[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Straßenfertiger mit Nivellierautomatik sowie auf Verfahren
zum Regeln des Betriebs solcher Straßenfertiger.
[0002] Es sind Straßenfertiger bekannt, die eine Bohle zum Verdichten von Einbaumaterialien,
wie z. B. Asphalt, und eine Zugmaschine zum Schleppen dieser Bohle umfassen. Die Bohle
ist in der Regel um einen Zugpunkt schwenkbar an der Zugmaschine montiert. Die Höhe
des Zugpunktes kann, bspw. durch einen Hydraulikzylinder, einstellbar sein. Aus der
DE 10 2011 001 542 A1 ist eine dort sogenannte Teermaschine bekannt. Es wird ein Glättbalken offenbart,
der an einem Schlepppunkt an der Maschine angebracht ist. Der Hub dieses Schlepppunktes
kann durch einen Schlepppunktzylinder angepasst werden. Dabei soll der Betrag der
Anpassung, die über eine durch die Maschine zurückgelegte Wegstrecke von 5m gemacht
werden kann, auf 3mm beschränkt werden. Des Weiteren soll ein berechneter Hub-/Absenkwert
nur dann durch den Zylinder eingestellt werden, wenn er höher als 1mm ist. Die offenbarte
Steuerung basiert auf der Annahme, dass auf einer Wegstrecke von 5 m der Schlepppunktzylinder
nie um mehr als 3mm verstellt werden darf.
[0003] In manchen Einbausituationen können solch starre Grenzen jedoch unpraktikabel sein.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Straßenfertiger sowie
ein verbessertes Verfahren zum Regeln dessen Betriebs anzugeben der bzw. das einen
flexibleren Betrieb ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Straßenfertiger mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch eine Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
[0005] Es wird ein Straßenfertiger offenbart, der eine Zugmaschine und einen Materialbunker
umfasst, der in einer Fahrtrichtung vorne an der Zugmaschine angeordnet ist und dazu
konfiguriert ist, Einbaumaterial aufzunehmen. Der Straßenfertiger umfasst des Weiteren
eine Einbaubohle, die durch Zugarme um einen Zugpunkt schwenkbar an der Zugmaschine
montiert ist, wodurch die Einbaubohle in Fahrtrichtung hinter der Zugmaschine her
schleppbar ist, und ein Regelungssystem, das eine Höhenerfassungsvorrichtung, die
dazu konfiguriert ist, ein Höhensignal zu erzeugen, und einen Stellzylinder umfasst,
der mit der Zugmaschine und mit einem der Zugarme verbunden und dazu konfiguriert
ist, eine Höhe des Zugpunktes relativ zu der Zugmaschine einzustellen. Das Regelungssystem
ist dazu konfiguriert, das Höhensignal mit einem Sollwert zu vergleichen und dadurch
eine Regeldifferenz zu berechnen, einen Stellweg, insbesondere einen tatsächlich eingestellten
Stellweg, des Stellzylinders basierend auf der Regeldifferenz auf einen Maximalwert
zu begrenzen, wobei der Maximalwert proportional zu der Regeldifferenz ist, und den
Stellzylinder basierend auf der Regeldifferenz und unter Berücksichtigung des Maximalwerts
einzustellen.
[0006] Vorteilhafterweise kann die Höhenerfassungsvorrichtung dazu konfiguriert sein, vertikale
Bewegungen der Einbaubohle relativ zu einer Höhenreferenz zu erfassen und insbesondere
darauf basierend das Höhensignal zu erzeugen.
[0007] Als Höhenreferenz können bspw. eine Drahtreferenz, eine Bordsteinkante, eine Kante
einer bereits verlegten Asphaltschicht oder ein Laserstrahl genutzt werden. Entsprechend
kann die Höhenerfassungsvorrichtung zum Erfassen der jeweiligen Höhenreferenz konfiguriert
sein, und einen Höhensensor, bspw. einen Tastarm, einen Ultraschallsensor, eine Kamera
oder einen Lasersensor, umfassen. Eine Höhenerfassungsvorrichtung mit Lasersensor
kann zum Erfassen eines Laserstrahls als Höhenreferenz konfiguriert sein und/oder
zum Erkennen einer Kante durch aussenden und Erfassen eines Linienlasers. Insbesondere
in letzterem Fall kann die Höhenerfassungsvorrichtung auch eine eigene Laserquelle
enthalten.
[0008] Alternativ oder zusätzlich kann die Höhenerfassungsvorrichtung einen oder mehrere
Neigungssensoren umfassen. Der Neigungssensor kann dazu konfiguriert sein, eine Neigung,
insbesondere eine Querneigung, der Einbaubohle zu erfassen. Mehrere Neigungssensoren
können z.B. zum Erfassen der Neigung von Bohlenteilen der Einbaubohlenkonfiguriert
sein. Bei einer Erzeugung des Höhensignals basierend auf einer Ausgabe eines Neigungssensors
kann eine Länge, insbesondere eine quer zur Fahrtrichtung definierte Länge, der Einbaubohle
oder eines Bohlenteils der Einbaubohle, dessen Neigung durch den Neigungssensor erfasst
wird, berücksichtigt werden. Das kann dazu dienen, ein Winkelsignal in ein, vorzugsweis
vertikales, Höhensignal zu konvertieren. Insbesondere in Ausführungen, in denen die
Höheneerfassungsvorrichtung nicht zur Erfassung vertikaler Bewegungen der Einbaubohle
relativ zu einer Höhenreferenz konfiguriert ist, kann die Höhe der Einbaubohle auf
einer Seite manuell nachführbar sein. Die Höhe auf der mit Bezug auf die Fahrtrichtung
gegenüberliegenden Seite der Einbaubohle kann dann durch eine Höhenerfassungsvorrichtung
mit Neigungssensoren regelbar sein, wie weiter oben genauer erläutert.
[0009] Alternativ oder zusätzlich kann die Höhenerfassungsvorrichtung eine Verarbeitungseinheit
umfassen. Die Verarbeitungseinheit kann dazu konfiguriert sein, das Höhensignal basierend
auf einer Ausgabe eines oder mehrerer der vorgenannten Sensoren, insbesondere eines
Höhensensors, eines Tastarms, eines Ultraschallsensors, einer Kamera eines Lasersensors
und eines Neigungssensors, zu erzeugen. Ein Höhensignal kann insbesondere basierend
auf einer Ausgabe eines Höhensensors und eines oder mehrerer Neigungssensoren erzeugt
werden, z. B. indem die wie oben erläutert erzeugten Höhensignale der einzelnen Sensoren
addiert werden.
[0010] Die Begrenzung des Stellweges auf einen Maximalwert, der proportional zu der Regeldifferenz
ist, kann eine automatische Anpassung des Maximalwerts an die jeweilige Einbausituation
ermöglichen. Gleichzeitig können unerwünschte Effekte der Trägheit in der Regelstrecke,
wie z. B. ein Überschwingen oder exzessive Schwingungen vermieden werden. Es kann
nämlich vorkommen, dass sich eine Änderung des Zugpunktes erst mit Verzögerung auf
die durch die Höhenerfassungsvorrichtung gemessene Höhe auswirkt. Ohne eine Begrenzung
des Stellwegs könnte dieser durch eine länger fortbestehende Regeldifferenz unerwünscht
ansteigen bzw. sinken. Zusätzlich kann bei kleinen Regeldifferenzen, die möglicherweise
nur durch vorübergehende und/oder kurzzeitige Störungen, wie z. B. Vibrationen, verursacht
werden, der Stellweg ebenfalls so weit begrenzt werden, dass die Auswirkungen auf
das Einbauergebnis minimiert werden können. Insbesondere zum Berechnen, Vergleichen
und Erzeugen von Signalen kann das Regelungssystem geeignete elektronische Bauteile
und/oder Baugruppen enthalten. Dabei können einzelne Baugruppen bzw. Bauteile jeweils
eine oder mehrere der genannten Funktionen ausführen. Es ist denkbar, dass eine zentrale
Steuerung des Straßenfertigers diese Funktionen ausführt.
[0011] Es ist vorstellbar, dass der Maximalwert relativ zu einem Referenzwert definiert
ist. Als Referenzwert kann bspw. eine bestimmte Ausfahrposition des Stellzylinders
angesehen werden. Z. B. kann der Referenzwert auf eine Ausfahrposition eingestellt
sein, die gegenüber einer vollständig eingefahrenen Position des Stellzylinders um
160 mm ausgefahren ist. Wird nun ein der Stellweg auf einen Maximalwert von 5mm relativ
zu dem Referenzwert begrenzt, kann die Verstellung des Stellzylinders auf Ausfahrpositionen
in einem Bereich zwischen 155mm und 165mm begrenzt werden.
[0012] Es kann vorteilhaft sein, wenn der Referenzwert durch einen Bediener einstellbar
ist. Dies kann insbesondere zu Beginn einer Einbaufahrt nützlich sein, bspw. um einen
initialen Referenzwert vorzugeben. Besonders günstig ist es, wenn Regelungssystem
dazu konfiguriert ist, den Referenzwert automatisch anzupassen. Z. B. kann es vorgesehen
sein, dass der Referenzwert automatisch angepasst wird, wenn das Regelungssystem erkennt,
dass es sich in einem eingeschwungenen Zustand befindet. Als eingeschwungener Zustand
kann ein Zustand angesehen werden, in dem das Höhensignal mit dem Sollwert übereinstimmt
und/oder die Regeldifferenz null ,nahe null oder kleiner als 2mm ist ist. So kann
der Referenzwert einer sich verändernden Ausfahrposition nachgeführt werden.
[0013] Es ist denkbar, dass der Maximalwert durch Multiplikation der Regeldifferenz mit
einem Proportionalitätsfaktor, bspw. 2, definiert ist. Der Proportionalitätsfaktor
kann, z.B. durch einen Bediener des Straßenfertigers, einstellbar sein.
[0014] Es ist vorstellbar, dass eine Obergrenze für den Maximalwert definiert ist. Dadurch
kann z. B. ein Ausfahrbereich des Stellzylinders berücksichtigt werden, d. h. einem
Ausfahren des Stellzylinders bis zu seinen Endanschlägen kann entgegengewirkt werden.
Die Obergrenze kann abhängig von dem Referenzwert, insbesondere dem aktuell eingestellten
Referenzwert, definiert sein. Bspw. kann bei einer maximal möglichen Ausfahrposition
des Stellzylinders von 200mm und einem aktuell eingestellten Referenzwert von 150mm
die Obergrenze für den Maximalwert bei 45mm liegen, um einen Anschlag an die Endposition
des Stellzylinders zu vermeiden.
[0015] Des Weiteren wird ein Verfahren zum Regeln des Betriebs eines Straßenfertigers offenbart.
Der Straßenfertiger umfasst eine Zugmaschine, einen Materialbunker, der in einer Fahrtrichtung
vorne an der Zugmaschine angeordnet ist und dazu konfiguriert ist, Einbaumaterial
aufzunehmen, eine Einbaubohle, die durch Zugarme um einen Zugpunkt schwenkbar an der
Zugmaschine montiert ist, wodurch die Einbaubohle in Fahrtrichtung hinter der Zugmaschine
her schleppbar ist, und ein Regelungssystem, mit einer Höhenerfassungsvorrichtung
und einem Stellzylinder, der mit der Zugmaschine und einem der Zugarme verbunden ist.
Das Verfahren umfasst Erzeugen eines Höhensignals durch die Höhenerfassungsvorrichtung,
Berechnen einer Regeldifferenz durch Vergleichen des Höhensignals mit einem Sollwert,
Begrenzen eines Stellwegs des Stellzylinders auf einen Maximalwert, der proportional
zu der Regeldifferenz ist, Berechnen eines Stellsignals basierend auf der Regeldifferenz
unter Berücksichtigung des Maximalwerts für den Stellweg und Einstellen einer Höhe
des Zugpunktes basierend auf dem Stellsignal durch den Stellzylinder.
[0016] Es kann vorteilhaft sein, wenn das Verfahren des Weiteren Erfassen einer Bewegung
der Einbaubohle relativ zu einer Höhenreferenz durch die Höhenerfassungsvorrichtung
umfasst, wobei das Höhensignal vorzugsweise basierend auf der erfassten Bewegung der
Einbaubohle relativ zu der Höhenreferenz erzeugt werden kann. Alle weiter oben mit
Bezug auf den offenbarten Straßenfertiger gegebenen Erläuterungen können auch auf
das offenbarte Verfahren anwendbar sein.
[0017] Wie bereits mit Bezug auf den oben erläuterten Straßenfertiger erwähnt, kann die
Begrenzung des Stellweges auf einen Maximalwert, der proportional zu der Regeldifferenz
ist, eine automatische Anpassung des Maximalwerts an die jeweilige Einbausituation
ermöglichen. Gleichzeitig können unerwünschte Effekte der Trägheit in der Regelstrecke,
wie z. B. ein Überschwingen oder exzessive Schwingungen vermieden werden. Zusätzlich
kann bei kleinen Regeldifferenzen, die möglicherweise nur durch vorübergehende und/oder
kurzzeitige Störungen, wie z. B. Vibrationen, verursacht werden, der Stellweg ebenfalls
so weit begrenzt werden, dass die Auswirkungen auf das Einbauergebnis minimiert werden
können. Insbesondere zum Berechnen, Vergleichen und Erzeugen von Signalen kann das
Regelungssystem geeignete elektronische Bauteile und/oder Baugruppen enthalten. Dabei
können einzelne Baugruppen bzw. Bauteile jeweils eine oder mehrere der genannten Funktionen
ausführen. Es ist denkbar, dass eine zentrale Steuerung des Straßenfertigers diese
Funktionen ausführt.
[0018] Es ist vorstellbar, dass der Maximalwert relativ zu einem Referenzwert definiert
ist. Wie weiter oben bereits erläutert, kann bspw. eine bestimmte Ausfahrposition
des Stellzylinders als Referenzwert angesehen werden.
[0019] Es kann vorteilhaft sein, wenn der Referenzwert durch einen Bediener einstellbar
ist. Wie weiter oben bereits erläutert, kann dies insbesondere zu Beginn einer Einbaufahrt
nützlich sein, bspw. um einen initialen Referenzwert vorzugeben. Besonders günstig
ist es, wenn das Verfahren ein automatisches Anpassen des Referenzwerts durch das
Regelungssystem umfasst. Z. B. kann es vorgesehen sein, dass der Referenzwert automatisch
angepasst wird, wenn das Regelungssystem erkennt, dass es sich in einem eingeschwungenen
Zustand befindet. So kann der Referenzwert einer sich verändernden Ausfahrposition
nachgeführt werden.
[0020] Es ist denkbar, dass der Maximalwert durch Multiplikation der Regeldifferenzmit einem
Proportionalitätsfaktor, bspw. 2, definiert ist. Der Proportionalitätsfaktor kann,
z.B. durch einen Bediener des Straßenfertigers, einstellbar sein.
[0021] Es ist vorstellbar, dass eine Obergrenze für den Maximalwert definiert ist. Wie bereits
weiter oben erläutert, kann dadurch z. B. ein Ausfahrbereich des Stellzylinders berücksichtigt
werden, d. h. einem Ausfahren des Stellzylinders bis zu seinen Endanschlägen kann
entgegengewirkt werden. Die Obergrenze kann abhängig von dem Referenzwert, insbesondere
dem aktuell eingestellten Referenzwert, definiert sein.
[0022] Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger sowie auf ein Verfahren der
vorstehend beschriebenen Art. Im Folgenden wird beispielhaft eine vorteilhafte Ausführungsform
anhand von Zeichnungen erläutert.
Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Straßenfertigers.
Figur 2 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht eines Straßenfertigers während
einer durch eine Höhenreferenz geleiteten Einbaufahrt.
Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht von Komponenten eines Regelungssystems eines
Straßenfertigers.
[0023] In Figur 1 ist ein Straßenfertiger 1 in einer schematischen Seitenansicht dargestellt.
Der Straßenfertiger kann eine Zugmaschine 2 umfassen. Des Weiteren kann der Straßenfertiger
einen Materialbunker 3 umfassen. Der Materialbunker 3 kann in einer Fahrtrichtung
R vorne an der Zugmaschine 2 angeordnet sein. Der Materialbunker 3 kann des Weiteren
dazu konfiguriert sein, Einbaumaterial 4 (siehe Figur 2) aufzunehmen. Der Straßenfertiger
1 kann des Weiteren eine Einbaubohle 5 umfassen. Die Einbaubohle 5 kann durch Zugarme
6 an der Zugmaschine 2 montiert sein. Wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, kann die
Einbaubohle 5 um einen Zugpunkt 7 schwenkbar an der Zugmaschine 2 montiert sein. Die
Zugmaschine 2 kann dazu konfiguriert sein, die Einbaubohle 5, vorzugsweise auf einer
zu verdichtenden Asphaltschicht schwimmend, zu schleppen. Der Straßenfertiger kann
des Weiteren einen Stellzylinder 8 umfassen. Der Stellzylinder 8 kann einerseits mit
der Zugmaschine 2 verbunden sein. Er kann andererseits mit dem Zugarm 6 verbunden
sein, insbesondere an dem Zugpunkt 7. Der Stellzylinder 8 kann dazu konfiguriert sein,
eine Höhe des Zugpunktes 7 relativ zu der Zugmaschine 2 einzustellen.
[0024] In Figur 2 ist der Straßenfertiger 1 in einer schematischen, perspektivischen Ansicht
von vorne und oben dargestellt. Figur 2 zeigt außerdem schematisch ein Planum, auf
dem eine Asphaltschicht zu verlegen ist, sowie eine Höhenreferenz 9. Wie im vorliegenden
Ausführungsbeispiel, kann es sich bei der Höhenreferenz 9 um eine Drahtreferenz handeln.
Der Straßenfertiger 1 kann eine Höhenerfassungsvorrichtung 10 umfassen. Wie im vorliegenden
Ausführungsbeispiel, kann es sich bei der Höhenerfassungsvorrichtung 10 um einen Ultraschallsensor
handeln, der zum Erfassen der Drahtreferenz 9 konfiguriert sein kann. Die Höhenerfassungsvorrichtung
10 kann fest mit der Einbaubohle 5 und/oder mit dem Zugarm 6 verbunden sein. Dadurch
kann die Höhenerfassungsvorrichtung 10 dazu konfiguriert sein, im Wesentlichen vertikale
Bewegungen der Einbaubohle 5 relativ zu der Höhenreferenz 9 zu erfassen. Zum Einstellen
der Höhe des Zugpunktes 7 durch den Stellzylinder 8 kann der Straßenfertiger ein Regelungssystem
11 umfassen, dass im Folgenden mit Bezug auf Figur 3 näher erläutert werden wird.
[0025] In Figur 3 ist ein schematisches Diagramm zur Illustration der Funktionsweise des
Regelungssystems 11 dargestellt. Das Regelungssystem 11 kann die Höhenerfassungsvorrichtung
10 umfassen. Das Regelungssystem 11 kann des Weiteren den Stellzylinder 8 umfassen.
Die Höhenerfassungsvorrichtung 10 kann dazu konfiguriert sein, basierend auf der Erfassung
der Höhenreferenz 9 ein Höhensignal 12 zu erzeugen. Das Höhensignal 12 kann insbesondere
eine Höhe der Einbaubohle 5 über dem Planum repräsentieren. Das Regelungssystem 11
kann dazu konfiguriert sein, das Höhensignal 12 mit einem Sollwert 13 zu vergleichen.
Das Regelungssystem 11 kann des Weiteren dazu konfiguriert sein, basierend auf dem
Vergleich des Sollwerts 13 mit dem Höhensignal 12 eine Regeldifferenz 14 zu berechnen.
[0026] Das Regelungssystem 11 kann des Weiteren eine Recheneinheit 15 umfassen. Die Recheneinheit
15 kann dazu konfiguriert sein, basierend auf der Regeldifferenz 14 ein Rohstellsignal
16 zu berechnen. Parallel dazu kann das Regelungssystem 11 dazu konfiguriert sein,
basierend auf der Regeldifferenz 14 einen Maximalwert 17 zu berechnen. Das Regelungssystem
11 kann des Weiteren einen Begrenzer 18 aufweisen. Der Begrenzer 18 kann dazu konfiguriert
sein, ein an den Stellzylinder 8 gesendetes Stellsignal 19 derart anzupassen, dass
ein tatsächlich eingestellter Stellweg 20 des Stellzylinders 8 geeignet begrenzt wird,
insbesondere auf den berechneten Maximalwert 17. Der Begrenzer 18 kann dazu konfiguriert
sein, dass Stellsignal 19 basierend auf dem Rohstellsignal 18 sowie dem Maximalwert
17 zu erzeugen.
[0027] Bei der Erzeugung des Stellsignals 19 kann zusätzlich ein Referenzwert 21 berücksichtigt
werden. Wird der Referenzwert 21 beim Erzeugen des Stellsignals 19 nicht berücksichtigt,
kann das Stellsignal 19 einen einzustellenden Stellweg des Stellzylinders 8 repräsentieren.
Basierend auf dem Stellsignal 19 kann der Stellzylinder 8 dann um den einzustellenden
Stellweg verstellt werden. Wird der Referenzwert 21 berücksichtigt, kann das Stellsignal
19 eine einzustellende Ausfahrposition des Stellzylinders repräsentieren. In letzterem
Fall kann der Stellzylinder 8 dazu konfiguriert sein, anhand des an ihn übermittelten
Stellsignals 19 die einzustellende Ausfahrposition selbstständig einzuregeln. In beiden
Vorgehensweisen kann der tatsächlich eingestellte Stellweg 20 des Stellzylinders 8
auf den berechneten Maximalwert 17 begrenzt werden. Ein Unterschied besteht in der
Art der Ansteuerung des Stellzylinders 8.
[0028] Der Maximalwert 17 kann proportional zur Regeldifferenz 14 sein und vorzugsweise
durch Multiplikation mit einem Proportionalitätsfaktor 22 berechnet werden. Der Proportionalitätsfaktor
22 kann einstellbar sein, insbesondere durch einen Bediener des Straßenfertigers 1.
Insbesondere kann der Maximalwert 17 z. B. dem doppelten der Regeldifferenz 14 entsprechen.
Der Referenzwert 21 kann durch einen Bediener einstellbar sein. Alternativ oder zusätzlich
kann das Regelungssystem 11 dazu konfiguriert sein, den Referenzwert automatisch anzupassen.
Es ist beispielsweise denkbar, dass zu Beginn einer Einbaufahrt der Referenzwert 21
durch einen Bediener eingestellt wird und während der Einbaufahrt laufend durch das
Regelungssystem 11 selbständig angepasst wird.
[0029] Abgesehen von und dem Stellzylinder 8 können alle in Figur 3 dargestellten Einheiten
als logische Einheiten verstanden werden. Diese können als elektronische Schaltkreise,
in Software oder einer Mischung aus beiden implementiert sein. Insbesondere die Höhenerfassungsvorrichtung
10 kann als eine Kombination aus elektronischen Schaltkreisen und Software implementiert
sein.
1. Straßenfertiger (1), umfassend:
eine Zugmaschine (2),
einen Materialbunker (3), der in einer Fahrtrichtung (R) vorne an der Zugmaschine
(2) angeordnet ist und dazu konfiguriert ist, Einbaumaterial (4) aufzunehmen,
eine Einbaubohle (5), die durch Zugarme (6) um einen Zugpunkt (7) schwenkbar an der
Zugmaschine (2) montiert ist, wodurch die Einbaubohle (5) in Fahrtrichtung (R) hinter
der Zugmaschine (2) her schleppbar ist,
ein Regelungssystem (11), das eine Höhenerfassungsvorrichtung (10), die dazu konfiguriert
ist, ein Höhensignal (12) zu erzeugen, und einen Stellzylinder (8) umfasst, der mit
der Zugmaschine (2) und mit einem der Zugarme (6) verbunden und dazu konfiguriert
ist, eine Höhe des Zugpunktes (7) relativ zu der Zugmaschine (2) einzustellen,
wobei das Regelungssystem (11) dazu konfiguriert ist, das Höhensignal (12) mit einem
Sollwert (13) zu vergleichen und dadurch eine Regeldifferenz (14) zu berechnen, einen
Stellweg (20) des Stellzylinders (8) basierend auf der Regeldifferenz (14) auf einen
Maximalwert (17) zu begrenzen, wobei der Maximalwert (17) proportional zu der Regeldifferenz
(14) ist, und den Stellzylinder (8) basierend auf der Regeldifferenz (14) und unter
Berücksichtigung des Maximalwerts (17) einzustellen.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, wobei die Höhenerfassungsvorrichtung dazu konfiguriert
ist, vertikale Bewegungen der Einbaubohle (5) relativ zu einer Höhenreferenz (9) zu
erfassen und darauf basierend das Höhensignal (12) zu erzeugen.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Maximalwert (17) relativ zu einem
Referenzwert (21) definiert ist.
4. Straßenfertiger nach Anspruch 3, wobei der Referenzwert (21) durch einen Bediener
einstellbar ist.
5. Straßenfertiger nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Regelungssystem (11) dazu konfiguriert
ist, den Referenzwert (11) automatisch anzupassen.
6. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Maximalwert (17)
durch Multiplikation der Regeldifferenz (14) mit einem Proportionalitätsfaktor (22)
definiert ist, der vorzugsweise einstellbar ist.
7. Straßenfertiger nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Obergrenze für
den Maximalwert (17) definiert ist.
8. Verfahren zum Regeln des Betriebs eines Straßenfertigers (1), der eine Zugmaschine
(2),
einen Materialbunker (3), der in einer Fahrtrichtung (R) vorne an der Zugmaschine
(2) angeordnet ist und dazu konfiguriert ist, Einbaumaterial (4) aufzunehmen, eine
Einbaubohle (5), die durch Zugarme (6) um einen Zugpunkt (7) schwenkbar an der Zugmaschine
(2) montiert ist, wodurch die Einbaubohle (5) in Fahrtrichtung (R) hinter der Zugmaschine
(2) her schleppbar ist, und ein Regelungssystem (11), mit einer Höhenerfassungsvorrichtung
(10) und einem Stellzylinder (8), der mit der Zugmaschine (2) und einem der Zugarme
(6) verbunden ist, umfasst, wobei das Verfahren umfasst:
Erzeugen eines Höhensignals (12) durch die Höhenerfassungsvorrichtung (10),
Berechnen einer Regeldifferenz (14) durch Vergleichen des Höhensignals (12) mit einem
Sollwert (13),
Begrenzen eines Stellwegs (20) des Stellzylinders (8) auf einen Maximalwert (17),
der proportional zu der Regeldifferenz (14) ist,
Berechnen eines Stellsignals (19) basierend auf der Regeldifferenz (14) unter Berücksichtigung
des Maximalwerts (17) für den Stellweg (20) und
Einstellen einer Höhe des Zugpunktes (7) basierend auf dem Stellsignal (19) durch
den Stellzylinder (8).
9. Verfahren nach Anspruch 8, des Weiteren umfassend Erfassen einer Bewegung der Einbaubohle
(5) relativ zu einer Höhenreferenz (9) durch die Höhenerfassungsvorrichtung (10),
wobei das Höhensignal (12) vorzugsweise basierend auf der erfassten Bewegung der Einbaubohle
(5) relativ zu der Höhenreferenz (9) erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Maximalwert (17) relativ zu einem Referenzwert
(21) definiert ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Referenzwert (21) durch einen Bediener einstellbar
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, des Weiteren umfassend automatisches Anpassen
des Referenzwertes (21) durch das Regelungssystem (11).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, wobei der Maximalwert (17) durch Multiplikation
der Regeldifferenz (14) mit einem Proportionalitätsfaktor (22) definiert ist, der
vorzugsweise einstellbar ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-13, wobei eine Obergrenze für den Maximalwert
(17) definiert ist.