[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Tür- oder Fensterschiebesystem
umfassend ein erstes und ein zweites Verriegelungselement, wobei das erste und das
zweite Verriegelungselement eine verriegelbare Einheit bilden, wobei das erste Verriegelungselement
an einem ersten Schiebeflügelprofilelement befestigbar ist und wobei das zweite Verriegelungselement
an einem feststehenden Objekt oder an einem zweiten Schiebeflügelprofilelement befestigbar
ist sowie ein Tür- oder Fensterschiebesystem umfassend wenigstens einen Schiebeflügel
mit einem Schiebeflügelprofilelement.
[0002] Zur Betonung der durch ein Schiebesystem entstehenden Weite werden in der modernen
Architektur regelmäßig Tür- oder Fensterschiebesysteme in unterschiedlichen Wohnbereichen
verwendet. Die Tür- oder Fensterschiebesysteme können dabei aus einzelnen Tür- bzw.
Fensterflügelelementen oder aus mehrspurigen Schiebeflügelanordnungen gebildet werden.
Bei sogenannten rahmenlosen Schiebeflügelanordnungen werden rahmenlose Füllelemente
in unten und/oder oben angeordneten, als Laufwagen ausgebildeten Schiebeflügelprofilelementen
geführt, die auf parallel zueinander verlaufenden Laufschienen angeordnet und separat
mittels Laufrollen verfahrbar sind. Dementsprechend sind bei rahmenlosen Schiebeflügelanordnungen
in vertikaler Richtung keine Schiebeflügelprofilelemente vorgesehen. Die rahmenlosen
Füllelemente bestehen üblicherweise aus Glasscheiben, die einfach oder mehrfach verglast
sein können. Rahmenlose Schiebeflügelanordnungen können beispielsweise in überdachte
Außenbereiche von Häusern integriert werden, die einen die Schiebeflügelanordnung
zumindest teilweise umgebenden Rahmen aufweisen. Alternativ kommen rahmenlose Schiebeflügelanordnungen
in Innenräumen zum Einsatz, bei denen die Führungsschienen verdeckt in den Boden und/oder
die Wände eingelassen werden.
[0003] Um ein selbstständiges Öffnen der Schiebeflügel oder ein Öffnen der Schiebeflügel
durch Fremdeinwirkung von außen zu verhindern, sind Tür- oder Fensterschiebesysteme
in der Regel mit einer Verriegelungsvorrichtung ausgestattet. Bei rahmenlosen Schiebeflügelanordnungen
werden die Verriegelungsvorrichtungen typischerweise in den Laufwagen im Bodenbereich
des Tür- oder Fensterschiebesystems angeordnet, um eine gute Zugänglichkeit sicherzustellen.
Oft kommen einfache Schlösser zum Einsatz, die nur in einer gebückten Position durch
den Bediener ent- bzw. verriegelt werden können. Zur Verrieglung des gesamten Tür-
oder Fensterschiebesystems mit mehreren Schiebeflügeln muss bei bekannten Tür- und
Fensterschiebesystemen in der Regel jeder Schiebeflügel separat verriegelt werden.
Dies reduziert den Bedienkomfort und erhöht die Kosten zur Herstellung des Tür- oder
Fensterschiebesystems.
[0004] In der
EP 2 476 828 A wird eine gattungsgemäße Verriegelungsvorrichtung für eine rahmenlose Schiebeflügelanordnung
offenbart. Diese umfasst ein Gehäuse, in dem ein Verriegelungshaken schwenkbar gelagert
ist. Dabei ist der Verriegelungshaken mit einem Bedienelement verbunden, so dass der
Verriegelungshaken mittels des Bedienelementes in eine Verriegelungsposition oder
eine Entriegelungsposition bewegbar ist, wobei in dem Gehäuse Mittel zur Festlegung
des Verriegelungshakens angeordnet sind. Bei Anordnung der Verriegelungsvorrichtung
im Bodenbereich eines Tür- oder Fensterschiebesystems muss sich der Anwender hinknien
oder bücken, um das Bedienelement betätigen zu können.
[0005] Die
EP 2 868 849 A1 offenbart ein Schiebesystem mit mindestens zwei Flügelelementen und mindestens zwei
in Laufrichtung der Flügelelemente angeordneten Laufschienen, an denen die jeweiligen
Flügelelemente mittels Laufrollen verfahrbar gehalten sind. An mindestens einem der
Flügelelemente ist eine Sperrklappe oder ein Bolzen mit einem ersten Magneten angebracht
und an dem benachbarten Flügelelement ist ein zweiter gegenpoliger Magnet angeordnet.
Durch Verschieben der Flügelelemente in eine Position, in der der erste und der zweite
Magnet fluchtend zueinander angeordnet sind, kann die Sperrklappe oder der Bolzen
durch eine magnetische Kraft in eine Verriegelungsposition gebracht werden, so dass
die beiden entsprechenden Flügelelemente miteinander fixiert sind. Durch Betätigung
eines Pedals kann die Sperrklappe oder der Bolzen wieder in eine Entriegelungsposition
gebracht werden. Um die Schiebeelementeanordnung in eine einbruchhemmende Position
zu bringen, muss eins der Flügelelemente mit Hilfe eines Schlosses mit einem Rahmen,
der die Schiebeelementanordnung umgibt, verbunden werden.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Verriegelungsvorrichtungen für Schiebeflügelanordnungen
eignen sich entweder nicht für das Verschließen einer rahmenlosen Schiebeflügelanordnung
mit mehreren Schiebeflügeln mit nur einer Verriegelungsvorrichtung oder sie können
nur aus einer unbequemen Position heraus bedient werden.
[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung
für ein Tür- oder Fensterschiebesystem anzugeben, die sich zur einbruchshemmenden
Verriegelung einer rahmenlosen Schiebeflügelanordnung mit mehreren Schiebeflügeln
eignet und gleichzeitig eine ergonomische Bedienung ermöglicht. Zudem sollte die Verriegelungsvorrichtung
kostengünstig herstellbar sein. Darüber hinaus ist eine ästhetische Erscheinungsform
wünschenswert.
[0008] Darüber hinaus soll ein Tür- oder Fensterschiebesystem angegeben werden, welches
die oben genannten Voraussetzungen erfüllt.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verriegelungsvorrichtung nach dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 dadurch, dass das erste Verriegelungselement ein an dem ersten
Schiebeflügelprofilelement befestigbares Führungselement, einen zumindest abschnittsweise
in dem Führungselement angeordneten Riegel, ein mit dem Riegel verbundenes Schiebeelement
und ein mit dem Riegel verbundenes federndes Verriegelungsblech aufweist, wobei das
Verriegelungsblech an einem dem Riegel abgewandten Ende ein erstes Rastelement aufweist,
wobei an einer dem Führungselement zugeordneten Seite des Verriegelungsblechs ein
Arretierungselement ausgebildet ist, wobei an einer dem Verriegelungsblech zugeordneten
Seite des Führungselements ein Biegeelement ausgebildet ist, wobei das zweite Verriegelungselement
ein zu dem ersten Rastelement korrespondierendes zweites Rastelement zur Bildung einer
Rastverbindung mit dem ersten Rastelement aufweist, wobei das Führungselement und
der Riegel derart zueinander angeordnet sind, dass bei Betätigung des Schiebeelements
das Arretierungselement entlang des Biegeelements geführt wird, so dass das erste
Rastelement durch Biegung des Verriegelungsblechs in eine Entriegelungsposition oder
eine Verriegelungsposition bringbar ist.
[0010] In Bezug auf das Tür- oder Fensterschiebesystem wird die Aufgabe gelöst durch ein
Tür- oder Fensterschiebesystem nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 16 bei dem
eine Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Verriegelung des
Tür- oder Fensterschiebesystems vorgesehen ist.
[0011] Die Verriegelungsvorrichtung ist so ausgestaltet, dass das erste oder das erste und
das zweite Verriegelungselement ohne weiteres in ein unteres Schiebeflügelprofilelement
integriert werden können, so dass sich die Verriegelungsvorrichtung für eine rahmenlose
Schiebeflügelanordnung eignet. Das zweite Verriegelungselement kann alternativ an
einem feststehenden Objekt wie beispielsweise einen die Schiebeflügelanordnung umgebenden
Rahmen befestigt werden. Ebenso ist es möglich, das erste Verriegelungselement an
dem feststehenden Objekt zu befestigen und das zweite Verriegelungselement in ein
unteres Schiebeflügelprofilelement zu integrieren. Nach dem Schließen der Tür oder
des Fensters bis zum Anschlag kann der Schließmechanismus durch Schieben des Schiebeelements
in Richtung des zweiten Verriegelungselements betätigt werden. Die Verriegelungsvorrichtung
kann durch Schieben des Schiebelements in die entgegengesetzte Richtung wieder in
die Entriegelungsposition gebracht werden. Da das Schiebeelement zum Öffnen und Schließen
des Tür- oder Fensterschiebesystems lediglich in zwei zueinander entgegengesetzte
Richtungen verschoben werden muss, kann der Ent- oder Verriegelungsvorgang auch über
einen Fuß eines Bedieners erfolgen, sofern die Verriegelungsvorrichtung im Bodenbereich
des Tür- oder Fensterschiebesystems angeordnet ist. Das Schiebeelement sollte zu diesem
Zweck entsprechend ausgestaltet sein, damit es mit einem Fuß gut bedienbar ist. Alternativ
kann das Schiebeelement für die Betätigung mit einer Hand ausgelegt sein. Das Schwenken
eines Hebels, welches mit dem Fuß nur schwer durchgeführt werden kann, ist bei der
erfindungsgemäßen Konstruktion nicht erforderlich.
[0012] An dem Verriegelungsblech ist ein Arretierungselement und an dem Führungselement
ein Biegeelement ausgebildet. Bei Betätigung des Schiebeelements wird das federnde
Verriegelungsblech mit dem Arretierungselement entlang des Führungselements geführt,
so dass das Verriegelungsblech bei Kontakt des Arretierungselements mit dem Biegeelement
derart gebogen wird, dass es von einer Entriegelungsposition in eine Verriegelungsposition
oder umgekehrt bringbar ist. Durch die einfache mechanische Ausgestaltung der Verriegelungsvorrichtung
kann die Verriegelungsvorrichtung kostengünstig produziert werden.
[0013] Da das zweite Verriegelungselement an einem feststehenden Objekt wie beispielsweise
einen eine rahmenlose Schiebeflügelanordnung umgebenden Rahmen befestigt werden kann,
ist es möglich, bei Vorsehen aus dem Stand der Technik bekannter Mitnehmer eine Schiebeflügelanordnung
mit mehreren Schiebeflügeln mit nur einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
abzuschließen. Dies erhöht den Bedienkomfort und reduziert die Herstellungskosten
einer Schiebeflügelanordnung.
[0014] Darüber hinaus können das erste und das zweite Verriegelungselement durch die einfache
Ausgestaltung problemlos in ein Schiebeflügelprofilelement oder einen feststehenden
Rahmen integriert werden und erfüllen damit die an eine ästhetische Erscheinungsform
gestellten Anforderungen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Rastelement als Haken und das
zweite Rastelement als Öffnung ausgebildet. Der Haken und die Öffnung sollten so ausgebildet
sein, dass der Haken in der Verriegelungsposition bei Aufbringung einer Kraft an einem
der Schiebeflügel sicher in der Öffnung gehalten wird und nur durch Betätigung des
Schiebeelements aus der Öffnung entfernt werden kann.
[0016] Das Biegeelement kann als ein an dem Führungselement angeordneter Nocken ausgebildet
sein. Bei Betätigung des Schiebeelements wird das Verriegelungsblech entlang der Außenkontur
des Nockens geführt und entsprechend gebogen. Besonders bevorzugt ist der Nocken im
vertikalen Längsschnitt durch das Führungselement halbkreisförmig ausgebildet. So
wird eine kontinuierliche Biegung des Verrieglungsblechs sichergestellt, ohne dass
das Verriegelungsblech bei Betätigung des Schiebeelements an unerwünschter Stelle
verhakt.
[0017] Alternativ kann das Biegeelement als eine in dem Führungselement ausgebildete Nut
ausgebildet sein. Das federnde Verriegelungsblech ist bei dieser Ausgestaltungsvariante
in einem entspannten Zustand, wenn sich das Arretierungselement in der Nut des Führungselements
befindet. Ist das Arretierungselement außerhalb der Nut angeordnet, befindet sich
die Feder im verformten Zustand und ist gespannt. Bei Ausbildung des Biegeelements
als Nut ist diese in einer besonders bevorzugten Ausführungsform im vertikalen Längsschnitt
durch das Führungselement halbkreisförmig ausgebildet.
[0018] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an dem Riegel
oder dem Führungselement eine erste und eine zweite Aussparung vorgesehen sind und
dass zwischen dem Riegel und dem Führungselement ein erstes federndes Druckstück angeordnet
ist, welches bei Betätigung des Schiebeelements von der ersten Aussparung in die zweite
Aussparung oder umgekehrt bringbar ist, wobei die erste Aussparung, die zweite Aussparung
und das erste federnde Druckstück derart zueinander angeordnet sind, dass sich das
erste federnde Druckstück in der endgültigen Entriegelungsposition in der ersten Aussparung
und in der Verriegelungsposition in der zweiten Aussparung befindet. Das erste federnde
Druckstück muss bei Vorsehen der Aussparungen an dem Riegel an dem Führungselement
befestigt sein. Sind die Aussparungen an dem Führungselement ausgebildet, ist das
erste federnde Druckstück an dem Riegel zu befestigen. Das erste federnde Druckstück
arretiert den Riegel und das Führungselement zueinander, so dass die beiden Bauteile
in dem Entriegelungszustand nicht lose sind.
[0019] Besonders bevorzugt ist das erste federnde Druckstück zur Erzeugung eines akustischen
Signals und/oder zur Erzeugung eines haptischen Signals bei Einbringung in die erste
und/oder bei Einbringung in die zweite Aussparung ausgebildet. Dem Bediener wird in
diesem Fall angezeigt, wenn das erste Rastelement mit dem zweiten Rastelement verrastet.
Zudem erhält der Bediener ein Signal, wenn die Verriegelungsvorrichtung in die endgültige
Entriegelungsposition gebracht wird.
[0020] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Schiebeelement ein Kippelement
aufweist, welches in eine ausgeklappte oder eine eingeklappte Stellung bringbar ist.
Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Schiebeelement so dimensioniert ist, dass
es mit dem Fuß betätigt werden kann. In der ausgeklappten Stellung lässt sich das
Schiebeelement gut mit dem Fuß bedienen. Ein entsprechend groß ausgebildetes Schiebeelement
könnte jedoch von dem Bediener optisch und platztechnisch als störend empfunden werden.
Durch Vorsehen eines Klappmechanismus kann das Schiebeelement in eine eingeklappte
Stellung gebracht werden, in der es platzsparend an dem Schiebeflügel angeordnet ist.
[0021] Sofern das Schiebeelement ein Kippelement aufweist, ist es vorteilhaft, wenn wenigstens
ein zweites federndes Druckstück, vorzugsweise ein zweites und ein drittes federndes
Druckstück, zur Arretierung des Kippelements in der ausgeklappten oder der eingeklappten
Stellung vorgesehen ist bzw. sind. In diesem Fall wird das Kippelement nach dem Einklappen
oder Ausklappen in der entsprechenden Stellung gehalten ohne dass es wackelt.
[0022] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist das Schiebeelement ein Zinkdruckgussteil
oder ein Aluminiumdruckgussteil. Alternativ kann das Schiebeelement aus Kunststoff
hergestellt sein. Ebenso ist es zweckmäßig das Führungselement, den Riegel, das Verriegelungsblech
und/oder das zweite Verriegelungselement aus einer Metalllegierung, insbesondere aus
Stahl, herzustellen. Das Verriegelungsblech ist besonders bevorzugt aus Federstahl
gefertigt.
[0023] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Tür- oder Fensterschiebesystems
ist die Verriegelungsvorrichtung im Bodenbereich des Tür- oder Fensterschiebesystems
angeordnet. Dies stellt eine gute Zugänglichkeit für den Bediener sicher. Besonders
relevant ist die Anordnung der Verriegelungsvorrichtung im Bodenbereich, wenn das
Tür- oder Fensterschiebesystem in bevorzugter Weise als rahmenlose Schiebeflügelanordnung
ausgebildet ist, da eine Verriegelungsvorrichtung in Deckennähe für die meisten Bediener
nur schwer zugänglich ist.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1 eine
- erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung im montierten Zustand in einer Verriegelungsposition
in perspektivischer Ansicht von außen mit einem zweiten Verriegelungselement befestigt
an einem feststehenden Objekt,
- Fig. 2
- die Verrieglungsvorrichtung aus Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 3
- die Verrieglungsvorrichtung aus Fig. 1 während eines Entriegelungsvorgangs,
- Fig. 4
- die Verrieglungsvorrichtung aus Fig. 1 in einer Entriegelungsposition,
- Fig. 5
- die Verrieglungsvorrichtung aus Fig. 1 während eines Öffnungsvorgangs der Schiebeflügelanordnung,
- Fig. 6
- die Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht von innen bei
eingeklapptem Schiebeelement,
- Fig. 7
- die Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 6 bei ausgeklapptem Schiebeelement,
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
mit modifiziertem Schiebeelement in einer Verriegelungsposition in perspektivischer
Ansicht von innen,
- Fig. 9
- die Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 8 in einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 10
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
in einer Verriegelungsposition in perspektivischer Ansicht von innen mit einem zweiten
Verriegelungselement befestigt an einem zweiten Schiebeflügelprofilelement und
- Fig. 11
- die Verriegelungsvorrichtung aus Fig. 10 in einer Explosionsdarstellung.
[0025] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 im montierten Zustand
in einer Verriegelungsposition in perspektivischer Ansicht von außen dargestellt.
Die Verriegelungsvorrichtung 1 ist im Bodenbereich in eine rahmenlose Schiebeflügelanordnung
2 und einen die rahmenlose Schiebeflügelanordnung 2 umgebenden Rahmen 3 integriert.
[0026] Die rahmenlose Schiebeflügelanordnung 2 umfasst ein als Laufwagen ausgebildetes erstes
Schiebeflügelprofilelement 4 und eine Glassscheibe 5. Die Glasscheibe 5 ist über das
erste Schiebeflügelprofilelement 4 verfahrbar in einer Laufschiene 6 gelagert. Der
Rahmen 3 und das erste Schiebeflügelprofilelement 4 sind der besseren Übersicht halber
zumindest teilweise gestrichelt dargestellt.
[0027] Die Verriegelungsvorrichtung 1 umfasst ein erstes Verriegelungselement 7 und ein
zweites Verriegelungselement 8, wobei das erste Verriegelungselement 7 an dem ersten
Schiebeflügelprofilelement 4 und das zweite Verriegelungselement 8 an dem Rahmen 3
befestigt ist. Das erste und das zweite Verriegelungselement 7, 8 bilden eine verriegelbare
Einheit.
[0028] Das erste Verriegelungselement 7 umfasst ein an dem ersten Schiebeflügelprofilelement
4 befestigbares Führungselement 9, einen abschnittsweise in dem Führungselement 9
angeordneten Riegel 10, ein mit dem Riegel 10 verbundenes Schiebeelement 11 und ein
mit dem Riegel 10 verbundenes federndes Verriegelungsblech 12. Das Verriegelungsblech
12 weist an seinem dem Riegel 10 abgewandten Ende ein erstes Rastelement auf, welches
als Haken 13 ausgebildet ist. Das zweite Verriegelungselement 8 ist in dem in Fig.
1 dargestellten Ausführungsbeispiel als Blech ausgebildet, welches ein als Öffnung
14 ausgebildetes zweites Rastelement aufweist. In der in Fig. 1 gezeigten Verriegelungsposition
befindet sich der Haken 13 in der Öffnung 14, so dass die Schiebeflügelanordnung 2
verriegelt ist und die Glasscheibe 5 nicht bewegt werden kann.
[0029] An einer dem Führungselement 9 zugeordneten Seite des Verriegelungsblechs 12 ist
ein Arretierungselement 15 und an einer dem Verriegelungsblech 12 zugeordneten Seite
des Führungselements 9 ist ein Biegeelement 16 ausgebildet. In dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist das Arretierungselement 15 als ein durch das Verriegelungsblech
12 gebildeter Vorsprung ausgebildet. Das Biegeelement 16 ist als Nocken, der im vertikalen
Längsschnitt durch das Führungselement 9 einen halbkreisförmigen Querschnitt aufweist,
gebildet. Das Führungselement 9 und der Riegel 10 sind derart zueinander angeordnet,
dass bei Betätigung des Schiebeelements 11 ausgehend von der Verriegelungsposition
oder der endgültigen Entriegelungsposition das Arretierungselement 15 entlang des
Biegeelements 16 geführt wird, wodurch das Verriegelungsblech 12 an seinem dem Riegel
10 abgewandten Ende nach oben gebogen wird. Durch das Biegen des Verriegelungsblechs
12 wird der Haken 13 nach oben befördert. Befindet sich die Verriegelungsvorrichtung
1 in der in Fig. 1 dargestellten Verriegelungsposition, wird der Haken 13 durch die
voranstehend beschriebene Bewegung aus der Öffnung 14 herausbefördert, so dass die
Verriegelungsvorrichtung 1 in eine Entriegelungsposition gebracht wird. Während eines
Verriegelungsvorgangs wird das Verriegelungsblech 12 in gleicher Weise nach oben gebogen,
so dass der Haken 13 in die Öffnung 14 des zweiten Verriegelungselements 8 eingebracht
werden kann.
[0030] In Fig. 2 ist die Verrieglungsvorrichtung 1 aus Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung
abgebildet. In der Explosionsdarstellung ist zu erkennen, dass das Führungselement
9 eine Ausnehmung 17 und der Riegel 10 einen vertikal verlaufenden Schenkel 18 aufweist,
der im montierten Zustand in der Ausnehmung 17 angeordnet ist. Da die Ausnehmung 17
in Längsrichtung des Führungselements 9 größer ausgebildet ist als der Schenkel 18,
kann der Riegel 10 im montierten Zustand in Längsrichtung des Führungselements 9 bewegt
werden.
[0031] Zwischen dem Riegel 10 und dem Führungselement 9 ist ein erstes federndes Druckstück
19 angeordnet, welches im montierten Zustand in einer am Riegel 10 ausgebildeten Ausnehmung
20 fixiert ist. Korrespondierend dazu sind an dem Führungselement 9 eine erste und
eine zweite Aussparung 21, 22 ausgebildet, in die das erste federnde Druckstück 19
platziert werden kann. Die erste und die zweite Aussparung 21, 22 sowie das erste
federnde Druckstück 19 sind derart zueinander angeordnet, dass sich das erste federnde
Druckstück 19 in der endgültigen Entriegelungsposition in der ersten Aussparung 21
und in der Verriegelungsposition in der zweiten Aussparung 22 befindet. Das erste
federnde Druckstück 19 ist zur Erzeugung eines akustischen und eines haptischen Signals
bei Einbringung in die erste und bei Einbringung in die zweite Aussparung 21, 22 ausgebildet.
Dementsprechend erhält der Bediener ein akustisches und ein haptisches Signal, wenn
er die Verriegelungsvorrichtung 1 in die Verriegelungsposition bzw. die endgültige
Entriegelungsposition bringt.
[0032] Das Schiebeelement 11 weist ein Kippelement 23 auf, welches in eine ausgeklappte
oder eine eingeklappte Stellung bringbar ist. Soll das Schiebeelement 11 mit dem Fuß
bedient werden, kann es vorteilhaft sein, dass Kippelement 23 in die ausgeklappte
Stellung zu bringen. Nach Bedienung des Schiebeelements 11 kann das Kippelement 23
wieder eingeklappt werden, um nicht unnötig viel Platz zu beanspruchen. Das Schiebeelement
11 umfasst ein zweites und ein drittes federndes Druckstück 24, 25, die das Kippelement
23 in der ausgeklappten und der eingeklappten Stellung arretieren.
[0033] In den Fig. 3-5 ist ein Entriegelungsvorgang dargestellt. Zur Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung
1 wird der Riegel 10 mittels des Schiebeelements 11 in die durch den Pfeil gekennzeichnete
Richtung geschoben. Durch Verschieben des Riegels 10 wird das an dem Riegel 10 befestigte
Verriegelungsblech 12 entlang des Führungselements 9 geführt, so dass das Arretierungselement
15 das Biegeelement 16 streift. Durch diese Berührung wird das Verriegelungsblech
12 an seinem dem Riegel 10 abgewandten Ende nach oben gebogen, so dass der Haken 13
aus der Öffnung 14 des zweiten Verriegelungselements 8 heraus befördert wird. Wird
der Riegel 10 noch weiter in Richtung des Pfeils geschoben, entspannt sich das federnde
Verriegelungsblech 12 wieder und nimmt die in Fig. 4 dargestellte Position ein. In
dieser Position befindet sich das erste federnde Druckstück 19 in der ersten Aussparung
21. Anschließend kann die Schiebeflügelanordnung 2, wie in Fig. 5 abgebildet, geöffnet
werden.
[0034] In Fig. 6 und 7 ist die Verriegelungsvorrichtung 1 aus einer Perspektive aus dem
Gebäudeinneren heraus abgebildet. In Fig. 6 befindet sich das Kippelement 23 des Schiebeelements
11 in einer eingeklappten Stellung, in der das Kippelement 23 platzsparend an der
Schiebeflügelanordnung 2 angebracht ist. Zur Betätigung des Schiebelements 11 kann
das Kippelement 23 in die in Fig. 7 abgebildete, ausgeklappte Stellung gebracht werden,
um das Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung 1 mit dem Fuß eines Bedieners zu ermöglichen.
An der Außenfläche des Kippelements 23 ist eine Riffelung ausgebildet, um die Bedienung
des Schiebelements 11 zu erleichtern.
[0035] In Fig. 8 und 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
1' mit modifiziertem Schiebeelement 11' in einer Verriegelungsposition in perspektivischer
Ansicht von innen bzw. in einer Explosionsdarstellung abgebildet. Das Schiebelement
11' weist in diesem Ausführungsbeispiel kein Kippelement auf und eignet sich im Besonderen
dazu, mit der Hand bedient zu werden. Dementsprechend kommt die in Fig. 8 und 9 dargestellte
Verriegelungsvorrichtung 1' im Besonderen für Fensterschiebeanordnungen in Frage.
[0036] In Fig. 10 und 11 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
1" in einer Verriegelungsposition in perspektivischer Ansicht von innen bzw. in einer
Explosionsdarstellung abgebildet. Bei dem in den Fig. 10 und 11 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das erste Verriegelungselement 7 an dem ersten Schiebeflügelprofilelement 4 und
das zweite Verriegelungselement 8" an einem zweiten Schiebeflügelprofilelement 26"
befestigt. Das erste Verriegelungselement 7 entspricht dem des ersten Ausführungsbeispiels.
Das zweite Verriegelungselement 8" wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch einen
Schiebeflügelprofilelementabschluss gebildet. Dieser weist eine Öffnung 14" auf, die
als zweites Rastelement fungiert. Die in Fig. 10 und 11 gezeigte Verriegelungsvorrichtung
1" eignet sich zur Verriegelung von zwei Schiebeflügeln.
1. Verriegelungsvorrichtung (1, 1', 1") für ein Tür- oder Fensterschiebesystem umfassend
ein erstes und ein zweites Verriegelungselement (7, 7', 8, 8"), wobei das erste und
das zweite Verriegelungselement (7, 7', 8, 8") eine verriegelbare Einheit bilden,
wobei das erste Verriegelungselement (7, 7') an einem ersten Schiebeflügelprofilelement
(4) befestigbar ist und wobei das zweite Verriegelungselement (8, 8") an einem feststehenden
Objekt (3) oder an einem zweiten Schiebeflügelprofilelement (26") befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Verriegelungselement (7, 7') ein an dem ersten Schiebeflügelprofilelement
(4) befestigbares Führungselement (9), einen zumindest abschnittsweise in dem Führungselement
(9) angeordneten Riegel (10), ein mit dem Riegel (10) verbundenes Schiebeelement (11,
11') und ein mit dem Riegel (10) verbundenes federndes Verriegelungsblech (12) aufweist,
wobei das Verriegelungsblech (12) an einem dem Riegel (10) abgewandten Ende ein erstes
Rastelement aufweist, wobei an einer dem Führungselement (9) zugeordneten Seite des
Verriegelungsblechs (12) ein Arretierungselement (15) ausgebildet ist, wobei an einer
dem Verriegelungsblech (12) zugeordneten Seite des Führungselements (9) ein Biegeelement
(16) ausgebildet ist, wobei das zweite Verriegelungselement (8, 8") ein zu dem ersten
Rastelement korrespondierendes zweites Rastelement zur Bildung einer Rastverbindung
mit dem ersten Rastelement aufweist, wobei das Führungselement (9) und der Riegel
(10) derart zueinander angeordnet sind, dass bei Betätigung des Schiebeelements (11,
11') das Arretierungselement (15) entlang des Biegeelements (16) geführt wird, so
dass das erste Rastelement durch Biegung des Verriegelungsblechs (12) in eine Entriegelungsposition
oder eine Verriegelungsposition bringbar ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Rastelement als Haken (13) und das zweite Rastelement als Öffnung (14, 14")
ausgebildet ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Biegeelement (16) als ein an dem Führungselement (9) angeordneter Nocken ausgebildet
ist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Nocken im vertikalen Längsschnitt durch das Führungselement (9) halbkreisförmig
ausgebildet ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Biegeelement (16) als eine in dem Führungselement (9) ausgebildete Nut ausgebildet
ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nut im vertikalen Längsschnitt durch das Führungselement (9) halbkreisförmig ausgebildet
ist.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Riegel (10) oder dem Führungselement (9) eine erste und eine zweite Aussparung
(21, 22) vorgesehen sind und dass zwischen dem Riegel (10) und dem Führungselement
(9) ein erstes federndes Druckstück (19) angeordnet ist, welches bei Betätigung des
Schiebeelements (11, 11') von der ersten Aussparung (21) in die zweite Aussparung
(22) oder umgekehrt bringbar ist, wobei die erste Aussparung (21), die zweite Aussparung
(22) und das erste federnde Druckstück (19) derart zueinander angeordnet sind, dass
sich das erste federnde Druckstück (19) in der Entriegelungsposition in der ersten
Aussparung (21) befindet und in der Verriegelungsposition in der zweiten Aussparung
(22) befindet.
8. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste federnde Druckstück (19) zur Erzeugung eines akustischen Signals bei Einbringung
in die erste und/oder bei Einbringung in die zweite Aussparung (21, 22) ausgebildet
ist.
9. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste federnde Druckstück (19) zur Erzeugung eines haptischen Signals bei Einbringung
in die erste und/oder bei Einbringung in die zweite Aussparung (21, 22) ausgebildet
ist.
10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schiebeelement (11) ein Kippelement (23) aufweist, welches in eine ausgeklappte
oder eine eingeklappte Stellung bringbar ist.
11. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein zweites federndes Druckstück (24), vorzugsweise ein zweites und ein
drittes federndes Druckstück (24, 25), zur Arretierung des Kippelements (23) in der
ausgeklappten oder der eingeklappten Stellung vorgesehen ist bzw. sind.
12. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schiebeelement (11, 11') ein Zinkdruckgussteil oder ein Aluminiumdruckgussteil
ist.
13. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schiebeelement (11, 11') aus Kunststoff hergestellt ist.
14. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungselement (9), der Riegel (10), das Verriegelungsblech (12) und/oder
das zweite Verriegelungselement (8, 8") aus einer Metalllegierung, insbesondere aus
Stahl, hergestellt sind.
15. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verriegelungsblech (12) aus Federstahl hergestellt ist.
16. Tür- oder Fensterschiebesystem umfassend wenigstens einen Schiebeflügel mit wenigstens
einem Schiebeflügelprofilelement (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Verriegelungsvorrichtung (1, 1', 1") nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Verriegelung
des Tür- oder Fensterschiebesystems vorgesehen ist.
17. Tür- oder Fensterschiebesystem nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verriegelungsvorrichtung (1, 1', 1") im Bodenbereich des Tür- oder Fensterschiebesystems
angeordnet ist.
18. Tür- oder Fensterschiebesystem nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tür- oder Fensterschiebesystem als rahmenlose Schiebeflügelanordnung ausgebildet
ist.