(19)
(11) EP 4 303 393 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.2024  Patentblatt  2024/02

(21) Anmeldenummer: 22183906.1

(22) Anmeldetag:  08.07.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/34(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E06B 9/34; E06B 2009/1527; E06B 2009/1538; E06B 2009/1544
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: BiRoll GmbH
85452 Moosinning (DE)

(72) Erfinder:
  • Bichler, Nico
    85774 Unterföhring (DE)

(74) Vertreter: Lichtnecker, Markus Christoph 
Lichtnecker & Lichtnecker Patent- und Rechtsanwaltspartnerschaft mbB Im Schloßpark Gern 2
84307 Eggenfelden
84307 Eggenfelden (DE)

   


(54) ROLLLADENBEHANG


(57) Die Erfindung betrifft einen Rollladenbehang, aufweisend mehrere Trägerprofile und mehrere Blendenprofile, wobei ein erstes Blendenprofil mit einem ersten Trägerprofil über ein erstes Scharnier schwenkbar verbunden ist, wobei das erste Scharnier einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten ersten Blendenhaken des ersten Blendenprofils und einen im selben Sinn wie der erste Blendenhaken gekrümmten ersten Trägerhaken des ersten Trägerprofils aufweist, wobei der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken ineinander greifen, und wobei das erste Blendenprofil mit einem zweiten Trägerprofil über ein zweites Scharnier schwenkbar verbunden ist, wobei das zweite Scharnier einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten zweiten Blendenhaken des ersten Blendenprofils und einen im selben Sinn wie der zweite Blendenhaken gekrümmten zweiten Trägerhaken des zweiten Trägerprofils aufweist, wobei der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken ineinander greifen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladenbehang, aufweisend mehrere Trägerprofile und mehrere Blendenprofile, wobei ein erstes Blendenprofil mit einem ersten Trägerprofil über ein erstes Scharnier schwenkbar verbunden ist und wobei das erste Blendenprofil mit einem zweiten Trägerprofil über ein zweites Scharnier schwenkbar verbunden ist.

[0002] Ein Rollladenbehang ist, beispielsweise aus EP 2 039 871 A1, grundsätzlich bekannt. Der Inhalt der EP 2 039 871 A1 wird, vor allem im Hinblick auf die Ausführbarkeit sowie mögliche Ausgestaltungen der Lamellen, des Rollladenbehangs bzw. des Rollladens, in diese Anmeldung mit einbezogen.

[0003] Nachteilig daran ist, dass sich die Blendenprofile erst öffnen lassen, wenn der Rollladenbehang vollständig heruntergefahren ist. Dies schränkt die Funktionalität, beispielsweise als Sonnenschutz, erheblich ein.

[0004] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Rollladenbehang sowie ein Verfahren zum Herunterfahren eines Rollladenbehangs zu schaffen, welcher/s die Funktionalität als Sonnenschutz verbessert.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Vorrichtung sowie das Verfahren der unabhängigen Ansprüche.

[0006] Erfindungsgemäß weist der Rollladenbehang mehrere Trägerprofile und mehrere Blendenprofile auf.

[0007] Ein erstes Blendenprofil ist mit einem ersten Trägerprofil über ein erstes Scharnier schwenkbar verbunden.

[0008] Das erste Scharnier weist einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten ersten Blendenhaken des ersten Blendenprofils und einen im selben Sinn wie der erste Blendenhaken gekrümmten ersten Trägerhaken des ersten Trägerprofils auf.

[0009] Die Blendenprofilvorderseite entspricht im geöffneten Zustand der Blendenprofiloberseite.

[0010] Das erste Blendenprofil weist somit einen ersten Blendenhaken auf. Der erste Blendenhaken kann vorzugsweise an einem oberen Endbereich des Blendenprofils angeordnet sein.

[0011] Das erste Trägerprofil weist einen ersten Trägerhaken auf. Der erste Trägerhaken kann vorzugsweise an einem unteren Endbereich des Trägerprofils angeordnet sein.

[0012] Gemeinsam bilden der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken das erste Scharnier.

[0013] Der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken sind im selben Sinn, also quasi in derselben Richtung, z.B. im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn, gekrümmt.

[0014] Der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken greifen ineinander. Bevorzugt greifen der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken stets ineinander, beispielsweise unabhängig davon, ob das Blendenprofil geöffnet oder geschlossen ist. Vorzugsweise liegt der erste Blendenhaken auf dem ersten Trägerhaken auf. Der Auflagepunkt definiert beispielsweise einen ersten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.

[0015] Das erste Blendenprofil ist mit einem zweiten Trägerprofil über ein zweites Scharnier schwenkbar verbunden.

[0016] Das zweite Scharnier weist einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten zweiten Blendenhaken des ersten Blendenprofils und einen im selben Sinn wie der zweite Blendenhaken gekrümmten zweiten Trägerhaken des zweiten Trägerprofils auf.

[0017] Die Blendenprofilrückseite entspricht im geöffneten Zustand der Blendenprofilunterseite.

[0018] Das erste Blendenprofil weist somit einen zweiten Blendenhaken auf. Der zweite Blendenhaken kann vorzugsweise an einem oberen Endbereich des Blendenprofils angeordnet sein.

[0019] Das zweite Trägerprofil weist einen zweiten Trägerhaken auf. Der zweite Trägerhaken kann vorzugsweise an einem oberen Endbereich des Trägerprofils angeordnet sein.

[0020] Vorzugsweise kann das Trägerprofil einen ersten und einen zweiten Trägerhaken aufweisen.

[0021] Gemeinsam bilden der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken das zweite Scharnier.

[0022] Der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken sind im selben Sinn, also quasi in derselben Richtung, z.B. im Gegenuhrzeigersinn oder im Uhrzeigersinn, gekrümmt.

[0023] Die ersten Blenden- und Trägerhaken sind entgegengesetzt zu den zweiten Blenden- und Trägerhaken gekrümmt.

[0024] Der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken greifen ineinander. Bevorzugt greifen der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken stets ineinander, beispielsweise unabhängig davon, ob das Blendenprofil geöffnet oder geschlossen ist. Vorzugsweise liegt der zweite Trägerhaken auf dem zweiten Blendenhaken auf. Der Auflagepunkt definiert beispielsweise einen zweiten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.

[0025] Jeweils ein Trägerprofil und ein Blendenprofil können zusammen eine Lamelle bilden. Beispielsweise können das erste Blendenprofil und das zweite Trägerprofil als eine Lamelle angesehen werden.

[0026] Vorzugsweise können wenigstens zwei benachbarte Trägerprofile, z.B. das erste Trägerprofil und das zweite Trägerprofil, baugleich ausgebildet sein.

[0027] Alternativ oder zusätzlich können beispielsweise wenigstens zwei benachbarte Blendenprofile baugleich ausgebildet sein.

[0028] Bevorzugt sind sowohl benachbarte Trägerprofile als auch benachbarte Blendenprofile und somit benachbarte Lamellen baugleich ausgebildet, jedenfalls in einem zentralen Bereich. In einem oberen und unteren Bereich können hingegen Lamellen ohne verstellbare Blendenprofile vorgesehen sein. Beispielsweise können die unteren und/oder oberen ein, zwei, drei, vier, fünf oder mehr Lamellen ohne verstellbare Blendenprofile ausgebildet sein.

[0029] Das Trägerprofil und/oder das Blendenprofil können beispielsweise eine Höhe zwischen 3 cm und 6 cm, vorzugsweise von 3,7 cm, aufweisen. Die Breite kann beispielsweise zwischen 0,5 cm und 1,5 cm, vorzugsweise 0,8 cm, betragen. Die Länge kann an die Breite eines Fensters bzw. einer Tür angepasst sein. Beispielsweise sind Längen zwischen 30 cm und 380 cm, vorzugsweise zwischen 40 cm und 250 cm, denkbar.

[0030] Vorzugsweise kann sich das erste und/oder zweite Scharnier über die gesamte Länge erstrecken. Beispielsweise kann das erste und/oder zweite Scharnier eine Kulissenführung aufweisen oder als Kulissenführung ausgebildet sein.

[0031] Durch die beiden Scharniere, vorzugsweise den Abstand der beiden Scharniere zueinander, und die Orientierung der Haken ergibt sich im Verhältnis zur Breite der Lamellen ein vergleichsweise großer Hebel. Zugleich wird eine kompakte Bauform ermöglicht.

[0032] Ferner wird durch die Anordnung und Orientierung der Scharniere bzw. Haken erreicht, dass die Blendenprofile bereits beim Herunterfahren geöffnet sind. So fährt der Rollladenbehang bereits mit ausgestellten Blendenprofilen aus einem Rollladenkasten heraus.

[0033] Beispielsweise können die Lamellen durch seitliche Schienen in vertikaler Richtung geführt werden.

[0034] Um ein Verschwenken des Blendenprofils zu ermöglichen, kann dieses im Bereich der seitlichen Schienen vorzugsweise seitliche Ausnehmungen aufweisen.

[0035] Der Rollladenkasten kann beispielsweise ein Aluminium- und/oder Kunststoffmaterial, z.B. Hartschaum, umfassen oder daraus bestehen.

[0036] Der Antrieb kann beispielsweise über ein Gurt- und/oder Kurbelgetriebe erfolgen. Neben drahtgebundenen Motorantrieben sind auch Funk-Motorantriebe denkbar. Vorzugsweise treibt der Antrieb eine Welle an, welche mit dem Rollladenbehang verbunden ist.

[0037] Der große Öffnungswinkel erlaubt hierbei eine Durchsicht und lässt Licht, z.B. Tageslicht, nach Innen. Damit wird in jeder Behangposition ein optimaler Sonnenschutz erreicht.

[0038] Setzt die Schlussleiste des Rollladenbehangs auf, beginnen sich die Blendenprofile von unten nach oben zu schließen. Dieses ermöglicht im unteren Bereich einen Sichtschutz, während im oberen Bereich ein Einlass von Licht und/oder Luft ermöglicht wird.

[0039] In der geschlossenen Stellung trägt der Rollladenbehang zur Wärmedämmung bei und liefert einen vollständigen Sichtschutz. Die Lamellen verfügen in jalousierter sowie in geschlossener Stellung über eine hohe Stabilität. Dies gewährleistet Witterungsbeständigkeit und dient der Sicherheit.

[0040] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.

[0041] Gemäß einer Ausführungsform liegt der erste Blendenhaken stets, vorzugweise bei geöffnetem und geschlossenem Blendenprofil, auf dem ersten Trägerhaken auf.

[0042] Der Auflagepunkt definiert beispielsweise einen ersten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.

[0043] Der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken berühren sich stets und/oder sind stets in Eingriff.

[0044] Nach einer weiteren Ausführungsform liegt der zweite Trägerhaken stets, vorzugweise bei geöffnetem und geschlossenem Blendenprofil, auf dem zweiten Blendenhaken auf.

[0045] Der Auflagepunkt definiert beispielsweise einen zweiten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.

[0046] Der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken berühren sich stets und/oder sind stets in Eingriff.

[0047] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der Drehpunkt des ersten Scharniers und der Drehpunkt des zweiten Scharniers in horizontaler und/oder vertikaler Richtung zueinander versetzt angeordnet.

[0048] Vorzugsweise sind die Scharniere sowohl horizontal als auch vertikal zueinander versetzt.

[0049] Dadurch ergibt sich im Verhältnis zur Breite der Lamellen ein vergleichsweise großer Hebel. Zugleich wird eine kompakte Bauform ermöglicht.

[0050] Der horizontale Versatz sorgt ferner für ein sicheres Öffnen und/oder Schließen des Blendenprofils.

[0051] Der Abstand in horizontaler Richtung zwischen dem ersten Scharnier und dem zweiten Scharnier ist bei geschlossenen Blendenprofilen vorzugsweise größer als bei geöffneten Blendenprofilen.

[0052] Vorzugsweise ist der Abstand in vertikaler Richtung zwischen dem erste Scharnier und dem zweiten Scharnier bei geschlossenen Blendenprofilen kleiner als bei geöffneten Blendenprofilen.

[0053] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das erste Scharnier einen an der Trägerprofilrückseite angeordneten Anschlag des ersten Trägerprofils auf.

[0054] Der Anschlag dient beispielsweise zur Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen dem ersten Blendenprofil und dem ersten Trägerprofil bzw. dieser verhindert, dass sich das Blendenprofil und/oder das Trägerprofil ungewollt vom ersten Scharnier löst.

[0055] Das Trägerprofil weist somit einen Anschlag auf, welcher einen Teil des ersten Scharniers bildet.

[0056] Vorzugsweise ist das Trägerprofil mit dem Anschlag einstückig ausgebildet.

[0057] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das zweite Scharnier einen an der Blendenprofilrückseite angeordneten Anschlag des ersten Blendenprofils auf.

[0058] Der Anschlag dient beispielsweise zur Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen dem ersten Blendenprofil und dem zweiten Trägerprofil bzw. dieser verhindert, dass sich das Blendenprofil und/oder das Trägerprofil ungewollt vom zweiten Scharnier löst.

[0059] Das Blendenprofil weist somit einen Anschlag auf, welcher einen Teil des zweiten Scharniers bildet.

[0060] Vorzugsweise ist das Blendenprofil mit dem Anschlag einstückig ausgebildet.

[0061] Beispielsweise kann der Anschlag einen Vorsprung, z.B. eine Nase, aufweisen oder daraus bestehen.

[0062] Durch den Anschlag wird der maximale Öffnungswinkel zwischen dem Blendenprofil und dem Trägerprofil festgelegt. Dieser kann vorzugsweise kleiner als 90°, 80°, 70°, 60° oder 55° sein. Beispielsweise kann der Öffnungswinkel 50° betragen.

[0063] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens ein Blendenprofil mit einem ersten und/oder zweiten Blendenhaken einstückig ausgebildet.

[0064] Beispielsweise kann der erste und/oder zweite Blendenhaken am Blendenprofil ausgeformt sein.

[0065] Vorzugsweise ist das gesamte Blendenprofil einschließlich des ersten und/oder zweiten Blendenhakens starr. So wird stets das gesamte Blendenprofil verschwenkt.

[0066] Nach einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens ein Trägerprofil mit einem ersten und/oder zweiten Trägerhaken einstückig ausgebildet.

[0067] Beispielsweise kann der erste und/oder zweite Trägerhaken am Trägerprofil ausgeformt sein.

[0068] Vorzugsweise ist das gesamte Trägerprofil einschließlich des ersten und/oder zweiten Trägerhakens starr.

[0069] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist wenigstens ein Trägerprofil zumindest eine Aussparung auf.

[0070] Die Aussparung kann beispielsweise rechteckförmig, oval und/oder rund sein.

[0071] Vorzugsweise dient die Aussparung als Belüftung und/oder als Durchlass für Licht.

[0072] Die Aussparung kann beispielsweise vergittert sein. Das Gitter bildet einen integrierten Insektenschutz. Beispielsweise kann das Gitter ein Metallgewebe, z.B. Draht- und/oder Edelstahlgewebe, umfassen oder daraus bestehen.

[0073] Nach einer weiteren Ausführungsform umfassen die Trägerprofile und/oder Blendenprofile ein Metallmaterial, vorzugsweise Aluminiummaterial, oder bestehen daraus.

[0074] Das Trägerprofil und/oder das Blendenprofil können beispielsweise als Aluminiumpressprofile ausgebildet sein. Vorzugsweise kann es sich um stranggepresste und/oder pulverbeschichtete Aluminiumprofile handeln. Auch rollgeformtes Aluminium und/oder nasslackiertes Aluminium ist grundsätzlich denkbar.

[0075] Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung. Beispielsweise kann auch die Struktur der Haken auf einfache Weise eingepresst werden.

[0076] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein seitlicher Anschlag vorgesehen, welcher eine Relativbewegung zwischen dem ersten Blendenprofil und dem ersten Trägerprofil und/oder zwischen dem ersten Blendenprofil und dem zweiten Trägerprofil in horizontaler Richtung begrenzt.

[0077] Beispielsweise kann das Trägerprofil, vorzugsweise parallel zueinander orientierte, Nuten aufweisen, welche sich z.B. über die gesamte Länge erstrecken können.

[0078] In diese Nuten kann vorzugsweise der seitliche Anschlag eingesteckt werden. Hierzu kann der seitliche Anschlag Kulissensteine, z.B. Nasen, aufweisen.

[0079] Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Gitter als Insektenschutz in den Nuten gehalten werden. Das Gitter kann über den eingesteckten, seitlichen Anschlag fixiert werden. Ein seitliches Verschieben des Gitters wird dadurch verhindert.

[0080] Der seitliche Anschlag kann beispielsweise als Kunststoffprofil ausgebildet sein.

[0081] Wird der Rollladenbehang aufgerollt, kann der seitliche Anschlag beispielsweise verhindern, dass die Lamellen unmittelbar aufeinander liegen und hierbei verkratzt, abgerieben und/oder beschädigt werden. Der seitliche Anschlag kann daher eine Doppelfunktion erfüllen.

[0082] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Blendenprofile beim Herunterfahren des Rollladenbehangs geöffnet.

[0083] Die Scharniere sorgen im Zusammenspiel mit der Schwerkraft dafür, dass die Blendenprofile aufgestellt sind.

[0084] Licht kann somit durch die Lamellen einfallen.

[0085] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Rollladenbehang derart ausgebildet, dass die Blendenprofile bei Erreichen eines unteren Endanschlags von unten nach oben geschlossen werden.

[0086] Die Blendenprofile werden hierbei von unten nach oben zugedrückt.

[0087] Setzt die Schlussleiste des Rollladenbehangs auf, beginnen sich die Blendenprofile von unten nach oben zu schließen. Dieses ermöglicht im unteren Bereich einen Sichtschutz, während im oberen Bereich ein Einlass von Licht und/oder Luft ermöglicht wird.

[0088] Die Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zum Herunterfahren eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs, bei dem der Rollladenbehang mit geöffneten Blendenprofilen heruntergefahren wird.

[0089] Beim Herunterfahren können die offenen Blendenprofile beispielsweise als Sonnenschutz bei gleichzeitigen Einlass von Licht und von Luft durch die Lamellen sowie der Durchsicht dienen.

[0090] Gemäß einer Ausführungsform werden die Blendenprofile von unten nach oben geschlossen, wenn der Rollladenbehang einen unteren Endanschlag erreicht hat.

[0091] Sämtliche Blendenprofile können auf diese Weise bei Bedarf geschlossen werden.

[0092] Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bauteile der Vorrichtung sind vorzugsweise dazu ausgebildet, z.B. mittels einer Steuerungsvorrichtung, nach dem hier beschriebenen Verfahren betrieben zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens jeweils miteinander kombiniert werden, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden.

[0093] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs mit geöffneten Blendenprofilen,
Fig. 2
den Rollladenbehang gemäß Fig. 1 mit geschlossenen Blendenprofilen,
Fig. 3
eine Schnittansicht eines Trägerprofils des Rollladenbehangs gemäß Fig. 1,
Fig. 4
eine Schnittansicht eines Blendenprofils des Rollladenbehangs gemäß Fig. 1,
Fig. 5
eine Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs mit geöffnetem Blendenprofil,
Fig. 6
eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs mit geöffnetem Blendenprofil, und
Fig. 7 bis 11
Schnittansichten einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs in unterschiedlichen Positionen.


[0094] Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Der Rollladenbehang kann für einen Linksroller ausgeführt sein. Die Anzahl an Lamellen ist grundsätzlich beliebig und hängt von der Größe des Fensters bzw. der Tür ab. Ferner sind die dargestellten Nuten, Gitter und Aussparungen rein optional.

[0095] Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.

[0096] Fig. 1 zeigt einen Rollladenbehang mit mehreren Trägerprofilen 10, 10', 10" sowie mehreren aufgestellten, also geöffneten, Blendenprofilen 12, 12', 12".

[0097] Ein erstes Blendenprofil 12' ist mit einem ersten Trägerprofil 10 über ein erstes Scharnier 14 schwenkbar verbunden.

[0098] Das erste Scharnier 14 weist einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten ersten Blendenhaken 16 des ersten Blendenprofils 12' auf.

[0099] Der erste Blendenhaken 16 ist in dieser Schnittansicht im Uhrzeigersinn gekrümmt.

[0100] Ferner umfasst das erste Scharnier 14 einen ersten Trägerhaken 18 des ersten Trägerprofils 10.

[0101] Der erste Trägerhaken 18 ist im selben Sinn wie der erste Blendenhaken 16 gekrümmt, also in dieser Schnittansicht ebenfalls im Uhrzeigersinn.

[0102] Der erste Blendenhaken 16 und der erste Trägerhaken 18 greifen ineinander. Vorzugsweise liegt der erste Blendenhaken 16 auf dem ersten Trägerhaken 18 auf.

[0103] Beispielsweise umgibt der erste Trägerhaken 18 eine Außenseite des ersten Blendenhakens 16 abschnittsweise.

[0104] Das erste Scharnier 14 kann zur Begrenzung der Schwenkbewegung des ersten Blendenprofils 12' zum ersten Trägerprofil 10 optional einen an der Trägerprofilrückseite angeordneten Anschlag 20 des ersten Trägerprofils 10 aufweisen.

[0105] Dies verhindert ein Verkippen des Trägerprofils 10 nach hinten.

[0106] Beispielsweise umgibt der Anschlag 20 eine Außenseite des ersten Blendenhakens 16 abschnittsweise.

[0107] Das erste Blendenprofil 12' ist mit einem zweiten Trägerprofil 10' über ein zweites Scharnier 22 schwenkbar verbunden.

[0108] Das zweite Scharnier 22 weist einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten zweiten Blendenhaken 24 des ersten Blendenprofils12' auf.

[0109] Der zweite Blendenhaken 24 ist in dieser Schnittansicht im Gegenuhrzeigersinn gekrümmt.

[0110] Ferner umfasst das zweite Scharnier 22 einen zweiten Trägerhaken 26 des zweiten Trägerprofils 10'.

[0111] Der zweite Trägerhaken 26 ist im selben Sinn wie der zweite Blendenhaken 24 gekrümmt, also in dieser Schnittansicht ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn.

[0112] Der zweite Blendenhaken 24 und der zweite Trägerhaken 26 greifen ineinander. Vorzugsweise liegt der zweite Trägerhaken 26 auf dem zweiten Blendenhaken 24 auf.

[0113] Beispielsweise umgibt der zweite Blendenhaken 24 eine Außenseite des zweiten Trägerhakens 26 abschnittsweise.

[0114] Das zweite Scharnier 22 kann zur Begrenzung der Schwenkbewegung des ersten Blendenprofils 12' zum zweiten Trägerprofil 10' optional einen an der Blendenprofilrückseite angeordneten Anschlag 28 des ersten Blendenprofils 12' aufweisen.

[0115] Dies verhindert ein übermäßiges Verkippen des Blendenprofils 12' nach vorne bzw. oben.

[0116] Beispielsweise umgibt der Anschlag 28 eine Außenseite des zweiten Trägerhakens 26 abschnittsweise.

[0117] Bei ausgestellten Blendenprofilen 12, 12', 12" sind das erste Scharnier 14 und das zweite Scharnier 22 lediglich leicht in horizontaler Richtung zueinander versetzt angeordnet.

[0118] Sind die Blendenprofile 12, 12', 12" hingegen, wie in Fig. 2 dargestellt, geschlossenen, vergrößert sich der Abstand in horizontaler Richtung. Der Abstand in vertikaler Richtung kann sich hingegen verkleinern.

[0119] Fig. 3 zeigt ein Trägerprofil 10, 10', 10" mit einer optionalen Aussparung 30. Diese ermöglicht eine frei Sicht nach Außen sowie einen indirekten Tageslichteintrag. Ferner kann Luft ausgetauscht werden.

[0120] An der Trägerprofilrückseite können zwei parallel zueinander orientierte Nuten 32 vorgesehen sein, welche einen Teil einer Kulissenführung bilden können.

[0121] In Fig. 4 ist ein Blendenprofil 12, 12', 12" gezeigt.

[0122] In den Fig. 5 und Fig. 6 sind jeweils ein Trägerprofil 10, 10', 10" mit einem Blendenprofil 12, 12', 12" verbunden.

[0123] Wie in Fig. 6 zu sehen ist, kann ein Gitter 34 in die Nuten 32 eingebracht werden. Das Gitter 34 kann verhindern, dass beispielsweise Insekten durch die Aussparung 30 in das Innere gelangen.

[0124] Die Fig. 7 bis Fig. 11 zeigen verschiedene Positionen des Rollladenbehangs.

[0125] In Fig. 7 ist der Rollladenbehang aufgewickelt, d.h. das Fenster ist offen und wird nicht durch den Rollladenbehang bedeckt.

[0126] Fig. 8 zeigt eine halb offene Position. Das Fenster wird hierbei zur Hälfte bedeckt.

[0127] Die Blendenprofile 12, 12', 12" sind bereits beim Herunterfahren geöffnet.

[0128] Auch wenn der Rollladenbehang vollständig heruntergefahren ist, können, wie in Fig. 9 gezeigt ist, sämtliche Blendenprofile 12, 12', 12" geöffnet sein.

[0129] Alternativ können die Blendenprofile 12, 12', 12" in dieser Position, wie in Fig. 10 und 11 dargestellt ist, teilweise oder vollständig geschlossen werden.

[0130] Das Schließen der Blendenprofile 12, 12', 12" erfolgt hierbei von unten nach oben.

[0131] In einem oberen sowie einem unteren Bereich des Rollladenbehangs können jeweils eine oder mehrere, z.B. zwei oder drei, Lamellen 36 ohne verstellbare Blendenprofile vorgesehen sein.

[0132] Der Rollladenbehang kann somit beispielsweise als Sonnenschutz genutzt werden, während zugleich eine vergleichsweise hohe Stabilität gegeben ist.

[0133] Im Gegensatz zu einem bisherigen Rollladenbehang mit ähnlicher Funktionalität kann der erfindungsgemäße Rollladenbehang bereits mit ausgestellten Blendenprofilen 12, 12', 12" herunter gefahren werden. Auf diese Weise kann die Funktion als Sonnenschutz in jeder Stellung des Rollladenbehangs genutzt werden.

[0134] Eine freie Sicht nach Außen bleibt dabei erhalten und der indirekte Tageslichteintrag in Gebäude ist hoch. Damit kann Energie, die für künstliche Beleuchtung und/oder die Klimatisierung benötigt wird, eingespart werden.

[0135] Bei geschlossenen Blendenprofilen 12, 12', 12" bietet der Rollladenbehang eine hohe Witterungsbeständigkeit und Wärmeisolierung, womit in kälterer Jahreszeit Heizenergie eingespart werden kann.

Bezugszeichenliste



[0136] 
10
erstes Trägerprofil
10'
zweites Trägerprofil
10"
Trägerprofil
12'
erstes Blendenprofil
12, 12"
Blendenprofil
14
erstes Scharnier
16
erster Blendenhaken
18
erster Trägerhaken
20
Anschlag
22
zweites Scharnier
24
zweiter Blendenhaken
26
zweiter Trägerhaken
28
Anschlag
30
Aussparung
32
Nut
34
Gitter
36
Lamelle ohne verstellbares Blendenprofil



Ansprüche

1. Rollladenbehang, aufweisend

mehrere Trägerprofile (10, 10', 10") und

mehrere Blendenprofile (12, 12', 12"), wobei

ein erstes Blendenprofil (12') mit einem ersten Trägerprofil (10) über ein erstes Scharnier (14) schwenkbar verbunden ist, wobei

das erste Scharnier (14) einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten ersten Blendenhaken (16) des ersten Blendenprofils (12') und einen im selben Sinn wie der erste Blendenhaken (16) gekrümmten ersten Trägerhaken (18) des ersten Trägerprofils (10) aufweist, wobei der erste Blendenhaken (16) und der erste Trägerhaken (18) ineinander greifen, und wobei

das erste Blendenprofil (12') mit einem zweiten Trägerprofil (10') über ein zweites Scharnier (22) schwenkbar verbunden ist, wobei

das zweite Scharnier (22) einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten zweiten Blendenhaken (24) des ersten Blendenprofils (12') und einen im selben Sinn wie der zweite Blendenhaken (24) gekrümmten zweiten Trägerhaken (26) des zweiten Trägerprofils (10') aufweist, wobei der zweite Blendenhaken (24) und der zweite Trägerhaken (26) ineinander greifen.


 
2. Rollladenbehang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Blendenhaken (16) stets auf dem ersten Trägerhaken (18) aufliegt.
 
3. Rollladenbehang nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Trägerhaken (26) stets auf dem zweiten Blendenhaken (24) aufliegt.
 
4. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehpunkt des ersten Scharniers (14) und der Drehpunkt des zweiten Scharniers (22) in horizontaler und/oder vertikaler Richtung zueinander versetzt angeordnet sind.
 
5. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Scharnier (14) einen an der Trägerprofilrückseite angeordneten Anschlag (20) des ersten Trägerprofils (10) aufweist.
 
6. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Scharnier (22) einen an der Blendenprofilrückseite angeordneten Anschlag (28) des ersten Blendenprofils (12') aufweist.
 
7. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Blendenprofil (12, 12', 12") mit einem ersten und/oder zweiten Blendenhaken (16, 24) einstückig ausgebildet ist.
 
8. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Trägerprofil (10, 10', 10") mit einem ersten und/oder zweiten Trägerhaken (18, 26) einstückig ausgebildet ist.
 
9. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Trägerprofil (10, 10', 10") zumindest eine Aussparung aufweist.
 
10. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerprofile (10, 10', 10") und/oder Blendenprofile (12, 12', 12") ein Metallmaterial, vorzugsweise Aluminiummaterial, umfassen oder daraus bestehen.
 
11. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein seitlicher Anschlag vorgesehen ist, welcher eine Relativbewegung zwischen dem ersten Blendenprofil (12') und dem ersten Trägerprofil (10) und/oder zwischen dem ersten Blendenprofil (12') und dem zweiten Trägerprofil (10') in horizontaler Richtung begrenzt.
 
12. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blendenprofile (12, 12', 12") beim Herunterfahren des Rollladenbehangs geöffnet sind.
 
13. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rollladenbehang derart ausgebildet ist, dass die Blendenprofile (12, 12', 12") bei Erreichen eines unteren Endanschlags von unten nach oben geschlossen werden.
 
14. Verfahren zum Herunterfahren eines Rollladenbehangs nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
der Rollladenbehang mit geöffneten Blendenprofilen (12, 12', 12") heruntergefahren wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blendenprofile (12, 12', 12") von unten nach oben geschlossen werden, wenn der Rollladenbehang einen unteren Endanschlag erreicht hat.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente