[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidmaschine zum stapelweisen Schneiden von blattförmigem
Gut, mit einem auf das Gut absenkbaren Pressbalken, zum Pressen des zu schneidenden
blattförmigen Guts zwecks Durchführung eines Schnitts.
[0002] Eine solche Schneidmaschine weist üblicherweise ein einer Bedienerseite der Schneidmaschine
zugewandtes Schneidmesser auf, das im sogenannten Schwingschnitt verfahrbar ist und
bei Antrieb des Schneidmessers das stapelförmige blattförmige Gut durchtrennt. Das
Gut liegt auf einem Tisch der Schneidmaschine auf. Unmittelbar benachbart des Schneidmessers
ist, von der Bedienerseite aus gesehen, hinter dem Schneidmesser der Pressbalken angeordnet.
Dieser lässt sich auf das zu schneidende Gut absenken und klemmt dieses somit beim
Schnitt zwischen sich und dem Tisch ein, um eine Lageänderung des zu schneidenden
Guts bei Durchführung des Schneidvorgangs zu verhindern.
[0003] Eine Schneidmaschine der vorgenannten Art ist beispielsweise aus der
EP 3 243 616 A1 bekannt.
[0004] In der Praxis besteht bei den meisten Schneidmaschinen die Möglichkeit, den jeweiligen
Schnitt anzudeuten. Hierzu kann von dem Bediener der Schneidmaschine der Pressbalken
in Richtung des zu schneidenden Guts abgesenkt werden, womit sich aufgrund der Nähe
des Pressbalkens zur Schneidgutoberfläche und der Parallelität der unteren Pressbalkenvorderkante
zum Schneidmesser das Schneidgut optimal bezüglich der Schneidebene des Schneidmessers
ausrichten lässt. Während der Schnittandeutung ist es in der Regel erforderlich, dass
die Bedienperson den zu schneidenden Stapel unter dem Pressbalken manipuliert. Um
eine Gefährdung der Bedienperson auszuschließen, insbesondere unter dem Aspekt der
Quetschung von Fingern zwischen dem Pressbalken und dem zu schneidenden Gut, ist während
der Schnittandeutung sicherzustellen, dass die Presskraft des Pressbalkens deutlich
niedriger ist als die Presskraft des Pressbalkens beim Durchführen eines Schnitts.
Die dynamische Presskraft bei einer Schnittandeutung und bei einer Arbeitsbreite von
bis zu 160 cm sollte vorzugsweise maximal 300 N betragen. Bei Schneidmaschinen mit
einer Arbeitsbreite von über 160 cm sollte die Presskraft bei der Schnittandeutung
vorzugsweise maximal 500 N betragen.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Lösungen bekannt, durch die der Pressbalken
beim Durchführen einer Schnittandeutung lediglich mit einer geringeren Presskraft
auf das zu schneidende Gut einwirkt. Beispielsweise schlägt die vorgenannte
EP 3 243 616 A1 vor, dass der Pressbalken mittels hydraulisch wirkender Mittel über eine Hebelanordnung
betätigbar ist, wobei auf die Hebelanordnung eine Gegengewichtsanordnung einwirkt,
die die Hebelanordnung entgegen der Gewichtskraft des Pressbalkens beaufschlagt. Die
hydraulisch wirkenden Mittel dienen dabei ausschließlich der Funktion des Absenkens
des Pressbalkens zwecks Klemmen des blattförmigen Guts beim Schnitt, wohingegen ein
separater Antrieb vorgesehen ist, der lediglich zur Schnittandeutung verwendet wird
und dementsprechend schwächer ausgelegt ist, wobei aufgrund der Gegengewichtsanordnung
die Kraft dieses separaten Antriebs ausreichend ist, um den Pressbalken zwecks Schnittandeutung
zu bewegen. Somit sieht die vorgenannte Druckschrift zwei separate Antriebe vor.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schneidmaschine zu schaffen, die
bei einfacher Gestaltung die Durchführung einer Schnittandeutung ermöglicht. Diese
Aufgabe wird durch eine Schneidmaschine, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist,
gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Schneidmaschine dient zum stapelweisen Schneiden von blattförmigem
Gut und weist einen auf das Gut absenkbaren Pressbalken auf. Der Pressbalken weist
einen Grundkörper und eine Pressleiste auf, wobei die Schneidmaschine einen mit dem
Grundkörper zusammenwirkenden Antriebsmotor zum Absenken und/oder Anheben des Grundkörpers
aufweist, wobei die Pressleiste in Absenkrichtung des Grundkörpers vorlaufend zu dem
Grundkörper angeordnet ist. Die Pressleiste ist parallel zu der Absenkrichtung des
Grundkörpers von einer Ausgangsposition, in der die Pressleiste von dem Grundkörper
beabstandet ist, in eine Pressposition, in der die Pressleiste an dem Grundkörper
anliegt, verschiebbar. Dementsprechend kommt beim Absenken des Grundkörpers mittels
des Antriebsmotors zunächst die Pressleiste mit dem Gut in Kontakt und beim weiterem
Absenken des Grundkörpers mittels des Antriebsmotors verringert sich ein Abstand zwischen
dem Grundkörper und der Pressleiste bis die Pressleiste die Pressposition erreicht.
Die Schneidmaschine weist eine Steuereinrichtung zum Steuern des Antriebsmotors. Ferner
weist die Schneidmaschineeine Überwachungseinrichtung auf, wobei die Überwachungseinrichtung
dazu eingerichtet ist, eine Positionsveränderung der Pressleiste bezüglich des Grundkörpers
zu erfassen. In einem ersten Betriebsmodus der Schneidmaschine ist die Steuereinrichtung
dazu eingerichtet, den Antriebsmotor zu stoppen und/oder eine begrenzte Rückstellbewegung
des Antriebsmotors in die Gegenrichtung auszulösen, wenn die Überwachungseinrichtung
eine Positionsveränderung der Pressleiste bezüglich des Grundkörpers erfasst..
[0008] In dem ersten Betriebsmodus ist somit sichergestellt, dass die Absenkbewegung des
Grundkörpers gestoppt oder gar eine begrenzte Rückstellbewegung durchgeführt wird,
sobald die Überwachungseinrichtung eine Positionsveränderung der Pressleiste bezüglich
des Grundkörpers erfasst Dadurch wird bei einem Betrieb der Schneidmaschine in dem
ersten Betriebsmodus verhindert, dass die Pressleiste und der Grundkörper auf Stoß
kommen und die auf den Grundkörper wirkende Kraft auf die Pressleiste übertragen wird.
Dementsprechend wird in dem ersten Betriebsmodus eine relativ geringe Kraft von der
Pressleiste übertragen. Beispielsweise ist die von der Pressleiste auf das zu schneidende
Gut übertragene Kraft bei einer Anordnung der Pressleiste in vertikaler Richtung oberhalb
des zu schneidenden Guts im Wesentlichen durch das Eigengewicht der Pressleiste bedingt.
In diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn ein Eigengewicht
der Pressleiste und mit der Pressleiste verbundene Elemente eine Kraft von 300 N nicht
überschreitet. Daher eignet sich der erste Betriebsmodus zur Durchführung einer Schnittandeutung
und es ist insbesondere nicht notwendig, einen separaten Antriebsmotor für die Durchführung
der Schnittandeutung vorzusehen und/oder, den Antriebsmotor bzw. die Kraftübertragung
des Antriebsmotors auf den Grundkörper in irgendeiner Weise veränderlich zu gestalten,
um eine geringere Presskraft bei der Durchführung der Schnittandeutung sicherzustellen.
[0009] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn in einem zweiten Betriebsmodus
der Schneidmaschine der Grundkörper mittels des Antriebsmotors in die Pressposition
absenkbar ist, um das Gut unter Einwirkung des Grundkörpers auf die Pressleiste zu
pressen. In dem zweiten Betriebsmodus wird somit das weitere Absenken des Grundkörpers
in Richtung der Pressleiste nicht verhindert. Dabei ist es durchaus denkbar, dass
das Umschalten in den zweiten Betriebsmodus erfolgen kann, wenn die Pressleiste sich
nicht mehr in der Ausgangsposition befindet, sondern sich in einer Zwischenposition
zwischen der Ausgangsposition und der Pressposition befindet, als in dem ersten Betriebsmodus
der Antriebsmotor gestoppt wurde bzw. die Rückstellbewegung gestoppt wurde. Insofern
wird in dem zweiten Betriebsmodus das weitere Absenken des Grundkörpers aus der Zwischenposition
freigegeben.
[0010] Die Überwachungseinrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein. Beispielsweise
kann die Überwachungseinrichtung einen Abstandssensor aufweisen, der dazu eingerichtet
ist, den Abstand zwischen einem Referenzpunkt der Pressleiste und einem Referenzpunkt
des Grundkörpers des Pressbalkens zu erfassen. Bei Erfassen einer Verringerung des
Abstands zwischen dem Grundkörper und dem Presskörper durch den Abstandssensor wird
von der Überwachungseinrichtung ein entsprechendes Ausgangssignal ausgegeben und an
die Steuereinrichtung übertragen. Die Überwachungseinrichtung kann beispielsweise
einen Abstandssensor in Form eines Ultraschallsensors oder Laser-Abstandssensors aufweisen.
Die Überwachungseinrichtung muss aber nicht notwendigerweise einen Abstand messen.
Es ist auch durchaus denkbar, dass die Überwachungseinrichtung dazu ausgebildet ist,
bei Unterschreitung eines festgelegten Abstands zwischen der Pressleiste und dem Grundkörper
oder Überschreitung eines festgelegten Hubwegs zwischen der Pressleiste und dem Grundkörper
ein entsprechendes Signal auszugeben, wobei bei Empfang dieses Signals durch die Steuereinrichtung
die Steuereinrichtung den Antriebsmotor stoppt und/oder eine begrenzte Rückstellbewegung
des Antriebsmotors in die Gegenrichtung auslöst. Eine derartige Überwachungseinrichtung
kann beispielsweise als Näherungssensor oder als Positionsschalter, auch als Endlagenschalter,
Endschalter oder Grenztaster bezeichnet, oder als mechanischer Schalter oder als Lichtschranke
ausgebildet sein. Grundsätzlich können bei der Überwachungseinrichtung unterschiedliche
Sensorarten verwendet werden, wie beispielsweise magnetische Sensoren, optische Sensoren
oder induktive Sensoren.
[0011] Die Überwachungseinrichtung muss nicht unmittelbar mit der Pressleiste und/oder dem
Grundkörper zusammenwirken, sondern kann auch mit einem Stellelement zusammenwirken,
das mit der Pressleiste und dem Grundkörper derart zusammenwirkt, dass eine Positionsveränderung
der Pressleiste bezüglich des Grundkörpers, insofern eine Veränderung des Abstands
zwischen dem Grundkörper und der Pressleiste zu einer Veränderung der Lage und/oder
Ausrichtung des Stellelements führt. Beispielsweise ist es denkbar, dass der Pressbalken
ein Zahnstangengetriebe mit einer Zahnstange und einem mit der Zahnstange kämmenden
Zahnrad aufweist, wobei die Zahnstange ortsfest in der Pressleiste gelagert ist und
das Zahnrad ortsfest in dem Grundkörper gelagert ist. Eine Veränderung des Abstands
zwischen der Pressleiste und dem Grundkörper führt dementsprechend zu einer Veränderung
der Drehstellung des Zahnrads. Die Überwachungseinrichtung kann dazu eingerichtet
sein, eine Drehbewegung und/oder eine Drehstellung des Zahnrads zu erfassen. Dementsprechend
wird nicht die Abstandsänderung als solche erfasst, sondern eine Veränderung des Abstands
über eine Veränderung der Drehstellung des Zahnrads erfasst. Es ist auch denkbar,
dass das Zahnrad wiederum mit weiteren Elementen, beispielsweise einer Zahnstange
zusammenwirkt und die Überwachungseinrichtung dazu eingerichtet ist, eine Veränderung
der Lage der mit dem Zahnrad zusammenwirkenden Zahnstange zu erfassen.
[0012] Wie bereits oben ausgeführt, weist ein Pressbalken bzw. vorliegend der Grundkörper
und die Pressleiste ggf. eine recht große Erstreckung entlang der Schnittkante auf.
Um sicherzustellen, dass auch bei einer recht ausgedehnten Pressleiste ein paralleler
Lauf der Pressleiste bezüglich des Grundkörpers gewährleistet ist, und zudem ein Verkippen
der Pressleiste bezüglich des Grundkörpers vermieden ist, beispielsweise wenn sich
ein Fremdkörper, wie beispielsweise eine Hand, zwischen der Pressleiste und dem zu
schneidenden Gut befindet, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Schneidmaschine
eine Synchronisierungseinrichtung aufweist zur Synchronisierung der Verschiebebewegung
der Pressleiste bezüglich des Grundkörpers, wobei die Synchronisierungseinrichtung
ein Synchronisierungselement aufweist, wobei das Synchronisierungselement mit einem
ersten Abschnitt und mit einem zweiten Abschnitt der Pressleiste derart gekoppelt
ist, dass eine Verschiebebewegung der Pressleiste im Bereich des ersten Abschnitts
über das Synchronisierungselement auf den zweiten Abschnitt übertragen wird, sodass
die Pressleiste im Bereich des zweiten Abschnitts dieselbe Verschiebebewegung ausführt,
wobei der erste und der zweite Abschnitt in Längsrichtung der Pressleiste, somit parallel
zu der Schnittkante des Schneidmessers, beabstandet sind. Somit wird durch das Synchronisierungselement
die Verschiebebewegung der Pressleiste im Bereich der beiden Abschnitte synchronisiert.
Durch die Synchronisierungseinrichtung wird zudem sichergestellt, dass unabhängig
von der Positionierung der Überwachungseinrichtung bzw. unabhängig davon, welchen
Abschnitt der Pressleiste die Überwachungseinrichtung überwacht, ein zuverlässiges
Stoppen des Antriebsmotors sichergestellt ist.
[0013] Bei dem Synchronisierungselement kann es sich beispielsweise um eine Synchronisierungswelle,
einen Synchronisierungshebel oder eine Synchronisierungsstange handeln.
[0014] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Überwachungseinrichtung eine
Sensor zur Erfassung der Stellung des Synchronisierungselements aufweist. Insofern
ist die Überwachungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Veränderung der Position oder
Ausrichtung des Synchronisierungselements zu erfassen. Über die Veränderung der Stellung
des Synchronisierungselements kann auf eine entsprechende Veränderung des Abstands
zwischen dem Grundkörper und der Pressleiste geschlossen werden, da diese mit dem
Synchronisierungselement gekoppelt sind. Da auch lokale Abstandsänderung zu einer
Veränderung der Stellung des Synchronisierungselements führen, sind Abstandsänderungen
besonders zuverlässig erfassbar.
[0015] Vorzugsweise ist das Synchronisierungselement als Synchronisierungswelle ausgebildet,
wobei in dem Grundkörper zumindest zwei Getriebe gelagert sind, zur Umwandlung der
Verschiebebewegung der Pressleiste in eine Drehbewegung der Synchronwelle. Im Zusammenhang
mit einer Synchronwelle wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Überwachungseinrichtung
dazu eingerichtet ist, eine Drehbewegung und/oder eine Drehstellung der Synchronwelle
zu erfassen.
[0016] Im Zusammenhang mit einer Synchronwelle wird es als besonders vorteilhaft angesehen,
wenn die Getriebe als Zahnstangengetriebe mit einer Zahnstange und einem mit der Zahnstange
kämmenden Zahnrad ausgebildet sind, wobei die Zahnstangen ortsfest und beabstandet
zueinander in der Pressleiste gelagert sind und die Zahnräder ortsfest in dem Grundkörper
gelagert sind, wobei die Zahnräder ein Bestandteil der Synchronwelle sind und/oder
mit der Synchronwelle zusammenwirken. Vorzugsweise ist die Synchronwelle in dem Grundkörper
gelagert.
[0017] Als besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit einer Synchronwelle wird es angesehen,
wenn die Synchronwelle ein in radialer Richtung hervorstehendes Auslöseelement aufweist,
wobei das Auslöseelement mit der Überwachungseinrichtung zusammenwirkt, wobei die
Überwachungseinrichtung einen Erfassungsbereich aufweist, wobei sich das Auslöseelement
je nach Drehstellung der Synchronwelle innerhalb oder außerhalb des Erfassungsbereichs
befindet. In diesem Zusammenhang wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn
die Überwachungseinrichtung als Näherungssensor, Abstandssensor oder als Lichtschranke
ausgebildet ist.
[0018] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Pressleiste und der Grundkörper
kammartig angeordnete Zähne und zwischen den Zähnen ausgebildete Nuten aufweisen,
wobei ein Vorschubsattel der Schneidmaschine ebenfalls kammartig angeordnete Zähne
und zwischen den Zähnen ausgebildete Nuten aufweist, wobei die Zähne des Vorschubsattels
in der vordersten Stellung des Vorschubsattels in die Nuten der Pressleiste und des
Grundkörpers eingreifen. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Grundkörper
einen der Pressleiste zugewandten Kammabschnitt und einen der Pressleiste abgewandten
Kopfabschnitt aufweist, wobei der Kammabschnitt die kammartig angeordneten Zähne aufweist,
wobei zwischen dem Kopfabschnitt und dem Kammabschnitt ein die Zähne überspannender
Stützabschnitt ausgebildet ist. Der Stützabschnitt dient der mechanischen Stabilisierung
der Zähne beim Pressvorgang, indem sich die Zähne auf der der Pressleiste abgewandten
Seite an dem Stützabschnitt abstützen. Der Kammabschnitt und der Stützabschnitt sind
vorzugsweise einteilig ausgebildet.
[0019] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Synchronisierungselement und/oder
die Überwachungseinrichtung in dem Kopfabschnitt des Grundkörpers angeordnet sind.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Antriebsmotor zum Absenken
und/oder Anheben des Grundkörpers um einen Elektromotor, beispielsweise einen Servomotor.
Insbesondere bei der Verwendung eines Elektromotors besteht das Problem, dass eine
Kraftregelung eines Elektromotors häufig sehr aufwendig ist. Zudem haben Elektromotoren
häufig den Nachteil, dass Elektromotoren teilweise relativ träge reagieren, sodass
ein Elektromotor nicht unmittelbar gestoppt werden kann, sodass selbst bei Stromlosschaltung
des Elektromotors ein gewisser Nachlauf des Elektromotors stattfindet. Aufgrund der
erfindungsgemäßen Gestaltung kommen diese Nachteile vorliegend nicht oder nur in geringerem
Maße zum Tragen. Der Nachlaufweg kann bei einer Ausführungsform, bei der eine begrenzte
Rückstellbewegung des Antriebsmotors ausgelöst wird, durch die begrenzte Rückstellbewegung
kompensiert werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Verschiebeweg von der Ausgangsposition
in die Pressposition größer gewählt werden als der Nachlaufweg, um zu verhindern,
dass die Pressleiste und der Grundkörper auf Stoß kommen.
[0021] Ein Verschiebeweg von der Ausgangsposition in die Pressposition beträgt vorzugsweise
zumindest 5 mm, insbesondere 5 mm bis 25 mm. Insofern ist die Pressleiste in der Ausgangsposition
zumindest 5 mm, vorzugsweise 5 mm bis 25 mm, von dem Grundkörper beabstandet. Diese
Abmessungen haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um bei einem Nachlaufen
des Antriebsmotors, ein Einwirken des Grundkörpers auf die Pressleiste zuverlässig
zu vermeiden.
[0022] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Antriebsmotormit einem Spindelhubgetriebe
zusammenwirkt. Ein Spindelhubgetriebe gewährleistet eine besonders hohe Kraftübertragung
und dementsprechend hohe Presskraft des Pressbalkens. Ferner ist ein Spindelhubgetriebe
besonders vorteilhaft dahingehend, dass über einen Spindelhubgetriebe eine Drehbewegung
des Antriebsmotors besonders einfach und effizient in eine Linearbewegung des Grundkörpers
überführt werden kann.
[0023] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Antriebsmotor derart gestaltet
ist, dass eine Kraftübertragung des Antriebsmotors auf den Grundkörper an zwei gegenüberliegenden
Enden des Grundkörpers erfolgt. Zu diesem Zweck wird es als besonders vorteilhaft
angesehen, wenn lediglich ein einziger Antriebsmotor verwendet wird, wobei über eine
mit der Antriebswelle des Antriebsmotors gekoppelte Gleichlaufwelle, die sich parallel
zu der Längserstreckung des Pressbalkens erstreckt, auf beide Enden übertragen wird.
Beispielsweise ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Antriebsmotor
ein erstes Spindelhubgetriebe und ein zweites Spindelhubgetriebe antreibt, wobei die
beiden Spindelhubgetriebe an in Längsrichtung abgewandten Enden des Grundkörpers mit
dem Grundkörper verbunden sind, um den Grundkörper parallel zu verfahren zwecks Absenkens
und Anhebens des Grundkörpers. Die beiden Spindelhubgetriebe sind vorzugsweise unterhalb
eines Schneidtischs der Schneidmaschine angeordnet und in Querrichtung der Schneidmaschine
voneinander beabstandet. Die Spindelhubgetriebe sind über eine mit den Spindelhubgetrieben
gekoppelte Gleichlaufwelle miteinander gekoppelt, sodass die Hubbewegungen der beiden
Spindelhubgetriebe synchronisiert sind. Dementsprechend könnte man diese Gleichlaufwelle
auch als Synchronisierungselement zur Synchronisierung der Verschiebebewegung des
Grundkörpers bezeichnen. Der Antriebsmotor ist vorzugsweise ebenfalls unterhalb des
Schneidtischs angeordnet und unmittelbar mit einem der beiden Spindelhubgetriebe gekoppelt.
[0024] Um eine besonders hohe Genauigkeit bei der Bewegung der Pressleiste in dem Grundkörper
und insbesondere um ein Ausweichen der Pressleiste bei Vorhandensein eines Hindernisses
oder gar ein Verkanten der Pressleiste zu dem Grundkörper zu vermeiden, wird es als
besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Grundkörper Linearführungen zum Führen der
Verschiebebewegung der Pressleiste aufweist. Die Linearführung ist vorzugsweise als
Gleitlager ausgebildet.
[0025] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn mit der Pressleiste mehrere Führungsstangen
verbunden sind, wobei die jeweilige Führungsstange sich im Wesentlichen parallel zu
der Absenkrichtung des Grundkörpers erstreckt, wobei in dem Grundkörper für die jeweilige
Führungsstange zumindest zwei Linearführungen vorgesehen sind, wobei diese Linearführungen
in Absenkrichtung des Grundkörpers voneinander beabstandet sind. Bei einer Ausführungsform,
bei der die Pressleiste mit Zahnstangen verbunden ist, wird es als besonders vorteilhaft
angesehen, wenn die Zahnstangen die Führungsstangen bilden.
[0026] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn ein Überführen der Pressleiste
von der Pressposition in die Ausgangsposition schwerkraftunterstützt, vorzugsweise
ausschließlich schwerkraftunterstützt, erfolgt. Dementsprechend wird es als besonders
vorteilhaft angesehen, wenn keine zusätzlichen Antriebsmittel oder dergleichen notwendig
sind, um die Pressleiste von der Pressposition in die Ausgangsposition zu überführen.
Da das Überführen der Pressleiste von der Pressposition in die Ausgangsposition schwerkraftunterstützt
erfolgt, verbleibt die Pressleiste aufgrund ihres Eigengewichts beim Anheben des Grundkörpers
mittels des Antriebsmotors in ihrer Position bis die Ausgangsposition erreicht ist
und der Grundkörper die Pressleiste dann mitnimmt. Mittels Wegbegrenzern, beispielsweise
mittels Anschlägen, kann bei einem schwerkraftunterstützten Verfahren der Pressleiste
sichergestellt werden, dass die Pressleiste nicht über die Ausgangsposition hinaus
verfährt. Diese Anschläge können beispielsweise an den Führungsstangen und/oder den
Zahnstangen angebracht sein.
[0027] Die Pressleiste und der Grundkörper bestehen vorzugsweise aus einem Metall oder einer
Metalllegierung, beispielsweise aus einem Stahl. An der vorlaufenden Vorderseite der
Pressleiste kann durchaus ein weiteres Element, beispielsweise ein Element aus elastischem
Material und/oder Kunststoff, angebracht sein.
[0028] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Grundkörper in einem Maschinengestell
vertikal verschieblich gelagert ist, wobei die Pressleiste vertikal verschieblich
in dem Grundkörper gelagert ist. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn
die Pressleiste ausschließlich in dem Grundkörper gelagert ist.
[0029] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Schneidmaschine ein oder mehrere
Federkraftelemente aufweist, wobei ein Verschieben der Pressleiste von der Ausgangsposition
in die Pressposition entgegen einer Rückstellkraft des oder der Federkraftelemente
erfolgt. Bei den Federkraftelementen kann es sich beispielsweise um eine mechanische
Feder, beispielsweise eine Torsionsfeder, handeln. Die Federkraftelemente sind dabei
vorzugsweise nicht unmittelbar zwischen einer Vorderseite des Grundkörpers und einer
Rückseite der Pressleiste angeordnet, sodass die Federkraftelemente eine vollflächige
Anlage der Vorderseite des Grundkörpers an der Rückseite der Pressleiste in der Pressposition
nicht behindern. Die Federkraftelemente könnten beispielsweise derart angeordnet sein,
dass die Federkraftelemente auf ein Synchronisierungselement einwirken. Es ist auch
durchaus denkbar, dass die Federkraftelemente bei einer Ausführungsform mit an der
Pressleiste angebrachten Führungsstangen im Bereich der Führungsstangen angeordnet
sind.
[0030] Um eine Verformung oder gar eine Beschädigung der Pressleiste beim Vorgang des Anpressens
zu vermeiden, wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die Pressleiste eine
Stärke von zumindest 5 mm, vorzugsweise eine Stärke von 5 mm bis 10 mm aufweist.
[0031] In den nachfolgenden Figuren wird die Erfindung anhand der in den Figuren gezeigten
Ausführungsform näher erläutert, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform der Schneidmaschine in einer Frontansicht, somit von der Bedienerseite
her gesehen,
- Fig. 2
- einen Teilbereich der Schneidmaschine gemäß Fig. 1 in einer Innenansicht von der Frontseite
aus gesehen,
- Fig. 3
- einen Pressbalken der Schneidmaschine gemäß Fig. 1 in einer isolierten Darstellung
in einer Rückansicht,
- Fig. 4
- einen Teilbereich der Pressleiste gemäß Fig. 3 in einem Ausgangszustand in einer Ansicht
gemäß dem Pfeil IV in Fig. 5,
- Fig. 5
- die Pressleiste in einer Ansicht gemäß dem Pfeil V in Fig. 4,
- Fig. 6
- den Pressbalken gemäß Fig. 3 in einem Zwischenzustand in einer Ansicht gemäß dem Pfeil
VI in Fig. 7,
- Fig. 7
- den Pressbalken in einer Ansicht gemäß dem Pfeil VII in Fig. 6,
- Fig. 8
- den Pressbalken gemäß Fig. 3 in einem Endzustand in einer Ansicht gemäß dem Pfeil
VIII in Fig. 9,
- Fig. 9
- den Pressbalken in einer Ansicht gemäß dem Pfeil IX in Fig. 8,
- Fig. 10
- einen Teilbereich des Pressbalkens gemäß Fig. 4 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 11
- einen Teilbereich des Pressbalkens gemäß Fig. 6 in einer perspektivischen Ansicht.
[0032] Die Schneidmaschine 1 dient zum Schneiden von gestapeltem blattförmigem Gut 2, beispielsweise
von Papier, Pappe, Folie und dergleichen. Die Schneidmaschine 1 weist eine Arbeitsbreite,
vorliegend in Y-Richtung, von etwa 160 cm auf. In einem Maschinengestell 3 sind ein
Schneidmesser 4 und ein Pressbalken 5 verfahrbar gelagert. Das Schneidmesser 4 ist
über eine Führung in einem Schwingschnitt verfahrbar, somit vertikal (Z-Richtung)
verfahrbar mit einer überlagerten horizontalen (y-Richtung) Bewegungskomponente. In
der Fig. 1 befindet sich das Schneidmesser 4 in der oberen Stellung. Ein Aufnahmetisch
6 der Schneidmaschine 1 dient zur Aufnahme des zu schneidenden sowie des geschnittenen
Guts 2. Bei angehobenem Schneidmesser 4 und angehobenem Pressbalken 5 ist zwischen
dem Pressbalken 5 und dem Tisch ein Durchgang im Maschinengestell 3 ausgebildet zur
Aufnahme des Guts 2. In dem Tisch 6 ist eine Schneidleiste eingebracht, wobei das
Schneidmesser 4 der Schneidmaschine 1 in der abgesenkten Stellung des Schneidmesser
4 in die Schneidleiste eindringt. Angetrieben wird die Bewegung des Schneidmessers
4 über einen nicht näher dargestellten Antrieb. Von der Bedienerseite aus gesehen,
somit in einer Frontansicht der Schneidmaschine 1, ist hinter dem Schneidmesser 4,
an dieser angrenzend, der Pressbalken 5 angeordnet, wobei sich der Pressbalken 5 in
einer zu dem Schneidmesser 4 parallelen Ebene in Z-Richtung absenken und anheben lässt.
Der Pressbalken 5 dient dem Anpressen des gestapelten blattförmigen Guts 2 gegen den
Schneidtisch 6, um das gestapelte Gut 2 während des Schnitts mit dem Schneidmesser
4 zu halten. Ferner dient der Pressbalken 5 zur Durchführung einer Schnittandeutung.
[0033] Wie insbesondere den Fig. 3 bis 9 zu entnehmen ist, ist der Pressbalken 5 vorliegend
mehrteilig ausgebildet. Der Pressbalken 5 weist einen Grundkörper 7 auf, der mit einem
Antriebsmotor 8 zum Absenken und Anheben des Grundkörpers 7 zusammenwirkt. Dieser
Antriebsmotor 8 ist vorliegend als Elektromotor ausgebildet. Ferner weist der Pressbalken
5 eine Pressleiste 9 auf, wobei diese Pressleiste 9 in Absenkrichtung Z des Grundkörpers
7 vorlaufend zu dem Grundkörper 7 angeordnet ist. Die Absenkrichtung Z entspricht
vorliegend der vertikalen Richtung. Die Pressleiste 8 ist vorliegend unter Einwirkung
des Grundkörpers 7 bezüglich des Grundkörpers 7 parallel zu der Absenkrichtung Z von
einer Ausgangsposition, die in der Fig. 4 gezeigt ist, in eine Pressposition, die
in der Fig. 8 gezeigt ist, verschiebbar. In der Pressposition liegt der Grundkörper
7 an einer dem Gut 2 abgewandten Rückseite der Pressleiste 9 an der Pressleiste 9
an. Dementsprechend sind in der Pressposition die Pressleiste 9 und der Grundkörper
7 auf Stoß und die auf den Grundkörper 7 mittels des Antriebsmotors 8 aufgebrachte
Kraft wird auf die Pressleiste 9 und somit auf das zu pressende Gut 2 übertragen.
[0034] Dadurch, dass die Pressleiste 9 in Absenkrichtung Z des Grundkörpers 7 vorlaufend
zu dem Grundkörper 7 angeordnet und bezüglich des Grundkörpers 7 parallel zu der Absenkrichtung
Z verschiebbar in dem Grundkörper 7 gelagert ist, kommt beim Absenken des Grundkörpers
7 mittels des Antriebsmotors 8 zunächst die Pressleiste 9 mit dem Gut 2 in Kontakt
ohne dass der Grundkörper 7 auf die Pressleiste 9 presst. Beim weiteren Absenken des
Grundkörpers 7 mittels des Antriebsmotors 8 verringert sich dann der Abstand zwischen
dem Grundkörper 7 und der Pressleiste 9 bis die Pressposition erreicht ist. Erst wenn
der Grundkörper 7 an der Rückseite der Pressleiste 9 anliegt, insofern die Pressposition
erreicht ist, wird die auf den Grundkörper 7 einwirkende Kraft auf die Pressleiste
9 und über die Pressleiste 9 auf das Gut 2, welches auf dem Tisch 6 aufliegt, übertragen
zwecks Anpressen des Guts 2. Dementsprechend ist die auf das Gut 2 einwirkende Kraft
der Pressleiste 9 vor Erreichen der Pressposition relativ gering und im Wesentlichen
durch das Eigengewicht der Pressleiste 9 bestimmt.
[0035] Ein und derselbe Antriebsmotor 8 wird sowohl für die Durchführung einer Schnittandeutung
mittels des Pressbalkens 5 als auch zum Anpressen des Guts 2 mittels des Pressbalkens
5 verwendet. Um sicherzustellen, dass der Pressbalken 5 bei Durchführung einer Schnittandeutung
nur eine sehr viel geringere Presskraft aufbringt, als dies bei der Durchführung eines
Schnitts notwendig ist, weist die Schneidmaschine 1 eine Überwachungseinrichtung auf,
wobei die Überwachungseinrichtung dazu eingerichtet ist, eine Positionsveränderung
der Pressleiste 9 bezüglich des Grundkörpers 7 zu erfassen, nämlich eine Verringerung
des Abstands zwischen der Pressleiste 9 und dem Grundkörper 7 des Pressbalkens 5 zu
erfassen. In einem ersten Betriebsmodus der Schneidmaschine 1, der der Schnittandeutung
dient, ist diese Überwachungseinrichtung aktiv, sodass bei Erfassen einer Verringerung
des Abstands zwischen dem Grundkörper 7 und der Pressleiste 9 durch die Überwachungseinrichtung
die Steuereinrichtung 18 den Antriebsmotor 8 stoppt und/oder eine begrenzte Rückstellbewegung
des Antriebsmotors 8 in die Gegenrichtung auslöst. Dadurch wird sichergestellt, dass
beim Betrieb der Schneidmaschine 1 in dem ersten Betriebsmodus, somit dem Betriebsmodus
zur Durchführung der Schnittandeutung, der Grundkörper 7 und die Pressleiste 9 nicht
miteinander in Kontakt kommen, sodass keine Kraftübertragung des Grundkörpers 7 auf
die Pressleiste 9 erfolgt. Dementsprechend ist die Presskraft mit der die Pressleiste
9 auf das Gut 2 einwirkt in dem ersten Betriebsmodus sehr viel geringer und im Wesentlichen
durch das Eigengewicht der Pressleiste 9 bestimmt. In dem ersten Betriebsmodus wird
dadurch eine Verletzungsgefahr, insbesondere hinsichtlich einer Quetschung von Fingern
oder Händen, des Betriebspersonals, vermieden oder zumindest reduziert und dadurch
eine hohe Sicherheit gewährleistet werden. Zudem kann aufgrund der geringen Anpresskraft
der Pressleiste 9 ein Ausrichten des zu schneidenden Guts 2 stattfinden.
[0036] In einem zweiten Betriebsmodus der Schneidmaschine 1 ist die Überwachungseinrichtung
inaktiv, sodass der Grundkörper 7 mittels des Antriebsmotors 8 in die Pressposition
absenkbar ist, um das Gut unter Einwirkung des Grundkörpers 7 auf die Pressleiste
9 zwischen dem Tisch 6 und der Pressleiste 9 zu pressen, wie dies in den Fig. 8 und
9 gezeigt ist.
[0037] Sowohl die Pressleiste 9 als auch der Grundkörper 9 weisen kammartig angeordnete
Zähne 23 und zwischen den Zähnen 23 ausgebildete Nuten auf. Ein Vorschubsattel der
Schneidmaschine 1 weist dazu korrespondierende kammartig angeordnete Zähne und zwischen
den Zähnen ausgebildete Nuten auf, wobei die Zähne des Vorschubsattels in der vordersten
Stellung des Vorschubsattels in die Nuten der Pressleiste 9 und des Grundkörpers 7
eingreifen. Der Grundkörper 7 weist einen der Pressleiste 9 zugewandten Kammabschnitt
22 und einen der Pressleiste 9 abgewandten Kopfabschnitt 15 auf, wobei der Kammabschnitt
22 die kammartig angeordneten Zähne 23 aufweist, wobei zwischen dem Kopfabschnitt
15 und dem Kammabschnitt 22 ein die Zähne 23 in Y-Richtung überspannender Stützabschnitt
24 ausgebildet ist. Der Stützabschnitt 24 dient der mechanischen Stabilisierung der
Zähne 23 beim Pressvorgang, indem sich die Zähne 23 auf der der Pressleiste 9 abgewandten
Seite an dem Stützabschnitt 24 abstützen. Der Stützabschnitt 24 ist vorliegend plattenförmig
ausgebildet.
[0038] Das Absenken und Anheben des Pressbalkens 5 erfolgt, wie bereits ausgeführt, mittels
eines elektrischen Antriebsmotors 8. Dieser Antriebsmotor 8 ist unterhalb des Schneidtischs
6 angeordnet und seitlich versetzt zu dem Schneidtisch 6 in dem Maschinengestell 3
angeordnet. Der Antriebsmotor 8 wirkt mit einem ersten Spindelhubgetriebe 11 und einem
zweiten Spindelhubantrieb 11 zusammen. Diese beiden Spindelhubgetriebe 11 sind in
Querrichtung Y der Schneidmaschine 1 und somit in Längsrichtung der Pressleiste 9
zueinander versetzt und über eine Gleichlaufwelle 12 miteinander gekoppelt. Durch
die Kopplung über die Gleichlaufwelle 12 sind die Hubbewegungen der Spindelhubgetriebe
11 miteinander synchronisiert. Das jeweilige Spindelhubgetriebe 11 ist mit einer Verbindungsstange
13 verbunden, wobei die jeweilige Verbindungstange 13 wiederum an gegenüberliegenden
Seiten des Grundkörpers 7 mit dem Grundkörper 7 verbunden ist. Der Grundkörper 7 als
solcher ist wiederum im Bereich der gegenüberliegenden Seiten in jeweils einer vertikal
ausgerichteten, in dem Maschinengestell 3 ausgebildeten Linearführung geführt zum
Führen der vertikalen Bewegung des Pressbalkens 5.
[0039] Die Pressleiste 9 ist über drei ortsfest mit der Pressleiste 9 verbundene, vertikal
ausgerichteten Zahnstangen 14 in dem Grundkörper 7 gelagert. Die Zahnstangen 14 sind
in Gleitlagern 19 gelagert. Am oberen Ende der Zahnstangen 14 ist jeweils ein Anschlagselement
20 angebracht, wobei über dieses Anschlagselement 20 die Pressleiste 9 in dem Grundkörper
7 gehalten ist und sichergestellt ist, dass Pressleiste 9 nicht über die Ausgangsposition
hinaus bezüglich des Grundkörpers 7 verfährt. Das jeweilige Anschlagselement 20 liegt
in der Ausgangsposition an einem Gehäuse 21 an, wobei die Welle 16 das Gehäuse 21
durchsetzt. In den Gehäusen 21 ist jeweils ein mit der Welle 16 drehfest verbundenes
Zahnrad gelagert, wobei die jeweilige Zahnstange 14 mit dem in dem Gehäuse gelagerten
Zahnrad kämmt.. Da die drei Zahnstangen 14 über die Zahnräder mit der gemeinsamen
Welle 16 gekoppelt sind und mit der Pressleiste 9 gekoppelt sind, führt eine Drehbewegung
der Welle 16 zu einer Hubbewegung der Pressleiste 9 und umgekehrt. Die gemeinsame
Welle 16 dient daher als Synchronisierungselement, um die Hubbewegungen in unterschiedlichen
Abschnitten der Pressleiste 9 zu synchronisieren, sodass eine synchrone Absenkbewegung
der Pressleiste 9 sichergestellt ist. Die Überwachungseinrichtung weist vorliegend
einen als Näherungssensor 10 ausgebildeten Sensor auf, der ebenfalls im Kopfabschnitt
15 des Grundkörpers 7 benachbart der Welle 16 angeordnet ist. Die Näherungssensor
10 wirkt mit einem Auslöseelement 17 zusammen, wobei dieses Auslöseelement 17 mit
der gemeinsamen Welle 16 drehfest verbunden ist und in Umfangsrichtung der Welle 16
gegenüber der Welle 16 hervorsteht. Der Näherungssensor 10 ist dazu eingerichtet,
zu erfassen, ob sich das Auslöseelement 17 im Erfassungsbereich des Näherungssensors
10 befindet. Je nach Drehstellung der Welle 16 befindet sich das Auslöseelement 17
innerhalb oder außerhalb des Erfassungsbereichs des Näherungssensors 10. Dies wird
insbesondere deutlich bei einem Vergleich der Fig. 5, 7 und 9, die den Pressbalken
5 in unterschiedlichen Zuständen und somit die gemeinsame Welle 16 in unterschiedlichen
Zuständen zeigen Die Fig. 5 zeigt einen Zustand, in dem die Pressleiste 9 von dem
zu schneidenden Gut 2 beabstandet ist. Dementsprechend befindet sich die Pressleiste
9 bezüglich des Grundkörpers 7 in ihrem Ausgangszustand, in dem die Pressleiste 9
maximal von dem Grundkörper 7 beabstandet ist. Das Auslöseelement 17 verdeckt in diesem
Zustand einen Messkopf des Näherungssensors 10 und befindet sich somit in einem Erfassungsbereich
des Näherungssensors 10. Wird der Grundkörper 7 weiter abgesenkt, kommt die Pressleiste
9 mit dem zu schneidenden Gut 2 in Kontakt, sodass beim weiteren Absenken des Grundkörpers
7 die Pressleiste 9 bezüglich des Grundkörpers 7 verschoben wird, wobei diese Verschiebebewegung
über die Zahnstangen 14 und die mit den Zahnstangen 14 kämmenden Zahnräder auf die
Welle 16 übertragen wird. Dadurch wird die Drehstellung der Welle 16 verändert und
das Auslöseelement 17 aus dem Erfassungsbereich des Näherungssensors 10 herausgeschwenkt.
Einen Zustand, in dem die Pressleiste 9 auf den zu schneidenden Gut 2 aufliegt und
sich in einer Zwischenposition zwischen der Ausgangsposition und der Pressposition
befindet, ist in der Fig. 7 dargestellt. Das Auslöseelement 17 verdeckt in diesem
Zustand nicht mehr den Messkopf, sodass sich das Auslöselement 17 außerhalb des Erfassungsbereichs
des Näherungssensors 10 befindet. Dementsprechend erfasst der Näherungssensor 10 über
die Drehstellung der mit dem Auslöseelement 17 gekoppelten Welle 16 die Veränderung
des Abstands zwischen der Pressleiste 9 und dem Grundkörper 7 und der Antriebsmotor
8 wird gestoppt und die Pressleiste 9 verbleibt in der in den Fig. 6 und 7 gezeigten
Zwischenposition in dem das Gut 2 im Wesentlichen mit der Gewichtskraft der Pressleiste
9 an den Tisch 6 gepresst wird.
[0040] Erst bei Wechsel in den zweiten Betriebsmodus der Schneidmaschine 1 kann der Grundkörper
7 mittels des Antriebsmotors 8 weiter in die Pressposition abgesenkt werden, in der
der Grundkörper 7 auf der dem zu schneidenden Gut 2 abgewandten Seite der Pressleiste
9 an der Pressleiste 9 anliegt. In diesem Zustand erfolgt eine Kraftübertragung von
dem Grundkörper 7 auf die Pressleiste 9 und das zu schneidende Gut 2 wird mit hoher
Presskraft an den Schneidtisch 6 angepresst. In diesem Zustand kann dann ein Schnitt
mit dem Schneidmesser 4 erfolgen, ohne dass die Gefahr besteht, dass das zu schneidende
Gut 2 sich in seiner Ausrichtung verändert.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Schneidmaschine
- 2
- Gut
- 3
- Maschinengestell
- 4
- Schneidmesser
- 5
- Pressbalken
- 6
- Schneidtisch
- 7
- Grundkörper
- 8
- Antriebsmotor
- 9
- Pressleiste
- 10
- Näherungssensor
- 11
- Spindelhubgetriebe
- 12
- Gleichlaufwelle
- 13
- Verbindungsstange
- 14
- Zahnstange
- 15
- Kopfabschnitt
- 16
- Welle
- 17
- Auslöseelement
- 18
- Steuereinrichtung
- 19
- Gleitlager
- 20
- Anschlagselement
- 21
- Gehäuse
- 22
- Kammabschnitt
- 23
- Zahn
- 24
- Stützabschnitt
1. Schneidmaschine (1) zum stapelweisen Schneiden von blattförmigem Gut (2) mit einem
auf das Gut (2) absenkbaren Pressbalken (5), wobei der Pressbalken (5) einen Grundkörper
(7) und eine Pressleiste (9) aufweist, wobei die Schneidmaschine (1) einen mit dem
Grundkörper (7) zusammenwirkenden Antriebsmotor (8) zum Absenken und/oder Anheben
des Grundkörpers (7) aufweist, wobei die Pressleiste (9) in Absenkrichtung (Z) des
Grundkörpers (7) vorlaufend zu dem Grundkörper (7) angeordnet ist, wobei die Pressleiste
(9) parallel zu der Absenkrichtung (Z) von einer Ausgangsposition, in der die Pressleiste
(9) von dem Grundkörper (7) beabstandet ist, in eine Pressposition, in der die Pressleiste
(9) an dem Grundkörper (7) anliegt, verschiebbar ist, sodass beim Absenken des Grundkörpers
(7) mittels des Antriebsmotors (8) zunächst die Pressleiste (9) mit dem Gut (2) in
Kontakt kommt und beim weiteren Absenken des Grundkörpers (7) mittels des Antriebsmotors
(8) sich ein Abstand zwischen dem Grundkörper (7) und der Pressleiste (9) verringert
bis die Pressleiste (9) die Pressposition erreicht, wobei die Schneidmaschine (1)
eine Steuereinrichtung (18) aufweist zum Steuern des Antriebsmotors (8), wobei die
Schneidmaschine (1) eine Überwachungseinrichtung aufweist, wobei die Überwachungseinrichtung
dazu eingerichtet ist, eine Positionsveränderung der Pressleiste (9) bezüglich des
Grundkörpers (7) zu erfassen, wobei die Steuereinrichtung (18) in einem ersten Betriebsmodus
der Schneidmaschine (1) dazu eingerichtet ist, den Antriebsmotor (8) zu stoppen und/oder
eine begrenzte Rückstellbewegung des Antriebsmotors (8) in die Gegenrichtung auszulösen,
wenn die Überwachungseinrichtung eine Positionsveränderung der Pressleiste (9) bezüglich
des Grundkörpers (7) erfasst.
2. Schneidmaschine nach Anspruch 1, wobei in einem zweiten Betriebsmodus der Schneidmaschine
(1) der Grundkörper (7) mittels des Antriebsmotors (8) in die Pressposition absenkbar
ist, um das Gut (2) unter Einwirkung des Grundkörpers (7) auf die Pressleiste (9)
zu pressen.
3. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Schneidmaschine (1) eine
Synchronisierungseinrichtung aufweist zur Synchronisierung der Verschiebebewegung
der Pressleiste (9), wobei die Synchronisierungseinrichtung ein Synchronisierungselement
aufweist, wobei das Synchronisierungselement mit einem ersten Abschnitt und mit einem
zweiten Abschnitt der Pressleiste (9) derart gekoppelt ist, dass eine Verschiebebewegung
der Pressleiste (9) im Bereich des ersten Abschnitts über das Synchronisierungselement
auf den zweiten Abschnitt übertragen wird, sodass die Pressleiste im Bereich des zweiten
Abschnitts dieselbe Verschiebebewegung ausführt, wobei der erste und der zweite Abschnitt
in Längsrichtung (Y) der Pressleiste (9) beabstandet sind.
4. Schneidmaschine nach Anspruch 3, wobei die Überwachungseinrichtung eine Stellung des
Synchronisierungselements erfasst.
5. Schneidmaschine nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Synchronisierungselement als Synchronwelle
(16) ausgebildet ist, wobei in dem Grundkörper (7) zumindest zwei Getriebe gelagert
sind, zur Umwandlung der Verschiebebewegung der Pressleiste (9) in eine Drehbewegung
der Synchronwelle (16).
6. Schneidmaschine nach Anspruch 5, wobei die Getriebe als Zahnstangengetriebe mit einer
Zahnstange (14) und einem mit der Zahnstange (14) kämmenden Zahnrad ausgebildet sind,
wobei die Zahnstangen (14) ortsfest in der Pressleiste (9) gelagert sind und die Zahnräder
ortsfest in dem Grundkörper (7) gelagert sind, wobei die Zahnräder Bestandteil der
Synchronwelle (16) sind und/oder mit der Synchronwelle (16) zusammenwirken.
7. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei die Synchronwelle (16) ein
in radialer Richtung hervorstehendes Auslöseelement (17) aufweist, wobei das Auslöseelement
(17) mit der Überwachungseinrichtung zusammenwirkt, wobei die Überwachungseinrichtung
einen Erfassungsbereich aufweist, wobei sich das Auslöseelement (17) je nach Drehstellung
der Synchronwelle (16) innerhalb oder außerhalb des Erfassungsbereichs befindet.
8. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei die Pressleiste (9) und der
Grundkörper (7) kammartig angeordnete Zähne (23) und zwischen den Zähnen (23) ausgebildete
Nuten aufweisen, wobei der Grundkörper (7) einen der Pressleiste (9) zugewandten Kammabschnitt
(22) und einen der Pressleiste (9) abgewandten Kopfabschnitt (15) aufweist, wobei
der Kammabschnitt (22) die kammartig angeordneten Zähne (23) aufweist, wobei zwischen
dem Kopfabschnitt (15) und dem Kammabschnitt (22) ein die Zähne (23) überspannender
Stützabschnitt (24) ausgebildet ist, wobei das Synchronisierungselement in dem Kopfabschnitt
des Grundkörpers (7) angeordnet ist.
9. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Antriebsmotor (8) zum
Absenken und/oder Anheben des Grundkörpers (7) als Elektromotor, vorzugsweise als
Servomotor, ausgebildet ist.
10. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Antriebsmotor (8) mit
einem Spindelhubgetriebe (11) zusammenwirkt.
11. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei ein Überführen der Pressleiste
(7) von der Pressposition in die Ausgangsposition ausschließlich schwerkraftunterstützt
erfolgt.
12. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei ein Verschiebeweg von der
Ausgangsposition in die Pressposition zumindest 5 mm, vorzugsweise 5 mm bis 25 mm,
beträgt.
13. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Pressleiste (9) und der
Grundkörper (9) aus einem Metall oder einer Metalllegierung bestehen.
14. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Grundkörper (7) in einem
Maschinengestell (3) der Schneidmaschine (1) vertikal verschieblich gelagert ist,
wobei die Pressleiste (9) vertikal verschieblich in dem Grundkörper (7) gelagert ist.
15. Schneidmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Schneidmaschine (1) ein
oder mehrere Federkraftelemente aufweist, wobei ein Verschieben der Pressleiste (9)
von der Ausgangsposition in die Pressposition entgegen einer Rückstellkraft des oder
der Federkraftelemente erfolgt.