[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bedampfungssystem für ein wasserführendes
Haushaltsgerät, insbesondere eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner, aufweisend
eine Einspülschale mit zumindest zwei Kammern, wobei eine erste Kammer direkt oder
indirekt mit einer Waschtrommel fluidführend und die mindestens eine zweite Kammer
über eine Türdichtungs-Manschette mit der Waschtrommel verbunden ist. Des Weiteren
betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät sowie ein Verfahren zum Verwenden eines
Bedampfungssystems.
[0002] Es sind bereits Waschmaschinen bekannt, die eine zusätzliche Funktion der Wäschedampfbehandlung
ermöglichen. Der in der Waschmaschine vorhandene Heizkörper wird dazu eingesetzt,
eine geringe Wassermenge zu verdampfen, um trockene Textilien mit dem resultierenden
Dampf zu befeuchten und zu erwärmen. Durch diese Wäschedampfbehandlung können Falten
in den Textilien reduziert oder beseitigt werden, sodass ein nachträgliches Bügeln
erleichtert wird oder vollständig entfällt. Die Wäschedampfbehandlung kann in Form
eines zusätzlichen Programms für eine geringe Beladung der Waschtrommel mit trockener
Wäsche oder als eine zusätzliche Programm-Option nach einem erfolgten Waschvorgang
bzw. dem finalen Schleudern realisiert werden.
[0003] Eine derartige Funktion der Wäschedampfbehandlung in handelsüblichen Waschmaschinen
wird üblicherweise durch die vorhandenen Heizelemente oder durch zusätzliche Dampferzeugermodule
realisiert. Die Implementierung von Dampferzeugermodulen ist kostenintensiv und erfordert
eine Vielzahl von zusätzlichen Komponenten und Steuerelementen.
[0004] Eine essentielle Anforderung an die Wäschedampfbehandlung ist, dass beim Wassereinlass
die trockenen Textilien in der Trommel durch den Wasserzulauf nicht befeuchtet werden.
Ein derartiger Kontakt der Textilien mit dem zulaufenden Wasser ist bei der Verwendung
von bestehenden Heizelementen generell üblich, denn die Wäschedampfbehandlung steht
im Widerspruch zu der Anforderung an die Wassereinlassfunktion bei einer Waschmaschine,
die auf eine möglichst schnelle Durchfeuchtung der Textilien abzielt. Ein unkontrollierter
Kontakt der trockenen Textilien mit Wasser führt üblicherweise zu Wasserflecken in
den Textilien und zu einem überhöhten Feuchtigkeitsgehalt der Textilien. Folglich
resultiert die Verwendung von bestehenden Heizelementen oftmals in einer gegenteiligen
Wirkung auf die Textilien, die den Bügelaufwand erhöht.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bedampfungssystem für ein
wasserführendes Haushaltsgerät zu schaffen, welches mit einer minimalen Steigerung
der Bauteilvielfalt eine effiziente Wäschedampfbehandlung ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Bedampfungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
[0007] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Bedampfungssystem für ein
wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner,
bereitgestellt. Das Bedampfungssystem weist eine Einspülschale mit zumindest zwei
Kammern auf. Eine erste Kammer ist direkt oder indirekt mit einer Waschtrommel fluidführend
und die mindestens eine zweite Kammer über eine Türdichtungs-Manschette mit der Waschtrommel
verbunden. Eine indirekt mit der Waschtrommel verbundene erste Kammer kann beispielsweise
über einen Siphon-Abschnitt mit der Waschtrommel fluidführend verbunden sein.
[0008] Des Weiteren ist ein erstes Ventil zum Steuern eines Wasserzulaufs in die erste Kammer
und mindestens ein zweites Ventil zum Steuern eines Wasserzulaufs in die mindestens
eine zweite Kammer vorgesehen. Das Bedampfungssystem weist weiterhin mindestens ein
Heizelement auf, welches in einem Sumpf unterhalb der Waschtrommel angeordnet ist
und dazu eingerichtet ist, eine Wassermenge zu verdampfen. Erfindungsgemäß ist die
Wassermenge über die erste Kammer mit einem reduzierten Volumenstrom dem Heizelement
zuführbar. Insbesondere ist der Volumenstrom auf weniger als 50 %, z. B. auf 1-20
%. Des Volumenstroms der zweiten Kammer reduzierbar.
[0009] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Haushaltsgerät bereitgestellt,
welches ein erfindungsgemäßes Bedampfungssystem aufweist.
[0010] Die üblicherweise in wasserführenden Haushaltsgeräten verwendeten Ventile, insbesondere
für Vorwäsche und Hauptwäsche, weisen konstante Durchflussraten von ungefähr 10 l/min
auf. Durch das erfindungsgemäße Bedampfungssystem kann diese Durchflussrate für die
Wäschedampfbehandlung verringert werden, um das versehentliche Kontaminieren der trockenen
Textilien in der Waschtrommel zu verhindern. Eine derartige Reduktion der Durchflussrate
bzw. des Volumenstroms beim Zuleiten der Wassermenge zum Heizelement kann beispielsweise
über ein zusätzliches Ventil, ein regelbares Ventil oder über Mittel in der Zuleitung,
die die Durchflussrate senken, umgesetzt werden. Beispielsweise kann die Durchflussrate
auf ungefähr 0,25 l/min, 0,35 l/min oder 0,5 l/min gesenkt werden, um die Wäschedampfbehandlung
effektiv umzusetzen. Insbesondere kann die Durchflussrate 0,1 bis 2 l/min, vorzugsweise
0,2-1 l/min betragen.
[0011] Ein einströmendes Wasser mit einem derartig geringen Volumenstrom wird nicht direkt
auf den perforierten Mantel der Waschtrommel und damit auf die Textilien spritzen,
wenn es in das Schwingsystem des Haushaltsgeräts gelangt. Vorzugsweise wird dabei
die Zuleitung zur Türdichtungs-Manschette vermieden oder versperrt.
[0012] Das erfindungsgemäße Bedampfungssystem kann gemäß einer Ausführungsform in wasserführenden
Haushaltsgeräten mit Einspülschalen integriert werden, die direkt mit einer Waschtrommel
verbunden sind oder indirekt über einen Siphon im Kanal zur Waschtrommel verbunden
sind. Insbesondere kann die erste Kammer indirekt über einen Siphon mit der Waschtrommel
fluidführend verbunden sein. Somit kann durch einen relativ geringen Entwicklungsaufwand
und mit minimalen Werkzeugänderungskosten der Funktionsumfang von einem beliebigen
wasserführenden Haushaltsgerät, wie beispielsweise einer Waschmaschine oder einem
Waschtrockner, durch die Wäschedampfbehandlung mittels des Bedampfungssystems erweitert
werden. Die erste Kammer kann die Hauptwaschkammer und die zweite Kammer kann die
Vorwaschkammer sein, oder umgekehrt.
[0013] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein drittes Ventil mit einer reduzierten
Durchflussrate vorgesehen, welches parallel zum ersten Ventil geschaltet ist und dazu
ausgestaltet ist, den Wasserzulauf in die erste Kammer zu steuern. Eine solche 3-fach-Ventil-Baugruppe
kann ohne oder mit vergleichsweise geringem zusätzlichem Entwicklungsaufwand oder
Herstellungsaufwand verwendet werden.
[0014] Um stromabwärts des Ventils unveränderte Wasserführungsbauteile, wie beispielsweise
Schläuche, Eingänge an der Einspülschale und dergleichen, verwenden zu können ist
der Wasserzulaufkanal zur ersten Kammer gleichzeitig mit dem ersten Ventil und dem
dritten Ventil fluidführend verbunden. Somit münden in einer weiteren Ausführungsform
Ausgänge des ersten Ventils und des dritten Ventils direkt oder über eine Fluidzusammenführung
in der ersten Kammer der Einspülschale. Hierdurch können die Anschlüsse zur Einspülschale,
wie bei bisher üblichen 2-fach-Ventilen (z.B. 2-fach-Ventil-Baugruppe) mit nur zwei
Ventilstutzen als Ausgang, unverändert bleiben. Insbesondere können die Ausgänge des
ersten Ventils für die Hauptwäsche oder Vorwäsche und des dritten Ventils beispielsweise
über einen Adapter oder ein Y-Verbinder zusammengeführt werden.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Fluidauslass der ersten Kammer
gegenüber einem Fluidauslass der zweiten Kammer tiefer ausgestaltet. Alternativ oder
zusätzlich ist der Fluidauslass der zweiten Kammer oberhalb einer Rampe angeordnet.
Durch diese Maßnahme kann der Wasserzufluss in die Waschtrommel über die zweite Kammer
und damit üblicherweise in Form einer Manschettenbespülung vermieden werden. Der Wasserzufluss
über die erste Kammer wird hingegen gefördert bzw. erleichtert.
[0016] Vorzugsweise kann eine Fallstrecke der zugeführten Wassermenge in der Einspülschale
bereinigt bzw. frei von Hindernissen sein. Dies erfolgt vorzugsweise durch eine geringfügig
modifizierte Einspülschale. Die entsprechende Fallstrecke oder Zuflussstrecke der
Wassermenge ist bezogen auf den Zulauf vom dritten Ventil und kann beispielsweise
durch Freimachungen, d.h. ohne Rippen oder Verstrebungen, im hinteren Teil der Einspülschale
(relativ zur Front des Haushaltsgeräts) realisiert werden. Alternativ kann der hintere
Teil der Einspülschale verkürzt werden. Dadurch wird verhindert, dass die Wassermenge
auf die leicht geneigte waagerechte Fläche der Einspülschale im hinteren Teil bzw.
Bereich trifft. Wenn dies passiert, wird das Wasser nicht in die Hauptwaschkammer
geleitet, sondern gelangt in die Vorwaschkammer. Bei der Ausführungsvariante "ohne
Siphon" führt das dazu, dass der Wasserstrom durch die Vorwaschkammer direkt in den
Kanal zu Manschettenbespülung geleitet wird. So wird das Wasser über Türdichtungs-Manschette
und das Schauglas zumindest anteilig direkt auf die in der Trommel befindlichen Textilien
geleitet. Die Folge sind unerwünschte Wasserflecken und zu hoher Feuchtegehalt der
Textilien.
[0017] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Einspülschale eine Wasserleitrippe
oder eine Wasserleitrinne auf, welche dazu eingerichtet ist, einen in der Einspülschale
mündenden Wasserstrom zumindest anteilig in die erste Kammer oder in einen Fluidauslass
der ersten Kammer zuleiten. Bevorzugterweise ist die Wasserleitrippe oder Wasserleitrinne
derart ausgestaltet, dass ein Führen oder Leiten der Wassermenge nur möglich ist,
wenn der Volumenstrom unterhalb eines Grenzwerts liegt. Dies kann beispielsweise durch
eine begrenzte Höhe der Wasserleitrippe oder Wasserleitrinne, wie beispielsweise von
weniger als 1 cm, realisiert werden.
[0018] Somit wird die Wassermenge bei einer reduzierten kinetischen Energie zuverlässig
in die erste Kammer, beispielsweise die Hauptwasch-Kammer, und von dort direkt durch
den Einfüllschlauch in den Laugenbehälter gelangen.
[0019] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die dem Heizelement zuführbare Wassermenge
einen reduzierten Volumenstrom in einem Bereich von 0,1 bis 1 l/min, insbesondere
0,25 l/min, 0,35 l/min oder 0,5 l/min, auf. Durch eine derartige Reduzierung des Volumenstroms
der Wassermenge kann diese ohne die Textilien zu bespritzen dem Heizelement kontrolliert
zugeführt werden.
[0020] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Verwenden eines erfindungsgemäßen
Bedampfungssystems in einem wasserführenden Haushaltsgerät bereitgestellt. In einem
Schritt des Verfahrens werden trockene oder im Wesentlichen trockene Textilien in
einer Waschtrommel angeordnet. Eine zu verdampfende Wassermenge wird anschließend
mit einem reduzierten Volumenstrom über ein erstes in seiner Durchflussrate steuerbares
Ventil oder über ein drittes Ventil mit einer verringerten Durchflussrate in eine
erste Kammer einer Einspülschale hineingeleitet. In einem weiteren Schritt wird die
Wassermenge an der Waschtrommel vorbei direkt in einen Sumpf mit einem Heizelement
geleitet. Anschließend wird die Wassermenge durch das Heizelement im Sumpf verdampft,
um die Textilien mit dem resultierenden Dampf zu behandeln.
[0021] Bei einer Ausführungsform des Verfahrens wird die in die erste Kammer der Einspülschale
hineingeleitete Wassermenge über mindestens eine Wasserleitrippe oder Wasserleitrinne
zu einem Fluidauslass der ersten Kammer geführt. Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes
Gelangen der Wassermenge in die Türdichtungs-Manschette unterbunden.
[0022] Die Vorteile und Merkmale, die oben im Zusammenhand mit der Vorrichtung erläutert
wurden, gelten analog auch für das Verfahren und andersherum. Einzelne Merkmale oder
Aspekte der vorliegenden Erfindung können miteinander kombiniert werden und haben
die in diesem Zusammenhang erläuterten Vorteile.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von vorteilhaften Ausführungsformen mit Bezug
auf die beigefügten Figuren im Detail erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines wasserführenden Haushaltsgeräts mit einem Bedampfungssystem
gemäß einer Ausführungsform.
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer Einspülschale des erfindungsgemäßen Bedampfungssystems
gemäß einer Ausführungsform.
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines hinteren Bereichs einer Einspülschale des erfindungsgemäßen
Bedampfungssystems gemäß einer Ausführungsform.
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm zum Veranschaulichen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verwenden
eines Bedampfungssystems in einem wasserführenden Haushaltsgerät.
[0024] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Faktoren wie beispielsweise numerische Werte, Formen,
Komponenten, Positionen von Komponenten und die Weise, wie die Komponenten miteinander
verbunden sind, sind lediglich illustrativ und nicht einschränkend. In den Zeichnungen
sind aus Gründen der Übersicht und zur Verbesserung der Erkennbarkeit teilweise unterschiedliche
Maßstäbe verwendet.
[0025] Die Fig. 1 zeigt eine Frontansicht eines Haushaltsgeräts 100 mit einem erfindungsgemäßen
Bedampfungssystem 10 gemäß einer Ausführungsform. Das Haushaltsgerät 100 ist als ein
wasserführendes Haushaltsgerät in Form einer Waschmaschine ausgestaltet.
[0026] Das Bedampfungssystem 10 weist eine Einspülschale 11 mit zumindest zwei Kammern 12,
13 auf. Eine erste Kammer 12 ist direkt oder indirekt mit einer Waschtrommel 110 fluidführend
und die mindestens eine zweite Kammer 13 über eine Türdichtungs-Manschette 120 mit
der Waschtrommel 110 verbunden. Die jeweiligen Kammern 12, 13 der Einspülschale 11
sind in der Fig. 2 und der Fig. 3 illustriert. Eine indirekt mit der Waschtrommel
verbundene erste Kammer 12 kann beispielsweise über einen optionalen Siphon-Abschnitt
14 mit der Waschtrommel 110 fluidführend verbunden sein.
[0027] Des Weiteren ist ein erstes Ventil 21 zum Steuern eines Wasserzulaufs in die erste
Kammer 12 und mindestens ein zweites Ventil 22 zum Steuern eines Wasserzulaufs in
die mindestens eine zweite Kammer 13 vorgesehen.
[0028] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist weiterhin ein drittes Ventil 23 mit einer
reduzierten Durchflussrate vorgesehen. Das dritte Ventil 23 ist parallel zum ersten
Ventil 21 geschaltet und steuert den Wasserzulauf in die erste Kammer 12. Die Ventile
21, 22, 23 sind als eine 3-fach-Ventil-Baugruppe ausgestaltet.
[0029] Ein Wasserzulaufkanal 24 zur ersten Kammer 12 ist gleichzeitig mit dem ersten Ventil
21 und dem dritten Ventil 23 fluidführend verbunden. Das zweite Ventil 22 weist einen
separaten Wasserzulaufkanal 25 zur zweiten Kammer 13. Somit münden die Ausgänge des
ersten Ventils 21 und des dritten Ventils 23 über den gemeinsamen Wasserzulaufkanal
24 in Form einer Fluidzusammenführung in der ersten Kammer 12 der Einspülschale 11.
[0030] Das Bedampfungssystem 10 weist weiterhin mindestens ein Heizelement 15 auf, welches
in einem Sumpf 130 des Haushaltsgeräts 100 unterhalb der Waschtrommel 110 angeordnet
ist und dazu eingerichtet ist, eine zugeführte Wassermenge zu verdampfen. Durch das
erste Ventil 21 und/oder durch das dritte Ventil 23 ist die Wassermenge mit einem
reduzierten Volumenstrom dem Heizelement 15, insbesondere über die erste Kammer 21
zuführbar.
[0031] Eine einströmende Wassermenge mit einem reduzierten Volumenstrom von beispielsweise
0,35 l/min anstelle der üblichen 10 l/min wird nicht direkt auf den perforierten Mantel
der Waschtrommel 110 und damit auf die Textilien 200 in der Waschtrommel 110 spritzen.
[0032] Vorzugsweise wird dabei die Zuleitung der Wassermenge zur Türdichtungs-Manschette
120, insbesondere über die zweite Kammer 13, vermieden oder versperrt. Diese Maßnahme
ist in der Fig. 2 in einer Schnittdarstellung einer Einspülschale 11 des erfindungsgemäßen
Bedampfungssystems 10 veranschaulicht. Die in die Einspülschale 11 zugeführte Wassermenge
wird an einem Eintritt in die zweite Kammer 13, die beispielsweise eine Vorwäsche-Kammer
zum Aufnehmen eines Waschmittels für ein Vorwaschprogramm des Haushaltsgeräts 100
ist, verhindert.
[0033] Dies erfolgt über einen Höhenunterschied dH zwischen einem Fluidauslass 32 der ersten
Kammer 12 gegenüber einem Fluidauslass 33 der zweiten Kammer 13. Der Fluidauslass
32 der ersten Kammer 12 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel gegenüber einem Fluidauslass
33 der zweiten Kammer 13 tiefer ausgestaltet. Der Höhenunterschied dH entsteht im
Wesentlichen durch zwei unterschiedlich hoch ausgeführte Überlaufbarrieren 34, 35.
Die Pfeile veranschaulichen hierbei den Zufluss der Wassermenge in die Einspülschale
11 und den begünstigten Weg in die erste Kammer 12.
[0034] In der Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung eines hinteren Bereichs einer
Einspülschale 11 des erfindungsgemäßen Bedampfungssystems 10 gemäß einer weiteren
Ausführungsform gezeigt. Dabei wird eine alternative oder zusätzliche Maßnahme dargestellt,
die einen Eintritt der Wassermenge in die zweite Kammer 13 vermindert oder verhindert.
[0035] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Einspülschale 11 eine Wasserleitrippe
40 und/oder eine Wasserleitrinne 41 auf, welche dazu eingerichtet ist, einen in der
Einspülschale 11 mündenden Wasserstrom W zumindest anteilig in die erste Kammer 12
oder in einen Fluidauslass 32 der ersten Kammer 12 zuleiten.
[0036] Die Wasserleitrippe 40 verläuft quer bzw. schräg zum Wasserstrom W und bildet eine
Barriere für den Wasserstrom W. Bei einem steigenden Volumenstrom, beispielsweise
bei mehr als 5 l/min, kann der Wasserstrom W die Wasserleitrippe 40 und/oder die Wasserleitrinne
41 aufgrund einer begrenzten bzw. geringfügigen Höhe quer zur Fließrichtung F des
Wasserstroms, ungehindert passieren ober umspülen, wodurch die reguläre Funktion des
Haushaltsgeräts 100, Waschen der Textilien 200, unbeeinträchtigt bleibt.
[0037] Die Wasserleitrinne 41 ist als eine Konturierung der Oberfläche der Einspülschale
11 ausgestaltet, die einen Verlauf des Wasserstroms W entlang dieser Konturierung
begünstigt oder erleichtert. Analog zur Fig. 2 veranschaulichen die Pfeile den bevorzugten
Weg der Wassermenge in die erste Kammer 12. Der Zufluss in die zweite Kammer 13 soll
hierbei vermieden werden.
[0038] Die Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Veranschaulichen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens 50 zum Verwenden eines Bedampfungssystems 10 in einem wasserführenden Haushaltsgerät
100.
[0039] In einem Schritt 51 des Verfahrens werden trockene oder im Wesentlichen trockene
Textilien 200 in einer Waschtrommel 110 angeordnet.
[0040] Eine zu verdampfende Wassermenge wird anschließend mit einem reduzierten Volumenstrom
über ein erstes in seiner Durchflussrate steuerbares Ventil 21 oder über ein drittes
Ventil 23 mit einer verringerten Durchflussrate in eine erste Kammer 12 einer Einspülschale
11 hineingeleitet 52. Dabei wird die in die erste Kammer 12 der Einspülschale 11 hineingeleitete
Wassermenge über mindestens eine Wasserleitrippe 40 und/oder eine Wasserleitrinne
41 zu einem Fluidauslass 32 der ersten Kammer 12 geführt 53.
[0041] In einem weiteren Schritt 54 wird die Wassermenge an der Waschtrommel 110 vorbei
direkt in einen Sumpf 130 mit einem Heizelement 15 geleitet. Anschließend 55 wird
die Wassermenge durch das Heizelement 15 im Sumpf 130 verdampft, um die Textilien
200 mit dem resultierenden Dampf zu behandeln 55.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10 -
- Bedampfungssystem
- 11 -
- Einspülschale
- 12 -
- erste Kammer
- 13 -
- zweite Kammer
- 14 -
- Siphon-Abschnitt
- 15 -
- Heizelement
- 21 -
- erstes Ventil
- 22 -
- zweites Ventil
- 23 -
- drittes Ventil
- 24 -
- Wasserzulaufkanal zur ersten Kammer
- 25 -
- Wasserzulaufkanal zur zweiten Kammer
- 32 -
- Fluidauslass der ersten Kammer
- 33 -
- Fluidauslass der zweiten Kammer
- 34 -
- Überlaufbarriere in erster Kammer
- 35 -
- Überlaufbarriere in zweiter Kammer
- 40 -
- Wasserleitrippe
- 41 -
- Wasserleitrinne
- 50 -
- Verfahren
- 100 -
- Haushaltsgerät
- 110 -
- Waschtrommel
- 120 -
- Türdichtungs-Manschette
- 130 -
- Sumpf / Laugenbehälter
- 200 -
- Textilien
- dH -
- Höhenunterschied
- F -
- Flussrichtung des Wasserstroms
- W -
- Wasserstrom
1. Bedampfungssystem (10) für ein wasserführendes Haushaltsgerät (100), insbesondere
eine Waschmaschine oder einen Waschtrockner, aufweisend eine Einspülschale (11) mit
zumindest zwei Kammern (12, 13), wobei eine erste Kammer (12) direkt oder indirekt
mit einer Waschtrommel (110) fluidführend und die mindestens eine zweite Kammer (13)
über eine Türdichtungs-Manschette (120) mit der Waschtrommel (110) verbunden ist,
aufweisend ein erstes Ventil (21) zum Steuern eines Wasserzulaufs in die erste Kammer
(12) und mindestens ein zweites Ventil (22) zum Steuern eines Wasserzulaufs in die
mindestens eine zweite Kammer (13), und aufweisend mindestens ein Heizelement (14),
welches in einem Sumpf (130) unterhalb der Waschtrommel (110) angeordnet ist und dazu
eingerichtet ist, eine Wassermenge zu verdampfen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wassermenge über die erste Kammer (12) mit einem reduzierten Volumenstrom dem
Heizelement (14) zuführbar ist.
2. Bedampfungssystem nach Anspruch 1, wobei die erste Kammer (12) der Einspülschale (11)
indirekt über einen Siphon (14) mit der Waschtrommel (110) fluidführend verbunden
ist.
3. Bedampfungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein drittes Ventil (23) mit einer
reduzierten Durchflussrate vorgesehen ist, welches parallel zum ersten Ventil (21)
geschaltet ist und dazu ausgestaltet ist, den Wasserzulauf in die erste Kammer (12)
zu steuern.
4. Bedampfungssystem nach Anspruch 3, wobei Ausgänge des ersten Ventils (21) und des
dritten Ventils (23) direkt oder über eine Fluidzusammenführung (25) in der ersten
Kammer (12) der Einspülschale (11) münden.
5. Bedampfungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein Fluidauslass (32) der
ersten Kammer (12) gegenüber einem Fluidauslass (33) der zweiten Kammer (13) tiefer
ausgestaltet ist oder der Fluidauslass (33) der zweiten Kammer (13) oberhalb einer
Rampe angeordnet ist.
6. Bedampfungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Einspülschale (11) eine
Wasserleitrippe (40) und/oder eine Wasserleitrinne (41) aufweist, welche dazu eingerichtet
ist, einen in der Einspülschale (11) mündenden Wasserstrom (W) zumindest anteilig
in die erste Kammer (12) oder in einen Fluidauslass (32) der ersten Kammer (12) zuleiten.
7. Bedampfungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die dem Heizelement (14)
zuführbare Wassermenge einen reduzierten Volumenstrom in einem Bereich von 0,1 bis
1 l/min aufweist.
8. Haushaltsgerät (100), aufweisend ein Bedampfungssystem (10) gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche.
9. Verfahren (50) zum Verwenden eines Bedampfungssystems (10) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 7 in einem wasserführenden Haushaltsgerät (100), wobei trockene oder im Wesentlichen
trockene Textilien (200) in einer Waschtrommel (110) angeordnet werden, wobei eine
zu verdampfende Wassermenge mit einem reduzierten Volumenstrom über ein erstes in
seiner Durchflussrate steuerbares Ventil (21) oder über ein drittes Ventil (23) mit
einer reduzierten Durchflussrate in eine erste Kammer (12) einer Einspülschale (11)
hineingeleitet wird, wobei die Wassermenge an der Waschtrommel (110) vorbei direkt
in einen Sumpf (130) des Haushaltsgeräts (100) mit einem Heizelement (14) geleitet
wird, und wobei die Wassermenge durch das Heizelement (14) im Sumpf (130) verdampft
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die in die erste Kammer (12) der Einspülschale (11)
hineingeleitete Wassermenge über mindestens eine Wasserleitrippe (40) und/oder Wasserleitrinne
(41) zu einem Fluidauslass (32) der ersten Kammer (12) geführt wird.