[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleuse für eine Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln
von Behältern sowie eine Anlage umfassend die Schleuse.
[0002] Anlagen zum Herstellen von Behältern können Transporteinrichtungen aufweisen, die
Behälter durch die Anlage transportieren. Weiter können diese Anlagen Nassbereiche,
die mit speziellen Reinigungs- und/oder Desinfektionsmitteln, z. B. H
2O
2, gereinigt oder desinfiziert werden, und Trockenbereiche, in denen die Reinigung
ohne diese speziellen Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel durchgeführt wird,
da Komponenten im Trockenbereich empfindlich auf diese speziellen Reinigungs- und/oder
Desinfektionsmittel reagieren können. Die Transporteinrichtungen transportieren die
Behälter dabei zwischen den Trocken- und Nassbereichen.
[0003] Die Trockenbereiche und die Nassbereiche grenzen in den Anlagen daher regelmäßig
unmittelbar aneinander an, wobei die Transporteinrichtungen zwischen den Trocken-
und Nassbereichen in der Regel stationär angeordnet sind. Bei der Reinigung der Grenzregionen
der Nassbereiche soll ein Übertritt der Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel in
den Trockenbereich vermieden werden, um die Komponenten im Trockenbereich zu schonen,
die empfindlich auf die Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel reagieren.
[0004] Aus
WO 2019/048249 A1 ist eine Behälterbehandlungsanlage mit mindestens zwei unterschiedlichen Anlagenbereichen
bekannt, wobei Fördereinrichtungen Behälter zwischen den Anlagenbereichen transportieren.
Die Bereiche sind durch einen Maschinenschutz mit einem Fenster voneinander begrenzt,
wobei die Behälter durch das Fenster zwischen den Anlagenbereichen transportiert werden
können. Die Fenster sind durch ein senkrecht verschiebbares ein- oder mehrteiliges
Schottelement zumindest teilweise verschließbar. Die senkrecht verschiebbaren Schottelemente
weisen allerdings Bereiche auf, die schmale Spalte aufweisen und in denen eine Reinigung
erschwert ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schleuse bereitzustellen, die eine vereinfachte
Handhabung aufweist sowie einfach zu reinigen und kostengünstig ist.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche sowie der folgenden Beschreibung.
[0007] Bei einer Schleuse für eine Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln von Behältern,
umfassend eine Kammer mit einer ersten Wand, eine erste Durchtrittsöffnung für Behälter,
die in der ersten Wand angeordnet ist, und ein erstes Schott zum Verschließen der
ersten Durchtrittsöffnung, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schleuse in der
Kammer eine erste Achse aufweist, wobei das erste Schott zwischen einer ersten Stellung
und einer zweiten Stellung um die erste Achse schwenkbar gelagert ist, wobei das erste
Schott in der ersten Stellung die erste Durchtrittsöffnung blockiert und in der zweiten
Stellung die erste Durchtrittsöffnung freigibt.
[0008] Mit der Erfindung wird damit eine Schleuse bereitgestellt, deren erstes Schott um
die erste Achse schwenkbar gelagert ist, um die erste Durchtrittsöffnung in der ersten
Wand zu öffnen und zu schließen. Die Schleuse kann z. B. zwischen verschiedenen Anlagenteilen
einer Anlage in einem Transportpfad der Behälter angeordnet sein. Die Schleuse kann
z. B. zwischen einem Anlagenteil im Trockenbereich und einem Anlagenteile im Nassbereich
der Anlage angeordnet sein. In einer vertikalen Richtung kann die Wand sich in gerader
Linie erstrecken. Weiter kann die Kammer beispielsweise zylinderförmig sein oder gerade
Wände aufweisen. Das erste Schott kann mittels eines um die erste Achse schwenkbaren
Trägerelements, z. B. einer Strebe, mit der ersten Achse verbunden sein und sich radial
von der ersten Achse zum ersten Schott erstrecken. Das Schwenken des ersten Schotts
kann damit z. B. mittels eines Antriebs bewirkt werden, der an der ersten Achse angeordnet
ist. Das erste Schott weist weiter mindestens zwei Stellungen auf, wobei das Schott
in einer ersten Stellung die erste Durchtrittsöffnung blockiert und in einer zweiten
Stellung die erste Durchtrittöffnung freigibt. Um zwischen den beiden Stellungen zu
wechseln, kann das erste Schott um die erste Achse verschwenkt werden. Dabei wird
das erste Schott über einen Rand der Öffnung über die erste Durchtrittsöffnung bzw.
von der ersten Durchtrittsöffnung bewegt. Vorzugsweise handelt es sich bei der ersten
Achse um eine vertikale Achse. Weiter kann das erste Schott außerhalb der Kammer oder
innerhalb der Kammer angeordnet sein. Für das Bereitstellen des Schotts werden schmale
Spalte vermieden, die schwer zu reinigen sind, so dass die Schleuse eine vereinfachte
Handhabung aufweist sowie einfach zu reinigen und kostengünstig ist.
[0009] Unter dem Behandeln von Behältern kann zum Beispiel ein Reinigen, ein Sterilisieren,
ein Beschichten, ein Etikettieren und/oder Füllen der Behälter verstanden werden.
[0010] Denkbar ist, dass das erste Schott beispielsweise in einem Bogen um die erste Achse
schwenkbar ist. Das erste Schott kann in dieser Ausführungsform beim Verschwenken
zwischen der ersten und der zweiten Stellung einer bogenförmigen, vorzugsweise einer
kreisbogenförmigen, Bahn folgen.
[0011] Gemäß einem Beispiel kann die Kammer mindestens einen Transportstern für Behälter
aufweisen, der um die erste Achse drehbar gelagert ist und einen Drehantrieb zum Drehen
des Transportsterns aufweist.
[0012] Die erste Wand erstreckt sich vorzugsweise zumindest teilweise um den mindestens
einen Transportstern herum, wobei der Bogen passend zu der Krümmung des Umfangs des
Transportsterns ausgebildet ist. Weiter kann die Kammer mehrere Transportsterne aufweisen.
Die weiteren Wände der Kammer können dann zumindest teilweise das Volumen der Kammer
umschließen. Ein Transportstern kann Greifer für die Behälter aufweisen, wobei die
Greifer die Behälter zum Beispiel an einem Haltekragen im Mündungsbereich des Behälters
greifen. Die Greifer können entlang eines Umfangs des Transportsterns verteilt angeordnet
sein, so dass bei einer Drehung des Transportsterns ein Transport der gegriffenen
Behälter stattfindet.
[0013] Gemäß einem weiteren Beispiel kann das erste Schott eine lösbare Kupplung zum Verbinden
des ersten Schotts mit dem Drehantrieb aufweisen, wobei das erste Schott durch den
Drehantrieb um die erste Achse verschwenkbar ist, wenn das erste Schott durch die
lösbare Kupplung mit dem Drehantrieb verbunden ist.
[0014] Die lösbare Kupplung kann unmittelbar am Transportstern ansetzen oder an der drehenden
Achse des mindestens einen Transportsterns, die sich entlang der ersten Achse erstreckt.
Alternativ oder zusätzlich kann die lösbare Kupplung unmittelbar am Drehantrieb ansetzen.
Weiter kann die lösbare Kupplung vorzugsweise einen in Axialrichtung der ersten Achse
beweglichen Koppelfinger umfassen. Zum Verbinden kann der Koppelfinger in eine passende
Öffnung des mindestens einen Transportsterns eingreifen. Mit der lösbaren Kupplung
kann das erste Schott mittels des für den Transportstern vorgesehen Drehantriebs um
die erste Achse verschwenkt werden, um die erste Durchtrittsöffnung zu öffnen oder
zu schließen. Es wird dann kein separater Antrieb für das erste Schott benötigt. Wenn
die lösbare Kupplung das erste Schott mit dem Drehantrieb verbindet, kann das Verschwenken
des ersten Schotts zwischen der ersten und der zweiten Stellung gleichzeitig mit einer
Drehung des Transportsterns durchgeführt werden.
[0015] Denkbar ist weiter, dass das erste Schott zum Beispiel einen separaten Antrieb zum
Verschwenken des ersten Schotts aufweisen kann. In diesen Fall sind der separate Antrieb
und der Drehantrieb für den Transportstern voneinander getrennt.
[0016] Gemäß einem weiteren Beispiel kann das erste Schott einen Schlitz für Greifer eines
Transportsterns aufweisen.
[0017] Die Behälter können zwischen verschiedenen Transportsternen übergeben werden. Dazu
kann es erforderlich sein, dass die Greifer verschiedener Transportsterne sich an
einer Übergabeposition überlappen. Daher können die Greifer eines außerhalb der Kammer
angeordneten Transportsterns in die Kammer hineinragen und in das Innere der Kammer
der Schleuse eingreifen. Durch den Schlitz können die Greifer des außerhalb der Kammer
angeordneten Transportsterns in die Kammer ragen, ohne dass das erste Schott bei Wechseln
zwischen den Stellungen mit den Greifern kollidiert. Weiter wird dann kein zweiteiliges
erstes Schott benötigt, wobei der erste Teil des ersten Schotts oberhalb und ein zweiter
Teil des ersten Schotts unterhalb der Greifer bewegt wird.
[0018] Weiter ist denkbar, dass das erste Schott z. B. näher als die erste Wand an der ersten
Achse angeordnet ist. Das erste Schott kann dann innerhalb der Kammer angeordnet sein,
z. B. an einem Übergang zu einem Nassbereich. Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit,
die außerhalb der Kammer verwendet wird und an die Außenseite der ersten Wand gelangt,
kann dann von der ersten Wand innerhalb der Kammer abtropfen. Ein Austreten von Reinigungs-
und/oder Desinfektionsflüssigkeit aus der Kammer bzw. aus dem Nassbereich kann damit
verringert oder völlig vermieden werden.
[0019] Alternativ ist denkbar, dass das erste Schott z. B. weiter als die erste Wand von
der Achse angeordnet ist. Das erste Schott ist dann außerhalb der Kammer angeordnet
sein, z. B. bei einem Übergang in einen Trockenbereich. Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit,
die innerhalb der Kammer verwendet wird und auf die Innenseite der ersten Wand gelangt,
kann dann innerhalb der Kammer abtropfen. Damit wird ein Durchtritt der Reinigungs-
und/oder Desinfektionsflüssigkeit durch die Schleuse weiter verringert oder völlig
vermieden.
[0020] Weiter ist denkbar, dass der Boden der Schleuse als Wanne ausgebildet ist, wobei
die Wanne eine erste Wannenwand aufweisen kann, die sich parallel zur ersten Wand
erstreckt. Die erste Wannenwand ist vorzugsweise weiter von der ersten Achse als das
erste Schott angeordnet, wenn das erste Schott weiter als die erste Wand von der ersten
Achse angeordnet ist. Reinigungs- und Desinfektionsmittel, das von innerhalb der Kammer
an das erste Schott gelangt, kann dann innerhalb der Kammer abtropfen und wird am
Boden durch die erste Wannenwand an einem Austreten aus der Kammer gehindert. Weiter
kann die erste Wannenwand z. B. als Schwelle ausgebildet sein, wobei in einer Richtung
parallel zur ersten Achse ein Abstand zwischen der ersten Wand und der ersten Wannenwand
ausgebildet sein kann.
[0021] Wenn das erste Schott näher als die erste Wand an der ersten Achse angeordnet ist,
kann die erste Wannenwand näher an der ersten Achse als das erste Schott angeordnet
sein. Reinigungs- und Desinfektionsmittel, das von außerhalb der Kammer an das erste
Schott gelangt, kann dann außerhalb der Kammer abtropfen und wird am Boden von der
ersten Wannenwand an einem Eindringen in die Kammer gehindert.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Kammer eine zweite Wand mit einer
zweiten Durchtrittsöffnung und ein zweites Schott zum Verschließen der zweiten Durchtrittsöffnung
aufweisen, wobei das zweite Schott zwischen einer dritten Stellung und einer vierten
Stellung um eine zweite Achse schwenkbar gelagert ist, wobei das zweite Schott in
der dritten Stellung die zweite Durchtrittsöffnung blockiert und in der vierten Stellung
die zweite Durchtrittsöffnung freigibt. Vorzugsweise handelt es sich bei der zweiten
Achse um eine vertikale Achse.
[0023] Das zweite Schott kann zum Beispiel einen separaten Antrieb haben oder über eigene
oder gemeinsame lösbare Kupplung durch den Drehantrieb des mindestens einen Transportsterns
angetrieben werden, der innerhalb der Kammer angeordnet sein kann.
[0024] Weiter kann die zweite Wand gegenüberliegend zur ersten Wand angeordnet sein. Die
erste Durchtrittsöffnung und die zweite Durchtrittsöffnung können bezüglich der Kammer
ebenfalls einander gegenüberliegen angeordnet sein. Beispielsweise kann die erste
Wand im Trockenbereich angeordnet sein und die zweite Wand im Nassbereich.
[0025] Die erste Achse und die zweite Achse können zum Beispiel an der gleichen Position,
z. B. als Achse eines einzigen Transportsterns, oder voneinander beabstandet, z. B.
als Achsen von zwei Transportsternen, in der Kammer angeordnet sein.
[0026] Gemäß einem Beispiel können die erste Achse und die zweite Achse durch eine gemeinsame
Achse gebildet werden.
[0027] Der Abstand des ersten Schotts von der gemeinsamen Achse und der Abstand des zweiten
Schotts von der gemeinsamen Achse können unterschiedlich sein, um eine Kollision zu
vermeiden. Damit sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass der Abstand der beiden Schotts
zu der gemeinsamen Achse gleich ist.
[0028] Das erste Schott und das zweite Schott können eine feste oder variable Winkelbeziehung
zueinander aufweisen und können um die gemeinsame Achse gleich- oder gegensinnig zueinander
bewegt werden. Wenn die beiden Schotts gegensinnig zueinander bewegt werden, können
die beiden Schotts jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen. Weiter können die beiden
Schotts dann jede Winkelbeziehung in Bezug zur gemeinsamen Achse zueinander annehmen,
sofern eine Kollision vermieden wird. Die erste und zweite Durchtrittsöffnung können
dann unabhängig voneinander geöffnet und verschlossen werden.
[0029] Wenn die beiden Schotts gleichsinnig um die gemeinsame Achse bewegt werden, können
sie fest miteinander verbunden sein und einen gemeinsamen Antrieb aufweisen. Dann
können die beiden Schotts bezüglich der gemeinsamen Achse beispielsweise einander
diametral gegenüber angeordnet sein. Alternativ können die beiden Schotts einen festen
Winkel ungleich 180° in Bezug zur gemeinsamen Achse einschließen. Im Fall eine festen
Winkelbeziehung können die beiden Schotts die entsprechenden Durchtrittsöffnungen
zumindest in einer Stellung gleichzeitig verschließen.
[0030] Weiter kann das erste Schott in einem ersten alternativen Beispiel näher als die
erste Wand an der ersten Achse angeordnet sein und das zweite Schott weiter als die
zweite Wand von der zweiten Achse angeordnet sein. In einem zweiten alternativen weiteren
Beispiel kann das erste Schott weiter als die erste Wand von der ersten Achse angeordnet
sein und das zweite Schott näher als die zweite Wand an der zweiten Achse angeordnet
sein.
[0031] In der ersten Alternative kann Reinigungs- und Desinfektionsmittel, das von außerhalb
der Kammer an die erste Wand gelangt, dann von der ersten Wand außerhalb der Kammer
abtropfen. Entsprechend kann Reinigungs- und Desinfektionsmittel, das von innerhalb
der Kammer an die zweite Wand gelangt, in die Kammer hinein abtropfen. In Bezug auf
die zweite Alternative gilt selbstverständlich das Umgekehrte.
[0032] In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann sich die zweite Wand in einem Bogen um
eine in der Kammer angeordneten zweite Achse erstrecken und das zweite Schott zwischen
einer dritten Stellung und einer vierten Stellung, vorzugsweise entlang der zweiten
Wand, um die zweite Achse schwenkbar gelagert sein.
[0033] Zusätzlich können die erste Wand und die zweite Wand jeweils halbzylinderförmig ausgebildet
sein.
[0034] In einem weiteren Beispiel kann die erste Wand einen kleineren Radius hinsichtlich
der ersten Achse als die zweite Wand hinsichtlich der zweiten Achse aufweisen.
[0035] Gemäß einem Beispiel kann ein Trägerelement das erste Schott mit der ersten Achse
verbinden, wobei das erste Schott an einem ersten Endstück des Trägerelements angeordnet
ist und ein gegenüberliegendes zweites Endstück schwenkbar an der ersten Achse gelagert
ist.
[0036] Denkbar ist, dass die lösbare Kupplung an dem Trägerelement angeordnet sein kann.
Wenn ein Transportstern in der Kammer angeordnet ist, kann sich das Trägerelement
unterhalb des Transportsterns von der ersten Achse zum ersten Schott erstrecken. Der
Abstand zwischen dem Trägerelement und dem Transportstern ist dann derart groß gewählt,
dass eine Kollision mit von dem Transportstern gehaltenen Behältern vermieden wird.
[0037] Gemäß einem Beispiel kann die erste Wand eine sich um die erste Achse erstreckende
Öffnung aufweisen, durch die sich das Trägerelement von der ersten Achse zum ersten
Schott erstreckt.
[0038] Die erste Öffnung kann z. B. ein Schlitz sein, der sich entlang der ersten Wand um
die erste Achse erstreckt. Weiter kann die erste Wand von einem Boden der Schleuse
beabstandet angeordnet sein, so dass die erste Öffnung zwischen dem Boden und dem
Rand der ersten Wand ausgebildet wird. Dazu kann die erste Wand z. B. an einem oberen
Rand an einer auf dem Boden abgestützten Decke der Kammer bzw. Schleuse befestigt
sein.
[0039] Das zweite Schott kann ebenfalls über ein Trägerelement mit der Achse verbunden sein.
[0040] Die erste Wand und/oder das erste Schott können gemäß einem weiteren Beispiel aus
Metall, insbesondere Edelstahl, oder aus Kunststoff, insbesondere Acrylglas, oder
aus Glas hergestellt sein. Edelstahl ist unempfindlich gegenüber der meisten Reinigungs-
und Desinfektionsmittel. Acrylglas bzw. Glas können ebenfalls unempfindlich gegenüber
der meisten Reinigungs- und Desinfektionsmittel sein und sind transparent.
[0041] Weiter ist denkbar, dass die Schleuse eine Absaugeinrichtung für Reinigungs- und/oder
Desinfektionsmittel aufweisen kann.
[0042] Durch das Absaugen kann eine Luftströmung in der Kammer erzeugt werden, die eine
Wahrscheinlichkeit eines Austritts von Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel verringert.
Die Absaugeinrichtung kann beispielsweise an einer Decke der Kammer angeordnet sein,
so dass Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel nach oben abgesaugt wird.
[0043] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann sich die erste Wand in einem Bogen um die erste
Achse erstrecken, wobei das erste Schott zwischen der ersten Stellung und der zweiten
Stellung, vorzugsweise entlang der ersten Wand, um die erste Achse schwenkbar gelagert
sein kann.
[0044] Die erste Wand kann um die erste Achse gebogen ausgebildet sein, wobei der Bogen
insbesondere ein Kreisbogen sein kann. Wenn die erste Wand sich um 180° um die erste
Achse erstreckt, kann die Kammer im Bereich der ersten Wand damit als Halbzylinder
ausgebildet sein. Dabei kann sich das erste Schott entlang der bogenförmigen ersten
Wand bewegen. Das erste Schott kann weiter beispielsweise eine zur ersten Wand passende
Krümmung aufweisen, um den Abstand zwischen dem ersten Schott und der ersten Wand
zu minimieren. Das erste Schott kann weiter au-ßen oder innen an der ersten Wand entlang
bewegt werden.
[0045] Weiter ist denkbar, dass die erste Wand plan ausgebildet sein kann. Dabei sei nicht
ausgeschlossen, dass die erste Wand auch eine andere Form aufweisen kann. Ebenso ist
denkbar, dass die zweite Wand plan ausgebildet sein kann, wobei nicht ausgeschlossen
werden soll, dass die zweite Wand auch eine andere Form aufweisen kann.
[0046] Weiter betrifft die Erfindung eine Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln von Behältern,
umfassend einen ersten Anlagenteil mit einer ersten Einheit zum Herstellen und/oder
Behandeln von Behältern, einen zweiten Anlagenteil mit einer zweiten Einheit zum Behandeln
der Behälter, eine Schleuse nach der vorangegangenen Beschreibung und einer Transporteinrichtung
zum Transportieren der Behälter durch die Schleuse zwischen der ersten Einheit und
der zweiten Einheit.
[0047] Vorteile und Wirkungen sowie Weiterbildungen der Anlage ergeben sich aus den Vorteilen
und Wirkungen sowie Weiterbildungen der oben beschriebenen Schleuse. Zur Vermeidung
von Wiederholungen wird daher in dieser Hinsicht auf die vorangegangene Beschreibung
verwiesen.
[0048] Der erste Anlagenteil mit der ersten Einheit kann als Trockenbereich ausgebildet
sein, wobei der zweiten Anlagenteil mit der zweiten Einheit als Nassbereich ausgebildet
sein kann. Wenn zum Beispiel das erste Schott am ersten Anlagenteil angeordnet ist,
kann es weiter als die erste Wand von der Achse entfernt angeordnet sein. Reinigungs-
und Desinfektionsmittel, das von der Kammer an die erste Wand gelangt, kann dann in
die Kammer hinein abtropfen.
[0049] Wenn das erste Schott beispielsweise am zweiten Anlagenteil angeordnet ist, kann
das erste Schott näher als die erste Wand an der ersten Achse angeordnet sein. Reinigungs-
und Desinfektionsmittel, das von außerhalb der Kammer an die erste Wand gelangt, kann
dann außerhalb der Kammer abtropfen.
[0050] Gemäß einem Beispiel kann die Transporteinrichtung mindestens einen um die erste
Achse drehbar gelagerten Transportstern aufweisen, der in der Schleuse angeordnet
ist, wobei sich die erste Wand zumindest teilweise um den Transportstern erstreckt.
[0051] Weiter können in der Kammer der Schleuse mehrere Transportsterne angeordnet sein.
[0052] Gemäß einem weiteren Beispiel kann die zweite Einheit eine Desinfektionsvorrichtung
für die Behälter und/oder eine Füllvorrichtung für die Behälter sein.
[0053] Die Füllvorrichtung ist vorzugsweise eine als Rundläufermaschine ausgebildete Füllmaschine.
Weiter kann die Füllvorrichtung eine Einrichtung zur Behälter-Sterilisation aufweisen.
[0054] Gemäß einem anderen Beispiel kann die erste Einheit eine Blasmaschine, insbesondere
eine Streckblasmaschine, sein. Die Blasmaschine ist vorzugsweise eine Rundläufermaschine.
Weiter kann die Blasmaschine eine Einrichtung zur Preform-Sterilisation aufweisen.
[0055] Im Folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter Ausführungsformen mittels der
beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln von Behältern;
- Figur 2a, b
- eine schematische Draufsicht auf eine Schleuse für die Anlage;
- Figur 3
- eine schematische Querschnittsdarstellung der Schleuse;
- Figur 4a, b
- eine schematische Seitenansicht der Schleuse;
- Figur 5
- eine schematische Draufsicht eines zweiten Beispiels der Schleuse; und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines dritten Beispiels der Schleuse.
[0056] In Figur 1 ist eine Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln von Behältern dargestellt,
auf die im Folgenden in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 80 verwiesen wird.
Die Anlage 80 weist einen ersten Anlagenteil 82 und eine zweiten Anlagenteil 86 auf.
[0057] Der ersten Anlagenteil 82 kann als Trockenbereich ausgebildet sein und eine erste
Einheit 84 aufweisen. Die erste Einheit 84 kann eine Blasmaschine, insbesondere eine
Streckblasmaschine, sein.
[0058] Der zweite Anlagenteil 86 kann als Nassbereich ausgebildet sein und eine zweite Einheit
88 aufweisen. Die zweite Einheit 88 kann eine Desinfektionsvorrichtung für die Behälter
und/oder eine Füllvorrichtung für die Behälter sein.
[0059] Weiter weist die Anlage 80 eine Transporteinrichtung 90 auf, die Behälter zwischen
der ersten Einheit 84 und der zweiten Einheit 88 transportieren kann. Dazu weist die
Transporteinrichtung 90 Transportsterne 24, 40, 44 auf. In diesem Beispiel sind drei
Transportsterne 24, 40, 44 dargestellt. Die Transporteinrichtung 90 kann jedoch eine
beliebige Anzahl Transportsterne 24, 40, 44 aufweisen.
[0060] Jeder Transportstern 24, 40, 44 ist um eine eigene Achse drehbar gelagert und kann
Greifer zum Greifen der Behälter aufweisen. Die Greifer können entlang der Umfänge
der Transportsterne 24, 40, 44 verteilt angeordnet sein. Die Transportsterne 24, 40,
44 sind weiter derart angeordnet, dass sie einander Behälter übergeben können. Der
Pfad, auf dem die Behälter transportiert werden, kann als Transportpfad bezeichnet
werden.
[0061] Zwischen dem ersten Anlagenteil 82 und dem zweiten Anlagenteil 86 ist eine Schleuse
10 angeordnet, wobei die Transporteinrichtung 90 die Behälter durch die Schleuse 10
transportiert.
[0062] Fig. 2a und 2b zeigen eine Draufsicht auf eine Schleuse 10. In diesem Beispiel weist
die Schleuse 10 eine Kammer 14 auf, in der ein Transportstern 24 der Transporteinrichtung
90 angeordnet ist. Dabei ist der Transportstern 24 um eine erste Achse 22 drehbar
gelagert und kann mittels eines Drehantriebs um die erste Achse 22 gedreht werden.
[0063] Außerhalb der Kammer 14 sind ein zweiter Transportstern 40 in einem Trockenbereich
und ein dritter Transportstern 44 in einem Nassbereich dargestellt, wobei die Behälter
12 an einer ersten Übergabeposition zwischen dem zweiten Transportstern 40 und dem
Transportstern 24 übergeben werden und an einer zweiten Übergabeposition zwischen
dem dritten Transportstern 44 und dem Transportstern 24 übergeben werden. Dazu ragen
Abschnitte des zweiten und dritten Transportsterns 40, 44 von außen in die Kammer
14.
[0064] Die Kammer 14 wird durch eine erste Wand 16 und eine zweite Wand 46 begrenzt. Die
erste und die zweite Wand 16, 46 erstrecken sich um den Transportstern 24. Weiter
erstrecken sich die erste Wand 16 und die zweite Wand 46 in einem Bogen um die erste
Achse 22 herum. Dabei weisen sowohl die erste Wand 16 als auch die zweite Wand 46
eine halbzylindrische Form auf. Jede der beiden Wände 16, 46 kann daher einem Kreisbogen
um die erste Achse 22 folgen.
[0065] Für den Transport der Behälter 12 weist die erste Wand 16 an der Übergabeposition
zwischen dem zweiten Transportstern 40 und dem Transportstern 24 eine erste Durchtrittsöffnung
18 für die Behälter 12 auf. Analog weist die zweite Wand 46 eine zweite Durchtrittsöffnung
48 an der Übergabeposition zwischen dem Transportstern 24 und dem dritten Transportstern
44 auf.
[0066] Zum Verschließen der ersten Durchtrittsöffnung 18 weist die Schleuse 10 ein erstes
Schott 20 auf, das entlang der ersten Wand 16 um die erste Achse 22 schwenkbar gelagert
ist. Dabei kann das erste Schott 20 zwischen einer ersten Stellung, in der das erste
Schott 20 die erste Durchtrittsöffnung 18 blockiert, und einer zweiten Stellung, in
der das erste Schott 20 die erste Durchtrittsöffnung 18 freigibt, verschwenkt werden.
[0067] Das erste Schott 20 kann an einem Trägerelement 56 befestigt sein, das als Strebe
ausgebildet sein kann. Dabei ist das erste Schott 20 an einem ersten Endstück 60 des
Trägerelements 56 befestigt. Das Trägerelement 56 kann an einem Mittelstück 61 an
einer Hülle 28 des Transportsterns 24 gelagert sein, die sich entlang der ersten Achse
22 erstreckt. Bei einer Drehung des Transportsterns 24 dreht sich die Hülle 28 nicht
mit.
[0068] Zum Verschließen der zweiten Durchtrittsöffnung 48 weist die Schleuse 10 ein zweites
Schott 50 auf, das entlang der zweiten Wand 46 um die zweite Achse 22 schwenkbar gelagert
ist. Dabei kann das zweite Schott 50 zwischen einer dritten Stellung, in der das zweite
Schott 50 die zweite Durchtrittsöffnung 48 blockiert, und einer vierten Stellung,
in der das zweite Schott 50 die zweite Durchtrittsöffnung 48 freigibt, verschwenkt
werden.
[0069] Das zweite Schott 50 kann ebenfalls über das Trägerelement 56 an der Hülle 28 des
Transportsterns 24 gelagert sein, die sich entlang der zweiten Achse 22 erstreckt.
Damit ist die Winkelbeziehung zwischen dem ersten Schott 20 und dem zweiten Schott
50 in diesem Beispiel fix.
[0070] Weiter bildet die erste Achse 22 eine gemeinsame Achse 54 für die beiden Schotts
20, 50.
[0071] Fig. 2a zeigt das erste und zweite Schott 20, 50 in der zweiten bzw. vierten Stellung,
in der die erste und zweite Durchtrittsöffnung 18, 48 freigegeben sind. Die Transportsterne
24, 40, 44 können daher Behälter 12 durch die Schleuse transportieren.
[0072] Fig. 2b zeigt das erste und zweite Schott 20, 50 in der ersten bzw. dritten Stellung,
in der die erste und zweite Durchtrittsöffnung 18, 48 blockiert sind. Die Transportsterne
24, 40, 44 können daher keine Behälter 12 durch die Schleuse 10 transportieren. Vor
dem Blockieren wurde ein Zustrom an Behältern 12 gestoppt, so dass der Transportpfad
geleert wurde.
[0073] Zum Antreiben des ersten Schotts 20 kann das erste Schott 20 über eine lösbare Kupplung
30 mit dem Transportstern 24 verbunden werden, die in diesem Beispiel an dem Trägerelement
56 befestigt ist. Für das Verbinden kann der Transportstern 24 eine Koppelöffnung
32 aufweisen, in die ein Koppelfinger der lösbare Kupplung 30 eingefahren werden kann,
wenn die lösbare Kupplung 30 und die Koppelöffnung 32 passend zueinander angeordnet
sind.
[0074] Dazu kann der Transportstern 24 so weit gedreht werden, bis die Koppelöffnung 32
über der lösbare Kupplung 30 angeordnet ist. Der Koppelfinger kann dann aus der lösbare
Kupplung 30 hinausfahren und in die Koppelöffnung 32 gesteckt werden.
[0075] Nach der Kopplung kann das erste Schott 20 über eine Drehung des Transportsterns
24 um die erste Achse 22 gedreht werden.
[0076] Da in diesem Beispiel das zweite Schott 50 an einem dem ersten Endstück 60 gegenüberliegenden
zweiten Endstück 62 des Trägerelements 56 befestigt. Damit kann das zweite Schott
50 gleichzeitig mit dem ersten Schott 20 um die erste Achse 22 gedreht werden.
[0077] Fig. 3 zeigt ein schematische Querschnittsdarstellung der Schleuse 10. Dabei ist
dargestellt, dass sich das Trägerelement 56 unterhalb des Transportsterns 24 erstreckt
und die lösbare Kupplung 30 einen vertikalen Abstand zwischen dem Transportstern 24
und dem Trägerelement 56 überbrückt. Der Doppelpfeil deutet das Einfahren und das
Ausfahren des Koppelfingers an.
[0078] Die lösbare Kupplung 30 kann alternativ z. B. eine Magnetkupplung aufweisen und/oder
unmittelbar an dem Drehantrieb 26 des Transportsterns 24 angreifen.
[0079] Weiter kann ein separater Antrieb 34 anstatt des Drehantriebs 26 des Transportsterns
24 für das Bewegen des ersten Schotts 20 vorgesehen werden.
[0080] Um ein Austreten von Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit aus der Kammer
14 zu vermeiden, kann die Schleuse 10 weiter eine Absaugvorrichtung 72 aufweisen.
Die Absaugvorrichtung 72 kann z. B. an der Decke der Kammer 14 angeordnet sein.
[0081] Weiter kann die erste Wand 16, die am Trockenbereich angeordnet ist, einen geringeren
Abstand zur ersten Achse 22 als das erste Schott 20 aufweisen. Reinigungs- und/oder
Desinfektionsflüssigkeit, die in der Kammer 14 verwendet wird, würde dann, wie aus
Fig. 3 ersichtlich, von der ersten Wand 16 in die Kammer 14 abtropfen.
[0082] Zusätzlich kann die Schleuse 10 einen Boden aufweisen, der als Wanne mit einer ersten
Wannenwand 68 ausgebildet ist. Die erste Wannenwand 68 kann als Schwelle für die erste
Durchtrittsöffnung 18 ausgebildet sein. Das erste Schott 20 kann dabei einen geringeren
Abstand zur ersten Achse 22 als die erste Wannenwand 68 aufweisen. Reinigungs- und/oder
Desinfektionsflüssigkeit, die in der Kammer 14 verwendet wird, würde dann, wie aus
Fig. 3 ersichtlich, von dem ersten Schott 20 in die Wanne abtropfen.
[0083] Weiter kann die zweite Wand 46, die am Nassbereich angeordnet ist, einen größeren
Abstand zur ersten Achse 22 als das zweite Schott 50 aufweisen. Reinigungs- und/oder
Desinfektionsflüssigkeit, die im Nassbereich verwendet wird, würde dann, wie aus Fig.
3 ersichtlich, von der zweiten Wand 46 in den Nassbereich abtropfen und nicht in die
Kammer 14.
[0084] Die Wanne kann weiter eine zweite Wannenwand 70 aufweisen, die als Schwelle für die
zweite Durchtrittsöffnung 48 ausgebildet ist. Das zweite Schott 50 kann dabei einen
größeren Abstand zur ersten Achse 22 als die zweite Wannenwand 70 aufweisen. Reinigungs-
und/oder Desinfektionsflüssigkeit, die in dem Nassbereich verwendet wird, würde dann,
wie aus Fig. 3 ersichtlich, von dem zweiten Schott 50 in den Nassbereich abtropfen
und nicht in die Kammer 14 gelangen.
[0085] Die zweite Wannenwand 70 kann eine Höhe aufweisen, die kleiner ist als die Höhe,
in der das Trägerelement 56 angeordnet ist, so dass das Trägerelement 56 oberhalb
der zweiten Wannenwand 70 verschwenkt werden kann.
[0086] Dazu zeigen Fig. 4a und 4b schematische Seitenansichten der Schleuse 10. In Fig.
4a ist eine Sicht auf das erste Schott 20 dargestellt, das sich in der ersten Stellung
befindet.
[0087] Zwischen der ersten Wand 16 und der ersten Wannenwand 68 ist in vertikaler Richtung
eine erste Öffnung 66 angeordnet, die sich um die erste Achse 22 erstreckt. Das Trägerelement
56 erstreckt sich aus der Kammer 14 durch die Öffnung 66 zum ersten Schott 20. Die
erste Wannenwand 68 ist in radialer Richtung zur ersten Achse 22 vor dem ersten Schott
20 angeordnet, das seinerseits vor der ersten Wand 16 angeordnet ist.
[0088] Das erste Schott 20 weist einen ersten Schlitz 36 auf. Durch den ersten Schlitz 36
erstrecken sich Greifer 38 des Transportsterns 40 in die Kammer 14. Der erste Schlitz
36 ist in diesem Beispiel nach rechts offen ausgebildet. Das erste Schott 20 kann
daher nach links in die zweite Stellung verschwenkt werden.
[0089] In Fig. 4b ist eine Sicht auf das zweite Schott 50 dargestellt, das sich in der dritten
Stellung befindet.
[0090] Zwischen der zweiten Wand 46 und der zweiten Wannenwand 70 ist in vertikaler Richtung
eine zweite Öffnung 67 angeordnet, die sich um die zweite Achse 22 erstreckt.
[0091] Die zweite Wand 46 ist in radialer Richtung zur zweiten Achse 22 vor dem zweiten
Schott 50 angeordnet, das seinerseits vor der zweiten Wannenwand 70 angeordnet ist.
[0092] Das zweite Schott 50 weist einen zweiten Schlitz 47 auf. Durch den zweiten Schlitz
47 erstrecken sich Greifer 45 des Transportrads 44 in die Kammer 14. Der zweite Schlitz
47 ist in diesem Beispiel nach rechts offen ausgebildet. Das zweite Schott 50 kann
daher nach links in die vierte Stellung verschwenkt werden.
[0093] In Figur 5 ist ein weiteres Beispiel der Schleuse 10 schematisch in einer Draufsicht
dargestellt.
[0094] In diesem Beispiel ist das zweite Schott 50 mittels eines zweiten Trägerelements
92 mit der gemeinsamen Achse 54 verbunden. Das zweite Trägerelement 92 weist eine
zweite lösbare Kupplung 94 auf, mit der das zweite Schott 50 mit dem Drehantrieb 26
des Transportsterns 24 verbunden werden kann. Nach dem Verbinden kann das zweite Schott
50 mittels des Drehantriebs 26 um die gemeinsame Achse 54 verschwenkt werden.
[0095] Die lösbare Kupplung 30 und die zweite lösbare Kupplung 94 können nacheinander mittels
der Koppelöffnung 32 an den Transportstern 24 an- und abkoppeln. Der Drehantrieb 26
des Transportsterns 24 kann dann das erste Schott 20 und das zweite Schott 50 nacheinander
und ggf. in verschiedene Drehrichtungen verschwenken.
[0096] Alternativ kann das zweite Schott 50 mit einem vom Drehantrieb 26 zweiten separaten
Antrieb 58 verschwenkt werden. Weiter kann das erste Schott 20 optional ebenfalls
mit einem separaten Antrieb 34 verschwenkt werden. Dann können das erste und das zweite
Schott 20, 50 gleichzeitig in verschiedene Drehrichtungen verschwenkt werden.
[0097] In Fig. 6 ist ein weiteres Beispiel der Schleuse 10 schematisch in einer Draufsicht
dargestellt. Die Schleuse 10 weist in diesem Beispiel zusätzlich zum ersten Transportstern
24 einen weiteren Transportstern 24' in der Kammer 14 auf.
[0098] Der erste Transportstern 24 ist dabei an der ersten Wand 16 angeordnet und um die
erste Achse 22 drehbar gelagert. Dabei erstreckt sich die erste Wand 16 in einem Bogen
um die erste Achse 22. Weiter ist das erste Schott 20 um die erste Achse 22 verschwenkbar
gelagert. Das erste Schott 20 kann mittels des erste Drehantriebs 26 des Transportsterns
24 verschwenkt werden, wenn das erste Schott 20 an den Transportstern 24 gekoppelt
wird.
[0099] Alternativ kann der erste separate Antrieb 34 vorgesehen werden, um das erste Schott
20 zu verschwenken.
[0100] Der weitere Transportstern 24` ist an der zweiten Wand 46 angeordnet und drehbar
um eine zweite Achse 52 gelagert. Dabei erstreckt sich die zweite Wand 46 in einem
Bogen um die zweite Achse 52. Weiter ist das zweite Schott 50 um die zweite Achse
52 verschwenkbar gelagert. Das zweite Schott 50 kann mittels des zweiten Drehantriebs
96 des weiteren Transportsterns 24' verschwenkt werden, wenn das zweite Schott 50
an den weiteren Transportstern 24' gekoppelt wird.
[0101] Alternativ kann der zweite separate Antrieb 58 vorgesehen werden, um das zweite Schott
50 zu verschwenken.
[0102] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann die Kammer 14 kastenförmig
ausgebildet sein. Die erste Wand 16 kann zum Beispiel plan ausgebildet sein, wobei
das erste Schott 20 näher an der ersten Achse 22 als die erste Wand 16 angeordnet
ist. Das erste Schott 16 kann in diesem Beispiel innerhalb der Kammer 14 um die erste
Achse 22 schwenkbar gelagert sein.
[0103] Wenn die Wände der Kammer 14 in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sind,
weist die erste Wand 16 quer zur ersten Achse 22 eine Breite auf, die größer als der
Abstand des ersten Schotts 20 von der ersten Achse 22 ist. Damit wird beim Verschwenken
des ersten Schotts 20 eine Kollision des ersten Schotts 20 mit den an die erste Wand
16 anstoßenden Wänden der Kammer 14 vermieden.
[0104] Insbesondere, wenn das erste Schott 20 innerhalb der Kammer 14 angeordnet ist, kann
die Kammer 14 in weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen in einer Ansicht entlang
der ersten Achse 22 jegliche Form aufweisen, z. B. sechseckig, fünfeckig, elliptisch
usw., sofern das Verschwenken des ersten Schotts 20 nicht durch die Wände der Kammer
behindert wird.
[0105] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen in keiner Weise einer Beschränkung
der Erfindung. Vielmehr kann die Erfindung in vielfältiger Weise abgewandelt werden.
Alle oben beschriebenen Merkmale der Erfindung können allein oder in Kombination miteinander
wesentlich für die Erfindung sein.
Bezugszeichenliste
[0106]
| 10 |
Schleuse |
50 |
zweites Schott |
| 12 |
Behälter |
52 |
zweite Achse |
| 14 |
Kammer |
54 |
gemeinsame Achse |
| 16 |
erste Wand |
56 |
Trägerelement |
| 18 |
erste Durchtrittsöffnung |
58 |
zweiter separate Antrieb |
| 20 |
erstes Schott |
60 |
erstes Endstück |
| 22 |
erste Achse |
61 |
Mittelstück |
| 24 |
Transportstern |
62 |
zweites Endstück |
| 26 |
Drehantrieb |
66 |
erste Öffnung |
| 28 |
Hülle |
67 |
zweite Öffnung |
| 30 |
lösbare Kupplung |
68 |
ersten Wannenwand |
| 32 |
Koppelöffnung |
70 |
zweite Wannenwand |
| 34 |
separater Antrieb |
72 |
Absaugvorrichtung |
| 36 |
erster Schlitz |
80 |
Anlage |
| 38 |
Greifer |
82 |
erster Anlagenteil |
| 40 |
zweiter Transportstern |
84 |
erste Einheit |
| 42 |
Greifer |
86 |
zweiten Anlagenteil |
| 44 |
dritter Transportstern |
88 |
zweite Einheit |
| 45 |
Greifer |
90 |
Transporteinrichtung |
| 46 |
zweite Wand |
92 |
zweites Trägerelements |
| 47 |
zweite Schlitz |
94 |
zweite lösbare Kupplung |
| 48 |
zweite Durchtrittsöffnung |
96 |
zweiter Drehantrieb |
1. Schleuse für eine Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln von Behältern (12), umfassend
eine Kammer (14) mit einer ersten Wand (16), eine erste Durchtrittsöffnung (18) für
Behälter, die in der ersten Wand (16) angeordnet ist, und ein erstes Schott (20) zum
Verschließen der ersten Durchtrittsöffnung (18), dadurch gekennzeichnet, dass die Schleuse (10) in der Kammer (14) eine erste Achse (22) aufweist und das erste
Schott (20) zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung um die erste
Achse (22) schwenkbar gelagert ist, wobei das erste Schott (20) in der ersten Stellung
die erste Durchtrittsöffnung (18) blockiert und in der zweiten Stellung die erste
Durchtrittsöffnung (18) freigibt.
2. Schleuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (14) mindestens einen Transportstern (24) für Behälter (12) aufweist,
der um die erste Achse (22) drehbar gelagert ist und einen Drehantrieb (26) zum Drehen
des Transportsterns (24) aufweist.
3. Schleuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schott (20) eine lösbare Kupplung (30) zum Verbinden des ersten Schotts
(20) mit dem Drehantrieb (26) aufweist, wobei das erste Schott (20) durch den Drehantrieb
(26) um die erste Achse (22) verschwenkbar ist, wenn das erste Schott (20) durch die
lösbare Kupplung (30) mit dem Drehantrieb (26) verbunden ist.
4. Schleuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schott (20) einen separaten Antrieb (34) zum Verschwenken des ersten Schotts
(20) aufweist.
5. Schleuse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schott (20) einen Schlitz (36) für Greifer eines Transportsterns aufweist.
6. Schleuse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (14) eine zweite Wand (46) mit einer zweiten Durchtrittsöffnung (48) und
ein zweites Schott (50) zum Verschließen der zweiten Durchtrittsöffnung (48) aufweist,
wobei das zweite Schott (50) zwischen einer dritten Stellung und einer vierten Stellung
um eine zweite Achse (52) schwenkbar gelagert ist, wobei das zweite Schott (50) in
der dritten Stellung die zweite Durchtrittsöffnung (48) blockiert und in der vierten
Stellung die zweite Durchtrittsöffnung (48) freigibt.
7. Schleuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Achse (22) und die zweite Achse (52) durch eine gemeinsame Achse (54) gebildet
werden.
8. Schleuse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schott (20) näher als die erste Wand (16) an der ersten Achse (22) angeordnet
ist und das zweite Schott (50) weiter als die zweite Wand (46) von der zweiten Achse
(52) angeordnet ist, oder
das erste Schott (20) weiter als die erste Wand (16) von der ersten Achse (22) angeordnet
ist und das zweite Schott (50) näher als die zweite Wand (46) an der zweiten Achse
(52) angeordnet ist.
9. Schleuse nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Wand (46) in einem Bogen um eine in der Kammer (14) angeordneten
zweite Achse (52) erstreckt und das zweite Schott (50) zwischen einer dritten Stellung
und einer vierten Stellung vorzugsweise entlang der zweiten Wand (46) um die zweite
Achse (52) schwenkbar gelagert ist.
10. Schleuse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Trägerelement (56) das erste Schott (20) mit der ersten Achse (22) verbindet,
wobei das erste Schott (20) an einem ersten Endstück (60) des Trägerelements (56)
angeordnet ist und ein gegenüberliegendes zweites Endstück (62) schwenkbar an der
ersten Achse (22) gelagert ist.
11. Schleuse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wand (16) eine sich um die erste Achse (22) erstreckende Öffnung (66) aufweist,
durch die sich das Trägerelement (56) von der ersten Achse (22) zum ersten Schott
(20) erstreckt.
12. Schleuse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleuse (10) eine Absaugeinrichtung (72) für Reinigungs- und/oder Desinfektionsmittel
aufweist.
13. Schleuse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Wand (16) in einem Bogen um die erste Achse (22) erstreckt und das
erste Schott (20) zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung vorzugsweise
entlang der ersten Wand (16) um die erste Achse (22) schwenkbar gelagert ist.
14. Anlage zum Herstellen und/oder Behandeln von Behältern (12), umfassend einen ersten
Anlagenteil (82) mit einer ersten Einheit (84) zum Herstellen und/oder Behandeln von
Behältern (12), einen zweiten Anlagenteil (86) mit einer zweiten Einheit (88) zum
Behandeln der Behälter, eine Schleuse (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche
und einer Transporteinrichtung (90) zum Transportieren der Behälter (12) durch die
Schleuse (10) zwischen der ersten Einheit (84) und der zweiten Einheit (88).
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (90) mindestens einen um die erste Achse (22) drehbar gelagerten
Transportstern (24) aufweist, der in der Schleuse (10) angeordnet ist, wobei sich
die erste Wand (16) zumindest teilweise um den Transportstern (24) erstreckt.
16. Anlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einheit (88) eine Desinfektionsvorrichtung für die Behälter (12) und/oder
eine Füllvorrichtung für die Behälter (12) ist.
17. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Einheit (84) eine Blasmaschine, insbesondere eine Streckblasmaschine, und/oder
eine Desinfektionsvorrichtung für Vorformlinge ist.