[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten,
wobei das Sicherheitselement eine Anordnung mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau
und einer für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem damit abzusichernden
Wertdokument geeigneten Klebschicht aufweist, wobei der farbkippende Dünnschichtaufbau
in der Reihenfolge eine dem Betrachter zugewandte semitransparente Absorberschicht,
eine dielektrische Abstandsschicht und eine Reflexionsschicht aufweist. Die Erfindung
betrifft des Weiteren ein Wertdokument mit einem solchen Sicherheitselement.
[0002] Wertdokumente, wie etwa Banknoten oder Ausweisdokumente, oder andere Wertgegenstände,
wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen,
die eine Überprüfung der Echtheit gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter
Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitselemente
mit Farbkippeffekten bzw. betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst mit
modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheitselemente
werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter
unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln
und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farb- oder Helligkeitseindruck
und/ oder ein anderes graphisches Motiv zeigen.
[0003] In diesem Zusammenhang ist bekannt, Sicherheitselemente mit mehrschichtigen Dünnschichtelementen
einzusetzen, deren Farbeindruck sich für den Betrachter mit dem Betrachtungswinkel
ändert (im Folgenden als Farbkippeffekt bezeichnet). Der Farbkippeffekt beruht bei
solchen Dünnschichtelementen auf betrachtungswinkelabhängigen Interferenzeffekten
durch Mehrfachreflexionen in den verschiedenen Teilschichten des Elements. Der Wegunterschied
des an den verschiedenen Schichten reflektierten Lichts hängt einerseits von der optischen
Dicke einer dielektrischen Abstandsschicht ab, die den Abstand zwischen einer semitransparenten
Absorberschicht und einer Reflexionsschicht festlegt, und variiert andererseits mit
dem jeweiligen Betrachtungswinkel. Da der Wegunterschied in der Größenordnung der
Wellenlänge des sichtbaren Lichts liegt, ergibt sich aufgrund von Auslöschung und
Verstärkung bestimmter Wellenlängen ein winkelabhängiger Farbeindruck für den Betrachter.
Durch eine geeignete Wahl von Material und Dicke der dielektrischen Abstandsschicht
können eine Vielzahl unterschiedlicher Farbkippeffekte gestaltet werden.
[0004] Es hat sich gezeigt, dass die den Farbkippeffekt aufweisenden Dünnschichtelemente
im Laufe der Zeit, insbesondere im Zuge des Banknotenumlaufs, mit einer deutlichen
Verschlechterung des Farbeindrucks behaftet sind. Verantwortlich dafür ist die mechanische
Beanspruchung des Dünnschichtelements während des Umlaufs des jeweiligen Wertdokuments,
aber auch korrosiver Verschleiß durch Umwelteinflüsse wie etwa Sauerstoff oder saure
oder basische Flüssigkeiten.
[0005] Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein im Hinblick auf die
Beständigkeit verbessertes Sicherheitselement der eingangs genannten Art anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß den in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007]
1. (Erster Aspekt der Erfindung) Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten,
wobei das Sicherheitselement eine Anordnung mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau
und einer für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem damit abzusichernden
Wertdokument dienenden Klebschicht aufweist, wobei der farbkippende Dünnschichtaufbau
in der Reihenfolge eine dem Betrachter zugewandte semitransparente Absorberschicht,
eine dielektrische Abstandsschicht und eine Reflexionsschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der farbkippende Dünnschichtaufbau mittels einer die Beständigkeit des farbkippenden
Dünnschichtaufbaus verbessernden, an die Reflexionsschicht angrenzenden Chromschicht,
die eine Schichtdicke in einem Bereich von 20nm bis 100nm aufweist, in der Sicherheitselement-Anordnung
aufgebracht ist.
2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Klausel 1, wobei die an die
Reflexionsschicht angrenzende Chromschicht eine Schichtdicke in einem Bereich von
20nm bis 60nm aufweist.
3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei die
semitransparente Absorberschicht eine Cr-Schicht ist, die vorzugsweise eine Schichtdicke
in einem Bereich von 10nm bis 100nm, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10nm
bis 60nm, aufweist.
4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Reflexionsschicht eine Al-Schicht ist, die vorzugsweise eine Schichtdicke
in einem Bereich von 10nm bis 100nm, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10nm
bis 60nm, aufweist.
5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die dielektrische Schicht eine SiO2-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine Al2O3-Schicht, eine TiO2-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn,
Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei das Sicherheitselement in der Reihenfolge ein optionales Trägersubstrat, gegebenenfalls
eine für das Ablösen des Trägersubstrats geeignete Releaseschicht, eine Prägelackschicht,
einen farbkippenden Dünnschichtaufbau, der in der Reihenfolge eine dem Betrachter
zugewandte semitransparente Absorberschicht, eine dielektrische Abstandsschicht und
eine Reflexionsschicht aufweist, eine die Beständigkeit des farbkippenden Dünnschichtaufbaus
verbessernde, an die Reflexionsschicht angrenzende Chromschicht und eine für das Verkleben
des Sicherheitselements mit einem damit abzusichernden Wertdokument dienende Klebschicht
aufweist.
7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Prägelackschicht mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehen ist und
die Reliefstruktur insbesondere eine diffraktive Struktur, wie etwa ein Hologramm,
ein holographisches Gitterbild oder eine hologrammähnliche Beugungsstruktur, oder
eine achromatische Struktur, wie etwa eine Mattstruktur, oder eine Mikrospiegelanordnung
oder ein Blazegitter mit einem sägezahnartigen Furchenprofil oder eine Fresnellinsen-Anordnung
oder eine Kombination zweier oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente bildet.
8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei das Sicherheitselement ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein
Patch bzw. Etikett ist.
9. (Erster Aspekt der Erfindung) Wertdokument mit einem Sicherheitselement nach einem
der Ansprüche 1 bis 8.
10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Anspruch 9, wobei das Sicherheitselement
in einem transparenten Fensterbereich des Wertdokuments angeordnet ist.
11. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Anspruch 9 oder 10, wobei das Wertdokument
eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote oder Folienverbundbanknote,
oder eine Ausweiskarte ist.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0008] Eine Betrachtung im Auflicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung des Wertdokuments
von einer Seite und eine Betrachtung des Wertdokuments von derselben Seite. Eine Betrachtung
im Auflicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Vorderseite des Wertdokuments
beleuchtet und auch betrachtet wird.
[0009] Eine Betrachtung im Durchlicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung eines
Wertdokuments von einer Seite und eine Betrachtung des Wertdokuments von einer anderen
Seite, insbesondere der gegenüberliegenden Seite. Eine Betrachtung im Durchlicht liegt
somit beispielsweise dann vor, wenn die Rückseite des Wertdokuments beleuchtet und
die Vorderseite des Wertdokuments betrachtet wird. Das Licht scheint somit durch das
Wertdokument hindurch.
[0010] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass das einen Farbkippeffekt aufweisende
Dünnschichtelement im Hinblick auf die Haltbarkeit, die Beständigkeit und die langfristige
Aufrechterhaltung des optischen Effekts in ausgesprochen hohem Ausmaß verbessert wird,
indem der farbkippende Dünnschichtaufbau in der Sicherheitselement-Anordnung auf einer
an die Reflexionsschicht angrenzenden Chromschicht, die eine Schichtdicke in einem
Bereich von 20nm bis 100nm aufweist, aufgebracht ist. Die Chromschicht in einer Schichtdicke
in einem Bereich von 20nm bis 100nm ist eine verhältnismäßig dicke Schicht. Die Mindestschichtdicke
von 20nm ist für die Erzielung der erfindungsgemäßen Vorteile essentiell. Es wurde
festgestellt, dass sich im Zuge des Wertdokumentumlaufs eine Abnutzung der Reflexionsschicht
des farbkippenden Dünnschichtaufbaus ereignet, z.B. durch korrosiven Abrieb. Mittels
einer verhältnismäßig dicken Chromschicht in einer Schichtdicke in einem Bereich von
20nm bis 100nm, die in angrenzender Weise unterhalb der Reflexionsschicht des farbkippenden
Dünnschichtelements angeordnet wird, kann in vorteilhafter Weise die Wirkung hervorgerufen
werden, dass im Falle des korrosiven Abriebs der Reflexionsschicht des farbkippenden
Dünnschichtaufbaus die reflektierende Funktion der Reflexionsschicht von der unterhalb
der Reflexionsschicht angeordneten Chromschicht übernommen wird. Auf diese Weise wird
eine ausgesprochen vorteilhafte Verbesserung der Beständigkeit des farbkippenden Dünnschichtelements
erzielt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass die Chromschicht im Hinblick auf eine
einfachere Herstellung vorzugsweise eine maximale Schichtdicke von 60nm aufweist.
[0011] Mit Bezug auf den farbkippenden Dünnschichtaufbau, der in der Reihenfolge eine dem
Betrachter zugewandte semitransparente Absorberschicht, eine dielektrische Abstandsschicht
und eine Reflexionsschicht aufweist, wird bevorzugt, dass die semitransparente Absorberschicht
eine Cr-Schicht ist, die vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 10nm
bis 100nm, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10nm bis 60nm, aufweist. Die
Reflexionsschicht ist vorzugsweise eine Al-Schicht, die vorzugsweise eine Schichtdicke
in einem Bereich von 10nm bis 100nm, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10nm
bis 60nm, aufweist. Die dielektrische Schicht ist vorzugsweise eine SiO
2-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine Al
2O
3-Schicht, eine TiO
2-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn,
Al oder Ti oder eine MgF
2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht.
[0012] Es wird bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Sicherheitselement in der Reihenfolge
den folgenden Aufbau aufweist:
- ein optionales Trägersubstrat, z.B. eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie;
- gegebenenfalls eine für das Ablösen des Trägersubstrats geeignete Releaseschicht;
- eine Prägelackschicht;
- einen farbkippenden Dünnschichtaufbau, der in der Reihenfolge eine dem Betrachter
zugewandte semitransparente Absorberschicht, eine dielektrische Abstandsschicht und
eine Reflexionsschicht aufweist;
- eine die Beständigkeit des farbkippenden Dünnschichtaufbaus verbessernde, an die Reflexionsschicht
angrenzende Chromschicht;
- optional ein einebnender Lack;
- optional eine Primerschicht; und
- eine für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem damit abzusichernden Wertdokument
dienende Klebschicht, insbesondere ein Heißsiegellack.
[0013] Mit dem Begriff "optionales Trägersubstrat" wird hierin ein temporäres Trägersubstrat
bezeichnet, das nach dem Aufbringen des Sicherheitselements auf ein damit abzusicherndes
Wertdokumentsubstrat vom Schichtverbund abgelöst wird. Das Ablösen kann durch eine
ggf. vorhandene Releaseschicht erleichtert werden.
[0014] Des Weiteren wird bevorzugt, dass die Prägelackschicht mit einer eingeprägten Reliefstruktur
versehen ist und die Reliefstruktur insbesondere eine diffraktive Struktur, wie etwa
ein Hologramm, ein holographisches Gitterbild oder eine hologrammähnliche Beugungsstruktur,
oder eine achromatische Struktur, wie etwa eine Mattstruktur, oder eine Mikrospiegelanordnung
oder ein Blazegitter mit einem sägezahnartigen Furchenprofil oder eine Fresnellinsen-Anordnung
oder eine Kombination zweier oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente bildet.
[0015] Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante weist das erfindungsgemäße Sicherheitselement
zumindest einen Bereich auf, der den farbkippenden Dünnschichtaufbau beinhaltet, und
zumindest einen weiteren Bereich, der einen reflektierenden Bereich bildet. Der reflektierende
Bereich ist insbesondere eine Metallisierung und wird vorzugsweise mittels einer z.B.
durch Aufdampfen erhältlichen Al-Schicht gebildet. Alternativ kann der reflektierende
Bereich drucktechnisch erzeugt werden. Für die drucktechnische Erzeugung geeignete
plättchenförmige Metallpigmente sind z.B. aus der
WO 2013/186167 A2,
WO 2010/069823 A1,
WO 2005/051675 A2 (siehe darin z.B. die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12, vorletzter
Absatz) und
WO 2011/064162 A2 bekannt.
[0016] Sowohl der den farbkippenden Dünnschichtaufbau beinhaltende Bereich als auch der
weitere, einen reflektierenden Bereich bildende Bereich können unabhängig voneinander
in Form von Zeichen, in Form eines Musters oder in Form einer Codierung gebildet werden.
[0017] Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante weist das erfindungsgemäße Sicherheitselement
zumindest einen transparenten Bereich auf, der in Form von Zeichen, in Form eines
Musters oder in Form einer Codierung gebildet ist. Auf diese Weise kann eine für den
Betrachter im Durchlicht besonders gut erkennbare Negativschrift erzeugt werden.
[0018] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann insbesondere als eine sogenannte Laminatfolie
ausgestaltet sein, bei der der Träger bzw. das Trägersubstrat mit der Prägelackschicht
fest verankert ist. Die Laminatfolie, die insbesondere in Form eines Patch, eines
Streifens oder eines Fadens vorliegt, kann dann zusammen mit dem Träger auf ein Wertdokumentsubstrat
aufgebracht werden. Insbesondere kann auf diese Weise ein Fenster oder eine Aussparung
im Wertdokumentsubstrat verschlossen werden.
[0019] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann des Weiteren als eine sogenannte Transferfolie
ausgestaltet sein, bei der der temporäre Träger bzw. das temporäre Trägersubstrat
mit der Prägelackschicht nicht fest verankert, sondern von der Prägelackschicht ablösbar
ist, z.B. mittels einer Releaseschicht. Die Transferfolie, die insbesondere in Form
eines Patch, eines Streifens oder eines Fadens vorliegt, kann auf ein Wertdokumentsubstrat
aufgebracht werden, ohne dass das Trägersubstrat der Transferfolie auf dem Wertdokumentsubstrat
zurückbleibt. Ein solches Vorgehen ist insbesondere im Falle, dass das mit dem Sicherheitselement
auszustattende Wertdokumentsubstrat ein Polymersubstrat ist, geeignet. Auf diese Weise
ist die Schichtdicke im erhaltenen Erzeugnis nicht allzu hoch.
[0020] Als Prägelack ist mit Vorteil ein UV-härtender Prägelack einsetzbar, es kann aber
auch ein wärmehärtender Prägelack verwendet werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann zusätzlich mit magnetischen und/oder
fluoreszierenden Sicherheitsmerkmalen ausgestattet werden.
[0022] Das Wertdokumentsubstrat, z.B. ein Banknotensubstrat, ist insbesondere ein Papiersubstrat
oder ein Papier-ähnliches Substrat, ein Polymersubstrat, ein Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrat
oder ein Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat. Ein mit einem Fensterbereich versehenes
Wertdokument oder Sicherheitspapier kann im Falle eines Papier-Substrats, eines Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrats
oder eines Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrats z.B. mittels einer durchgehenden Aussparung
innerhalb der Papierschicht(en) erzeugt werden. Alternativ kann die Papierschicht
mittels einer geeigneten Flüssigkeit, z.B. mittels wässriger Schwefelsäurelösung,
in einem bestimmten Bereich transparent gemacht werden. Im Falle eines auf einem transparenten
Polymersubstrat basierenden Wertdokuments kann ein Fensterbereich z.B. mittels deckungsgleicher
Aussparungen in den auf der Vorder- und Rückseite des Polymersubstrats aufgebrachten
opaken Druckschichten erzeugt werden.
[0023] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0024] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Banknote mit zwei erfindungsgemäßen Sicherheitselementen;
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselements gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in
Querschnittansicht;
- Figur 3
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselements gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
in Querschnittansicht.
[0025] Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Banknoten erläutert.
Figur 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 1 mit einem transparenten
Fensterbereich 3 (gestrichelt dargestellt), der mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement
4 in Form eines Patch versehen ist. Die Banknote 1 basiert auf einem Papiersubstrat
2, das im Bereich 3 eine durchgehende Aussparung aufweist. Die durchgehende Aussparung
ist auf zumindest einer Seite des Papiersubstrats 2 vom erfindungsgemäßen Sicherheitselement
4, das als eine Laminatfolie vorliegt, abgedeckt. Auf der dem Sicherheitselement 4
gegenüberliegenden Seite des Papiersubstrats 2 kann das Papiersubstrat 2 gegebenenfalls
mit einer zusätzlichen transparenten Folie versehen sein. Die zusätzliche transparente
Folie kann z.B. zumindest den Bereich der durchgehenden Aussparung abdecken. Die in
der Figur 1 gezeigte Banknote weist im unteren, linken Bereich die drucktechnisch
erzeugte Denomination "20" auf. Des Weiteren ist auf dem Papiersubstrat 2 der Banknote
1 ein weiteres erfindungsgemäßes Sicherheitselement 5 aufgebracht. Das Sicherheitselement
5 besitzt die Form eines Streifens, der sich von einem Ende der Banknote 1 bis zum
anderen Ende der Banknote 1 hin erstreckt und ist in Form einer Transferfolie gebildet.
[0026] Die Figur 2 zeigt das erfindungsgemäße Sicherheitselement 4 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
in Querschnittansicht. Im Beispiel nimmt der Betrachter das Sicherheitselement 4 von
oben wahr, d.h. die oberste Schicht 6 des Sicherheitselements 4 ist dem Betrachter
entgegengesetzt. Das Sicherheitselement 4 basiert auf einem Trägersubstrat 6, im Beispiel
eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, das mit einem Prägelack 7 versehen ist. Der
Prägelack 7 weist auf der dem Trägersubstrat 6 gegenüber liegenden Oberfläche eine
in den Prägelack 7 hineingeprägte Reliefstruktur in Form einer Mikrostruktur auf.
Der Bereich "B", der z.B. in Form eines Zeichens gebildet ist, basiert auf einer reflektierenden,
metallischen Schicht 8, die im Beispiel auf Aluminium basiert. Die Bereiche "A" besitzen
jeweils einen farbkippenden Dünnschichtaufbau, der in der Reihenfolge eine dem Betrachter
zugewandte semitransparente Absorberschicht 8 (im Beispiel eine Cr-Schicht), eine
dielektrische Abstandsschicht 9 (im Beispiel eine SiO
2-Schicht) und eine Reflexionsschicht 10 (im Beispiel eine Al-Schicht) aufweist. Die
Bereiche "A" sind jeweils z.B. in Form eines Musters gebildet. Des Weiteren sind die
farbkippenden Dünnschichtaufbauten der Bereiche "A" jeweils auf einer die Beständigkeit
des jeweiligen farbkippenden Dünnschichtaufbaus verbessernden, an die Reflexionsschicht
10 angrenzenden Chromschicht 11, die eine Schichtdicke von 25nm aufweist, aufgebracht.
Mittels der Chromschicht 11 wird in vorteilhafter Weise die Wirkung hervorgerufen,
dass im Falle des korrosiven Abriebs der Reflexionsschicht 10 des farbkippenden Dünnschichtaufbaus
die reflektierende Funktion der Reflexionsschicht 10 von der unterhalb der Reflexionsschicht
10 angeordneten Chromschicht 11 übernommen wird. Auf diese Weise wird eine ausgesprochen
vorteilhafte Verbesserung der Beständigkeit des farbkippenden Dünnschichtelements
erzielt. Die Bezugsnummer 12 bezeichnet einen einebnenden Lack, gefolgt von einer
optionalen Primerschicht 13 und einer Klebschicht 14, im Beispiel ein Heißsiegellack.
[0027] Die Herstellung des in der Figur 2 gezeigten Sicherheitselements 4 erfolgt zweckmäßigerweise
ausgehend von dem Trägersubstrat 6. Auf das Trägersubstrat 6 wird zunächst der Prägelack
7 aufgebracht, der mit Vorteil ein UV-härtender Prägelack ist. Nach Verprägen und
Versehen des Prägelacks 7 mit einer Reliefstruktur in Form einer Mikrostruktur erfolgt
UV-Härten. Anschließend wird mit Ausnahme des Bereichs "B" eine mit einem geeigneten
Lösungsmittel, z.B. Wasser, entfernbare Waschfarbe auf den UV-gehärteten Prägelack
7 aufgedruckt. Die Herstellung eines auf einer Mehrschichtanordnung beruhenden Sicherheitselements
mittels einer Waschfarbe ist im Stand der Technik bekannt, siehe z.B. die
EP 1 972 462 B1. Anschließend erfolgt das vollflächige Aufdampfen einer reflektierenden, metallischen
Schicht. Nach Behandeln des so erhaltenen Schichtaufbaus mit Wasser erfolgt das Wegwaschen
der Waschfarbe inklusive der oberhalb der Waschfarbe aufgedampften reflektierenden,
metallischen Schicht. Auf diese Weise verbleibt lediglich im Bereich "B" eine reflektierende,
metallische Schicht 8. Anschließend wird lediglich in den Bereichen "B" und "C" eine
mit einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Wasser, entfernbare Waschfarbe auf den UV-gehärteten
Prägelack 7 aufgedruckt. Anschließend erfolgt das vollflächige Aufdampfen eines die
Schichten 8, 9, 10 und 11 beinhaltenden Dünnschichtelements. Nach Behandeln des so
erhaltenen Schichtaufbaus mit Wasser erfolgt das Wegwaschen der Waschfarbe inklusive
des oberhalb der Waschfarbe aufgedampften, die Schichten 8, 9, 10 und 11 beinhaltenden
Dünnschichtelements. Auf diese Weise verbleibt lediglich in den Bereichen "A" ein
die Schichten 8, 9, 10 und 11 beinhaltendes Dünnschichtelement. Danach erfolgt das
Aufbringen eines einebnenden Lacks 12, einer optionalen Primerschicht 13 und einer
Klebschicht 14.
[0028] Die Figur 3 zeigt das erfindungsgemäße Sicherheitselement 5 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
in Querschnittansicht. Im Beispiel nimmt der Betrachter das Sicherheitselement 5 von
oben wahr, d.h. die oberste Schicht 7 des Sicherheitselements 5 ist dem Betrachter
entgegengesetzt.
[0029] Die Herstellung des Sicherheitselement 5 erfolgt ähnlich wie die vorstehend beschriebene
Herstellung des Sicherheitselements 4, wobei anfangs ein Trägersubstrat 6, im Beispiel
eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, herangezogen wird, die mit einer Releaseschicht
versehen ist. Auf die Releaseschicht werden anschließend der Prägelack 7 sowie die
weiteren Schichten 8, 9, 10, 11, 12, 13 und 14 aufgebracht. Nach dem Verkleben des
so erhaltenen Schichtaufbaus mit dem Wertdokumentsubstrat 2 wird das Trägersubstrat
6 schließlich mittels der Releaseschicht vom Prägelack 7 abgelöst. Das Trägersubstrat
6 ist somit ein temporäres Trägersubstrat, weil es nicht fest auf dem hergestellten
Sicherheitselement 5 verbleibt.
[0030] Der Prägelack 7 weist eine in den Prägelack 7 hineingeprägte Reliefstruktur in Form
einer Mikrostruktur auf. Der Bereich "B", der z.B. in Form eines Zeichens gebildet
ist, basiert auf einer reflektierenden, metallischen Schicht 8, die im Beispiel auf
Aluminium basiert. Die Bereiche "A" besitzen jeweils einen farbkippenden Dünnschichtaufbau,
der in der Reihenfolge eine dem Betrachter zugewandte semitransparente Absorberschicht
8 (im Beispiel eine Cr-Schicht), eine dielektrische Abstandsschicht 9 (im Beispiel
eine SiO
2-Schicht) und eine Reflexionsschicht 10 (im Beispiel eine Al-Schicht) aufweist. Die
Bereiche "A" sind jeweils z.B. in Form eines Musters gebildet. Des Weiteren sind die
farbkippenden Dünnschichtaufbauten der Bereiche "A" jeweils auf einer die Beständigkeit
des jeweiligen farbkippenden Dünnschichtaufbaus verbessernden, an die Reflexionsschicht
10 angrenzenden Chromschicht 11, die eine Schichtdicke von 25nm aufweist, aufgebracht.
Mittels der Chromschicht 11 wird in vorteilhafter Weise die Wirkung hervorgerufen,
dass im Falle des korrosiven Abriebs der Reflexionsschicht 10 des farbkippenden Dünnschichtaufbaus
die reflektierende Funktion der Reflexionsschicht 10 von der unterhalb der Reflexionsschicht
10 angeordneten Chromschicht 11 übernommen wird. Auf diese Weise wird eine ausgesprochen
vorteilhafte Verbesserung der Beständigkeit des farbkippenden Dünnschichtelements
erzielt. Die Bezugsnummer 12 bezeichnet einen einebnenden Lack, gefolgt von einer
optionalen Primerschicht 13 und einer Klebschicht 14, im Beispiel ein Heißsiegellack.
1. Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten, wobei das Sicherheitselement
eine Anordnung mit einem farbkippenden Dünnschichtaufbau und einer für das Verkleben
des Sicherheitselements mit einem damit abzusichernden Wertdokument dienenden Klebschicht
aufweist, wobei der farbkippende Dünnschichtaufbau in der Reihenfolge eine dem Betrachter
zugewandte semitransparente Absorberschicht, eine dielektrische Abstandsschicht und
eine Reflexionsschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der farbkippende Dünnschichtaufbau mittels einer die Beständigkeit des farbkippenden
Dünnschichtaufbaus verbessernden, an die Reflexionsschicht angrenzenden Chromschicht,
die eine Schichtdicke in einem Bereich von 20nm bis 100nm aufweist, in der Sicherheitselement-Anordnung
aufgebracht ist.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei die an die Reflexionsschicht angrenzende
Chromschicht eine Schichtdicke in einem Bereich von 20nm bis 60nm aufweist.
3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei die semitransparente Absorberschicht
eine Cr-Schicht ist, die vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 10nm
bis 100nm, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10nm bis 60nm, aufweist.
4. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Reflexionsschicht eine
Al-Schicht ist, die vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 10nm bis 100nm,
insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10nm bis 60nm, aufweist.
5. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die dielektrische Schicht
eine SiO2-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine Al2O3-Schicht, eine TiO2-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn,
Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist.
6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Sicherheitselement
in der Reihenfolge ein optionales Trägersubstrat, gegebenenfalls eine für das Ablösen
des Trägersubstrats geeignete Releaseschicht, eine Prägelackschicht, einen farbkippenden
Dünnschichtaufbau, der in der Reihenfolge eine dem Betrachter zugewandte semitransparente
Absorberschicht, eine dielektrische Abstandsschicht und eine Reflexionsschicht aufweist,
eine die Beständigkeit des farbkippenden Dünnschichtaufbaus verbessernde, an die Reflexionsschicht
angrenzende Chromschicht und eine für das Verkleben des Sicherheitselements mit einem
damit abzusichernden Wertdokument dienende Klebschicht aufweist.
7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Prägelackschicht mit
einer eingeprägten Reliefstruktur versehen ist und die Reliefstruktur insbesondere
eine diffraktive Struktur, wie etwa ein Hologramm, ein holographisches Gitterbild
oder eine hologrammähnliche Beugungsstruktur, oder eine achromatische Struktur, wie
etwa eine Mattstruktur, oder eine Mikrospiegelanordnung oder ein Blazegitter mit einem
sägezahnartigen Furchenprofil oder eine Fresnellinsen-Anordnung oder eine Kombination
zweier oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente bildet.
8. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Sicherheitselement
ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein Patch bzw. Etikett ist.
9. Wertdokument mit einem Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Wertdokument nach Anspruch 9, wobei das Sicherheitselement in einem transparenten
Fensterbereich des Wertdokuments angeordnet ist.
11. Wertdokument nach Anspruch 9 oder 10, wobei das Wertdokument eine Banknote, insbesondere
eine Papierbanknote, Polymerbanknote oder Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte
ist.