[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der gesamten, biogenen und fossilen
Kohlenstoff- und CO2-Fracht sowie des Abgasvolumenstroms bei der Verbrennung von Abfällen
und abfallbürtigen Brennstoffen mit im Vergleich zu bisherigen Verfahren verbesserter
Genauigkeit, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen bzw. Mitverbrennungsanlagen (darunter versteht
man eine Verbrennungsanlage, in der Abfälle als Ersatz- oder Zusatzbrennstoff bis
zu 40 % der in einem Kalendervierteljahr tatsächlich zugeführten durchschnittlichen
Gesamtbrennstoffwärmeleistung eingesetzt werden, kann von Jurisdiktion zu Jurisdiktion
variieren) sind bzw. werden zukünftig gesetzlich verpflichtet, die während vorgegebener
Zeiträume emittierten Kohlenstoff- bzw. CO2 Frachten auszuweisen. Typischerweise gilt
es diese CO2 Emissionen unterschieden nach ihren Quellen (biogene bzw. erneuerbare
Abfallbestandteile, wie z.B. Papier, Holz, oder Küchenabfälle und fossile Abfallbestandteile,
wie z.B. Kunststoffe) auszuweisen.
[0003] Um der bestehenden (und zukünftigen) gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen, sind
gemäß Stand der Technik unterschiedliche Verfahren bekannt, die in der DIN EN ISO
21644:2021-07 beschrieben sind:
- Abfallprobenahme und anschließend
o Anwendung der manuellen Sortierung (für > 10mm), wobei den einzelnen Abfallfraktionen
fossile und biogene Kohlenstoffgehalte zugeordnet werden und diese schlussendlich
zu einem Gesamtkohlenstoffgehalt des Abfalls bzw. einem gesamten biogenen und fossilen
Kohlenstoffgehalt des Abfalls aggregiert werden.
o Anwendung der selektiven Lösemethode, bei der die entnommenen Abfallproben mit unterschiedlichen
Chemikalien behandelt werden, sodass biogene Abfallbestandsteile gelöst werden und
fossile Materialien zurückbleiben, wodurch eine Unterscheidung in biogen und fossil
ermöglicht wird. Zusätzlich wird den entnommenen Abfallproben nach entsprechender
Aufbereitung mittels Elementaranalyse der gesamte Kohlenstoffgehalt sowie der Kohlenstoffgehalt
im Löserest bestimmt.
o Anwendung der Radiocarbonmethode. Hier wird an einer Abfallprobe das Isotopenverhältnis
von 14C zu 12C bestimmt und daraus der biogene Kohlenstoffanteil abgeleitet. Zusätzlich
ist analog zur selektiven Lösemethode der Gesamtkohlenstoff der Abfallproben zu bestimmen.
[0004] Sämtliche Verfahren, die darauf beruhen, dass repräsentative Abfallproben entnommen,
entsprechend aufbereitet und analysiert werden, sind typischer sehr aufwendig, kostenintensiv
und aufgrund der großen Heterogenität von Abfällen zumeist mit erheblichen Unsicherheiten
verbunden bzw. einer Vielzahl an Proben um ein möglichst repräsentatives Ergebnis
zu erhalten.
[0005] Alternativ zur Abfallprobennahme können folgende alternative Verfahren verwendet
werden, die entweder die Material- und Energieströme der Anlage bilanzieren oder eine
Probenahme im Abgas der Anlage durchführen. Beschrieben sind diese Methoden im Detail
in den Normen ISO 18466:2016 und ISO 13833:2013:
- Bilanzenmethode. Diese beruht auf einem mathematischen Abgleich von verschiedenen
Energie- und Stoffbilanzen der Müllverbrennungsanlage
- Die Radiocarbonmethode mit Probenahme des CO2 im Abgas der Anlage und anschließende
Analyse auf das Isotopenverhältnis von 14C zu 12C, das proportional zum biogenen Kohlenstoff-
bzw. CO2-Anteil ist.
[0006] Alternativ zur Radiocarbonmethode kann auch das in der
WO2020252513 (Verfahren zur Analyse des Betriebs und zur Betriebsoptimierung von Müllverbrennungsanlagen)
offenbarte Verfahren zur Bestimmung des Anteils an biogenem bzw. fossilem Kohlenstoff
im Abfallinput bzw. Abgas einer Abfallverbrennungsanlage verwendet werden. Dieses
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass im Abgas der Gehalt an CO2 gemessen wird
und, gegebenenfalls nach Rückführung dieses Messwertes auf einen normierten O2 Gehalt
im Abgas, das Verhältnisses von biogenem zu fossilen Kohlenstoff im verbrannten Müll
bestimmt werden kann.
[0007] Der Vorteil der Radiocarbonmethode gegenüber der Bilanzenmethode bzw. dem Verfahren
der
WO2020252513 ist, dass das Verhältnis von fossilen zu biogenem Kohlenstoff bzw. fossilen zu biogenem
CO2 genau bestimmt werden kann (mit geringerer Unsicherheit). Ein Nachteil der Radiocarbonmethode
(und auch des Verfahrens der
WO202025251) ist hingegen, dass zur Ermittlung der biogene und fossilen Kohlenstoff-Fracht bzw.
CO2-Fracht, diese Verhältniszahl (biogener Kohlenstoffanteil bzw. fossiler Kohlenstoffanteil)
mit dem Abgasvolumenstrom und der CO2 Konzentration im Abgas multipliziert werden
muss, um schlussendliche eine biogene bzw. fossilen CO2 Fracht bestimmen zu können
(siehe Gleichung 1 und Gleichung 2).
[0008] Sowohl der Abgasvolumenstrom als auch in vielen Fällen die CO2 Konzentration im Abgas
werden in Müllverbrennungsanlagen oft nur mit unzureichender Genauigkeit bestimmt
(in seltenen Fällen verfügt die Anlage über keine CO2 Messung im Abgas.).
[0009] Demzufolge bedeutet eine hohe Genauigkeit der Radiocarbonmessung zur Bestimmung des
biogen Kohlenstoffanteils
fCO2,biogen bzw. fossilen Kohlenstoffanteils (1 -
fCO2,biogen) nicht unmittelbar eine hohe Endgenauigkeit der biogenen und fossilen CO2 Fracht,
die allerdings die gesetzlich relevanten Ergebnisse darstellen.

[0010] Die Bilanzenmethode hingegen weist eine geringere Genauigkeit hinsichtlich des Anteils
an biogenen bzw. fossilen Kohlenstoff und CO2 auf (ähnlich zum Verfahren der
WO202025251). Gleichzeitig ist die Bilanzenmethode jedoch in der Lage durch das überbestimmte
System an Energie und Stoffbilanzen, die Genauigkeit der Abgasvolumenstrommessung
zu verbessern (die Messunsicherheit wird reduziert).
[0011] Folglich leiden alle drei Verfahren unter unterschiedlichen Nachteilen, die schlussendlich
eine Bestimmung der fossilen und biogenen CO2 Frachten mit hohen Genauigkeiten (Fehler
von unter 3% relativ) kaum erlauben.
[0012] Es besteht somit ein Bedarf an einem genauen und doch einfachen Verfahren zur Bestimmung
der fossilen und biogenen CO2 Frachten, und es ist Ziel und Aufgabe der Erfindung,
ein solches Verfahren anzugeben.
[0013] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches1
angegebenen Merkmale. Mit anderen Worten, durch eine neue Kombination von zwei Verfahren
(Radiocarbonmethode und Bilanzenmethode bzw. Bilanzenmethode und Verfahren der
WO202025251) in einer speziellen Form, wodurch die Genauigkeit des benötigten Endergebnisses
(fossile und biogene CO2 Fracht) auf unerwartete Weise stark verbessert wird.
[0014] Im Konkreten sieht die Erfindung vor, dass das Ergebnis der Radiocarbonbestimmung
bzw. des Verfahrens der
WO202025251 in Form einer weiteren "Gleichung" in die Bilanzenmethode integriert wird und auf
diese Weise wertvolle weitere Information den Bilanzgleichungen zugeführt wird, was
es schlussendlich erlaubt, sowohl den Abgasvolumenstrom als auch die CO2 Konzentration
im Abgas mit hoher Genauigkeit (Fehler < 3 % relativ) zu bestimmen/zu berechnen.
[0015] Im Konkreten beruht das so entwickelte Verfahren/Erfindung darauf, dass wasser- und
aschefreie fossile als aus biogene Materialien ein jeweils relativ konstantes Verhältnis
von Kohlenstoffgehalt und dazugehörigem Heizwert aufweisen. Dh. bei bekanntem Heizwert
(errechenbar aus der Energiebilanz der Anlage) und bekanntem Verhältnis von biogenem
zu fossilem Kohlenstoff im Abfall ergibt sich für trockenen Abfall eine genau ermittelbare
Verhältniszahl von Kohlenstoff zu Heizwert, aus der wiederum über den Heizwert der
Kohlenstoffgehalt des Abfalls (Produkt aus Abgasvolumenstrom und CO2 Konzentration
im Abgas) errechnet werden kann. Wird feuchter Abfall betrachtet, so ist zusätzlich
der Wassergehalt bei der Errechnung der Verhältniszahl zwischen Kohlenstoff und Heizwert
des Abfalls zu berücksichtigen (erfolgt bei Anwendung der Bilanzenmethode unter Berücksichtigung
der Massenbilanz bei bekanntem Aschegehalt).
[0016] Anders als bei der aus der
EP 1 715 339 A3 bekannten: "bestehenden Bilanzenmethode" ist es das primäre Ziel der Erfindung, nicht
die Massenanteile an biogenen, fossilen, und inerten Materialien sowie Wasser zu bestimmen,
sondern den Abgasvolumenstrom und die CO2 Konzentration mit hoher Genauigkeit zu ermitteln.
Beide können anschließend gemeinsam mit dem Resultat der Radiocarbonbestimmung bzw.
dem Verfahren der
WO202025251 (
fCO2,biogen) in Gleichung 1 und Gleichung 2 eingesetzt werden um die fossile und biogene Kohlenstoff-
bzw. CO2 Fracht mit minimaler Unsicherheit zu bestimmen.
[0017] Im Folgenden sind die Gleichungen der bestehenden Bilanzenmethode (gemäß ISO 18466:2016)
sowie die Erweiterung um eine zusätzliche Gleichung (Berücksichtigung des Ergebnisses
der Radiocarbonmethode bzw. des Verfahrens der
WO202025251 - siehe Gleichung 14) angeführt. Dabei wird bei der Energiebilanz (Bilanz 5) auf
die einzige Figur verwiesen. Diese zeigt einen Vergleich der Heizwerte von verschiedenen
wasser- und aschefreien Kunststoffen (dargestellt durch Kreissymbole) und biogenen
Materialien, wie Holz, Papier, Küchenabfälle (dargestellt durch Dreieckssymbole),
die sich im Abfall befinden können. Auf der x-Achse sind Messdaten der Heizwerte (in
MJ/kg) aufgetragen, während auf der y-Achse mittels Boje-Formel und der Elementarzusammensetzung
der Materialien berechnete Heizwerte (in MJ/kg) aufgetragen wurden. Es zeigt sich
zwischen den gemessenen und den berechneten Heizwerten eine sehr gute Übereinstimmung.
Die Messdaten stammen aus unterschiedlichen Quellen (Zahlen zu Kunststoffen vorwiegend
aus Schjerve & Schneider, 2018 Materialtechnische Tabellen für den Brandschutz, Bauphysik
Kalender 2018:. Zahlen zu unterschiedlichen biogenen Materialien wurden primär der
Phyllis Datenbank https://phyllis.nl/ entnommen)
1. Massenbilanz
[0018] Die Gesamtmasse ergibt sich aus der Summe der Masse an inertem Material
MI, Masse an wasser- und aschefreiem (waf) biogenen Material
MB, Masse an waf fossilen Material
MF, und Masse an Wasser
MW. Bezogen auf die gesamte Abfallmasse
MAbfall ergibt sich folgende Gleichung:

2. "Aschen"-bilanz
[0019] Der Aschegehalt des Abfalls
mI (bezogen auf die Feuchtsubstanz des Abfalls) errechnet sich aus der Trockenmasse
der Verbrennungsrückstände
MVerbrennungsrückstände bezogen auf den gesamten Abfallinput
MAbfall.

[0020] Eine potentielle Massenänderung von "inerten" Materialien bei der Verbrennung durch
beispielsweise die Oxidation von Metallen (Aluminium) sind für die Aschenbilanz unerheblich.
Ebenso ist der Gehalt an Rauchgasreinigungsmitteln (CaO bzw. NaO) in den Rückständen
(Aschen) für die Bilanz zumeist unbedeutend. Beides kann jedoch auch massenmäßig näherungsweise
berücksichtigt werden.
3. Kohlenstoffbilanz
[0021] Der Kohlenstoffgehalt des Abfalls
CAbfall ergibt sich aus den einzelnen Kohlenstoffgehalten der waf Fraktionen Biogen und Fossil.
Wertebereiche für die Kohlenstoffgehalte dieser beiden waf Fraktionen lassen sich
wiederum aus Sortieranalysen und Literaturangaben ableiten (siehe Schwarzböck et al.
2017). Dieser rechnerisch abgeleitete organische Kohlenstoffgehalt des Abfalls (zuzüglich
einem zumeist gering angenommenem anorganischen Kohlenstoffgehalt) muss mit dem mittleren
Kohlenstoffgehalt des Abfalls
CAbfall übereinstimmen, der sich aus der Reingasmenge und der CO2 Konzentration ergibt (siehe
Gleichung 9).

4. Sauerstoffverbrauchsbilanz
[0022] Der Sauerstoffverbrauch der Abfallverbrennung
02
verbr_Abfall errechnet sich aus der Elementarzusammensetzung von waf biogenen und fossilen Materialien
und deren Massenanteile (
mB,
mF) und muss mit dem im Abgas beobachteten Sauerstoffverbrauch übereinstimmen (siehe
Gleichung 10).

[0023] Der Sauerstoffumsatz infolge Oxidation anorganischer Materialien kann durch die Aufnahmen
des Parameters
02
anorg berücksichtigt werden. Generell ist dieser Faktor jedoch sehr gering und zumeist
von vernachlässigbarer Bedeutung für die Sauerstoffverbrauchsbilanz.
5. Energiebilanz
[0024] Der untere Heizwert des Abfalls
HWAbfall kann über die Elementarzusammensetzung der beiden Fraktionen Biogen und Fossil und
deren Massenanteile (
mB,
mF) und den Wassergehalt
mW bestimmt werden, wobei dafür unterschiedliche empirische Gleichungen herangezogen
werden können. Im Konkreten wird die Formel von Boie (1957) für Abfälle empfohlen,
da für diese die beste Übereinstimmung zwischen gemessenen und berechneten Heizwerten
von Abfallbestandteilen festgestellt wurde (siehe Abbildung 1 bzw. Kost, 2001).

6. Stoffbilanzen für biogene und fossile Materialien
[0025] Die Summe der Konzentrationen der Elemente C, H, O, N, S und Cl bezogen auf wasser-
und aschefreie biogene bzw. fossile Substanz muss näherungsweise 1 ergeben.

7. Gleichung zum Verhältnis von biogenem zu fossilem Kohlenstoff
[0026] Der Massenanteil an biogenem Material
mB multipliziert mit der Kohlenstoffgehalt
cCb der wasser- und aschefreien Biomasse dividiert durch den Gesamtkohlenstoffgehalt
CAbfall muss dem über die Radiocarbonmethode bzw. dem Verfahren der
WO202025251 bestimmten biogenen Kohlenstoffanteil
fCO2,biogen entsprechen.

Mathematische Lösung der Gleichungen
[0027] Ein Zusammenführen der vorgestellten Bilanzgleichungen führt zu einem linearen Gleichungssystem
von acht Gleichungen mit vier Unbekannten
mI,
mB,
mF und
mW Massenanteilen und je nachdem ob eine gesicherte Volumenstrommessung des Abgases
und eine CO2 Konzentrationsmessung im Abgas vorhanden ist zu weiteren 2 Unbekannten
(
Vfg und
cCO2,fg). Es handelt sich somit um ein überbestimmtes System, dessen Lösung über eine Ausgleichrechnung
ermittelt werden muss. Die Koeffizienten
(cCb, cCf, ...) der Unbekannten und die Anlagenmesswerte sind durch Mittelwerte (wahrscheinlichste
Werte) und Unsicherheitsbereiche gegeben.
[0028] Gelöst wird das Gleichungssystem über nichtlineare Ausgleichsrechnung (siehe zB.
Narasimhan & Jordache, 2000).
[0029] In unterschiedlichen Ausprägungen der Erfindung kann auch auf einzelne Gleichungen
verzichten werden, wobei dies zumeist mit einem Genauigkeitsverlust (höhere Unsicherheit
des Endergebnisses verbunden ist).
[0030] Wesentlich für die Anwendung ist jedoch zumindest die Verwendung der Gleichungen
14, 11 und 9 bzw. 14, 11 und 10, wobei in diesem Fall Näherungsannahmen für den Wassergehalt
des Abfalls
mW getroffen werden müssen.
Beispiele
Beispiel A Müllverbrennungsanlage I
[0031] Es liegen Betriebsdaten für alle gemäß dem Gleichungssystem benötigen Parameter vor,
wobei die Messunsicherheit des Reingasvolumenstroms
Vfg mit einer relativen Unsicherheit von ±15% relativ groß ist. Zusätzlich zu den Betriebsdaten
liegt das Ergebnis der Radiocarbonmessung, der Anteil an biogenem Kohlenstoff
fCO2,biogen, vor (siehe Tabelle 1). Ziel ist es, durch das erfindungsgemäße Verfahren die hohe
Unsicherheit des Reingasvolumenstroms durch die Berechnung zu reduzieren.
Tabelle 1: Betriebsdaten der Anlage bzw. Messdaten aus der 14C Messung
Parameter |
Einheit |
Mittel- bzw. Summenwert |
Standardabweichung |
MAbfall |
t/Monat |
20 752 |
311 |
MVerbrennungsrückstände |
t/Monat |
3 721 |
112 |
Vfg |
Nm3/Monat |
99 107 000 |
14 866 050 |
cO2,fg |
Vol-% |
7,83 |
0,0783 |
cCO2,fg |
Vol-% |
11,28 |
0,1692 |
MDampf |
t H2O/Monat |
77 777 |
389 |
Δh |
MJ/t H2O |
2 626 |
6 |
η |
- |
0,880 |
0,005 |
fCO2,biogen |
kg C/kg C |
0,542 |
0,012 |
[0032] Zusätzlich fließen in das Gleichungssystem Informationen über die Elementarzusammensetzung
von wasser- und aschefreier Biomasse und fossilen Materialien ein. Diese sind in Tabelle
2 und Tabelle 3 (Kovarianzen zwischen einzelnen Elementargehalten) zusammengefasst.
Die Information aus Tabelle 2 und Tabelle 3 gilt auch für die Beispiele B und C.
[0033] 02
anorg und
Canorg wurden im gegenständlichen Beispiel vernachlässigt bzw. mit Null angenommen.
[0034] Ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrenswürden sich unter Anwendung der Gleichungen
1 und 2 und gemäß Gauß'scher Fehlerfortpflanzung folgende Werte und Unsicherheiten
für die biogenen und fossilen CO2 Emissionsfrachten ergeben:
Tabelle 2: Wertebereiche für die Elementarzusammensetzung von biogenen und fossilen
Materialien (auf wasser- und aschefreier waf Basis) -
basierend auf Schwarzböck et al. 2017
Parameter |
Einheit |
Mittelwert |
Standardabweichung |
cCb |
kg C/kg waf |
0,4826 |
0,00476 |
cHb |
kg H/kg waf |
0,06478 |
0,00126 |
cOb |
Kg O/kg waf |
0,44329 |
0,00533 |
cNb |
kg N/kg waf |
0,00699 |
0,00239 |
cSb |
kg S/kg waf |
0,00114 |
0,00035 |
cCf |
kg C/kg waf |
0,77736 |
0,01578 |
cHf |
kg H/kg waf |
0,1123 |
0,00486 |
cOf |
Kg O/kg waf |
0,06132 |
0,01163 |
cNf |
kg N/kg waf |
0,01391 |
0,00257 |
cSf |
kg S/kg waf |
0,00295 |
0,00108 |
cClf |
kg Cl/kg waf |
0,03216 |
0,01505 |
Tabelle 3: Kovarianz zwischen einzelnen Parametern der Elementarzusammensetzung von
biogenen und fossilen Materialien (auf wasser- und aschefreier waf Basis)
1. Variable |
2. Variable |
Ko-Varianz |
cOb |
cCb |
-2,3137E-05 |
cHb |
cCb |
4,083E-06 |
cOb |
cHb |
-6,0258E-06 |
cOf |
cCf |
-0,00014294 |
cHf |
cCf |
6,5356E-05 |
cOf |
cHf |
-4,7448E-05 |
[0035] Nach Einsetzen der Werte in die Gleichungen 3 bis 14 und Anwendung einer nichtlinearen
Ausgleichsrechnung für das so entstehende Gleichungssystem ergeben sich folgende ausgeglichene
Werte (Tabelle 4):
Tabelle 4: ausgeglichene Betriebsdaten der Anlage bzw. Messdaten aus der 14C Messung
(nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens)
Parameter |
Einheit |
Mittel- bzw. Summenwert |
Standardabweichung |
Vfg |
Nm3/Monat |
98 536 535 |
1 607 982 |
cCO2,fg |
Vol-% |
11,255 |
0,151 |
fCO2,biogen |
kg C/kg C |
0,542 |
0,012 |
[0036] Die biogenen bzw. fossilen CO2 Emissionen (inkl. Unsicherheiten) ergeben sich schlussendlich
nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und den ermittelten Daten gemäß Tabelle
4 und den sich aus dem erfindungsgemäßen Verfahrens ergebenden Covarianzen (nicht
dargestellt) zwischen den Parameter zu :

[0037] Die Unsicherheit des Ergebnisses konnte durch die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens deutlich (nahezu um Faktor 6) reduziert werden von ± 1 538 Tonnen CO2/Monat
auf ± 261 Tonnen CO2/Monat (die fossilen CO2 Emissionen betreffend). Noch deutlicher
wurde die Unsicherheit des Reingasvolumenstroms von ± 14,9 Mio Nm
3/Monat auf ± 1,6 Mio Nm
3/Monat reduziert (Reduktion um Faktor 9,3).
Beispiel B: Müllverbrennungsanlage II
[0038] Es liegen Betriebsdaten für alle gemäß dem Gleichungssystem benötigen Parameter vor,
mit Ausnahme der CO2 Messung
cCO2,fg, die an der gegenständlichen Anlage nicht installiert ist. Hinzukommt, dass die Messunsicherheit
des Reingasvolumenstroms
Vfg mit einer relativen Unsicherheit von ±10% relativ groß ist. Zusätzlich zu den Betriebsdaten
liegt das Ergebnis der Radiocarbonmessung, der Anteil an biogenem Kohlenstoff
fCO2,biogen, vor (siehe Tabelle 5). Ziel ist es durch das erfindungsgemäße Verfahren die CO2
Konzentration im Reingas zu errechnen und die Unsicherheit des Reingasvolumenstroms
durch die Berechnung zu reduzieren.
Tabelle 5: Betriebsdaten der Anlage bzw. Messdaten aus der 14C Messung
Parameter |
Einheit |
Mittel- bzw. Summenwert |
Standardabweichung |
MAbfall |
t/Monat |
20 752 |
311 |
MVerbrennungsrückstände |
t/Monat |
3 721 |
112 |
Vfg |
Nm3/Monat |
99 107 000 |
9 910 700 |
cO2,fg |
Vol-% |
7,83 |
0,0783 |
cCO2,fg |
Vol-% |
? |
? |
MDampf |
t H2O/Monat |
77 777 |
389 |
Δh |
MJ/t H2O |
2 626 |
6 |
η |
- |
0,880 |
0,005 |
fCO2,biogen |
kg C/kg C |
0,542 |
0,012 |
[0039] Die Wertebereiche für die Elementarzusammensetzung von biogenen und fossilen Materialien
sind analog zu Beispiel A (siehe Tabelle 2 und 3).
[0040] Da keine CO2 Messung vorliegt, können selbst bei vorhandener Radiocarbonmessung die
biogenen und fossilen CO2 Emissionen nicht bestimmt werden.
[0041] Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die CO2 Konzentration im Reingas
errechnet werden, ebenso kann die Unsicherheit des Reingasvolumenstroms reduziert
werden. Es ergeben sich nach Anwendung der nichtlinearen Ausgleichsrechnung folgende
Wertebereiche (siehe Tabelle 6), wobei die Ausgleichsrechnung in folgenden Formeln
bzw. Schritten erfolgt:
Das generelle Datenausgleichsproblem lässt sich als gewichtetes Optimierungsproblem
der kleinsten Quadrate darstellen:
Konkret geht es um die Minimierung von

Mit der Bedingung von

mit
- f
- Vektor (m x 1) mit Gleichheitsbeschränkung
- u
- Vektor (p × 1) der nicht gemessenen Variablen
- x
- Vektor (n x 1) der gemessenen Variablen
- x̃
- Vektor (n x 1) der Messwerte der gemessenen Variablen
- z
- Vektor (q × 1) der Konstanten
[0042] Da es sich um zum Teil nichtlineare Bedingungen im Gleichungssystem handelt wurde
die Methode iterativen Lösung durch sukzessive lineare Approximation mittels Taylorreihenentwicklung
für die Funktion
f(
u,
x,
z) = 0 gewählt, wobei lediglich der konstante Term und die erste Ableitung berücksichtigt
wurden.

[0043] Dies entspricht in Matrixform

mit
- û
- Vektor (p × 1) der geschätzten Werte der nicht gemessenen Variablen
- x̂
- Vektor (n x 1) der geschätzten Werte der gemessenen Variablen
- Σ
- Varianz-Kovarianz Matrix (n x n) der Messwerte
- Ju
- Jacobi-Matrix (m x p) der nicht gemessenen Variablen
- Jx
- Jacobi-Matrix (m x n) der gemessenen Variablen

[0044] Für diese linearisierte Form der Gleichung wird dann die Methode der linearen Ausgleichsrechnung
angewandt, wobei das Prozedere der linearen Approximation mittels Taylorreihenentwicklung
und lineare Ausgleichsrechnung mehrmals iterativ wiederholt wird, bis die entsprechende
Lösung für die nicht lineare Funktion gefunden wird (ausreichende Annäherung der linearen
Approximation an die nichtlineare Funktion).
[0045] Für das bestehende Gleichungssystem des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen die
Vektoren
u und
x aus folgenden Variablen:

[0046] Im Rahmen jeder Iteration wird ein Berechnungsverfahren gemäß der Projektionsmatrix
von Crowe herangezogen um die lineare Ausgleichsrechnung durchzuführen. Dabei werden
im Groben die folgenden Schritte durchlaufen:
1. Schritt: die Messwerte x
x̃ der gemessenen Variablen x werden als erste Schätzwerte verwendet. Die ersten Schätzwerte
û für die Unbekannten u müssen vom Benutzer vorgegeben werden.
2. Schritt: die Jacobi Matrizen
Ju,
Jx werden berechnet.
3.
Schritt: f,
Ju und
Jx werden für
û,
x̂, z ausgewertet.
4. Schritt: die reduzierte Stufenform (rref) von [
Ju Jx f] wird abgeleitet. Die Idee dahinter ist es, ein Gleichungssystem zu finden welches
nur Funktionen von gemessenen Variablen beinhaltet

mit
- I
- Identitätsmatrix (p x p)
- Axc
- Matrix (p x n) für die Berechnung der nicht gemessenen Variablen
- Azc
- Matrix (p × 1) für die Berechnung der nicht gemessenen Variablen (konstanter Teil)
- Axr
- Matrix ((m-p) x n) für den Datenausgleich
- Azr
- Matrix ((m-p) x 1) für den Datenausgleich (konstanter Teil)
Der untere Bereich der Matrix kann verwendet werden um das gewünschte Set an Gleichungen
zu erhalten, dann keine nicht gemessenen Variablen enthält.

5. Schritt: Neue Werte für x werden berechnet:

6. Schritt: Neue Werte für u werden berechnet:

7. Schritt: Sofern die neuen Werte für
x und
u sich nicht signifikant von den jenen der vorhergehenden Iteration unterscheiden,
wird die Berechnung abgebrochen. Gibt es signifikante Unterschiede so wird die Berechnung
ab Schritt 3 mit neuen "Schätzwerten" (x̂ = x, û = u) wiederholt.
8. Schritt: Die Varianz - Kovarianz Matrizen Σ
x und Σ
u werden berechnet:
Tabelle 6: ausgeglichene Betriebsdaten der Anlage bzw. Messdaten aus der 14C Messung
(nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens)
Parameter |
Einheit |
Mittel- bzw. Summenwert |
Standardabweichung |
Vfq |
Nm3/Monat |
99 356 526 |
2 841 501 |
cCO2,fg |
Vol-% |
11,16 |
0,32 |
fCO2,biogen |
kg C/kg C |
0,542 |
0,012 |
[0047] Die biogenen bzw. fossilen CO2 Emissionen (inkl. Unsicherheiten) ergeben sich schlussendlich
nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und den ermittelten Daten gemäß Tabelle
6 und den sich aus dem erfindungsgemäßen Verfahren ergebenden Covarianzen (nicht dargestellt)
zwischen den Parameter zu

[0048] Trotz komplettes Fehlen der CO2 Messungen und einer relativ "ungenauen" Reingasvolumenstrommessung
(relativer Fehler von 10%) können unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die fossilen und biogenen CO2 Emissionen mit hoher Genauigkeit bestimmt werden (relativer
Fehler im Bereich von 2.6%).
[0049] Die relative Unsicherheit der Reingasvolumenstrommessung konnte durch die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens von 10% auf kleiner 3% reduziert werden (siehe Tabelle
5 und 6). Des Weiteren war es möglich, trotz fehlender CO2 Messdaten, diese zu errechnen
mit 11,16±0,32 Vol-%. Im Vergleich dazu lag der "wahre" Messwert (aus Beispiel A übernommen)
bei 11,28±0,17 Vol-%, wodurch sich zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
ist bei fehlenden CO2 Messdaten diese mit hinreichender Genauigkeit zu errechnen.
Beispiel C: Müllverbrennungsanlage III
[0050] Es liegen Betriebsdaten für alle gemäß dem Gleichungssystem benötigen Parameter vor,
mit Ausnahme der CO2 Messung im Reingas
cCO2,fg und des Reingasvolumenstroms
Vfg. Zusätzlich zu den Betriebsdaten liegt das Ergebnis der Radiocarbonmessung, der Anteil
an biogenem Kohlenstoff
fCO2,biogen, vor (siehe Tabelle 5). Ziel ist es, durch das erfindungsgemäße Verfahren die CO2
Konzentration im Reingas sowie den Reingasvolumenstrom zu errechnen, damit dadurch
unter Anwendung von Gleichung 1 und 2 die fossilen und biogenen CO2 Emissionen errechnet
werden können.
Tabelle 7 Betriebsdaten der Anlage bzw. Messdaten aus der 14C Messung
Parameter |
Einheit |
Mittel- bzw. Summenwert |
Standardabweichung |
MAbfall |
t/Monat |
20 752 |
311 |
MVerbrennungsrückstände |
t/Monat |
3 721 |
112 |
Vfg |
Nm3/Monat |
? |
? |
cO2,fg |
Vol-% |
7,83 |
0,0783 |
cCO2,fg |
Vol-% |
? |
? |
MDampf |
t H2O/Monat |
77 777 |
389 |
Δh |
MJ/t H2O |
2 626 |
6 |
η |
- |
0,880 |
0,005 |
fCO2,biogen |
kg C/kg C |
0,542 |
0,012 |
[0051] Die Wertebereiche für die Elementarzusammensetzung von biogenen und fossilen Materialien
ist analog zu Beispiel A (siehe Tabelle 2 und 3).
[0052] Da weder eine CO2 Messung noch eine funktionierende Reingasvolumenstrommessung vorliegt
können selbst bei vorhandener Radiocarbonmessung die biogenen und fossilen CO2 Emissionen
nicht bestimmt werden.
[0053] Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrenskann die CO2 Konzentration im Reingas
und auch der Reingasvolumenstrom errechnet werden. Es ergeben sich nach Anwendung
der nichtlinearen Ausgleichsrechnung folgende Wertebereiche:
Tabelle 8 ausgeglichene Betriebsdaten der Anlage bzw. Messdaten aus der 14C Messung
(nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens)
Parameter |
Einheit |
Mittel- bzw. Summenwert |
Standardabweichung |
Vfg |
Nm3/Monat |
99 206 983 |
2 960 344 |
cCO2,fg |
Vol-% |
11,17 |
0,33 |
fCO2,biogen |
kg C/kg C |
0,542 |
0,012 |
[0054] Die biogenen bzw. fossilen CO2 Emissionen (inkl. Unsicherheiten) ergeben sich schlussendlich
nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und den ermittelten Daten gemäß Tabelle
8 und den sich aus dem erfindungsgemäßen Verfahrens ergebenden Covarianzen (nicht
dargestellt) zwischen den Parameter zu

[0055] Trotz kompletten Fehlens der CO2 Messungen und der Reingasvolumenstrommessung können
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die fossilen und biogenen CO2 Emissionen
mit hoher Genauigkeit bestimmt werden (relativer Fehler im Bereich von 2.6%).
[0056] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Errechnung des Reingasvolumenstroms und
auch der CO2 Konzentration im Reingas mit einer relativen Unsicherheit von rund 3%.
[0057] Die errechnete Reingasmenge (Mittelwert) liegt bei 99 206 983 Nm
3/Monat im Vergleich zum Messwerte von 99 107 000 Nm
3/Monat (aus Beispiel A übernommen). Die CO2-Konzenration wurde mithilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit 11,17±0,33 Vol-% errechnet. Im Vergleich dazu lag der "wahre" Messwert
(aus Beispiel A übernommen) bei 11,28±0,17 Vol-%, wodurch sich zeigt, dass das erfindungsgemäße
Verfahren geeignet ist bei fehlenden CO2 und Reingasmessdaten diese mit hinreichender
Genauigkeit zu errechnen.
Literatur:
[0058]
DIN EN ISO 21644:2021-07, Solid recovered fuels - Methods for the determination of
biomass content, 2021, European Committee for Standardization.
ISO 18466:2016, Stationary source emissions - Determination of the biogenic fraction
in CO2 in stack gas using the balance method, 2016, International Organization for
Standardization.
ISO 13833:2013, Stationary source emissions - Determination of the ratio of biomass
(biogenic) and fossil-derived carbon dioxide - Radiocarbon sampling and determination.
Kost, T. 2001. Brennstofftechnische Charakterisierung von Haushaltsabfällen, Ph.D.Thesis,
Beiträge zur Abfallwirtschaft/ Altlasten, Band 16, Technische Universität Dresden,
Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten, Dresden.
Narasimhan, S., Jordache C., 2000. Data Reconciliation & Gross Error Detection. Gulf
Publishing Company, Houston, Texas.
Schjerve & Schneider, 2018 Materialtechnische Tabellen für den Brandschutz, Bauphysik
Kalender 2018.
Schwarzböck, T., Van Eygen, E., Rechberger, H. and Fellner, J. 2017. Determining the
amount of waste plastics in the feed of Austrian waste-to-energy facilities. Waste
Management & Research 35(2), 207-216.
Verwendete Formelzeichen
[0059]
- MB, MF, MI,MBW
- Masse der Fraktionen Biogen, Fossil, Inert und Wasser [kg FS]
- MAbfall
- Masse des behandelten Abfalls [kg FS]
- mB, mF, mI, mW
- Massenanteil der Fraktion Inert, Biogen, Fossil und Wasser
- [kg/kg FS] MVerbrennungsrückstände
- Trockenmasse der festen Verbrennungsrückstände (Summe aus Schlacke, Asche und Filterkuchen)
- cCb, cHb, cOb, cNb,
- cSb Gehalt an C, H, O, N und S der wasser- und aschefreien Biomasse [kg/kg wasser- und
aschefrei]
- cCf, cHf, cOf, cNf,
- cSf, cClf Gehalt an C, H, O, N, S und Cl der wasser- und aschefreien fossilen Fraktion [kg/kg
wasser- und aschefrei]
- Canorg
- Gehalt an anorganischen Kohlenstoff im Abfall der als CO2 freigesetzt wird [kg C/kg
FS] ... typischerweise < 0,003 kg C/kg FS
- Vfg
- trockener Abgasvolumenstrom [Nm3]
- cCO2,fg, cO2,fg
- CO2 und O2 Konzentration im trockenen Abgas der Anlage [Vol-
- %] cCO2,air, CO2,air
- CO2 und O2 Konzentration in der Verbrennungsluft der Anlage
- [Vol-%] MC, MH, MO, MN, MS, MCl
- Molmassen der Elemente C, H, O, N, S und Cl [g/mol]
- vmol
- Molvolumen [Nm3/mol] = 0,0224 Nm3/mol
- CAbfall
- gesamter Kohlenstoffgehalt des Abfalls [kg C/kg FS Abfall]
- 02anorg
- anorganischer Sauerstoffverbrauch (durch Oxidation anorganischer Abfallbestandteile,
zb. Al) [mol O2/kg FS Abfall]
- O2verbr_Abfall
- gesamter Sauerstoffverbrauch während der Verbrennung des Abfalls [mol O2/kg FS Abfall]
- HWAbfall
- Heizwert des Abfalls [kJ/kg FS Abfall]
- MDampf
- erzeugte Dampfmenge [kg H2O]
- Δh
- spezifische Nettoenthalpie des Dampfkreislaufes [kJ/kg H2O]
- η
- Wirkungsgrad des Dampfkessels [-]
- MCO2,biogen
- biogene CO2 Fracht [Tonnen CO2]
- MCO2,fossil
- fossile CO2 Fracht [Tonnen CO2]
- vmol
- Molvolumen (=22,414 m3/kmol)
- fCO2,biogen
- biogener Kohlenstoffanteil im Abgas der Anlage (bestimmt mittels Radiocarbonmethode
bzw. mittels dem Verfahren gemäß der Patentschrift WO202025251) [-]