[0001] Die Erfindung betrifft einen Federkraftklemmanschluss mit einer Stromschiene, die
eine Stromschienenebene aufspannt und eine Durchgangsöffnung hat, und einer Klemmfeder.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Leiteranschlussklemme mit einem Isolierstoffgehäuse
und einem Federkraftklemmanschluss in dem Isolierstoffgehäuse.
[0003] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Federkraftklemmanschlusses.
[0004] Federkraftklemmanschlüsse werden zum Anklemmen elektrischer Leiter an eine Stromschiene
mithilfe einer Klemmfeder genutzt. Damit kann der elektrische Leiter elektrisch leitend
mit der Stromschiene verbunden und mechanisch durch die Federkraft an dem Federkraftklemmanschluss
gehalten werden.
[0005] EP 1 391 965 B4 offenbart einen Federkraftklemmanschluss für einen elektrischen Leiter, bei dem die
Stromschiene einen viereckigen Materialdurchzug hat, der einen von der Oberseite der
Stromschiene durchgezogenen, ringförmig geschlossen Lochkragen mit Lochkrageninnenwandflächen
hat. Ein solcher Materialdurchzug wird integral aus der aus flachem Blechmaterial
gefertigten Stromschiene im Umformverfahren gefertigt. Dies ist technologisch anspruchsvoll,
aufwendig und erfordert komplexe Werkzeuge.
[0006] Die Durchzugstechnik ist eine materialeffiziente und raumsparende Technologie.
[0007] DE 20 2012 103 987 A1 zeigt eine Stromschiene, welche aus einer doppelten Metallblechlage gebildet ist.
Miteinander fluchtende Öffnungen der beiden Lagen bilden eine Art Durchzug für den
elektrischen Leiter. Aus einer Lage kann eine Schlaufe herausgebogen und durch den
Durchzug durchgeführt werden, um ein Anlageelement zu bilden.
[0008] DE 20 2019 104 688 U1 offenbart eine flache ebene Stromschiene mit einer Durchgangsöffnung, die von einem
Lochkragen umgeben ist. Der Lochkragen ist als ein von der Stromschiene separates
Bauteil ausgebildet und flächig unter der Stromschiene angeordnet. Durchgangslöcher
im Lochkragen fluchten dabei mit Durchgangsöffnungen in der Stromschiene, um eine
Öffnung zur Aufnahme einer Klemmfeder und zum Einstecken eines mit der Klemmfeder
an der Stromschiene anzuklemmenden elektrischen Leiters zu bilden.
[0009] DE 10 2010 015 457 zeigt einen Federkraftklemmanschluss mit einer Stromschiene, die eine Leitereinstecköffnung
hat. In die Leitereinstecköffnung der Stromschiene ist eine Klemmfeder eingesetzt,
die sich mit einem Anlageschenkel an der Stromschiene abstützt. Zur Führung und Abstützung
eines Betätigungselementes ist ein zusätzliches Führungselement vorgesehen, das benachbart
zur Stromschiene angrenzend an die Klemmfeder angeordnet ist und von der Stromschiene
und der durch die Leitereinstecköffnung definierten Ebene weg ragt. Dieses Führungselement
wird von oben in Richtung der Leitereinführungsöffnung des Isolierstoffgehäuses gerichteten
Oberseite der Stromschiene aufgesetzt. Auf der gegenüberliegenden Seite kann ein Materialdurchzug
einstückig in der Stromschiene angeformt sein, um einen elektrischen Leiter durch
die Klemmfeder an einer Klemmkante des Materialdurchzugs anzuklemmen.
[0010] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Federkraftklemmanschluss,
eine verbesserte Leiteranschlussklemme und ein Verfahren zur Herstellung eines Federkraftklemmanschlusses
zu schaffen.
[0011] Die Aufgabe wird mit dem Federkraftklemmanschluss mit den Merkmalen des Anspruchs
1, mit der Leiteranschlussklemme mit den Merkmalen des Anspruchs 20 und durch das
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0012] In die Durchgangsöffnung der Stromschiene kann eine separate Hülse eingesetzt werden.
Die Hülse kann eine Hülsenwand haben, die sich von einer Einmündung zu einer Ausmündung
der Hülse in eine Hülsenlängsrichtung erstreckt. Die separate Hülse wird dann in Hülsenlängsrichtung
quer zur Stromschienenebene in die Durchgangsöffnung eingesetzt. Dabei kann die Hülsenwand
eine äußere Umfangskontur haben, die im eingesteckten Zustand der Hülse in die Durchgangsöffnung
an einer inneren Umfangskontur der Durchgangsöffnung anliegt.
[0013] Die in die Durchgangsöffnung eingesetzte separate Hülse wird mit der Stromschiene
verbunden.
[0014] Damit können die Stromschiene und die Hülse zunächst als separate Bauteile unabhängig
voneinander hergestellt werden. Dies vereinfacht den Fertigungsprozess und ermöglicht
komplexere Geometrien. Zudem können unterschiedliche Materialien und/oder Materialbeschichtungen
für die Stromschiene und die Hülse genutzt werden.
[0015] Das Anklemmen eines elektrischen Leiters erfolgt mithilfe einer Klemmstelle, die
durch einen Klemmabschnitt der Klemmfeder und einem Klemmabschnitt der Hülse gebildet
wird, um den elektrischen Leiter elektrisch leitend mit der Stromschiene zu verbinden
und mechanisch an der Stromschiene festzuhalten.
[0016] Zum Anklemmen mehrerer elektrischer Leiter, die gegebenenfalls auch als Brückerelement
oder dergleichen ausgebildet sein können, ist es denkbar, dass die Stromschiene mehrere
Durchgangsöffnungen mit zugeordneter Klemmfeder hat. Diese können dabei jeweils mit
einer eingesetzten Hülse versehen sein, sodass mindestens in eine der Durchgangsöffnungen
eine Hülse eingesetzt ist.
[0017] In diesem Sinne ist der Begriff "ein" als unbestimmter Begriff und nicht als Zahlwort
zu verstehen.
[0018] Die Hülse kann mit der Stromschiene gefügt werden. Die möglichen Fügeverfahren sind
in der DIN-Norm 8593 definiert.
[0019] So kann die Hülse mit der Stromschiene kraftschlüssig verbunden sein. Hierzu kann
die Hülse mit der Stromschiene verpresst sein.
[0020] Die Hülse kann mit der Stromschiene stoffschlüssig verbunden sein, beispielsweise
durch Schweißen, Löten oder Kleben.
[0021] Die Hülse kann mit der Stromschiene formschlüssig verbunden sein, beispielsweise
durch einen Kragen an der Hülse, der an der Stromschiene anliegt, und/oder durch die
Stromschiene untergreifende Rastvorsprünge oder durch eine Aufnahmekontur der Stromschiene
in eine eingepasste Umfangskontur der Hülse.
[0022] Diese Fügeverfahren können dabei einzeln oder vorteilhaft auch in Kombination miteinander
eingesetzt werden, um die Hülse mit der Stromschiene im Bereich der Durchgangsöffnung,
in die die Hülse eingesetzt ist, zu verbinden.
[0023] So ist beispielsweise vorteilhaft, wenn die Hülse mithilfe eines Kragens formschlüssig
auf der Stromschiene aufliegt und mit ihrer Hülsenwand mit der die Durchgangsöffnung
begrenzenden Innenkante der Stromschiene verpresst ist. Damit wird eine form- und
kraftschlüssige Verbindung miteinander kombiniert.
[0024] Entsprechend sind auch die Kombination von Form- und Stoffschluss, von Kraft- und
Stoffschluss und von Form-, Stoff- und Kraftschluss denkbar, um bei einem kompakten
Aufbau und einfacher Fertigung eine zuverlässige Verbindung der Hülse mit der Stromschiene
sicherzustellen. Dabei sollte nicht nur die mechanische Verbindung der Hülse mit der
Stromschiene sichergestellt werden, sondern auch eine elektrische Verbindung, die
einen möglichst geringen Übergangswiderstand zwischen dem Klemmabschnitt an der Hülse
und der Stromschiene sicherstellt.
[0025] Durch ein Verpressen der Hülse mit der Stromschiene ist ein guter Stromübergang bei
geringstmöglichem Übergangswiderstand erreichbar, der eine optimale Stromdichteverteilung
von der Klemmstelle zur Stromschiene ermöglicht.
[0026] Die Hülse kann sich über einen Bereich von mindestens 180° an dem Innenumfang der
Durchgangsöffnung entlang erstrecken. Dadurch ist sichergestellt, dass die Hülse ohne
einen Bewegungsfreiheitsgrad in der Stromschienenebene formschlüssig in der Durchgangsöffnung
aufgenommen ist. Sie kann durch die sich über mindestens 180° in der Durchgangsöffnung
erstreckende Aufnahme in der Durchgangsöffnung an einem wesentlichen Teil der die
Durchgangsöffnung begrenzenden Innenkanten befestigt werden.
[0027] So kann die Hülse einen im Querschnitt U-förmigen Rahmen mit zwei sich gegenüberliegenden
Schmalseitenwänden und einer die Schmalseitenwände verbindenden Längsseitenwand bilden.
Die Längsseitenwand kann hierbei länger als eine der Schmalseitenwände sein.
[0028] Bei einer rechteckförmigen Durchgangsöffnung kann der U-förmige Rahmen der Hülse
damit an drei Seiten der Durchgangsöffnung, d. h. an den beiden Schmalseiten und einer
Längsseite der Durchgangsöffnung anliegen und mit der Stromschiene in diesem Bereich
der Längsseite und der beiden Schmalseiten verbunden werden. Wenn die Schmalseitenwände
des U-förmigen Rahmens dann mit ihrer freien Stirnkante an der Längsseite der Durchgangsöffnung
anliegen, die der Längsseitenwand des U-förmigen Rahmens gegenüberliegt, wird der
U-förmige Rahmen in der rechteckförmigen Durchgangsöffnung formschlüssig gehalten.
[0029] Die rechteckförmige Durchgangsöffnung muss dabei keine im scharfen rechten Winkel
verlaufenden Ecken haben. Vielmehr kann die rechteckige Durchgangsöffnung auch abgerundete
Ecken haben oder als ovalförmige oder auch kreisförmige Durchgangsöffnung ausgebildet
sein.
[0030] Die Hülse kann einen im Querschnitt rechteckigen Rahmen mit zwei sich gegenüberliegenden
Schmalseitenwänden und zwei sich gegenüberliegenden Längsseitenwänden bilden. Die
beiden sich gegenüberliegenden Längsseitenwände verbinden die Schmalseitenwände miteinander.
Dabei können die einander gegenüberliegenden Enden einer Schmalseitenwand jeweils
mit einem Endbereich der einander gegenüberliegenden Längsseitenwände verbunden sein,
um auf diese Weise einem im Querschnitt rechteckigen Rahmen zu bilden, der dem Ausschnitt
bzw. der Kontur der Durchgangsöffnung entspricht. Diese im Querschnitt rechteckige
Hülse kann dann in die entsprechende rechteckförmige Durchgangsöffnung eingepasst
werden.
[0031] Damit kann die Verbindung der Hülse mit der Stromschiene über eine Presspassung erfolgen.
[0032] Eine der Schmalseitenwände kann eine von der Einmündung an der Stromschienenebene
zur Ausmündung hin zu der gegenüberliegenden Schmalseitenwand gerichtete Neigung haben.
Diese geneigte Schmalseitenwand kann dann einen Klemmabschnitt zum Anklemmen eines
elektrischen Leiters bereitstellen. Beispielsweise kann die freie untere Stirnkante
der geneigten Schmalseitenwand eine Klemmkante zum Anklemmen des elektrischen Leiters
bilden. Der elektrische Leiter wird dann mit dem Klemmabschnitt der Klemmfeder, der
beispielweise ebenfalls als Klemmkante am freien Ende des Klemmschenkels gebildet
werden kann, festgeklemmt. Mithilfe solcher Klemmkanten, die durch freie Stirnseiten
der Hülse und der Klemmfeder gebildet werden, wird ein Herausziehen des elektrischen
Leiters ohne Öffnung der Klemmfeder erschwert.
[0033] Die Hülse kann sich über einen Bereich von mindestens 360° an dem Umfang der Durchgangsöffnung
entlang erstrecken. Damit grenzt die Hülse über den gesamten Umfang der Umfangskontur
der Durchgangsöffnung an dieser an und ist in keinem Freiheitsgrad in eine Richtung
auf die mit der Stromschiene mehr beweglich.
[0034] Die äußere Umfangskontur der Hülse kann über den gesamten Umfang der inneren Umfangskontur
der Durchgangsöffnung entsprechen, wobei die Hülse über den gesamten Umfang an der
Stromschiene anliegt. Damit wird die Hülse über die größtmögliche Fläche mit dem die
Durchgangsöffnung begrenzenden Randbereich der Stromschiene zumindest formschlüssig
verbunden. Zudem ist die Kontaktfläche zur Sicherstellung einer elektrisch leitenden
Verbindung der Hülse mit der Stromschiene dadurch wesentlich verbessert.
[0035] Die Stromschiene kann eine größere Wandstärke als die Wandstärke der Hülsenwand haben.
Damit sind sowohl die Stromschiene als auch die Hülse in fertigungstechnischer Hinsicht,
im Hinblick auf die jeweiligen Stabilitätsanforderungen und ihre Funktion entsprechend
ausgebildet und optimiert.
[0036] Die Hülsenwand kann in einem Abschnitt, der nicht zum Anklemmen des elektrischen
Leiters durch die Klemmfeder an die Hülsenwand ausgebildet ist, einen sich in Hülsenlängsrichtung
erstreckenden Trennschlitz haben. Dieser Trennschlitz kann sich beispielsweise durchgehend
von der Einmündung zur Ausmündung der Hülse erstrecken. Damit kann die Hülse dann
beim Einsetzen in die Durchgangsöffnung aufgeweitet werden, um so gegebenenfalls durch
weitere Fügeverfahren mit der Stromschiene verbunden zu werden. Alternativ kann die
Hülse auch gegenüber der Durchgangsöffnung in der Stromschiene aufgeweitet gefertigt
werden, sodass die Hülse beim Einsetzen in die Durchgangsöffnung zusammengedrückt
wird. Die Hülse kann dann beispielsweise durch eine elastische Federkraft in der Durchgangsöffnung
gehalten werden.
[0037] Der Trennschlitz kann sich hierbei gegenüberliegend zu dem Abschnitt der Hülsenwand
befinden, die zum Anklemmen des elektrischen Leiters ausgebildet ist.
[0038] Benachbart zu der Durchgangsöffnung kann eine Fixieröffnung angeordnet sein, die
mit einem Kanal mit der Durchgangsöffnung verbunden ist. Die Hülse kann einen Fixiervorsprung
mit einer der Umfangskontur der Fixieröffnung entsprechenden Fixierkontur haben. Der
Fixiervorsprung kann mit einem in den Kanal einsetzbaren Steg mit der Hülsenwand verbunden
sein. Die Fixieröffnung hat vorteilhafterweise quer zur Erstreckungsrichtung der Stromschiene
eine größere Weite als der Kanal, welcher die Fixieröffnung mit der Durchgangsöffnung
verbindet.
[0039] Damit wird benachbart zur Durchgangsöffnung ein weiterer puzzleartiger Formschluss
in der Stromschiene mithilfe der Fixieröffnung geschaffen, in die ein Fixiervorsprung
der Hülse eingesetzt wird. Dies erhöht die Verbindungsfläche der Hülse mit der Stromschiene.
[0040] An einer gemeinsamen Durchgangsöffnung können zwei einander gegenüberliegende Fixieröffnungen
an einander gegenüberliegenden Randkanten der Durchgangsöffnung angeordnet sein. Die
Hülse hat dann zwei sich gegenüberliegende und sich in entgegengesetzter Richtung
voneinander erstreckende Stege mit daran angeformten Fixiervorsprüngen.
[0041] Damit wird die Hülse beidseits z. B. an den Schmalseiten der Durchgangsöffnung mit
ihren Fixiervorsprüngen in einer jeweiligen Fixieröffnung formschlüssig gehalten und
kann auch zusätzlich mittels Fügeverfahren, z. B. Verpressen, Verlöten, Verschweißen,
Verkleben und dergleichen befestigt werden.
[0042] Die Stromschiene kann mehrteilig sein. Ein Ende eines jeweiligen Teils einer Stromschiene
kann eine Fixieröffnung mit einem vom freien Ende zur Fixieröffnung führenden schmaleren
Kanal vorhanden sein. Eine Hülse mit zwei sich gegenüberliegenden und sich in entgegengesetzte
Richtungen voneinander erstreckenden Stegen mit daran angeformten Fixiervorsprüngen
kann dann mit ihren Fixiervorsprüngen in die jeweilige Fixieröffnung eines Teils einer
Stromschiene eingesteckt und dort mit dem jeweiligen Teil der Stromschiene verbunden
werden. Damit wird an den Fixiervorsprüngen der Hülse eine integral mit der Hülse
zusammengefügte Stromschiene gebildet, die aus mehreren separaten Teilen bestehen
kann und mit einer diese Teile verbindenden Hülse zusammengefügt ist.
[0043] Dies erlaubt die Fertigung standardisierter Komponenten, die bedarfsweise zu einer
gewünschten Form zusammengefügt werden können.
[0044] Die Hülse kann aus einem anderen Material als die Stromschiene gebildet sein. So
kann die Stromschiene beispielweise aus einer Kupferlegierung hergestellt und unbeschichtet,
teilweise beschichtet oder vollständig beschichtet sein. Die Stromschiene kann beispielsweise
schmelzverzinnt werden. Die Hülse kann dann beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt werden. Die Stromschiene kann beispielsweise aus einem im Vergleich zu
einem Kupferwerkstoff kostengünstigeren Aluminiumwerkstoff hergestellt werden. Die
Hülse kann dabei auch mit höherpreisigen Beschichtungswerkstoffen beschichtet werden,
beispielsweise mit einer Silber- oder Goldbeschichtung. Durch die Nutzung einer separaten
Hülse ist eine wesentlich geringere Beschichtungsfläche erforderlich als bei einer
integral mit der Stromschiene hergestellten Hülse.
[0045] Durch unterschiedliche Arten von Hülsen, die an die jeweils vorgesehene Art des anzuschließenden
Leiters, z. B. Kupfer- und Aluminiumleiter, angepasst sind, kann der Federkraftklemmanschluss
mit einer einheitlichen Stromschiene durch Einsetzen einer jeweils geeigneten Hülse
bedarfsweise vom Hersteller für die jeweilige Einsatzart angepasst werden. Dabei können
unterschiedliche Einsatzarten mit einer gemeinsamen Stromschiene kombiniert werden.
[0046] Mithilfe separater Hülsen, die als standardisierte Einzelteile gefertigt werden,
wird somit ein Baukastensystem bereitgestellt, das eine effiziente Herstellung von
unterschiedlichen Arten von Federkraftklemmanschlüssen ermöglicht.
[0047] Die Außenfläche und/oder die Innenfläche der Stromschiene, welche die Durchgangsöffnung
begrenzt, kann eine geprägte Oberflächenstruktur haben. Mithilfe solcher Prägungen,
wie beispielsweise einer Riffelprägung, kann eine Pressverbindung zwischen Hülse und
Stromschiene verbessert werden.
[0048] Die Herstellung eines oben beschriebenen Federkraftklemmanschlusses kann sehr effizient
durch Ausstanzen oder Ausschneiden einer Durchgangsöffnung in der Stromschiene, Umformen
eines Blechhalbzeugs zur Bildung einer Hülse mit einer Hülsenwand, die sich von einer
Einmündung zu einer Ausmündung der Hülse in eine Hülsenlängsrichtung erstreckt, Einsetzen
der Hülse in die Durchgangsöffnung der Stromschiene so, dass die Hülsenlängsrichtung
quer zur Stromschiene ausgerichtet ist, und Fügen der Hülse mit der Stromschiene erfolgen.
Das Fügen kann beispielsweise durch Einpressen, Verschweißen, Verlöten, Verrasten
oder Verstemmen der Hülse mit der Stromschiene oder auch durch eine Kombination verschiedener
dieser Fügeverfahren erfolgen.
[0049] Das Einpressen der Hülse in die Stromschiene kann nach einer in einem Stanz-/Biegeverfahren
durchgeführten Herstellung der Stromschiene außerhalb des zur Herstellung der Stromschiene
genutzten Stanz-/Biegewerkzeuges erfolgen. Das Verbinden der Hülse mit der Stromschiene
kann beispielsweise vor der Montage der Stromschiene in ein Isolierstoffgehäuse vorgenommen
werden.
[0050] Die Hülsen können aus einem Blechband im Umformprozess beispielsweise durch Stanz-/Biegeverfahren
hergestellt und dann noch zusammenhängend in einem Bandmaterial-Halbzeug verarbeitet
werden. Dieses bandförmige Halbzeug kann dann einem Fügeautomat zugeführt werden.
Das Halbzeug der bandförmigen Hülsen kann auch als solches kontinuierlich einer Bandgalvanik
zugeführt und dort beschichtet werden.
[0051] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1 -
- perspektivische Ansicht einer Stromschiene mit Durchgangsöffnungen und zwei unterschiedlichen
separaten Hülsen;
- Figur 2 -
- Schnittansicht durch den Federraftklemmanschluss aus Figur 1;
- Figur 3 -
- Seiten-Schnittansicht einer Leiteranschlussklemme mit Isolierstoffgehäuse und Federkraftklemmanschluss;
- Figur 4 -
- perspektivische Ansicht der Hülse;
- Figur 5 -
- Frontansicht einer Ausführungsform einer Hülse;
- Figur 6 -
- Seiten-Schnittansicht einer ersten Ausführungsform der Hülse;
- Figur 7 -
- Querschnittsansicht durch die Hülse aus Figur 4 und 5;
- Figur 8 -
- Seitenansicht der Hülse aus Figuren 4 bis 6;
- Figur 9 -
- Draufsicht auf die Hülse aus Figur 7;
- Figur 10 -
- perspektivische Ansicht einer zweiten Form einer Hülse;
- Figur 11 -
- Seiten-Schnittansicht durch die Hülse aus Figur 10;
- Figur 12 -
- Querschnittsansicht durch die Hülse aus Figur 10;
- Figur 13 -
- Draufsicht auf die Hülse aus Figur 10;
- Figur 14 -
- Draufsicht auf die Stromschiene mit Hülse aus Figur 1;
- Figur 15 -
- Seiten-Schnittansicht durch die Stromschiene aus Figur 1 und 14;
- Figur 16 -
- Draufsicht auf eine Stromschiene mit einer U-förmigen Hülse;
- Figur 17 -
- Seitenansicht der Stromschiene mit Hülse aus Figur 16;
- Figur 18 -
- Seitenansicht der Stromschiene mit U-förmiger Hülse aus Figur 16;
- Figur 19 -
- Draufsicht auf die U-förmige Hülse;
- Figur 20 -
- Querschnittansicht durch die Hülse aus Figur 19;
- Figur 21 -
- Seitenansicht der U-förmigen Hülse in den Innenraum hinein;
- Figur 22 -
- Seitenansicht der U-förmigen Hülse auf die Außenseiten-Längsseitenwand;
- Figur 23 -
- Querschnittsansicht einer Variante der U-förmigen in eine Stromschiene eingesetzten
Hülse mit Kragen,
- Figur 24 -
- perspektivische Ansicht einer Stromschiene mit Durchgangsöffnung und daran angrenzenden
Fixieröffnungen;
- Figur 25 -
- Draufsicht auf die Stromschiene aus Figur 24:
- Figur 26 -
- perspektivische Ansicht einer Hülse mit Fixiervorsprüngen;
- Figur 27 -
- Draufsicht auf die Hülse aus Figur 27;
- Figur 28 -
- Seitenansicht der Hülse aus Figur 26;
- Figur 29 -
- Seiten-Schnittansicht der Hülse aus Figur 26;
- Figur 30 -
- Vorderansicht der Hülse aus Figur 26;
- Figur 31 -
- Seiten-Schnittansicht der Stromschiene aus Figur 24 und 25 mit daran eingesetzter
Hülse aus Figur 26;
- Figur 32 -
- Draufsicht auf die Stromschiene mit darin eingesetzter Hülse aus Figur 31;
- Figur 33 -
- Seitenansicht der Stromschiene mit darin eingesetzter Hülse aus Figur 31 und 32;
- Figur 34 -
- Seitenansicht einer mehrteiligen Stromschiene mit die Stromschienenteile verbindenden
Hülsen;
- Figur 35 -
- Draufsicht auf die mehrteilige Stromschiene mit Fixieröffnungen an den Endbereichen
und diese verbindenden Hülsen mit Fixiervorsprüngen.
[0052] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Federkraftklemmanschlusses 1 mit
einer Stromschiene 2, in die Durchgangsöffnungen 3 eingebracht sind. Die Durchgangsöffnungen
3 können, wie dargestellt, beispielsweise rechteckförmig sein, wobei die Ecken scharfkantig
oder, wie dargestellt, abgerundet sein können.
[0053] In die Durchgangsöffnungen 3 sind Hülsen 4 eingesetzt, um einen Durchzug zum Anklemmen
eines elektrischen Leiters zu schaffen, der von der dargestellten Oberseite durch
den Innenraum der Hülse 4 hindurch nach unten eingesteckt und mit einer nicht dargestellten
Klemmfeder an der Hülse 4 angeklemmt wird.
[0054] Die Hülsen 4 erstrecken sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über 360° des
Umfangs der Durchgangsöffnung 3 herum und haben zwei einander gegenüberliegende Längsseitenwände
5 und quer dazu zwei sich jeweils gegenüberliegende Schmalseitenwände 6, 7. Die im
Bild linke Schmalseitenwand 6 ist zur gegenüberliegenden Schmalseitenwand 7 hin geneigt,
um auf diese Weise eine vorgestellte Klemmstelle zum Anklemmen eines elektrischen
Leiters zu schaffen.
[0055] Weiterhin ist erkennbar, dass die Hülsen 4 jeweils einen nach außen herausstehenden
Kragen 9 an ihrem Randbereich haben, die sich um den Umfang der Hülse 4 entlang erstrecken
und den Randbereich der Durchgangsöffnung 3 im eingesteckten Zustand in der Stromschiene
2 überragen. Auf diese Weise wird die Hülse 4 formschlüssig in die Stromschiene 2
eingesetzt und wird mithilfe des Kragens 9 an der oberen Stromschienenebene der Stromschiene
2 gehalten.
[0056] Denkbar ist in diesem Zusammenhang, dass die Stromschiene 2 im oberen Randbereich
der Durchgangsöffnung 3 eine Vertiefung bzw. Sicke hat, um den Kragen 9 aufzunehmen
und die Hülse 4 formschlüssig und dennoch bündig mit der oberen Stromschienenebene
der Stromschiene 2 abschließend an der Stromschiene 2 formschlüssig zu verbinden.
[0057] Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht einer Ausführungsform, bei der die Hülse 4
in der Durchgangsöffnung 3 der Stromschiene 2 aufgenommen ist, wobei die Oberseite
der Hülse 4 bündig mit der oberen Stromschienenebene abschließt. Der Kragen 9 grenzt
dabei an der Innenkante der die Durchgangsöffnung begrenzenden Innenwand der Stromschiene
2 an.
[0058] In dem Ausführungsbeispiel ist die Hülse 4 formschlüssig in der Durchgangsöffnung
3 aufgenommen und kraftschlüssig durch Verpressen mit der Stromschiene 2 verbunden.
[0059] Denkbar ist aber auch, dass die Hülse 4 stoffschlüssig beispielsweise mittels Verschweißen,
Verlöten oder Verkleben mit der Stromschiene 2 verbunden ist. Dies kann mit einer
Presspassung der Hülse 4 in der Stromschiene 2 kombiniert werden.
[0060] Erkennbar ist, dass durch die geneigt angeordnete Schmalseitenwand 6 eine vorstehende
Klemmkante 10 geschaffen wird, an der ein elektrischer Leiter angeklemmt werden kann.
Damit wird die Kontaktfläche des elektrischen Leiters an der Hülse 4 auf diese Klemmkante
10 konzentriert, sodass die durch eine Klemmfeder 15 auf den elektrischen Leiter ausgeübte
Flächenpressung im Vergleich zu einer flächigen Anlage vergrößert ist.
[0061] Figur 3 zeigt eine Seiten-Schnittansicht einer Leiteranschlussklemme 11, in die ein
Federkraftklemmanschluss 1 mit einer Stromschiene 2 mit mindestens einer daran eingesetzten
Hülse 4 in ein Isolierstoffgehäuse 12 eingebaut ist. Erkennbar ist, dass das Isolierstoffgehäuse
12 eine zu der oberen Einmündung der Hülse 4 führende Leitereinführungsöffnung 13
hat.
[0062] Weiterhin ist eine Betätigungsöffnung 14 zur Aufnahme eines separaten Betätigungswerkzeuges
oder eines in das Isolierstoffgehäuse 12 eingebauten Betätigungsorgans (z. B. Betätigungsdrücker
oder Betätigungshebel) vorhanden, die zu einer Klemmfeder 15 führt. Die Klemmfeder
15 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als U-förmige Schenkelfeder mit einem
Klemmschenkel 16, einen sich daran anschließenden Federbogen 17 und einen sich daran
anschließenden Anlageschenkel 18 ausgebildet. Der Anlageschenkel 18 ragt in den Innenraum
der Hülse 4 hinein und liegt an der Schmalseitenwand 7 an, die der geneigten Schmalseitenwand
6 mit der Klemmkante 10 gegenüberliegt.
[0063] Der Klemmschenkel 16 ragt ebenfalls in den Innenraum der Hülse 4 hinein und ist mit
seinem freien, eine Klemmkante 10 bildenden Ende an der Schmalseitenwand 6 benachbart
zur Klemmkante 10 positioniert.
[0064] Wenn nun ein elektrischer Leiter (nicht dargestellt) durch die Leitereinführungsöffnung
13 des Isolierstoffgehäuses 12 in den Innenraum der Hülse 4 hineingeführt und der
Klemmschenkel 16 durch ein in die Betätigungsöffnung 14 eingeführtes Betätigungswerkzeug
in Richtung Anlageschenkel 18 gegen die Federkraft verlagert wird, dann gelangt der
elektrische Leiter zwischen die Schmalseitenwand 6 mit der Klemmkante 10 und das freie
Ende des Klemmschenkels 16. Das freie Ende des Klemmschenkels 16 bildet zusammen mit
der Klemmkante 10 der Schmalseitenwand 6 eine Klemmstelle für den elektrischen Leiter,
der durch die Federkraft gegen die Schmalseitenwand 6 und insbesondere die Klemmkante
10 gedrückt wird.
[0065] Damit wird ein elektrisch leitender Kontakt des elektrischen Leiters mit der Hülse
4 und der mit dem elektrischen Leiter verbundenen Stromschiene 2 geschaffen. Zudem
wird der elektrische Leiter mechanisch durch Federkraft fest an der Hülse 4 und der
damit verbundenen Stromschiene 2 gehalten.
[0066] Figur 4 zeigt eine beispielhafte erste Ausführungsform einer Hülse 4 mit einem um
dem Umfang um 360° umlaufenden Kragen 9, von dem sich zwei einander gegenüberliegende
Längsseitenwände 5 und die beiden einander gegenüberliegenden Stirnseitenwände 6,
7 erstrecken. Es ist erkennbar, dass die Endbereiche der voneinander beabstandeten
Längsseitenwände 5 jeweils mit einer Stirnseitenwand 6, 7 verbunden sind, die ebenfalls
voneinander beabstandet sind, sodass eine im Querschnitt rechteckförmige Hülse 4 mit
einem freien Innenraum gebildet ist.
[0067] Deutlich wird auch, dass die Schmalseitenwand 6 über einen Abschnitt schräg, d. h.
geneigt zur gegenüberliegenden Schmalseitenwand 7 gestellt ist, um eine vorgestellte
Klemmkante 10 zu schaffen.
[0068] Diese Klemmkante 10 kann in einer anderen Variante aber auch am unteren freien Ende
der Schmalseitenwand 6 vorhanden sein. Die Schmalseitenwand 6 ist dann nicht wie dargestellt
im unteren Innenbereich der Ausmündung wieder parallel zu der jeweiligen Schmalseitenwand
7 gestellt oder von dieser weg geneigt.
[0069] Figur 5 zeigt eine Seitenansicht der Hülse 4 aus Figur 4. Deutlich wird, dass der
Kragen 9 seitlich von der Außenseite der Längsseitenwände 5 und in entsprechender
Weise auch von den Schmalseitenwänden 6, 7 übersteht.
[0070] Beim Einsetzen der Hülse 4 in die Durchgangsöffnung 3 an der Stromschiene 2 liegen
die Außenkanten des Kragens 9 an der den Durchbruch 3 begrenzenden Innenumfangskontur,
d. h. der stirnseitigen Innenkante, an und können dort mit der Stromschiene 2 verbunden
werden.
[0071] Die Abmessungen der Hülse 4 in dem sich an den Kragen 9 anschließenden Bereich (d.
h. die Außenlänge und -breite der Hülsenwände unterhalb des Kragens) ist dann geringer
als die entsprechenden Abmessungen des Durchbruchs 3. Es kann Spiel vorhanden sein
oder bevorzugt eine Presspassung.
[0072] Figur 6 zeigt eine Längsschnittansicht der Hülse 4 aus Figur 4. Erkennbar ist, dass
eine der Schmalseitenwände 6 in Richtung der gegenüberliegenden Schmalseitenwand 7
schräg gestellt ist, um eine vorgestellte Klemmkante 10 zu bilden. Der nach unten
zur Ausmündung A weitergehende Abschnitt der geneigten Schmalseitenwand 6 ist dann
von der gegenüberliegenden Schmalseitenwand 7 weg geneigt. Damit wird eine vorstehende
Klemmkante 10 geschaffen.
[0073] Wenn nun ein elektrischer Leiter von dem Einlass E zum Auslass A eingesteckt wird,
kann dieser an dieser Klemmkante 10 anliegen und dort angeklemmt werden.
[0074] Deutlich wird auch, dass der Kragen 9 im Bereich des Einlasses E der Hülse 4 über
die Kontur der sich daran anschließenden Schmalseitenwände 6, 7 übersteht. Dieser
Randbereich 9 hat in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine größere Materialdicke
als die sich daran anschließenden Schmalseitenwände 6, 7 und Längsseitenwände 5. Dies
ist für eine kraftschlüssige Verbindung beispielsweise durch Verpressen mit der Stromschiene
2 von Vorteil.
[0075] Erkennbar ist weiterhin, dass die Innenflächen des Kragens 9 zum Einlass E hin schräg
nach außen zu laufen, um auf diese Weise einen Einführtrichter zum Einführen eines
elektrischen Leiters auf der linken Seite und einen Aufnahmeraum für den Anlageschenkel
18 der Klemmfeder 15 zu bilden.
[0076] Figur 7 zeigt eine Querschnittsansicht der Hülse 4 aus Figur 4, aus der der Überstand
des Kragens 9 über die Außenseite der Längsseitenwände 5 ebenso hervorgeht wie die
nach außen zur Einmündung hin vorgesehene Schrägstellung der Innenseite des Kragens
9.
[0077] Die einander gegenüberliegenden Längsseitenwände 5 und die einander gegenüberliegenden
Schmalseitenwände 6, 7 erstrecken sich vom Kragen 9 am Einlass E in Hülsenlängsrichtung
zum Auslass A. Die Hülsenlängsrichtung ist in der Darstellung in Figur 7 von oben
nach unten gerichtet.
[0078] Figur 8 zeigt eine Seitenansicht der Hülse 4 aus Figur 4. Erkennbar ist, dass sich
die Hülsenwände 5, 6, 7 vom Kragen 9 im Bereich des Einlasses E zum Auslass A nach
unten in Hülsenlängsrichtung erstrecken.
[0079] Figur 9 zeigt eine Draufsicht auf die Hülse 4 aus Figur 4. Deutlich wird, dass der
Kragen 9 eine größere Materialbreite hat als beispielsweise die Schmalseitenwand 7
auf der rechten Seite, aber auch als die geneigte Schmalseitenwand 6, die mit der
vorstehenden Klemmkante 10 zum Anklemmen eines elektrischen Leiters vorgesehen ist.
[0080] Erkennbar ist weiterhin, dass die Hülse 4 rechteckförmig ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Ecken abgerundet, können aber auch weniger stark abgerundet bis scharfkantig
(90°-Ecken) sein.
[0081] Figur 10 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform einer Hülse 4. Diese ist mit der
in Figur 4 dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen vergleichbar. Zusätzlich
ist allerdings in der Schmalseitenwand 7, die der vorgestellten Klemmkante 10 der
gegenüberliegenden Schmalseitenwand 6 gegenüberliegt, ein Trennschlitz 8 vorgesehen.
Dieser erstreckt sich von der Einmündung E zur Ausmündung A und ist in Hülsenlängsrichtung
durchgehend durch die Schmalseitenwand 7 ausgebildet. In anderen Varianten ist es
aber auch denkbar, dass der Trennschlitz 8 nicht durchgehend ist, sondern sich nur
über einen Teil der Hülsenlängsrichtung vom Kragen 9 zur gegenüberliegenden Ausmündung
hin erstreckt.
[0082] Vorteilhaft ist dabei allerdings, wenn sich der Trennschlitz 8 mindestens im Bereich
des Kragens 9 befindet. Dann kann die Hülse 4 für eine kraftschlüssige Verbindung
durch Verpressen im Bereich des Kragens 9 einfacher aufgeweitet werden. Oder die Hülse
wird aufgeweitet gefertigt und beim Montieren zusammengedrückt, wodurch eine Klemmkraft
erzeugt wird.
[0083] Figur 11 zeigt eine Längsschnittansicht durch die Hülse 4 aus Figur 10. Erkennbar
ist, dass in dem Schnitt die linke, geneigte Schmalseitenwand 6 mit der Klemmkante
10 durchgängig ist, während die gegenüberliegende rechte Schmalseitenwand 7 durch
den Trennschlitz 8 aufgetrennt ist. Figur 11 lässt in dem Schnitt die Sicht auf die
den Trennschlitz 8 begrenzende Stirnseite der rechten aufgeschlitzten Schmalseitenwand
7 erkennen.
[0084] Figur 12 zeigt eine Querschnittsansicht durch die Hülse 4 aus Figur 10 und 11 mit
Blick auf die Schmalseitenwand 7 mit dem Trennschlitz 8. Deutlich wird, dass der Trennschlitz
8 von der Einmündung E der Hülse 4 bis zur Ausmündung A über die gesamte Hülsenlängsrichtung
durchgeht und damit die Schmalseitenwand 7 in zwei Teile auftrennt.
[0085] Im Übrigen kann die Hülse 4 wie für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben ausgestaltet
sein. Sie kann aber auch in konstruktiven Details modifiziert sein. Der Trennschlitz
8 ist vorzugsweise mittig zwischen den Längsseitenwänden 5 in der Schmalseitenwand
7 angeordnet, kann allerdings auch außermittig vorgesehen werden.
[0086] Figur 13 zeigt eine Draufsicht auf die Hülse 4 aus Figuren 10 bis 12. Deutlich wird,
dass der Trennschlitz 8 die rechte Schmalseitenwand 7 in zwei Teile aufteilt. Hingegen
ist die linke gegenüberliegende Schmalseitenwand 6, die zum Anklemmen eines elektrischen
Leiters vorgesehen ist, durchgängig, wodurch die Hülse 4 immer noch einteilig ist.
[0087] In einer denkbaren abgewandelten Ausführung kann der Trennschlitz 8 sich auch über
einen größeren Bereich der Schmalseitenwand 7 erstrecken, bis hin zu einer Ausführung,
in der sich der Trennschlitz über die gesamte Schmalseitenwand 7 erstreckt, sodass
diese Schmalseitenwand vollständig entfällt. Bei einer derartigen Ausführung sind
dann nur noch die Längsseitenwände 5 und die Schmalseitenwand 6, an welcher die Klemmkante
10 ausgebildet ist, vorhanden.
[0088] Figur 14 zeigt eine Draufsicht auf den Federkraftklemmanschluss 1 aus Figur 1 mit
der Stromschiene 2 und drei in Längsrichtung der Stromschiene 2 nebeneinander angeordneten
Durchgangsöffnungen 3. In der mittleren Durchgangsöffnung ist die Ausführungsform
der Hülse 4 aus Figur 4 und in der rechten Durchgangsöffnung 3 die zweite Ausführungsform
der Hülse 4 aus Figur 10 eingesetzt. Dabei ist bei der rechten Hülse 4 der Trennschlitz
8 deutlich erkennbar.
[0089] Figur 15 zeigt eine Seiten-Schnittansicht durch den Federkraftklemmanschluss 1 aus
Figur 14.Dabei wird deutlich, dass die Hülse mit ihrem Kragen 9 jeweils bündig durch
Presspassung in die Durchgangsöffnung 3 eingesetzt und auf diese Weise kraftschlüssig
mit der Stromschiene 2 verbunden ist.
[0090] Erkennbar ist auch, dass sich die Hülse 4 mit ihrem Randbereich bzw. Kragen 9 von
der oberen Stromschienenebene im Bereich der Einmündung E in Hülsenlängsrichtung quer
zur Stromschienenebene durch den Durchbruch 3 und weiter nach unten erstreckt. Damit
ist die durch die Ein- und Ausmündung E, A definierte Hülsenrichtung senkrecht zur
Stromschienenebene der Stromschiene 2 ausgerichtet.
[0091] Unter quer und senkrecht wird ein Winkel verstanden, der im Wesentlichen 90° mit
einer Toleranz ist, die beispielsweise ± 10° betragen kann. Das senkrechte Einsetzen
der Hülse 4 in die Stromschiene 2 in Bezug auf die Stromschienenebene (quer) erfordert
keine exakte senkrechte Ausrichtung mit einem Winkel von 90° zur Stromschienenebene.
[0092] Figur 16 lässt einen Federkraftklemmanschluss 1 mit einer Stromschiene 2 und einem
anderen Ausführungsbeispiel der Hülse 4 erkennen. Diese ist im Querschnitt bzw. in
der Draufsicht U-förmig ausgestaltet und hat eine Längsseitenwand 5 und zwei sich
einander gegenüberliegende Schmalseitenwände 6, 7. Dabei ist eine der Schmalseitenwände
6 wieder (optional) gegen die gegenüberliegende Schmalseitenwand 7 geneigt, um eine
Klemmkante 10 auszubilden.
[0093] Diese Hülse 4 erstreckt sich nunmehr mit zwei 90°-Abwinkelungen der Hülsenwände 5,
6, 7 in einem Winkel von 180° über den Umfang der Durchgangsöffnung 3 der Stromschiene
2.
[0094] Die Längen der Schmalseitenwände 6, 7 sind dabei so bemessen, dass die Hülse 4 auf
einer der Durchbruch 3 begrenzenden Längsseiten-Innenkante der Stromschiene 2 anliegt
und sich die Schmalseitenwände 6, 7 dann so weit zu den gegenüberliegenden Längsseiten-Innenkante
erstrecken, dass diese dort anliegen. Damit wird die Hülse 4 wiederum formschlüssig
vorzugsweise durch eine Presspassung mit den Innenkanten der Stromschiene 2, die den
Durchbruch 3 begrenzen, verbunden, indem diese dort zumindest teilweise durch Presspassung
anliegen.
[0095] Die Verbindung kann aber auch durch Stoffschluss beispielsweise durch Verschweißen
erfolgen. Ein solcher Stoffschluss kann den dargestellten Kraftschluss durch die Presspassung
auch zusätzlich unterstützen. Die Hülse 4 kann aber auch mit Spiel in der Durchgangsöffnung
3 angeordnet und lediglich durch Stoffschluss mit der Stromschiene 2 verbunden werden.
[0096] Figur 17 zeigt eine Seitenansicht des Federkraftklemmanschlusses 1 aus Figur 16.
Dabei ist erkennbar, dass sich die Hülse 4 vom Einlass E zum Auslass A in Hülsenlängsrichtung
senkrecht zur Stromschienenebene der Stromschiene 2 erstreckt, sodass die Hülsenwände
5, 6, 7 zum Auslass A nach unten aus der Stromschiene 2 herausragen.
[0097] Figur 18 zeigt eine gedrehte Seitenansicht mit Blick auf den Innenraum der Hülse
4. Dort wird deutlich, dass die Stirnkante der einander gegenüberliegenden Schmalseitenwände
6, 7 eine Fläche bilden, die im nicht sichtbaren Teil an der den Durchbruch 3 begrenzenden
Innenkante der Längsseite des Durchbruchs 3 anliegt.
[0098] Figur 19 zeigt eine Draufsicht auf die U-förmige Hülse 4.Wiederum ist erkennbar,
dass die Hülse 4 im oberen Bereich an dem Kragen 9 mit einer größeren Materialbreite
hat als die Materialbreite der Schmalseitenwände 6, 7 und der Längsseitenwand 5.
[0099] Dies ist noch deutlicher aus der Querschnittsansicht der Figur 20 erkennbar. Dabei
ist auch sichtbar, dass der Kragen 9 zur Außenseite der Hülsenwände, wie beispielsweise
der Längsseitenwand 5, übersteht. Dies ist allerdings nur optional.
[0100] Bei anderen Ausführungsformen kann die Außenseite des Kragens 9 aber auch mit der
Außenseite der Hülsenwände 5, 6, 7 fluchten.
[0101] Figur 21 zeigt eine gedrehte Seitenansicht der Hülse 4 mit Blick auf die Stirnseiten
der einander gegenüberliegenden Schmalseitenwände 6, 7. Deutlich wird, dass die linke
Schmalseitenwand 6 zum Anklemmen eines elektrischen Leiters ausgebildet ist und hierzu
zur gegenüberliegenden Stirnseitenwand 7 hin geneigt ist.
[0102] Die gegenüberliegende Stirnseitenwand 7 erstreckt sich hingegen quer zu der von dem
Kragen 9 aufgespannten Ebene der Hülse 4 in Hülsenlängsrichtung.
[0103] Figur 22 zeigt eine Seitenansicht der Hülse 4 aus der Figur 21 und mit Blick auf
die einzige Längsseitenwand 5, die an ihrem linken und rechten Ende jeweils mit einer
Stirnseitenwand 6, 7 verbunden ist. Diese Stirnseitenwände 6, 7 ragen dabei quer von
der Ebenen der Längsseitenwand 5 in Blickrichtung ab.
[0104] Figur 23 zeigt eine Querschnittsansicht eines Federkraftklemmanschlusses 1 mit in
dem Durchbruch 3 einer Stromschiene 2 eingesetzten U-förmigen Hülse 4.
[0105] Erkennbar ist, dass der Kragen 9 auf der rechten Seite auf der den Durchbruch 3 begrenzenden
Innenkante der Stromschiene 2 anliegt. Auf der Seite, die der Längsseitenwand 5 gegenüberliegt,
grenzen die Stirnseiten der Schmalseitenwände 6, 7 an der Innenkante der Stromschiene
2 an, die den Durchbruch 3 begrenzt. Damit wird die Hülse 4 wiederum mit einer Presspassung
formschlüssig in der Stromschiene 2 aufgenommen. Sie ist in der Erstreckungsrichtung
der Stromschienenebene, d. h. vorliegend in Blickrichtung und quer nach links und
rechts formschlüssig gehalten.
[0106] Ein Herausrutschen der Hülse 4 nach oben oder unten kann durch eine Presspassung,
d. h. durch Einpressen und Reibschluss, verhindert werden.
[0107] Denkbar ist, dass eine Bewegung in dem Freiheitsgrad der Hülsenlängsrichtung, d.
h. von der Einmündung zur Ausmündung quer zur Stromschienenebene der Stromschiene
2 ein weiterer Formschluss geschaffen wird. Dies kann durch die Stromschiene 2 über-
und/oder untergreifende Erhebungen an den Seitenwänden 5, 6 und/oder 7 realisiert
werden. Es kann noch eine zusätzliche stoffschlüssige Verbindung durch Schweißen,
Löten, Kleben und dergleichen vorgesehen sein.
[0108] Figur 24 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stromschiene 2 mit einer Durchgangsöffnung
3, an die sich in Längsrichtung jeweils eine Fixieröffnung 20 anschließt. Die Fixieröffnung
20 ist in dem dargestellten Beispiel auf den einander gegenüberliegenden Schmalseiten
der Durchgangsöffnung 3 vorhanden. Sie ist eine verbreitete Bucht, die durch einen
schmaleren Kanal 21 in die Durchgangsöffnung 3 übergeht.
[0109] Auf diese Weise kann die Hülse 4 mit einem verbesserten Formschluss mit der Stromschiene
2 verbunden werden.
[0110] Figur 25 zeigt eine Draufsicht auf die Stromschiene 2 aus Figur 24. Erkennbar ist,
dass die Stromschiene 2 sich in Längsrichtung erstreckt und eine Breite hat, die wesentlich
schmaler als die Längserstreckung ist. Die Fixieröffnungen 20 sind dabei rechteckförmige
Öffnungen, die sich quer zur Längserstreckungsrichtung zu ihrer Längsrichtung erstrecken.
Diese rechteckförmigen Fixieröffnungen 20 sind dann über einen schmalen Kanal 21 mit
der Durchgangsöffnung 3 verbunden.
[0111] Andere Konturen der Fixieröffnung 20 und des Kanals 21 sind gleichermaßen möglich
wie mehreckige oder kreisförmige Fixieröffnungen.
[0112] Figur 26 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Hülse 4 mit Fixiervorsprüngen 22,
die über einen Steg 23 mit dem Kragen 9 der Hülse 4 verbunden sind. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind zwei voneinander weg weisende Stege 23 mit sich daran anschließenden
Fixiervorsprüngen 22 vorhanden. Die Konturen der Fixiervorsprünge 22 mit den Stegen
23 entsprechen den Konturen der Fixieröffnungen 20 und des Kanals 21, sodass die Fixiervorsprünge
22 mit dem Steg 23 jeweils über eine zugeordnete Fixieröffnung 20 mit Kanal 21 passend
eingesetzt werden können.
[0113] Im Übrigen ist die Hülse 4 in der Art ausgestaltet, wie sie bei der vorherigen Ausführungsbeispielen
schon beschrieben wurde.
[0114] Figur 27 zeigt eine Draufsicht auf die Hülse 4 mit den beiden sich voneinander weg
in Längsrichtung erstreckenden Fixiervorsprüngen 22, die über jeweils einen Steg 23
mit dem Kragen 9 der Hülse 4 verbunden sind.
[0115] Figur 28 zeigt eine Seitenansicht der Hülse 4 mit den weiteren Fixiervorsprüngen
22 und den zwischen jeweils einem Fixiervorsprung 22 und dem Kragen 9 befindlichen
schmaleren Steg 23.
[0116] Figur 29 zeigt eine Seiten-Schnittansicht durch die Hülse 4 aus Figuren 26 bis 28.
Deutlich wird, dass sich der Kragen 9 durch die sich daran anschließenden Stege 23
und die Fixiervorsprünge 22 in Längsrichtung, in der Blickrichtung von rechts nach
links und umgekehrt, weiter erstreckt als bei den zuerst beschriebenen Ausführungsformen
der Hülse 4.
[0117] Erkennbar ist weiterhin, dass sich die Hülsenwände 5, 6, 7 quer zur durch den Kragen
9 und die sich daran anschließenden Stege 23 und Fixiervorsprünge 22 gebildeten aufgespannten
Ebene von der Einmündung E zur Ausmündung A weg erstrecken.
[0118] Figur 30 zeigt eine Frontansicht auf die Schmalseitenwand 6 mit dem Kragen 9 und
dem sich daran anschließenden Fixiervorsprung 22. Erkennbar ist, dass die Breite des
Fixiervorsprungs 22 kleiner als die Gesamtbreite der Hülse 4 ist, die durch die Außenkanten
des Kragens 9 bestimmt wird.
[0119] Figur 31 zeigt einen Federkraftklemmanschluss 1 mit Stromschiene 2 und daran eingesetzter
Hülse 4 der vorher beschriebenen, entsprechend in Figur 29 gezeigten Art. Erkennbar
ist, dass die Fixiervorsprünge 22 wiederum formschlüssig in die Fixieröffnungen 20
der Stromschiene 2 aufgenommen sind und sich die Hülsenwände 5, 6, 7 von der Einmündung
E zur Ausmündung A quer zur Ebene der Stromschiene 2 und der Fixiervorsprünge 22 nach
unten aus der Ebene der Stromschiene 2 heraus erstrecken.
[0120] Figur 32 zeigt eine Draufsicht auf den Federkraftklemmanschluss 1 aus Figur 31. Dabei
ist die Hülse 4 mit ihrem Kragen 9 in den Durchbruch 3 eingepasst. Zudem sind die
sich in Längsrichtung daran anschließende Stege 23 mit ihren Fixiervorsprüngen 22
in die Kanäle 21 und die Fixieröffnungen 20 eingepasst. Die Fläche zur Verbindung
der Hülse 4 mit der Stromschiene 2 wird auf diese Weise deutlich im Vergleich zu zuerst
beschriebenen Ausführungsbeispielen vergrößert. Damit kann die Hülse 4 noch sicherer
reibschlüssig mit der Stromschiene 2 gehalten werden. Alternativ kann die Verbindung
zwischen der Stromschiene 2 und der Hülse 4 auch leidglich über die Fixieröffnungen
20 und die Fixiervorsprünge 22 erfolgen, sodass die Hülse 4 keinen Kontakt zur Innenumfangswandung
der Durchgangsöffnung 3 hat oder ohne bzw. ohne wesentliche Presskraft an der Innenwandung
der Durchgangsöffnung 3 anliegt.
[0121] Figur 33 zeigt eine Seitenansicht des Federkraftklemmanschlusses 1 aus Figur 32 mit
Stromschiene 2 und daran eingesetzter Hülse 4. Die Einpassung der Hülse 4 durch die
Fixiervorsprünge 22 ist in der Seitenansicht nicht mehr zu erkennen.
[0122] Figur 34 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform mit mehrteiliger Stromschiene
2. Diese besteht aus mehreren separaten Stromschienenteilen 2.1, 2.2, 2.3, wobei zwei
Teile 2.1 und 2.2 bzw. 2.2 und 2.3 einer Stromschiene 2 jeweils durch eine Hülse 4
miteinander verbunden werden. Die Hülse 4 wird dann an den Schmalseiten mit der Stromschiene
2 verbunden. Hierzu wird die Hülse 4 mit den freien Enden eines jeweiligen Teils 2.1,
2.2, 2.3 einer Stromschiene 2 gefügt. Dies kann wiederum durch form- und kraftschlüssige
Verbindungen mittels eines Fixiervorsprungs 22 erfolgen, der mit einem Steg 23 an
dem Kragen 9 der Hülse 4 angeformt ist. Die Breite der Hülse 4 entspricht dabei im
Wesentlichen der Breite der Stromschiene 2. Hierzu ist vorteilhaft der Kragen 9 der
Hülse in Breitenrichtung verbreitert.
[0123] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Mehrfach-Federkraftklemmanschluss
1 mit zwei Hülsen 4 gezeigt, dessen zum Anklemmen des elektrischen Leiters vorgesehenen
Schmalseitenwände 6 voneinander weg weisen. Die gegenüberliegenden Schmalseitenwände
7 sind benachbart zueinander angeordnet. Damit können auf zwei Seiten aus jeweils
gegenüberliegenden Richtungen elektrische Leiter eingesetzt und angeklemmt werden,
wie dies beispielsweise bei Reihenklemmen üblich ist. Es sind allerdings auch Mehrfach-Federkraftklemmanschlüsse
mit mehr als zwei Hülsen 4 denkbar.
[0124] Ein solcher Mehrfach-Federkraftklemmanschluss 1 kann im Modulbauprinzip aus jeweils
unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt werden. Die Teile 2.1, 2.2, 2.3 Stromschiene
2 können dabei nach Bedarf geformt sein, sodass unterschiedliche gekrümmte und ausgerichtete
Federkraftklemmanschlüsse aus einem Modulbaukasten bedarfsweise zusammengesetzt werden.
[0125] Figur 35 zeigt eine Draufsicht auf eine Leiteranschlussklemme 11 in Explosionsdarstellung.
Erkennbar ist, dass die separaten Teile der Stromschiene 2 jeweils an mindestens einem
Endbereich verbreiterte Fixieröffnungen 20 mit daran hineinführenden Kanälen 21 aufweisen.
Die Kanäle 21 sind dabei zum schmalen Ende des Stromschienenteils 2 hin offen.
[0126] Ein Stromschienenteil 2 kann nur auf einer Seite, d. h. an einem Ende, eine Fixieröffnung
20 mit hineinführendem Kanal 21 haben. Denkbar ist aber auch, dass ein Stromschienenteil
2 an zwei gegenüberliegenden Enden jeweils eine Fixieröffnung 20 mit herausragendem
schmalerem Kanal 21 hat.
[0127] Die mit Fixiervorsprüngen 22 versehenen Hülsen 4, wie sie mit Bezug insbesondere
auf Figur 26 bis 30 beschrieben wurden, können nun mit jeweils einem Ende mit einem
Teil einer Stromschiene 2 verbunden werden. Hierbei werden die Fixiervorsprünge 22
mit sich daran anschließenden Stegen 23 durch Presspassung in die zugeordnete Fixieröffnung
20 und den zugehörigen Kanal 21 eines Teils einer Stromschiene 2 eingepresst.
[0128] Wiederum ist denkbar, die Fixiervorsprünge 22 mit Spiel in die Fixieröffnungen 22
einzusetzen und auch bei dem Steg 23 ein Spiel zu den Kanalwänden des Kanals 21 vorzusehen.
Dann kann die Verbindung der Hülse 4 mit einem Teil der Stromschiene 2 beispielsweise
durch stoffschlüssiges Fügen erfolgen (z. B. Schweißen, Löten und dergleichen).
[0129] Auch bei dieser Variante ist eine Verbindung durch weiteren Formschluss in Richtung
des Freiheitsgrads quer zur Stromschienenebene der Stromschiene 2, d. h. in Blickrichtung
der Figur 35, denkbar. Hierzu könnte ein Anschlag zur Oberseite der Stromschiene 2
gebildet werden. Denkbar ist es, an der Unterseite einen Anschlag durch einen nach
dem Einsetzen ausgeformten Vorsprung oder durch eine Rastverbindung zu bilden. Es
kann auch ein Anschlag an der Hülse 4 durch einen Vorsprung bzw. ein Rastelement vorhanden
sein, der sich beim Einsetzen temporär verschiebt und dann wieder elastisch in eine
Anschlagstellung zurückfedert.
[0130] Für das Einpressen der Hülse 4 in die Durchgangsöffnung 3 der Stromschiene 2 ist
eine exakte, gratfreie Herstellung der zu verpressenden Flächen vorteilhaft. Durch
eine Riffelung kann die Anforderung zum Einpressen reduziert werden. Die Randstege
der Stromschiene 2 und der Kragen 9 der Hülse 4 müssen eine hinreichende Wandstärke
haben, um beim Einpressen nicht zu verbiegen. Daher ist es vorteilhaft, lediglich
eine Presspassung vorzusehen oder die Hülse 4 mit Spiel in die Durchgangsöffnung 3
einzubringen und die Hülse 4 mit der Stromschiene 2 stoffschlüssig beispielsweise
durch Laserverschweißen zu verbinden.
[0131] Die beschriebenen Hülsen 4 können nun als standardisierte Einzelteile angefertigt
oder als Komponente eines Baukastensystems verwendet werden. Dabei können einfachere
und kostengünstigere Werkzeuge genutzt werden, da nicht mehr die gesamte Leiteranschlussgeometrie
mit Werkzeug hergestellt werden muss, sondern nur noch eine Hülse 4 in eine Stromschiene
2 eingebaut werden muss. Die Hülse 4 kann dabei als Schüttgut zugeführt werden.
[0132] Die Außenfläche der Hülse 4 und die Innenfläche der beispielsweise ausgestanzten
Durchgangsöffnung 3 der Stromschiene 2 können als miteinander zu verpressende Flächen
genutzt werden, wodurch für das Verpressen vorhandene Geometrien verwendet werden
können. Dies reduziert die Komplexität der Bauteile.
[0133] Die Stromschiene 2 muss nicht mehr als Ganzes beschichtet werden, sondern kann unbeschichtet
bleiben oder schmelzverzinnt sein. Dadurch kann die gefertigte Stromschiene 2 direkt
der Montage ins Isolierstoffgehäuse 12 zugeführt werden.
[0134] Die Stromschiene 2 kann aus einem anderen Material als die Hülse 4 bestehen, beispielsweise
aus Aluminium zur Kostensenkung.
[0135] Bei der Gestaltung der Stromschiene 2 muss nicht mehr die Herstellbarkeit der Durchzüge
berücksichtigt werden. Dadurch kann die Stromschiene 2 aus einem deutlich dickeren
oder dünneren Blech hergestellt werden, als wenn ein Durchzug integraler Bestand der
Stromschiene 2 ist und mit dieser einstückig gefertigt wird.
[0136] Die Stromschiene 2 kann durch die separate Hülse 4 mit bislang zur Herstellung komplexer
Geometrie ungeeigneten Fertigungstechnologien gefertigt werden, beispielsweise durch
selektives Lasersintern aus Kupfermaterial.
[0137] Die Hülse 4 kann mit einem anderen Werkstoff als die Stromschiene 2 beschichtet sein,
beispielsweise mit Silber oder Gold. Damit kann die Hülse 4 an spezielle Anwendungen
angepasst werden, wie beispielsweise den Anschluss von Aluminiumleitern.
[0138] In einer Stromschienen 2 können Hülsen 4 mit unterschiedlichen Beschichtungen und
Bauarten verbaut werden, um den Anschluss unterschiedlicher Leiter zu ermöglichen
bzw. um unterschiedliche Anschlussbedingungen zu erfüllen. So können beispielsweise
Kupfer- und Aluminiumleiter an einer gemeinsamen Stromschiene 2 jeweils mit einer
hierfür ausgebildeten speziellen Hülse 4 ermöglicht werden.
[0139] Vorteilhaft ist es, wenn die Stromschiene 2 und/oder die Hülse 4 aus einer Kupferlegierung
bestehen. Dabei können die Reaktionseigenschaften nach dem Verpressen der Hülse 4
in der Stromschiene 2 verbessert werden.
1. Federkraftklemmanschluss (1) mit einer Stromschiene (2), die eine Stromschienenebene
aufspannt und eine Durchgangsöffnung (3) hat, und mit einer Klemmfeder (15),
gekennzeichnet durch
eine separate Hülse (4) mit einer Hülsenwand (5, 6, 7), die sich von einer Einmündung
(E) zu einer Ausmündung (A) der Hülse (4) in eine Hülsenlängsrichtung erstreckt, wobei
die separate Hülse (4) in Hülsenlängsrichtung quer zur Stromschienenebene in die Durchgangsöffnung
(3) eingesetzt ist, wobei die Hülsenwand (5, 6, 7) eine äußere Umfangskontur hat,
die im eingesteckten Zustand der Hülse (4) in die Durchgangsöffnung (3) an einer inneren
Umfangskontur der Durchgangsöffnung (3) anliegt, und wobei die Hülse (4) mit der Stromschiene
(2) verbunden ist.
2. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) mit der Stromschiene (2) kraftschlüssig verbunden ist.
3. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) mit der Stromschiene (2) verpresst ist.
4. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) mit der Stromschiene (2) stoffschlüssig verbunden ist.
5. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) mit der Stromschiene (2) formschlüssig verbunden ist.
6. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Hülse (4) über einen Bereich von mindestens 180° an dem Innenumfang der
Durchgangsöffnung (3) entlang erstreckt.
7. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) einen im Querschnitt U-förmigen Rahmen mit zwei sich gegenüberliegenden
Schmalseitenwänden (6, 7) und einer die Schmalseitenwände (6, 7) verbindenden Längsseitenwand
(5) bildet, wobei die Längsseitenwand (5) länger als jeweils eine der Schmalseitenwände
(6, 7) ist.
8. Federkraftklemmanschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) einen im Querschnitt rechteckförmigen Rahmen mit zwei sich gegenüberliegenden
Schmalseitenwänden (6, 7) und die Schmalseitenwände (6, 7) miteinander verbindenden
Längsseitenwände (5) bildet, wobei die Längsseitenwände (5) länger als jeweils eine
der Schmalseitenwände (6, 7) sind.
9. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Schmalseitenwände (6, 7) eine von der Einmündung (E) an der Stromschienenebene
zur Ausmündung (A) hin zu der gegenüberliegenden Schmalseitenwand (6, 7) gerichtete
Neigung hat.
10. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Hülse (4) über einen Bereich von mindestens 360° an dem Umfang der Durchgangsöffnung
(3) entlang erstreckt.
11. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Umfangskontur der Hülse (4) über den gesamten Umfang der inneren Umfangskontur
der Durchgangsöffnung (3) entspricht und die Hülse (4) über den gesamten Umfang an
der Stromschiene (2) anliegt.
12. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der vorergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromschiene (2) eine größere Wandstärke als die Wandstärke der Hülsenwand (5,
6, 7) hat.
13. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenwand (5, 6, 7) in einem Abschnitt, der nicht zum Anklemmen des elektrischen
Leiters durch die Klemmfeder (15) an die Hülsenwand (5, 6, 7) ausgebildet ist, einen
sich in Hülsenlängsrichtung erstreckenden Trennschlitz (8) hat.
14. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Trennschlitz (8) durchgehend von der Einmündung (E) zur Ausmündung (A) der
Hülse erstreckt.
15. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu der Durchgangsöffnung (3) eine Fixieröffnung (20) angeordnet ist, die
mit einem Kanal (21) mit der Durchgangsöffnung (3) verbunden ist, und dass die Hülse
(4) einen Fixiervorsprung (22) mit einer der Umfangskontur der Fixieröffnung (20)
entsprechenden Fixierkontur hat, wobei der Fixiervorsprung (22) mit einem in den Kanal
(21) einsetzbaren Steg (23) mit der Hülsenwand (5, 6, 7) verbunden ist.
16. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einander gegenüberliegende Fixieröffnungen (20) an einer gemeinsamen Durchgangsöffnung
(3) angeordnet sind und die Hülse (4) zwei sich gegenüberliegende und sich in entgegengesetzte
Richtungen voneinander erstreckende Stege (23) mit daran angeformten Fixiervorsprüngen
(22) hat.
17. Federkraftklemmanschluss (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromschiene (2) mehrteilig ist und durch Einstecken der Fixiervorsprünge (22)
in eine jeweilige Fixieröffnung (20) und Verbindung mit dem jeweiligen Teil (2.1,
2.2, 2.3) der Stromschiene (2) an den Fixiervorsprüngen (22) eine integral mit der
Hülse (4) zusammengefügte Stromschiene (2) gebildet ist.
18. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (4) aus einem anderen Material als die Stromschiene (2) gebildet ist.
19. Federkraftklemmanschluss (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche der Hülse (4) und/oder die Innenfläche der Stromschiene (2), welche
die Durchgangsöffnung (3) begrenzt, eine geprägte Oberflächenstruktur hat.
20. Leiteranschlussklemme (11) mit einem Isolierstoffgehäuse (12) und einem Federkraftklemmanschluss
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche in dem Isolierstoffgehäuse (12), wobei
das Isolierstoffgehäuse (12) eine zur Einmündung (E) der Hülse (4) führende Leitereinstecköffnung
hat.
21. Verfahren zur Herstellung eines Federkraftklemmanschlusses (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- Ausstanzen oder Ausschneiden einer Durchgangsöffnung (3) in der Stromschiene (2);
- Umformen eines Blechhalbzeugs zur Bildung einer Hülse (4) mit einer Hülsenwand (5,
6, 7), die sich von einer Einmündung (E) zu einer Ausmündung (A) der Hülse (4) in
eine Hülsenlängsrichtung erstreckt;
- Einsetzen der Hülse (4) in die Durchgangsöffnung (3) der Stromschiene (2) so, dass
die Hülsenlängsrichtung quer zur Stromschiene (2) ausgerichtet ist; und
- Fügen der Hülse (4) mit der Stromschiene (2).
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Fügen der Hülse (4) mit der Stromschiene (2) durch Einpassen, Verschweißen, Verlöten,
Verrasten oder Verstemmen erfolgt.