[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine mit einer Kamera, insbesondere eine
Schneidemaschine, die ausgebildet ist zum Schneiden von Objekten, die eine Oberfläche
mit graphischer Gestaltung und optischen Registriermerkmalen aufweisen. Diese Objekte
können insbesondere bedruckte Bögen aus Papier, Karton oder ähnlichen Materialien,
Kunststofffolien oder Tücher oder ähnliches darstellen.
[0002] Gattungsgemässe Maschinen sind beispielsweise in den Dokumenten
EP 1 385 674 B1 und
EP 2 488 333 B1 beschrieben. Eine solche Schneidemaschine weist eine Arbeitsfläche auf, die zur Aufnahme
mindestens eines Objekts ausgestaltet ist, eine beweglich über der Arbeitsfläche angeordnete
Arbeitsgruppe mit einem Messer oder einer anderen Schneidevorrichtung zum Schneiden
von auf der Arbeitsfläche befindlichen Objekten. Des weiteren ist relativ zur Arbeitsfläche,
insbesondere oberhalb von dieser, eine Kameraeinheit derart angeordnet, dass ihr Sichtfeld
die gesamte Arbeitsfläche umfasst ("Überblickskamera"). Basierend auf Positionen der
optischen Registriermerkmale in einem Bild der Überblickskamera kann dann in Abhängigkeit
eines ausgewählten Schneideauftrags ein Schneidpfad definiert werden.
[0003] Unter "Schneiden" ist dabei nicht unbedingt ein vollständiges Durchtrennen zu verstehen,
sodass ein "Schneideauftrag" ebenso ein Perforieren oder Falzen des Objekts oder einen
ähnlichen Arbeitsschritt beinhalten kann, der mit einer gattungsgemässen Maschine
ausführbar ist.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Schneidemaschine bereitzustellen.
[0005] Insbesondere ist eis eine Aufgabe der Erfindung, eine Schneidemaschine bereitzustellen,
mittels welcher Schneidaufträge schneller ausführbar sind.
[0006] Eine weitere Aufgabe ist es, eine Schneidemaschine bereitzustellen, mittels welcher
Schneidaufträge mit weniger Personalbedarf bzw. mit einem höheren Automatisierungsgrad
ausführbar sind.
[0007] Eine weitere Aufgabe ist es, eine Schneidemaschine mit einer Überblickskamera bereitzustellen,
mittels welcher Schneidpfade schneller und/oder genauer definierbar sind.
[0008] Eine weitere Aufgabe ist es, eine solche Schneidemaschine bereitzustellen, bei der
weniger Ausschuss produziert wird.
[0009] Mindestens eine dieser Aufgaben wird durch die Verwirklichung der kennzeichnenden
Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
finden sich dabei in den jeweils abhängigen Ansprüchen.
[0010] Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine, die ausgebildet ist zum Schneiden von
Objekten mit einer ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung
mit optischen Registriermerkmalen aufweist. Die erfindungsgemässe Schneidemaschine
weist eine Arbeitsfläche, die zur Aufnahme mindestens eines Objekts ausgestaltet ist,
eine erste Kameraeinheit, die relativ zu der Arbeitsfläche derart angeordnet ist,
dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche umfasst, und eine Arbeitsgruppe, die
beweglich über der Arbeitsfläche angeordnet ist und mindestens eine Schneidevorrichtung
zum Schneiden des mindestens einen Objekts aufweist, auf.
[0011] Ausserdem ist eine Recheneinheit mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung
der Schneidemaschine vorgesehen, aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von
Aufträgen zum Schneiden bestimmter Objekte. Die Recheneinheit weist eine Schaltung
und Programmcode zum Auswerten von Bildern der ersten Kameraeinheit auf und ist dazu
ausgestaltet, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts in einem Bild der ersten
Kameraeinheit zu erkennen. Sie ist ausserdem dazu ausgestaltet, gemäss mindestens
einem gespeicherten Auftrag und basierend auf Positionen der Registriermerkmale in
dem Bild einen Schneidpfad für die Schneidevorrichtung zu definieren.
[0012] Die Registriermerkmale können insbesondere in Form von Registriermarken vorliegen,
die speziell zur Verwendung mit der Schneidemaschine ausgestaltet sind, um eine Position
und Ausrichtung des Objektes relativ zur Arbeitsfläche erfassbar zu machen. Die Recheneinheit
ist dann dazu ausgestaltet, die Registriermarken auf der Oberfläche des mindestens
einen Objektes in einem Bild der ersten Kameraeinheit zu erkennen, und den Schneidpfad
auch basierend auf den Positionen der Registriermarken zu definieren.
[0013] In einer Ausführungsform ist die Recheneinheit dazu ausgestaltet, basierend auf erkannten
Registriermerkmalen bzw. deren Positionen, einen Auftrag auszuwählen.
[0014] Die Erfindung betrifft ausserdem ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der
auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert ist, zur Steuerung der erfindungsgemässen
Schneidemaschine, wobei das Programm auf der Recheneinheit der Schneidemaschine ausgeführt
wird und mindestens die folgenden Schritte aufweist:
- Aufnehmen eines Bildes der Arbeitsfläche,
- Erkennen von Registriermerkmalen mindestens eines Objekts in dem Bild,
- Zuordnen des mindestens einen Objekts zu mindestens einem gespeicherten Auftrag,
- Definieren mindestens eines Schneidpfades basierend auf dem Auftrag und auf Positionen
der Registriermerkmale in dem Bild, und
- Steuern einer Schneidvorrichtung zum Schneiden des mindestens einen Objekts entlang
des mindestens einen Schneidpfades.
[0015] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft dabei eine Schneidemaschine, bei welcher
an der Arbeitsfläche und im Sichtfeld der Kamera Referenzmarken vorgesehen sind, mit
deren Hilfe eine genauere Positionsbestimmung der Objekte ermöglicht wird.
[0016] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Schneidemaschine, bei welcher eine
bekannte Materialdicke der Objekte bei der Positionsbestimmung berücksichtigt wird.
[0017] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Schneidemaschine, bei welcher die
Kamera dazu ausgestaltet ist, mehrere Bilder der identischen Szene aufzunehmen und
zu überlagern.
[0018] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft eine Schneidemaschine, bei welcher eine
zusätzliche, beweglich angeordnete zweite Kamera, deren Sichtfeld jeweils einen kleinen
Ausschnitt der Arbeitsfläche umfasst, gemeinsam mit der ersten Kamera zur Positionsbestimmung
der Objekte verwendet wird.
[0019] Ein fünfter Aspekt der Erfindung betrifft eine Schneidemaschine, bei welcher eine
zusätzliche, beweglich angeordnete zweite Kamera, deren Sichtfeld jeweils einen kleinen
Ausschnitt der Arbeitsfläche umfasst, zur Kalibrierung der ersten Kamera verwendbar
ist.
[0020] Ein sechster Aspekt der Erfindung betrifft eine Schneidemaschine, bei welcher zur
schnelleren und/oder genaueren Positionsbestimmung der Registriermerkmale auf der
Arbeitsfläche weitere Informationen verwendet werden, mittels derer ein Teilbereich
der Arbeitsfläche als Interessenbereich (Region of Interest) festgelegt wird.
[0021] Bei einer erfindungsgemässen Schneidemaschine gemäss dem ersten Aspekt sind zusätzlich
in bekannter Positionierung und Verteilung relativ zur Arbeitsfläche und im Sichtfeld
der ersten Kamera Referenzmerkmale angeordnet, wobei die Recheneinheit dazu ausgestaltet
ist, die Referenzmerkmale in dem Bild der ersten Kameraeinheit zu erkennen und den
Schneidpfad auch basierend auf relativen Positionen der Registriermerkmale und der
Referenzmerkmale in dem Bild der ersten Kameraeinheit zu definieren.
[0022] In einer Ausführungsform sind die relativen Positionen der Referenzmerkmale und der
Arbeitsgruppe zueinander bekannt.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform ist die Recheneinheit dazu ausgestaltet, anhand
von Positionen einer Vielzahl von Referenzmerkmalen im Bild der ersten Kameraeinheit
eine Ausrichtung der ersten Kameraeinheit relativ zur Arbeitsfläche zu überprüfen.
[0024] Bei einer erfindungsgemässen Schneidemaschine gemäss dem zweiten Aspekt wird der
Recheneinheit eine Information über eine Materialdicke des zu schneidenden Objekts
bereitgestellt, und die Recheneinheit ist dazu ausgestaltet, den Schneidpfad auch
basierend auf der Information über die Materialdicke zu definieren.
[0025] In einer Ausführungsform ist die Recheneinheit dazu ausgestaltet, Positionen der
Registriermerkmale anhand des Bildes der ersten Kameraeinheit und anhand der Information
über die Materialdicke zu bestimmen.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform ist die Materialdicke durch die Schneidemaschine
selbst ermittelbar, insbesondere kamerabasiert.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform wird die Materialdicke zusammen mit dem entsprechenden
Auftrag in der Speichereinheit bereitgestellt, insbesondere als Teil des Auftrags.
[0028] Bei einer erfindungsgemässen Schneidemaschine gemäss dem dritten Aspekt ist die Recheneinheit
dazu ausgestaltet, mindestens zwei mittels der ersten Kameraeinheit zeitlich versetzt
aufgenommene Bilder der Arbeitsfläche gemeinschaftlich auszuwerten und Positionen
der Registriermerkmale durch Auswertung der mindestens zwei Bilder zu bestimmen.
[0029] In einer Ausführungsform ist die erste Kameraeinheit dazu ausgestaltet, zeitlich
versetzt mindestens zwei Bilder der Arbeitsfläche mit jeweils unterschiedlicher Belichtungszeit
aufzunehmen, wobei basierend auf den mindestens zwei Bildern ein Hochkontrastbild
erstellt wird.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform ist die Recheneinheit dazu ausgestaltet, aus einer
Belichtungsreihe mehrerer Bilder der ersten Kameraeinheit Hochkontrastbilder zu erstellen.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Kameraeinheit zur Aufnahme von Hochkontrastbildern
ausgestaltet.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Kameraeinheit dazu ausgestaltet,
Hochkontrastbilder der Arbeitsfläche bereitzustellen, wobei zur Aufnahme unterschiedliche
Belichtungszeiten verwendet werden, und die Recheneinheit weist eine Schaltung und
Programmcode zum Auswerten der Hochkontrastbilder der ersten Kameraeinheit auf und
ist dazu ausgestaltet, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts in einem Hochkontrastbild
zu erkennen.
[0033] Gemäss dem vierten und fünften Aspekt der erfindungsgemässen Schneidemaschine weist
diese zusätzlich eine optische Sensoreinheit auf, die in Richtung der Arbeitsfläche
ausgerichtet und relativ zur Arbeitsfläche derart verfahrbar angeordnet ist, dass
durch die optische Sensoreinheit eine Vielzahl an Positionen einnehmbar ist, in welchen
ein Erfassungsbereich der optischen Sensoreinheit jeweils einen Teil der Arbeitsfläche
umfasst. Die Recheneinheit weist zusätzlich eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten
von Daten der optischen Sensoreinheit auf.
[0034] Bei einer erfindungsgemässen Schneidemaschine gemäss dem vierten Aspekt ist die Steuereinheit
dazu ausgestaltet,
- Positionen mindestens einer Vielzahl der Registriermerkmale relativ zueinander mittels
des Bildes der ersten Kameraeinheit als Relativpositionen zu erfassen,
- Positionen einer ersten Teilmenge der Vielzahl der Registriermerkmale relativ zur
Arbeitsfläche mittels der Daten der optischen Sensoreinheit als Absolutpositionen
zu ermitteln, und
- Positionen einer zweiten Teilmenge der Vielzahl der Registriermerkmale relativ zur
Arbeitsfläche basierend auf den erfassten Relativpositionen und den ermittelten Absolutpositionen
zu ermitteln.
[0035] In einer Ausführungsform ist die optische Sensoreinheit als eine zweite Kameraeinheit
ausgestaltet.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform ist die optische Sensoreinheit als ein Teil der
Arbeitsgruppe ausgestaltet.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform umfassen die Erfassungsbereiche der optischen Sensoreinheit
zusammengenommen die gesamte Arbeitsfläche.
[0038] In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Kameraeinheit als eine Zeilenkamera
ausgestaltet, wobei sich das Sichtfeld über eine gesamte Breite der Arbeitsfläche
erstreckt.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgestaltet, basierend
auf Positionen von Registriermerkmalen relativ zur Arbeitsfläche eine Position eines
Objektes auf der Arbeitsfläche zu ermitteln und/oder einen Schneidpfad zu definieren.
[0040] Bei einer erfindungsgemässen Schneidemaschine gemäss dem fünften Aspekt sind die
Arbeitsgruppe und die optische Sensoreinheit durch denselben Verfahrmechanismus relativ
zur Arbeitsfläche verfahrbar. Die Schneidemaschine verfügt über eine Kalibrierfunktionalität
für die erste Kameraeinheit, wobei die Schneidemaschine im Rahmen der Kalibrierfunktionalität
dazu ausgestaltet ist,
- mittels der optischen Sensoreinheit Positionen einer Vielzahl von Punkten zu bestimmen,
- mittels der ersten Kameraeinheit dieselben Punkte aufzunehmen, und
- die erste Kameraeinheit mit den von der optischen Sensoreinheit bestimmten Positionen
als Soll-Positionen zu kalibrieren.
[0041] In einer Ausführungsform ist die Arbeitsfläche als eine Kalibrier-Arbeitsfläche ausgestaltet,
und die Vielzahl von Punkten sind optische Markierungen auf der Kal ibrier-Arbeitsfläche.
[0042] In einer weiteren Ausführungsform sind die Punkte der Vielzahl von Punkten als speziell
zur Verwendung mit der Kalibrierfunktionalität vorgesehene Gitterpunkte ausgestaltet.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform ist die Schneidemaschine im Rahmen der Kalibrierfunktionalität
dazu ausgestaltet, den Verfahrmechanismus und die erste Kameraeinheit relativ zueinander
zu kalibrieren.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform läuft die Kalibrierfunktionalität nach ihrem Start
vollautomatisch ab, insbesondere wobei der Start durch einen Benutzer initiierbar
ist.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform ist die optische Sensoreinheit als eine zweite
Kameraeinheit ausgestaltet.
[0046] In einer weiteren Ausführungsform ist die optische Sensoreinheit als ein Teil der
Arbeitsgruppe ausgestaltet.
[0047] In einer weiteren Ausführungsform umfassen die Erfassungsbereiche der optischen Sensoreinheit
zusammengenommen die gesamte Arbeitsfläche.
[0048] Bei einer erfindungsgemässen Schneidemaschine gemäss dem sechsten Aspekt umfasst
ein Auftrag zum Schneiden eines bestimmten Objektes Informationen über eine erwartbare
Lage des Objektes auf der Arbeitsfläche, wobei die Steuereinheit dazu ausgestaltet
ist, basierend auf der erwartbaren Lage mindestens eines Objektes, erwartbare Positionen
von Registriermerkmalen abzuleiten und in einem Bild der ersten Kameraeinheit Bereiche
um die erwartbaren Positionen als Region of Interest zu definieren, ausserhalb derer
keine Registriermerkmale gesucht werden.
[0049] In einer Ausführungsform ist die erste Kameraeinheit dazu ausgestaltet, nur einen
oder mehrere Teilbereiche, die die als Region of Interest definierten Bereiche umfassen,
abzubilden.
[0050] In einer weiteren Ausführungsform weist die erste Kameraeinheit eine Zoomfunktionalität
auf und ist dazu ausgestaltet, auf einen Teilbereich zu zoomen.
[0051] In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit dazu ausgestaltet, in einem
Teilbereich nur den mindestens einen als Region of Interest definierten Bereich auszuwerten.
[0052] Bei den Schneidemaschinen jedes der genannten Aspekte können die Registriermerkmale
in Form von speziell zur Verwendung mit der Schneidemaschine ausgestalteten "Registriermarken"
vorliegen, die derart gestaltet sind, dass eine Position und Ausrichtung des Objektes
relativ zur Arbeitsfläche erfassbar sind. Die Recheneinheit ist dann dazu ausgestaltet,
diese Registriermarken auf der Oberfläche des mindestens einen Objektes in einem Bild
der ersten Kameraeinheit zu erkennen und den Schneidpfad auch basierend auf den Positionen
der Registriermarken zu definieren. Die Registriermarken können insbesondere geometrische
Figuren umfassen.
[0053] In einer Ausführungsform können die Registriermerkmale auch Kanten des Objektes umfassen.
[0054] In einer weiteren Ausführungsform ist die Recheneinheit dazu ausgestaltet, basierend
auf erkannten Registriermerkmalen einen Auftrag auszuwählen.
[0055] Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf
einem maschinenlesbaren Träger gespeichert ist, zur Steuerung mindestens einer der
oben beschriebenen Schneidemaschinen, wobei das Programm auf der Recheneinheit der
Schneidemaschine ausgeführt wird und mindestens die folgenden Schritte aufweist:
- Aufnehmen eines Bildes der Arbeitsfläche;
- Erkennen von Registriermerkmalen mindestens eines Objekts in dem Bild;
- Zuordnen des mindestens einen Objekts zu mindestens einem gespeicherten Auftrag;
- Definieren mindestens eines Schneidpfades basierend auf dem Auftrag und auf Positionen
der Registriermerkmale in dem Bild; und
- Steuern einer Schneidvorrichtung zum Schneiden des mindestens einen Objekts entlang
des mindestens eines Schneidpfades.
[0056] Die erfindungsgemässe Schneidemaschine wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
schematisch dargestellten konkreten Ausführungsbeispielen rein beispielhaft näher
beschrieben, wobei auch auf weitere Vorteile der Erfindung eingegangen wird. Im Einzelnen
zeigen:
- Fig. 1
- eine gattungsgemässe Schneidemaschine mit einer Überblickskamera;
- Fig. 2a-c
- ein Bild der Überblickskamera, basierend auf dem Bild abgeleitete Schneidkonturen
und einen basierend auf dem Bild definierten Schneidepfad der Schneidvorrichtung;
- Fig. 3
- eine beispielhafte Ausführungsform einer Schneidemaschine gemäss dem ersten Aspekt
der Erfindung;
- Fig. 4
- eine beispielhafte Ausführungsform einer Schneidemaschine gemäss dem zweiten Aspekt
der Erfindung;
- Fig. 5
- Verzerrungen in einem Bild der Überblickskamera;
- Fig. 6
- einen Schattenwurf in einem Bild der Überblickskamera;
- Fig. 7
- eine beispielhafte Ausführungsform einer Schneidemaschine gemäss dem vierten Aspekt
der Erfindung;
- Fig. 8
- die Arbeitsgruppe der Schneidemaschine aus Figur 7 von oben;
- Fig. 9a-b
- zwei beispielhafte Ausführungsformen einer Schneidemaschine gemäss dem fünften Aspekt
der Erfindung; und
- Fig. 10a-b
- gemäss dem sechsten Aspekt der Erfindung als Region of Interest definierte Bereiche.
[0057] Figur 1 zeigt eine gattungsgemässe Schneidemaschine 1. Als Flachbett-Schneidemaschine
weist sie einen Tisch mit einer ebenen Arbeitsfläche 10 auf, auf welcher hier beispielhaft
zwei zu schneidende Objekte 40, 40' plaziert sind.
[0058] Oberhalb der Arbeitsfläche 10 ist eine Arbeitsgruppe 12 mit einem Schneidwerkzeug
15, insbesondere einem Messer, angeordnet. Die Arbeitsgruppe 12 ist relativ zur Arbeitsfläche
10 zweidimensional motorisiert verfahrbar, um jeden Punkt der Arbeitsfläche 10 anfahren
zu können. Dazu ist die Arbeitsgruppe 12 in X-Richtung beweglich an einem Balken 13
angebracht, der wiederum in Y-Richtung beweglich an dem Tisch angebracht ist.
[0059] Eine Kameraeinheit (Überblickskamera 20) ist oberhalb der Arbeitsfläche 10 so angeordnet,
dass Bilder der gesamten Arbeitsfläche 10 aufgenommen werden können.
[0060] Insbesondere kann die Schneidemaschine 1 auch ein oszillierend angetriebenes Schneidwerkzeug
15 aufweisen und/oder zum Schneiden mehrwandiger Verbundplatten ausgestaltet sein,
wie beispielsweise in der
EP 2 894 014 B1 beschrieben.
[0061] Die Schneidemaschine 1 weist ausserdem eine Recheneinheit 30 auf. Diese kann wie
hier dargestellt als ein externer Computer, der eine Datenverbindung mit der Maschine
1 aufweist, ausgestaltet sein oder als interne Steuereinheit in die Maschine 1 selbst
integriert sein. Die Überblickskamera 20 ist dazu ausgestaltet, der Recheneinheit
30 Daten aufgenommener Bilder zur Auswertung bereitzustellen.
[0062] Die Recheneinheit 30 umfasst einen Prozessor mit Rechenkapazität und Algorithmen
zur Steuerung der Schneidemaschine 1 entsprechend einem bereitgestellten Schneideauftrag.
Die Recheneinheit 30 weist zudem einen Datenspeicher zum Speichern der Schneideaufträge
und ggf. weiterer Daten auf.
[0063] Als Ausgangslage werden ein oder mehrere zu schneidende Objekte 40, 40' auf die Arbeitsfläche
10 gebracht. Es ist entweder genau bekannt, welchem Auftrag oder welchen Aufträgen,
die auf der Arbeitsfläche 10 liegenden Objekte 40, 40' zugeordnet sind, oder es ist
zumindest bekannt, aus welcher Sammlung von Aufträgen dieser Auftrag oder diese Aufträge
stammen.
[0064] Mittels der Überblickskamera 20 wird ein Bild des gesamten Arbeitsbereichs aufgenommen
und anhand dieses Bildes die Position der Schneidkonturen bestimmt. Dies geschieht,
indem Registriermerkmale in der graphisch gestalteten Oberfläche der Objekte und ihre
Position detektiert werden. Die Registriermerkmale sind als Teil der Auftragsdaten
im jeweiligen Auftrag hinterlegt und können sowohl als allgemeine Merkmale der graphischen
Gestaltung vorliegen, oder aber vorteilhaft als speziell zur Registrierung vorgesehene
Registriermarken. Dies ist aus dem Stand der Technik bekannt.
[0065] Wenn der entsprechende Auftrag noch nicht bekannt ist, kann mit Hilfe dieser Markierungen
und deren Position zunächst der entsprechende Auftrag bestimmt werden. Wenn es mehrere
Aufträge sind, werden alle entsprechenden Aufträge bestimmt. Dann wird über die Objekt-Positionen
und die relative Lage der Schneidkonturen in den Auftragsdaten die Position der Schneidkonturen
auf der Arbeitsfläche bestimmt. Dies ist in den Figuren 2a-c beispielhaft dargestellt.
[0066] Figur 2a zeigt ein von der Überblickskamera 20 der Schneidemaschine 1 aus Figur 1
aufgenommenes Bild 50. Der Bildbereich umfasst den gesamten Arbeitsbereich der Schneidemaschine
inklusive der Arbeitsfläche 10, auf welcher sich zwei zu schneidende Objekte 40, 40'
befinden. Am oberen Rand des Bildes ist die Arbeitsgruppe 12 zu sehen, die zur Bildaufnahme
vorzugsweise an den Rand des Arbeitsbereichs gefahren wird. Die zu schneidenden Objekte
sind in diesem Beispiel Bögen 40, 40' (z. B. aus Papier, Karton oder Kunststoff) und
weisen auf ihrer der Kamera zugewandten Seite jeweils eine graphische Gestaltung 44,
44' mit Mustern und/oder Inschriften auf. Im dargestellten Beispiel handelt es sich
einerseits um ein Muster in Form eines Halbmondes 41 und andererseits um ein herzförmiges
Muster 41'. Daneben ist jeweils eine Anzahl von Registriermarken 42 auf den Bögen
40, 40' abgebildet. Die Registriermarken 42 können insbesondere geometrische Figuren
sein, z. B. wie hier dargestellt kreisrunde Punkte eines bestimmten Durchmessers.
[0067] Figur 2b zeigt die Schneidkonturen 45, 45' der zu schneidenden Bögen 40, 40'. Die
jeweilige Form der Schneidkonturen 45, 45' und ihre relative Position auf dem jeweiligen
Bogen 40, 40' ist in Aufträgen hinterlegt. Zusammen mit dem Bild 50 aus Figur 2a kann
eine Position und Lage der Schneidkonturen 45, 45' auf der Arbeitsfläche ermittelt
werden.
[0068] Optional kann basierend auf dem Bild 50 aus Figur 2a durch die Steuereinheit einem
Bogen 40, 40' auch der entsprechende Auftrag zuordenbar sein.
[0069] Figur 2c illustriert beispielhaft ein von der Steuereinheit anhand der ermittelten
Positionen der Schneidkonturen 45, 45' generierten Bewegungspfad für das Schneidwerkzeug
der Maschine. Dabei wird die Arbeitsgruppe relativ zur Arbeitsfläche dergestalt bewegt,
dass das Schneidwerkzeug von seiner Ursprungsposition 150 zunächst zu einem ersten
Schneidpfad gefahren wird (gestrichelte Linie 151). Dann wird das Schneidwerkzeug
in eine Schneidposition gebracht, beispielsweise abgesenkt, und schneidet das Objekt
entlang des Schneidpfades (durchgezogene Line 152).
[0070] Figur 3 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Schneidemaschine 1, die entsprechend
dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Vielzahl von Referenzmarken 25 aufweist,
die im Sichtfeld der Überblickskamera 20 und relativ zur Arbeitsfläche 10 fix angeordnet
sind. Im dargestellten Beispiel sind sechs Referenzmarken 25 ringsum am Rand der Arbeitsfläche
verteilt. Die Referenzmarken 25 können in den Bildern der Überblickskamera 20 identifiziert
werden und ihre Positionen im Bild mit ihren relativ zur Arbeitsfläche 10 bekannt
definierten Positionen abgeglichen werden. Die Recheneinheit 30 (hier in die Maschine
integriert dargestellt) ist dadurch in der Lage, anhand der Positionen der Referenzmarken
25 im Bild Positionen von Objekten 40, 40' auf der Arbeitsfläche 10 bzw. Positionen
von Referenzierungsmerkmalen auf den Objekten 40, 40' jeweils mit grösserer Genauigkeit
zu bestimmen.
[0071] Ebenso ist es möglich, anhand der Positionen der Referenzmarken 25 im Bild der Überblickskamera
20 eine korrekte Ausrichtung der Überblickskamera 20 bezüglich der Arbeitsfläche 10
zu verifizieren und ggf. zu korrigieren.
[0072] Figur 4 zeigt eine Schneidemaschine 1, auf deren Arbeitsfläche 10 zwei Objekte 40,
40' unterschiedlicher Materialdicke plaziert sind. Das erste Objekt 40 weist dabei
eine höhere Materialdicke auf und besteht z. B. aus einem mehrschichtigen Karton oder
einer Verbundplatte. Durch die Position der Überblickskamera 20 kommt es in von dieser
aufgenommenen Bildern zu Verzerrungen, die zu den Bildrändern hin zunehmen. Bei einer
zu vernachlässigenden Materialdicke (z. B. bei Papier), wie hier bei dem zweiten Objekt
40', stellt diese durch die plane Oberfläche der Arbeitsfläche 10 beim Erkennen von
Objekten 40, 40' oder ihrer Lage auf der Arbeitsfläche 10 jedoch kein Problem dar.
[0073] Mit zunehmender Materialdicke und zunehmender Exzentrizität bei der Positionierung
des Objekts relativ zur Kameraposition werden die Verzerrungen jedoch relevant. Dies
wird in Figur 5 illustriert. Diese zeigt die im Bild der Kamera erkannten Objektmerkmale
44, 44' der beiden Objekte aus Figur 4. Während die Merkmale 44' des dünnen Objekts
40' aus Papier an ihrer korrekten Position vermutet werden, weichen die vermuteten
Positionen der Merkmale 44 des dicken Objekts 40, die sich aufgrund der grösseren
Materialdicke in einer weiter von der Arbeitsfläche 10 entfernten Ebene befinden als
die Merkmale 44' des dünnen Objekts 40', mit zunehmender Entfernung zur Kameraposition
21 stärker von ihren eigentlichen Positionen ab. So werden die Referenzmarken 42 im
Bild der Kamera jeweils weiter entfernt vom Bildmittelpunkt abgebildet (punktierte
Kreise 49) als sie sich eigentlich befinden.
[0074] Dies kann einerseits dazu führen, dass das Objekt 40 anhand des Bildes der Überblickskamera
20 entweder gar nicht erkannt wird, oder sogar für ein anderes Objekt gehalten und
somit falsch zugeschnitten wird. Andererseits ist es möglich, dass das Objekt 40 zwar
korrekt erkannt wird, aber da die Positionen der Referenzmerkmale falsch abgeleitet
werden, ein ungenauer bis gänzlich falscher Schneidepfad berechnet wird. In diesem
Fall wird das Objekt 40 ebenfalls falsch zugeschnitten.
[0075] Dieses Problem wird gemäss dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung dadurch
gelöst, dass eine Information über die Materialdicke des zu schneidenden Objekts 40
der Steuereinheit 30 bereitgestellt wird. Die Materialdicke kann beispielsweise vorab
durch eine Kamera ermittelt werden, von einem Benutzer abgefragt werden oder auch
als Teil des Auftrags bereitgestellt werden.
[0076] Mittels der Information über die Materialdicke kann eine abweichende Verzerrung im
Bild der Überblickskamera 20 herausgerechnet werden, wodurch eine exakte Erkennung
und Positionsbestimmung des Objekts 40 und seiner Registriermerkmale ermöglicht wird.
[0077] Alternativ kann die Überblickskamera 20 automatisch höhenverstellbar ausgestaltet
sein, und in Abhängigkeit von der Materialdicke in Z-Richtung verfahren werden, wodurch
der Abstand zur Objektoberfläche und damit der Fokus unabhängig von der jeweiligen
Materialdicke konstant bleiben.
[0078] Figur 6 zeigt ein von der Überblickskamera 20 aufgenommenes Bild 50 der Arbeitsfläche
10. Die Arbeitsfläche 10 liegt teilweise im Schatten 70. Dies kann beispielsweise
Folge direkter Sonneneinstrahlung sein, sodass wie in diesem Beispiel die Arbeitsgruppe
12 einen Schatten 70 auf die Arbeitsfläche 10 wirft. Das zu schneidende Objekt 40
liegt dabei teilweise im Schatten 70 und teilweise im hell beleuchteten Bereich der
Arbeitsfläche 10.
[0079] Nachteilig können so im Bild 50 der Überblickskamera nicht alle Konturen der Registriermerkmale
mit ausreichender Präzision erfasst werden. Gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung
erfasst die Kamera daher ein HDR-Bild (HDR = High Dynamic Range) der Arbeitsfläche
10, um sowohl in dunklen als auch hellen Bereichen einen ausreichend hohen Kontrast
zur Positionsbestimmung der Registriermarken 42 im Bild 50 zu gewährleisten.
[0080] Zur Aufnahme von HDR-Bildern sind verschiedene Verfahren bekannt. Beispielsweise
können zwei direkt nacheinander aufgenommene Bilder unterschiedlicher Belichtungsdauer
überlagert werden. Alternativ wird nur ein Bild aufgenommen, wobei die Überblickskamera
dazu ausgestaltet ist, die Belichtungsdauer für jeden Pixel oder für bestimmte Pixelbereiche
abhängig von der Helligkeit des jeweiligen Abbildungsbereiches auszuwählen.
[0081] Eine Aufnahme mehrerer Bilder derselben Szene kann vorteilhaft - auch bei gleichmässiger
Beleuchtung - zur Reduzierung von Artefakten und von Bildrauschen und damit zur genaueren
Bestimmung von Konturen verwendet werden, um eine genauere und schnellere Positionsbestimmung
der Registriermarken 42 im Bild 50 zu ermöglichen. Pixeln in den Randbereichen der
Registriermarken 42 kann beispielsweise ein aus Werten der mehreren Bilder gemittelter
Helligkeitswert zugewiesen werden.
[0082] Gemäss dem vierten, in den Figuren 7 und 8 dargestellten, Aspekt der Erfindung weist
die Schneidemaschine 1 neben der Überblickskamera 20 eine weitere Kamera 60 auf. Diese
zweite Kamera ist ebenfalls auf die Arbeitsfläche 10 ausgerichtet. Sie hat einen deutlich
kleineren Aufnahmebereich 62 als die Überblickskamera 20, ist aber relativ zur Arbeitsfläche
10 beweglich angeordnet, sodass vorzugsweise Bilder der gesamten Arbeitsfläche 10
aufnehmbar sind. Die zweite Kamera 60 ist vorzugsweise als Balkenkamera beweglich
an demselben Balken 13 angebracht wie die Arbeitsgruppe 12. Insbesondere kann sie
als Teil dieser Arbeitsgruppe 12 ausgestaltet sein. Die Figuren 7 und 8 zeigen beispielhaft
eine entsprechende Ausführungsform der Schneidemaschine 1.
[0083] In Figur 7 ist eine beispielhafte Ausführungsform der Schneidemaschine 1 dargestellt,
wobei in der Arbeitsgruppe 12 eine zweite Kameraeinheit 60 bereitgestellt wird, die
dazu ausgestaltet ist, Bilder in Richtung der Arbeitsfläche 10 aufzunehmen. Dabei
umfasst ihr Bildbereich 62 an jeder Position jeweils nur einen kleinen Teil der Arbeitsfläche
10. Die Überblickskamera 20 ist auch in dieser Ausführungsform dazu ausgestaltet,
Bilder der gesamten Arbeitsfläche 10 aufzunehmen.
[0084] In Figur 8 ist die am Balken 13 beweglich angebrachte Arbeitsgruppe 12 mit Messer
15 und Balkenkamera 60 von oben dargestellt. Die Position der relativ höher befindlichen
Überblickskamera 20 ist ebenfalls gezeigt. Die Arbeitsgruppe 12 ist hier derart positioniert,
dass sich zwei Registriermarken 42 eines zu schneidenden Objekts 40 im Blickfeld 62
der Balkenkamera 60 befinden.
[0085] Ein von der Balkenkamera 60 aufgenommenes Detailbild kann nun mit dem zuvor von der
Überblickskamera 20 aufgenommenen Gesamtbild verglichen werden. Dadurch können die
Positionen der Registriermarken 42 verifiziert oder relativ zur Arbeitsfläche 10 bestimmt
werden. Es wird zunächst ein Bild mit der Überblickskamera 20 aufgenommen. Mittels
dieses Bildes werden zunächst relative Positionen der Registriermarken 42 bestimmt,
also die Anordnung der Registriermarken relativ zueinander. Dann werden durch die
Balkenkamera 60 ein oder mehrere Registriermarken 42 angefahren und deren Position(en)
mit hoher Genauigkeit bestimmt.
[0086] Zum Verifizieren der Registriermarken-Positionen werden die mit der Überblickskamera
20 ermittelten Positionen mit den mit der Balkenkamera 60 ermittelten Positionen verglichen.
[0087] Zum Bestimmen der Registriermarken-Positionen auf der Arbeitsfläche 10 werden durch
Transformation der im Bild der Überblickskamera 20 ermittelten Positionen durch die
im Bild der Balkenkamera 60 ermittelten Positionen die Positionen aller Registriermarken
42 mit hoher Genauigkeit bestimmt.
[0088] Gemäss dem fünften Aspekt der Erfindung kann eine solche zusätzliche Kamera 60 auch
zur Kalibrierung der Überblickskamera 20 verwendet werden. Dies ist in den Figuren
9a und 9b dargestellt. Die Schneidemaschine 1 weist dabei eine durch die Recheneinheit
30 gesteuerte Kalibrierfunktionalität auf. Im Rahmen dieser Funktionalität können
nach dem Start vollautomatisch mit Hilfe der Balkenkamera 60 auf der ganzen Arbeitsfläche
10 Positionen einer Vielzahl von Gitterpunkten mit hoher Genauigkeit bestimmt werden.
Dazu kann wie in Figur 9a dargestellt die Arbeitsfläche selbst als eine Kalibrier-Arbeitsfläche
18 ausgestaltet sein, d. h. selbst die entsprechenden Gitterpunkte aufweisen, oder
alternativ, wie in Figur 9b gezeigt, wird zum Kalibrieren jeweils ein Kalibrierbogen
48 auf die Arbeitsfläche 10 gelegt, der die Gitterpunkte aufweist.
[0089] Die durch die Balkenkamera 60 bestimmten Positionen der Gitterpunkte werden als Soll-Positionen
gespeichert. Anschliessend werden dieselben Gitterpunkte durch die Überblickskamera
20 aufgenommen. Mit Hilfe der Soll-Positionen und dem Vergleich mit den Positionen
der Gitterpunkte im Bild der Überblickskamera 20 können die Überblickskamera 20 und
die Balkenkamera 60 relativ zueinander kalibriert werden. Ist die Balkenkamera 60
in derselben Arbeitsgruppe 12 wie das Schneidwerkzeug 15 untergebracht, können so
vorteilhaft auch Fehler im Antriebssystem der Arbeitsgruppe 12 kompensiert werden.
[0090] Gemäss dem sechsten Aspekt der Erfindung kann bereits vor Aufnahme des Bildes der
Überblickskamera ein ROI-Bereich (ROI = Region of Interest) ausgewählt werden, der
als einziger von Interesse für die Positionsbestimmung der Registriermerkmale ist.
Dies ist in den Figuren 10a und 10b illustriert.
[0091] Dazu werden Schneideaufträge bereitgestellt, bei denen bestimmte zusätzliche Informationen
hinterlegt sind, die ein Eingrenzen der Arbeitsfläche 10 auf den ROI-Bereich erlauben.
Dazu gehören insbesondere erwartete Positionen der zu schneidenden Objekte 40, 40'
und deren Dimensionen. Es wird dann entweder nur ein Bild der ausgewählten Bereiche
aufgenommen, oder nur die entsprechenden Bereiche des Gesamtbildes ausgewertet. Dies
spart vorteilhaft Rechen- und Speicherkapazität und beschleunigt den Vorgang. Ausserdem
wird verhindert, dass fälschlicherweise Druckbilder als Registriermarken fehlinterpretiert
werden. Wird durch die Überblickskamera nur ein Bild der ROI aufgenommen, kann die
Überblickskamera ausserdem dazu ausgestaltet sein, auf den entsprechenden Bereich
zu zoomen, wodurch eine höhere Auflösung erreichbar ist.
[0092] In Figur 10a ist ein Bild 50 der gesamten Arbeitsfläche 10 dargestellt, wie es von
der Überblickskamera aufgenommen wurde (vgl. Figur 2a). Basierend auf Informationen
über die voraussichtliche Lage der Objekte 40, 40' auf der Arbeitsfläche 10 werden
durch die Recheneinheit Bereiche 52 definiert, die jeweils eine erwartete Position
der relevanten Registriermarken 42 umfassen. Nur in diesen Bereichen 52 wird nach
Registriermarken 42 gesucht, sodass nur Positionen von Registriermarken 42 ermittelt
werden, die auch in diesen Bereichen 52 liegen. Vorteilhaft spart dies nicht nur Rechenkapazität
und Zeit, sondern verhindert auch mögliche Fehlinterpretationen von Merkmalen der
graphischen Gestaltung 41, 41' als Registriermerkmale.
[0093] In Figur 10b ist das Bild 50 der Überblickskamera aus Figur 10a auf zwei ROI-Bereiche
beschränkt worden und umfasst daher nur die Bereichsbilder 51 und 51'. In jedem Bereichsbild
51, 51' ist ein zu schneidendes Objekt 40, 40' zumindest teilweise abgebildet, sodass
die Registriermarken 42 sichtbar sind, sodass jeweils ein Schneidpfad generierbar
ist. Durch die kleinere Bildfläche, die ausgewertet werden muss, können die relativen
Positionen der Registriermarken 42 schneller erfasst werden, wodurch der Prozess beschleunigt
wird.
[0094] Es versteht sich, dass diese dargestellten Figuren nur mögliche Ausführungsbeispiele
schematisch darstellen. Die verschiedenen Ansätze können ebenso miteinander sowie
mit Vorrichtungen oder Verfahren des Stands der Technik kombiniert werden.
[0095] Mit anderen Worten bezieht sich die Erfindung auf folgende Gegenstände:
- 1. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer
ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40') aufweist, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45, 45')
für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
in bekannter Positionierung und Verteilung relativ zur Arbeitsfläche (10) und im Sichtfeld
der ersten Kamera (20) Referenzmerkmale (25) angeordnet sind, wobei die Recheneinheit
(30) dazu ausgestaltet ist,
- die Referenzmerkmale (25) in dem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen,
und
- den Schneidpfad (45, 45') auch basierend auf relativen Positionen der Registriermerkmale
und der Referenzmerkmale (25) in dem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu definieren.
- 2. Schneidemaschine nach Gegenstand 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die relativen Positionen der Referenzmerkmale (25) und der Arbeitsgruppe (12) zueinander
bekannt sind.
- 3. Schneidemaschine nach Gegenstand 1 oder Gegenstand 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, anhand von Positionen einer Vielzahl
von Referenzmerkmalen (25) im Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) eine Ausrichtung
der ersten Kameraeinheit (20) relativ zur Arbeitsfläche (10) zu überprüfen.
- 4. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer
ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40') aufweist, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45, 45')
für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Recheneinheit (30) eine Information über eine Materialdicke des zu schneidenden
Objekts (40, 40') bereitgestellt wird, und
- die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, den Schneidpfad (45, 45') auch basierend
auf der Information über die Materialdicke zu definieren.
- 5. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, Positionen der Registriermerkmale anhand
des Bildes (50) der ersten Kameraeinheit (20) und anhand der Information über die
Materialdicke zu bestimmen.
- 6. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 4 oder Gegenstand 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialdicke durch die Schneidemaschine (1) ermittelbar ist, insbesondere kamerabasiert.
- 7. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 4 oder Gegenstand 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialdicke zusammen mit dem entsprechenden Auftrag in der Speichereinheit bereitgestellt
wird, insbesondere als Teil des Auftrags.
- 8. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer
ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40') aufweist, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45, 45')
für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist,
- mindestens zwei mittels der ersten Kameraeinheit (20) zeitlich versetzt aufgenommene
Bilder (50) der Arbeitsfläche (10) gemeinschaftlich auszuwerten und
- Positionen der Registriermerkmale durch Auswertung der mindestens zwei Bilder (50)
zu bestimmen.
- 9. Schneidemaschine nach Gegenstand 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kameraeinheit (20) dazu ausgestaltet ist, zeitlich versetzt mindestens zwei
Bilder (50) der Arbeitsfläche (10) mit jeweils unterschiedlicher Belichtungszeit aufzunehmen,
wobei basierend auf den mindestens zwei Bildern (50) ein Hochkontrastbild erstellt
wird.
- 10. Schneidemaschine nach Gegenstand 8 oder Gegenstand 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, aus einer Belichtungsreihe mehrerer
Bilder der ersten Kameraeinheit (20) Hochkontrastbilder zu erstellen.
- 11. Schneidemaschine nach Gegenstand 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kameraeinheit (20) zur Aufnahme von Hochkontrastbildern ausgestaltet ist.
- 12. Schneidemaschine nach Gegenstand 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die erste Kameraeinheit (20) dazu ausgestaltet ist, Hochkontrastbilder der Arbeitsfläche
(10) bereitzustellen, wobei zur Aufnahme unterschiedliche Belichtungszeiten verwendet
werden; und
- die Recheneinheit (30) eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten der Hochkontrastbilder
der ersten Kameraeinheit (20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale
des mindestens einen Objekts (40, 40') in einem Hochkontrastbild zu erkennen.
- 13. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer
ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40'),
- eine optische Sensoreinheit (60), die in Richtung der Arbeitsfläche (10) ausgerichtet
und relativ zur Arbeitsfläche (10) derart verfahrbar angeordnet ist, dass durch die
optische Sensoreinheit (60) eine Vielzahl an Positionen einnehmbar ist, in welchen
ein Erfassungsbereich (62) der optischen Sensoreinheit (60) jeweils einen Teil der
Arbeitsfläche (10) umfasst, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen,
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Daten der optischen Sensoreinheit
(60) aufweist, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale (42) in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45,
45') für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (30) dazu ausgestaltet ist,
- Positionen mindestens einer Vielzahl der Registriermerkmale relativ zueinander mittels
des Bildes (50) der ersten Kameraeinheit (20) als Relativpositionen zu erfassen,
- Positionen einer ersten Teilmenge der Vielzahl der Registriermerkmale relativ zur
Arbeitsfläche (10) mittels der Daten der optischen Sensoreinheit (60) als Absolutpositionen
zu ermitteln, und
- Positionen einer zweiten Teilmenge der Vielzahl der Registriermerkmale relativ zur
Arbeitsfläche (10) basierend auf den erfassten Relativpositionen und den ermittelten
Absolutpositionen zu ermitteln.
- 14. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Sensoreinheit (60) als eine zweite Kameraeinheit ausgestaltet ist.
- 15. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 13 oder Gegenstand 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Sensoreinheit (60) als ein Teil der Arbeitsgruppe (12) ausgestaltet ist.
- 16. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erfassungsbereiche (62) der optischen Sensoreinheit (60) zusammengenommen die
gesamte Arbeitsfläche (10) umfassen.
- 17. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kameraeinheit (20) als eine Zeilenkamera ausgestaltet ist, wobei sich das
Sichtfeld über eine gesamte Breite der Arbeitsfläche (10) erstreckt.
- 18. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (30) dazu ausgestaltet ist, basierend auf Positionen von Registriermerkmalen
relativ zur Arbeitsfläche (10) eine Position eines Objektes (44, 44') auf der Arbeitsfläche
(10) zu ermitteln und/oder einen Schneidpfad (45, 45') zu definieren.
- 19. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer
ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40'),
- eine optische Sensoreinheit (60), die in Richtung der Arbeitsfläche (10) ausgerichtet
und relativ zur Arbeitsfläche (10) derart verfahrbar angeordnet ist, dass durch die
optische Sensoreinheit (60) eine Vielzahl an Positionen einnehmbar ist, in welchen
ein Erfassungsbereich (62) der optischen Sensoreinheit (60) jeweils einen Teil der
Arbeitsfläche (10) umfasst, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen,
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Daten der optischen Sensoreinheit
(60) aufweist, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale (42) in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45,
45') für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
wobei die Arbeitsgruppe (12) und die optische Sensoreinheit (60) durch denselben Verfahrmechanismus
relativ zur Arbeitsfläche (10) verfahrbar sind, gekennzeichnet durch
eine Kalibrierfunktionalität für die erste Kameraeinheit (20), wobei die Schneidemaschine
(1) im Rahmen der Kalibrierfunktionalität dazu ausgestaltet ist,
- mittels der optischen Sensoreinheit (60) Positionen einer Vielzahl von Punkten zu
bestimmen,
- mittels der ersten Kameraeinheit (20) dieselben Punkte aufzunehmen, und
- die erste Kameraeinheit (20) mit den von der optischen Sensoreinheit (60) bestimmten
Positionen als Soll-Positionen zu kalibrieren.
- 20. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Arbeitsfläche als eine Kalibrier-Arbeitsfläche (18) ausgestaltet ist und die Vielzahl
von Punkten optische Markierungen auf der Kalibrier-Arbeitsfläche (18) sind.
- 21. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 19 oder Gegenstand 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vielzahl von Punkten als speziell zur Verwendung mit der Kalibrierfunktionalität
vorgesehene Gitterpunkte ausgestaltet sind.
- 22. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneidemaschine (1) im Rahmen der Kalibrierfunktionalität dazu ausgestaltet ist,
den Verfahrmechanismus und die erste Kameraeinheit (20) relativ zueinander zu kalibrieren.
- 23. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kalibrierfunktionalität nach ihrem Start vollautomatisch abläuft, insbesondere
wobei der Start durch einen Benutzer initiierbar ist.
- 24. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Sensoreinheit (60) als eine zweite Kameraeinheit ausgestaltet ist.
- 25. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 19 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Sensoreinheit (60) als ein Teil der Arbeitsgruppe (12) ausgestaltet ist.
- 26. Schneidemaschine (1) nach einem der Gegenstände 19 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erfassungsbereiche (62) der optischen Sensoreinheit (60) zusammengenommen die
gesamte Arbeitsfläche (10) umfassen.
- 27. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer
ebenen Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40') aufweist, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale (42) in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45,
45') für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Auftrag zum Schneiden eines bestimmten Objektes (40, 40') Informationen über eine
erwartbare Lage des Objektes (40, 40') auf der Arbeitsfläche (10) umfasst, wobei die
Steuereinheit (30) dazu ausgestaltet ist,
- basierend auf der erwartbaren Lage mindestens eines Objektes (40, 40'), erwartbare
Positionen von Registriermerkmalen abzuleiten und
- in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) Bereiche (52) um die erwartbaren
Positionen als Region of Interest zu definieren, ausserhalb derer keine Registriermerkmale
gesucht werden.
- 28. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 27,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kameraeinheit (20) dazu ausgestaltet ist, nur einen oder mehrere Teilbereiche
(51, 51'), die die als Region of Interest definierten Bereiche (52) umfassen, abzubilden.
- 29. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 28,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Kameraeinheit (20) eine Zoomfunktionalität aufweist und dazu ausgestaltet
ist, auf einen Teilbereich (51, 51') zu zoomen.
- 30. Schneidemaschine (1) nach Gegenstand 28 oder Gegenstand 29,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuereinheit (30) dazu ausgestaltet ist, in einem Teilbereich (51, 51') nur den
mindestens einen als Region of Interest definierten Bereich (52) auszuwerten.
- 31. Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Gegenstände,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Registriermerkmale in Form von Registriermarken (42) vorliegen, die speziell zur
Verwendung mit der Schneidemaschine (1) ausgestaltet sind, um eine Position und Ausrichtung
des Objektes relativ zur Arbeitsfläche (10) erfassbar zu machen, wobei die Recheneinheit
(30) dazu ausgestaltet ist,
- die Registriermarken (42) auf der Oberfläche des mindestens einen Objektes (40, 44')
in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
- den Schneidpfad (45, 45') auch basierend auf den Positionen der Registriermarken (42)
zu definieren.
- 32. Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Gegenstände,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Registriermerkmale Kanten des Objektes (40, 40') umfassen.
- 33. Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Gegenstände,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, basierend auf erkannten Registriermerkmalen
einen Auftrag auszuwählen.
- 34. Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger
gespeichert ist, zur Steuerung der Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden
Gegenstände, wobei das Programm auf der Recheneinheit (30) der Schneidemaschine (1)
ausgeführt wird und mindestens die folgenden Schritte aufweist:
- Aufnehmen eines Bildes (50) der Arbeitsfläche;
- Erkennen von Registriermerkmalen mindestens eines Objekts (40, 40') in dem Bild (50);
- Zuordnen des mindestens einen Objekts (40, 40') zu mindestens einem gespeicherten
Auftrag;
- Definieren mindestens eines Schneidpfades (45, 45') basierend auf dem Auftrag und
auf Positionen der Registriermerkmale (42) in dem Bild (50); und
- Steuern einer Schneidvorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts (40,
40') entlang des mindestens eines Schneidpfades (45, 45').
1. Schneidemaschine (1), ausgebildet zum Schneiden von Objekten (40, 40') mit einer ebenen
Oberfläche, wobei die Oberfläche eine graphische Gestaltung (44, 44') mit optischen
Registriermerkmalen aufweist, aufweisend
- eine Arbeitsfläche (10), die zur Aufnahme mindestens eines Objekts (40, 40') ausgestaltet
ist,
- eine erste Kameraeinheit (20), die relativ zu der Arbeitsfläche (10) derart angeordnet
ist, dass ihr Sichtfeld die gesamte Arbeitsfläche (10) umfasst,
- eine Arbeitsgruppe (12), die beweglich über der Arbeitsfläche (10) angeordnet ist
und mindestens eine Schneidevorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40') aufweist, und
- eine Recheneinheit (30) mit einer Schaltung und Programmcode zur Steuerung der Schneidemaschine
(1), aufweisend eine Speichereinheit zum Speichern von Aufträgen zum Schneiden bestimmter
Objekte (40, 40'), wobei die Recheneinheit (30)
□ eine Schaltung und Programmcode zum Auswerten von Bildern (50) der ersten Kameraeinheit
(20) aufweist und dazu ausgestaltet ist, Registriermerkmale des mindestens einen Objekts
(40, 40') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
□ dazu ausgestaltet ist, gemäss mindestens einem gespeicherten Auftrag und basierend
auf Positionen der Registriermerkmale in dem Bild (50) einen Schneidpfad (45, 45')
für die Schneidevorrichtung (15) zu definieren,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Recheneinheit (30) eine Information über eine Materialdicke des zu schneidenden
Objekts (40, 40') bereitgestellt wird, und
- die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, den Schneidpfad (45, 45') auch basierend
auf der Information über die Materialdicke zu definieren.
2. Schneidemaschine (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, Positionen der Registriermerkmale anhand
des Bildes (50) der ersten Kameraeinheit (20) und anhand der Information über die
Materialdicke zu bestimmen.
3. Schneidemaschine (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialdicke durch die Schneidemaschine (1) ermittelbar ist, insbesondere kamerabasiert.
4. Schneidemaschine (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Materialdicke zusammen mit dem entsprechenden Auftrag in der Speichereinheit bereitgestellt
wird, insbesondere als Teil des Auftrags.
5. Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Registriermerkmale in Form von Registriermarken (42) vorliegen, die speziell zur
Verwendung mit der Schneidemaschine (1) ausgestaltet sind, um eine Position und Ausrichtung
des Objektes relativ zur Arbeitsfläche (10) erfassbar zu machen, wobei die Recheneinheit
(30) dazu ausgestaltet ist,
- die Registriermarken (42) auf der Oberfläche des mindestens einen Objektes (40,
44') in einem Bild (50) der ersten Kameraeinheit (20) zu erkennen, und
- den Schneidpfad (45, 45') auch basierend auf den Positionen der Registriermarken
(42) zu definieren.
6. Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Registriermerkmale Kanten des Objektes (40, 40') umfassen.
7. Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Recheneinheit (30) dazu ausgestaltet ist, basierend auf erkannten Registriermerkmalen
einen Auftrag auszuwählen.
8. Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert
ist, zur Steuerung der Schneidemaschine (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei, wenn das Programm auf der Recheneinheit (30) der Schneidemaschine (1) ausgeführt
wird, mindestens folgende Schritte zur Ausführung veranlasst werden:
- Aufnehmen eines Bildes (50) der Arbeitsfläche mit der ersten Kameraeinheit (20)
der Schneidemaschine (1);
- Erkennen von Registriermerkmalen mindestens eines Objekts (40, 40') in dem Bild
(50);
- Zuordnen des mindestens einen Objekts (40, 40') zu mindestens einem gespeicherten
Auftrag;
- Abrufen einer Information über eine Materialdicke des zu schneidenden Objekts (40,
40'),
- Definieren mindestens eines Schneidpfades (45, 45') basierend auf dem Auftrag und
auf Positionen der Registriermerkmale (42) in dem Bild (50) sowie auch basierend auf
der Information über die Materialdicke;
- Steuern einer Schneidvorrichtung (15) zum Schneiden des mindestens einen Objekts
(40, 40') entlang des mindestens einen Schneidpfades (45, 45').