[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrisch betriebenen Klappenbeschlag für ein Möbelelement,
beispielsweise zur Verwendung an Möbelelementen in Garderoben, an Kleiderschränken,
in Ankleideräumen, in Werkstätten und an Küchenmöbeln in Küchen und Einbauküchen.
[0002] Klappen, Klappenbeschläge und klappenähnliche Vorrichtungen zum Abdecken von Möbelelementen
sind lange bekannt, siehe zum Beispiel
GB 191310629 A, in der ein Klappenbeschlag an einem Möbelelement einer Küche vorgesehen ist.
[0003] Es gibt derzeit in kleinerer Form erhältlichen Klappenbeschläge, die meist in Oberschränken
eingebaut werden, diese sind jedoch in Höhe, Breite und Gewicht begrenzt. Aus dem
Stand der Technik sind elektrische Klappenbeschläge für Oberschränke bekannt, begrenzt
auf eine maximale Höhe 1040 mm, maximale Breite 1800 mm, maximales Gewicht 20 kg.
Um größere Möbelöffnungen abzudecken und mit einem Mal zu öffnen, benötigt man auf
Grund der steigenden Masse und somit des steigenden Gewichts eine Motorisierung. Der
Nachteil bekannter Klappenbeschläge sind die begrenzten Maße und das begrenzte Gewicht,
das keine sichere Bedienung in größeren Ausführungen ermöglicht.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es aus dem Stand der Technik bekannten Klappen
und Klappenbeschläge in ihrer Funktion zu verbessern und insbesondere den motorischen
Betrieb derartiger Klappenbeschläge sicherer zu machen. Der Erfindung liegt somit
insbesondere auch die Aufgabe zugrunde größere Klappen, vorzugsweise höher 1050 mm,
breiter 1800mm und mit einem höheren Gewicht als 20 kg herzustellen und sicher zu
betreiben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen elektrisch betriebenen Klappenbeschlag für ein Möbelelement
nach Anspruch 1, ein Verfahren zum Betrieb eines elektrisch betriebenen Klappenbeschlags
nach Anspruch 14 und computerlesbares Speichermedium oder Computerprogrammprodukt
nach Anspruch 15 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemäße, elektrisch betriebene Klappenbeschlag für ein Möbelelement
umfasst eine Klappe mit zumindest einem ersten Klappenabschnitt und einem zweiten
Klappenabschnitt, wobei der erste und zweite Klappenabschnitt derart miteinander verbunden
sind, dass sie relativ zueinander bewegbar, insbesondere verschwenkbar sind. Die Klappe
ist dazu vorgesehen, zumindest einen Teil des Möbelelements oder der Kücheneinheit
abzudecken. Der elektrisch betriebene Klappenbeschlag ist durch eine Befestigungsvorrichtung
an dem Möbelelement oder der Kücheneinheit fixiert. Der Klappenbeschlag weist des
Weiteren eine Antriebseinheit zum Bewegen der Klappe entlang einer Bewegungsbahn zwischen
einer angehobenen Endposition und einer abgesenkten Endposition mit Verschwenken des
ersten und zweiten Klappenabschnitts relativ zueinander auf, wobei die von der Klappe
abgedeckte Fläche des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit in der angehobenen
Endposition geringer ist als in der abgesenkten Endposition. Eine Steuervorrichtung
des Klappenbeschlags ist kommunikativ mit der Antriebseinheit verbunden und zum Steuern
der Antriebseinheit vorgesehen, um die Klappe zwischen der angehobenen Endposition
und der abgesenkten Endposition zu bewegen. Eine mit der Steuervorrichtung kommunikativ
verbundene Detektionseinheit ist ausgebildet, ein sich in der Bewegungsbahn der Klappe,
zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition befindliches
Objekt zu detektieren und aufgrund der Detektion des Objekts ein Detektionssignal
an die Steuervorrichtung zu übermitteln, wobei die Steuervorrichtung ausgebildet ist,
auf Basis des von der Detektionseinheit erhaltenen Detektionssignals die Bewegung
der Klappe zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition zu
stoppen.
[0007] Durch das Vorsehen der Detektionseinheit wird der motorische Betrieb des elektrisch
betreibbaren Klappenbeschlags vorteilhafterweise erheblich sicherer. Insbesondere
wird dadurch ein Einklemmen von Objekten und gegebenenfalls auch eine Beschädigung,
eine Verletzung oder ein Bruch von Objekten durch die von der Antriebseinheit motorisch
angetriebene Klappe verhindert. Dies trifft insbesondere auf größere Klappen zu, zum
Beispiel mit im Vorstehenden genannten Abmessungen. Unter dem Begriff Objekte werden
in dem gesamten Dokument beispielsweise Menschen, insbesondere Kinder, Tiere, insbesondere
Haustiere, und Haushaltsgeräte, vor allem Küchengeräte, Geschirr, Gläser, Töpfe, Kleidungsstücke,
Werkzeuge etc. verstanden. Durch das Vorsehen der Detektionseinheit ist der Betrieb
des elektrisch betreibbaren Klappenbeschlags somit um eine Sicherheitsfunktion erweitert.
[0008] Unter dem Begriff Kücheneinheit wird im gesamten Dokument eine Küche, insbesondere
eine Einbauküche mit zugehörigen Küchenmöbeln, zum Beispiel einem Küchenschrank, Schubladen,
etc. und Küchengeräten, beispielsweise einem Herd, einem Backrohr, einem Kühlschrank,
einem Gefrierschrank, einer Mikrowelle, einer Abwasch oder Spüle, etc. verstanden.
Die Kücheneinheit weist insbesondere eine Rückseite, die besonders bevorzugt an eine
Gebäudemauer angrenzt und/ oder diese kontaktiert, und eine der Rückseite gegenüberliegende
Vorderseite, auf. An der Vorderseite sind zum Beispiel Griffe und/ oder Verriegelungen
und / oder Türen der Küchenmöbeln und der Küchengeräte vorgesehen. Die Vorder- und
die Rückseite werden durch Seitenwände und gegebenenfalls Zwischenwände, zum Beispiel
der Küchenmöbel, miteinander verbunden.
[0009] Die Klappe des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags ist zum Beispiel aus Holz,
Holzverbundmaterial, Spanplatte, Metall und/ oder Kunststoff gebildet. Sie kann vorzugsweise
oberflächenbehandelt sein, zum Beispiel lackiert, beschichtet, mit einer Folie und/
oder Fototapete überzogen oder beklebt sein.
[0010] Die Klappe umfasst mehrere, zumindest einen ersten und einen zweiten Klappenabschnitt,
die derart miteinander verbunden sind, dass sie relativ zueinander bewegbar, vorzugsweise
relativ zueinander verschwenkbar sind. Die mehreren Klappenabschnitt sind zum Beispiel
gelenkig miteinander verbunden. Die mehreren Klappenabschnitt sind zum Beispiel durch
ein oder mehrere Scharniere miteinander verbunden. Die Relativbewegung oder Relativverschwenkung
der mehreren Klappenabschnitt zueinander bewirkt zum Beispiel, dass sich die mehreren
Klappenabschnitte einander annähern bzw. voneinander entfernen. Insbesondere nähern
sich durch die Relativbewegung oder Relativverschwenkung eine Oberkante und eine Unterkante
der Klappe einander an bzw. entfernen sich voneinander. Die Relativbewegung oder Relativverschwenkung
der mehreren Klappenabschnitte zueinander bewirkt zum Beispiel, dass ein zwischen
den mehreren Klappenabschnitten gebildeter Winkel veränderbar ist, insbesondere ist
das Winkelmaß des Winkels verkleinerbar oder vergrößerbar. Beispielsweise ist ein
sich in Richtung der Rückwand des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit öffnender
Winkel zwischen dem ersten und zweiten Klappenabschnitt aufgrund der Relativbewegung
oder Relativverschwenkung zwischen in etwa 0° (d.h. die Klappenabschnitte sind in
etwa parallel zueinander angeordnet) und in etwa 180° oder zwischen einem spitzen
Winkel und in etwa 180° variierbar.
[0011] Die Klappe ist dazu vorgesehen, ein gesamtes Möbelelement, eine gesamte Kücheneinheit
oder zumindest einen Teil davon abzudecken, insbesondere den Arbeitsbereich mit einer
Arbeitsfläche einer Kücheneinheit und/ oder im Vorstehenden genannte Küchengeräte
und/ oder Küchenmöbel der Kücheneinheit. Damit kann vorteilhafterweise eine Kücheneinheit
oder Teile davon, insbesondere in Wohnküchen, verdeckt werden, wenn sie nicht in Betrieb
sind.
[0012] Des Weiteren ist eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen des elektrisch betriebenen
Klappenbeschlags an dem Möbelelement, insbesondere der Kücheneinheit vorgesehen. Der
Klappenbeschlag ist vorzugsweise an einem Küchenmöbel der Kücheneinheit befestigt.
Die Befestigungsvorrichtung ist insbesondere als mechanische Befestigungsvorrichtung
ausgebildet, zum Beispiel als Schraubverbindung. Die Befestigungsvorrichtung ist vorzugsweise
jeweils zu Teilen an dem elektrisch betriebenen Klappenbeschlag und an der dem Möbelelement
bzw. der Kücheneinheit vorgesehen.
[0013] Die Antriebseinheit zum Bewegen der Klappe entlang einer Bewegungsbahn umfasst vorzugsweise
einen Elektromotor, wodurch in vorteilhafter Weise ein zuverlässiger und gleichmäßiger
Betrieb des Klappenbeschlags gewährleistet wird. Die Antriebseinheit weist des Weiteren
vorzugsweise eine Welle auf, die mit dem Elektromotor verbunden und durch ihn in Rotation
versetzbar ist. Die Welle ist vorzugsweise über ein oder mehrere Lager, zum Beispiel
Wälzlager, insbesondere Kugellager, auf dem Möbelelement, insbesondere der Kücheneinheit
gelagert.
[0014] Vorzugsweise weist die Antriebseinheit zumindest ein Zugseil auf, das an einem Ende
mit der Welle derart verbunden ist, dass, wenn die Welle durch den Elektromotor in
Rotation versetzt wird, das zumindest eine Zugseil aufwickelbar bzw. abspulbar ist.
Das zumindest ein Zugseil kann dabei entweder direkt auf der Welle aufgewickelt sein
bzw. werden oder es ist bzw. wird an einem mit der Welle drehfest verbundenen Wickelkörper,
einer Spindel, Rolle oder einem ähnlichen Element aufgewickelt bzw. davon abgespult.
An seinem anderen Ende ist das Zugseil mit der Klappe verbunden, insbesondere mechanisch
daran befestigt. In Abhängigkeit der Position des Elektromotors an dem Möbelelement
oder der Kücheneinheit, der mechanischen Belastung der Antriebseinheit und/ oder des
Zugseils oder anderer Faktoren kann die Antriebseinheit eine oder mehrere Rollen aufweisen,
zum Beispiel Führungs- oder Umlenkrollen, über die das Zugseil geleitet ist und die
in vorteilhafter Weise eine zuverlässige und laufruhige Bewegung des Zugseils ermöglicht/ermöglichen.
Auch die zumindest eine Rolle ist vorzugsweise an dem Möbelelement, insbesondere an
einem Küchenmöbel der Kücheneinheit, befestigt.
[0015] Die Antriebseinheit ermöglicht durch Aktivierung des Elektromotors, Rotation der
Welle und Auf- bzw. Abspulen des Zugseils die Klappe von einer angehobenen Endposition
in eine abgesenkte Endposition bzw. vice versa zu bewegen. Die Aktivierung des Elektromotors
erfolgt zum Beispiel über einen an dem Möbelelement, insbesondereder Kücheneinheit
vorgesehenen elektrischen Taster oder Schalter, es sind jedoch auch andere Aktivierungsmöglichkeiten
denkbar, zum Beispiel über Sprach- oder Gestensteuerung oder mittels einer Fernbedienung.
[0016] Die Bewegung der Klappe bzw. das Verschwenken der mehreren Klappenteile von einer
in die andere Endposition folgt einer Bewegungsbahn, die insbesondere zwischen der
angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition angeordnet ist. Der Verlauf
der Bewegungsbahn ist vorzugsweise festgelegt oder vorbestimmt, zum Beispiel durch
die Abmessungen und/ oder den Aufbau der Klappe und/ oder zumindest einer Komponente
der Antriebseinheit, insbesondere des Zugseils.
[0017] Die von der Klappe abgedeckte Fläche des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit
ist in der angehobenen Endposition geringer als in der abgesenkten Endposition. Die
Klappe gibt somit vorzugsweise in der angehobenen Endposition das Möbelelement, die
Kücheneinheit oder Teile davon, insbesondere den Arbeitsbereich, frei, so dass diese(r)
benutzt werden kann. Die Klappe deckt vorzugsweise in der abgesenkten Endposition
das Möbelelement, insbesondere die Kücheneinheit oder Teile davon ab, vorzugsweise
den Arbeitsbereich, so dass diese(r) nicht benutzt werden kann. Ein sich in Richtung
der Rückwand des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit öffnender Winkel zwischen
dem ersten und zweiten Klappenabschnitt weist in der angehobenen Endposition zum Beispiel
ein Winkelmaß von etwa 0° (d.h. die Klappenabschnitte sind in etwa parallel zueinander
angeordnet) oder einen spitzen Winkel auf. In der abgesenkten Endposition weist dieser
Winkel beispielsweise ein stumpfes Winkelmaß und/ oder vorzugsweise ein Winkelmaß
von etwa 170° - 180°, vorzugsweise 175° - 180° auf. In der angehobenen Endposition
sind vorzugsweise die Ober- und Unterkante der Klappe angenähert, während die Ober-
und Unterkante in der abgesenkten Endposition weiter voneinander entfernt sind.
[0018] Die Steuervorrichtung zum Steuern der Antriebseinheit, um die Klappe zwischen der
angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition zu bewegen, umfasst vorzugsweise
einen Controller, insbesondere einen Mikrocontroller. Die Steuervorrichtung bzw. der
Controller weist vorzugsweise ein Speichermedium zum Speichern von Software für den
Betrieb des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags oder ein Computerprogrammprodukt
für den Betrieb des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags auf. Die Steuervorrichtung
ist vorzugsweise an dem Möbelelement oder der Kücheneinheit, beispielsweise in oder
auf einem Küchenmöbel, angeordnet. Die Steuervorrichtung ist kommunikativ mit der
Antriebseinheit verbunden, zum Beispiel über elektrische Steuerleitungen, um insbesondere
Steuersignale, Regelsignale, Messwerte etc. zwischen der Steuervorrichtung und der
Antriebseinheit übertragen zu können. Die Steuervorrichtung ist kommunikativ mit der
Detektionseinheit verbunden, zum Beispiel über elektrische Signalleitungen, um insbesondere
Detektionssignale, Messsignale, Messwerte etc. von der Detektionseinheit an die Steuervorrichtung
und gegebenenfalls elektrische Energie von der Steuervorrichtung an die Detektionseinheit
zum Betrieb der Detektionseinheit zu übertragen.
[0019] Die mit der Steuervorrichtung kommunikativ verbundene Detektionseinheit ist ausgebildet,
ein sich in der Bewegungsbahn der Klappe und/ oder zwischen der angehobenen Endposition
und der abgesenkten Endposition befindliches Objekt zu detektieren und aufgrund der
Detektion des Objekts ein Detektionssignal über die elektrische Signalleitung an die
Steuervorrichtung zu übermitteln. Die Steuervorrichtung ist ausgebildet, auf Basis
des von der Detektionseinheit erhaltenen Detektionssignals die Bewegung der Klappe
zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition zu stoppen.
[0020] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel weist die Detektionseinheit zumindest einen
Endlagenschalter auf, der eine durch einen Kontakt zwischen der Klappe und dem Objekt
bewirkte Positionsänderung der Antriebseinheit detektiert. Ein Vorteil dieses ersten
Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Detektionseinheit entfernt von der Klappe
bzw. der Bewegungsbahn der Klappe oder der Arbeitsfläche angeordnet und somit vor
nachteiligen Einflüssen durch Benutzung und Betrieb des Möbelelements oder der Kücheneinheit,
zum Beispiel Hitze, Spritzwasser oder Wasserdampf, Staub etc. geschützt ist.
[0021] Vorzugsweise ist die Antriebseinheit während des ungestörten Betriebs der Klappe,
d.h. wenn die Klappe kein Objekt kontaktiert, das sich in der Bewegungsbahn der Klappe
befindet, in einer Neutralposition auf dem Möbelelement, insbesondere der Kücheneinheit
gelagert. In dieser Neutralstellung ist die Antriebseinheit insbesondere von dem zumindest
einen Endlagenschalter der Detektionseinheit beabstandet und betätigt den zumindest
einen Endlagenschalter damit nicht.
[0022] Die Antriebseinheit, insbesondere der Elektromotor, die vom Elektromotor angetriebene
Welle und Lager, welche die Welle lagern, sind bevorzugt in einem Gehäuse aufgenommen.
Das Gehäuse weist zum Beispiel eine U-förmiges Profil oder einen Hohlkörper auf. Das
Gehäuse ist vorzugsweise aus Metall oder Holz hergestellt. Das Gehäuse ist beweglich,
insbesondere verschiebbar, zum Beispiel gleitend, auf dem Möbelelement, insbesondere
der Kücheneinheit, insbesondere auf einem Küchenmöbel der Kücheneinheit, angeordnet.
Bewegt sich das Gehäuse relativ zu dem Möbelelement, so werden auch der in dem Gehäuse
angeordnete Elektromotor einschließlich der Welle und des zumindest einen Lagers der
Antriebseinheit relativ zu dem Möbelelement, insbesondere der Kücheneinheit bewegt,
wodurch die Antriebseinheit eine Positionsänderung erfährt. Durch das Vorsehen des
Gehäuses ist somit in vorteilhafter Weise eine zuverlässige Beweglichkeit der Antriebseinheit
sichergestellt.
[0023] Vorzugsweise ist die Antriebseinheit, insbesondere einschließlich des Gehäuses, an
zumindest einem Federelement gelagert, dessen Federkraft bei der Positionsänderung
der Antriebseinheit auf die Antriebseinheit wirkt. Wie im Weiteren noch im Detail
beschrieben, kann die Federkraft des Federelements in Richtung einer Bewegungsrichtung
der Antriebseinheit wirken und somit insbesondere die Bewegung der Antriebseinheit
bewirken oder unterstützen. Alternativ oder zusätzlich kann die Federkraft des Federelements
einer Bewegungsrichtung der Antriebseinheit entgegenwirken oder entgegenstehen und
somit insbesondere die Bewegung der Antriebseinheit abbremsen, einschränken und/ oder
beenden, insbesondere nach dem die Antriebseinheit bereits eine Positionsänderung
erfahren hat oder eine Wegstrecke zurückgelegt hat. Das zumindest eine Federelement
umfasst zum Bespiel eine oder mehrere Stahlfedern. Das zumindest eine Federelement
umfasst zum Beispiel eine oder mehrere Spiralfedern oder Blattfedern.
[0024] Das zumindest eine Federelement ist mit dem Gewicht bzw. der in Richtung der abgesenkten
Endposition wirkenden Zugkraft der Klappe abgestimmt. Solange die Klappe sich in einer
ungestörten Bewegung von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten Endposition
befindet (d.h. die Klappe kontaktiert kein Objekt in ihrer Bewegungsbahn), heben einander
die Zugkraft bzw. das Gewicht der mit der Antriebseinheit verbundenen, zum Beispiel
daran hängenden, Klappe und die auf die Antriebseinheit wirkende Federkraft des Federelements
auf und die Antriebseinheit verbleibt in der Neutralposition, entfernt von dem zumindest
einen Endlagenschalter der Detektionseinheit. Das zumindest eine Federelement steuert
somit in vorteilhafter Weise das korrekte Auslösen der Bewegung der Antriebseinheit.
[0025] Befindet sich ein Objekt in der Bewegungsbahn der Klappe, während die Klappe eine
Bewegung von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten Endposition durchführt
und kontaktiert die Klappe dieses Objekt, dann verlangsamt sich aufgrund des Kontakts
mit dem Objekt die Bewegung der Klappe oder sie kommt vollständig zum Erliegen. Da
der Elektromotor die Welle jedoch weiter (insbesondere mit unveränderter Drehzahl)
rotiert, spult sich das Seil weiter ab, wodurch die von dem Gewicht der Klappe bewirkte
Zugspannung an dem Seil abnimmt (da die Klappe auf dem Objekt aufliegt). Durch das
weitere Abspulen des Seils und die verringerte Zugspannung übersteigt die auf die
Antriebseinheit wirkende Federkraft des zumindest einen Federelements die Zugkraft
bzw. das Gewicht der mit der Antriebseinheit verbundenen Klappe, sodass die Antriebseinheit
mit dem Gehäuse aufgrund der Federkraft von der Neutralposition weg in Richtung eines
ersten Endlagenschalters der Detektionseinheit bewegt wird und diesen kontaktiert.
Die Antriebseinheit nimmt bei Kontakt mit dem ersten Endlagenschalter eine erste Schaltposition
ein.
[0026] Durch das Einnehmen der ersten Schaltposition durch die Antriebseinheit erkennt die
Detektionseinheit somit den Kontakt der Klappe mit dem Objekt. Durch das Einnehmen
der ersten Schaltposition und dem daraus resultierenden Kontakt der Antriebseinheit
mit dem ersten Endlagenschalter wird ein Detektions- oder Schaltsignal generiert,
das an die Steuervorrichtung geleitet und von dieser empfangen wird. Auf Basis des
von der Detektionseinheit erhaltenen Detektionssignals stoppt die Steuervorrichtung
die Bewegung der Klappe in einer Position zwischen der angehobenen Endposition und
der abgesenkten Endposition, indem sie insbesondere ein Stopp-Steuersignal an die
Antriebseinheit bzw. den Elektromotor sendet.
[0027] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Elektromotor auch stoppt, wenn sich
ein Objekt in der Bewegungsbahn der Klappe befindet, während die Klappe eine Bewegung
von der abgesenkten Endposition in Richtung der angehobenen Endposition durchführt.
Kontaktiert die Klappe dieses Objekt, dann verlangsamt sich aufgrund des Kontakts
mit dem Objekt die Bewegung der Klappe oder sie kommt vollständig zum Erliegen. Da
der Elektromotor die Welle jedoch weiter rotiert, spult sich das Seil weiter auf der
Welle oder einem drehfest damit verbundenen Element auf, wodurch die Antriebseinheit,
insbesondere mit dem Gehäuse, in dem sie aufgenommene ist, entgegen der Federkraft
des Federelements von der Neutralposition weg in Richtung des Federelements und in
Richtung eines zweiten Endlagenschalters der Detektionseinheit bewegt, insbesondere
gezogen wird, bis die Antriebseinheit den zweiten Endlagenschalter kontaktiert. Die
Antriebseinheit nimmt bei Kontakt mit dem zweiten Endlagenschalter eine zweite Schaltposition
ein, die sich insbesondere von der ersten Schaltposition unterscheidet.
[0028] Durch das Einnehmen der zweiten Schaltposition durch die Antriebseinheit erkennt
die Detektionseinheit somit den Kontakt der Klappe mit dem Objekt. Durch das Einnehmen
der zweiten Schaltposition und dem daraus resultierenden Kontakt der Antriebseinheit
mit dem zweiten Endlagenschalter wird ein Detektions- oder Schaltsignal generiert,
das an die Steuervorrichtung geleitet und von dieser empfangen wird. Auf Basis des
von der Detektionseinheit erhaltenen Detektionssignals stoppt die Steuervorrichtung
die Bewegung der Klappe in einer Position zwischen der angehobenen Endposition und
der abgesenkten Endposition, indem sie insbesondere ein Stopp-Steuersignal an die
Antriebseinheit bzw. den Elektromotor sendet.
[0029] Besonders bevorzugt umfasst die Detektionseinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
somit zumindest einen ersten und zweiten Endlagenschalter, die an unterschiedlichen
Seiten der Antriebseinheit angeordnet sind. Besonders bevorzugt umfasst die Detektionseinheit
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel somit zumindest ersten und zweiten Endlagenschalter,
zwischen denen die Antriebseinheit angeordnet ist. Dem entsprechend sind die erste
und die zweite Schaltposition vorzugsweise räumlich voneinander beabstandet bzw. ist
die Antriebseinheit in der Neutralposition zwischen diesen beiden Schaltpositionen
angeordnet. Bevorzugt ist die Antriebseinheit derart ausgebildet, dass sie, ausgehend
von der Neutralposition in die erste und zweite Schaltpositionen bewegbar ist bzw.
in entgegengesetzte Richtungen bewegbar ist, um die erste und zweite Schaltposition
einzunehmen. Durch diese Merkmale kann der elektrisch betriebene Klappenbeschlag in
vorteilhafter Weise derart betrieben werden, dass die Klappe bei Kontakt mit einem
Objekt beim Bewegen in beide Richtungen, also bei der Bewegung von der angehobenen
Endposition in Richtung der abgesenkten Endposition und vice versa, gestoppt wird.
[0030] Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass es gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
denkbar ist, einen elektrisch betriebenen Klappenbeschlag zu schaffen, bei dem die
Klappe bei Kontakt mit einem Objekt ausschließlich beim Bewegen in eine Richtung,
insbesondere bei der Bewegung von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten
Endposition, gestoppt wird, wohingegen bei Kontakt mit einem Objekt beim Bewegen in
die entgegengesetzte Richtung kein Stopp erfolgt. Bevorzugt ist der elektrisch betriebene
Klappenbeschlag jedoch derart ausgebildet, dass die Klappe bei Kontakt mit einem Objekt
beim Bewegen in beide Richtungen, also bei der Bewegung von der angehobenen Endposition
in Richtung der abgesenkten Endposition und vice versa, gestoppt wird, wodurch in
vorteilhafter Weise der Betrieb des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags noch sicherer
wird.
[0031] Besonders bevorzugt ist gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die
Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie, nachdem sie die Bewegung der Klappe
aufgrund des Kontakts der Klappe mit einem Objekt gestoppt hat, den Elektromotor zumindest
kurzfristig ansteuert, in eine Gegenrichtung zu rotieren, welche der vorhergehenden
Bewegungsrichtung, die zum Kontakt der Klappe mit dem Objekt führte, entgegengesetzt
ist, um somit vorteilhafterweise das Objekt von der durch die kontaktierende Klappe
ausgeübten Last zu entlasten. Hat die Steuervorrichtung zum Beispiel die Bewegung
der Klappe von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten Endposition
gestoppt, so steuert die Steuervorrichtung nach dem Kontakt der Klappe mit dem Objekt
und dem darauf folgenden Stopp der Bewegung in Richtung der abgesenkten Endposition
den Elektromotor zumindest kurz an derart zu rotieren, dass die Klappe sich zumindest
geringfügig in Richtung der angehobenen Endposition bewegt, insbesondere bis der Kontakt
zwischen der Klappe und dem Objekt aufgehoben ist, wodurch das Objekt von der durch
die kontaktierende Klappe ausgeübten Last entlastet wird. Besonders bevorzugt umfasst
das Stoppen der Klappe durch die Steuervorrichtung somit eine Bewegungsumkehr der
Klappe, wenn die Detektionseinheit bei Bewegung der Klappe in Richtung der abgesenkten
Endposition das Objekt, insbesondere eine Kraftwirkung des Objekts auf die Klappe
und somit vorzugsweise einen Kontakt der Klappe mit dem Objekt, detektiert, derart,
dass die Bewegungsumkehr ein Bewegen der Klappe in Richtung der angehobenen Endposition
umfasst. Entsprechendes gilt, wenn die Steuervorrichtung die Bewegung der Klappe von
der abgesenkten Endposition in Richtung der angehobenen Endposition gestoppt hat.
Hierbei steuert die Steuervorrichtung nach dem Kontakt der Klappe mit dem Objekt und
dem darauffolgenden Stopp der Bewegung den Elektromotor zumindest kurz derart zu rotieren,
dass die Klappe sich zumindest geringfügig in Richtung der abgesenkten Endposition
bewegt, insbesondere bis der Kontakt zwischen der Klappe und dem Objekt aufgehoben
ist.
[0032] Die im vorstehenden Absatz beschriebene Bewegungsumkehr, d.h. die von der Steuervorrichtung
gesteuerte Bewegung der Klappe in eine der vorhergehenden Bewegungsrichtung entgegengesetzte
Gegenrichtung, bewirkt in vorteilhafter Weise auch die Bewegung der Antriebseinheit
von einer der beiden Schaltpositionen, in welche sich die Antriebseinheit wie im Vorstehenden
beschrieben aufgrund des Kontakts der Klappe mit dem Objekt bewegte, zurück in die
Neutralposition. Vorzugsweise wirkt die Federkraft des zumindest einen Federelements
auch während der Rückbewegung in die Neutralposition auf die Antriebseinheit, so wie
im Vorstehenden bereits beschrieben wahlweise in Richtung einer Rückbewegungsrichtung
der Antriebseinheit oder entgegen der Rückbewegungsrichtung der Antriebseinheit. Die
Antriebseinheit befindet sich insbesondere dann wieder in der Neutralposition, wenn
die Zugkraft bzw. das Gewicht der mit der Antriebseinheit verbundenen, zum Beispiel
daran hängenden, Klappe und die auf die Antriebseinheit wirkende Federkraft des Federelements
einander aufheben.
[0033] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Detektionseinheit ausgebildet, ein
in der Bewegungsbahn der Klappe befindliches Objekt optisch zu detektieren. Vorzugsweise
ist die Detektionseinheit daher als optische Detektionseinheit ausgebildet. Ein Vorteil
der optischen Detektionseinheit besteht darin, dass diese ausgebildet ist, ein Objekt
in der Bewegungsbahn der Klappe zu erkennen und die Klappe zu stoppen, bevor die Klappe
das Objekt kontaktiert.
[0034] Bevorzugt umfasst die Detektionseinheit eine Lichtschranke mit einer elektromagnetischen
Strahlungsquelle als Sender und einem Fotodetektor als Empfänger. Die Lichtschranke
ist vorzugsweise an einem oder mehreren Elementen des Möbelelements, insbesondere
der Kücheneinheit vorgesehen, insbesondere an stationären Elementen, zum Beispiel
an Küchenmöbeln, Schränken etc., die angrenzend an die Klappe und/ oder die Bewegungsbahn
der Klappe angeordnet sind. Die Lichtschranke ist vorzugsweise an gegenüberliegenden
Seitenwänden des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit, welche einen Arbeitsbereich
mit einer Arbeitsfläche begrenzen, angeordnet, wobei der Arbeitsbereich von der Klappe
abdeckbar ist. Bei Verwendung einer Lichtschranke ist es somit in vorteilhafter Weise
nicht notwendig, Elemente der Detektionseinheit an der Klappe vorzusehen, wodurch
sowohl die Montage der Klappe als auch der Lichtschranke vereinfacht werden.
[0035] Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit
derart ausgebildet, dass sie nur während des Betriebs der Klappe, insbesondere nur
während der Bewegung der Klappe von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten
Endposition, die Lichtschranke in einen aktiven Betriebszustand versetzt, zum Beispiel
mit elektrischer Energie versorgt, oder ein Detektionssignal der Lichtschranke verarbeitet.
Damit wird in vorteilhafter Weise die Erzeugung oder Verarbeitung eines Detektionssignals
während der Benutzung des Möbelelement verhindert.
[0036] Vorzugsweise ist die Lichtschranke nahe einer Arbeitsfläche eines Arbeitsbereichs
der Kücheneinheit vorgesehen, zum Beispiel in einer Höhe von weniger als 50 cm oder
40 cm über der Arbeitsfläche, insbesondere in einer Höhe zwischen in etwa 2 cm bis
in etwa 30 cm über der Arbeitsfläche. Damit wird insbesondere das Vorhandensein eines
Objekts, das auf der Arbeitsfläche lagert, detektiert und die Bewegung der Klappe
von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten Endposition schon frühzeitig
erkannt und gestoppt bzw. die Klappe erst gar nicht in Bewegung versetzt. Somit wird
in vorteilhafter Weise ein Kontakt zwischen dem Objekt und der Klappe und damit einhergehende
Beschädigungen des Objekts oder der Klappe vermieden.
[0037] Die Lichtschranke ist zum Beispiel als Einweglichtschranke ausgebildet, bei welcher
die elektromagnetische Strahlungsquelle als Sender und der Fotodetektor als Empfänger
separat und/ oder einander gegenüber liegend angeordnet sind. Vorzugsweise sind der
Sender und der Empfänger an gegenüberliegenden Seitenwänden des Möbelelements, insbesondere
der Kücheneinheit, welche einen Arbeitsbereich mit einer Arbeitsfläche begrenzen,
angeordnet, wobei der Arbeitsbereich von der Klappe abdeckbar ist. Die Verwendung
einer Einweglichtschranke garantiert in vorteilhafter Weise eine zuverlässige Funktion,
unabhängig von der Entfernung der gegenüberliegenden Seitenwände des Möbelelements.
[0038] Die Lichtschranke ist zum Beispiel als Reflexionslichtschranke ausgebildet, bei welcher
die elektromagnetische Strahlungsquelle als Sender und der Fotodetektor als Empfänger
auf einer gemeinsamen Trägerfläche angeordnet sind. Die von dem Sender ausgesandte
Strahlung wird von einem Reflektor, zum Beispiel einer Reflektorfolie, zum Empfänger
zurückgeworfen. Vorzugsweise sind der Sender und der Empfänger einerseits und der
Reflektor andererseits an gegenüberliegenden Seitenwänden des Möbelelements, insbesondere
der Kücheneinheit, welche einen Arbeitsbereich mit einer Arbeitsfläche begrenzen,
angeordnet, wobei der Arbeitsbereich von der Klappe abdeckbar ist. Die Verwendung
einer Reflexionslichtschranke vereinfacht in vorteilhafter Weise die elektrische Versorgung
und damit die Montage der Lichtschranke, da der Sender und der Empfänger auf einer
gemeinsamen Trägerfläche angeordnet sind.
[0039] Gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel ist die Detektionseinheit ausgebildet, ein
in der Bewegungsbahn der Klappe befindliches Objekt bei Kontakt der Klappe mit dem
Objekt durch die Kraftwirkung des Objekts auf die Klappe zu erkennen. Ein Vorteil
dieser Detektionseinheit besteht darin, dass die Klappe nur dann gestoppt wird, wenn
die Klappe tatsächlich das Objekt kontaktiert, wodurch fehlerhafte Anhaltungen der
Klappe, die sich nahe der Klappe, aber nicht in deren tatsächlicher Bewegungsbahn
befinden, vermieden werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel löst die Erfindung die
oben genannte Aufgabe somit durch einen speziell für diesen Zweck erfunden und angepassten
Drucksensor.
[0040] Vorzugsweise umfasst die Detektionseinheit zumindest einen Drucksensor, der an der
Klappe angeordnet ist und die Kraftwirkung des Objekts auf die Klappe detektiert.
Damit wird in vorteilhafter Weise ein möglichst rascher, unverzüglicher Stopp der
Klappe bei Kontakt mit dem Objekt garantiert. Der Drucksensor kann zum Beispiel einen
oder mehrere der folgenden Sensoren aufweisen: piezoelektrischen Drucksensor; induktiven
Drucksensor; kapazitiven Drucksensor; Drucksensor mit Halleffekt.
[0041] Bevorzugt ist der zumindest einen Drucksensor an einer Unterkante der Klappe angeordnet,
wobei als Unterkante insbesondere jene Kante der Klappe bezeichnet ist, die in der
abgesenkten Endposition der Bodenfläche, auf welcher das Möbelelement, insbesondere
die Kücheneinheit steht oder lagert, am nächsten ist. Damit wird in vorteilhafter
Weise unmittelbar mit dem ersten Kontakt der Klappe mit dem Objekt ein Detektionssignal
generiert.
[0042] Selbstverständlich können vorzugsweise mehrere Drucksensoren auf der Klappe vorgesehen
und/ oder über die Klappe oder Klappenfläche verteilt angeordnet sein. Zum Beispiel
kann ein Drucksensor auch auf der Außenfläche der Klappe (die von der Rückwand des
Möbelelements abgewandte Seite der Klappe) vorgesehen sein, wodurch zum Beispiel auch
beim Bewegen der Klappe von der abgesenkten Endposition in Richtung der angehobenen
Endposition ein sich in Richtung des Möbelelements, insbesondere der Kücheneinheit
bis in die Bewegungsbahn der Klappe erstreckendes Objekt erkennbar ist.
[0043] Ein derartiger Drucksensor garantiert somit in vorteilhafter Weise einen sicheren
Betrieb auch von größeren und schwereren Klappen als bis dato bekannte Standardklappen,
die ohne den beschriebenen Drucksensor nicht sicher genug sind, um ein Einklemmen
von Dingen oder Sachen zu vermeiden. Es ist somit ein sicherer Betrieb des elektrisch
betriebenen Klappenbeschlages möglich, der Drucksensor und die dazugehörige Steuerung
oder Steuervorrichtung gewährleisten, dass schon bei einem leichten Gegendruck in
Laufrichtung, auf oder ab, ein sofortiges Stoppen und Entlasten des Beschlages erfolgt.
[0044] Das erste und dritte Ausführungsbeispiel stoppt die Bewegung der Klappe somit, wenn
während der Bewegung der Klappe zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten
Endposition eine Kraft auf die Klappe einwirkt, welche dem Bewegen, insbesondere Verschwenken
der Klappe in Richtung der angehobenen Endposition oder der abgesenkten Endposition
entgegensteht.
[0045] Auch bei dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel besteht die Möglichkeit, dass
das Stoppen der Klappe durch die Steuervorrichtung eine Bewegungsumkehr der Klappe
umfasst, so wie dies im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel bereits beschrieben
wurde. Insbesondere ist die Steuervorrichtung ausgebildet, den Elektromotor in eine
Gegenrichtung zu rotieren, welche der vorhergehenden Bewegungsrichtung, die zum Kontakt
der Klappe mit dem Objekt führte, entgegengesetzt ist, wenn die Detektionseinheit
bei Bewegung der Klappe in Richtung der abgesenkten Endposition das Objekt detektiert,
derart, dass die Bewegungsumkehr ein Bewegen der Klappe in Richtung der angehobenen
Endposition umfasst.
[0046] Im Vorstehenden wurden in mehreren Ausführungsbeispielen unterschiedliche Detektionseinheiten
beschrieben. Selbstverständlich ist es möglich, zumindest zwei dieser unterschiedlichen
Detektionseinheiten gemeinsam in einem Möbelelement, insbesondere einer Kücheneinheit
oder in einem elektrisch betriebenen Klappenbeschlag vorzusehen, wodurch die Betriebssicherheit
des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags noch weiter gesteigert wird. Zum Beispiel
ist es denkbar, die im Vorstehenden beschriebene optische Detektionseinheit mit der
Detektionseinheit mit dem zumindest einen Endlagenschalter oder die optische Detektionseinheit
mit der Detektionseinheit mit dem zumindest einen Drucksensor in einem elektrisch
betriebenen Klappenbeschlag zu kombinieren. Durch diese Kombinationen kann in vorteilhafter
Weise erreicht werden, dass durch optische Detektionseinheit gegebenenfalls ein Objekt
in der Bewegungsbahn der Klappe bereits detektiert wird und die Klappe gestoppt wird,
bevor die Klappe das Objekt kontaktiert; kommt es jedoch zu einem Kontakt zwischen
der Klappe und dem Objekt, so stellt die Detektionseinheit mit dem zumindest einen
Endlagenschalter bzw. die Detektionseinheit mit dem zumindest einen Drucksensor sicher,
dass die Klappe beim Kontakt mit dem Objekt angehalten wird. Selbstverständlich ist
es auch möglich, andere aus dem Stand der Technik bekannte, nicht in diesem Dokument
genannte Detektionseinheiten mit einer der im Vorstehenden beschriebenen Detektionseinheiten
gemeinsam in einem Möbelelement, insbesondere einer Kücheneinheit oder in einem elektrisch
betriebenen Klappenbeschlag vorzusehen.
[0047] Der elektrisch betriebene Klappenbeschlag ist beispielsweise auch durch folgende
Merkmale beschrieben:
- 1. Ein elektrisch betriebener Klappenbeschlag, der durch einen Drucksensor, der bei
leichtem Zug oder Druck auf den Klappenbeschlag stoppt, beziehungsweise die Klappe
entlastet;
- 2. Klappenbeschlag nach Punkt 1, wobei durch den eingebauten Drucksensor Klappen deren
Höhe größer als 1040 mm, deren Breite größer als 1800 mm und deren Gewicht schwerer
als 20 kg ist, hergestellt und auch sicher betrieben werden können;
- 3. Software zur Steuerung des Klappenbeschlages nach Punkt 1, wobei der Klappenbeschlag
nach leichtem Gegendruck zuerst entlastet und dann stoppt.
[0048] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betriebenen Klappenbeschlags
für ein Möbelelement, insbesondere eine Kücheneinheit umfasst, dass eine mit der Steuervorrichtung
kommunikativ verbundene Detektionseinheit ein sich in der Bewegungsbahn der Klappe,
zwischen einer angehobenen Endposition und einer abgesenkten Endposition befindliches
Objekt detektiert und aufgrund der Detektion des Objekts ein Detektionssignal an die
Steuervorrichtung übermittelt, wobei die Steuervorrichtung auf Basis des von der Detektionseinheit
erhaltenen Detektionssignals die Bewegung der Klappe zwischen der angehobenen Endposition
und der abgesenkten Endposition stoppt. Die im Vorstehenden beschriebenen Merkmale
des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags sind einzeln oder zu mehreren entsprechend
in dem Verfahren zum Betreiben des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags anwendbar.
[0049] Ein erfindungsgemäßes computerlesbares Speichermedium oder Computerprogrammprodukt
umfasst Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das
im Vorstehenden beschriebene Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betriebenen
Klappenbeschlags auszuführen.
[0050] In den Figuren 1 - 6 sind bevorzugte Ausführungsbeispiele des elektrisch betriebenen
Klappenbeschlages, zum Beispiel mit besagter Drucksensortechnik und der dazugehörigen
Steuerungs-Software dargestellt. In weiteren Figuren sind bevorzugte Ausführungsbeispiele
des elektrisch betriebenen Klappenbeschlages mit anderen Detektionseinheit abgebildet.
In den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 - 6 ist beispielhaft als Möbelelement
eine Kücheneinheit oder ein Küchenmöbel dargestellt. Es wird jedoch ausdrücklich noch
einmal darauf hingewiesen, dass der erfindungsgemäße, elektrisch betriebenen Klappenbeschlag
auch an beliebigen anderen Möbelelementen verwendbar oder anordenbar ist, zum Beispiel
an Möbelelementen in Garderoben, an Kleiderschränken, in Ankleideräumen oder in Werkstätten:
Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Kücheneinheit mit einem ersten Ausführungsbeispiel
eines elektrisch betriebenen Klappenbeschlages.
Figur 2 zeigt einen Grundriss-Schnitt durch die Detektionseinheit der Figur 1.
Figur 3 zeigt einen Aufriss-Schnitt durch die Kücheneinheit der Figur 1.
Figur 4 zeigt die Software der programmierten Steuerung für den Klappenbeschlag der
Figur 1.
Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Kücheneinheit mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
eines elektrisch betriebenen Klappenbeschlages.
Figur 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Kücheneinheit mit einem dritten Ausführungsbeispiel
eines elektrisch betriebenen Klappenbeschlages.
[0051] Die Figuren 1 - 3, 5 und 6 zeigen Ausführungsbeispiele von als Küche oder Kücheneinheit
100, insbesondere einer Einbauküche ausgebildeten Möbelelementen. Die Kücheneinheit
100 umfasst Küchenmöbel und Küchengeräte 101. Die Kücheneinheit 100 weist insbesondere
eine Rückseite 102, die besonders bevorzugt an eine Gebäudemauer angrenzt, und eine
der Rückseite 102 gegenüberliegende Vorderseite 103 auf. An der Vorderseite 103 sind
zum Beispiel Griffe und/ oder Verriegelungen und / oder Türen der Küchenmöbeln und
der Küchengeräte 101 vorgesehen. Die Vorderseite 103 und die Rückseite 102 werden
durch Seitenwände und/ oder Zwischenwände 104, zum Beispiel der Küchenmöbel, miteinander
verbunden.
[0052] Des Weiteren ist an der Kücheneinheit 100 ein Arbeitsbereich oder eine Arbeitsfläche
105 vorgesehen. Die Arbeitsfläche 105 ist zum Beispiel rechteckig und/ oder plattenförmig
ausgebildet. Die Arbeitsfläche 105 erstreckt sich von der Vorderseite 103 der Kücheneinheit
100 in Richtung der Rückseite 102. Unterhalb der Arbeitsfläche 105 sind vorzugsweise
Küchenmöbel und /oder Küchengeräte 101 angeordnet. Über der Arbeitsfläche 105 ist
ein Freiraum 106 (siehe Figur 3) vorgesehen. Bevorzugt sind die Arbeitsfläche 105
und der Freiraum zwischen Küchenmöbeln 101 angeordnet, so dass die Küchenmöbel 101
die Arbeitsfläche 105 und den Freiraum umrahmen. An ihrer freien Vorderkante endet
die Arbeitsfläche 105 vorzugsweise bündig mit den angrenzenden Küchenmöbeln und/oder
Küchengeräten 101.
[0053] An der Kücheneinheit 100 ist des Weiteren ein elektrisch betriebener Klappenbeschlag
1 (gemäß Figuren 1 - 3), 20 (gemäß Figur 5) bzw. 30 (gemäß Figur 6) vorgesehen. Der
Klappenbeschlag 1, 20, 30 umfasst eine Klappe 16 mit zumindest einem ersten Klappenabschnitt
16A und einem zweiten Klappenabschnitt 16B, wobei der erste und zweite Klappenabschnitt
16A, 16B derart miteinander verbunden sind, dass sie relativ zueinander bewegbar,
insbesondere verschwenkbar sind. Die Klappe 16 ist dazu vorgesehen, zumindest einen
Teil der Kücheneinheit 100, insbesondere den Freiraum 106 und den Arbeitsbereich bzw.
die Arbeitsfläche 105 abzudecken. Der elektrisch betriebene Klappenbeschlag 1, 20,
30 ist durch eine Befestigungsvorrichtung 50 an der Kücheneinheit 100 fixiert. Der
Klappenbeschlag 1, 20, 30 weist des Weiteren eine Antriebseinheit 60 zum Bewegen der
Klappe 16 entlang einer Bewegungsbahn 18 auf. Die Antriebseinheit 60 ist vorzugsweise
in einem Lager- oder Aufnahmeraum 61 der Kücheneinheit 100 angeordnet. Der Aufnahmeraum
61 befindet sich zum Beispiel an der Oberseite oder am oberen Ende der Kücheneinheit
100, insbesondere über dem Freiraum der Arbeitsfläche 105. Der Freiraum ist somit
durch die Arbeitsfläche 105, eine Basisplatte 63 (siehe Figur 3) des Lager- oder Aufnahmeraums
61 und Seitenwände der angrenzenden Küchenmöbel und Küchengeräte 101 begrenzt.
[0054] Eine Steuerung oder Steuervorrichtung 3 des Klappenbeschlags 1, 20, 30 ist kommunikativ
mit der Antriebseinheit 60 verbunden und zum Steuern der Antriebseinheit 60 vorgesehen,
um die Klappe 16 zwischen einer angehobenen Endposition und einer abgesenkten Endposition
zu bewegen, wobei sich die Klappenabschnitte 16A, 16B relativ zueinander bewegen.
In der Figur 3 sind beispielhaft zwei Positionen der Klappe 16 zu erkennen: in der
mit unterbrochenen Linien dargestellten Position nimmt die Klappe 16 die angehobene
Endposition ein, während die Abbildung mit durchgehenden Linien die Klappe 16 in einer
Position zwischen der angehobenen und der abgesenkten Endposition zeigt. Eine mit
der Steuervorrichtung 3 kommunikativ verbundene Detektionseinheit 80 ist ausgebildet,
ein sich in der Bewegungsbahn 18 der Klappe 16, zwischen der angehobenen Endposition
und der abgesenkten Endposition befindliches Objekt 19 (siehe Figur 1) zu detektieren
und aufgrund der Detektion des Objekts 19 ein Detektionssignal an die Steuervorrichtung
3 zu übermitteln. Die Steuervorrichtung 3 ist ausgebildet, auf Basis des von der Detektionseinheit
80 erhaltenen Detektionssignals die Bewegung der Klappe 16 zwischen der angehobenen
Endposition und der abgesenkten Endposition zu stoppen, um eine zum Beispiel eine
Beschädigung des Objekts 19 und oder der Klappe 16 zu verhindern.
[0055] Die Höhe des elektrisch betriebenen Klappenbeschlages 1, 20, 30, insbesondere der
Klappe 16, ist vorzugsweise größer 1040 mm, die Breite beträgt mehr als 1800 mm. Größere
Dimensionierungen sind möglich, kleinere Dimensionierungen gelten als technischer
Standard.
[0056] Durch die Bedienung des Tasters 4, siehe Figur 1, bewegt sich die Klappe 16 des elektrisch
betriebenen Klappenbeschlags 1 wahlweise nach oben oder unten. Im speziellen die Kombination
mit der Detektionseinheit 80, zum Beispiel einer Detektionseinheit 81 mit zumindest
einem Endlagenschalter 13, 14 gemäß den Figuren 1 - 3, einer optische Detektionseinheit
82 gemäß der Figur 5 oder einer Detektionseinheit 83 mit zumindest einem Drucksensor
2 gemäß der Figur 6, und der dazugehörigen Steuerung 3 mit implementierter Software,
siehe zum Beispiel Figur 4, ermöglicht eine sichere Bedienung.
[0057] Die Antriebseinheit 60 weist vorzugsweise einen Elektromotor 5, eine Welle 6, die
mit dem Elektromotor 5 verbunden und durch ihn in Rotation versetzbar ist, und zumindest
ein Zugseil 10 auf. Das Zugseil 10 ist an einem Ende mit der Welle 6 derart verbunden
ist, dass es an der Welle 6 aufwickelbar bzw. abspulbar ist. An seinem anderen Ende
ist das Zugseil 10 mit der Klappe 16 verbunden, insbesondere mechanisch daran befestigt.
Der Elektromotor 5, siehe insbesondere Figur 2, wird über eine Steuerung 3 inklusive
Software (siehe Figur 4) gesteuert. Der Elektromotor 5 betreibt die Welle 6 die mehrfach,
zum Beispiel viermal, über Wälzlager 7 gelagert ist und über zwei Wickelrollen 8 und
Umlenkrollen 9 das zum Beispiel als Stahlseil ausgebildete Zugseil 10 auf- und abwickelt.
Dieses Stahlseil 10 wird über die Umlenkrollen 9 und die Kopplungsvorrichtung 11,
die insbesondere ein Klapplager aufweist, siehe Figur 3, mit der Klappe 16 verbunden
und bewegen diese nach oben bzw. unten, d.h. in Richtung der angehobenen bzw. abgesenkten
Endposition. Der Elektromotor 5, die Welle 6 und die Wälzlager 7 sind in einem Gehäuse
62 (siehe Figur 2) aufgenommen bzw. gelagert.
[0058] Im Folgenden wird das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 - 3 beschrieben, das
die Detektionseinheit 81 mit zumindest einem Endlagenschalter 13, 14 zeigt.
[0059] Die Antriebseinheit 60, insbesondere der Elektromotor 5, die Welle 6, die Lager 7
und das Gehäuse 62, ist oder wird durch zwei Federelemente 12, zum Beispiel Stahlfedern,
vorgespannt bzw. mit Federkraft beaufschlagt. Die Federelemente 12 bewirken und/ oder
unterstützen Bewegungen der Antriebseinheit 60, insbesondere des Elektromotors 5,
der Welle 6, der Lager 7 und des Gehäuses 62, je nach Belastung nach vorne oder hinten.
Die Antriebseinheit 60 bewegt sich hierbei insbesondere auf bzw. entlang der Basisplatte
63 des Aufnahmeraums 61 in Richtung bzw. bis zu den Endlagenschaltern 13, 14, siehe
den Pfeil 66 in den Figur 2 und 3. In dem Aufnahmeraum 61 bzw. auf der Basisplatte
63 sind auch die die Federelemente 12 angeordnet.
[0060] Die Stahlfedern 12 sind mit dem Gewicht bzw. der Zugkraft der Klappe 16 abgestimmt
und befinden sich insbesondere in einem Kräftegleichgewicht. Wird die Klappe 16 durch
ein Objekt 19, zum Beispiel einen Fremdgegenstand, ein Küchenutensil oder einen Menschen,
gegen die Bewegungs- oder Laufrichtung berührt und dadurch insbesondere das Kräftegleichgewicht
gestört, bewegt sich das Gehäuse 62 mitsamt dem Motor 5, der Welle 6 und der Aufhängung
7 unter Wirkung der von den Federelementen 12 ausgeübten Federkraft nach vorne bzw.
hinten, d.h. in Richtung der Endlagenschalter 13 oder der Endlagenschalter 14. Diese
Bewegung bewirkt insbesondere einen Kontakt zwischen der Antriebseinheit 60 und den
Endlagenschaltern 13 bzw. 14 und dadurch ausgelöst eine Betätigung der Endlagenschalter
13 bzw. 14. Diese geben in Folge des Kontaktes mit der Antriebseinheit 60 eine Meldung,
insbesondere ein Detektionssignal, über eine Steuerleitung an die Steuervorrichtung
3 weiter. Nach Erhalt des Detektionssignals stoppt die Steuervorrichtung 3 unverzüglich
den Motor 5 und somit die weitere Bewegung der Klappe 16 in einer Position zwischen
der angehobenen und der abgesenkten Endposition.
[0061] Vorzugsweise ist vorgesehen, die Klappe 16 unverzüglich nach dem Stopp des Antriebs,
d.h. insbesondere des Elektromotors 5, oder als Teil des Stoppvorgangs mittels kurzzeitigem
Gegenlauf zu entlasten, d.h. eine kurzzeitige Bewegungsumkehr zu bewirken. Die Bewegungsumkehr
oder der Gegenlauf umfassen eine von der Steuervorrichtung 3 gesteuerte Bewegung der
Klappe 16 in eine der vorhergehenden (vor dem Stopp) Bewegungsrichtung entgegengesetzte
Richtung. Diese Bewegungsumkehr bewirkt in vorteilhafter Weise auch die Bewegung der
Antriebseinheit 60, insbesondere des Elektromotors 5, der Welle 6, der Lager 7 und
des Gehäuses 62, von einer der beiden Schaltpositionen, in welche sich die Antriebseinheit
60 wie im Vorstehenden beschrieben aufgrund des Kontakts der Klappe 16 mit dem Objekt
19 bewegte und in der die Antriebseinheit 60 die Endlagenschalter 13 oder 14 kontaktiert,
zurück in eine Neutralposition, in welcher die Antriebseinheit 60 die Endlagenschalter
13, 14 nicht kontaktiert.
[0062] Figur 2 zeigt einen Aufrissschnitt des Klappenbeschlages 1 und der Sensoren oder
Endlagenschalter 13, 14. Es ist auch ein Klappen-Endlagenschalter 15 zu erkennen,
welcher kommunikativ mit der Steuerung 3 verbunden ist und dieser anzeigt, ob die
Klappe 16 geschlossen ist oder nicht, d.h. ob die Klappe 16 ihre angehobene Endposition
erreicht hat. Wenn die Klappe 16 ihre angehobene Endposition erreicht hat, kontaktiert
sie den Klappen-Endlagenschalter 15, der ausgebildet ist in Reaktion auf den Kontakt
durch die Klappe 16 ein Klappen-Endpositionssignal an die Steuerung 3 zu senden. Die
Steuerung 3 ist ausgebildet, den Betrieb des Elektromotors 5 zu stoppen, nachdem sie
das Klappen-Endpositionssignal erhalten hat. Ein entsprechender Endlagenschalter kann
auch zur Anzeige, dass die Klappe 16 ihre abgesenkte Endposition erreicht hat, vorhanden
sein.
[0063] Figur 4 zeigt die Programmierung einer Logosteuerung, technischer Standard, die zum
Steuern des elektrisch betriebenen Klappenbeschlages 1 benutzt wird, wobei die Software
für den Klappenbeschlag 1 eine Neuentwicklung ist und mit den Eingängen I und den
Ausgängen Q gekennzeichnet ist.
[0064] Die Figuren 5 und 6 zeigen zwei alternative Ausführungsbeispiele elektrisch betriebener
Klappenbeschläge 1, wobei die Unterschiede die Ausführung der Detektionseinheit 80,
82 gemäß der Figur 5 und Detektionseinheit 80, 83 gemäß der Figur 6 betreffen. Die
übrigen Bauteile und Merkmale des als Kücheneinheit 100 ausgebildeten Möbelelements
der Figuren 5 und 6 entsprechen jenen der Figuren 1 - 4, es wird zwecks Vermeidung
von Wiederholungen auf die Beschreibung dieser Bauteile und Merkmale der Figuren 1-
4 verwiesen.
[0065] Die Detektionseinheit 80 der Figur 5 ist als optische Detektionseinheit 82 ausgebildet.
Die optische Detektionseinheit 82 umfasst eine Lichtschranke 85 mit einer elektromagnetischen
Strahlungsquelle als Sender und einem Fotodetektor als Empfänger.
[0066] Die Lichtschranke ist 85 gemäß Figur 5 als Reflexionslichtschranke ausgebildet, bei
welcher die elektromagnetische Strahlungsquelle als Sender und der Fotodetektor als
Empfänger auf einer gemeinsamen Trägerfläche bzw. in einem gemeinsamen Gehäuse 86
angeordnet sind. Die von dem Sender ausgesandte Strahlung wird von einem Reflektor
87, zum Beispiel einer Reflektorfolie, zum Empfänger zurückgeworfen. Das Gehäuse 86
mit dem Sender und Empfänger einerseits und der Reflektor 87 andererseits sind an
gegenüberliegenden Seitenwänden oder Zwischenwänden 104 der Kücheneinheit 100, welche
den Arbeitsbereich mit der Arbeitsfläche 105 begrenzen, angeordnet. Der Reflektor
87 ist zum Beispiel als Reflektorstreifen ausgebildet, der sich entlang der Kante
der Seitenwand 104 erstreckt, ausgebildet.
[0067] Die Lichtschranke 85 ist nahe der Arbeitsfläche 105 vorgesehen, zum Beispiel in einer
Höhe von weniger als 50 cm oder 40 cm über der Arbeitsfläche 105. Damit wird insbesondere
das Vorhandensein eines Objekts 19, das auf der Arbeitsfläche 105 lagert, detektiert
und die Bewegung der Klappe 16 von der angehobenen Endposition in Richtung der abgesenkten
Endposition schon frühzeitig gestoppt bzw. die Klappe 16 erst gar nicht in Bewegung
versetzt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 sind drei Gehäuse 86 mit jeweils
einem Sender und Empfänger vorgesehen, die in unterschiedlichen Höhen in Bezug auf
die Arbeitsfläche 105 angeordnet sind. Selbstverständlich können aber auch weniger,
zumindest ein Gehäuse 86, oder mehr Gehäuse 86 vorhanden sein.
[0068] Die Detektionseinheit 80 der Figur 6 ist als Detektionseinheit 83 mit zumindest einem
Drucksensor 2 ausgebildet. Der zumindest ein Drucksensor 2 ist an der Klappe 16 angeordnet,
insbesondere an einer Unterkante 16A der Klappe 16, um die Kraftwirkung eines Objekts
19 auf die Klappe 16 zu detektieren, wenn die Klappe 16 das Objekt 19 kontaktiert.
Vorzugsweise sind eine Vielzahl von Drucksensoren an der Unterkante 16A angeordnet,
insbesondere verteilt über die gesamte Länge der Unterkante 16A bzw. der Breite der
Klappe 16, um Objekte 19 an einer Vielzahl von Positionen entlang der freien Vorderkante
der Arbeitsfläche 105 zu detektieren.
[0069] Gemäß beiden Ausführungsformen der Figuren 5 und 6 ist die Steuervorrichtung 3 über
eine oder mehrere elektrische Signalleitungen 3A kommunikativ mit der Detektionseinheit
82 oder 83 verbunden, um Detektionssignale von der Detektionseinheit 82, 83 an die
Steuervorrichtung 3 zu übertragen, insbesondere Detektionssignale, die in Folge einer
Detektion eines Objekts 19 durch die Detektionseinheit 82 oder 83 generiert wurden.
Nach Erhalt des Detektionssignals stoppt die Steuervorrichtung 3 unverzüglich den
Elektromotor 5 und somit die weitere Bewegung der Klappe 16 in einer Position zwischen
der angehobenen und der abgesenkten Endposition. Vorzugsweise ist wiederum vorgesehen,
die Klappe 16 unverzüglich nach dem Stopp des Elektromotors 5 oder als Teil des Stoppvorgangs
mittels kurzzeitigem Gegenlauf zu entlasten, d.h. eine kurzzeitige Bewegungsumkehr
zu bewirken, so wie dies im Vorstehenden bereits beschrieben wurde.
1. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) für ein Möbelelement, insbesondere
eine Kücheneinheit (100), umfassend:
eine Klappe (16) mit zumindest einem ersten Klappenabschnitt (16A) und einem zweiten
Klappenabschnitt (16B), wobei der erste und zweite Klappenabschnitt (16A, 16B) derart
miteinander verbunden sind, dass sie relativ zueinander verschwenkbar sind, und wobei
die Klappe (16) dazu vorgesehen ist, zumindest einen Teil des Möbelelements (100)
abzudecken,
eine Befestigungsvorrichtung (50) zum Befestigen des elektrisch betriebenen Klappenbeschlags
(1, 20, 30) an dem Möbelelement (100),
eine Antriebseinheit (60) zum Bewegen der Klappe (16) entlang einer Bewegungsbahn
(18) zwischen einer angehobenen Endposition und einer abgesenkten Endposition mit
Verschwenken des ersten und zweiten Klappenabschnitts (16A, 16B) relativ zueinander,
wobei die von der Klappe (16) abgedeckte Fläche des Möbelelements (100) in der angehobenen
Endposition geringer ist als in der abgesenkten Endposition, und
eine Steuervorrichtung (3) zum Steuern der Antriebseinheit (60), um die Klappe (16)
zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition zu bewegen, gekennzeichnet durch
eine mit der Steuervorrichtung (3) kommunikativ verbundene Detektionseinheit (80;
81 - 83), die ausgebildet ist, ein sich in der Bewegungsbahn (18) der Klappe (16),
zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition befindliches
Objekt zu detektieren und aufgrund der Detektion des Objekts ein Detektionssignal
an die Steuervorrichtung (3) zu übermitteln, wobei die Steuervorrichtung (3) ausgebildet
ist, auf Basis des von der Detektionseinheit (80; 81 - 83) erhaltenen Detektionssignals
die Bewegung der Klappe (16) zwischen der angehobenen Endposition und der abgesenkten
Endposition zu stoppen.
2. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Detektionseinheit (80, 81) zumindest einen Endlagenschalter (13, 14) aufweist,
der eine durch einen Kontakt zwischen der Klappe (16) und dem Objekt (19) bewirkte
Positionsänderung der Antriebseinheit (60) detektiert.
3. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebseinheit (60) an zumindest einem Federelement (12) gelagert ist, dessen
Federkraft bei der Positionsänderung der Antriebseinheit (60) auf die Antriebseinheit
(60) wirkt.
4. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Federkraft des zumindest einen Federelements (12) die Positionsänderung der Antriebseinheit
(60) in Richtung des Endlagenschalters (13, 14) bewirkt.
5. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Federkraft des zumindest einen Federelements (12) der Positionsänderung der Antriebseinheit
(60) in Richtung des Endlagenschalters (13, 14) entgegenwirkt.
6. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Detektionseinheit (80, 82) ausgebildet ist, das Objekt (19) optisch zu detektieren.
7. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Detektionseinheit (80, 82) eine Lichtschranke (85) mit einer elektromagnetischen
Strahlungsquelle und einem Photodetektor umfasst.
8. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Detektionseinheit (80, 82) an einem oder mehreren, an die Klappe (16) und/ oder
die Bewegungsbahn (18) angrenzenden Möbeln (101) des Möbelelements (100) angeordnet
ist.
9. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Detektionseinheit (80, 83) ausgebildet ist, bei Kontakt der Klappe (16) mit dem
Objekt (19) die Kraftwirkung des Objekts (19) auf die Klappe (16) zu detektieren.
10. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Detektionseinheit (80, 83) zumindest einen Drucksensor (2) aufweist, der an der
Klappe (16) angeordnet ist und die Kraftwirkung des Objekts (19) auf die Klappe (16)
detektiert.
11. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest einen Drucksensor (2) an einer Unterkante (16A) der Klappe (16) angeordnet
ist.
12. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebseinheit (60) zumindest ein über eine oder mehrere Rollen (8, 9) geleitetes
Zugseil (10) aufweist, das mit der Klappe (16) verbunden ist, um die Klappe (16) zwischen
der angehobenen Endposition und einer abgesenkten Endposition zu bewegen.
13. Elektrisch betriebener Klappenbeschlag (1, 20, 30) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stoppen der Klappe (16) durch die Steuervorrichtung (3) eine Bewegungsumkehr der
Klappe (16) umfasst, wenn die Detektionseinheit (80; 81 - 83) bei Bewegung der Klappe
(16) in Richtung der abgesenkten Endposition das Objekt (19) detektiert, derart, dass
die Bewegungsumkehr ein Bewegen der Klappe (16) in Richtung der angehobenen Endposition
umfasst.
14. Verfahren zum Betreiben eines elektrisch betriebenen Klappenbeschlags (1, 20, 30)
für ein Möbelelement, insbesondere eine Kücheneinheit (100) nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die mit der Steuervorrichtung (3) kommunikativ verbundene Detektionseinheit (80; 81
- 83) ein sich in der Bewegungsbahn (18) der Klappe (16), zwischen der angehobenen
Endposition und der abgesenkten Endposition befindliches Objekt (19) detektiert und
aufgrund der Detektion des Objekts (19) ein Detektionssignal an die Steuervorrichtung
(3) übermittelt, wobei die Steuervorrichtung (3) auf Basis des von der Detektionseinheit
(80; 81 - 83) erhaltenen Detektionssignals die Bewegung der Klappe (16) zwischen der
angehobenen Endposition und der abgesenkten Endposition stoppt.
15. Computerlesbares Speichermedium oder Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die
bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach Anspruch
14 auszuführen.