[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladenbehang, aufweisend mehrere Trägerprofile und
mehrere Blendenprofile, wobei ein erstes Blendenprofil mit einem ersten Trägerprofil
über ein erstes Scharnier schwenkbar verbunden ist und wobei das erste Blendenprofil
mit einem zweiten Trägerprofil über ein zweites Scharnier schwenkbar verbunden ist.
[0002] Ein Rollladenbehang ist, beispielsweise aus
EP 2 039 871 A1, grundsätzlich bekannt. Der Inhalt der
EP 2 039 871 A1 wird, vor allem im Hinblick auf die Ausführbarkeit sowie mögliche Ausgestaltungen
der Lamellen, des Rollladenbehangs bzw. des Rollladens, in diese Anmeldung mit einbezogen.
[0003] Nachteilig daran ist, dass sich die Blendenprofile erst öffnen lassen, wenn der Rollladenbehang
vollständig heruntergefahren ist. Dies schränkt die Funktionalität, beispielsweise
als Sonnenschutz, erheblich ein.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Rollladenbehang sowie ein Verfahren
zum Herunterfahren eines Rollladenbehangs zu schaffen, welcher/s die Funktionalität
als Sonnenschutz verbessert.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Vorrichtung sowie das Verfahren der unabhängigen
Ansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß weist der Rollladenbehang mehrere Trägerprofile und mehrere Blendenprofile
auf.
[0007] Ein erstes Blendenprofil ist mit einem ersten Trägerprofil über ein erstes Scharnier
schwenkbar verbunden.
[0008] Das erste Scharnier weist einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten
ersten Blendenhaken des ersten Blendenprofils und einen im selben Sinn wie der erste
Blendenhaken gekrümmten ersten Trägerhaken des ersten Trägerprofils auf.
[0009] Die Blendenprofilvorderseite entspricht im geöffneten Zustand der Blendenprofiloberseite.
[0010] Das erste Blendenprofil weist somit einen ersten Blendenhaken auf. Der erste Blendenhaken
kann vorzugsweise an einem oberen Endbereich des Blendenprofils angeordnet sein.
[0011] Das erste Trägerprofil weist einen ersten Trägerhaken auf. Der erste Trägerhaken
kann vorzugsweise an einem unteren Endbereich des Trägerprofils angeordnet sein.
[0012] Gemeinsam bilden der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken das erste Scharnier.
[0013] Der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken sind im selben Sinn, also quasi
in derselben Richtung, z.B. im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn, gekrümmt.
[0014] Der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken greifen ineinander. Bevorzugt greifen
der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken stets ineinander, beispielsweise
unabhängig davon, ob das Blendenprofil geöffnet oder geschlossen ist. Vorzugsweise
liegt der erste Blendenhaken auf dem ersten Trägerhaken auf. Der Auflagepunkt definiert
beispielsweise einen ersten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.
[0015] Das erste Blendenprofil ist mit einem zweiten Trägerprofil über ein zweites Scharnier
schwenkbar verbunden.
[0016] Das zweite Scharnier weist einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten
zweiten Blendenhaken des ersten Blendenprofils und einen im selben Sinn wie der zweite
Blendenhaken gekrümmten zweiten Trägerhaken des zweiten Trägerprofils auf.
[0017] Die Blendenprofilrückseite entspricht im geöffneten Zustand der Blendenprofilunterseite.
[0018] Das erste Blendenprofil weist somit einen zweiten Blendenhaken auf. Der zweite Blendenhaken
kann vorzugsweise an einem oberen Endbereich des Blendenprofils angeordnet sein.
[0019] Das zweite Trägerprofil weist einen zweiten Trägerhaken auf. Der zweite Trägerhaken
kann vorzugsweise an einem oberen Endbereich des Trägerprofils angeordnet sein.
[0020] Vorzugsweise kann das Trägerprofil einen ersten und einen zweiten Trägerhaken aufweisen.
[0021] Gemeinsam bilden der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken das zweite Scharnier.
[0022] Der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken sind im selben Sinn, also quasi
in derselben Richtung, z.B. im Gegenuhrzeigersinn oder im Uhrzeigersinn, gekrümmt.
[0023] Die ersten Blenden- und Trägerhaken sind entgegengesetzt zu den zweiten Blenden-
und Trägerhaken gekrümmt.
[0024] Der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken greifen ineinander. Bevorzugt
greifen der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken stets ineinander, beispielsweise
unabhängig davon, ob das Blendenprofil geöffnet oder geschlossen ist. Vorzugsweise
liegt der zweite Trägerhaken auf dem zweiten Blendenhaken auf. Der Auflagepunkt definiert
beispielsweise einen zweiten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.
[0025] Jeweils ein Trägerprofil und ein Blendenprofil können zusammen eine Lamelle bilden.
Beispielsweise können das erste Blendenprofil und das zweite Trägerprofil als eine
Lamelle angesehen werden.
[0026] Vorzugsweise können wenigstens zwei benachbarte Trägerprofile, z.B. das erste Trägerprofil
und das zweite Trägerprofil, baugleich ausgebildet sein.
[0027] Alternativ oder zusätzlich können beispielsweise wenigstens zwei benachbarte Blendenprofile
baugleich ausgebildet sein.
[0028] Bevorzugt sind sowohl benachbarte Trägerprofile als auch benachbarte Blendenprofile
und somit benachbarte Lamellen baugleich ausgebildet, jedenfalls in einem zentralen
Bereich. In einem oberen und unteren Bereich können hingegen Lamellen ohne verstellbare
Blendenprofile vorgesehen sein. Beispielsweise können die unteren und/oder oberen
ein, zwei, drei, vier, fünf oder mehr Lamellen ohne verstellbare Blendenprofile ausgebildet
sein.
[0029] Das Trägerprofil und/oder das Blendenprofil können beispielsweise eine Höhe zwischen
3 cm und 6 cm, vorzugsweise von 3,7 cm, aufweisen. Die Breite kann beispielsweise
zwischen 0,5 cm und 1,5 cm, vorzugsweise 0,8 cm, betragen. Die Länge kann an die Breite
eines Fensters bzw. einer Tür angepasst sein. Beispielsweise sind Längen zwischen
30 cm und 380 cm, vorzugsweise zwischen 40 cm und 250 cm, denkbar.
[0030] Vorzugsweise kann sich das erste und/oder zweite Scharnier über die gesamte Länge
erstrecken. Beispielsweise kann das erste und/oder zweite Scharnier eine Kulissenführung
aufweisen oder als Kulissenführung ausgebildet sein.
[0031] Durch die beiden Scharniere, vorzugsweise den Abstand der beiden Scharniere zueinander,
und die Orientierung der Haken ergibt sich im Verhältnis zur Breite der Lamellen ein
vergleichsweise großer Hebel. Zugleich wird eine kompakte Bauform ermöglicht.
[0032] Ferner wird durch die Anordnung und Orientierung der Scharniere bzw. Haken erreicht,
dass die Blendenprofile bereits beim Herunterfahren geöffnet sind. So fährt der Rollladenbehang
bereits mit ausgestellten Blendenprofilen aus einem Rollladenkasten heraus.
[0033] Beispielsweise können die Lamellen durch seitliche Schienen in vertikaler Richtung
geführt werden.
[0034] Um ein Verschwenken des Blendenprofils zu ermöglichen, kann dieses im Bereich der
seitlichen Schienen vorzugsweise seitliche Ausnehmungen aufweisen.
[0035] Der Rollladenkasten kann beispielsweise ein Aluminium- und/oder Kunststoffmaterial,
z.B. Hartschaum, umfassen oder daraus bestehen.
[0036] Der Antrieb kann beispielsweise über ein Gurt- und/oder Kurbelgetriebe erfolgen.
Neben drahtgebundenen Motorantrieben sind auch Funk-Motorantriebe denkbar. Vorzugsweise
treibt der Antrieb eine Welle an, welche mit dem Rollladenbehang verbunden ist.
[0037] Der große Öffnungswinkel erlaubt hierbei eine Durchsicht und lässt Licht, z.B. Tageslicht,
nach Innen. Damit wird in jeder Behangposition ein optimaler Sonnenschutz erreicht.
[0038] Setzt die Schlussleiste des Rollladenbehangs auf, beginnen sich die Blendenprofile
von unten nach oben zu schließen. Dieses ermöglicht im unteren Bereich einen Sichtschutz,
während im oberen Bereich ein Einlass von Licht und/oder Luft ermöglicht wird.
[0039] In der geschlossenen Stellung trägt der Rollladenbehang zur Wärmedämmung bei und
liefert einen vollständigen Sichtschutz. Die Lamellen verfügen in jalousierter sowie
in geschlossener Stellung über eine hohe Stabilität. Dies gewährleistet Witterungsbeständigkeit
und dient der Sicherheit.
[0040] Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
[0041] Gemäß einer Ausführungsform liegt der erste Blendenhaken stets, vorzugweise bei geöffnetem
und geschlossenem Blendenprofil, auf dem ersten Trägerhaken auf.
[0042] Der Auflagepunkt definiert beispielsweise einen ersten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.
[0043] Der erste Blendenhaken und der erste Trägerhaken berühren sich stets und/oder sind
stets in Eingriff.
[0044] Nach einer weiteren Ausführungsform liegt der zweite Trägerhaken stets, vorzugweise
bei geöffnetem und geschlossenem Blendenprofil, auf dem zweiten Blendenhaken auf.
[0045] Der Auflagepunkt definiert beispielsweise einen zweiten, vorzugsweise fixen, Drehpunkt.
[0046] Der zweite Blendenhaken und der zweite Trägerhaken berühren sich stets und/oder sind
stets in Eingriff.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der Drehpunkt des ersten Scharniers und
der Drehpunkt des zweiten Scharniers in horizontaler und/oder vertikaler Richtung
zueinander versetzt angeordnet.
[0048] Vorzugsweise sind die Scharniere sowohl horizontal als auch vertikal zueinander versetzt.
[0049] Dadurch ergibt sich im Verhältnis zur Breite der Lamellen ein vergleichsweise großer
Hebel. Zugleich wird eine kompakte Bauform ermöglicht.
[0050] Der horizontale Versatz sorgt ferner für ein sicheres Öffnen und/oder Schließen des
Blendenprofils.
[0051] Der Abstand in horizontaler Richtung zwischen dem ersten Scharnier und dem zweiten
Scharnier ist bei geschlossenen Blendenprofilen vorzugsweise größer als bei geöffneten
Blendenprofilen.
[0052] Vorzugsweise ist der Abstand in vertikaler Richtung zwischen dem erste Scharnier
und dem zweiten Scharnier bei geschlossenen Blendenprofilen kleiner als bei geöffneten
Blendenprofilen.
[0053] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das erste Scharnier einen an der Trägerprofilrückseite
angeordneten Anschlag des ersten Trägerprofils auf.
[0054] Der Anschlag dient beispielsweise zur Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen dem
ersten Blendenprofil und dem ersten Trägerprofil bzw. dieser verhindert, dass sich
das Blendenprofil und/oder das Trägerprofil ungewollt vom ersten Scharnier löst.
[0055] Das Trägerprofil weist somit einen Anschlag auf, welcher einen Teil des ersten Scharniers
bildet.
[0056] Vorzugsweise ist das Trägerprofil mit dem Anschlag einstückig ausgebildet.
[0057] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das zweite Scharnier einen an der Blendenprofilrückseite
angeordneten Anschlag des ersten Blendenprofils auf.
[0058] Der Anschlag dient beispielsweise zur Begrenzung der Schwenkbewegung zwischen dem
ersten Blendenprofil und dem zweiten Trägerprofil bzw. dieser verhindert, dass sich
das Blendenprofil und/oder das Trägerprofil ungewollt vom zweiten Scharnier löst.
[0059] Das Blendenprofil weist somit einen Anschlag auf, welcher einen Teil des zweiten
Scharniers bildet.
[0060] Vorzugsweise ist das Blendenprofil mit dem Anschlag einstückig ausgebildet.
[0061] Beispielsweise kann der Anschlag einen Vorsprung, z.B. eine Nase, aufweisen oder
daraus bestehen.
[0062] Durch den Anschlag wird der maximale Öffnungswinkel zwischen dem Blendenprofil und
dem Trägerprofil festgelegt. Dieser kann vorzugsweise kleiner als 90°, 80°, 70°, 60°
oder 55° sein. Beispielsweise kann der Öffnungswinkel 50° betragen.
[0063] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens ein Blendenprofil mit einem ersten
und/oder zweiten Blendenhaken einstückig ausgebildet.
[0064] Beispielsweise kann der erste und/oder zweite Blendenhaken am Blendenprofil ausgeformt
sein.
[0065] Vorzugsweise ist das gesamte Blendenprofil einschließlich des ersten und/oder zweiten
Blendenhakens starr. So wird stets das gesamte Blendenprofil verschwenkt.
[0066] Nach einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens ein Trägerprofil mit einem ersten
und/oder zweiten Trägerhaken einstückig ausgebildet.
[0067] Beispielsweise kann der erste und/oder zweite Trägerhaken am Trägerprofil ausgeformt
sein.
[0068] Vorzugsweise ist das gesamte Trägerprofil einschließlich des ersten und/oder zweiten
Trägerhakens starr.
[0069] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist wenigstens ein Trägerprofil zumindest
eine Aussparung auf.
[0070] Die Aussparung kann beispielsweise rechteckförmig, oval und/oder rund sein.
[0071] Vorzugsweise dient die Aussparung als Belüftung und/oder als Durchlass für Licht.
[0072] Die Aussparung kann beispielsweise vergittert sein. Das Gitter bildet einen integrierten
Insektenschutz. Beispielsweise kann das Gitter ein Metallgewebe, z.B. Draht- und/oder
Edelstahlgewebe, umfassen oder daraus bestehen.
[0073] Nach einer weiteren Ausführungsform umfassen die Trägerprofile und/oder Blendenprofile
ein Metallmaterial, vorzugsweise Aluminiummaterial, oder bestehen daraus.
[0074] Das Trägerprofil und/oder das Blendenprofil können beispielsweise als Aluminiumpressprofile
ausgebildet sein. Vorzugsweise kann es sich um stranggepresste und/oder pulverbeschichtete
Aluminiumprofile handeln. Auch rollgeformtes Aluminium und/oder nasslackiertes Aluminium
ist grundsätzlich denkbar.
[0075] Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung. Beispielsweise kann auch die Struktur
der Haken auf einfache Weise eingepresst werden.
[0076] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein seitlicher Anschlag vorgesehen, welcher
eine Relativbewegung zwischen dem ersten Blendenprofil und dem ersten Trägerprofil
und/oder zwischen dem ersten Blendenprofil und dem zweiten Trägerprofil in horizontaler
Richtung begrenzt.
[0077] Beispielsweise kann das Trägerprofil, vorzugsweise parallel zueinander orientierte,
Nuten aufweisen, welche sich z.B. über die gesamte Länge erstrecken können.
[0078] In diese Nuten kann vorzugsweise der seitliche Anschlag eingesteckt werden. Hierzu
kann der seitliche Anschlag Kulissensteine, z.B. Nasen, aufweisen.
[0079] Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Gitter als Insektenschutz in den Nuten gehalten
werden. Das Gitter kann über den eingesteckten, seitlichen Anschlag fixiert werden.
Ein seitliches Verschieben des Gitters wird dadurch verhindert.
[0080] Der seitliche Anschlag kann beispielsweise als Kunststoffprofil ausgebildet sein.
[0081] Wird der Rollladenbehang aufgerollt, kann der seitliche Anschlag beispielsweise verhindern,
dass die Lamellen unmittelbar aufeinander liegen und hierbei verkratzt, abgerieben
und/oder beschädigt werden. Der seitliche Anschlag kann daher eine Doppelfunktion
erfüllen.
[0082] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Blendenprofile beim Herunterfahren des
Rollladenbehangs geöffnet.
[0083] Die Scharniere sorgen im Zusammenspiel mit der Schwerkraft dafür, dass die Blendenprofile
aufgestellt sind.
[0084] Licht kann somit durch die Lamellen einfallen.
[0085] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Rollladenbehang derart ausgebildet,
dass die Blendenprofile bei Erreichen eines unteren Endanschlags von unten nach oben
geschlossen werden.
[0086] Die Blendenprofile werden hierbei von unten nach oben zugedrückt.
[0087] Setzt die Schlussleiste des Rollladenbehangs auf, beginnen sich die Blendenprofile
von unten nach oben zu schließen. Dieses ermöglicht im unteren Bereich einen Sichtschutz,
während im oberen Bereich ein Einlass von Licht und/oder Luft ermöglicht wird.
[0088] Die Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zum Herunterfahren eines erfindungsgemäßen
Rollladenbehangs, bei dem der Rollladenbehang mit geöffneten Blendenprofilen heruntergefahren
wird.
[0089] Beim Herunterfahren können die offenen Blendenprofile beispielsweise als Sonnenschutz
bei gleichzeitigen Einlass von Licht und von Luft durch die Lamellen sowie der Durchsicht
dienen.
[0090] Gemäß einer Ausführungsform werden die Blendenprofile von unten nach oben geschlossen,
wenn der Rollladenbehang einen unteren Endanschlag erreicht hat.
[0091] Sämtliche Blendenprofile können auf diese Weise bei Bedarf geschlossen werden.
[0092] Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bauteile der Vorrichtung sind vorzugsweise
dazu ausgebildet, z.B. mittels einer Steuerungsvorrichtung, nach dem hier beschriebenen
Verfahren betrieben zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen
der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens jeweils
miteinander kombiniert werden, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung,
in deren Zusammenhang sie erwähnt werden.
[0093] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs
mit geöffneten Blendenprofilen,
- Fig. 2
- den Rollladenbehang gemäß Fig. 1 mit geschlossenen Blendenprofilen,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht eines Trägerprofils des Rollladenbehangs gemäß Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht eines Blendenprofils des Rollladenbehangs gemäß Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs
mit geöffnetem Blendenprofil,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs
mit geöffnetem Blendenprofil, und
- Fig. 7 bis 11
- Schnittansichten einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rollladenbehangs in
unterschiedlichen Positionen.
[0094] Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter
Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern
auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert
sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen
einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Der Rollladenbehang kann für einen
Linksroller ausgeführt sein. Die Anzahl an Lamellen ist grundsätzlich beliebig und
hängt von der Größe des Fensters bzw. der Tür ab. Ferner sind die dargestellten Nuten,
Gitter und Aussparungen rein optional.
[0095] Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext
nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden
Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw.
vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese
nicht nochmals erläutert.
[0096] Fig. 1 zeigt einen Rollladenbehang mit mehreren Trägerprofilen 10, 10', 10" sowie
mehreren aufgestellten, also geöffneten, Blendenprofilen 12, 12', 12".
[0097] Ein erstes Blendenprofil 12' ist mit einem ersten Trägerprofil 10 über ein erstes
Scharnier 14 schwenkbar verbunden.
[0098] Das erste Scharnier 14 weist einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten
ersten Blendenhaken 16 des ersten Blendenprofils 12' auf.
[0099] Der erste Blendenhaken 16 ist in dieser Schnittansicht im Uhrzeigersinn gekrümmt.
[0100] Ferner umfasst das erste Scharnier 14 einen ersten Trägerhaken 18 des ersten Trägerprofils
10.
[0101] Der erste Trägerhaken 18 ist im selben Sinn wie der erste Blendenhaken 16 gekrümmt,
also in dieser Schnittansicht ebenfalls im Uhrzeigersinn.
[0102] Der erste Blendenhaken 16 und der erste Trägerhaken 18 greifen ineinander. Vorzugsweise
liegt der erste Blendenhaken 16 auf dem ersten Trägerhaken 18 auf.
[0103] Beispielsweise umgibt der erste Trägerhaken 18 eine Außenseite des ersten Blendenhakens
16 abschnittsweise.
[0104] Das erste Scharnier 14 kann zur Begrenzung der Schwenkbewegung des ersten Blendenprofils
12' zum ersten Trägerprofil 10 optional einen an der Trägerprofilrückseite angeordneten
Anschlag 20 des ersten Trägerprofils 10 aufweisen.
[0105] Dies verhindert ein Verkippen des Trägerprofils 10 nach hinten.
[0106] Beispielsweise umgibt der Anschlag 20 eine Außenseite des ersten Blendenhakens 16
abschnittsweise.
[0107] Das erste Blendenprofil 12' ist mit einem zweiten Trägerprofil 10' über ein zweites
Scharnier 22 schwenkbar verbunden.
[0108] Das zweite Scharnier 22 weist einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten
zweiten Blendenhaken 24 des ersten Blendenprofils12' auf.
[0109] Der zweite Blendenhaken 24 ist in dieser Schnittansicht im Gegenuhrzeigersinn gekrümmt.
[0110] Ferner umfasst das zweite Scharnier 22 einen zweiten Trägerhaken 26 des zweiten Trägerprofils
10'.
[0111] Der zweite Trägerhaken 26 ist im selben Sinn wie der zweite Blendenhaken 24 gekrümmt,
also in dieser Schnittansicht ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn.
[0112] Der zweite Blendenhaken 24 und der zweite Trägerhaken 26 greifen ineinander. Vorzugsweise
liegt der zweite Trägerhaken 26 auf dem zweiten Blendenhaken 24 auf.
[0113] Beispielsweise umgibt der zweite Blendenhaken 24 eine Außenseite des zweiten Trägerhakens
26 abschnittsweise.
[0114] Das zweite Scharnier 22 kann zur Begrenzung der Schwenkbewegung des ersten Blendenprofils
12' zum zweiten Trägerprofil 10' optional einen an der Blendenprofilrückseite angeordneten
Anschlag 28 des ersten Blendenprofils 12' aufweisen.
[0115] Dies verhindert ein übermäßiges Verkippen des Blendenprofils 12' nach vorne bzw.
oben.
[0116] Beispielsweise umgibt der Anschlag 28 eine Außenseite des zweiten Trägerhakens 26
abschnittsweise.
[0117] Bei ausgestellten Blendenprofilen 12, 12', 12" sind das erste Scharnier 14 und das
zweite Scharnier 22 lediglich leicht in horizontaler Richtung zueinander versetzt
angeordnet.
[0118] Sind die Blendenprofile 12, 12', 12" hingegen, wie in Fig. 2 dargestellt, geschlossenen,
vergrößert sich der Abstand in horizontaler Richtung. Der Abstand in vertikaler Richtung
kann sich hingegen verkleinern.
[0119] Fig. 3 zeigt ein Trägerprofil 10, 10', 10" mit einer optionalen Aussparung 30. Diese
ermöglicht eine frei Sicht nach Außen sowie einen indirekten Tageslichteintrag. Ferner
kann Luft ausgetauscht werden.
[0120] An der Trägerprofilrückseite können zwei parallel zueinander orientierte Nuten 32
vorgesehen sein, welche einen Teil einer Kulissenführung bilden können.
[0121] In Fig. 4 ist ein Blendenprofil 12, 12', 12" gezeigt.
[0122] In den Fig. 5 und Fig. 6 sind jeweils ein Trägerprofil 10, 10', 10" mit einem Blendenprofil
12, 12', 12" verbunden.
[0123] Wie in Fig. 6 zu sehen ist, kann ein Gitter 34 in die Nuten 32 eingebracht werden.
Das Gitter 34 kann verhindern, dass beispielsweise Insekten durch die Aussparung 30
in das Innere gelangen.
[0124] Die Fig. 7 bis Fig. 11 zeigen verschiedene Positionen des Rollladenbehangs.
[0125] In Fig. 7 ist der Rollladenbehang aufgewickelt, d.h. das Fenster ist offen und wird
nicht durch den Rollladenbehang bedeckt.
[0126] Fig. 8 zeigt eine halb offene Position. Das Fenster wird hierbei zur Hälfte bedeckt.
[0127] Die Blendenprofile 12, 12', 12" sind bereits beim Herunterfahren geöffnet.
[0128] Auch wenn der Rollladenbehang vollständig heruntergefahren ist, können, wie in Fig.
9 gezeigt ist, sämtliche Blendenprofile 12, 12', 12" geöffnet sein.
[0129] Alternativ können die Blendenprofile 12, 12', 12" in dieser Position, wie in Fig.
10 und 11 dargestellt ist, teilweise oder vollständig geschlossen werden.
[0130] Das Schließen der Blendenprofile 12, 12', 12" erfolgt hierbei von unten nach oben.
[0131] In einem oberen sowie einem unteren Bereich des Rollladenbehangs können jeweils eine
oder mehrere, z.B. zwei oder drei, Lamellen 36 ohne verstellbare Blendenprofile vorgesehen
sein.
[0132] Der Rollladenbehang kann somit beispielsweise als Sonnenschutz genutzt werden, während
zugleich eine vergleichsweise hohe Stabilität gegeben ist.
[0133] Im Gegensatz zu einem bisherigen Rollladenbehang mit ähnlicher Funktionalität kann
der erfindungsgemäße Rollladenbehang bereits mit ausgestellten Blendenprofilen 12,
12', 12" herunter gefahren werden. Auf diese Weise kann die Funktion als Sonnenschutz
in jeder Stellung des Rollladenbehangs genutzt werden.
[0134] Eine freie Sicht nach Außen bleibt dabei erhalten und der indirekte Tageslichteintrag
in Gebäude ist hoch. Damit kann Energie, die für künstliche Beleuchtung und/oder die
Klimatisierung benötigt wird, eingespart werden.
[0135] Bei geschlossenen Blendenprofilen 12, 12', 12" bietet der Rollladenbehang eine hohe
Witterungsbeständigkeit und Wärmeisolierung, womit in kälterer Jahreszeit Heizenergie
eingespart werden kann.
Bezugszeichenliste
[0136]
- 10
- erstes Trägerprofil
- 10'
- zweites Trägerprofil
- 10"
- Trägerprofil
- 12'
- erstes Blendenprofil
- 12, 12"
- Blendenprofil
- 14
- erstes Scharnier
- 16
- erster Blendenhaken
- 18
- erster Trägerhaken
- 20
- Anschlag
- 22
- zweites Scharnier
- 24
- zweiter Blendenhaken
- 26
- zweiter Trägerhaken
- 28
- Anschlag
- 30
- Aussparung
- 32
- Nut
- 34
- Gitter
- 36
- Lamelle ohne verstellbares Blendenprofil
1. Rollladenbehang, aufweisend
mehrere Trägerprofile (10, 10', 10") und
mehrere Blendenprofile (12, 12', 12"), wobei
ein erstes Blendenprofil (12') mit einem ersten Trägerprofil (10) über ein erstes
Scharnier (14) schwenkbar verbunden ist, wobei
das erste Scharnier (14) einen in Richtung der Blendenprofilvorderseite gekrümmten
ersten Blendenhaken (16) des ersten Blendenprofils (12') und einen im selben Sinn
wie der erste Blendenhaken (16) gekrümmten ersten Trägerhaken (18) des ersten Trägerprofils
(10) aufweist, wobei der erste Blendenhaken (16) und der erste Trägerhaken (18) ineinander
greifen, und wobei
das erste Blendenprofil (12') mit einem zweiten Trägerprofil (10') über ein zweites
Scharnier (22) schwenkbar verbunden ist, wobei
das zweite Scharnier (22) einen in Richtung der Blendenprofilrückseite gekrümmten
zweiten Blendenhaken (24) des ersten Blendenprofils (12') und einen im selben Sinn
wie der zweite Blendenhaken (24) gekrümmten zweiten Trägerhaken (26) des zweiten Trägerprofils
(10') aufweist, wobei der zweite Blendenhaken (24) und der zweite Trägerhaken (26)
ineinander greifen.
2. Rollladenbehang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Blendenhaken (16) stets auf dem ersten Trägerhaken (18) aufliegt.
3. Rollladenbehang nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Trägerhaken (26) stets auf dem zweiten Blendenhaken (24) aufliegt.
4. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehpunkt des ersten Scharniers (14) und der Drehpunkt des zweiten Scharniers
(22) in horizontaler und/oder vertikaler Richtung zueinander versetzt angeordnet sind.
5. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Scharnier (14) einen an der Trägerprofilrückseite angeordneten Anschlag
(20) des ersten Trägerprofils (10) aufweist.
6. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Scharnier (22) einen an der Blendenprofilrückseite angeordneten Anschlag
(28) des ersten Blendenprofils (12') aufweist.
7. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Blendenprofil (12, 12', 12") mit einem ersten und/oder zweiten Blendenhaken
(16, 24) einstückig ausgebildet ist.
8. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Trägerprofil (10, 10', 10") mit einem ersten und/oder zweiten Trägerhaken
(18, 26) einstückig ausgebildet ist.
9. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Trägerprofil (10, 10', 10") zumindest eine Aussparung aufweist.
10. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerprofile (10, 10', 10") und/oder Blendenprofile (12, 12', 12") ein Metallmaterial,
vorzugsweise Aluminiummaterial, umfassen oder daraus bestehen.
11. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein seitlicher Anschlag vorgesehen ist, welcher eine Relativbewegung zwischen dem
ersten Blendenprofil (12') und dem ersten Trägerprofil (10) und/oder zwischen dem
ersten Blendenprofil (12') und dem zweiten Trägerprofil (10') in horizontaler Richtung
begrenzt.
12. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blendenprofile (12, 12', 12") beim Herunterfahren des Rollladenbehangs geöffnet
sind.
13. Rollladenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rollladenbehang derart ausgebildet ist, dass die Blendenprofile (12, 12', 12")
bei Erreichen eines unteren Endanschlags von unten nach oben geschlossen werden.
14. Verfahren zum Herunterfahren eines Rollladenbehangs nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem
der Rollladenbehang mit geöffneten Blendenprofilen (12, 12', 12") heruntergefahren
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blendenprofile (12, 12', 12") von unten nach oben geschlossen werden, wenn der
Rollladenbehang einen unteren Endanschlag erreicht hat.