckung gelangen und so einen Kontakt zur Zündung im Rotor herstellen.
[0067] Der Monoblockrotationsmotor kann auch nach dem Prinzip eines Dieselmotors betrieben
werden. In diesem Fall entfällt die Zündung bzw. die zur Zündung vorgesehenen Vorrichtungen.
[0068] In der im Rotor vorgesehenen Kolbenbohrung ist ein frei beweglicher Kolben angeordnet.
Der Kolben liegt mit einer Kontaktfläche an der Wand der Kolbenbohrung an. Die Kontaktfläche
wird durch die Umfangsfläche des Kolbens gebildet, mit welcher der Kolben an der Wand
der Kolbenbohrung entlanggleitet. Der Spalt zwischen Kolbenbohrung und Kontaktfläche
des Kolbens ist gasdicht ausgebildet. Dazu kann eine Dichtung vorgesehen sein. Diese
kann den Kolben umfassen und dicht an der Wand der Kolbenbohrung entlang laufen. Alternativ
kann der Spalt so schmal gewählt werden, dass eine Abdichtung erreicht wird.
[0069] Der Kolben weist eine Brennraumfläche auf, die einem Brennraum zugewandt ist. Die
Brennraumfläche entspricht der Fläche des Kolbens, die der Rotorachse zugewandt ist.
Der Brennraum wird von der Wand der Kolbenbohrung und der Brennraumfläche gebildet.
In den Brennraum kann über die in der Kolbenbohrung vorgesehenen Öffnung Brenngas
eingeführt bzw. Abgas aus dem Brennraum abgeführt werden kann.
[0070] Am der Brennraumfläche entgegengesetzten Ende des Kolbens ist eine Abstützfläche
angeordnet. Mit der Abstützfläche kann sich der Kolben an der Umlauffläche des im
Motorblock ausgebildeten Aufnahmeraums abstützen.
[0071] Da der Kolben in der Kolbenbohrung frei beweglich ist, kann er eine translatorische
Bewegung ausführen. Dadurch verändert sich auch das Volumen des Brennraums.
[0072] Der Kolben wird durch die bei der Rotation des Rotors auftretenden Zentrifugalkräfte
nach außen bewegt und legt sich mit seiner Abstützfläche an der Umlauffläche des Aufnahmeraums
an. Die Abstützfläche des Kolbens kann eine kleinere Ausdehnung haben als der Querschnitt
des Kolbens. Die Abstützfläche kann auch die Form einer Linie oder eines Punkts annehmen.
[0073] Durch die Rotation des Rotors wird die Abstützfläche des Kolbens entlang der Umlauffläche
des Aufnahmeraums bewegt. Da die Umlauffläche eine elliptische Krümmung aufweist,
sich der Abstand zwischen Rotorachse und Umlauffläche während der Rotation des Rotors
also verändert, wird auch eine translatorische Bewegung des Kolbens in der Kolbenbohrung
induziert. Dabei gelangt der Kolben an einen unteren Totpunkt, wenn der Rotor so steht,
dass sich die Abstützfläche am Ort des geringsten Durchmessers der Ellipse aufhält.
Die Brennfläche des Kolbens weist dann den geringsten Abstand zur Rotationsachse des
Rotors auf und der Brennraum weist das geringste Volumen auf. Bewegt sich der Rotor
weiter, folgt die Abstützfläche des frei beweglichen Kolbens der Krümmung der Umlauffläche
des Aufnahmeraums im Motorblock. Der Abstand der Brennfläche des Kolbens von der Rotorachse
nimmt zu. Damit nimmt auch das Volumen des Brennraums zu, bis der Rotor schließlich
so steht, dass die Abstützfläche des Kolbens am Ort des größten Durchmessers der ellipsenförmigen
Umlauffläche angelangt. Damit erreicht die Brennfläche den größten Abstand zur Rotationsachse
und damit der Brennraum sein größtes Volumen und der Kolben seinen oberen Totpunkt.
Rotiert der Rotor weiter, nimmt der Abstand zwischen Rotorachse und Abstützfläche
des Kolbens, mit welcher dieser an der elliptischen Umlauffläche des Aufnahmeraums
anliegt, wieder ab, bis wieder ein Minimum des Volumens des Brennraums am unteren
Totpunkt des Kolbens erreicht wird, d.h. wenn die Abstützfläche des Kolbens am Ort
des geringsten Durchmessers der Ellipse der Umlauffläche angelangt ist. Bei einer
weiteren Drehung des Rotors vergrößert sich das Volumen des Brennraums wieder, bis
der Kolben wieder seinen oberen Totpunkt erreicht, d.h. die Brennfläche wieder den
größten Abstand zur Rotationsachse des Rotors und der Brennraum sein maximales Volumen
erreicht.
[0074] Eine Rotation des Rotors kann also in vier Arbeitstakte zerlegt werden. Dabei erreicht
der Brennraum in zwei Takten sein minimales Volumen und der Kolben gelangt an den
unteren Totpunkt seiner translatorischen Bewegung und in zwei Takten erreicht der
Brennraum sein maximales Volumen und der Kolben gelangt an den oberen Totpunkt seiner
translatorischen Bewegung.
[0075] Der erste Arbeitstakt beginnt, wenn der Kolben seinen unteren Totpunkt erreicht.
Die Abstützfläche befindet sich am Ort der Umlauffläche, an dem der Durchmesser der
Ellipse ein Minimum aufweist. Am unteren Totpunkt dreht sich die Bewegungsrichtung
des Kolbens in der Kolbenbohrung um. Bewegt sich der Rotor in Rotationsrichtung weiter,
bewegt sich der Kolben getrieben von der Zentrifugalkraft nach außen von der Rotationsachse
des Rotors weg. Dabei gelangt die in der Seitenfläche des Rotors vorgesehene Verbindungsöffnung
des Kanals zum Brennraum zur Deckung mit der im Verbindungsraum vorgesehenen Öffnung
des Kanals für eine Zuführung eines Brenngases. Damit kann Brenngas von außen in den
Brennraum gelangen.
[0076] Durch die Bewegung des Kolbens vergrößert sich das Volumen des Brennraums und Brenngas
strömt in den Brennraum. Das Brenngas kann aktiv in den Kolben eingebracht werden,
beispielsweise indem das Brenngas bzw. Teile des Brenngases zuvor verdichtet werden,
beispielsweise mittels eines Kompressors oder eines Turboladers, oder durch die Bewegung
des Kolbens in den Brennraum gesaugt werden.
[0077] Hat sich der Rotor um 90° gedreht, erreicht die Abstützfläche des freibeweglichen
Kolbens den maximalen Abstand von der Rotorachse. Die in der Seitenfläche des Rotors
vorgesehene Verbindungsöffnung des Kanals zum Brennraum hat die im Verbindungsraum
vorgesehenen Öffnung des Kanals für eine Zuführung eines Brenngases passiert und damit
ist die Zuführung des Brenngases verschlossen. Der Brennraum ist nun nach außen hin
abgedichtet. Es beginnt der zweite Arbeitstakt.
[0078] Dreht sich der Rotor weiter bleibt die in der Seitenfläche des Rotors vorgesehene
Verbindungsöffnung des Kanals zum Brennraum verschlossen, während sich der Kolben
in Richtung auf die Rotorachse zu bewegt. Das Volumen des Brennraums nimmt ab, bis
Abstützfläche des Kolbens den Ort auf der elliptischen Bahn der Umlauffläche erreicht,
an dem die Ellipse ihren geringsten Durchmesser aufweist. Der Brennraum weist nun
das geringste Volumen auf und das Brenngas erreicht seine maximale Verdichtung. Der
Rotor hat sich um weitere 90° gedreht. Es beginnt der dritte Arbeitstakt.
[0079] Die in der Seitenfläche des Rotors vorgesehene Verbindungsöffnung des Kanals zum
Brennraum gelangt nun mit der im Motorblock vorgesehenen Zündung bzw. mit den entsprechenden
Kontakten, falls die Zündvorrichtung im Rotor vorgesehen ist, zur Deckung. Es wird
eine Zündung ausgelöst und das im Brennraum vorhandene Brenngas zur Explosion gebracht.
[0080] Durch die Explosion erhöht sich der Druck im Brennraum und der Kolben wird nach außen
von der Rotorachse weg gepresst. Der Druck wird weitergegeben, sodass der Druck, den
die Abstützfläche des Kolbens auf die elliptische Umlauffläche des Aufnahmeraums ausübt,
steigt. Dadurch bewegt sich die Abstützfläche des Kolbens auf der elliptischen Umlauffläche
des Aufnahmeraums in Richtung auf den Punkt, an dem die Ellipse einen maximalen Durchmesser
aufweist. Da der Rotor eine träge Masse besitzt bewegt er sich über den unteren Totpunkt
des Kolbens hinweg und wird beschleunigt. Diese Beschleunigung überträgt sich auf
die Rotorachse und kann dort abgenommen werden.
[0081] Der Rotor rotiert um 90° weiter, bis die Abstützfläche des Rotors den Punkt auf der
Umlauffläche des im Motorblock vorgesehenen Aufnahmeraums erreicht, an welchem die
Ellipse den maximalen Durchmesser aufweist. Der Kolben gelangt an seinen oberen Totpunkt,
an dem die Brennfläche ihren maximalen Abstand zur Rotorachse erreicht. Der Brennraum
hat sein maximales Volumen erreicht. Es beginnt der vierte Arbeitstakt.
[0082] Dreht sich der Rotor in Rotationsrichtung weiter, bewegt sich die Abstützfläche des
Kolbens auf der elliptischen Bahn der Umlauffläche des im Motorblock vorgesehenen
Aufnahmeraums weiter. Da der Durchmesser der Ellipse abnimmt, wird der Kolben in der
Kolbenbohrung in Richtung auf die Rotorachse bewegt und das Volumen des Brennraums
nimmt ab.
[0083] Die in der Seitenfläche des Rotors vorgesehene Verbindungsöffnung des Kanals zum
Brennraum gelangt nun mit der im Motorblock vorgesehenen Öffnung des Kanals für eine
Abführung von Abgasen zur Deckung. Die Verbindung zwischen Brennraum und Kanal für
eine Abführung von Abgasen wird freigegeben und das im Brennraum vorhandene Abgas
kann ausgestoßen werden. Der Kolben erreicht schließlich den unteren Totpunkt, an
dem die Brennfläche den geringsten Abstand zur Rotorachse und der Brennraum das geringste
Volumen aufweist. Damit ist der vierte Arbeitstakt abgeschlossen. Der Rotor hat eine
Rotation um 360° ausgeführt und gelangt damit wieder in die Ausgangsstellung. Es beginnt
eine neue Arbeitsabfolge mit einem ersten Arbeitstakt.
[0084] Im Betrieb führen die im Rotor in den Kolbenbohrungen mitdrehenden Kolben durch die
Führung der halbkugelförmigen Kolbenenden an der elliptischen Gehäuseinnenkontur paarweise
gegenüberliegend gegenläufige Kolbenbewegungen aus. Dies sorgt in der Rotation dank
der Symmetrie für einen vollkommenen automatischen Massenausgleich und eine hohe Laufruhe.
Während einer Rotorumdrehung durchlaufen alle Zylinder mit ihren Kolben nacheinander
die vier Takte nach dem Prinzip des Ottomotors oder Dieselmotors. Dies geschieht in
sequenzieller Reihenfolge nacheinander, d. h. in einer Konfiguration z. B. mit vier
Zylindern im Monoblockrotor befindet sich jeder Zylinder mit seinem Kolben in einem
anderen der vier Takte. Das bedeutet, dass innerhalb einer Rotorumdrehung in diesem
Fall auch vier Arbeitstakte stattfinden. Dazu werden nur eine Zündkerze im Zündkanal
und ein Gasinjektor im Ansaugkanal bei externer Gemischaufbereitung benötigt. Auch
eine Gasdirektinjektion für interne Gemischaufbereitung ist möglich mit einer gegenüberliegenden
axialen Bohrung für jeden Zylinder für einen Gasdirektinjektor im Gasinjektorkanal
auf der gegenüberliegenden Gehäuseseite.
[0085] In der einfachsten Ausführungsform sind im Rotor zwei Kolbenbohrungen vorgesehen.
Diese können durch eine Drehung des Rotors um einen Winkel von 180° ineinander überführt
werden. Die Kolben des Paares bewegen sich jeweils gleichförmig auf die Rotorachse
zu bzw. von dieser weg. Dadurch werden Massenkräfte, die durch die Bewegung der Kolben
erzeugt werden, aufgehoben. Der Motor hat dadurch eine sehr hohe Laufruhe.
[0086] Es ist aber auch möglich, mehr als ein Paar gegenüberliegend angeordneter Kolbenbohrungen
im Rotor vorzusehen.
[0087] Gemäß einer Ausführungsform sind im Rotor 4 Kolbenbohrungen vorgesehen, in welchen
jeweils frei bewegliche Kolben aufgenommen sind. Die Kolbenbohrungen sind gemäß einer
Ausführungsform in Form eines Kreuzes angeordnet, d.h. benachbarte Kolbenbohrungen
können durch eine Drehung des Rotors um einen Winkel von 90° ineinander überführt
werden.
[0088] Der Motorblock kann wie oben beschrieben ausgeführt werden und benötigt keine weiteren
Kanäle für die Zuführung des Brenngases, die Abführung des Abgases bzw. die Zündung.
[0089] Am Rotor ist jeweils für jede Bohrung ein Kanal vorgesehen, der in einer auf der
Seitenfläche des Rotors angeordneten Verbindungsöffnung mündet.
[0090] Es ist aber auch möglich, 3, 4 oder auch mehr Paare von Kolbenbohrungen vorzusehen.
Die Kolbenbohrungen sind sternförmig im Rotor angeordnet. Die Kolbenbohrungen sind
rotationssymmetrisch zueinander angeordnet.
[0091] Die Kolbenbohrungen weisen bevorzugt einen kreisförmigen Querschnitt auf. Es ist
aber auch möglich, andere Querschnitte zu verwirklichen, beispielsweise einen ovalen
Querschnitt.
[0092] Die Brennraumfläche des in der Kolbenbohrung aufgenommenen frei beweglichen Kolbens
kann plan ausgeführt sein. Es ist aber auch möglich, die Brennraumfläche gewölbt auszuführen
oder erhabene Strukturen auf der Brennraumfläche vorzusehen, beispielsweise um eine
bestimmte Bewegung des Brenngases im Brennraum zu induzieren.
[0093] Wie oben beschrieben, wird die Befüllung des Brennraums mit Brenngas bzw. die Abführung
des Abgases aus dem Brennraum über eine Drehschiebersteuerung gesteuert, indem die
im Rotor vorgesehene Verbindungsöffnung an den in den Seitenflächen des Aufnahmeraums
vorgesehenen Öffnungen des Kanals für die Zuführung des Brenngases und/oder des Kanals
für die Abführung des Abgases vorbeigeführt wird und dadurch die Verbindung zum Brennraum
hergestellt wird.
[0094] Das gilt auch für den Zündkanal, in den die aktive Vorkammerzündung mit den ggf.
an ihrem Ende über Düsenöffnungen aufgefächerten Plasmastrahlen, die lateral weit
in den Brennraum hineinreichen, um möglichst viele Cluster gleichzeitig zu zünden,
um insbesondere für den Betrieb mit Wasserstoffgas sich dem Ideal der Gleichraumverbrennung
anzunähern.
[0095] Gemäß einer Ausführungsform sind die Öffnungen in der Seitenwand des Aufnahmeraums
bzw. die Verbindungsöffnung in der Seitenfläche des Rotors kreisförmig ausgeführt.
[0096] Es ist jedoch auch möglich, die Öffnungen in einer anderen Gestalt auszuführen. Beispielsweise
können die Öffnungen mit einem rechteckigen oder ovalen Umfang auszuführen.
[0097] Gemäß einer Ausführungsform sind die in den Seitenflächen des Aufnahmeraums des Motorblocks
vorgesehenen Öffnungen des Kanals für die Zuführung des Brenngases und/oder des Kanals
für die Abführung des Abgases als bogenförmige Langlöcher ausgebildet.
[0098] Gemäß einer Ausführungsform ist die Krümmung der Langlöcher kreisförmig ausgeführt.
Auf diese Weise folgt die im Rotor vorgesehen Öffnung der Gestalt des Langlochs in
der Seitenwand des Aufnahmeraums.
[0099] Es ist jedoch auch möglich, die Verbindungsöffnung des Rotors als bogenförmiges Langloch
auszubilden. Auf diese Weise steht ebenfalls pro Umdrehung eine längere Zeitspanne
für die Zu- bzw. Abführung des Brenngases bzw. des Abgases zur Verfügung.
[0100] Der frei bewegliche Kolben kann so ausgestaltet sein, dass die Abstützfläche als
Gleitfläche ausgebildet ist, die auf der Umlauffläche des Aufnahmeraums entlanggleitet.
[0101] Die Reibung zwischen Abstützfläche und Umlauffläche kann verringert werden, indem
an der Seite der Abstützfläche des Kolbens eine Aufnahme für einen Rotationskörper
vorgesehen ist, in welchem ein Rotationskörper aufgenommen ist und sich der Kolben
über den Rotationskörper an der Umlauffläche des Aufnahmeraums im Motorblock abstützt.
[0102] Der Rotationskörper rollt dann auf der Umlauffläche des Aufnahmeraums entlang.
[0103] Der Rotationskörper kann eine Rolle oder eine Kugel sein.
[0104] Die Kugelform erlaubt auch die Kolbenbewegung um dessen Längsachse und damit ein
"Einlaufen" des frei beweglichen Kolbens.
[0105] Die Achse des Rollkörpers, um welche er sich bei einer Fortbewegung auf der Umlauffläche
des Aufnahmeraums fortbewegt, kann auf der Längsachse des Kolbens liegen. Längsachse
des Kolbens und Rotationsachse des Rotationskörpers schneiden sich dann also.
[0106] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Rotationsachse des Rotationskörpers
in Richtung der Rotation des Rotors gesehen, auch vor oder hinter der Längsachse des
Kolbens angeordnet sein.
[0107] Der Kolben ist in der Kolbenbohrung frei beweglich und wird durch die Fliehkraft
des rotierenden Rotors bzw. durch den im Brennraum entstehenden Druck gegen die elliptische
Umlauffläche des Aufnahmeraums gepresst.
[0108] Gemäß einer Ausführungsform ist die Längsachse der frei beweglichen Kolben, entlang
der die translatorische Bewegung der Kolben erfolgt, relativ zur Normalen der Umlauffläche
des Aufnahmeraums des Motorblocks gekippt.
[0109] Wird die Abstützfläche des Kolbens durch den bei der Verbrennung des Brenngases im
Brennraum entwickelten Druck auf die Umlauffläche des im Motorblock vorgesehenen Aufnahmeraums
gepresst, wird eine Kraftkomponente tangential zur Umlauffläche des Aufnahmeraums
erhalten. Diese setzt den Rotor in Rotationsbewegung.
[0110] Es ist nur ein kleiner Kippwinkel nötig, um auch durch Platzierung und Lagerung z.
B. der Kugel als Rollkörper am Kolbenende die Rotationsbewegung des Rotors in Drehrichtung
zu unterstützen.
[0111] Der Kippwinkel zur Normalen der Umlauffläche wird gemäß einer Ausführungsform in
einem Bereich von 0,1 bis 10°, gemäß einer weiteren Ausführungsform im Bereich von
0,5 bis 5, und gemäß noch einer weiteren Ausführungsform im Bereich von 1 bis 4° gewählt.
[0112] Für die Zündung des Brenngases können Zündkerzen verwendet werden, wie sie aus bisher
üblichen Otto-Motoren bekannt sind. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Zündung
als Plasmazündung ausgebildet.
[0113] Dabei werden Kerzen mit integriertem kapazitivem Subsystem eingesetzt, um nach dem
Erreichen der Überschlagspannung mit dem Zündfunken dank der gespeicherten Energie
zusätzlich einen Plasmapuls von vorzugsweise zwei bis drei Nanosekunden mit vorzugsweise
etwa fünf Megawatt auszulösen. Besonders vorteilhaft kann die Zündung auch als bereits
bekannte reine Plasmazündung praktisch verschleißfrei erfolgen. Mit den weiten Zündgrenzen
kann dieser Motor mager und ungedrosselt betrieben werden.
[0114] Die im Motorblock angeordnete Zündung kann gemäß einer Ausführungsform einen Zündkanal
umfassen, in welcher die Zündung angeordnet ist. Gemäß einer Ausführungsform ist die
Zündung als aktive Vorkammerplasmazündung ausgelegt. Gemäß einer Ausführungsform ist
die Zündung mit einer kapazitiven Plasmapulszündkerze bzw. mit einer in miniaturisierter
Mikrowellentechnik ausgelegten Plasmazündkerze ausgestattet, die am Ende der Vorkammer
den Plasmastrahl strahlenförmig aufgefächert tief in den Brennraum schickt. Auf diese
Weise kann im Magerbetrieb eine vollständige gleichraumähnliche Verbrennung erreicht
werden.
[0115] In der Vorkammer sind gemäß einer Ausführungsform Zündung, beispielsweise eine Zündkerze,
und Gasinjektor für die geringe Gasmenge der Vorkammerzündung dicht nebeneinander
in der Vorkammer angeordnet.
[0116] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Motorblock und der Rotor
zumindest abschnittsweise aus einem diamantähnlichen Kohlenstoffmaterial aufgebaut,
wobei zumindest die Flächen des Aufnahmeraums, des Rotors und der Kolben, die an einer
anderen Fläche anliegen, aus dem diamantähnlichen Kohlenstoffmaterial gebildet sind.
[0117] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Rotor und/oder der Motorblock aus dem
diamantähnlichen Kohlenstoffmaterial aufgebaut.
[0118] Das bevorzugt verwendete diamantähnliche Kohlenstoffmaterial wird auch als "isostatischer
Graphit" bezeichnet.
[0119] Isostatischer Graphit ist ein feinkörniger Graphit für spezifische Anwendungsgebiete,
in denen die mechanischen Eigenschaften anderer Feinkorngraphite nicht ausreichen.
[0120] Die Bezeichnung "Isostatischer Graphit" steht für isostatisch geformten Graphit.
Das bedeutet, dass das Rohmaterialgemisch in einer so genannten kaltisostatischen
Presse (Cold-Isostatic-Press, CIP) zu rechteckigen oder runden Blöcken verdichtet
wird.
[0121] Verglichen mit anderen Techniken kann mit dieser Technologie die isotropste Form
von synthetischem Graphit hergestellt werden. Zudem weisen isostatische Graphite im
Allgemeinen die kleinsten Korngrößen aller künstlichen Graphite auf.
[0122] Die Produktion von isostatischem Graphit begann in den 1960er Jahren. Dieser isostatische
Graphit ist beispielsweise aus Anwendungen der nuklearen und metallurgischen Industrie
bekannt.
[0123] Typische Eigenschaften von isostatischem Graphit:
- Extrem hohe thermische und chemische Beständigkeit
- Hervorragende Temperaturwechselbeständigkeit
- Hohe elektrische Leitfähigkeit
- Hohe Wärmeleitfähigkeit
- Zunehmende Festigkeit bei steigender Temperatur
- Leicht zu bearbeiten
- In sehr hoher Reinheit < 5 ppm herstellbar
[0124] Ein derartiges Material wird beispielsweise von SGL Carbon unter der Bezeichnung
SIGRAFINE
® angeboten.
[0125] Die Dichte von isostatischem Graphit liegt vorzugsweise im Bereich von 1,7 bis 1,86
kg/m
3.
[0126] Isostatischer Graphit weist ein charakteristisches Erscheinungsbild auf. Dies lässt
sich z. B. mit Hilfe der Aufsichtmikroskopie feststellen
[0127] Isostatischer Graphit weist eine sehr hohe Wärmebeständigkeit auf und kann stark
thermisch belastet werden. Ferner dehnt er sich beim Erwärmen praktisch nicht aus.
So benötigen Flächen aus isostatischem Graphit, die aneinander vorbeigleiten, keine
Schmierung und keine Kühlung.
[0128] Bestehen sowohl die Wände der Kolbenbohrungen als auch die Anlageflächen der Kolben
an den Kolbenbohrungen aus isostatischem Graphit, können die Kolben vorteilhaft ohne
Kolbenringe oder Ölabstreifringe ausgeführt werden.
[0129] Gemäß eine Ausführungsform sind Monoblockrotor und Kolben schmierungslos ausgebildet
[0130] Der Monoblockrotationsmotor kann auch als doppelt wirkender Heißgasmotor nach dem
Stirling-Prinzip analog der Anordnung von Sir William Siemens betrieben werden. Dazu
werden doppeltwirkende Kolben jeweils mit Kolbenstangen versehen, die abgedichtet
aus dem Monoblockrotor radial herausragen und dank der elliptischen Gehäuseinnenkontur
geführt werden. Weitere axiale Bohrungen in die Zylinder sorgen in Umfangnähe des
Rotors für die Gasführung auch an der Unterseite der doppeltwirkenden Kolben im Zusammenwirken
mit den entsprechenden zusätzlichen Ein- und Auslasskanälen mit den taschenförmigen
Ausnehmungen in der Gehäuseabdeckung. Die Kolbenunterseiten arbeiten stets mit dem
kühlen Gas, was die Abdichtung der aus dem Rotor herausführenden Kolbenstangen erleichtert.
In der bewährten Drehschiebersteuerung ist nun jede Kolbenunterseite über Kühler,
Regenerator und Erhitzer auf der Gehäuseabdeckung mit der Kolbenoberseite seines Nachbarzylinders
verbunden. Damit ergibt sich mit vier Zylindern mit 90 Grad Abstand von Zylindermitte
zu Zylindermitte ein perfektes Zusammenspiel, wobei der gemeinsame Erhitzer auf der
Gehäuseoberseite mit grünem Wasserstoff und / oder sehr vorteilhaft direkt solarthermisch
betrieben werden kann.
[0131] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist dazu vorgesehen, dass der Kolben auf der
Seite der Abstützfläche sich zu einem Verlängerungsabschnitt verjüngt, welcher gasdicht
durch die Umfangsfläche des Rotors geführt ist und der sich mit seinem Ende an der
elliptischen Umlauffläche des Aufnahmeraums des Motorblocks abstützt.
[0132] Insbesondere ist vorgesehen, dass auf der Seite des Verlängerungsabschnitts ein zweiter
Brennraum, also ein Expansions- und Kompressionsraum, in der Kolbenbohrung ausgebildet
ist und der zweite Brennraum, also der Expansionsund Kompressionsraum, mit einem Transferkanal
verbunden ist, der vorzugsweise mit Kühler bzw. Erhitzer bzw. Regenerator verbunden
ist, um die Gaswechsel vorzunehmen, wobei vorteilhaft eine gemeinsame Wärmequelle
in Form eines Porenbrenners eingesetzt werden kann.
[0133] Der Monoblockrotationsmotor eignet sich dank seiner kompakten Leichtbauweise, der
Laufruhe, dem leisen Betrieb und dem hohen Wirkungsgrad hervorragend für den Einsatz
in Straßenfahrzeugen. Die robuste und trotzdem kompakte Bauweise des Monoblockrotationsmotors
bietet sich aber auch als kostengünstige Alternative zur Brennstoffzellenheizung und
für die Kraftwärmekopplung in Midi-, Mini- und Micro-Blockheizkraftwerken an. Der
vorteilhafte Einsatz additiver Fertigungsmethoden und die endformkonforme Produktion
wie das Pressed-to-Size-Verfahren (PTS) der wenigen beweglichen Motorkomponenten führen
bereits bei relativ niedrigen Stückzahlen zu großen Kostenvorteilen. Damit ist es
möglich, mit dem Monoblockrotationsmotor Mini- und Micro-Blockheizkraftwerke zu realisieren,
die mit Gasbrennwertheizungen konkurrieren und diese schon kurz- bis mittelfristig
ersetzen können mit stetig wachsendem Anteil an grünem Wasserstoff im bestehenden
Erdgasnetz für den Betrieb.
[0134] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Bereitstellung
einer Rotationsbewegung, wobei ein Monoblockrotationsmotor wie er oben beschrieben
wurde, bereitgestellt wird, ein Brenngas in den Brennraum des Monoblockrotationsmotors
eingebracht und zur Explosion gebracht wird.
[0135] Besonders bevorzugt enthält der Brennstoff Wasserstoffgas.
[0136] Besonders vorteilhaft ist es, wenn reiner Sauerstoff für die Verbrennung des Kraftstoffs
eingesetzt wird. Dazu können mit dem Motor verbundene bereits bekannte MIEC-Membranen
("Mixed Ionic Electronic Conductor") vorgesehen werden, die eine selektive Trennung
von Sauerstoff aus der Luft ermöglichen. Damit entsteht bei der Verbrennung nur reiner
Wasserdampf als Abgas. Darüber hinaus steht immer genügend Sauerstoff für die Verbrennung
zur Verfügung. Der WasserstoffMonoblockrotationsmotor ist damit der klimaneutrale
Verbrennungsmotor.
[0137] Der Wasserstoffmotor fügt sich fast perfekt in bestehende Strukturen ein und ersetzt
Diesel und Benziner. Während Batterien und Brennstoffzellen nach einigen Jahren zunehmend
verschleißen, kann der H2-Motor über Jahrzehnte zuverlässig seinen Dienst tun. Staub,
Temperaturschwankungen und harter Alltagsbetrieb können ihm nichts anhaben. All das
dürfte für die meisten Anwendungsfälle den Ausschlag für den H2-Motor geben, der zudem
bei hoher Last bereits den Wirkungsgrad der mobilen Brennstoffzelle erreicht und sogar
übertrifft.
[0138] Ist der Monoblockrotationsmotor in isostatischem Graphit ausgeführt, kann die Betriebstemperatur
schnell erreicht werden.
[0139] Durch die sequentielle Abfolge aller Takte in den Kolbenbohrungen mit ihren Kolben
kann gemäß einer Ausführungsform vorteilhaft nach jedem Auspufftakt eine Wasserinjektion
in jeden Zylinder erfolgen, die sich sogleich in Dampf umwandelt, der arbeitend expandiert
und die Kolben und den Monoblockrotor bewegt. Das Wasserkondensat aus der Wasserstoffverbrennung
und der Wasserinjektion kann vorteilhaft wieder verwendet werden.
[0140] Die Wasserinjektion sorgt auch dafür, dass durch diese "innere Kühlung" hot spots
vermieden werden, an denen sich bei Einsatz von Wasserstoffgas dieses sich selbst
entzünden könnte.
[0141] Ein Sensor zur innermotorischen Temperaturüberwachung kann vorteilhaft mit der Wasserinjektion
gekoppelt werden, um die Temperatur unter der relativ hohen Wasserstoffzündtemperatur
zu halten.
[0142] Eine gemäß einer Ausführungsform vorgesehene Wärmeisolierung des Motorgehäuses kann
sehr vorteilhaft sein, um die Wärmeverluste nach außen zu minimieren und die Effizienz
weiter zu steigern.
[0143] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann, insbesondere wenn eine vollständige
Wärmeisolierung des Motorgehäuses vorgesehen ist, noch ein zweiter Monoblockrotationsmotor
mit der Welle des ersten als reiner Expansionsmotor so gekoppelt werden, dass der
Abgaskanal des ersten Motors mit dem Einlasskanal des zweiten Motors verbunden wird
zur zusätzlichen Expansion und zur Erhöhung des Gesamtwirkungsgrads.
[0144] Sehr vorteilhaft kann damit erstmals ein thermisch isolierter multipler Expansionsmotor
("TIME Engine") realisiert werden.
[0145] Die Erfindung betrifft daher auch eine Antriebseinheit umfassend zwei gekoppelte
Monoblockrotationsmotoren, wie sie oben beschrieben wurden. Dabei ist ein erster Monoblockrotationsmotor
als Hochdruckrotationsmotor ausgebildet und ein zweiter Monoblockrotationsmotor als
Niederdruckrotationsmotor. Der Hochdruckmotor ist als Monoblockrotationsmotor ausgebildet,
wie er oben beschrieben worden ist.
[0146] Der Niederdruckrotationsmotor ist als reiner Expansionsmotor ausgebildet.
[0147] Der Niederdruckrotationsmotor ist im Wesentlichen baugleich mit dem Hochdruckrotationsmotor.
Dem Niederdruckmotor wird jedoch kein Brenngas zugeführt sondern lediglich das Abgas,
welches im ersten Monoblockrotationsmotor erzeugt wurde, und welches noch unter einem
gewissen Restdruck steht. Dieser Restdruck des Abgases wird im zweiten Monoblockrotationsmotor
genutzt, um die im Abgas enthaltene Energie in eine Rotation des Rotors des zweiten
Monoblockrotationsmotors umzuwandeln. Der zweite Monoblockrotationmotor benötigt daher
an sich keine Zündung und keine Brenngaszuführung.
[0148] Erster und zweiter Monoblockrotationsmotor sind über eine gemeinsame Antriebswelle
verbunden. Die Dimensionierung der Expansionsräume des zweiten Monoblockrotationsmotors
ergibt sich aus der Abgasmenge des ersten Monoblockrotationsmotors sowie dem Restdruck
des Abgases.
[0149] Die Abgasabführung des ersten Monoblockrotationsmotors ist dazu mit einer Gaszuführung
des zweiten
[0150] Monoblockrotationsmotors verbunden, sodass das Abgas des ersten Monoblockrotationsmotors
in als reine Expansionsräume ausgebildete Brennräume des zweiten Monoblockrotationsmotors
eingeleitet wird.
[0151] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest der erste Monoblockrotationsmotor
mit einer Wärmeisolierung versehen, sodass die im Monoblockrotationsmotor erzeugte
Wärme in erster Linie im Abgas verbleibt und für eine Erhöhung des Restdrucks des
Abgases genutzt werden kann.
[0152] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Die Figuren
der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Rotors des Monoblockrotationsmotors;
- Fig. 2:
- eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Rotors des Monoblockrotationsmotors
mit eingesetzten Kolben;
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung eines Schnitts durch den Motorblock des Monoblockrotationsmotors
mit eingesetztem Rotor;
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung eines Schnitts durch den Motorblock des Monoblockrotationsmotors
mit eingesetztem Rotor, wobei Teile der Seitenwand des Motorblocks mit Zu- und Ableitung
sowie Zündung dargestellt sind;
- Fig. 5:
- eine schematische perspektivische Darstellung des Motorblocks des Monoblockrotationsmotors
mit eingesetztem Rotor und Teilen der Seitenwand des Motorblocks mit Zu- und Ableitung
sowie Zündung in teilweiser Explosionsdarstellung;
- Fig. 6:
- eine schematische Darstellung eines Schnitts durch einen Rotor des Monoblockrotationsmotors
mit vier Kolben, wobei die Achse eines Kolbens verkippt ist;
- Fig. 7:
- eine schematische Darstellung eines Schnitts durch einen Rotor des Monoblockrotationsmotors
mit sechs Kolben, wobei die Achse eines Kolbens verkippt ist;
- Fig. 8:
- eine schematische Darstellung eines Schnitts durch eine Vorkammerzündungsvorrichtung
- Fig. 9:
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform als Stirlingmotor;
- Fig. 10:
- eine schematische Darstellung des Prozesses zur Herstellung von isostatischem Graphit.
[0153] Fig. 1 zeigt einen scheibenförmigen Rotor 1 mit kreisrundem Umfang. Der Rotor weist
eine Umfangsfläche 2 sowie Seitenflächen 3 auf. In die Umfangsfläche 2 sind kreisrunde
Öffnungen 4 von Kolbenbohrungen 5 eingebracht. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
sind 4 Kolbenbohrungen vorgesehen, wovon in Fig. 1 zwei Öffnungen sichtbar sind.
[0154] In den Seitenflächen 3 sind vier Öffnungen 6 vorgesehen, die zu einem Kanal führen,
der mit den Kolbenbohrungen 5 verbunden ist. Zentral in der Seitenfläche 3 ist eine
Rotorachse 7 vorgesehen, um welcher sich Rotor 1 drehen kann.
[0155] Fig. 2 zeigt den Rotor aus Fig. 1, wobei jedoch Kolben 8 in die Kolbenbohrungen 5
eingesetzt sind. Die Kolben 8 haben einen kreisförmigen Querschnitt und sind passgenau
in die Kolbenbohrungen 8 eingepasst. Die Kolben 5 gleiten mit den Gleitflächen 9 an
der Wand der Kolbenbohrung 5 entlang. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
können die Kolben 8 über die Umfangsfläche 2 des Rotors 1 hinausragen. An der Stirnseite
der Kolben 9 sind Abstützflächen 10 angeordnet.
[0156] Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Motorblock 11. Im Motorblock 11 ist ein
Aufnahmeraum 12 angeordnet, der von einer ellipsenförmigen Umlauffläche 13 begrenzt
wird.
[0157] Im Aufnahmeraum 12 ist zentral ein Rotor 1 angeordnet. Rotor 1 hat einen kreisförmigen
Querschnitt und wird von Umfangsfläche 2 begrenzt. Rotor 1 rotiert im Aufnahmeraum
12 um seine Rotorachse 7. In dem Rotor 1 sind 4 Kolbenbohrungen 5 vorgesehen, deren
Längsachsen jeweils paarweise einen Winkel von 180° einschließen. Aus den Kolbenbohrungen
5 führen Kanäle zu den Seitenflächen des Rotors 1 und münden dort in Öffnungen 6.
In den Kolbenbohrungen 5 sind jeweils frei bewegliche Kolben 8 eingesetzt, die in
den Kolbenbohrungen 5 eine translatorische Bewegung ausführen können. Die frei beweglichen
Kolben 8 liegen jeweils zur äußeren, der Rotorachse 7 abgewandten Seite mit ihren
Abstützflächen 14 an der Umlauffläche 13 des Aufnahmeraums 12 an. Am der Abstützfläche
entgegengesetzten Ende des Kolbens 8 ist jeweils eine Brennfläche 15 angeordnet, die
mit der Kolbenbohrung 5 einen Brennraum 16 ausbildet.
[0158] Die vier Kolben 8a, 8b, 8c und 8d befinden sich jeweils in verschiedenen Arbeitstakten.
Für die weitere Beschreibung wird angenommen, dass Rotor 1 im Uhrzeigersinn rotiert.
[0159] Kolben 8a befindet sich am Beginn des ersten Arbeitstaktes. Der Kolben 8a liegt mit
seiner Abstützfläche 10 an der Umlauffläche 13 des Aufnahmeraums 12 an, welcher im
Motorblock 11 vorgesehen ist. Die Brennfläche 15 weist den geringsten Abstand zur
Rotorachse 7 auf und das Volumen des Brennraums 16 weist ein Minimum auf. Die Öffnung
6 ist so angeordnet, dass sie mit dem im Motorblock 11 vorgesehenen Kanal zur Zuführung
des Brenngases (nicht dargestellt) kommuniziert.
[0160] Dreht sich der Rotor 1 im Uhrzeigersinn, d.h. in der Darstellung der Fig. 3 nach
rechts, wird der Kolben 8 in der Kolbenbohrung 5 durch die Zentrifugalkraft nach außen,
d.h. von der Rotorachse 7 wegbewegt und legt sich mit seiner Abstützfläche 10 an der
Umlauffläche 13 an und gleitet an dieser entlang. Da sich der Abstand zwischen Rotorachse
7 und Umlauffläche 13 vergrößert, führt der Kolben 8 eine translatorische Bewegung
aus, die von der Rotorachse 7 weg gerichtet ist. Damit vergrößert sich auch das Volumen
des Brennraums 16 und es wird durch Öffnung 6 und den daran anschließenden Kanal (nicht
dargestellt) Brenngas in den Brennraum 16 eingesaugt.
[0161] Kolben 8b zeigt die Stellung, in der Kolben 8b mit seiner Brennfläche 15 den maximalen
Abstand zur Rotorachse 7 erreicht hat bzw. der Brennraum 16 sein maximales Volumen
aufweist.
[0162] Die Öffnung 6 des im Inneren des Rotors 1 verlaufenden Kanals zum Brennraum 16 hat
die im Aufnahmeraum (nicht dargestellt) vorgesehene Öffnung zur Zuführung von Brenngas
(nicht dargestellt) passiert und die Öffnung 6 liegt an der Seitenwand des Aufnahmeraums
(nicht dargestellt) an und ist verschlossen. Bewegt sich der Rotor weiter in Uhrzeigersinn,
Gleitet die Öffnung 6 weiter an der Seitenwand des Aufnahmeraums weiter und bleibt
verschlossen. Der Kolben 8 gleitet weiter mit seiner Abstützfläche 10 an der Umlauffläche
13 des Aufnahmeraums im Motorblock entlang. Dadurch bewegt sich Kolben 8 in Richtung
auf die Rotorachse 7 zu und das Volumen des Brennraums 16 verringert sich, d.h. das
im Brennraum 16 enthaltene Brenngas wird verdichtet. Durch den im Brennraum 16zunehmenden
Druck wird die Abstützfläche 10 fester gegen die Umlauffläche 13 gepresst, bis der
Kolben schließlich die Stellung des Kolbens 8c erreicht.
[0163] In der Stellung des Kolbens 8c hat der Kolben und damit auch die Brennfläche 15 wieder
den geringsten Abstand zur Rotorachse 7 erreicht. Das Volumen des Brennraums 16 erreicht
ein Minimum und das im Brennraum 16 enthaltene Brenngas ist am höchsten verdichtet.
Die Öffnung 6 des zum Brennraum 16 führenden Kanals gleitet an der Seitenfläche des
im Motorblock 11 angeordneten Aufnahmeraums entlang, sodass der Brennraum 16 abgeschlossen
verbleibt.
[0164] Bei der weiteren Rotation im Uhrzeigersinn gelangt Öffnung 6 mit der im Motorblock
11 angeordneten Zündung (nicht dargestellt) zur Deckung und das im Brennraum 16 enthaltene
Gemisch wird gezündet und zur Explosion gebracht. Dadurch steigt der Druck im Brennraum
16 stark an und der Kolben 8 wird mit seiner Abstützfläche 10 gegen die Umlauffläche
13 gepresst. Durch die tangential zur Umlauffläche verlaufende Komponente der Kraft,
wird der Rotor im Uhrzeigersinn beschleunigt und bewegt sich in eine Stellung, die
durch den Kolben 8d wiedergegeben ist.
[0165] In der durch Kolben 8d wiedergegebenen Stellung erreicht die Brennfläche 15 wieder
ihren größten Abstand zur Rotorachse 7 und der Brennraum 16 erreicht sein maximales
Volumen. Die Öffnung 6 des im Inneren des Kolbens 8 verlaufenden Kanals (nicht dargestellt)
zum Brennraum 16 ist verschlossen.
[0166] Rotiert der Rotor 1 weiter im Uhrzeigersinn, gelangt Öffnung 6 mit der in der Seitenfläche
des Aufnahmeraums 12 angeordneten Öffnung (nicht dargestellt) des Abgaskanals zur
Deckung und es wird eine Verbindung zwischen Brennraum 16 und Umgebung hergestellt.
[0167] Der Kolben 8 liegt mit seiner Abstützfläche 10 an der Umlauffläche 13 des Aufnahmeraums
12 an. Da sich der Abstand zwischen Umlauffläche 13 und Rotorachse 7 verringert, wird
der Kolben 8 in Richtung auf die Rotorachse 7 bewegt und das bei der Verbrennung des
Brenngases entstandene Abgas ausgestoßen, bis der Rotor schließlich wieder eine Position
erreicht, die der Ausgangsposition entspricht und in welcher der Kolben die durch
8a gekennzeichnete Stellung einnimmt. Die Öffnung 6 hat sich an der in der Seitenwand
des Aufnahmeraums 12 vorgesehenen Öffnung für die Abgasabführung vorbeibewegt und
wird wieder durch die Seitenwand des Aufnahmeraums 12 verschlossen.
[0168] In Fig. 4 ist ein Ausschnitt der Seitenwand des Aufnahmeraums 12 gezeigt, der von
einer Seitenplatte 17 gebildet wird. In der Seitenplatte 17 sind zwei bogenförmige
Langlöcher 18, 19 vorgesehen, wobei Langloch 18 in eine im Motorblock angeordnete
Brenngaszuführung 20 und Langloch 19 in eine im Motorblock angeordnete Abgasabführung
21 mündet. Ferner ist eine Öffnung 22 für eine Zündung vorgesehen.
[0169] Die Langlöcher 18, 19 sind so angeordnet, dass sie während eines Umlaufs des Rotors
1 mit den Öffnungen 6 (nicht dargestellt) des Rotors 1 zur Deckung gelangen und eine
Verbindung zwischen Brenngaszuführung 20, Zündöffnung 22 bzw. Abgasabführung 21 und
Brennraum 16 hergestellt wird.
[0170] Langloch 18 ist dabei so angeordnet, dass es das Segment der Seitenfläche zwischen
den Stellungen 8a und 8b des Kolbens 8 überspannt. Langloch 19 ist so angeordnet,
dass es das Segment zwischen den Stellungen 8d und 8a überspannt und Zündungsöffnung
22 ist so angeordnet, dass es in Stellung 8c des Kolbens 8 mit Öffnung 6 des Rotors
zur Deckung gelangt. Auf diese Weise wird über den gesamten Kolbenhub Brenngas angesaugt
bzw. Abgas ausgestoßen. Die Zündung des Brenngases erfolgt an dem Punkt der Kolbenbewegung,
wenn das Brenngas die höchste Verdichtung aufweist.
[0171] Fig. 5 zeigt eine perspektivische Darstellung des Monoblockrotationsmotors, wobei
die Teile das Motors in teilweiser Explosionsdarstellung wiedergegeben sind.
[0172] Ein Rotor 1 ist in einen Aufnahmeraum 12 des Motorblocks 11 eingesetzt. Zur besseren
Erkennbarkeit ist der Rotor 1 etwas angehoben und ragt daher über die Fläche des Motorblocks
11 hinaus, die mit dem Abschluss des Aufnahmeraums fluchtet. Um die Rotorachse 7 sind
vier Öffnungen 6 angeordnet, die mit den im Rotor angeordneten Kolbenbohrungen kommunizieren.
Um die Rotorachse 7 bzw. die Rotorachsenaufnahme (nicht dargestellt) im Motorblock
1 (nicht dargestellt) sind Kanäle für die Brenngaszuführung 20, die Abgasabführung
21 sowie eine Zündkammer 22 angeordnet, über welche wie oben beschrieben das Brenngas
in den Brennraum zugeführt, das Abgas aus dem Brennraum abgeführt bzw. das verdichtete
Brenngas gezündet wird.
[0173] Die Figuren 6 und 7 zeigen jeweils einen Schnitt durch Rotoren 1, wie sie im erfindungsgemäßen
Monoblockrotationsmotor eingesetzt werden.
[0174] Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist ein Rotor 1 dargestellt, in welchem
vier Kolbenbohrungen 5 vorgesehen sind. Die Kolbenbohrungen 5 sind rotationssymmetrisch
zur Rotorachse 7 angeordnet. Bei drei der Kolbenbohrungen 5a bis 5c fällt die Kolbenlängsachse
37 mit der Normalen 36 der Umlauffläche zusammen. Sind Kolben (nicht dargestellt)
in den Kolbenbohrungen 5 eingesetzt, bewegen sich diese bei der translatorischen Bewegung
sternförmig von der Rotorachse 7 weg bzw. auf diese zu.
[0175] Die Kolbenbohrung 5d ist beispielhaft so angeordnet, dass die Kolbenlängsachse 37
relativ zur Normalen 36 der Umlauffläche verkippt ist und mit dieser einen Winkel
einschließt.
[0176] Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform ist ein Rotor 1 dargestellt, in welchem
sechs Kolbenbohrungen 5a bis 5f vorgesehen sind. Die Kolbenbohrungen 5 sind rotationssymmetrisch
zur Rotorachse 7 angeordnet. Bei fünf der Kolbenbohrungen 5a bis 5e fällt die Kolbenlängsachse
37 mit der Normalen 36 der Umlauffläche zusammen. Sind Kolben (nicht dargestellt)
in den Kolbenbohrungen 5 eingesetzt, bewegen sich diese bei der translatorischen Bewegung
sternförmig von der Rotorachse 7 weg bzw. auf diese zu.
[0177] Die Kolbenbohrung 5f ist beispielhaft so angeordnet, dass die Kolbenlängsachse 37
relativ zur Normalen 36 der Umlauffläche verkippt ist und mit dieser einen Winkel
einschließt.
[0178] Fig. 8 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Vorkammerzündung, wie sie beim
erfindungsgemäßen Monoblockrotorrotationsmotor eingesetzt werden kann. Dazu ist eine
Vorkammer 38 vorgesehen, die mit dem Brennraum (nicht dargestellt) über einen Kanal
verbunden werden kann. Die Vorkammer 38 mündet dazu in einer Öffnung, über welche
die Vorkammer mit dem im Rotor ausgebildeten Brennraum verbunden werden kann. In die
Vorkammer 38 mündet die Düse einer Eindüsvorrichtung 39, über welche eine kleine Menge
an Brennstoff, beispielsweise Wasserstoffgas, in die Vorkammer 38 eingedüst werden
kann. Die Menge des eingedüsten Brennstoffs kann beispielsweise über ein Piezoelement
gesteuert werden. Neben der Düse der Einspritzvorrichtung ist die Funkenstrecke einer
Zündkerze 40 angeordnet, mit welcher das in die Vorkammer eingedüste brennfähige Gemisch
gezündet werden kann. Es entsteht eine Flammenfront, die sich in den Brennraum fortbewegt.
[0179] Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform des Monoblockrotationsmotors als Stirlingmotor
mit Erhitzer mit großen Heizrippen, Regenerator als dunkler Mittelteil und Kühler
mit kleinen Kühlrippen.
[0180] Fig. 10 zeigt den Herstellprozess für isostatischen Graphit, aus welchem Rotor, Kolbenbohrungen,
Kolben und Motorblock bevorzugt aufgebaut sind.
[0181] Die Herstellprozesse für synthetischen Graphit sind vergleichbar mit dem von keramischen
Materialien. Die festen Rohstoffe Koks 24 und Graphit 25 werden in einem Mahlwerk
26 gemahlen und in Mischaggregaten 27 mit kohlenstoffhaltigen Bindemitteln 28 wie
z. B. Pechen zu einer homogenen Masse vermischt. Daran schließt sich die Formgebung
an. Hierfür stehen unterschiedliche Verfahren 29 zur Verfügung: isostatisches Pressen,
Strangpressen, Vibrationsverdichten oder Gesenkpressen.
[0182] Die gepressten "grünen" Formkörper werden im Anschluss unter Sauerstoffausschluss
bei etwa 1000°C in einem Brennofen 30 bei 800 bis 1200°C carbonisiert und wiederholt
mit Pech in einer Imprägniervorrichtung 31 imprägniert. Bei diesem Prozess bilden
sich Bindemittelbrücken zwischen den Feststoffpartikeln. Die Graphitierung - der zweite
thermische Verarbeitungsschritt - erfolgt in einem Graphitierofen 32 . Dabei wird
der amorphe Kohlenstoff bei etwa 3.000 °C in dreidimensional geordneten Graphit umgewandelt.
[0183] Danach erfolgt die mechanische Bearbeitung 33 der graphitierten Formkörper zu komplexen
Bauteilen. Optional können diese durch weitere Reinigungsprozesse 34 und Beschichtungsschritte
35 wie z. B. durch eine Siliziumkarbid (SiC)-Beschichtung zusätzlich veredelt werden.
Bezugszeichen
1 |
Rotor |
30 |
Ofen |
2 |
Umfangsfläche |
31 |
Imprägniervorrichtung |
3 |
Seitenfläche |
32 |
Graphitierofen |
4 |
Öffnung |
33 |
Mechanische |
5 |
Kolbenbohrung |
|
Bearbeitung |
6 |
Öffnungen |
34 |
Reinigung |
7 |
Rotorachse |
35 |
SiC-Beschichtung |
8 |
Kolben |
36 |
Normale der |
9 |
Gleitflächen |
|
Umlauffläche |
10 |
Abstützfläche |
37 |
Kolbenlängsachse |
11 |
Motorblock |
38 |
Vorkammer |
12 |
Aufnahmeraum |
39 |
Eindüsvorrichtung |
13 |
Umlauffläche |
40 |
Zündkerze |
14 |
Abstützfläche |
|
|
15 |
Brennfläche |
|
|
16 |
Brennraum |
|
|
17 |
Seitenplatte |
|
|
18 |
Langloch |
|
|
|
Brenngaszuführung |
|
|
19 |
Langloch |
|
|
|
Abgasabführung |
|
|
20 |
Brenngaszuführung |
|
|
21 |
Abgasabführung |
|
|
22 |
Zündungsöffnung |
|
|
23 |
Zündkammer |
|
|
24 |
Koks |
|
|
25 |
Graphit |
|
|
26 |
Mahlwerk |
|
|
27 |
Mischaggregat |
|
|
28 |
Pech |
|
|
29 |
Pressen |
|
|