[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Wattewickels
mit einem umlaufenden endlosen Riemen und einem Kern zur Aufnahme des Wattewickels.
Dabei wird der Kern in einer zwischen zwei drehbar gelagerten Umlenkrollen gebildeten,
mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser grösser werdenden Schlaufe des Riemens
angeordnet.
[0002] Eine gattungsgemässe Vorrichtung zur Herstellung eines Wattewickels ist beispielsweise
aus der
DE 195 39 365 A bekannt. Dabei wird durch einen endlosen Riemen zwischen zwei Umlenkrollen eine Schlaufe
gebildet. In diese Schlaufe wird ein Kern eingelegt. Eine Wattebahn wird durch Führungselemente
um eine der Umlenkrollen herangeführt und um die Umlenkrolle an den Kern weitergegeben.
Durch die Art der Einführung der Wattebahn kommt diese bereits im Bereich der Umlenkrolle
mit dem umlaufenden Riemen oder vor dem Erreichen des Wickelpunktes mit dem in Entstehung
begriffenen Wattewickel in Kontakt. Dies kann dazu führen, dass die Wattebahn in ihrer
Gleichmässigkeit durch die Berührung mit dem Riemen oder dem Wattewickel an Qualität
verliert und dadurch ein unregelmässiger Wattewickel oder eine Verfilzung gebildet
wird. Auch besteht die Gefahr einer erhöhten Haarigkeit im Bereich der seitlichen
Enden der Wattebahn vor der eigentlichen Wickelbildung.
[0003] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung eine Zuführung der Wattebahn derart zu gestalten,
dass die Bildung eines qualitativ hochwertigen Wattewickels ermöglicht wird.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Vorrichtung zur Herstellung eines Wattewickels aus
einer Wattebahn mit einem umlaufenden endlosen Riemen, wobei ein Kern zur Aufnahme
des Wattewickels in einer zwischen einer ersten drehbar gelagerten Umlenkrolle und
einer zweiten drehbar gelagerten Umlenkrolle gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser
grösser werdenden Schlaufe des Riemens angeordnet ist. Die erste Umlenkrolle weist
eine erste Umlenkrollenachse und eine erste Umlenkrollenoberfläche auf und die zweite
Umlenkrolle weist eine zweite Umlenkrollenachse und eine zweite Umlenkrollenoberfläche
auf. Zur Führung der Wattebahn ist zwischen den Umlenkrollen ein Kalanderwalzenpaar
mit einer ersten Kalanderwalze und einer zweiten Kalanderwalze angeordnet, wobei die
Kalanderwalzen zwischen sich eine Klemmlinie bilden.
[0005] Durch die Anordnung eines Kalanderwalzenpaares zwischen den Umlenkrollen, für die
in die durch den umlaufenden Riemen gebildete Schlaufe einlaufende Wattebahn, gelingt
es einen Kontakt der Wattebahn mit dem umlaufenden Riemen vor einem Auftreffen der
Wattebahn auf den Kern respektive auf den in der Entstehung befindlichen Wattewickel
zu vermeiden. Unter dem Begriff zwischen den Umlenkrollen angeordnet ist ein Bereich
zu verstehen, welcher begrenzt ist durch die beiden Umlenkrollen in Richtung einer
Verbindungslinie zwischen den Achsen der Umlenkrollen. Der Bereich ist in einer senkrecht
zur Verbindungslinie gesehenen Richtung nicht begrenzt. Ein Abstand des Kalanderwalzenpaares
respektive der Klemmlinie von der Wickelachse ist dadurch bestimmt, dass sich eine
Führung der Wattebahn ergibt, die eine Berührung der Wattebahn mit dem Riemen vor
dem Auftreffen der Wattebahn auf den Wattewickel vermeidet. Weiter wird diese Anordnung
des Kalanderwalzenpaares ein Abstand zwischen der Klemmlinie und dem entstehenden
Wattewickel verkleinert, dadurch wird eine freie Länge der Wattebahn geringer, was
zur Erhöhung der Qualität des Wattewickels beiträgt. Die Wattebahn gelangt nach dem
Verlassen des Kalanderwalzenpaares ohne Berührung mit dem umlaufenden Riemen zu einem
Punkt in welchem der Riemen auf den Wattewickel respektive den Kern trifft. Dieser
Punkt wird in der Folge als Wickelpunkt bezeichnet.
[0006] Das Kalanderwalzenpaar dient dazu die Wattebahn zu verpressen und dadurch im Faserverbund
der Wattebahn enthaltene Luft weitestgehend herauszudrücken, sodass eine kompakte
Wattebahn gebildet wird. Weiter wird durch das Kalanderwalzenpaar die Wattebahn transportiert
und eine Spannung in der Wattebahn aufrechterhalten. Zu diesem Zweck werden die erste
Kalanderwalze und die zweite Kalanderwalze des Kalanderwalzenpaares gegeneinandergepresst.
An der Position, an welcher sich die Kalanderwalzen bei fehlender Wattebahn berühren
würden, entsteht die Klemmlinie. Durch die Anordnung der Kalanderwalzen oberhalb der
Verbindungslinie ist die Position des Kalanderwalzenpaares in Bezug auf die Umlenkrollen
bestimmt. Dabei ist nicht zwingend eine achssymmetrische Anordnung des Kalanderwalzenpaares
zwischen den Umlenkrollen notwendig, um einen Einlauf der Wattebahn in einen Wickelpunkt
zu erreichen ohne dass die Wattebahn den Riemen berührt. Als Wickelpunkt wird derjenige
Punkt bezeichnet, in welchem der Riemen, auf den sich bildenden Wattewickel trifft.
[0007] Bevorzugterweise ist die Klemmlinie in einem Bereich angeordnet, welcher begrenzt
ist durch jeweils eine senkrecht zu einer, die erste Umlenkrollenachse mit der zweiten
Umlenkrollenachse verbindende, Verbindungslinie und tangential an die erste Umlenkrollenoberfläche
und die zweite Umlenkrollenoberfläche angelegte seitliche Begrenzungslinie und einer
zur Verbindungslinie parallelen, auf einer dem Kern abgewandten Seite der Verbindungslinie,
angeordneten oberen Begrenzungslinie und einer zur Verbindungslinie parallelen, auf
einer dem Kern zugewandten Seite der Verbindungslinie, unteren Begrenzungslinie, wobei
die obere Begrenzungslinie zur Verbindungslinie einen Abstand von höchstens 150 mm
und die untere Begrenzungslinie zur Verbindungslinie einen Abstand von höchstens 50
mm aufweist. Eine Erweiterung des Bereiches über diese Masse hinaus in welchem die
Klemmlinie angeordnet wird, führt dazu, dass ein für die Qualität des Wattewickels
wichtiger ruhiger und störungsfreier Einlauf der Wattebahn in den Wickelpunkt nicht
mehr möglich ist. Besonders bevorzugt beträgt der Abstand der oberen Begrenzungslinie
zur Verbindungslinie höchstens 100 mm und die untere Begrenzungslinie ist mit der
Verbindungslinie identisch.
[0008] Zur weiteren Beruhigung des Laufverhaltens der Wattebahn im Einlauf in den Wickelpunkt
ist es von Vorteil, wenn zwischen der Klemmlinie und dem Wickelpunkt eine Watteführung
angeordnet ist. Durch diese zusätzliche Führung kann auch bei höheren Geschwindigkeiten
der Wattebahn ein Aufstauen der Wattebahn oder einzelner Fasern am Wickelpunkt vermieden
werden und es ergibt sich eine gleichmässig hohe Qualität des Wattewickels. Durch
die Watteführung wird zudem vermieden, dass eine Berührung der Wattebahn mit dem Riemen
vor dem Erreichen des Wickelpunktes erfolgt.
[0009] In einer bevorzugten Ausführung ist die Watteführung in einer Anordnung in Bezug
auf die Umlenkrollen einstellbar. Um den verschiedenartigen zum Einsatz kommenden
Materialien, wie beispielsweise Baumwolle oder anderen Naturfaser oder Mischungen
davon, gerecht zu werden ist eine Verstellbarkeit der Position der Watteführung von
Vorteil. Auch kann aufgrund des Verhaltens der Wattebahn, während eines Aufwickelvorganges
eine ideale Position der Watteführung aufgrund von Erfahrungswerten eingestellt werden.
[0010] Die Watteführung kann aus verschiedensten Materialien, wie beispielsweise aus Stahl
oder Aluminium hergestellt sein. Wichtig ist dabei, dass die Watteführung in denjenigen
Bereichen, welche von der Wattebahn berührt werden über eine entsprechende Oberflächenbeschaffenheit
verfügt. Bewährt haben sich dabei polierte und / oder gehärtete oder beschichtete
Oberflächen.
[0011] Bevorzugterweise weist die Watteführung auf einer der Wattebahn zugewandten Seite
einen Führungsradius von mehr als 20 mm auf. Bei einem kleineren Führungsradius können
durch die Reibung der Wattebahn auf einer Oberfläche der Watteführung ein Faserstau
entstehen, welcher dazu führt, dass die Haarigkeit der Wattebahn erhöht und dadurch
die Qualität des Wattewickels negativ beeinflusst wird. Eine entsprechende Anordnung
der Watteführung und ein genügend grosser Führungsradius ermöglichen höhere Geschwindigkeiten
der Wattebahn ohne Qualitätsverluste.
[0012] Bevorzugterweise ist die Watteführung zumindest teilweise auf einer der Schlaufe
zugewandten Seite der Verbindungslinie angeordnet. Durch die Anordnung der Watteführung
innerhalb der Schlaufe, welche durch den Riemen gebildet wird, kann eine Ausrichtung
eines Auflaufens der Wattebahn auf den Kern respektive den in der Entstehung sich
befindenden Wattewickel ohne Berührung mit dem Riemen bei jedem Wickeldurchmesser
erreicht werden und zudem wird die freie Länge der Wattebahn zwischen der Watteführung
und dem Wattewickel verkleinert.
[0013] Des Weiteren wird ein Verfahren zur Herstellung eines Wattewickels aus einer Wattebahn
mit einem umlaufenden endlosen Riemen vorgeschlagen, wobei ein Kern zur Aufnahme des
Wattewickels in einer zwischen einer ersten drehbar gelagerten Umlenkrolle und einer
zweiten drehbar gelagerten Umlenkrolle gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser
grösser werdenden Schlaufe des Riemens angeordnet wird. Die Wattebahn wird zwischen
den Umlenkrollen durch ein Kalanderwalzenpaar mit einer ersten Kalanderwalze und einer
zweiten Kalanderwalze geführt, wobei die Kalanderwalzen zwischen sich eine Klemmlinie
bilden und die Wattebahn ohne Berührung der Kalanderwalzen vor der Klemmlinie in die
Klemmlinie eingeführt wird. Auch die Einführung der Wattebahn in die Klemmlinie der
Kalanderwalzen beeinflusst die Qualität des Wattewickels. Bei einer tangentialen Einführung
der Wattebahn in die Klemmlinie wird eine Berührung der Wattebahn mit einer Oberfläche
der Kalanderwalzen bis unmittelbar vor der Klemmlinie vermieden. Eine Berührung der
Wattebahn mit der Oberfläche der Kalanderwalzen führt zu einer erhöhten Staubildung
vor der Klemmlinie und schränkt die erreichbaren Geschwindigkeiten stark ein.
[0014] Vorteilhafterweise wird die Wattebahn nach einem Durchlaufen einer durch die erste
Kalanderwalze und die zweite Kalanderwalze gebildeten Klemmlinie über eine Watteführung
geleitet. Die Watteführung ist derart angeordnet, dass die Wattebahn nach der Watteführung
direkt in einen Berührungspunkt zwischen Wattewickel und Riemen einläuft. Durch diese
Verfahrensweise wird eine Berührung der Wattebahn mit dem Riemen bis zum Wickelpunkt
vermieden und es ist eine höhere Produktivität erreichbar. Dadurch wird eine Beeinträchtigung
der Oberfläche der Wattebahn durch den Riemen vermieden und ein schonungsvoller Umgang
mit der Wattebahn bis zum Wickelpunkt gewährleistet. Dies zeigt sich in einer geringen
Haarigkeit der Wattebahn, was in der Folge zu einem besseren Kämmergebnis in der Kämmmaschine
führt.
[0015] Weitere Vorteile der Erfindung werden in nachfolgenden Ausführungsbeispielen näher
aufgezeigt und beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung eines Wattewickels
nach dem Stand der Technik;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung.
[0016] Figur 1 zeigt in rein schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Wattewickels 5 nach dem Stand der Technik. Grundsätzlich kann eine solche Vorrichtung
dazu dienen, ein Vlies, einen Flor oder Watte aus Fasermaterial zu einem Wattewickel
5 aufzurollen, bevor das Fasermaterial einer weiteren Behandlung unterzogen wird.
So kann die Vorrichtung beispielsweise in einer Kämmerei zur Aufnahme eines aus einem
Streckwerkauslauf stammenden, über Kehrbleche, Kalanderwalzen und/oder dergleichen
zugeführten Vlieses dienen, wobei der erzeugte Wattewickel 5 anschliessend einer Kämmmaschine
vorgelegt wird. Im Folgenden ist im Zusammenhang mit dem zugeführten Fasermaterial
der Einfachheit halber lediglich von einer Wattebahn 1 die Rede, was nicht in einschränkendem
Sinne zu verstehen ist. Der Vorrichtung wird eine Wattebahn 1 in Laufrichtung 2 über
einen Vierfach-Kalander 3 und einen an den Vierfach-Kalander 3 anschliessenden Führungstisch
4 zugeführt. Der im vorliegend beispielhaft gezeigte Führungstisch 4 ist durch ein
am auslaufseitigen Ende gebogenes Blech gebildet.
[0017] Die Wattebahn 1 wird auf einen Kern 6 aufgewickelt, der um eine ortsfeste Wickelachse
9 drehbar gelagert ist. Als Kern 6 werden Hülsen aus Kunststoff oder Metall verwendet.
Der Kern 6 wird von einem in einer Laufrichtung 11 umlaufenden, endlosen Riemen 10
angetrieben, durch den zwischen zwei Umlenkrollen 12 und 15 eine Schlaufe 21 gebildet
wird, in welcher der Kern 6 aufgenommen ist. Die Wattebahn 1 gelangt vom Führungstisch
4 ohne weitergehende Führung zu einem Wickelpunkt 22. Der Wickelpunkt 22 ist diejenige
Stelle auf dem Wattewickel 5 an welcher der Riemen 10 auf die Oberfläche des Wattewickels
5 trifft. Im vorliegenden Fall wird der Wattewickel 5 durch den Riemen 10 entgegen
dem Uhrzeigersinn in Drehrichtung 8 angetrieben. Die den Wattewickel 5 umschlingende
Schlaufe 21 des Riemens 10 wird mit zunehmendem Wattewickel 5 grösser, wobei der Riemen
10 während des gesamten Wickelvorgangs durch eine Spannrolle 20 gespannt wird.
[0018] Der Riemen 10 ist weiter über eine Führungsrolle 19 und eine Ausgleichsrolle 18 geführt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Umlenkrollen 12 und 15, die Ausgleichsrolle
18, die Führungsrolle 19 sowie die Spannrolle 20 beispielhaft einen gleichen Durchmesser
auf. Die Achsen der riemenführenden Rollen sowie die Wickelachse 9 sind zueinander
parallel. Die oben gelegenen Umlenkrollen 12 und 15 weisen einen Abstand zur Ausgleichsrolle
18 und zur Führungsrolle 19 auf, der grösser als der maximale Durchmesser 7 des Wattewickels
5 ist.
[0019] Durch die Anordnung der Führungsrolle 19 in Bezug auf die Spannrolle 20 ist sichergestellt,
dass der Riemen 10 die Spannrolle 20 unabhängig von deren Stellung stets mit einem
Umschlingungswinkel von mindestens 180° umgibt. Der Riemen 10 wird beispielsweise
über die Umlenkrolle 12 in Laufrichtung 11 angetrieben.
[0020] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung. In einer Wickelachse 9 ist ein Kern 6 drehbar angebracht. Vom
Kern 6 beabstandet sind eine erste Umlenkrolle 12 und eine zweite Umlenkrolle 15 vorgesehen.
Die Umlenkrollen 12 und 15 sind auf ihren jeweiligen Achsen 13 und 16 drehbar gelagert.
Um die Umlenkrollen 12 und 15 ist ein in Laufrichtung 11 umlaufender Riemen 11 derart
geführt, dass sich zwischen den Umlenkrollen 12 und 15 eine Schlaufe 21 bildet, welche
den Kern 6 einschliesst. Auf dem Kern 6 wird eine Wattebahn 1 in einer Laufrichtung
2 zu einem Wattewickel 5 aufgewickelt. Die Wattebahn 1 gelangt über ein Kalanderwalzenpaar
mit einer ersten Kalanderwalze 23 und einer zweiten Kalanderwalze 24 ohne weitergehende
Führung zu einem Wickelpunkt 22. Der Wickelpunkt 22 ist diejenige Stelle auf dem Wattewickel
5 an welcher der Riemen 10 auf eine Oberfläche des Wattewickels 5 trifft. Der Kern
6 wird vom umlaufenden, endlosen Riemen 10 angetrieben. Im vorliegenden Fall wird
der Wattewickel 5 durch den Riemen 10 gegen den Uhrzeigersinn in Drehrichtung 8 angetrieben.
Die den Wattewickel 5 umschlingende Schlaufe 21 des Riemens 10 wird mit zunehmendem
Wattewickel 5 grösser, dabei verändert sich die Position des Wickelpunktes 22 mit
dem zunehmenden Wattewickeldurchmesser 7. Die Position der Kalanderwalzen 23 und 24
ist dabei so gewählt, dass die Wattebahn 1 auf ihrem Weg von einer durch die Kalanderwalzen
23 und 24 gebildeten Klemmlinie 25 zum Wickelpunkt 22 nicht mit dem Riemen 10 in Berührung
kommt. Die Position der Kalanderwalzen 23 und 24 respektive der durch die Kalanderwalzen
23 und 24 gebildeten Klemmlinie 25 wird dabei bestimmt durch die Anordnung der Umlenkrollen
12 und 15. Die Kalanderwalzen 23 und 24 respektive die Klemmlinie 25 sind beispielhaft
oberhalb einer Verbindungslinie 27 zwischen der ersten Umlenkrollenachse 13 und der
zweiten Umlenkrollenachse 16 und zwischen den Umlenkrollen 12 und 15 angeordnet. Ein
Bereich zwischen den Umlenkrollen 12 und 15 ist begrenz durch die seitlichen Begrenzungslinien
28 und 29. Die erste seitliche Begrenzungslinie 28 ist eine senkrecht auf die Verbindungslinie
27 und an die erste Umlenkrolle 12 angrenzende Linie, die zweite seitliche Begrenzungslinie
29 ist eine senkrecht auf die Verbindungslinie 27 und tangential an die zweite Umlenkrolle
15 angrenzende Linie.
[0021] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung. Gezeigt sind die erste Umlenkrolle 12 mit der ersten Umlenkrollenachse
13 und mit einer ersten Umlenkrollenoberfläche 14, sowie die zweite Umlenkrolle 15
mit der zweiten Umlenkrollenachse 16 und mit einer zweiten Umlenkrollenoberfläche
17. Eine Verbindungslinie 27 ist durch die erste Umlenkrollenachse 13 und die zweite
Umlenkrollenachse 16 definiert. Eine Klemmlinie 25 ist durch eine erste Kalanderwalze
23 und eine zweite Kalanderwalze 24 gebildet. Eine Wattebahn 1 wird in Laufrichtung
2 zwischen die Kalanderwalzen 23 und 24 in die Klemmlinie 25 eingeführt, durch die
Kalanderwalzen 23 und 24 gepresst und weitertransportiert. Die Kalanderwalze 23 und
24 sind derart angeordnet, dass sich die Klemmlinie 25 in einem Bereich 26 befindet.
Der Bereich 26 wird durch eine untere Begrenzungslinie 32, zwei seitliche Begrenzungslinien
28 und 29 und eine obere Begrenzungslinie 30 definiert. Die erste seitliche Begrenzungslinie
28 ist eine senkrecht auf die Verbindungslinie 27 und tangential an die erste Umlenkrollenoberfläche
14 angrenzende Linie, die zweite seitliche Begrenzungslinie 29 ist eine senkrecht
auf die Verbindungslinie 27 und tangential an die zweite Umlenkrollenoberfläche 17
angrenzende Linie. Die obere Begrenzungslinie 30 ist parallel zur Verbindungslinie
27 und gegen die Laufrichtung 2 mit einem Abstand 31 von der Verbindungslinie 27 angeordnet.
Die untere Begrenzungslinie 32 ist parallel zur Verbindungslinie 27 und in Laufrichtung
2 mit einem Abstand 33 von der Verbindungslinie 27 angeordnet. Die Anordnung der Klemmlinie
25 innerhalb des Bereichs 26 ergibt eine Führung der Wattebahn 1 mit einer minimalen
Umlenkung zwischen dem Einlauf der Wattebahn 1 in die Klemmlinie 25 und dem Wickelpunkt
22 (siehe Figur 2).
[0022] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Vorrichtung
nach der Erfindung. Gezeigt sind die erste Umlenkrolle 12 mit der ersten Umlenkrollenachse
13 und mit einer ersten Umlenkrollenoberfläche 14, sowie die zweite Umlenkrolle 15
mit der zweiten Umlenkrollenachse 16 und mit einer zweiten Umlenkrollenoberfläche
17. Eine Verbindungslinie 27 ist durch die erste Umlenkrollenachse 13 und die zweite
Umlenkrollenachse 16 definiert. Eine Klemmlinie 25 ist durch eine erste Kalanderwalze
23 und eine zweite Kalanderwalze 24 gebildet. Eine Wattebahn 1 wird in Laufrichtung
2 zwischen die Kalanderwalzen 23 und 24 in die Klemmlinie 25 eingeführt, durch die
Kalanderwalzen 23 und 24 gepresst und weitertransportiert. Die Kalanderwalze 23 und
24 sind derart angeordnet, dass sich die Klemmlinie 25 in einem Bereich 26 befindet.
Der Bereich 26 wird durch eine untere Begrenzungslinie 32, zwei seitliche Begrenzungslinien
28 und 29 und eine obere Begrenzungslinie 30 definiert. Die erste seitliche Begrenzungslinie
28 ist eine senkrecht auf die Verbindungslinie 27 und tangential an die erste Umlenkrollenoberfläche
14 angrenzende Linie, die zweite seitliche Begrenzungslinie 29 ist eine senkrecht
auf die Verbindungslinie 27 und tangential an die zweite Umlenkrollenoberfläche 17
angrenzende Linie. Die obere Begrenzungslinie 30 ist parallel zur Verbindungslinie
27 und gegen die Laufrichtung 2 mit einem Abstand 31 von der Verbindungslinie 27 angeordnet.
Die untere Begrenzungslinie 32 entspricht der Verbindungslinie 27. Die Anordnung der
Klemmlinie 25 innerhalb des Bereichs 26 ergibt eine erste Führung der Wattebahn 1.
Zur weiteren Führung der Wattebahn 1 zwischen dem Einlauf der Wattebahn 1 in die Klemmlinie
25 und dem Wickelpunkt 22 (siehe Figur 2) und zur Überbrückung einer Distanz von der
Klemmlinie 25 zum Wickelpunkt 22 ist eine Watteführung 34 vorgesehen. Auf einer der
Wattebahn 1 zugewandten Seite ist die Watteführung 34 mit einem Führungsradius 35
versehen.
[0023] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Wattebahn
- 2
- Laufrichtung Wattebahn
- 3
- Vierfach-Kalander
- 4
- Einlauftisch
- 5
- Wattewickel
- 6
- Kern
- 7
- Wattewickeldurchmesser
- 8
- Drehrichtung Wattewickel
- 9
- Wickelachse
- 10
- Riemen
- 11
- Laufrichtung Riemen
- 12
- Erste Umlenkrolle
- 13
- Erste Umlenkrollenachse
- 14
- Erste Umlenkrollenoberfläche
- 15
- Zweite Umlenkrolle
- 16
- Zweite Umlenkrollenachse
- 17
- Zweite Umlenkrollenoberfläche
- 18
- Ausgleichsrolle
- 19
- Führungsrolle
- 20
- Spannrolle
- 21
- Schlaufe
- 22
- Wickelpunkt
- 23
- Erste Kalanderwalze
- 24
- Zweite Kalanderwalze
- 25
- Klemmlinie
- 26
- Bereich
- 27
- Verbindungslinie
- 28
- Seitliche Begrenzungslinie
- 29
- Seitliche Begrenzungslinie
- 30
- Obere Begrenzungslinie
- 31
- Abstand obere Begrenzungslinie
- 32
- Untere Begrenzungslinie
- 33
- Abstand untere Begrenzungslinie
- 34
- Watteführung
- 35
- Führungsradius
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Wattewickels (5) aus einer Wattebahn (1) mit einem
umlaufenden endlosen Riemen (10), wobei ein Kern (6) zur Aufnahme des Wattewickels
(5) in einer zwischen einer ersten drehbar gelagerten Umlenkrolle (12) und einer zweiten
drehbar gelagerten Umlenkrolle (15) gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser
(7) grösser werdenden Schlaufe (21) des Riemens (10) angeordnet ist, wobei die erste
Umlenkrolle (12) eine erste Umlenkrollenachse (13) und eine erste Umlenkrollenoberfläche
(14) und die zweite Umlenkrolle (15) eine zweite Umlenkrollenachse (16) und eine zweite
Umlenkrollenoberfläche (17) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zur Führung der Wattebahn (1) zwischen den Umlenkrollen (12, 15) ein Kalanderwalzenpaar
mit einer ersten Kalanderwalze (23) und einer zweiten Kalanderwalze (24) angeordnet
ist, wobei die Kalanderwalzen (23, 24) zwischen sich eine Klemmlinie (25) bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmlinie (25) in einem Bereich (26) angeordnet ist, welcher begrenzt ist durch
jeweils senkrecht zu einer, die erste Umlenkrollenachse (13) mit der zweiten Umlenkrollenachse
(16) verbindende, Verbindungslinie (27) und tangential an die erste Umlenkrollenoberfläche
(14) und die zweite Umlenkrollenoberfläche (17) angelegte seitliche Begrenzungslinien
(28, 29) und einer zur Verbindungslinie (27) parallelen, auf einer dem Kern (5) abgewandten
Seite der Verbindungslinie (27), angeordneten oberen Begrenzungslinie (30) und einer
zur Verbindungslinie (27) parallelen, auf einer dem Kern (5) zugewandten Seite der
Verbindungslinie (27), unteren Begrenzungslinie (32), wobei die obere Begrenzungslinie
(30) zur Verbindungslinie (27) einen Abstand (31) von höchstens 150 mm und die untere
Begrenzungslinie (32) zur Verbindungslinie (27) einen Abstand (33) von höchstens 50
mm aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (31) der oberen Begrenzungslinie (30) zur Verbindungslinie (27) höchstens
100 mm beträgt und die untere Begrenzungslinie (32) auf der Verbindungslinie (27)
ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Klemmlinie (25) und einem Wickelpunkt (22) eine Watteführung (34) angeordnet
ist, wobei im Wickelpunkt (22) der Riemen (10) auf den Wattewickel (5) aufläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Watteführung (34) in einer Anordnung in Bezug auf die Umlenkrollen (12, 15) einstellbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Watteführung (34) auf einer der Wattebahn (1) zugewandten Seite einen Führungsradius
(35) von mehr als 20 mm aufweist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Watteführung (32) zumindest teilweise auf einer der Schlaufe (21) zugewandten
Seite der Verbindungslinie (27) angeordnet ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Wattewickels (5) aus einer Wattebahn (1) mit einem
umlaufenden endlosen Riemen (10), wobei ein Kern (6) zur Aufnahme des Wattewickels
(6) in einer zwischen einer ersten drehbar gelagerten Umlenkrolle (12) und einer zweiten
drehbar gelagerten Umlenkrolle (15) gebildeten, mit einem zunehmendem Wattewickeldurchmesser
(7) grösser werdenden Schlaufe (21) des Riemens (10) angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Wattebahn (1) zwischen den Umlenkrollen (12, 15) durch ein Kalanderwalzenpaar
mit einer ersten Kalanderwalze (23) und einer zweiten Kalanderwalze (24) geführt wird,
wobei die Kalanderwalzen (23, 24) zwischen sich eine Klemmlinie (25) bilden, und dass
die Wattebahn (1) ohne Berührung der Kalanderwalzen (23, 24) vor der Klemmlinie (25)
in die Klemmlinie (25) eingeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wattebahn (1) nach einem Durchlaufen durch die Klemmlinie (25) über eine Watteführung
(34) geleitet wird.