[0001] Die Erfindung betrifft eine scheibenartige Radialbürste für Schleif- oder Polierzwecke,
mit einem tellerförmigen, zwei Seitenflächen aufweisenden Zentralkörper, der eine
im wesentlichen zentrale Öffnung aufweist, und mit einer Vielzahl von Borsten, die
sich von dem Zentralkörper in Radialrichtung wegerstrecken.
[0002] Radialbürsten dieser Art sind grundsätzlich bekannt. Sie werden bei der Schmuckproduktion
oder auch bei der Herstellung von Zahnersatz eingesetzt. Dabei wird die Radialbürste
mit der zentralen Öffnung auf eine mit hoher Drehzahl rotierbare Spindel aufgesetzt
und auf dieser gegen Ab- und Durchrutschen gesichert. Derartige Spindeln werden dabei
auch als Mandrell bezeichnet und tragen zur Sicherung der Radialbürsten an ihrem Ende
einen in Radialrichtung vorspringenden, verdrehfest mit ihnen verbundenen, in Axialrichtung
fixierten Kragen. Auf dem axialen Ende wird dann eine Flanschscheibe an der Spindel
befestigt, insbesondere durch Verschrauben mit einem dort vorhandenen Gewinde, womit
die Radialbürste zwischen dem vorspringenden Kragen und der Flanschscheibe üblicherweise
durch Klemmung fixiert wird.
[0003] Die Borsten der Radialbürsten erstrecken sich dann im Wesentlichen in einer normal
zur Mittelachse der Spindel liegenden Ebene radial von der mittig angeordneten Spindel
weg, wobei sie innerhalb dieser Ebene sowohl einen geraden als auch einen gekrümmten
Verlauf haben können.
[0004] Um eine breitere Bürstenwalze zu erzeugen, werden mehrere der scheibenartigen Radialbürsten
jeweils mit ihren im wesentlichen zentralen Öffnungen nebeneinander auf die Spindel
aufgesteckt und mittels der Flanschscheibe miteinander und gegen den Kragen verspannt.
Damit entsteht eine im wesentlichen zylinderförmige Bürstenwalze.
[0005] Beim Anpressen dieser zylinderförmigen Bürstenwalze in einer radialen Richtung an
ein zu polierendes Werkstück muss die Rotation der Spindel auf alle Elemente der Bürstenwalze,
also auf alle auf der Spindel aufsitzenden Radialbürsten in gleicher Weise übertragen
werden, damit nicht einzelne, insbesondere in der Mitte der Bürstenwalze angeordnete
Radialbürsten durch die beim Polieren auftretenden Kräfte abgebremst und damit in
ihrer Rotation verlangsamt werden. Damit würde nämlich die Polierrate dieser einzelnen,
abgebremsten Radialbürsten verringert.
[0006] Ein Werkstück, das mit einer Bürstenwalze mit durchrutschenden, also nicht vollständig
mitrotierenden Radialbürsten bearbeitet wird, erhält damit keine ebene, sondern eine
konvexe Form.
[0007] Um das Verlangsamen der Rotationsgeschwindigkeit bzw. Durchrutschen einzelner Radialbürsten
und die damit einhergehende verringerte abschnittweise Reduktion der Polierleistung
zu verhindern, werden die in axialer Richtung wirkenden Anpresskräfte zwischen den
einzelnen Radialbürsten erhöht, vorzugsweise indem die Flanschscheibe auf der Spindel
ein kleines Stückchen näher an den Kragen herangebracht, insbesondere herangeschraubt
wird, der an der Spindel vorhanden ist. Damit werden die Radialbürsten in Axialrichtung
der Spindel stärker aneinander gedrückt.
[0008] Dies hat allerdings den Nachteil, dass bei relativ schmalen Bürstenwalzen sich durch
das Zusammendrücken der tellerförmigen Zentralkörper die sich von diesen Zentralkörpern
in Radialrichtung wegerstreckenden Borsten an den Stirnseiten der Bürstenwalze ein
kleines bisschen in axialer Richtung nach außen biegen. Damit haben derartig insbesondere
auch schmale Bürstenwalzen keine zylindrische Form, sondern sind leicht tonnenförmig.
[0009] Ein Werkstück, das mit einer solchen Bürstenwalze bearbeitet wird, erhält dann keine
ebene, sondern aufgrund der nicht mehr zylinderförmigen, sondern leicht konvexen bzw.
bombierten oder tonnenförmigen Außenkontur der Bürstenwalze eine entsprechend konkave
Form.
[0010] Es ist somit nicht einfach, eine optimale Bürstenwalze durch Zusammenstellen mehrerer
scheibenartiger Radialbürsten auf einer Spindel und anschließender axialer Verspannung
herzustellen. Oft werden entsprechende Bürstenwalzen bei ihrer Zusammenstellung auch
mehrmals daraufhin getestet, ob die axiale Anpresskraft zwischen den einzelnen Radialbürsten
ausreichend ist, um eine Verlangsamung einzelner, in der Mitte einer Bürstenwalze
angeordneter Radialbürsten im eigentlichen Einsatz der Bürstenwalze zu verhindern,
andererseits aber nicht zu groß ist, was zu der oben beschriebenen tonnenförmigen
Verformung der Bürstenwalze führen würde. Dieses mehrmalige Testen kann sehr zeitaufwendig
sein und es gehört auch viel Erfahrung dazu, das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Radialbürste wie oben angegeben,
derart weiterzuentwickeln, dass eine zylindrische Bürstenwalze, mit der unter unterschiedlichsten
Bedingungen ebene Flächen herstellbar sind, aus diesen Radialbürsten einfach hergestellt
werden kann.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Radialbürste mit den Merkmalen
des beigefügten Hauptanspruches.
[0013] Demgemäß weist eine Radialbürste wie eingangs angegeben einen tellerförmigen, zwei
Seitenflächen aufweisenden Zentralkörper auf, der eine im Wesentlichen zentrale Öffnung
hat, und eine Vielzahl von Borsten, die sich von dem Zentralkörper in Radialrichtung
wegerstrecken, wobei der Zentralkörper auf wenigstens einer der Seitenflächen mit
Vorsprüngen und auf der anderen Seitenfläche mit korrespondierenden Aufnahmen in Form
von Ausnehmungen versehen ist.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0015] Die Erfindung hat den Vorteil, dass bei Anordnung von wenigstens zwei Radialbürsten
auf einer Spindel und nebeneinander die Vorsprünge auf der einen Seitenfläche der
ersten Radialbürste in die Aufnahmen der anderen Seitenfläche der zweiten Radialbürste
eingreifen. Damit kann in Umfangsrichtung zwischen den beiden Radialbürsten nicht
nur ein Kraft- bzw. Reibschluss erzeugt werden, wie im Stand der Technik, sondern
es wird ein Formschluss zwischen den nebeneinander angeordneten Radialbüsten erreicht.
[0016] Dies hat den weiteren Vorteil, dass auch eine Verwendung von Schmier- oder Kühlmittel
im Schleifprozess problemloser möglich ist. Durch die Verwendung solcher Mittel ändert
sich nämlich die Friktion, die zwischen den nebeneinander auf einer Spindel angeordneten
Radialbürsten herrscht und die bei den bisher bekannten Vorrichtungen für die Übertragung
der Rotation von auf der Spindel nebeneinander aufgereihten Radialbürsten benutzt
wird. Durch den jetzt zwischen benachbarten Radialbürsten erzeugten Formschluss ist
die Rotationsübertragung von der genannten Friktion unabhängig.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorsprünge auf der einen
Seite der Radialbürste und die Aufnahmen auf der anderen Seite der Radialbürste in
Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet.
[0018] Hierdurch wird erreicht, dass in Axialrichtung nebeneinander angeordnete Radialbürsten
nur in entsprechend zueinander versetzten Relativpositionen nebeneinander sitzen,
nämlich in Umfangsrichtung leicht zueinander verdreht. Damit können die Relativpositionen
der Borsten von nebeneinander angeordneten Radialbürsten mit in Umfangsrichtung vorgegebenem
Versatz zueinander angeordnet werden.
[0019] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Vorsprünge
und die Aufnahmen in einer im Wesentlichen länglichen Form ausgestaltet.
[0020] Dies ist vorteilhaft, da diese längliche Form die Herstellung der erfindungsgemäßen
Radialbürsten erleichtert. Erfindungsgemäße Radialbürsten werden im Spritzgussverfahren
hergestellt. Dabei kann das für die Herstellung benutzte Material in der Gussform
die längliche Form von Vorsprüngen und Aufnahmen besonders gut abformen.
[0021] Vorzugsweise verlaufen die Vorsprünge und Aufnahmen dabei auch in radialer Richtung.
Einerseits ist dies vorteilhaft für die Fertigung und andererseits wird so die Übertragung
von Kräften in Umfangsrichtung weiter verbessert, die für die (Mit-)Rotation der einzelnen
Radialbürsten innerhalb einer Bürstenwalze wesentlich ist.
[0022] Es sei dabei erwähnt, dass bei den erfindungsgemäßen Radialbürsten der tellerförmige
Zentralkörper und die sich in Radialrichtung wegerstreckenden Borsten einstückig miteinander
hergestellt sind und das insbesondere aus einem Schleifpartikel enthaltenden thermoplastischen
Polyurethan ("TPU"-)Material.
[0023] Wie erwähnt, werden zur Bildung einer Bürstenwalze mehrere Radialbürsten nebeneinander
auf eine Spindel aufgesetzt. Diese verläuft dabei durch die hierfür an dem Zentralkörper
der Radialbürste vorgesehene zentrale Öffnung. Die Vorsprünge und Aufnahmen liegen
insbesondere außerhalb eines diese zentrale Öffnung umgebenden Ringbereiches.
[0024] In diesem Ringbereich kann so eine eingangs beschriebene Flanschscheibe wie herkömmlich
an einem Ende einer Bürstenwalze in Anlage mit einer bezüglich der Bürstenwalze endständigen
Radialbürste kommen bzw. eine endständige Radialbürste am anderen Ende der Bürstenwalze
kommt über diesen Ringbereich in Anlage an einen in Radialrichtung von der Spindel
vorspringenden Kragen. Somit können die bisher benutzten Spindeln auch für eine Verwendung
mit den erfindungsgemäßen Radialbürsten benutzt werden.
[0025] Vorzugsweise können die Vorsprünge auf der einen Seite der Radialbürste auch in Gruppen
zusammengefasst werden. Damit ist es möglich, mittels dieser Vorsprünge eine Art Strichcode
zu erzeugen, anhand dessen unterschiedliche Radialbürsten identifizierbar werden.
Beispielsweise haben Radialbürsten Unterschiede hinsichtlich ihrer Härte, ihrer Temperaturbeständigkeit
oder auch hinsichtlich der Körnung von in ihnen verwendeten Schleifpartikeln.
[0026] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt:
Fig. 1 die Aufsicht einer erfindungsgemäßen Radialbürste;
Fig. 2 die Unteransicht einer Radialbürste gemäß Fig. 1;
Fig. 3 die Seitenansicht einer Spindel mit darauf sitzenden Radialbürsten;
Fig. 4 die Aufsicht einer Spindel gemäß Fig. 3.
[0027] Fig. 1 zeigt die Aufsicht einer erfindungsgemäßen Radialbürste. Man erkennt einen
Zentralkörper 1 sowie eine Vielzahl von Borsten 2, 3 die sich von dem Zentralkörper
1 in Radialrichtung wegerstrecken. Die hier dargestellten Borsten 2, 3 haben eine
gebogene Form und verlaufen mit einer Krümmung entgegen der Rotationsrichtung. Die
Borsten 2, 3 liegen dabei in Ebenen, die parallel sind zu einer Mittelebene des Zentralkörpers
1.
[0028] In seiner Mitte weist der Zentralkörpers 1 eine runde, zentrale Öffnung 4 auf, durch
die die Radialbürste auf eine rotierbare Spindel aufgesetzt wird, was weiter unten
erläutert wird.
[0029] Die zentrale Öffnung 4 ist auf der in der Figur 1 zu erkennenden ersten Seitenfläche
5, die in der Aufsicht dargestellt ist, von einem kreisrunden Ringbereich 6 umgeben,
der im Wesentlichen eben ist.
[0030] Außerhalb von diesem Ringbereich 6 ist die erste Seitenfläche 5 mit im Wesentlichen
in Radialrichtung ausgerichteten, länglichen Vorsprüngen 7 versehen. Diese ragen mit
einem im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt in Axialrichtung aus der Ebene der ersten
Seitenfläche 5 heraus.
[0031] Dieser dreieckige Querschnitt ist im Wesentlichen kongruent mit dem Querschnitt von
korrespondierenden länglichen Aufnahmen 8, die auf der anderen Seitenflächen 9 des
Zentralkörpers 1 eingebracht sind und somit ebenfalls einen im Wesentlichen dreieckigen
Querschnitt haben. Die andere Seitenfläche 9 ist in der Fig. 2 in der Unteransicht
einer Radialbürste gemäß Fig. 1 dargestellt.
[0032] Bei der Nebeneinanderanordnung von zwei Radialbürsten, bei der die eine Seitenfläche
der ersten Radialbürste in Anlage an die andere Seitenfläche der zweiten Radialbürste
kommt, greifen die Vorsprünge 7 der einen Radialbürste in die zu ihnen kongruenten
Aufnahmen 8 der anderen Radialbürste ein und diese beiden Radialbürsten werden dadurch
in Umfangsrichtung formschlüssig miteinander verbunden.
[0033] In der Figur 1 ist auch zu erkennen, dass der Zentralkörper 1 an seiner hier obenliegenden
ersten Seitenflächen 5 einstückig in mit der Oberfläche der ersten Seitenflächen 5
fluchtende Borsten 2 übergeht. Auf der anderen Seitenfläche 9 geht der Zentralkörper
1 einstückig in mit der Oberseite der anderen Seitenfläche 9 fluchtende Borsten 3
über. Die Borsten 2, die der ersten Seitenfläche 5 zugeordnet sind, und die Borsten
3, die der anderen Seitenfläche 9 zugeordnet sind, haben dabei jeweils eine Dicke
die in etwa der halben Dicke der Radialbürste entspricht und liegen somit beiderseits
der Mittelebene des Zentralkörpers und damit der Radialbürste.
[0034] Zwischen den Borsten 2, die wie erläutert der ersten Seitenflächen 5 zuzuordnen sind,
bestehen in Umfangsrichtung Lücken. Im Wesentlichen mittig in diesen Lücken liegen
dabei auf der anderen Seite der Mittelebene die Borsten 3, die der anderen Seitenfläche
9 zuzuordnen sind. Von der Seite gesehen hat eine Radialbürste damit in Umfangsrichtung
eine dichte Folge von Borsten 2, 3.
[0035] In der Figur 3 ist dargestellt, wie zwei Radialbürsten miteinander zu einer Bürstenwalze
zusammengesetzt sind: Man erkennt eine Spindel 10, die auch als Mandrell bezeichnet
wird, in der Seitenansicht. Diese Spindel trägt einen in diesem Ausführungsbeispiel
einstückig mit ihr verbundenen Kragen 11, der in Radialrichtung vorspringt.
[0036] Gegen diesen Kragen 11 kommt eine erste Radialbürste 12 mit einem ringförmigen Bereich
16 in Anlage, wenn sie mit ihrer zentralen Öffnung 4 auf die Spindel 10 aufgesteckt
wird. Dieser ringförmige Bereich 16 umgibt die zentrale Öffnung 4 auf der anderen
Seitenflächen 9 der Radialbürste 12. Der ringförmige Bereich 16 ist dabei eben, um
in flächige Anlage mit dem Kragen 11 kommen zu können und geht außen im Wesentlichen
bis an die radial innen liegenden Kanten der Aufnahmen 8.
[0037] Es wird dann noch eine zweite Radialbürste 13 mit ihrer zentralen Öffnung 4 auf die
Spindel 10 aufgesetzt, wobei die erste Seitenfläche 5 der ersten Radialbürste 12 in
Kontakt kommt mit der anderen Seitenfläche 9 der zweiten Radialbürste 13. Dabei greifen
die auf der ersten Seitenfläche 5 der ersten Radialbürste vorgesehenen Vorsprünge
7 jetzt wie beschrieben formschlüssig in die mit ihnen korrespondierenden Aufnahmen
8 an der anderen Seitenfläche 9 der zweiten Radialbürste 13 ein.
[0038] Jetzt ist es so, dass die radiale Erstreckung der Vorsprünge 7 genau ausgerichtet
ist auf die Lücken zwischen den der ersten Seitenfläche 5 zugeordneten Borsten 2.
[0039] Des Weiteren ist die radiale Erstreckung der Aufnahmen 8 genau ausgerichtet auf die
Lücken zwischen den der anderen Seitenfläche 9 zugeordneten Borsten 3.
[0040] Dadurch wird auch erreicht, dass beim Eingreifen der Vorsprünge 7, die auf der ersten
Seitenfläche der ersten Radialbürste 12 angeordnet sind, in die Aufnahmen 8, die auf
der anderen Seitenfläche 9 der zweiten Radialbürste 13 angeordnet sind, die Borsten
2, in die der Zentralkörper der ersten Radialbürste 12 an seiner ersten Seitenfläche
5 übergeht, genau in den Lücken liegen, die zwischen den Borsten 3 zu finden sind,
in die der Zentralkörper der zweiten Radialbürste 13 an seiner anderen Seitenfläche
9 übergeht.
[0041] Dies wiederholt sich entsprechend, wenn mehr als zwei Radialbürsten auf einer Spindel
zu einer breiteren Bürstenwalze zusammengesetzt werden.
[0042] Somit wird auch bei mehreren nebeneinander zu einer Bürstenwalze zusammengesetzten
Radialbürsten eine gleichmäßige Verteilung der Borsten sowohl in Umfangsrichtung als
auch in axialer Richtung erreicht.
[0043] Um die erste Radialbürste 12 und die zweite Radialbürste 13 miteinander zu verspannen,
wird zunächst die erste Radialbürste 12 mit ihrer zentralen Öffnung 4 auf die Spindel
10 aufgefädelt. Sie kommt dabei mit ihrem ringförmigen Bereich 16 in Anlage an die
ihr zugewandte Fläche des an der Spindel 10 angeordneten Kragens 11. Es wird dann
die zweite Radialbürste 13 mit ihrer zentralen Öffnung 4 auf die Spindel 10 aufgefädelt
und abschließend wird auf das in der Figur 3 rechtsliegende Ende der Spindel 10 eine
Flanschscheibe 14 aufgeschraubt, die dabei in Anlage kommt mit dem ringförmigen Bereich
6 auf der ersten Seitenfläche 5 der zweiten Radialbürste 13. Der ringförmige Bereich
6 verläuft dabei um die zentrale Öffnung 4 herum.
[0044] Diese Flanschscheibe 14 ist wie eine Schraube ausgeführt und hat zum Anschrauben
daher einen in der Figur 4 zu erkennenden Schraubenschlitz 15.
[0045] Durch das Anschrauben wird die Flanschscheibe 14 gegen die zweite Radialbürste 13
gedrückt, diese gegen die erste Radialbürste 12 und diese wiederum gegen den Kragen
11 auf der Spindel 10.
[0046] Aufgrund der bei dem Zusammendrücken der ersten Radialbürste 12 mit der zweiten Radialbürste
13 sich miteinander verbindenden Vorsprünge 7 und Aufnahmen 8 ist es nicht mehr notwendig,
die Flanschscheibe 14 extrem fest auf dem Ende der Spindel 10 anzuziehen, um damit
über Friktion zwischen den Radialbürsten 12, 13 eine rotationsfeste Verbindung von
mehreren nebeneinanderliegenden Radialbürsten zu erreichen. Dies ist besonders relevant,
wenn mehr als zwei Radialbürsten zu einer längeren Bürstenwalze zusammengesetzt werden.
[0047] Durch dieses beschränkte Anziehen wird insbesondere auch verhindert, dass die Zentralkörper
von nebeneinander angeordneten Radialbürsten 12, 13 unnötig komprimiert werden, was
bei den in Axialrichtung endständig angeordneten Radialbürsten zu einem Abbiegen der
Borsten in Axialrichtung nach außen führen würde, so dass die Umfangsfläche einer
entsprechenden, aus mehreren Radialbürsten zusammengesetzten Bürstenwalze tonnenförmig
wäre. Damit wäre sie für die Erzeugung einer planen Fläche nicht geeignet.
[0048] Gleichzeitig wird durch die sich miteinander verbindenden Vorsprünge 7 und Aufnahmen
8 erreicht, dass innerhalb einer derartigen Bürstenwalze alle Radialbürsten drehfest
miteinander verbunden sind und nicht einzelne, insbesondere im mittleren Bereich der
Bürstenwalze liegende Radialbürsten abgebremst und dadurch in ihrer Rotation verlangsamt
werden können, wenn bei Verwendung der Bürstenwalze diese an ein Werkstück angedrückt
wird.
[0049] In der Fig. 1 ist des Weiteren zu erkennen, dass die einzelnen Vorsprünge 7 gruppenweise
zusammengefasst sind, im hier dargestellten Beispiel in drei Gruppen ä vier Vorsprüngen.
Zum einen kann durch das Weglassen einzelner Vorsprünge natürlich der Werkzeugbau
vereinfacht werden.
[0050] Mit derartigen Gruppen an Vorsprüngen ist es aber auch möglich, die Radialbürsten
zu codieren. Auf diese Weise kann an der Radialbürste eine Markierung angebracht werden,
mit der beispielsweise zu unterscheiden ist, welche Härte oder welche Temperaturbeständigkeit
eine Radialbürste hat oder auch welche Körnung die für die Radialbürste verwendeten
Schleifpartikel haben. Auch können bedarfsweise Dicke, Außendurchmesser oder Durchmesser
der zentralen Öffnung oder vergleichbare, für einen Benutzer relevante Eigenschaften
der Radialbürste kodiert werden.
[0051] Insgesamt wird mit der erfindungsgemäßen Radialbürste somit ein Produkt bereitgestellt,
das in der Anwendung erhebliche Vorteile mit sich bringt.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Zentralkörper
- 2
- Borsten
- 3
- Borsten
- 4
- zentrale Öffnung
- 5
- erste Seitenfläche
- 6
- Ringbereich
- 7
- Vorsprünge
- 8
- Aufnahmen
- 9
- andere Seitenfläche
- 10
- Spindel
- 11
- Kragen
- 12
- erste Radialbürste
- 13
- zweite Radialbürste
- 14
- Flanschscheibe
- 15
- Schraubenschlitz
- 16
- ringförmiger Bereich
1. Scheibenartige Radialbürste für Schleif- oder Polierzwecke mit einem tellerförmigen,
zwei Seitenflächen (5, 9) aufweisenden Zentralkörper (1), der eine im wesentlichen
zentrale Öffnung (4) aufweist, und mit einer Vielzahl von Borsten (2, 3), die sich
von dem Zentralkörper (1) in Radialrichtung wegerstrecken,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zentralkörper (1) auf wenigstens einer der Seitenflächen (5) mit Vorsprüngen
(7) und auf der anderen Seitenfläche (9) mit korrespondierenden Aufnahmen (8) versehen
ist.
2. Radialbürste gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorsprünge (7) auf der einen Seitenfläche (5) und die Aufnahmen (8) auf der anderen
Seitenfläche (9) in Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet sind.
3. Radialbürste gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorsprünge (7) und die Aufnahmen (8) in einer im Wesentlichen länglichen Form
ausgestaltet sind.
4. Radialbürste gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorsprünge (7) und die Aufnahmen (8) in einer im Wesentlichen radialen Richtung
verlaufen.
5. Radialbürste gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorsprünge (7) und die Aufnahmen (8) außerhalb eines die zentrale Öffnung (4)
umgebenden Ringbereiches (6, 16) liegen.
6. Radialbürste gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorsprünge (7) auf der einen Seitenfläche (5) in Gruppen zusammengefasst sind.