[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auftragseinrichtung mit einer Trägereinheit
und einer zwischen einer Minimal- und Maximalneigung schwenkbaren Auftragseinheit.
[0002] Derartige Auftragseinrichtungen werden beispielsweise in Produktionseinrichtungen
zur Herstellung von zumindest teilweise beschichteten und/oder imprägnierten Fußbodenelementen
verwendet, um Abschnitte der Fußbodenelemente, wie beispielsweise Fügeflächen oder
Fasen, zu beschichten oder mit einem nicht schichtbildenden Imprägnierungsmittel zu
versehen. Das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel wird dabei in der Regel durch
ein sich drehendes Transferrad aus einem Behälter aufgenommen. Das Fußbodenelement,
auf welches der Auftrag erfolgt, wird typischerweise durch eine Transporteinrichtung
relativ zu dem Transferrad bewegt. Das Transferrad überträgt das Beschichtungs- bzw.
Imprägnierungsmittel auf den jeweiligen Abschnitt des sich bewegenden Fußbodenelements.
Der Auftrag erfolgt in der Regel kontaktlos allein durch Adhäsionskräfte.
[0003] Eine derartige Auftragseinrichtung wird beispielsweise in der Druckschrift
EP 2 422 885 B1 offenbart. Um eine hinreichende Menge an Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
auf das Transferrad zu übertragen, wird das Transferrad mittels einer Vorrichtung
zumindest teilweise in einen ortsfesten Behälter mit dem Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
eingetaucht. Das Transferrad ist schwenkbar gegen den Behälter angeordnet, sodass
das Transferrad mit unterschiedlichen Neigungswinkeln in das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
eingekippt werden kann. Die ringförmige Stirnseite sowie bei größeren Durchmessern
angeordnete Abschnitte der beiden Seitenflächen des scheibenförmigen und rotierenden
Transferrades werden vom Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel benetzt. Die Füllstandshöhe
des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels im Behälter wird dabei mittels eines
Überlaufrohrs stets konstant gehalten. Durch die variierende Neigung und Verkippung
des Transferrades taucht es relativ zur konstanten Füllstandshöhe des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels variabel tief und mithin zeitweise überflüssigerweise zu
tief in das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel ein. Je tiefer das Transferrad
eintaucht, desto mehr Außenfläche des rotierenden Transferrades steht in Kontakt mit
dem Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel. Überschüssiges Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
wird mittels eines Abstreifers von dem Transferrad abgestriffen und bildet unerwünschte
Ablagerungen an dem Abstreifer, welche das Auftragsergebnis negativ beeinflussen kann.
Zusätzlich besteht die Gefahr, dass sich die Ablagerungen am Abstreifer lösen und
die nachgeschaltete Fluidtechnik (z.B. eine Pumpe oder ein Filter) beeinträchtigt,
bzw. zusetzt. Zuletzt sind die übermäßig stark benetzten Außenseiten des Transferrades
während der größten Zeit der Umdrehung des Transferrads in Kontakt mit der Luft, wodurch
auch hier Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel anhaftet. Diese Anhaftungen, sowohl
an Abstreifer und Transferradscheibe, verursachen sowohl einen erhöhten Reinigungsaufwand,
als auch kürzere Reinigungsintervalle und damit Maschinenstillstandszeiten.
[0004] Vor diesem Hintergrund stellt sich die
Aufgabe, eine optimierte Einstellung der Eintauchtiefe des Transferrades im Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittel bereitzustellen.
[0005] Zur Lös u n g dieser Aufgabe wird eine Auftragseinrichtung vorgeschlagen
mit einer Trägereinheit, die auf einem, insbesondere ebenen, Untergrund anordenbar
ist, und
mit einer Auftragseinheit zum Auftragen von Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel
mit einem Behälter für Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel, einem in dem Behälter
drehbar angeordneten Transferrad, wobei ein Teil des Transferrads, insbesondere ein
Kreissegment des Transferrads, aus einer Behälteröffnung des Behälters hervorsteht,
wobei die Auftragseinheit mit einer Neigung gegenüber dem Untergrund angeordnet ist,
wobei die Neigung in einem Bereich zwischen einer Minimalneigung und einer Maximalneigung
liegt,
wobei in dem Behälter ein Überlauf zum Einstellen einer Füllstandshöhe des Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittels ausgebildet ist, der eine Kontur mit einer ersten Überlaufkante
und einer zweiten Überlaufkante aufweist, wobei die erste Überlaufkante und die zweite
Überlaufkante derart angeordnet sind, dass in dem Behälter aufgenommenes Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittel über die erste Überlaufkante überlaufen kann, wenn die Auftragseinheit
die Maximalneigung aufweist und über die zweite Überlaufkante überlaufen kann, wenn
die Auftragseinheit die Minimalneigung aufweist.
[0006] Die erfindungsgemäße Auftragseinrichtung weist eine Auftragseinheit auf, die mit
einer Neigung gegenüber einer auf einem Untergrund anordenbare Trägereinheit angeordnet
ist. Die Auftragseinheit umfasst einen Behälter mit einem insbesondere auf Fußbodenelemente
aufzutragenden Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel darin. Ferner weist die Auftragseinheit
ein Transferrad auf, das zumindest teilweise in das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
eintauchen und teilweise aus einer Behälteröffnung hervorstehen kann. In Abhängigkeit
der unterschiedlichen Neigung der zu beschichtenden oder zu imprägnierenden Abschnitte,
beispielsweise Fügeflächen oder Fasen, kann die Auftragseinheit, also das Transferrad
zusammen mit dem Behälter zwischen einer Minimalneigung und einer Maximalneigung verkippt
angeordnet werden. Infolge einer Veränderung der Neigung des Transferrades - bei stetiger
Parallelität der Oberfläche des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels zum Untergrund
- kann es zu einer, zumindest stellenweise, veränderten und ungewünschten Eintauchtiefe
des Transferrades kommen. Der erfindungsgemäß ausgebildete Überlauf ermöglicht infolge
des Verschwenkens der Auftragseinheit einen veränderlichen Volumenstrom des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels zur Einstellung seiner Füllstandshöhe, so dass die Eintauchtiefe
des Transferrades im Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel möglichst konstant gehalten
werden kann. Zur Einstellung einer gewünschten Eintauchtiefe bei variierender Neigung
der Auftragseinheit weist der Überlauf eine Kontur mit einer ersten Überlaufkante
und einer zweiten Überlaufkante auf. Das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
kann bei der Maximalneigung über die erste Überlaufkante und bei der Minimalneigung
über die zweite Überlaufkante abfließen. Infolge der Einstellung einer gewünschten
Eintauchtiefe des Transferrades können unerwünschte Anhaftungen reduziert werden.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Auftragseinheit
zwischen der Minimalneigung und der Maximalneigung schwenkbar angeordnet ist. Hierdurch
kann die Neigung der Auftragseinheit an unterschiedlich geneigte, zu beschichtende
oder zu imprägnierenden Abschnitte angepasst werden. Die Auftragseinheit kann manuell
oder über einen Antrieb schwenkbar sein.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kontur
als geschlossene Linie ausgebildet ist, wobei die erste Überlaufkante und die zweite
Überlaufkante gerade ausgebildet sind und sich in einem Schnittpunkt schneiden. Bevorzugt
sind die beiden Überlaufkanten gegenüber einem Rest der Kontur näher am Untergrund,
d.h. hinsichtlich einer Vertikalrichtung der Auftragungseinrichtung tiefer angeordnet.
Die beiden Überlaufkanten können insbesondere derart ausgebildet sein, dass sie einer
stark gestauchten V-Form gleichen, bei der die beiden Schenkel der V-Form weit auseinanderklaffen.
Durch eine Approximation einer V-Form kann gleichsam eine Abflussrinne mit geometrisch
ungehinderter Strömung bereitgestellt werden. Bevorzugt ist der Rest der als geschlossene
Linie ausgebildeten Kontur gekrümmt bzw. gebogen ausgebildet. Durch Krümmungen, d.h.
durch die Vermeidung scharfer Konturen wie beispielsweise Ecken, kann ein Anhaften
und/oder Eintrocknen des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels vermieden werden.
Ferner können die erste und die zweite Überlaufkante in jeweils der Minimal- und/oder
Maximalneigung horizontal angeordnet sein. Zudem kann der Überlauf derart konfiguriert
sein, dass der Schnittpunkt der beiden Überlaufkanten den tiefsten Punkt der Kontur
für alle zwischen der Minimal- und Maximalneigung befindlichen Ausrichtungen des Überlaufs
bildet.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Transferrad derart
in dem Behälter angeordnet ist, dass eine virtuelle Verlängerung einer Seitenfläche
des Transferrads durch den Schnittpunkt der ersten und zweiten Überlaufkante verläuft.
Der Schnittpunkt der beiden Überlaufkanten kann einen Referenzpunkt zur Bemessung
und Einstellung der Eintauchtiefe des Transferrades in das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
bilden. Zudem kann eine ebene Seitenfläche des Transferrades bzw. ihre gedachte Verlängerung
als eine zum Schnittpunkt korrespondierende Referenzfläche fungieren. Referenzpunkt
und Referenzfläche können gemeinsam zur Einstellung einer angestrebten, insbesondere
möglichst konstanten, Eintauchtiefe dienen. Bevorzugt ist die Auftragseinheit stets
bis zur Höhe des Schnittpunkts gefüllt.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen
der ersten Überlaufkante und der zweiten Überlaufkante ein stumpfer Winkel ausgebildet
ist, wobei der Winkel größer als 110°, bevorzugt größer als 140° und besonders bevorzugt
größer als 155°, insbesondere 160° ist. Durch einen stumpfen - d.h. 90° bis 180° betragenden
- Winkel kann ein zwischen den Überlaufkanten ausgebildeter Strömungsquerschnitt des
Überlaufs aufgeweitet werden. Mithin kann mittels eines stumpfen Winkels ein Abfluss
durch den Überlauf erleichtert werden. Zudem können Reibungsverluste bei der Förderung
des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels reduziert werden, da zur Erzielung eines
gewünschten Volumenstroms die Fördergeschwindigkeit bei größerem Strömungsquerschnitt
verringert werden kann. Folglich kann mittels eines stumpfen Winkels eine Effizienzsteigerung
bewirkt werden.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Schwenkwinkel zwischen
der Minimalneigung und der Maximalneigung größer ist als 0° und kleiner oder gleich
70° ist, bevorzugt größer ist als 0° uns kleiner oder gleich 40° ist, besonders bevorzugt
größer ist als 0° und kleiner oder gleich 25°, insbesondere 20° ist. Die Auftragseinheit
mit dem Transferrad kann in einer Referenzneigung in der Auftragseinrichtung montiert
sein. Die Referenzneigung kann - hinsichtlich einer Winkelauslenkung - in der Mitte
der Minimal- und Maximalneigung angeordnet sein. In der Maximalneigung kann das Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittel über die erste Überlaufkante, in der Minimalneigung über
die zweite Überlaufkante abfließen. Die maximalmögliche Winkelauslenkung der Auftragseinheit
und des Transferrades zwischen der Minimal- und Maximalneigung kann einen Schwenkwinkel
bilden. Infolge der Winkelauslenkung, d.h. Verkippung, in eine erste Drehrichtung,
hin zur Maximalneigung, kann die erste Überlaufkante unter die Oberfläche des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels eintauchen. Je weiter die Winkelauslenkung in die erste
Drehrichtung erfolgt, desto tiefer kann die erste Überlaufkante unter die Oberfläche
des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels bewegt und damit einhergehend, desto
größer kann der Strömungs- bzw. Abflussquerschnitt des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels
unterhalb der Oberfläche ausgebildet werden. Werden die Auftragseinheit und das Transferrad,
ausgehend von der Maximalneigung, zurück, in eine zweite Drehrichtung, ausgelenkt,
kann die erste Überlaufkante die Oberfläche durchdringen, bei fortschreitender Auslenkung
in die zweite Drehrichtung oberhalb der Oberfläche angeordnet sein und die zweite
Überlaufkante kann unter die Oberfläche des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels
eintauchen. Bei zunehmender Auslenkung in die zweite Drehrichtung kann ein weiterer
Strömungs- bzw. Abflussquerschnitt des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels eröffnet
werden, der bei zunehmender Auslenkung in Richtung Minimalneigung vergrößert werden
kann.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Überlauf
an einer Innenfläche des Behälters angeordnet ist, die gekrümmt ausgebildet ist. Der
Behälter kann einen Innenraum aufweisen und näherungsweise becken- oder wannenförmig
ausgebildet sein. An einer Innenfläche des Behälters kann, in Analogie zu einer Badewanne
oder einem Waschbecken, der Überlauf angeordnet sein. Bevorzugt weist der Überlauf
bzw. seine Kontur eine Erstreckung sowohl in eine Richtung senkrecht als auch parallel
zum Untergrund auf. Mithin kann das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel nicht
unidirektional, sondern aus mehreren Richtungen kommend in den Überlauf abfließen.
Eine gekrümmte Innenfläche bietet zudem den Vorteil, dass das Beschichtungs- bzw.
Imprägnierungsmittel vorteilhaft abfließen kann, ohne an scharfen Konturen oder Nuten
anzuhaften und/oder einzutrocknen. Der Reinigungsaufwand sowie Reinigungsintervalle
der Auftragseinheit bzw. des Behälters können folglich reduziert werden.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Transferrad
eine Eintauchtiefe im Bereich von 2 mm bis 5 mm, bevorzugt im Bereich von 2,5 mm bis
4 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 2,8 mm bis 3,2 mm, beispielsweise 3 mm, in
dem Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel aufweist. Durch die Einschränkung der
Eintauchtiefe des Transferrades auf einen anvisierten und für den Anwendungsfall optimierten
Zahlenbereich kann eine übermäßig hohe Anhaftung von Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
vermieden werden. Zur Beschichtung bzw. Imprägnierung einer Fläche kann es genügen,
lediglich eine annähernd ringförmige Stirnseite des Transferrades mit dem Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittel zu benetzen. Aufgrund von Adhäsionskräften und Toleranzen
kann es vorteilhaft sein, zusätzlich die beiden Seitenflächen des Transferrades zumindest
teilweise mit dem Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel zu benetzen. Eine übermäßig
starke Benetzung der Seitenflächen kann jedoch keinen Mehrwert bereitstellen, sodass
eine möglichst geringe Eintauchtiefe angestrebt werden kann. Bevorzugt wird eine Eintauchtiefe
von etwa 3 mm eingestellt.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Behälter eine Ausnehmung
aufweist, in welcher eine Drehachse des Transferrads angeordnet ist, wobei die Ausnehmung
in mindestens einer Schnittebene des Behälters im Wesentlichen u-förmig ausgebildet
ist. Das Transferrad weist bevorzugt einen symmetrischen Scheibenkörper und eine zum
Scheibenkörper senkrecht angeordnete Drehachse auf. Die Drehachse kann, beispielsweise
mittels eines Wälzlagers, in der Ausnehmung drehbar gelagert werden. Ferner kann die
Ausnehmung vorteilhaft auf einer der Behälteröffnung zugewandten Seite des Behälters
ausgebildet sein, um die Montage des Transferrades bzw. das Einsetzen der Drehachse
in die Ausnehmung zu erleichtern. Bevorzugt ist die Ausnehmung bezüglich einer Haupterstreckungsrichtung
des Behälters, die senkrecht zur Drehachse angeordnet ist, mittig angeordnet, um das
Transferrad bzw. den Scheibenkörper möglichst symmetrisch im Behälter zu positionieren.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Abstreifer zum Abstreifen
von Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel von dem Transferrad vorgesehen, wobei
der Abtreifer zumindest teilweise in dem Behälter angeordnet ist. Für eine optimale
Beschichtung bzw. Imprägnierung bedarf es der richtigen Menge an Beschichtungs- bzw.
Imprägnierungsmittel auf den vorgesehenen Abschnitten, beispielsweise Fügeflächen
oder Fasen. Der Abstreifer kann überschüssige Volumina an Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
von dem Transferrad abstreifen. Bevorzugt kann die abzustreifende Menge durch Änderung
der Position des Abstreifers relativ zum Transferrad eingestellt werden. Bevorzugt
weist der Abstreifer eine Wandung aufweist, in der ein Kühlkanal zum Durchleiten eines
Kühlmittels angeordnet ist, so dass der Abstreifer gekühlt werden kann. Hierdurch
können unerwünschte Ablagerungen an dem Abstreifer reduziert werden.
[0016] Bevorzugt ist der Behälter durch ein additives Fertigungsverfahren hergestellt. Mit
Hilfe eines additiven Fertigungsverfahrens, auch 3D-Druck genannt, kann der Behälter
einstückig hergestellt werden. Durch den Wegfall einer Montage einzelner Bauteile
zu einer Baugruppe können zudem mit Hilfe additiver Fertigungsverfahren die Verwendung
von Abdichtungsmaterialien entfallen. Die Auftragseinheit kann aus einem Kunststoff,
einer Keramik oder einem Metall additiv gefertigt werden. Durch die Verwendung des
additiven Fertigungsverfahrens lassen sich auch längere Kühlkanäle über eine größere
Fläche ausbilden, ohne dass es aufwendiger Bohrarbeiten und zusätzlicher Verschlüsse
bedarf. Ferner kann die Gesamtmasse des Behälters, die gekühlt werden muss, reduziert
werden.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Auftragseinheit
mittels einer Halterung mit der Trägereinheit verbunden ist. Eine Halterung kann die
Verbindung zur Trägereinheit ermöglichen. Die Halterung kann, beispielsweise im Zuge
eines additiven Fertigungsverfahrens, einstückig mit der Auftragseinheit ausgebildet
sein. Die Halterung kann auch als separate Vorrichtung und als Zwischenglied zwischen
der Auftragseinheit und der Trägereinheit angeordnet sein. Die Verbindung zwischen
der Auftragseinheit und der Trägereinheit kann drehbar ausgebildet sein, sodass ein
Schwenken der Auftragseinheit gegenüber der Trägereinheit ermöglicht werden kann.
[0018] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Zulaufanschluss vor, durch
den das Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel dem Behälter und über den Überlauf
einem Ablaufanschluss zuführbar ist, wobei der Zulaufanschluss einen geringeren Querschnitt
aufweist als der Ablaufanschluss. Durch einen Zulaufanschluss kann dem Behälter Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittel zugefügt werden, um die durch das Transferrad aus dem Behälter
abgeführte Menge an Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel auszugleichen. Das im
Behälter befindliche Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel kann zudem über den
Überlauf und einem stromabwärts des Überlaufs angeordneten Ablaufanschluss wieder
aus dem Behälter abgeführt werden. Infolge der stetigen Zu- und Abfuhr des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels kann ein Eintrocknen im Behälter unterbunden oder zumindest
reduziert werden. Zudem kann eine Querschnittsverengung entlang einer Strömungsrichtung
zu einem Gegendruck und damit zu einem ungewollten Anstieg der Füllstandhöhe des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels im Behälter führen. Mithin könnte eine anvisierte konstante
Füllstandshöhe nicht realisiert werden. Insofern kann durch einen Ablaufanschluss,
der größer ist als der Zulaufanschluss ein ungewolltes Ansteigen der Füllstandhöhe
des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels vorteilhaft ausgeschlossen werden. Bevorzugt
weist der Ablaufanschluss einen doppelt so großen Querschnitt auf als der Zulaufanschluss.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Fördereinrichtung, insbesondere
eine Pumpe, zum Fördern des Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittels durch den Zulaufanschluss
und/oder den Überlauf vorgesehen. Bevorzugt umfasst die Auftragseinrichtung einen
Tank für das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel. Der Tank kann vorteilhaft mit
dem Zu- und Ablaufanschluss verbunden werden und somit einen Fluidkreislauf bilden.
Das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel kann mit einer Fördereinrichtung, beispielsweise
einer Pumpe, gepumpt werden. Mithin können durch die Fördereinrichtung mittels des
Transferrades aus dem Behälter entfernte Volumina stetig kompensiert werden. Ferner
kann durch die Strömung bzw. dem steten Fluss des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels
ein Eintrocknen zumindest reduziert werden.
[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Behälter eine Wandung
aufweist, in der ein Kühlkanal zum Durchleiten eines Kühlmittels angeordnet ist. Mittels
des Kühlkanals kann der Behälter gekühlt werden, so dass sich ein Taufilm auf dem
Behälter bilden kann, der die Gefahr des unerwünschten Antrocknens des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels reduziert. Zudem kann die Vernetzungsgeschwindigkeit des
Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels bei niedrigen Temperaturen reduziert sein.
Anwendungsspezifisch können unterschiedliche Prozesstemperaturen des Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittels notwendig sein. Mithin kann zur Temperierung bevorzugt
ein Kühlmittel verwendet werden, das durch einen Kühlkanal in einer Wandung des Behälters
gefördert wird. Für eine gleichmäßige und großflächige Kühlleistung kann der Kühlkanal
mäanderförmig ausgebildet sein. Ferner kann der Kühlkanal an mindestens zwei, insbesondere
gegenüberliegenden, Seiten der Wandung ausgebildet sein. Für eine kompakte Bauweise
der Auftragseinheit einerseits und eine gute Anbindung des Kühlkanals an die Trägereinheit
und/oder an einen weiteren, das Kühlmittel umfassenden, Tank andererseits können ein
Zu- und ein Abfuhranschluss des Kühlkanals auf derselben Seite des Behälters ausgebildet
werden, an welcher auch die Halterung ausgebildet ist.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein unterhalb des Behälters
angeordnetes Tropfblech vorgesehen, welches einstückig mit dem Behälter ausgebildet
ist. Der Betrieb der Auftragseinrichtung, insbesondere die Wechselwirkung zwischen
der Rotation des Transferrades und der Strömung des Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels,
kann ein Herausspritzen von Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel aus dem Behälter
mit sich bringen. Ein, beispielsweise wannenförmiges, Tropfblech kann das Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittel auffangen und in den Tank zurückführen. Für die Rückführung
kann an dem Tropfblech eine Abflussöffnung ausgebildet sein. Die Abflussöffnung kann
unmittelbar über dem Tank für Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel angeordnet
sein. Ferner kann an die Abflussöffnung eine schlauchförmige Leitung angeschlossen
werden, um das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel in den Tank zurückzuführen.
Zudem kann das Tropfblech eine Neigung aufweisen, sodass aufgefangenes Beschichtungs-
bzw. Imprägnierungsmittel zumindest unidirektional entlang des Tropfblechs und über
eine Tropfkante in den Tank abfließen kann.
[0022] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Behälter mindestens
eine Nut zum Einbringen eines Schutzblechs aufweist, wobei die Nut eine zu einem Innenraum
des Behälters geneigte Ablauffläche umfasst, über welche das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
von dem Schutzblech in den Innenraum ablaufen kann. Ein Schutzblech kann zur Befestigung
am Behälter in einer Nut angeordnet werden und die Menge des aus dem Behälter durch
Herausspritzen verlorengegangenen Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels zumindest
reduzieren. Das Schutzblech kann bevorzugt großflächig über zumindest einen Teil der
Behälteröffnung angeordnet werden. Ferner kann es eine kantenfreie, d.h. gekrümmte,
glatte Oberfläche aufweisen, um ein leichtes Abfließen vom Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
in den Behälter bzw. in den Innenraum des Behälters zu ermöglichen. Zudem kann die
Nut eine Ablauffläche aufweisen, die das Abfließen von dem Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel
in den Behälter unter dem Einfluss des Schwerefelds fördert. Denkbar ist eine Konfiguration,
in der das Schutzblech gemeinsam mit dem Abstreifer in die Nut eingesetzt wird bzw.
das Schutzblech und der Abstreifer miteinander, beispielsweise einstückig, verbunden
sind.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Behälter und/oder der
Abtreifer eine Anti-Haft-Oberfläche auf, insbesondere eine Oberfläche umfassend Polytetrafluorethylen
(PTFE).
[0024] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nachfolgend anhand der in
den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele erläutert werden. Hierin zeigt:
- Fig. 1a
- eine Auftragseinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen
Darstellung;
- Fig. 1b
- die Auftragseinrichtung aus der Fig. 1a in einer schematischen Schnittansicht;
- Fig. 2a
- eine schematische Darstellung einer Auftragseinheit in einer Minimalneigung;
- Fig. 2b
- eine schematische Darstellung der Auftragseinheit aus der Fig. 2a in einer Maximalneigung;
- Fig. 3
- einen erfindungsgemäßen Überlauf in einer schematischen Schnittansicht;
- Fig. 4
- ein Transferrad in einer Schnittansicht mit Blickrichtung durch den Überlauf aus der
Fig. 3;
- Fig. 5a
- eine perspektivische Ansicht der Auftragseinheit;
- Fig. 5b
- eine weitere perspektivische Ansicht der Auftragseinheit aus der Fig. 5a; und
- Fig. 6
- eine Nut in einer Wandung eines Behälters der Auftragseinheit mit einer zu einem Innenraum
des Behälters geneigten Ablauffläche.
[0025] Die Darstellung in Fig. 1 zeigt eine Auftragseinrichtung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die in einer Produktionseinrichtung für als Fußbodendielen ausgebildete
Fußbodenelemente Verwendung finden kann, um Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel
aufzutragen. Die Auftragseinrichtung 1 umfasst eine Auftragseinheit 2 für das Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittel mit einem Behälter 22 für das Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel
und einem in dem Behälter 22 drehbar angeordneten Transferrad 21. Das Transferrad
21 nimmt das Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel aus dem Behälter 22 auf und
überträgt dieses kontaktlos - über Adhäsionskräfte - auf einen Abschnitt des jeweiligen
Fußbodenelements, beispielsweise auf eine Fügefläche oder eine Fase. Das Fußbodenelement
wird dabei durch eine in Fig. 1 nicht gezeigte Transporteinrichtung an dem Transferrad
21 vorbeigeführt. Ein Teil des Transferrads 21, insbesondere ein Kreissegment des
Transferrads 21, steht aus einer Behälteröffnung des Behälters 22 hervor und kann
daher das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel auf das Fußbodenelement übertragen.
Ein weiterer Bestandteil der Auftragseinheit 2 ist ein Abstreifer 23 zum Abstreifen
von Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel von dem Transferrad 21. Die Auftragseinheit
2 ist mit einer in der Fig. 1a nicht dargestellten Trägereinheit 1' verbunden, die
auf einem ebenen Untergrund der Produktionseinrichtung angeordnet ist, und kann gegenüber
der Trägereinheit 1' zwischen einer Minimalneigung α
min und einer Maximalneigung α
max geschwenkt werden.
[0026] In dem Behälter22 ist ein Überlauf 25 zum Einstellen einer Füllstandshöhe des Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittels ausgebildet. Der Überlauf 25 weist eine Kontur K mit einer
ersten Überlaufkante K` und einer zweiten Überlaufkante K" auf, wobei das Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittel über die erste Überlaufkante K` abfließt, wenn die Auftragseinheit
2 die Maximalneigung α
max aufweist und über die zweite Überlaufkante K" abfließt, wenn die Auftragseinheit
2 die Minimalneigung α
min aufweist. Der Überlauf 25 ist in der Fig. 1a nicht sichtbar. Er wird in
Fig. 1b schematisch angedeutet und in
Fig. 3 gezeigt und ausführlich beschrieben.
[0027] In der
Fig. 1b ist die Auftragseinheit 2 aus der Fig. 1a in einer mit der gestrichelten Linie A-A
gekennzeichneten Schnittansicht dargestellt. Das Transferrad 21 weist eine Drehachse
D auf, um die das Transferrad 21 im Zuge einer Beschichtung bzw. Imprägnierung rotieren
kann. Der Überlauf 25 ist in einer bezüglich der Fig. 1b unteren Hälfte des Behälters
22 ausgebildet und gewährleistet die Einstellung der Füllstandshöhe des nicht dargestellten
Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittels.
[0028] In
Fig. 2a und
Fig. 2b ist die Auftragseinheit 2 schematisch jeweils in der Minimalneigung α
min und in der Maximalneigung α
max dargestellt. Darin werden die Fasen jeweils eines Fußbodenelements beschichtet. Die
beiden Fasen sind unter einem unterschiedlichen Winkel ausgebildet und erfordern daher
eine unterschiedliche Neigung der Auftragseinheit 2 inklusive des Transferrads 21.
Wird die Auftragseinheit 2 ausgehend von ihrer Minimalneigung α
min in der Fig. 2a hin zur Maximalneigung α
max verschwenkt, verändert sich die Eintauchtiefe des Transferrades 21 in das Beschichtungsmittel
im Behälter 22. Um die Eintauchtiefe des Transferrades 21 im Wesentlichen konstant
zu halten, kann das Beschichtungsmittel in einem stärkeren Maß über den Überlauf 25
abfließen, wobei sich der verstärkte Abfluss automatisch durch eine optimierte Geometrie
des Überlaufs 25 und synchron mit dem Verschwenken der Auftragseinheit 2 ergibt. Die
genaue Einstellung der Füllstandshöhe des Beschichtungsmittels im Behälter 22 bzw.
Eintauchtiefe des Transferrades 21 im Beschichtungsmittel wird im Folgenden beschrieben.
[0029] In
Fig. 3 ist eine Ausgestaltung des Überlaufs 25 in einer schematischen Schnittansicht der
Auftragseinheit 2 dargestellt. Der Überlauf 25 ist als eine in sich geschlossene Linie
ausgebildet und weist eine Kontur K mit einer ersten Überlaufkante K` und einer zweiten
Überlaufkante K" auf. Die beiden Überlaufkanten K', K" sind beide gerade ausgebildet
und schneiden sich in einem Schnittpunkt S. Zudem spannen die beiden Überlaufkanten
K', K" einen stumpfen Winkel W
1 auf, der sich in der Ausgestaltung gemäß der Fig. 3 auf etwa 170° beläuft. Ferner
weist die Kontur K gebogene und weitere gerade Abschnitte auf. Angestrebt wird mittels
des Überlaufs 25, dass die Füllstandshöhe des Beschichtungsmittels stets durch den
Schnittpunkt S verläuft. Die Oberfläche des Beschichtungsmittels wird in der Fig.
3 mittels einer Horizontalen H dargestellt.
[0030] Der Überlauf 25 ist an einer Innenfläche 26 des Behälters 22 angeordnet. Er ist hin
zur Maximalneigung α
max gekippt - d.h. bezüglich der Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht - aber noch
nicht bei dieser angelangt. Mit anderen Worten ist die erste Überlaufkante K` in das
Beschichtungsmittel eingetaucht und unterhalb der Horizontalen H angeordnet, wobei
die erste Überlaufkante K' weiter entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden könnte.
In dieser Anordnung kann das Beschichtungsmittel durch den schraffierten Strömungsquerschnitt
und anschließend einen stromabwärts des Überlaufs 25 ausgebildeten und in der Fig.
5a nicht dargestellten Ablaufanschluss 33 der Auftragseinheit 2 abfließen.
[0031] Der Überlauf 25 kann bezüglich der Fig. 3 in Uhrzeigerrichtung, hin zur Minimalneigung
α
min, gedreht werden. In der Minimalneigung α
min der Auftragseinheit 2 ist die zweite Überlaufkante K" in dem Beschichtungsmittel
angeordnet, sodass das Beschichtungsmittel über die zweite Überlaufkante K" abfließen
kann. Die Subtraktion der Minimalneigung α
min von der Maximalneigung α
max ergibt einen Schwenkwinkel W
2 der Auftragseinheit 2.
[0032] In
Fig. 4 ist eine Schnittansicht des Behälters 22 mit Blick auf das Transferrad 21 und durch
den Überlauf 25 dargestellt. Die Darstellung in Fig. 4 kann als eine Detailansicht
der schematischen Darstellung in Fig. 1b verstanden werden. Die Minimalneigung α
min der Ausführungsform in der Fig. 4 kann als 0° aufgefasst werden. In dieser Anordnung
ist das Transferrad 21 senkrecht zu einem Untergrund der Trägereinheit 1' angeordnet.
Ferner ist die zweite Überlaufkante K" in der Darstellung gemäß Fig. 4 unterhalb der
Horizontalen H angeordnet.
[0033] Die genaue Anordnung des Transferrades 21 innerhalb des Behälters 22 in einer parallel
zur Drehachse D angeordneten Richtung richtet sich nach der Lage des Schnittpunkts
S der beiden Überlaufkanten K', K". Eine virtuelle Verlängerung einer Seitenfläche
21' des Transferrades 21 verläuft durch den Schnittpunkt S der ersten und zweiten
Überlaufkante K', K". Die Eintauchtiefe des Transferrades 21, d.h. der Abstand zwischen
dem Schnittpunkt S und einem auf einem Umfang des Transferrades 21 angeordneten Punkt
P
U, beträgt annähernd 3 mm.
[0034] In
Fig. 5a und
Fig. 5b ist jeweils eine perspektivische Ansicht der in der Fig. 1a und der Fig. 1b schematisch
gezeigten Auftragseinheit 2 dargestellt. Die Auftragseinheit 2, insbesondere der Behälter
22 der Auftragseinheit 1, ist im Rahmen eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt
worden. Mithin ist sie einteilig ausgebildet.
[0035] An dem Behälter 22 ist eine Behälteröffnung ausgebildet, aus dem das nicht dargestellte
Transferrad 21 im Betrieb der Auftragseinheit 2 teilweise hinausragt. Das Transferrad
21 ist im Betrieb der Auftragseinheit 2 teilweise in einem Innenraum des Behälters
angeordnet und umfasst eine Drehachse D, die in einer Ausnehmung 27 angeordnet ist.
Die Ausnehmung 27 ist u-förmig ausgebildet und ermöglicht eine drehbare Befestigung
des Transferrades 21 mit dem Behälter 22 mittels eines Lagers.
[0036] An einer gekrümmten Innenfläche 26 des Behälters 22 ist ein Überlauf 25 zum Einstellen
der Füllstandshöhe des Beschichtungsmittels im Behälter 22 ausgebildet. Über einen
Zulaufanschluss 31 kann dem Behälter 22 das Beschichtungsmittel zugeführt werden.
Das Beschichtungsmittel kann anschließend über den Überlauf 25 und einen stromabwärts
des Überlaufs 25 angeordneten Ablaufanschluss 33 wieder aus dem Behälter 22 gepumpt
werden. Der Überlauf 25 ist annähernd oberhalb des Ablaufanschlusses 33 angeordnet.
Eine Querschnittsfläche des Zulaufanschlusses ist etwa halb so groß wie eine weitere
Querschnittsfläche des Ablaufanschlusses.
[0037] In einer Wandung des Behälters 22 ist eine Nut 41 ausgebildet. In dieser Nut kann
ein Schutzblech angeordnet werden, das ein Herausspritzen des Beschichtungsmittels
aus dem Behälter 22 zumindest reduziert. Das Schutzblech kann eine Aussparung aufweisen,
an der ein Abstreifer zum Abstreifen von Beschichtungsmittel von dem Transferrad 21
befestigt werden kann. Der Abstreifer kann auch an der Wandung des Behälters 22 oder
der Trägereinheit 1' oder andernorts befestigt werden.
[0038] Ein Kühlmittel in einem Kühlkanal 37, der auf zwei gegenüberliegenden Außenflächen
des Behälters 22 ausgebildet ist, kann anwendungsspezifisch eine Kühlleistung erbringen
und das Beschichtungsmittel abkühlen. Der Kühlkanal 37 verläuft unter Beanspruchung
einer größtmöglichen Außenfläche des Behälters 22 mäanderförmig und kann folglich
eine gleichmäßige Temperaturreduktion herbeiführen.
[0039] Ein Tropfblech 39 kann ungewollt aus dem Behälter 22 spritzende Mengen an Beschichtungsmittel
auffangen und geführt in einen Tank fließen lassen. Das Tropfblech 39 ist um zwei
Achsen gekippt und somit abschüssig ausgebildet und kann mithin ein kontrolliertes
Abfließen über eine Tropfblechspitze 39" ermöglichen. Bei größerer Ansammlung von
Beschichtungsmittel im Tropfblech 39 kann das Beschichtungsmittel über eine Abflussöffnung
39' in den Tank befördert werden. Um ein ungewolltes Abfließen über beliebige Tropfblechkanten
zu verhindern, weist das Tropfblech an allen Seiten eine Umrandung auf.
[0040] Über eine Halterung 24 kann die Auftragseinheit 2 an die Trägereinheit 1' befestigt
werden. Die Befestigung erfolgt derart, dass die Auftragseinheit 2 gegen die Trägereinheit
1' geschwenkt werden kann, um das Transferrad 21 zwischen der Minimalneigung α
min und Maximalneigung α
max zu bewegen.
[0041] In
Fig. 6 ist die in der Wandung des Behälters 22 ausgebildete Nut 41 perspektivisch dargestellt.
In der Nut 41 kann ein Schutzblech zum Auffangen von Beschichtungsmittel angeordnet
werden. Das aufgefangene Beschichtungsmittel kann entlang des Schutzblechs und über
eine Ablauffläche 45 in den Innenraum des Behälters 22 abfließen. Die Ablauffläche
ist glatt und abschüssig ausgebildet und fördert folglich das Abfließen unter dem
Einfluss einer Erdschwere.
Bezugszeichen:
[0042]
- 1
- Auftragseinrichtung
- 1'
- Trägereinheit
- 2
- Auftragseinheit
- 21
- Transferrad
- 21'
- Seitenfläche
- 22
- Behälter
- 24
- Halterung
- 25
- Überlauf
- 26
- Innenfläche
- 27
- Ausnehmung
- 31
- Zulaufanschluss
- 33
- Ablaufanschluss
- 37
- Kühlkanal
- 39
- Tropfblech
- 39'
- Abflussöffnung
- 39"
- Tropfblechspitze
- 41
- Nut
- 45
- Ablauffläche
- αmin
- Minimalneigung
- αmax
- Maximalneigung
- D
- Drehachse
- H
- Horizontale
- K
- Kontur
- K'
- Erste Überlaufkante
- K"
- Zweite Überlaufkante
- P
- Punkt
- S
- Schnittpunkt
- W1
- Stumpfer Winkel
1. Auftragseinrichtung (1) mit einer
- Trägereinheit (1'), die auf einem, insbesondere ebenen, Untergrund anordenbar ist,
und einer
- Auftragseinheit (2) zum Auftragen von Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel mit
- einem Behälter (22) für Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel,
- einem in dem Behälter (22) drehbar angeordneten Transferrad (21), wobei ein Teil
des Transferrads (21), insbesondere ein Kreissegment des Transferrads (21), aus einer
Behälteröffnung des Behälters (22) hervorsteht,
wobei die Auftragseinheit (2) mit einer Neigung gegenüber dem Untergrund angeordnet
ist, wobei die Neigung in einem Bereich zwischen einer Minimalneigung und einer Maximalneigung
liegt,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Behälter (22) ein Überlauf (25) zum Einstellen einer Füllstandshöhe des Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittels ausgebildet ist, der eine Kontur (K) mit einer ersten Überlaufkante
(K') und einer zweiten Überlaufkante (K") aufweist, wobei die erste Überlaufkante
(K') und die zweite Überlaufkante (K") derart angeordnet sind, dass in dem Behälter
(22) aufgenommenes Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel über die erste Überlaufkante
(K') überlaufen kann, wenn die Auftragseinheit (2) die Maximalneigung aufweist und
über die zweite Überlaufkante (K") überlaufen kann, wenn die Auftragseinheit (2) die
Minimalneigung aufweist.
2. Auftragseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinheit (2) zwischen der Minimalneigung und der Maximalneigung schwenkbar
angeordnet ist.
3. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die Kontur (K) als
geschlossene Linie ausgebildet ist, wobei die erste Überlaufkante (K') und die zweite
Überlaufkante (K") gerade ausgebildet sind und sich in einem Schnittpunkt (S) schneiden.
4. Auftragseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Transferrad (21) derart in dem Behälter (22) angeordnet ist, dass eine virtuelle
Verlängerung einer Seitenfläche des Transferrads (21) durch den Schnittpunkt (S) der
ersten und zweiten Überlaufkante (K', K") verläuft.
5. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Überlaufkante (K') und der zweiten Überlaufkante (K") ein stumpfer
Winkel (W1) ausgebildet ist, wobei der Winkel (W1) größer als 110°, bevorzugt größer als 140°, besonders bevorzugt größer als 155°,
insbesondere 160°, ist.
6. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkwinkel (W2) zwischen der Minimalneigung und der Maximalneigung größer ist als 0° und kleiner
oder gleich 70° ist, bevorzugt größer ist als 0° und kleiner oder gleich 40°, besonders
bevorzugt größer ist als 0° und kleiner oder gleich 25°, insbesondere 20° ist.
7. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlauf (25) an einer Innenfläche (26) des Behälters (22) angeordnet ist, die
gekrümmt ausgebildet ist.
8. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Transferrad (21) eine Eintauchtiefe im Bereich von 2 mm bis 5 mm, bevorzugt im
Bereich von 2,5 mm bis 4 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 2,8 mm bis 3,2 mm,
beispielsweise 3 mm, in dem Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel aufweist.
9. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (22) eine Ausnehmung (27) aufweist, in welcher eine Drehachse (D) des
Transferrads (21) angeordnet ist, wobei die Ausnehmung (27) in mindestens einer Schnittebene
des Behälters (22) im Wesentlichen u-förmig ausgebildet ist.
10. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Abstreifer (23) zum Abstreifen von Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel
von dem Transferrad (21), wobei der Abtreifer (23) zumindest teilweise in dem Behälter
(22) angeordnet ist.
11. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (22) durch ein additives Fertigungsverfahren hergestellt ist.
12. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragseinheit (2) mittels einer Halterung (24) mit der Trägereinheit (1') verbunden
ist.
13. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Zulaufanschluss (31), durch den das Beschichtungs- oder Imprägnierungsmittel
dem Behälter (22) und über den Überlauf (25) einem Ablaufanschluss (33) zuführbar
ist, wobei der Zulaufanschluss (29) einen geringeren Querschnitt aufweist als der
Ablaufanschluss (33).
14. Auftragseinrichtung (1) nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Fördereinrichtung (35), insbesondere eine Pumpe, zum Fördern des Beschichtungs-
oder Imprägnierungsmittels durch den Zulaufanschluss (31) und/oder den Überlauf (25).
15. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (22) eine Wandung aufweist, in der ein Kühlkanal (37) zum Durchleiten
eines Kühlmittels angeordnet ist.
16. Auftragseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein unterhalb des Behälters (22) angeordnetes Tropfblech (39), welches einstückig
mit dem Behälter (22) ausgebildet ist.
17. Auftragseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (22) mindestens eine Nut (41) zum Einbringen eines Schutzblechs (43)
aufweist, wobei die Nut (41) eine zu einem Innenraum des Behälters (22) geneigte Ablauffläche
(45) umfasst, über welche das Beschichtungs- bzw. Imprägnierungsmittel von dem Schutzblech
(43) in den Innenraum ablaufen kann.