[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinder der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung, einen Zweitaktmotor mit einem Zylinder sowie ein Arbeitsgerät mit einem Zweitaktmotor.
[0002] Aus der
DE 10 2009 059 144 A1 ist ein Zweitaktmotor bekannt, bei dem alle Überströmkanäle unter dem Auslass aus
dem Brennraum zusammengeführt sind und gemeinsam in den Kurbelgehäuseinnenraum übertreten.
Um eine Herstellung des Zylinders im Druckgussverfahren zu ermöglichen, ist vorgesehen,
die Überströmkanäle zum Zylinderinnenraum hin über eine Laufbuchse zu begrenzen oder
die Überströmkanäle nach außen mit Deckeln zu verschließen und von der Kurbelgehäuseseite
aus ein Einschubteil in den Zylinder einzusetzen, das die Überströmkanäle begrenzt.
[0003] Aus der
DE 10 2010 045 332 A1 ist ein Zylinder eines Zweitaktmotors bekannt, der einen in den Bereich des Kurbelgehäuses
ragenden Stutzen aufweist. In dem Stutzen sind Überströmkanäle von beiden Seiten des
Zylinders ins Kurbelgehäuse geführt. Die Überströmkanäle sind von Deckeln verschlossen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zylinder für einen Zweitaktmotor
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der einen vorteilhaften Aufbau besitzt. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Zweitaktmotor zu schaffen, der
einen vorteilhaften Aufbau besitzt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin,
ein Arbeitsgerät mit einem Zweitaktmotor mit vorteilhaftem Aufbau anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird bezüglich des Zylinders durch einen Zylinder mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bezüglich des Zweitaktmotors wird die Aufgabe durch einen
Zweitaktmotor mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Bezüglich des Arbeitsgeräts
wird die Aufgabe durch ein Arbeitsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst.
[0006] Mit Zweitaktmotoren, bei denen alle Überströmkanäle unter dem Auslass zusammengeführt
sind, lassen sich günstige Abgaswerte erreichen. Bei einer solchen Gestaltung der
Überströmkanäle sind die Kanäle, die zu den einlassnahen Überströmfenstern führen,
länger als die Überströmkanäle, die zu den auslassnahen Überströmkanälen führen. Um
dennoch einen ausreichend großen Anteil von Luft und Gemisch über die einlassnahen
Überströmkanäle in den Brennraum zuzuführen, hat sich gezeigt, dass eine gleichmäßige
Umlenkung der Überströmkanäle mit möglichst großen Umlenkradien an den Überströmkanälen
wünschenswert sind. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn die Umlenkung der Strömung in
die Umfangsrichtung bereits im Kurbelgehäuse möglichst weit entfernt von den Überströmfenstern
beginnt.
[0007] Für einen Zylinder ist vorgesehen, dass der erste Abschnitt des Überströmkanals zumindest
teilweise an einem über die Flanschebene ragenden Fortsatz ausgebildet ist und dass
mindestens eine Seitenwand in dem Fortsatz konvex gewölbt verläuft.
[0008] Dadurch, dass die Seitenwand in dem Fortsatz konvex gewölbt verläuft, beginnt die
Umlenkung der Überströmkanäle auf die beiden Seiten des Zylinders bereits unterhalb
der Flanschebene. Dadurch wird eine allmähliche, langsame Umlenkung des ersten Abschnitts
des Überströmkanals erreicht. Dadurch können Strömungsablösungen in dem Überströmkanal
vermieden werden und es wird eine gute Füllung der Überströmkanäle und ein vorteilhaftes
Einströmverhalten in den Brennraum erreicht.
[0009] Vorteilhaft weist der erste Abschnitt des Überströmkanals mindestens eine den ersten
Abschnitt zur Zylinderbohrung begrenzende Innenwand auf. Die Innenwand ist vorteilhaft
in Richtung zum Brennraumdach zur Zylinderlängsachse hin geneigt. Der Überströmkanal
mündet vorteilhaft mit mindestens einem Überströmfenster in den Brennraum. Durch die
Neigung der Innenwand wird die Strömung in dem mindestens einen Überströmkanal bereits
im Fortsatz in Richtung auf den Brennraum, insbesondere zu dem mindestens einen Überströmfenster
hin gelenkt.
[0010] Im Kurbelgehäuse können die Überströmkanäle durch in Längsrichtung der Überströmkanäle
zum Zylinderanschlussflansch hin gezogene Kerne oder - bei einer Entformung in Richtung
der Drehachse der Kurbelwelle - parallel zur Drehachse der Kurbelwelle entformt werden.
Dies ist dann möglich, wenn das Kurbelgehäuse senkrecht zur Drehachse der Kurbelwelle
geteilt ist. Im Bereich der Trennung der Kurbelgehäusehalbschalen bzw. in dem Bereich,
in dem ein Schieber der Spritzgussform endet, können schmale Grate oder Unregelmäßigkeiten
an der Wand des Überströmkanals entstehen, die nur aufwändig entfernt werden können.
Es hat sich gezeigt, dass bereits geringe Wandunebenheiten zu einer unerwünschten
Strömungsablösung im Überströmkanal führen können.
[0011] Um Unebenheiten an den Wänden der Überströmkanäle weitgehend zu vermeiden oder mit
möglichst großem Abstand zu den Überströmfenstern anzuordnen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass der erste, im Zylinder ausgebildete Abschnitt des Überströmkanals
zumindest teilweise an einem über die Flanschebene ragenden Fortsatz des Zylinders
ausgebildet ist. Dadurch wird der im Zylinder ausgebildete Abschnitt des Überströmkanals
über die Flanschebene hinaus verlängert. In dem Fortsatz ist der Überströmkanal dabei
über seinen gesamten Umfang vom Zylinder begrenzt. Dadurch wird eine günstige Strömungsführung
sichergestellt. Insbesondere bei einem im Druckguss hergestellten Zylinder ist eine
weitgehend freie Formgebung der Überströmkanäle so über eine sehr große Länge der
Überströmkanäle auf einfache Weise möglich.
[0012] Der Fortsatz ist vorteilhaft einteilig mit einem Grundkörper des Zylinders ausgebildet.
Bevorzugt ist der Zylinder einteilig ausgebildet und weist keine Laufbuchse, keine
Einschubteile zum Verschließen der Überströmkanäle zur Zylinderinnenseite und keine
Deckel zum Verschließen der Überströmkanäle zur Zylinderaußenseite auf. Dadurch wird
ein einfacher Aufbau erreicht und die Überströmkanäle sind über ihren gesamten Umfang
im Grundkörper des Zylinders ausgebildet, so dass Wandunebenheiten am Überströmkanal
vermieden sind. Ein einteilig ausgebildeter Zylinder ist bevorzugt im Schwerkraftguss
hergestellt. Im Schwerkraftguss können Hinterschnitte gut hergestellt werden.
[0013] Der Fortsatz verschiebt den Bereich, an dem die beiden Abschnitte des Überströmkanals
aneinanderstoßen, in Richtung der Eintrittsöffnung in den Kurbelgehäuseinnenraum.
Dadurch wird der im Zylinder ausgebildete Abschnitt des Überströmkanals verlängert
und so eine günstige Strömungsausbildung im Zylinder begünstigt. Insbesondere bei
Herstellung des Zylinders im Druckgussverfahren können die Überströmkanäle im Zylinder
mit großen Umlenkradien ausgebildet werden, wodurch sich Strömungsablösungen an den
Wänden der Überströmkanäle weitgehend vermeiden lassen. Dies ist insbesondere vorteilhaft
für einen Zylinder, der einlassnahe und auslassnahe Überströmkanäle aufweist. Dadurch
kann der über die einlassnahen Überströmkanäle zuzuführende Anteil an Luft und Frischgemisch
in gewünschter Weise eingestellt werden.
[0014] In alternativer Ausführung ist vorgesehen, dass der Fortsatz zumindest teilweise
an einem Einschubteil ausgebildet ist. Dadurch kann eine gewünschte Strömungsführung
auf einfache Weise hergestellt werden. Vorteilhaft ist das Einschubteil zur Anordnung
in einer Aufnahme des Zylinders vorgesehen. Das Einschubteil ragt insbesondere in
eine Aufnahme des Kurbelgehäuses. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Einschubteil
vollständig in einer Aufnahme des Kurbelgehäuses anzuordnen ist. In besonders vorteilhafter
Gestaltung ist das Einschubteil mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgebildet. Dadurch
kann das Einschubteil in einem Spritzgussverfahren, insbesondere ohne Verwendung von
Kernen, hergestellt werden. Der Zylinder kann im Schwerkraftguss oder im Druckguss
hergestellt sein.
[0015] In vorteilhafter Ausführung weist der Fortsatz einen im Wesentlichen rechteckigen
Querschnitt auf. Die Erstreckung des Querschnitts senkrecht zu einer Mittelebene des
Zylinders ist vorteilhaft größer als die Erstreckung des Querschnitts parallel zur
Mittelebene des Zylinders. Auch ein anderer Querschnitt des Fortsatzes kann vorteilhaft
sein.
[0016] Für einen Zweitaktmotor ist vorteilhaft vorgesehen, dass der Zylinder einen ersten,
umfangsseitig geschlossenen Abschnitt mindestens eines Überströmkanals aufweist, und
dass das Kurbelgehäuse mindestens einen umfangsseitig geschlossenen zweiten Abschnitt
des mindestens einen Überströmkanals aufweist.
[0017] Dadurch, dass der erste Abschnitt zumindest teilweise in dem Fortsatz ausgebildet
ist, wird der im Zylinder ausgebildete Abschnitt des Überströmkanals verlängert.
[0018] Das Kurbelgehäuse ist vorteilhaft im Druckgussverfahren oder als Spritzgussteil ausgebildet
und ist so einfach und kostengünstig herstellbar.
[0019] Vorteilhaft weist das Kurbelgehäuse eine Auflagefläche für den Zylinder auf. An der
Auflagefläche schließt der Zylinder an das Kurbelgehäuse an, vorteilhaft unter Zwischenlage
einer Dichtung. Die Auflagefläche ist vorteilhaft eine ebene Fläche. Es ist vorgesehen,
dass die Auflagefläche eine Vertiefung für den Fortsatz aufweist. Es kann vorgesehen
sein, dass der Fortsatz und die Vertiefung zusammenwirken, um die Position des Zylinders
gegenüber dem Kurbelgehäuse festzulegen. Der Fortsatz weist demnach eine Zentrierfunktion
auf. Der Fortsatz legt die Position des Zylinders gegenüber dem Kurbelgehäuse vorteilhaft
spielfrei fest. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Fortsatz mit Spiel in die Vertiefung
ragt.
[0020] Bevorzugt weist der Zweitaktmotor mehrere Überströmkanäle auf, die an einer gemeinsamen
Eintrittsöffnung in den Kurbelgehäuseinnenraum übertreten. Vorteilhaft verlaufen mindestens
zwei Überströmkanäle, insbesondere alle Überströmkanäle des Zweitaktmotors durch den
Fortsatz. Dadurch wird eine günstige Strömungsführung der Überströmkanäle erreicht
und es ergibt sich ein einfacher Aufbau des Kurbelgehäuses. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass zwei oder mehrere Fortsätze vorgesehen sind, durch die jeweils ein oder
mehrere Überströmkanäle geführt sind.
[0021] Das Kurbelgehäuse weist eine Kurbelgehäuseebene auf, die die Drehachse der Kurbelwelle
enthält und die senkrecht zur Zylinderlängsachse verläuft. Vorteilhaft ist vorgesehen,
dass die Eintrittsöffnung und der Zylinder auf gegenüberliegenden Seiten der Kurbelgehäuseebene
angeordnet sind. Die Eintrittsöffnung ist demnach in einem dem Zylinder entfernt liegenden
Bereich des Kurbelgehäuses angeordnet. Dadurch ergibt sich eine große Länge der Überströmkanäle.
Es hat sich gezeigt, dass sich hierdurch vorteilhafte Strömungsverhältnisse in den
Überströmkanälen und geringe Abgasemissionswerte erzielen lassen.
[0022] Der Zweitaktmotor weist vorteilhaft eine Mittelebene auf, die senkrecht zur Drehachse
der Kurbelwelle verläuft und die die Zylinderlängsachse enthält. Vorteilhaft ist das
Kurbelgehäuse durch zumindest zwei Teilschalen begrenzt, die an einer Trennebene miteinander
verbunden sind. Die Trennebene der Teilschalen verläuft vorteilhaft zumindest in dem
das Kurbelgehäuse begrenzenden Abschnitt der Teilschalen parallel zur Mittelebene.
Es kann vorgesehen sein, dass die Trennebene mit der Mittelebene des Zweitaktmotors
zusammenfällt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Trennebene der Teilschalen
einen Abstand zur Mittelebene aufweist.
[0023] Insbesondere bei Zweitaktmotoren, die in handgeführten Arbeitsgeräten eingesetzt
sind, ist ein geringer Bauraum wünschenswert, so dass sich eine kleine Baugröße des
Arbeitsgeräts ergibt. Hierfür ist vorteilhaft vorgesehen, dass der zweite Abschnitt
des Überströmkanals nahe am Kurbelgehäuseinnenraum geführt ist. Vorteilhaft weist
der zweite Abschnitt des Überströmkanals einen Teilabschnitt auf, in dem zumindest
eine Wand des Überströmkanals parallel zur Zylinderlängsachse verläuft. Die parallel
zur Zylinderlängsachse verlaufende Wand ist insbesondere die dem Kurbelgehäuseinnenraum
benachbart liegende Innenwand des Überströmkanals. Dadurch wird ein kompakter Aufbau
erreicht. Aufgrund des über die Flanschebene in das Kurbelgehäuse ragenden Fortsatzes
ist dennoch eine günstige Strömungsführung des Überströmkanals möglich. Bevorzugt
verringert sich der Abstand zwischen der Innenwand und der Außenwand des Überströmkanals
in diesem Teilabschnitt in Strömungsrichtung zum Brennraum.
[0024] Vorteilhaft weist der Zylinder einen Kragen auf, der über die Flanschebene in das
Kurbelgehäuse ragt und an dessen Innenseite die Zylinderbohrung verläuft. Bevorzugt
weist der Kragen an jeder Stelle einen Abstand zu dem Fortsatz auf. Der Kragen und
der Fortsatz sind demnach getrennt voneinander ausgebildet. Es kann vorgesehen sein,
dass der Kragen und der Fortsatz gemeinsam die Position des Zylinders gegenüber dem
Kurbelgehäuse festlegen, insbesondere spielfrei.
[0025] Für ein Arbeitsgerät mit einem Zweitaktmotor ist vorgesehen, dass an den Auslasskanal
ein Abgasschalldämpfer anschließt, der in einem Schalldämpferraum angeordnet ist.
Das Kurbelgehäuse weist einen Wandabschnitt auf, der den zweiten Abschnitt des Überströmkanals
und den Schalldämpferraum begrenzt. Der Schalldämpferraum ist demnach unmittelbar
an der Außenseite des Kurbelgehäuses angeordnet. Zwischen dem Abgasschalldämpfer und
dem Wandabschnitt ist vorteilhaft ein Abstand gebildet, um einen übermäßigen Wärmeeintrag
vom Abgasschalldämpfer in das Kurbelgehäuse zu vermeiden. Insbesondere, wenn der Überströmkanal
im Kurbelgehäuse mit geringem Abstand zum Kurbelgehäuseinnenraum verläuft, kann ausreichend
Bauraum für den Abgasschalldämpfer zur Verfügung gestellt werden, so dass sich insgesamt
eine geringe Baugröße des Arbeitsgeräts ergibt.
[0026] Das Arbeitsgerät weist vorteilhaft ein Motorgehäuse und einen Öltank zur Versorgung
eines Werkzeugs des Arbeitsgeräts mit Schmiermittel auf. Der Öltank und das Kurbelgehäuse
sind vorteilhaft in dem Motorgehäuse ausgebildet. Das Motorgehäuse weist vorteilhaft
eine Zwischenwand auf, die den zweiten Abschnitt des Überströmkanals und den Öltank
begrenzt. Ist der Überströmkanal im Kurbelgehäuse nah am Kurbelgehäuseinnenraum geführt,
so kann ein ausreichend großer Bauraum für den Öltank des Arbeitsgeräts sichergestellt
werden. Das Arbeitsgerät ist insbesondere eine Motorsäge und das Werkzeug eine Sägekette.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Arbeitsgerät ein anderes handgeführtes
Arbeitsgerät ist. Das Arbeitsgerät kann insbesondere ein Trennschleifer, ein Freischneider,
ein Blasgerät oder ein Rasenmäher sein.
[0027] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Zweitaktmotors,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Motorsäge,
- Fig. 3
- eine ausschnittsweise Darstellung des Zylinders eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines Zweitaktmotors,
- Fig. 4
- eine ausschnittsweise Seitenansicht einer Teilschale eines Kurbelgehäuses des Zweitaktmotors,
- Fig. 5
- der Zylinder aus Fig. 3 und die Teilschale des Kurbelgehäuses aus Fig. 4 in ausschnittsweiser,
schematischer Seitenansicht,
- Fig. 6
- eine schematische Schnittdarstellung durch Zylinder und Kurbelgehäuse aus den Fig.
3 bis 5,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung des Zylinders aus Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Ansicht des Zylinders aus Fig. 7 in Richtung des Pfeils VIII in Fig. 7,
- Fig 9
- eine Ansicht des Zylinders aus Fig. 7 in Richtung des Pfeils IX in Fig. 7,
- Fig. 10
- einen Schnitt durch den Zylinder aus Fig. 7 entlang der Linie X-X in Fig. 7, wobei
der nicht sichtbare Verlauf der Überströmkanäle mit gestrichelter Linie dargestellt
ist,
- Fig. 11
- eine Seitenansicht eines Abgusses der Überströmkanäle,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils XII in Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Zylinders,
- Fig. 14
- eine ausschnittsweise Ansicht auf den Zylinder in Richtung des Pfeils XIV in Fig.
13,
- Fig. 15
- eine ausschnittsweise Schnittdarstellung durch den Zylinder vor der Montage eines
Einschubteils,
- Fig. 16
- eine Ansicht auf den Zylinder in Richtung des Pfeils XVI in Fig. 15,
- Fig. 17
- eine perspektivische Darstellung des Einschubteils aus Fig. 14 und 15,
- Fig. 18
- eine Explosionsdarstellung des Einschubteils aus Fig. 17,
- Fig. 19
- einen Schnitt durch das Einschubteil entlang der Linie XIX-XIX in Fig. 15,
- Fig. 20
- einen Schnitt durch das Einschubteil entlang der Linie XX-XX in Fig. 19,
- Fig. 21
- eine Ansicht des Einschubteils in Richtung des Pfeils XXI in Fig. 20,
- Fig. 22
- eine Ansicht des Einschubteils in Richtung des Pfeils XXII in Fig. 20,
- Fig. 23
- eine perspektivische Schnittdarstellung von Zylinder und Kurbelgehäuse eines Zweitaktmotors,
- Fig. 24 und 25
- perspektivische Darstellungen einer oberen Teilschale des Kurbelgehäuses des Zweitaktmotors
aus Fig. 23.
[0028] Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Zweitaktmotors 1. Der
Zweitaktmotor 1 ist ein Einzylindermotor. Der Zweitaktmotor 1 ist im Ausführungsbeispiel
ein mit Spülvorlage arbeitender Zweitaktmotor. Der Zweitaktmotor 1 weist einen Zylinder
2 auf. Im Zylinder 2 ist eine Zylinderbohrung 27 ausgebildet. Der Zylinder 2 weist
eine Zylinderlängsachse 24 auf, die die Mittelachse der Zylinderbohrung 27 ist. Im
Zylinder 2 ist ein Brennraum 3 ausgebildet. Der Brennraum 3 ist von einem Kolben 5
begrenzt, der in Richtung der Zylinderlängsachse 24 im Zylinder 2 hin- und hergehend
gelagert ist. Der Kolben 5 treibt über ein Pleuel 6 eine in einem Kurbelgehäuseinnenraum
9 eines Kurbelgehäuses 4 drehbar gelagerte Kurbelwelle 7 an. Die Kurbelwelle 7 ist
im Kurbelgehäuse 4 um eine Drehachse 8 drehbar gelagert. Die Kurbelwelle 7 dient zum
Antrieb eines Werkzeugs eines Arbeitsgeräts.
[0029] Der Zweitaktmotor 1 weist mehrere Überströmkanäle 10, 11 auf, die den Kurbelgehäuseinnenraum
9 im Bereich des unteren Totpunkts des Kolbens 5 fluidisch mit dem Brennraum 3 verbinden.
In Fig. 1 ist der Kolben 5 in seinem unteren Totpunkt dargestellt. Die Überströmkanäle
10, 11 münden mit Überströmfenstern 46, 47 an der Zylinderbohrung 27. Im Ausführungsbeispiel
sind die Überströmkanäle 10, 11 in einen gemeinsamen Abschnitt 45 zusammengeführt
und treten an einer gemeinsamen Eintrittsöffnung 28 in den Kurbelgehäuseinnenraum
9 über. Die Überströmkanäle 10, 11 weisen einen ersten Abschnitt 29 auf, der vom Zylinder
2 begrenzt ist. Der erste Abschnitt 29 ist über seinen gesamten Umfang geschlossen
und vollständig im Zylinder 2 ausgebildet. Der Abschnitt 29 umfasst einen Teilabschnitt,
in dem die Überströmkanäle 10 und 11 gemeinsam geführt sind, und Teilabschnitte, in
denen die Überströmkanäle 10 und 11 separat voneinander verlaufen. Im Abschnitt 29
sind die Überströmkanäle 10, 11 an ihrem Umfang nicht zur Zylinderbohrung 27 hin offen.
Die Überströmkanäle 10, 11 weisen einen zweiten Abschnitt 30 auf, der vom Kurbelgehäuse
4 begrenzt und ebenfalls über seinen gesamten Umfang geschlossen ist. Im Ausführungsbeispiel
sind alle Überströmkanäle 10, 11 in dem zweiten Abschnitt 30 gemeinsam geführt. Der
zweite Abschnitt 30 bildet im Ausführungsbeispiel einen Teil des gemeinsamen Abschnitts
45, in dem die Überströmkanäle 10, 11 gemeinsam geführt sind.
[0030] Der Zweitaktmotor 1 weist einen Luftfilter 23 auf, über den im Betrieb Verbrennungsluft
angesaugt wird. Der Zweitaktmotor 1 weist einen Gemischkanal 12 auf, der an einem
Gemischeinlass 13 an der Zylinderbohrung 27 mündet. Der Gemischeinlass 13 ist im Ausführungsbeispiel
vom Kolben 5 gesteuert und im Bereich des oberen Totpunkts des Kolbens 5 zum Kurbelgehäuseinnenraum
9 hin geöffnet. Ein Abschnitt des Gemischkanals 12 ist in einem Vergaser 16 ausgebildet.
Im Vergaser 16 sind ein Drosselelement 17 und im Ausführungsbeispiel ergänzend ein
Chokeelement 18 vorgesehen. Im Vergaser 16 wird der über den Luftfilter 23 angesaugten
Luft Kraftstoff zugeführt. Im Ausführungsbeispiel ist zusätzlich ein Luftkanal 14
zur Zufuhr von Spülvorlagenluft vorgesehen. Im Luftkanal 14 ist ein Luftsteuerelement
19 zur Steuerung der zugeführten Menge von Spülvorlagenluft gelagert. Im Ausführungsbeispiel
sind die Elemente zur Steuerung des Strömungsquerschnitts als schwenkbar gelagerte
Klappen ausgebildet.
[0031] In alternativer Gestaltung kann ein gemeinsames Drosselelement für den Gemischkanal
12 und den Luftkanal 14 vorgesehen sein. Bei dieser Ausführung ist das Drosselelement
vorteilhaft in einem gemeinsamen Ansaugkanal angeordnet, der stromab des Vergasers
16 vorteilhaft in den Luftkanal 14 und dem Gemischkanal 12 geteilt ist.
[0032] Der Luftkanal 14 mündet mit zwei Lufteinlassöffnungen 15 an der Zylinderbohrung 27,
von denen in Fig. 1 eine gezeigt ist. Die zweite Lufteinlassöffnung 15 ist symmetrisch
zur Schnittebene in Fig. 1 angeordnet. Auch die Lufteinlassöffnungen 15 sind vom Kolben
5 gesteuert. Der Kolben 5 weist zwei Kolbentaschen 20 auf, von denen in Fig. 1 eine
sichtbar ist. Die Kolbentaschen 20 verbinden die Lufteinlassöffnungen 15 im Bereich
des oberen Totpunkts des Kolbens 5 mit den Überströmfenstern 46 und 47. Über die Kolbentaschen
20 kann in den Überströmkanälen 10 und 11 Luft aus dem Luftkanal 14 vorgelagert werden.
[0033] Aus dem Brennraum 3 führt eine Auslassöffnung 21, die in einen Auslasskanal 22 mündet.
Auch die Auslassöffnung 21 ist vom Kolben 5 gesteuert.
[0034] Im Betrieb wird beim Aufwärtshub des Kolbens 5 nach dem Öffnen des Gemischeinlasses
13 Gemisch in den Kurbelgehäuseinnenraum 9 angesaugt. Im Bereich des oberen Totpunkts
des Kolbens 5 wird über die Lufteinlassöffnungen 15 und die Kolbentaschen 20 Luft
in den Überströmkanälen 10 und 11 vorgelagert. Beim Abwärtshub des Kolbens 5 wird
das Gemisch im Kurbelgehäuseinnenraum 9 verdichtet. Sobald die Überströmfenster 46
und 47 vom Kolben 5 in den Brennraum 3 geöffnet werden, strömt aus den Überströmkanälen
10 und 11 zunächst vorgelagerte Spülvorlagenluft in den Brennraum 3 ein und spült
Abgase aus dem vorangegangenen Motorzyklus aus dem Brennraum 3 aus. Anschließend strömt
aus dem Kurbelgehäuseinnenraum 9 frisches Gemisch in den Brennraum 3 nach. Das Gemisch
im Brennraum 3 wird vom aufwärtsfahrenden Kolben 5 verdichtet und im Bereich des oberen
Totpunkts des Kolbens 5 von einer nicht dargestellten Zündkerze gezündet. Der Kolben
5 wird aufgrund der dann stattfindenden Verbrennung in Richtung zum Kurbelgehäuse
4 beschleunigt. Sobald der Kolben 5 die Auslassöffnung 21 öffnet, strömen Abgase aus
dem Brennraum 3 durch die Auslassöffnung 21 und den Auslasskanal 22 aus. Sobald die
Überströmfenster 46 und 47 vom Kolben 5 geöffnet werden, strömt Spülvorlagenluft und
anschließend frisches Gemisch für den nächsten Motorzyklus in den Brennraum 3 ein.
[0035] Der Zylinder 2 weist einen Anschlussflansch 25 zur Fixierung auf dem Kurbelgehäuse
4 auf. Der Zylinder 2 liegt mit einer am Anschlussflansch 25 ausgebildeten Flanschebene
26 am Kurbelgehäuse 4 auf. Dabei ist vorteilhaft eine Dichtung zwischen Zylinder 2
und Kurbelgehäuse 4 angeordnet. Wie Fig. 1 zeigt, weist der Zylinder 2 einen Fortsatz
31 auf, der über die Flanschebene 26 ins Kurbelgehäuse 4 ragt. In dem Fortsatz 31
ist ein Teil des Abschnitts 29 der Überströmkanäle 10, 11 geführt. Dadurch ist der
im Zylinder 2 ausgebildete Abschnitt der Überströmkanäle 10 und 11 verlängert.
[0036] Der Zweitaktmotor 1 ist vorteilhaft der Antriebsmotor in einem handgeführten Arbeitsgerät.
In Fig. 2 ist als Ausführungsbeispiel für ein handgeführtes Arbeitsgerät eine Motorsäge
32 dargestellt. Die Motorsäge 32 weist eine Führungsschiene 33 auf, an der eine Sägekette
34 umlaufend angeordnet ist. Die Sägekette 34 ist das Werkzeug der Motorsäge 32. Die
Sägekette 34 ist von dem Zweitaktmotor 1 angetrieben. Zum Führen der Motorsäge 32
im Betrieb weist die Motorsäge 32 einen hinteren Handgriff 35 sowie einen Griffbügel
36 auf. Auch andere Arten von Handgriffen können vorgesehen sein. An der der Sägekette
34 zugewandten Seite des Griffbügels 36 verläuft ein Handschutzbügel 37. Der Handschutzbügel
37 kann zum Auslösen einer nicht dargestellten Kettenbremse der Sägekette 34 vorgesehen
sein. Die Motorsäge 32 weist einen Abgasschalldämpfer 41 auf, der an den Auslasskanal
22 (Fig. 1) des Zweitaktmotors 1 anschließt. Die Motorsäge 32 weist ein Motorgehäuse
38 auf, das von den Handgriffen 35 und 36 über nicht dargestellte Vibrationselemente
schwingungsentkoppelt ist. Das Motorgehäuse 38 umfasst einen Öltank 39 sowie einen
Kraftstofftank 40. Am Motorgehäuse 38 ist der Zweitaktmotor 1 angeordnet. Vorteilhaft
ist das Kurbelgehäuse 4 zumindest teilweise einteilig mit Teilen des Motorgehäuses
38 ausgebildet. Der Öltank 39 dient zur Schmierung der Sägekette 34. Der Öltank 39
ist benachbart zum Abgasschalldämpfer 41 und zum Kurbelgehäuse 4 des Zweitaktmotors
1 angeordnet. Der Kraftstofftank 40 ist benachbart zum hinteren Handgriff 35 angeordnet.
[0037] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Zylinders 2 ausschnittsweise. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen dabei in allen Ausführungsbeispielen einander entsprechende Bauteile. Der
Zylinder 2 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 einteilig ausgebildet. Der Zylinder
2 weist einen Grundkörper 54 auf, an dem die Überströmkanäle 10, 11 (Fig. 1), der
Fortsatz 31 sowie ein Kragen 42 ausgebildet sind. Am Zylinder 2 sind auch Kühlrippen
55 ausgebildet. Der Fortsatz 31 und der Kragen 42 ragen über die Flanschebene 26 zum
Kurbelgehäuse 4. Im Kragen 42 ist ein Abschnitt der Zylinderbohrung 27 ausgebildet,
wie Fig. 6 zeigt. Wie Fig. 3 zeigt, weisen der Fortsatz 31 und der Kragen 42 einen
Abstand b zueinander auf. Der Fortsatz 31 und der Kragen 42 sind demnach getrennt
voneinander ausgebildet und ragen in unterschiedlichen Bereichen vom Anschlussflansch
25 weg. Der Fortsatz 31 weist eine Länge a auf. Die Länge a ist von der Flanschebene
26 bis zu einer Stirnseite 68 des Fortsatzes 31 gemessen. An der Stirnseite 68 münden
die Überströmkanäle 10, 11. Die Länge a beträgt vorteilhaft mindestens 2,5 mm, insbesondere
mindestens 5 mm, bevorzugt mindestens 10 mm. Bevorzugt beträgt die Länge a höchstens
15 mm. Die Länge a ist parallel zur Zylinderlängsachse 24 gemessen. Der Kragen 42
weist eine Länge c auf. Auch die Länge c ist parallel zur Zylinderlängsachse 24 gemessen.
Im Ausführungsbeispiel ist die Länge c größer als die Länge a. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, dass die Länge a größer als die Länge c ist oder dass die Längen
a und c gleich groß sind.
[0038] Das Kurbelgehäuse 4 ist im Ausführungsbeispiel aus zwei Teilschalen zusammengesetzt,
die senkrecht zur Drehachse 8 der Kurbelwelle 7 geteilt sind. Im Ausführungsbeispiel
ist das Kurbelgehäuse 4 am Motorgehäuse 38 ausgebildet. Die Teilschalen des Motorgehäuses
38 bilden im Ausführungsbeispiel die Teilschalen des Kurbelgehäuses 4. Fig. 4 zeigt
eine Teilschale 66 des Motorgehäuses 38. Fig. 4 zeigt eine Ansicht parallel zur Drehachse
8 der Kurbelwelle 7 auf eine Trennebene 50 des Motorgehäuses 38. An der Trennebene
50 stoßen die beiden Teilschalen 66 des Motorgehäuses 38 aneinander, insbesondere
unter Zwischenlage einer Dichtung. Es kann vorgesehen sein, dass das Motorgehäuse
38 aus Metall ausgebildet ist. In diesem Fall ist das Motorgehäuse 38 vorteilhaft
aus zwei im Druckgussverfahren hergestellten Teilschalen 66 ausgebildet. Es kann auch
vorgesehen sein, dass das Motorgehäuse 38 aus Kunststoff ausgebildet ist. In diesem
Fall sind die Teilschalen 66 vorteilhaft als Spritzgussteile ausgebildet und an der
Trennebene 50 miteinander verbunden. Die Teilschalen 66 können beispielsweise über
ein Schweißverfahren, insbesondere über ein Ultraschallschweißverfahren, miteinander
verbunden sein.
[0039] Wie Fig. 4 zeigt, weist das Kurbelgehäuse 4 eine Auflagefläche 56 für den Zylinder
2 auf. An der Auflagefläche 56 ist der Anschlussflansch 25 anzuordnen, insbesondere
unter Zwischenlage einer Dichtung. In der Auflagefläche 56 ist eine Vertiefung 57
für den Fortsatz 31 ausgebildet. Über die Auflagefläche 56 hinaus ragt ein Füllstück
59 in den Zylinder 2. Das Füllstück 59 ragt, wie Fig. 6 zeigt, in den Innenraum der
Zylinderbohrung 27. Zwischen dem Füllstück 59 und der Zylinderbohrung 27 ist ein Zwischenraum
67 gebildet, in den der Kolben 5 im unteren Totpunkt eintaucht. Zwischen der Vertiefung
57 und dem Füllstück 59 ist ein Wandabschnitt 58 gebildet, der die Vertiefung 57 von
dem Zwischenraum 67 trennt. Wie Fig. 6 zeigt, ragt der Kragen 42 in den Zwischenraum
67.
[0040] Fig. 5 zeigt das Motorgehäuse 38 mit dem Zylinder 2 und einem schematisch dargestellten,
am Zylinder 2 angeordneten Abgasschalldämpfer 41. Der Abgasschalldämpfer 41 ist in
einem Schalldämpferraum 64 angeordnet, der vom Motorgehäuse 38 und dem Zylinder 2
begrenzt ist. Der Fortsatz 31 ragt in die Vertiefung 57. Wie Fig. 5 auch zeigt, verläuft
zwischen dem zweiten Abschnitt 30 des Überströmkanals 10, 11 und dem Schalldämpferraum
64 ein Wandabschnitt 65. Der Wandabschnitt 65 begrenzt sowohl den Überströmkanal 10,
11 als auch den Schalldämpferraum 64. An einer Seite des Wandabschnitts 65 ist der
zweite Abschnitt 30 des Überströmkanals 10, 11 geführt und an der anderen Seite des
Wandabschnitts 65 ist der Schalldämpferraum 64 ausgebildet.
[0041] Am Motorgehäuse 38 ist eine Zwischenwand 49 ausgebildet, die einen Teil des Kurbelgehäuses
4 bildet und den zweiten Abschnitt 30 des Überströmkanals begrenzt. Die Zwischenwand
49 bildet einen Teil der Wand des Öltanks 39 und begrenzt den Öltank 39. Dadurch wird
ein großes Volumen des Öltanks 39 ermöglicht.
[0042] Der zweite Abschnitt 30 des Überströmkanals 10, 11 ist nah am Kurbelgehäuseinnenraum
9 geführt. Dies ist auch in Fig. 6 gezeigt. Der zweite Abschnitt 30 weist eine Innenwand
51 auf, die dem Kurbelgehäuseinnenraum 4 zugewandt liegt. Der zweite Abschnitt 30
weist außerdem eine Außenwand 52 auf, die weiter entfernt vom Kurbelgehäuseinnenraum
9 ist als die Innenwand 51. Der zweite Abschnitt 30 weist einen Teilabschnitt 53 auf,
in dem die Innenwand 51 parallel zur Zylinderlängsachse 24 verläuft. Die Außenwand
52 ist zur Zylinderlängsachse 24 im Ausführungsbeispiel geringfügig geneigt. Die Neigung
der Außenwand 52 ist so gewählt, dass der Abstand d zwischen der Innenwand 51 und
der Außenwand 52 in Strömungsrichtung zum Brennraum 3 hin abnimmt. Im Ausführungsbeispiel
nimmt der Abstand d über den gesamten Teilabschnitt 53 ab. Es kann jedoch vorgesehen
sein, dass der Abstand d nur über einen Teil des Teilabschnitts 53 abnimmt. Fig. 6
zeigt auch den Verlauf des Luftkanals 14 bis zur Lufteinlassöffnung 15.
[0043] Fig. 6 zeigt auch die Lage der Eintrittsöffnung 28, über die die Überströmkanäle
10, 11 mit dem Kurbelgehäuseinnenraum 9 verbunden sind. Das Kurbelgehäuse 4 weist
eine Kurbelgehäuseebene 60 auf. Die Kurbelgehäuseebene 60 verläuft senkrecht zur Zylinderlängsachse
24 und enthält die Drehachse 8 der Kurbelwelle 7. Die Eintrittsöffnung 28 und der
Zylinder 2 sind im Ausführungsbeispiel auf gegenüberliegenden Seiten der Kurbelgehäuseebene
60 angeordnet. Die Eintrittsöffnung 28 ist demnach auf der Seite der Kurbelgehäuseebene
60 angeordnet, die dem Zylinder 2 entfernt liegt. Dadurch wird auf einfache Weise
eine große Länge der Überströmkanäle 10, 11 und dadurch eine günstige Strömungsausbildung
erreicht.
[0044] Wie Fig. 6 auch zeigt, ragt der Kragen 42 über die Flanschebene 26 zum Kurbelgehäuse
4. Der Kragen 42 ragt in den Zwischenraum 67 zwischen Füllstück 59 und Wandabschnitt
58.
[0045] Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch den Zylinder 2. Wie die Darstellung zeigt, ist das
Überströmfenster 47 des Überströmkanals 11 näher am Gemischeinlass 13 angeordnet als
das Überströmfenster 46 des Überströmkanals 10. Der Zylinder weist außerdem einen
Impulskanal 48 auf, der mit einer nicht dargestellten Kraftstoffpumpe des Vergasers
16 (Fig. 1) verbunden ist und diese über den schwankenden Druck im Kurbelgehäuseinnenraum
9 (Fig. 1) antreibt.
[0046] Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, weist der Zylinder 2 einen Einlassflansch 61 auf, zu
dem der Luftkanal 14 und der Gemischkanal 12 geführt sind. Am Einlassflansch 61 ist
vorteilhaft ein Verbindungsstutzen festgelegt, über den Verbrennungsluft angesaugt
wird.
[0047] Fig. 8 zeigt eine Ansicht auf den Anschlussflansch 25 in Richtung der Zylinderlängsachse
24. Wie Fig. 8 zeigt, sind der Kragen 42 und der Fortsatz 31 getrennt voneinander
ausgebildet und weisen den Abstand b zueinander auf. Im Fortsatz 31 sind die Überströmkanäle
10, 11 der gegenüberliegenden Seiten des Zylinders 2 zusammengeführt. Der Zylinder
2 weist eine Mittelebene 63 auf, die den Fortsatz 31 mittig teilt und die Zylinderlängsachse
24 enthält. Fig. 8 zeigt einen Blick auf das Brennraumdach 43 im Zylinder 2. Wie Fig.
8 auch zeigt, sind im Zylinderflansch 25 Schrauböffnungen 44 ausgebildet, an denen
der Zylinder 2 am Kurbelgehäuse 4 verschraubbar ist.
[0048] Wie Fig. 8 zeigt, weist der Abschnitt 29 der Überströmkanäle 10 und 11 im Fortsatz
31 eine der Zylinderlängsachse 24 entfernt liegende Außenwand 76, eine der Außenwand
76 gegenüberliegende Innenwand 77 und zwei die Innenwand 77 und die Außenwand 76 verbindende
Seitenwände 78 auf. Die Seitenwände 78 begrenzen den ersten Abschnitt 29 der Überströmkanäle
10 und 11 in Umfangsrichtung zur Zylinderlängsachse 24. Die Innenwand 77 begrenzt
den ersten Abschnitt 29 in Richtung auf die Zylinderbohrung 27. Die Außenwand 76 begrenzt
den ersten Abschnitt 29 zu der der Zylinderbohrung 27 abgewandten Seite. Wie Fig.
8 auch zeigt, weist der Fortsatz 31 einen länglichen, näherungsweise rechteckigen
Querschnitt auf.
[0049] Die Trennebene 50 des Motorgehäuses 38, die in Fig. 4 die Zeichenebene bildet, kann
mit der Mittelebene 63 zusammenfallen. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass
die Trennebene 50 in einem Abstand zur Mittelebene 63 verläuft. Die Trennebene 50
ist vorteilhaft parallel zur Mittelebene 63 angeordnet. Die Trennebene 50, die in
Fig. 8 mit der Mittelebene 63 zusammenfällt, teilt den Fortsatz 31, so dass in jeder
Teilschale 66 des Kurbelgehäuses 4 ein Teil des zweiten Abschnitts 30 der Überströmkanäle
10 und 11 ausgebildet ist.
[0050] Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht auf den Zylinder 2, und zwar auf den Einlassflansch
61. Fig. 10 zeigt einen Schnitt durch den Zylinder 2 im Bereich des Fortsatzes 31,
wobei der Verlauf der Überströmkanäle 10 und 11 im Zylinder 2 teilweise mit gestrichelter
Linie dargestellt ist. Wie die Fig. 9 und 10 zeigen, sind die Überströmkanäle 10 und
11 vom einteiligen Grundkörper 54 des Zylinders 2 begrenzt. Vom Zylinder 2 separate
Elemente, die die Überströmkanäle 10 und 11 zur Außenseite des Zylinders 2 hin verschließen,
wie Deckel oder dgl., sind nicht vorgesehen.
[0051] In Fig. 10 ist der Fortsatz 31 geschnitten dargestellt. Der Fortsatz 31 weist eine
senkrecht zur Mittelebene 63 gemessene Breite f auf. An der Stirnseite 68 ist die
Breite f am geringsten. Mit zunehmendem Abstand zur Stirnseite 68, also in Richtung
auf das Brennraumdach 43 (Fig. 7 und 8), nimmt die Breite f der Überströmkanäle 10
und 11 im Fortsatz 31 zu. Dadurch bilden die Seitenwände 78 des ersten Abschnitts
29 im Fortsatz 31 Hinterschnitte in Richtung auf die Stirnseite 68 des Fortsatzes
31. Der im Fortsatz 31 ausgebildete Abschnitt der Überströmkanäle 10 und 11 kann daher
nicht in einem Druckgussverfahren mit einem gezogenen Kern abgeformt werden.
[0052] Wie Fig. 10 zeigt, verlaufen die Seitenwände 78 im Ausführungsbeispiel im Fortsatz
31 gewölbt. Die Seitenwände 78 sind dabei in Richtung von der Stirnseite 68 zum Brennraumdach
43 (Fig. 7 und 8) voneinander weg gewölbt. Die Seitenwände 78 verlaufen konvex gewölbt.
Dadurch beginnt die Umlenkung der Strömung auf die gegenüberliegenden Seiten der Mittelebene
63 und zu den Überströmfenstern 46 und 47 bereits im Fortsatz 31. Dadurch werden vergleichsweise
große Biegeradien der Strömungsumlenkung ermöglicht. Eine allmähliche Umlenkung der
Strömung in den Überströmkanälen 10 und 11 wirkt einer Ablösung der Strömung im ersten
Abschnitt 29 der Überströmkanäle 10 und 11 entgegen. Dadurch kann ein ausreichend
hoher Anteil von Luft über die einlassnahen Überströmkanäle 11 in den Brennraum 3
zugeführt werden. Dies verbessert die Spülung im Brennraum 3 und verringert den Anteil
von Gemisch, das unverbrannt in den Auslasskanal 22 gelangen kann.
[0053] Der Verlauf der Überströmkanäle 10 und 11 ist auch in den Figuren 11 und 12 gezeigt.
Die Lage der Stirnseite 68 und der Flanschebene 26 ist in den Figuren 11 und 12 schematisch
mit strichpunktierten Linien dargestellt. In Fig. 11 ist die Wölbung der Seitenwände
78 im Bereich zwischen der Stirnseite 68 und der Flanschebene 26 sichtbar. Auch im
Zylinder 2, nämlich von der Flanschebene 26 bis zu den Überströmfenstern 46 (Fig.
14) und 47, verlaufen die Seitenwände 78 gewölbt.
[0054] Wie Fig. 12 zeigt, verläuft die der Zylinderlängsachse 24 entfernt liegende Außenwand
76 der Überströmkanäle 10 und 11 im Bereich zwischen der Stirnseite 68 und der Flanschebene
26 geneigt zur Zylinderlängsachse 24. Die Außenwand 76 ist in Richtung von der Stirnseite
68 zur Flanschebene 26 zur Zylinderlängsachse 24 hin geneigt. An der Flanschebene
26 weist die Außenwand 76 demnach einen geringeren Abstand zur Zylinderlängsachse
24 auf als an der Stirnseite 68. Dies ist auch in Fig. 7 gezeigt. Die Außenwand 76
bildet daher keinen Hinterschnitt in Richtung auf die Stirnseite 68.
[0055] Die der Zylinderlängsachse 24 näher liegende Innenwand 77 der Überströmkanäle 10
und 11 ist in Richtung zum Brennraumdach 43, also in Richtung von der Stirnseite 68
zur Flanschebene 26, zur Zylinderlängsachse 24 hin geneigt, wie Fig. 7 zeigt. Die
Innenwand 77 bildet aufgrund ihrer Neigung einen Hinterschnitt in einer Richtung,
die parallel zur Zylinderlängsachse 24 vom Brennraumdach 43 weg gerichtet ist. Die
Innenwand 77 weist in der Flanschebene 26 einen geringeren Abstand zur Zylinderlängsachse
24 auf als an der Stirnseite 68.
[0056] Die Figuren 13 und 14 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines mehrteilig ausgebildeten
Zylinders 2. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei in allen Figuren einander entsprechende
Elemente. Der Verlauf der Überströmkanäle 10 und 11 entspricht dem des vorangegangenen
Ausführungsbeispiels. Der Zylinder 2 weist einen Grundkörper 54 auf, in den ein Einschubteil
70 eingesetzt ist. Das Einschubteil 70 bildet im Ausführungsbeispiel den Fortsatz
31. In alternativer Ausführung kann vorgesehen sein, dass ein Teil des Fortsatzes
31 von dem Einschubteil 70 gebildet ist und ein anderer Teil des Fortsatzes 31 durch
den Grundkörper 54 des Zylinders 2 gebildet ist. Das Einschubteil 70 ist in einer
Aufnahme 69 des Grundkörpers 54 angeordnet. Die Aufnahme 69 ist im Ausführungsbeispiel
als Vertiefung in der Flanschebene 26 ausgebildet. Das Einschubteil 70 weist im Ausführungsbeispiel
einen Absatz 83 auf, der an der Flanschebene 26 anliegt und dadurch die Einschubtiefe
des Einschubteils 70 begrenzt.
[0057] Fig. 14 zeigt das Einschubteil 70 in der Aufnahme 69. Wie Fig. 14 zeigt, weist das
Einschubteil 70 einen verbreiterten Bereich 81 auf, der bündig zur Flanschebene 26
angeordnet sein kann. Der verbreiterte Bereich 81 steht vorteilhaft nicht über die
Flanschebene 26 aus der Aufnahme 69 hervor.
[0058] Fig. 15 und 16 zeigen den Grundkörper 54 des Zylinders 2 im Bereich der Aufnahme
69 ohne das in der Aufnahme 69 angeordnete Einschubteil 70.
[0059] Die Figuren 17 bis 20 zeigen die Gestaltung des Einschubteils 70 im Einzelnen. Das
Einschubteil 70 weist einen Abschnitt 84 auf, der in der Aufnahme 69 anzuordnen ist.
Das Einschubteil 70 weist außerdem den Fortsatz 31 auf. Der Abschnitt 84 umfasst den
verbreiterten Bereich 81. Wie Fig. 17 und 18 zeigen, verlaufen die Seitenwände 78
im verbreiterten Bereich 81 in Strömungsrichtung konvex gewölbt. Der verbreiterte
Bereich 81 ermöglicht vergleichsweise große Biegeradien der Seitenwände 78 in diesem
Bereich. Wie Fig. 17 zeigt, weist das Einschubteil 70 an der dem Fortsatz 31 entfernt
liegenden Seite einen Vorsprung 79 auf. An dem Vorsprung 79 ist ein Strömungsteiler
80 ausgebildet, wie auch Fig. 19 zeigt. Der Strömungsteiler 80 teilt Überströmkanäle
10 und 11, deren Überströmfenster 46, 47 auf einer Seite der Mittelebene 63 angeordnet
sind, von den Überströmkanälen 10 und 11, deren Überströmfenster 46 und 47 auf der
anderen Seite der Mittelebene 63 angeordnet sind.
[0060] Wie die Figuren 17 und 18 zeigen, ist das Einschubteil 70 aus zwei Teilen 71 und
72 zusammengesetzt, die an einer Trennebene 73 zusammengefügt sind. Wie die Figuren
17, 18 und 20 zeigen, verläuft die Trennebene 73 gewölbt. Die Wölbung der Trennebene
73 folgt dabei vorteilhaft etwa der Wölbung der Innenwand 77 und/oder der Wölbung
der Außenwand 76 der Überströmkanäle 10 und 11. Wie Fig. 18 zeigt, weist das Teil
71 Positioniervorsprünge 75 auf, die in Aufnahmen 82 des anderen Teils 72 ragen. In
Fig. 20 ist exemplarisch eine Aufnahme 82 dargestellt.
[0061] Fig. 19 zeigt die Wölbung der Seitenwände 78 zueinander. Die Seitenwände 78 sind
voneinander weg gewölbt, so dass der Abstand f der Seitenwände 78 sich mit zunehmendem
Abstand von der Stirnseite 68 vergrößert.
[0062] Fig. 20 zeigt die Wölbung der Außenwand 76 und der Innenwand 77. Die Außenwand 76
und die Innenwand 77 sind vorteilhaft in gleicher Richtung gewölbt, so dass der Abstand
der Außenwand 76 zur Innenwand 77 im Fortsatz 31 näherungsweise konstant ist.
[0063] Die Figuren 21 und 22 zeigen den verbreiterten Bereich 81 und den Verlauf der Überströmkanäle
10 und 11 im Einschubteil 70. Wie Fig. 22 zeigt, verlaufen die Seitenwände 78 in den
verbreiterten Bereich 81.
[0064] Die Gestaltung der Überströmkanäle 10 und 11 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 13
bis 20 entspricht vorteilhaft der Gestaltung der Überströmkanäle 10 und 11 des vorangegangenen
Ausführungsbeispiels, so dass bezüglich weiterer Merkmale auf die Beschreibung des
jeweils anderen Ausführungsbeispiels verwiesen wird.
[0065] Der Zylinder 2 kann auch auf ein anders gestaltetes Kurbelgehäuse 4 zur Bildung eines
Zweitaktmotors 1 aufgesetzt werden. Im Ausführungsbeispiel ist der Zylinder 2 auf
ein Kurbelgehäuse 4 aufgesetzt, in dem ein zweiter Abschnitt 30 des Überströmkanals
10, 11 ausgebildet ist. Es kann auch vorgesehen sein, den Zylinder 2 auf ein Kurbelgehäuse
4 aufzusetzen, in dem kein Abschnitt von Überströmkanälen 10, 11 ausgebildet ist.
[0066] Der Zylinder 2 ist vorteilhaft in allen Ausführungsbeispielen im Schwerkraftguss
hergestellt. Insbesondere für einen Zylinder 2 mit Einschubteil 70 kann auch eine
Herstellung im Druckguss vorgesehen sein.
[0067] Ein eigenständiger, unabhängiger erfinderischer Gedanke betrifft die in den Fig.
23 bis 25 dargestellte Gestaltung eines Zweitaktmotors 1. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen
dabei in allen Figuren einander entsprechende Elemente. Wie Fig. 23 zeigt, umfasst
die alternative Ausführung des Zweitaktmotors 1 einen Zylinder 2 sowie ein Kurbelgehäuse
4. Das Kurbelgehäuse 4 ist aus einer oberen Teilschale 90 und einer unteren Teilschale
91 zusammengesetzt. Die Teilschalen 90 und 91 sind an einer Teilungsebene 92 miteinander
verbunden, die die Drehachse 8 der Kurbelwelle 7 enthält. Der Zweitaktmotor 1 umfasst
zwei Überströmkanäle 10, die in einem gemeinsamen Abschnitt 45 geführt sind. Der gemeinsame
Abschnitt 45 ist im Zylinder 2 von einer Erhöhung 93 der oberen Teilschale 90 des
Kurbelgehäuses 4 begrenzt. Wie die Fig. 24 und 25 zeigen, begrenzt die Erhöhung 93
den gemeinsamen Abschnitt 45 sowohl in Richtung auf die Zylinderlängsachse 24 als
auch in Umfangsrichtung zur Zylinderlängsachse 24. Der Zylinder 2 begrenzt den gemeinsamen
Abschnitt 45 bezogen auf die Zylinderlängsachse 24 radial nach außen.
[0068] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 23 bis 25 ist am Zylinder 2 kein Fortsatz 31 vorgesehen.
Stattdessen weist die obere Teilschale 90 des Kurbelgehäuses 4 einen Fortsatz 94 auf,
der über die Teilungsebene 92 in die untere Teilschale 91 ragt. Wie die Fig. 24 und
25 zeigen, begrenzt der Fortsatz 94 den zweiten Abschnitt 30 der Überströmkanäle 10
über ihren gesamten Umfang. Der Fortsatz 94 bildet eine Außenwand 76, eine Innenwand
77 sowie zwei Seitenwände 78, die die Überströmkanäle 10 begrenzen. Der Fortsatz 94
weist, wie insbesondere Fig. 24 zeigt, einen näherungsweise rechteckigen Querschnitt
auf. Fig. 23 zeigt einen Schnitt durch die Mittelebene 63 des Zylinders 2. Senkrecht
zur Mittelebene 63 weist der Überströmkanal 10 im Fortsatz 94 eine deutlich größere
Erstreckung auf als parallel zur Mittelebene 63, wie die Fig. 24 und 25 zeigen. Wie
die Fig. 23 bis 25 zeigen, ist der gemeinsame Abschnitt 45 der Überströmkanäle 10
der einzige Abschnitt eines Überströmkanals, der über die Flanschebene 26 geführt
ist.
[0069] Durch die Anordnung einer Erhöhung 93 und eines Fortsatzes 94 an einer oberen Teilschale
90 des Kurbelgehäuses 4 ist eine einfache Entformung bei der Herstellung in einem
Druckgussverfahren möglich. Die Wölbung der Seitenwände 78 und der Innenwand 77 kann
bereits im Kurbelgehäuse 4 beginnen. Dadurch werden eine einfache Herstellbarkeit
und eine günstige Strömungsführung der Überströmkanäle ermöglicht.
1. Zylinder für einen Zweitaktmotor (1), wobei der Zylinder (2) mindestens einen ersten
Abschnitt (29) eines Überströmkanals (10, 11) aufweist, wobei der Zylinder (2) eine
Zylinderlängsachse (24) aufweist, wobei der Zylinder (2) ein Brennraumdach (43) und
eine Flanschebene (26) zur Verbindung mit einem Kurbelgehäuse (4) aufweist, wobei
der erste Abschnitt (29) mindestens eine den ersten Abschnitt (29) in Umfangsrichtung
des Zylinders (2) begrenzende Seitenwand (78) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (29) des Überströmkanals (10, 11) zumindest teilweise an einem
über die Flanschebene (26) ragenden Fortsatz (31) des Zylinders (2) ausgebildet ist,
wobei der erste Abschnitt (29) in dem Fortsatz (31) umfangsseitig geschlossen ist,
und dass mindestens eine Seitenwand (78) in dem Fortsatz (31) konvex gewölbt verläuft.
2. Zylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (29) mindestens eine den ersten Abschnitt (29) zur Zylinderbohrung
(27) begrenzende Innenwand (77) aufweist, die in Richtung zum Brennraumdach (43) zur
Zylinderlängsachse (24) hin geneigt ist.
3. Zylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (31) einteilig mit einem Grundkörper (54) des Zylinders (2) ausgebildet
ist.
4. Zylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (31) zumindest teilweise an einem Einschubteil (70) ausgebildet ist.
5. Zylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (31) einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
6. Zweitaktmotor mit einem Zylinder (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und mit einem
Kurbelgehäuse (4), wobei der Zweitaktmotor (1) mindestens einen Überströmkanal (10,
11) aufweist, wobei der Zweitaktmotor (1) einen Brennraum (3) aufweist, der im Zylinder
(2) ausgebildet ist und von einem im Zylinder (2) hin- und hergehend gelagerten Kolben
(5) begrenzt ist, wobei der Kolben (5) eine in einem Kurbelgehäuse (4) drehbar gelagerte
Kurbelwelle (7) antreibt, wobei der mindestens eine Überströmkanal (10, 11) einen
Kurbelgehäuseinnenraum (9) des Kurbelgehäuses (4) in mindestens einer Stellung des
Kolbens (5) mit dem Brennraum (3) fluidisch verbindet, wobei der Überströmkanal (10,
11) den ersten Abschnitt (29) und einen vom Kurbelgehäuse (4) begrenzten, umfangsseitig
geschlossenen zweiten Abschnitt (30) aufweist.
7. Zweitaktmotor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (4) eine Auflagefläche (56) für den Zylinder (2) aufweist, wobei
die Auflagefläche (56) eine Vertiefung (57) für den Fortsatz (31) aufweist.
8. Zweitaktmotor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fortsatz (31) und die Vertiefung (57) zusammenwirken, um die Position des Zylinders
(2) gegenüber dem Kurbelgehäuse (4) festzulegen.
9. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zweitaktmotor (1) mehrere Überströmkanäle (10, 11) aufweist, die an einer gemeinsamen
Eintrittsöffnung (28) in den Kurbelgehäuseinnenraum (9) übertreten.
10. Zweitaktmotor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei, insbesondere alle Überströmkanäle (10, 11) des Zweitaktmotors (1)
durch den Fortsatz (31) verlaufen.
11. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbelgehäuse (4) eine Kurbelgehäuseebene (60) aufweist, die die Drehachse (8)
der Kurbelwelle (7) enthält und senkrecht zur Zylinderlängsachse (24) verläuft, und
dass die Eintrittsöffnung (28) und der Zylinder (2) auf gegenüberliegenden Seiten
der Kurbelgehäuseebene (60) angeordnet sind.
12. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zweitaktmotor (1) eine Mittelebene (63) aufweist, die senkrecht zur Drehachse
(8) der Kurbelwelle (7) verläuft und die die Zylinderlängsachse (24) enthält, und
dass das Kurbelgehäuse (4) zumindest zwei Teilschalen (66) aufweist, die an einer
Trennebene (50) miteinander verbunden sind, wobei die Trennebene (50) des Kurbelgehäuses
(4) parallel zu der Mittelebene (63) verläuft.
13. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (30) des Überströmkanals (10, 11) einen Teilabschnitt (53) aufweist,
in dem zumindest eine Wand des Überströmkanals (10,11), insbesondere die dem Kurbelgehäuseinnenraum
(7) benachbart liegende Innenwand (51), parallel zur Zylinderlängsachse (24) verläuft.
14. Zweitaktmotor nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Abstand (d) zwischen der Innenwand (51) und der Außenwand (52) des Überströmkanals
(10, 11) in diesem Teilabschnitt (53) in Strömungsrichtung zum Brennraum (3) verringert.
15. Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (2) einen Kragen (42) aufweist, der über die Flanschebene (26) in das
Kurbelgehäuse (4) ragt und an dessen Innenseite ein Abschnitt der Zylinderbohrung
(27) verläuft.
16. Zweitaktmotor nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (42) an jeder Stelle einen Abstand (b) zu dem Fortsatz (31) aufweist.
17. Arbeitsgerät mit einem Zweitaktmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 16, wobei aus
dem Zylinder (2) ein Auslasskanal (22) führt, an den ein Abgasschalldämpfer (41) anschließt,
der in einem Schalldämpferraum (64) angeordnet ist, wobei das Kurbelgehäuse (4) einen
Wandabschnitt (65) aufweist, der den zweiten Abschnitt (30) des Überströmkanals (10,
11) und den Schalldämpferraum (64) begrenzt.
18. Arbeitsgerät nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerät (32) ein Motorgehäuse (38) und einen Öltank (39) zur Versorgung
eines Werkzeugs des Arbeitsgeräts mit Schmiermittel aufweist, dass der Öltank (39)
und das Kurbelgehäuse (4) in dem Motorgehäuse (38) ausgebildet sind, und dass das
Motorgehäuse (38) eine Zwischenwand (49) aufweist, die den zweiten Abschnitt (30)
des Überströmkanals (10, 11) und den Öltank (39) begrenzt.