[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem gekühlten
Innenraum, wobei in dem gekühlten Innenraum mindestens eine Temperatur oder Temperaturverteilung
herrscht.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind einfache Temperaturregelungen für Temperaturen in
Innenräumen von Kühl- und/oder Gefriergeräten bekannt, wobei die Regelung auf Grundlage
eines oder mehrerer Temperatursensoren erfolgt.
[0003] Bekannt sind ebenso Innenräume von Kühl- und/oder Gefriergeräten, deren Temperatur
nicht geregelt wird. Diese Innenräume werden derart ausgelegt, dass vorgegebene Grenzwerte
der Temperatur in dem Innenraum unter allen Einsatzbedingungen eingehalten werden.
Die energetisch optimale Auslegung ist dabei vor allem auf Grund von notwendigen Messungen
des Energieverbrauchs bei mindestens zwei Einsatzbedingungen, z.B. bei mindestens
zwei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen aufwändig und schwierig.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Steuerung und/oder Regelung von Temperaturen in Kühl- und/oder Gefriergeräten
bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gerät Modelliermittel aufweist,
die derart ausgebildet sind, dass eine Modellierung der Temperatur oder Temperaturverteilung
erfolgen kann, wobei das Gerät Eingabemittel aufweist, die dazu ausgebildet sind,
eine Eingabe eines Zielwerts und/oder Zielbereichs der Temperatur oder Temperaturverteilung
durch einen Nutzer zu ermöglichen.
[0007] Das Gerät weist ferner vorzugsweise Mittel auf, die derart ausgebildet sind, dass
die Temperatur in dem gekühlten Innenraum auf den Zielwert und/oder Zielbereich geregelt
oder gesteuert werden kann. Dabei dient die modellierte Temperatur vorzugsweise als
Regelgröße.
[0008] Der gekühlte Innenraum kann den ganzen gekühlten Innenraum des Kühl- und/oder Gefriergeräts
oder nur ein Fach bzw. ein Abteil des Geräts betreffen. Jedes Fach bzw. Abteil kann
dabei einen gekühlten Innenraum bilden.
[0009] In anderen Worten ist also vorzugsweise vorgesehen, dass der Zielwert der mittleren
Temperatur für ein Fach vorgegeben werden kann und dabei gleichzeitig die Zielwerte
für die wärmste und/oder die kälteste Temperatur vorgegeben werden können. So kann
z.B. gezielt eine Schichtung der Temperaturen erzeugt werden.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät einen oder mehrere
Temperatursensoren aufweist, der oder die dazu ausgebildet und angeordnet ist oder
sind, die Temperatur oder Temperaturverteilung zu messen, wobei die Modellierung unter
Berücksichtigung von Messwerten des Temperatursensors oder der Temperatursensoren
erfolgt oder dass die Modellierung ohne die Berücksichtigung von Messwerten des Temperatursensors
oder der Temperatursensoren erfolgt.
[0011] Ein Temperatursensor kann beispielsweise ein Lufttemperatursensor sein.
[0012] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät in einem Fach
oder einer Temperaturzone keinen Temperatursensor aufweist und/oder dass die Modellierung
ohne die Berücksichtigung von Messwerten eines Temperatursensors erfolgt.
[0013] Es ist in anderen Worten ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einer Bedieneinheit
und einem Fach denkbar, bei dem die Temperatur für das Fach eingestellt werden kann,
das keinen Temperatursensor aufweist.
[0014] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Gerät Anzeigemittel aufweist und/oder dass
die Modelliermittel dazu ausgebildet sind, die wärmste und/oder kälteste Temperatur
und/oder eine Temperatur dazwischen in dem gekühlten Innenraum zu ermitteln, wobei
die Anzeigemittel dazu ausgebildet sind, die ermittelte wärmste und/oder kälteste
Temperatur und/oder eine ermittelte Temperatur dazwischen und/oder einen Messwert
eines Temperatursensors anzuzeigen.
[0015] Denkbar ist, dass die Anzeigemittel dazu ausgebildet sind, die die ermittelte wärmste
und/oder kälteste Temperatur und/oder eine ermittelte Temperatur dazwischen durch
Farbverläufe und/oder Symbole anzuzeigen.
[0016] In anderen Worten ist also vorzugsweise vorgesehen, dass auf Basis eines Messwerts
eines Temperatursensors die mittlere Temperatur eines Faches angezeigt werden kann
und gleichzeitig die berechnete bzw. modellierte wärmste und/oder kälteste Temperatur
in dem Fach angezeigt werden kann.
[0017] Es ist in anderen Worten ein Kühl- und/oder Gefriergerät denkbar, bei dem die auf
Basis von Berechnungen bzw. Modellierungen ermittelte Temperatur eines Faches angezeigt
wird, das keinen Temperatursensor aufweist.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass das Gerät einen Verdampfer aufweist, wobei der gekühlte
Innenraum durch den Verdampfer gekühlt wird und das Gerät einen Temperatursensor für
eine Verdampfertemperatur aufweist, wobei kein Temperatursensor für die Temperatur
in dem gekühlten Innenraum vorhanden ist.
[0019] Es ist in anderen Worten ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einer Bedieneinheit
denkbar, bei dem die Temperatur für ein Fach eingestellt werden kann, das nur einen
Sensor für die Verdampfertemperatur aufweist.
[0020] Denkbar ist, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät mehrere gekühlte Innenräume aufweist
und/oder dass die Eingabemittel dazu ausgebildet sind, eine Eingabe mehrerer Zielwerte
und/oder Zielbereiche für mehrere Temperaturen oder Temperaturverteilungen durch einen
Nutzer zu ermöglichen und/oder dass das Kühl- und/oder Gefriergerät mindestens einen
Temperatursensor weniger als die Anzahl der gekühlten Innenräume oder der Anzahl der
eingebbaren Zielwerte und/oder Zielbereiche aufweist.
[0021] Es ist in anderen Worten ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einer Bedieneinheit
und mehreren Fächern denkbar, wobei an der Bedieneinheit für jedes Fach eine Temperatur
eingestellt werden kann, wobei das Gerät mindestens einen Temperatursensor weniger
aufweist, als Temperaturen eingestellt werden können bzw. als Fächer vorhanden sind.
[0022] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Eingabe eines Zielwerts und/oder Zielbereichs
der Temperatur oder Temperaturverteilung durch einen Nutzer durch eine Auswahl aus
vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten erfolgt.
[0023] In anderen Worten ist also vorzugsweise vorgesehen, dass Einstellungen über vereinfachte
Auswahlmöglichkeiten vorgenommen werden können. Z.B. kann der Nutzer die mittlere
Temperatur wählen und eine gleichmäßige Temperaturverteilung einstellen, was dann
als Modus 1 bezeichnet werden kann. Der Nutzer kann auch gezielt eine größere Temperaturschichtung
wählen, um z.B. in bestimmten Bereichen sehr kalte Temperaturen und in anderen Bereichen
wärmere Temperaturen in dem Fach zu erhalten. Dieses Geräteverhalten kann an einer
Nutzerschnittstelle durch Farbverläufe oder Symbole dargestellt werden.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass der gekühlte Innenraum mehrere Temperaturzonen aufweist.
[0025] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Temperatur durch einen modellbasierten Regelungsalgorithmus
geregelt werden kann.
[0026] Ein Gerät mit einer Temperaturregelung mittels eines modellbasierten Regelungsalgorithmus
modelliert vorzugsweise die Temperaturen in allen Fächern. Je mehr Temperatursensoren
vorhanden sind, desto genauer können die Vorgaben, z.B. in Form durch einen Nutzer
gewählter Reglerstellungen eingehalten werden. Prinzipiell erlaubt eine Temperaturregelung
mittels eines modellbasierten Regelungsalgorithmus aber auch, die Temperatur in einem
Fach zu regeln, das keinen Sensor für die Lufttemperatur aufweist.
[0027] Durch geringere Ansprüche an die Positionierung von Temperatursensoren können diese
bei einer Temperaturregelung mittels eines modellbasierten Regelungsalgorithmus mit
kürzeren Kabellängen an Orten montiert werden, an denen sie mit größerer Trägheit
und Verzögerung auf Änderungen der Lufttemperatur im Innenraum reagieren. Auch wäre
es möglich, Temperatursensoren auf anderen elektronischen Komponenten zu integrieren.
In beiden Fällen ergeben sich Kostenvorteile.
[0028] Beispielsweise kann die Temperaturschichtung in einem gekühlten Innenraum gezielt
durch die Ansteuerung von Kompressor und Verdampfer angesteuert werden. Ebenso können
bisher ungeregelte Temperaturzonen, wie z.B. 4-Fächer, in die Regelung einbezogen
werden.
[0029] Es kann z.B. möglich sein, Temperaturen einzustellen, für die es keinen physisch
vorhandenen Sensor gibt.
[0030] Durch eine Temperaturregelung mittels eines modellbasierten Regelungsalgorithmus
kann zu jedem Zeitpunkt z.B. die mittlere, die kälteste oder die wärmste Temperatur
in einem Fach berechnet werden. Diese Information kann genutzt werden, um z.B. die
Temperatur in einem Fach zu regeln oder das Gefrieren von eingelagerten Waren zu vermeiden.
Ebenso können Getränke schnell und gefahrlos abgekühlt werden. Die Temperaturbegrenzung
kann voreingestellt werden. Evtl. konkurrierende Temperatureinstellungen werden vorzugsweise
erkannt und, insbesondere an einer Nutzschnittstelle berücksichtigt.
[0031] Die Temperatur kann auch in dem Sinne gesteuert werden, dass kein Regelkreis durchlaufen
wird.
[0032] An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe "ein" und "eine" nicht
zwingend auf genau eines der Elemente verweisen, wenngleich dies eine mögliche Ausführung
darstellt, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente bezeichnen können. Ebenso schließt
die Verwendung des Plurals auch das Vorhandensein des fraglichen Elementes in der
Einzahl ein und umgekehrt umfasst der Singular auch mehrere der fraglichen Elemente.
Weiterhin können alle hierin beschriebenen Merkmale der Erfindung beliebig miteinander
kombiniert oder voneinander isoliert beansprucht werden.
[0033] Weitere Vorteile, Merkmale und Effekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0034] Ein erstes Ausführungsbeispiel betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem
gekühlten Innenraum und einem Eingabemittel in Form eines Displays und/oder Knöpfen.
[0035] Ein Nutzer kann nun an dem Eingabemittel einen Zielwert, z.B. 5 °C für die Temperatur
in dem gekühlten Innenraum vorgeben. Ebenso kann der Nutzer einen Zielbereich für
die Temperatur, z.B. 2 °C bis 7 °C angeben.
[0036] In dem gekühlten Innenraum stellt sich dann unter Verwendung eines modellbasierten
Regelungsalgorithmus ein Temperaturprofil nach dem vorgegebenen Zielbereich ein, wobei
die Temperatur beispielsweise von oben nach unten abnimmt.
[0037] Dabei sind beispielsweise mehrere Temperatursensoren in dem gekühlten Innenraum angeordnet,
wobei auf Basis der Messwerte dieser Temperatursensoren Modelliermittel die wärmste
und/oder kälteste Temperatur in dem gekühlten Innenraum berechnen können.
[0038] Diese Temperaturen können dann auf einem Anzeigemittel, beispielsweise dem Display
angezeigt werden. Dabei kann beispielsweise durch einen Farbverlauf, wobei blaue Farben
eine kalte Temperatur und rote Farben eine warme Temperatur darstellen, die Temperaturverteilung
in dem Innenraum angezeigt werden. Denkbar ist ein Streifen, der von unten nach oben
von blau nach rot verläuft und die Temperaturschichtung in Bezug auf die Höhe des
Innenraums anzeigt. Ebenso sind auch dreidimensionale Anzeigen denkbar, die eine dreidimensionale
Anzeige in der Art zeigen.
[0039] Ein zweites Ausführungsbeispiel betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem
gekühlten Innenraum und einem Eingabemittel in Form eines Displays und/oder Knöpfen.
[0040] Der gekühlte Innenraum ist dabei ein Fach des Kühl- und/oder Gefriergeräts, wobei
die Temperatur in dem Fach nicht durch einen Sensor gemessen wird.
[0041] Der Nutzer kann allerdings auch hier, wie oben beschrieben einen Zielwert bzw. einen
Zielbereich angeben.
[0042] In dem gekühlten Innenraum stellt sich dann unter Verwendung eines modellbasierten
Regelungsalgorithmus ein Temperaturprofil nach dem vorgegebenen Zielbereich ein ohne
eine Messung der Temperatur in dem Innenraum.
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem gekühlten Innenraum, wobei in dem gekühlten
Innenraum mindestens eine Temperatur oder Temperaturverteilung herrscht, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät Modelliermittel aufweist, die derart ausgebildet sind, dass eine Modellierung
der Temperatur oder Temperaturverteilung erfolgen kann, wobei das Gerät Eingabemittel
aufweist, die dazu ausgebildet sind, eine Eingabe eines Zielwerts und/oder Zielbereichs
der Temperatur oder Temperaturverteilung durch einen Nutzer zu ermöglichen.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät einen oder mehrere Temperatursensoren aufweist, der
oder die dazu ausgebildet und angeordnet ist oder sind, die Temperatur oder Temperaturverteilung
zu messen, wobei die Modellierung unter Berücksichtigung von Messwerten des Temperatursensors
oder der Temperatursensoren erfolgt oder dass die Modellierung ohne die Berücksichtigung
von Messwerten des Temperatursensors oder der Temperatursensoren erfolgt.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät in einem Fach oder einer Temperaturzone keinen Temperatursensor
aufweist und/oder dass die Modellierung ohne die Berücksichtigung von Messwerten eines
Temperatursensors erfolgt.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät Anzeigemittel aufweist und/oder dass die Modelliermittel dazu ausgebildet
sind, die wärmste und/oder kälteste Temperatur und/oder eine Temperatur dazwischen
in dem gekühlten Innenraum zu ermitteln, wobei die Anzeigemittel dazu ausgebildet
sind, die ermittelte wärmste und/oder kälteste Temperatur und/oder eine ermittelte
Temperatur dazwischen und/oder einen Messwert eines Temperatursensors anzuzeigen.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigemittel dazu ausgebildet sind, die die ermittelte wärmste und/oder kälteste
Temperatur und/oder eine ermittelte Temperatur dazwischen durch Farbverläufe und/oder
Symbole anzuzeigen.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät einen Verdampfer aufweist, wobei der gekühlte Innenraum durch den Verdampfer
gekühlt wird und das Gerät einen Temperatursensor für eine Verdampfertemperatur aufweist,
wobei kein Temperatursensor für die Temperatur in dem gekühlten Innenraum vorhanden
ist.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät mehrere gekühlte Innenräume aufweist und/oder dass
die Eingabemittel dazu ausgebildet sind, eine Eingabe mehrerer Zielwerte und/oder
Zielbereiche für mehrere Temperaturen oder Temperaturverteilungen durch einen Nutzer
zu ermöglichen und/oder dass das Kühl- und/oder Gefriergerät mindestens einen Temperatursensor
weniger als die Anzahl der gekühlten Innenräume oder der Anzahl der eingebbaren Zielwerte
und/oder Zielbereiche aufweist.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabe eines Zielwerts und/oder Zielbereichs der Temperatur oder Temperaturverteilung
durch einen Nutzer durch eine Auswahl aus vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten erfolgt.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gekühlte Innenraum mehrere Temperaturzonen aufweist.
10. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur durch einen modellbasierten Regelungsalgorithmus geregelt werden kann.