Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kartusche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Derartige Kartuschen sind bereits in vielfältiger Form und Ausgestaltung bekannt
und gebräuchlich. Meist sind solche Kartuschen zweiteilig und bestehen aus Kunststoff
oder einer Metalllegierung, wobei in die Kartusche ein Kolben oder dergleichen eingeschoben
wird, welcher ein auszubringendes Medium in Richtung einer Öffnung, zum Beispiel einer
Düse, aus der Kartusche presst. Bei diesem Medium handelt es sich meist um viskose
Stoffe, beispielsweise Silikone, Kitmassen, Klebstoffe oder Schmierstoffe. Weiterhin
sind Kartuschen bekannt die mehrwandig sind, so dass eine innenliegende Wand, beispielsweise
als ein Schlauchbeutel ausgebildet, durch einen Kolben zusammengestaucht wird, wobei
eine Aussenwand unverändert bleibt.
[0003] Hier ergeben sich erhebliche Nachteile, da die Haltbarkeit des Füllmediums, wie beispielsweise
Silikone oder Dichtmassen bei diesen Kartuschen sehr begrenzt ist und die Füllmedien
nur maximal 12 Monate verwendbar sind bevor sie durch Undichtigkeiten der Kartusche
und Diffusion unbrauchbar werden. Bei Klebstoffen ist diese Verwendbarkeit sogar nur
bis zum 9 Monate gegeben. Weiterhin besteht nach Anbruch der Kartusche immer wieder
das Problem, dass sich der Kolben an der Kartuscheninnenwand festsetzt, da sich aushärtbare
Füllmedien vorwiegend in dem Bereich des teilweise vorangeschobenen Kolbens an der
Umgebungsluft aushärtet. Herkömmliche Kolbensysteme sind im Bereich des eingesetzten
Kolbens nicht diffusionsdicht.
[0004] Weiterhin kommt es bei anderen bekannten Kartuschensystemen, die dieses Problem zu
verhindern suchen, zu unkontrollierbaren und unregelmäßigen Stauchungen der innenliegenden
Wandungen, was zu einer erschwerten Ausbringung des Füllmediums führt oder dazu, dass
die Kartusche nicht mehr entleert werden kann und damit unbrauchbar wird.
[0005] Zudem besteht das Problem bei diesen und anderen herkömmlichen Kartuschen, dass ein
hoher Materialeinsatz benötigt wird und damit auch viel Abfall entsteht. Auch ist
das Abfallvolumen recht hoch, da sich die bisherigen herkömmlichen Kartuschen mit
zunehmender Entleerung nicht verkleinern, sondern ihre ursprüngliche Größe und Form
beibehalten.
[0006] So wird beispielsweise in der
DE 93 11 227 U1 ein Ausdrückkolben für einen hohlzylindrischen Vorratsbehälter aus Aluminium mit
deckeiseitigem Verschlussteil mit Ausgabeöffnung für stark diffundierende Stoffe offenbart.
[0007] In der
DE 44 00 358 A1 wird ein Behälter mit einer plastisch verformbaren, zylindrischen oder prismatischen
Umfangswand offenbart, wobei ein verschlossener Boden an einem hinteren Ende des Behälters
und ein zum Öffnen des Behälters an seinem vorderen Ende vorgesehenes Element angeordnet
ist und wobei die Umfangswand in Richtung auf das vordere Ende des Behälters durch
Stauchung in Zusammenhang mit an der Umfangswand angeordneten Kerben zusammendrückbar
ist. Die dadurch erzeugten Kerbenreihen erzeugen während des Zusammendrückens neue
Kerbenreihen bis die gesamte Umfangswand sich in Falten um ein becherförmiges Formstück
gelegt haben.
[0008] In der
DE 20 2022 101 808 U1 wird ferner eine Kartusche zur Aufnahme und Verarbeitung von Baustoffen offenbart,
umfassend einen Kartuschenzylinder, einen Kartuschenkopf sowie einen verschiebbaren
kolbenartigen Kartuschenboden.
[0009] In der
DE 196 11 266 B4 wird eine Kartusche für pastöse Materialien, bestehend aus einer von einem Mantel
mit Düsenboden gebildeten Hülse und einem topfförmigen Treibkolben zum Auspressen
des pastösen Materials durch eine Düse mittels einer Pistole oder einem anderen Treibmittel
offenbart, wobei die Hülse an ihrem düsenfernen Ende mittels einer Siegelfolie verschlossen
ist.
Aufgabe der Erfindung
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik
zu überwinden. Insbesondere soll eine Kartusche bereitgestellt werden, die die Produkthaltbarkeit
des Füllmediums im nicht angebrochenen Zustand, aber auch im angebrochenen Zustand
deutlich verlängert. Dabei soll die Kartusche eine möglichst hohe Diffusionsdichtigkeit
aufweisen. Weiterhin soll diese Kartusche leicht herstellbar sein und wenige Bestandteile
aufweisen. Ferner soll das Abfallvolumen einer entleerten Kartusche zu einer befüllten
Kartusche deutlich reduziert sein. Schließlich soll die Möglichkeit einer Vortemperierung
bzw. Erwärmung der Kartusche für eine bessere Ausbringung des Füllmediums möglich
sein.
Lösung der Aufgabe
[0011] Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0013] In typischen Ausführungsbeispielen weist eine Kartusche für viskose Füllstoffe eine
zylindrische Kartuschenwand auf. Diese Kartuschenwand weist einerseits eine runde
Kartuschenöffnung und gegenüberliegend einen Kartuschenboden auf. Die Kartuschenwand
teilt sich in eine obere Kartuschenwand und eine untere Kartuschenwand auf, wobei
eine weitere Wandstärke der unteren Kartuschenwand geringer ist als eine Wandstärke
der oberen Kartuschenwand. Dies hat den Vorteil, dass die untere Kartuschenwand flexibel
und biegsam ist, wobei hingegen die obere Kartuschenwand vergleichsweise steif und
formstabil in ihrer zylindrischen Ausgestaltung ist.
[0014] Zwischen dem Kartuschenboden und der unteren Kartuschenwand ist eine Stülpfalte angeordnet.
Die Stülpfalte ist eine nur wenige Millimeter, bis wenige Zentimeter lange, aus der
unteren Kartuschenwand hervorgehende U-förmige Biegung, die nach innen und in Richtung
der Kartuschenöffnung um 180 Grad ausgebildet ist.
[0015] Wird der Kartuschenboden, wie vorgesehen durch einen Kolben einer üblichen Kartuschenpistole
oder Kartuschenvorrichtung in Richtung der Kartuschenöffnung gedrückt, setzt sich
die Stülpfalte mit zunehmender Einschubtiefe entlang der unteren Kartuschenwand und
in Richtung der oberen Kartuschenwand fort. Dabei wird die untere Kartuschenwand durch
die Stülpfalte nach innen gebogen und verläuft in diesem Bereich U-förmig. Der derart
nach innen gebogenen Teil der unteren Kartuschenwand liegt dabei an der Innenseite
der Kartuschenwand an. Hierdurch reduziert sich die Größe der Kartusche zunehmend,
so dass das Abfallvolumen einer vollständig entleerten Kartusche im Vergleich zu einer
befüllten Kartusche um 40 bis 50 Prozent verringert ist.
[0016] Der Kartuschenboden weist eine Auswölbung auf die an die Form einer Kartuschenschulter
angepasst ist und wobei die Auswölbung über eine umlaufende Bodenkante mit der Stülpfalte
nahtlos verbunden ist. Dies hat den Vorteil, dass die Kartusche nahezu vollständig
entleert werden kann, da der Kartuschenboden mit der Auswölbung in den Bereich der
Kartuschenöffnung und der Kartuschenschulter eingreifen kann. Weiterhin gewährleistet
die Bodenkante des Kartuschenbodens, dass der Kartuschenboden an der Innenseite der
zylindrischen Kartuschenwand anliegt und Füllmedium nur in sehr geringen und unproblematischen
Mengen in den Zwischenraum zwischen der Bodenkante und der Stülpfalte, also zwischen
die aneinander liegenden Innenseiten der unteren Kartuschenwand gelangen kann. Das
Füllmedium wird dadurch zuverlässig in Richtung der Kartuschenöffnung gedrückt.
[0017] Die Kartuschenöffnung ist rund ausgebildet und weist eine umlaufende Bördelung oder
ein Gewinde auf. Die Bördelung ist eine rund geschwungene Umbiegung des Randes der
Kartuschenöffnung. Die Kartuschenöffnung kann über die Bördelung mit einem Ventilteller
und einer Dichtung mittels Crimpung gasdicht verschlossen werden. Weist die Kartuschenöffnung
ein Gewinde auf, ist ein Schraubverschluss zum Verschließen vorgesehen. Natürlich
sind hier auch andere übliche Verschlusssysteme denkbar und vorgesehen.
[0018] Die Kartusche besteht aus einer Aluminiumlegierung und wird aus einem Stück mittels
eines Extrusionsverfahrens und/oder durch Kaltfließpressen einteilig und nahtlos hergestellt.
Durch diese Verfahren ist es möglich die unterschiedlichen Wandstärken der einzelne
Bereich der Kartusche einfach und genau zu erreichen. Dabei ist die Wandstärke der
oberen Kartuschenwand deutlich dicker, als die weitere Wandstärke der unteren Kartuschenwand.
Dadurch wird eine vorgesehene Umformabarkeit bei der unteren Kartuschenwand erreicht,
welche für den Umstülpungsprozess bei der Stülpfalte wesentlich ist. Hingegen wird
bei der oberen Kartuschenwand eine erhöhte Formstabilität erreicht, welche gewährleistet,
dass die obere Kartuschenwand ihre zylindrische Form beibehält und nicht durch den
ausgeübten Druck der auf den Kartuschenboden einwirkt, zu ungewollten Deformationen
führt.
[0019] Weiterhin kann durch diese Herstellungsverfahren auch erreicht werden, dass die Stärke
des Kartuschenboden vergleichsweise zu den Wandstärken der Kartuschenwand erhöht ist,
so dass auch in diesem Bereich keine ungewollten Verformungen bei der Druckeinwirkung
des Kolbens einer Kartuschenpistole oder Kartuschenvorrichtung entstehen.
[0020] Natürlich ist auch vorgesehen, dass die Kartusche aus einem Kunststoff oder aus einem
Metall oder einer Metalllegierung besteht. Wesentlich hierbei ist, dass das anzuwendende
Herstellungsverfahren und das eingesetzt Material es erlauben, die oben genannten
unterschiedlichen Wandstärkenbereiche der Kartusche zu erzielen, wobei einerseits
eine für den Umstülpungsprozess gute Umformbarkeit und andererseits eine hohe Formstabilität
erforderlich ist.
[0021] Die derart hergestellten Kartuschen sind in unterschiedlichen Größen vorgesehen,
wobei sie kompatibel mit üblichen und gebräuchlichen elektrischen oder pneumatischen
oder manuellen Kartuschenpistolen und Handdruckpistolen oder anderen entsprechenden
Vorrichtungen sind.
[0022] Die erfindungsgemäße Kartusche erleichtert durch das nahtlose Umfalten, den Umstülpungsprozess,
der unteren Kartuschenwand über die Stülpfalte auf einfache Weise den Entleerungsvorgang
der Füllmediums.
[0023] Ein weiterer enormer Vorteil der erfindungsgemäßen Kartusche ist, dass diese im Bereich
des Kartuschenbodens dauerhaft Dicht ist und auch nicht geöffnet werden muss, so dass
keine Austrocknungsprozesse des Füllmedium durch beispielsweise Diffusion erfolgen
könne.
[0024] Weiterhin ist die erfindungsgemäße Kartusche einteilig aus einem Stück hergestellt.
Zudem ist kein zusätzlicher innerer Kolben notwendig der mit dem Füllmedium in Verbindung
steht, welcher verkeilen oder durch Aus- oder Antrocknung des Füllmediums in dem Zylinder
blockieren kann.
[0025] Zudem wird Abfallvolumen eingespart, da sich die Größe der Kartusche mit zunehmender
Entleerung verkleinert, wobei das Volumen einer vollständig entleerten Kartusche im
Vergleich zu einer vollständig befüllten Kartusche um 40 bis 50 Prozent verringert
ist.
[0026] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Kartusche derart ausgelegt ist, dass diese vollständig
oder auch nur partiell einer Wärmebehandlung, sogenanntes Weichglühen, unterzogen
werden kann. Die Kartusche bzw. das Material aus dem die Kartusche hergestellt ist,
ist daher für solche Wärmebehandlungen ausgelegt. Dies hat bei Bedarf den zusätzlichen
Vorteil, die untere Kartuschenwandung für eine bessere und erleichterte Umformbarkeit
bei der Verwendung von hoch viskose Füllstoffe vorzubereiten.
Figurenbeschreibung
[0027] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer längs geschnittenen Kartuschen 1 im Ausgangszustand;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer längs geschnittenen Kartuschen 1 im halb entleerten
Zustand;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer längs geschnittenen Kartuschen 1 im vollständig
entleerten Zustand.
Ausführungsbeispiel
[0028] In den Figuren 1 bis 3 ist jeweils eine erfindungsgemässe Ausführungsform einer Kartuschen
1 in unterschiedlichen Entleerungszuständen geschnitten dargestellt. Dabei wurde aus
Gründen der Übersichtlichkeit auf die Darstellung eines Ventils, einer Düse oder einer
Gewindeöffnung im Bereich einer Kartuschenöffnung 3 verzichtet.
[0029] Die Kartuschen 1 ist Zylinderförmig und weist einerseits einen Kartuschenboden 2
und gegenüberliegend eine Kartuschenöffnung 3 auf. Zwischen dem Kartuschenboden 2
und der Kartuschenöffnung 3 ist eine Kartuschenwand 11 angeordnet, welche sich in
eine obere Kartuschenwand 4 und eine untere Kartuschenwand 5 in etwa zu gleichen Teillängen
aufteilt.
[0030] Eine Wandstärke der obere Kartuschenwand 4 ist dabei stärker als eine weitere Wandstärke
der unteren Kartuschenwand 5.
[0031] Die obere Kartuschenwand 4 geht über eine Kartuschenschulter 8, welche die obere
Kartuschenwand 4 einzieht, in die Kartuschenöffnung 3 über. Ein Durchmesser der Kartuschenöffnung
3 ist dabei geringer als ein Durchmesser der zylindrischen Kartuschenwand 11.
[0032] In dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform weist die Kartuschenöffnung 3 eine runde
und nach aussen verlaufende Bördelung 6 auf. Diese Bördelung 6 ist eine rund geschwungenen
Umbiegung des Randes der Kartuschenöffnung 3. In anderen, nicht dargestellten Ausführungsformen
kann diese Bördelung 6 durch ein Gewinde ersetzt sein.
[0033] Die untere Kartuschenwand 5 ist über eine Stülpfalte 7 mit dem Kartuschenboden 2
verbunden. Die Stülpfalte 7 ist eine, nur wenige Millimeter bis wenige Zentimeter
lange, aus der unteren Kartuschenwand 5 hervorgehende U-förmige Biegung, die nach
innen und in Richtung der Kartuschenöffnung um 180 Grad ausgebildet ist.
[0034] An die Stülpfalte 7 schließt sich, innerhalb der unteren Kartuschenwand 5 der Kartuschenboden
2 an. Der Kartuschenboden 2 weist eine dritte Wandstärke auf, die deutlich stärker
als die weitere Wandstärke der unteren Kartuschenwand 5 und auch stärker als die Wandstärke
der oberen Kartuschenwand 4 ist.
[0035] Weiterhin weist der Kartuschenboden 2 eine Bodenprägung auf. Diese Bodenprägung ist
eine konvex in Richtung der Kartuschenöffnung 2 ausgebildete Auswölbung 9. Diese Auswölbung
9 ist über eine umlaufende Bodenkante 10 mit der Stülpfalte 7 verbunden, wobei die
Bodenkante 10 orthogonal zur unteren Kartuschenwand 5 ausgerichtet ist und ebenfalls
nur wenige Millimeter bis wenige Zentimeter Länge aufweist. Es ist vorgesehen, dass
die Bodenkante 10 dicht an der Innenseite der Kartuschenwand 11, also der unteren
Kartuschenwand 5 und der oberen Kartuschenwand 4 anliegt.
[0036] Die Auswölbung 9 des Kartuschenbodens 2 ist dabei derart gestaltet, dass diese an
die Form der Kartuschenschulter 8 angepasst ist. Dadurch ergibt sich eine möglichst
hohe Restentleerbarkeit der Kartusche 1.
[0037] In der Figur 1 ist die Kartusche 1 in ihrer vollen Länge dargestellt. Dies ist der
Zustand, in dem die Kartusche 1 befüllt wird bzw. vollständig befüllt ist.
[0038] In der Figur 2 ist die Kartusche 1 in einem ca. zur Hälfte entleerten Zustand dargestellt.
Wie zu erkennen ist, ist der Kartuschenboden 2 dabei, ca. um die Hälfte der Länge
der unteren Kartuschenwand 5, in die Kartusche 1 eingestülpt. Die untere Kartuschenwand
5 mit der weiteren Wandstärke, die deutlich geringer ist als die Wandstärke der oberen
Kartuschenwand 4, wird durch das Eindrücken des Kartuschenbodens 2 in Richtung der
Kartuschenöffnung 3 über die Stülpfalte 7 umgefaltet bzw. nach innen gestülpt. Dabei
liegt die Bodenkante 10 dicht an der Innenseite der unteren Kartuschenwand 5 bzw.
der oberen Kartuschenwand 4 an, so dass das Füllmedium in Richtung der Kartuschenöffnung
3 gedrückt wird.
[0039] Wie in Figur 3 ersichtlich ist, setzt sich durch ein zunehmendes Eindrücken des Kartuschenbodens
2 in Richtung der Kartuschenöffnung 3 die Stülpfalte 7 über den unteren Kartuschenboden
5 in Richtung der oberen Kartuschenwand 4 bzw. der Kartuschenschulter 8 fort. Der
Kartuschenboden 2 ist in dieser Darstellung der Kartusche 1 maximal in Richtung der
Kartuschenöffnung 3 eingeschoben, so dass eine maximale Restentleerung der Kartusche
1 gewährleistet ist.
[0040] Bezugnehmend auf die Figuren 1 bis 3 erklärt sich die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Kartusche 1 folgendermassen:
Die erfindungsgemäße Kartusche 1 ist in bevorzugten Ausführungsformen aus einer Aluminiumlegierung
und aus einem Stück durch ein Extrusionsverfahren und/oder durch Kaltfließpressen
hergestellt.
[0041] Über die Kartuschenöffnung 3 wird die Kartusche 1 mit einem Füllmedium, zum Beispiel
einem viskosen Füllstoff befüllt und dann verschlossen, wobei im Fall der Bördelung
6 der Verschluss mittels eines Ventiltellers und einer Dichtung über die Verbindungsart
der Crimpung erfolgt. Im Fall, dass die Kartuschenöffnung 3 einen Schraubverschluss
aufweist, erfolgt der Verschluss über einen Schraubdeckel.
[0042] Die Kartusche 1 ist kompatibel mit zum Beispiel automatischen Schmiervorrichtungen,
elektrischen und/oder pneumatischen und/oder manuellen Kartuschenpistolen und Handdruckpistolen
und kann in eine solche Kartuschenpistolen eingesetzt werden. Dabei liegt ein Kolben
der Kartuschenpistolen auf dem Kartuschenboden 2 auf. Über diesen Kolben der Kartuschenpistolen
erfolgt dann das dosierte Einpressen des Kartuschenbodens 2 in Richtung der Kartuschenöffnung
3.
[0043] Soll das Füllmedium über einen an der Kartuschenöffnung 3 angeordneten Auslass ausgebracht
werden, wird der Kolben der Kartuschenpistolen in Richtung der Kartuschenöffnung 3
bewegt. Dadurch drück sich der Kartuschenboden bedingt durch die Stülpfalte 7 in die
Kartusche 1 ein, wobei sich die Stülpfalte 7 mit zunehmender Eindrucktiefe des Kartuschenbodens
2 über die untere Kartuschenwand 5 fortsetzt.
[0044] Dabei liegt die Bodenkante 10 des Kartuschenbodens 2 dicht an der Innenseite der
unteren Kartuschenwand 5, bzw. der oberen Kartuschenwand 4 an, so dass das Füllmedium
in Richtung des Auslasses an der Kartuschenöffnung 3 gedrückt wird.
[0045] Die Stabilität der Kartusche 1 wird dabei dadurch gewährleistet, dass die Kartuschenwand
11 im oberen Bereich, also bei der oberen Kartuschenwand 4 eine deutlich stärke Wandstärke
aufweist als in ihrem unteren Bereich, der unteren Kartuschenwand 5. Zudem wird weitere
Stabilität durch die Schulterform und Bördelung 6 bzw. dem dort ggf. angeordneten
Gewinde geschaffen, so dass eine ungewollte Verformung der Kartusche 1 bei der Verwendung
ausbleibt.
[0046] Die Kartusche 1 wird bei der Entleerung durch die Einstülpung des Kartuschenbodens
2 in Richtung der Kartuschenöffnung 3 und die sich in Richtung der oberen Kartuschenwand
4 fortsetzenden Stülpfalte 7 immer kürzer bzw. kleiner, dadurch verringert sich das
Abfallvolumen zunehmend bis zu 50 Prozent im vollständig entleerten Zustand.
[0047] Der Kartuschenboden 2 ist mit der konvex in Richtung der Kartuschenöffnung 2 ausgebildete
Auswölbung 9 derart an die Innenseite der Kartuschenschulter 8 angepasst, dass eine
maximale Restentleerung erfolgt, bis der Kartuschenboden 2 an der Innenseite der Kartuschenschulter
8 bzw. der Kartuschenöffnung 3 anliegt.
[0048] Es wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der Übersichtlichkeit die Kartusche 1 in
den Figuren 1 bis 3 ohne ein Füllmedium dargestellt ist.
[0049] Obwohl nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und dargestellt
wurde, ist es offensichtlich, dass der Fachmann zahlreiche Modifikationen hinzufügen
kann, ohne Wesen und Umfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann sich das
Material der Kartusche 1 ändern. Weiterhin sind unterschiedliche Dimensionierungen
denkbar und vorgesehen. Auch können weitere und übliche Verschlusssysteme für die
Kartuschenöffnung 3 vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
1 |
Kartusche |
2 |
Kartuschenboden |
3 |
Kartuschenöffnung |
4 |
obere Kartuschenwand |
5 |
unter Kartuschenwand |
6 |
Bördelung |
7 |
Stülpfalte |
8 |
Kartuschenschulter |
9 |
Auswölbung |
10 |
Bodenkante |
11 |
Kartuschenwand |
12 |
|
13 |
|
14 |
|
15 |
|
1. Kartusche (1) für viskose Füllstoffe mit einer zylindrischen Kartuschenwand (11),
einer Kartuschenöffnung (3) und einem gegenüberliegenden Kartuschenboden (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kartuschenwand (11) eine obere Kartuschenwand (4) und eine untere Kartuschenwand
(5) aufweist, wobei eine weitere Wandstärke der unteren Kartuschenwand (5) geringer
ist als eine Wandstärke der oberen Kartuschenwand (4).
2. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kartuschenboden (2) und der unteren Kartuschenwand (5) eine Stülpfalte
(7) angeordnet ist, die sich mit zunehmender Einschubtiefe des Kartuschenbodens (2)
innerhalb der Kartuschenwand (11) entlang der unteren Kartuschenwand (5) und in Richtung
der oberen Kartuschenwand (4) fortsetzt.
3. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartuschenboden (2) eine Auswölbung (9) aufweist, die an die Form einer Kartuschenschulter
(8) angepasst ist und wobei die Auswölbung (9) über eine umlaufende Bodenkante (10)
mit der Stülpfalte (7) verbunden ist.
4. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartuschenöffnung (3) eine Bördelung (6) oder ein Gewinde aufweist.
5. Kartusche (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartuschenöffnung (3) mit Bördelung (6) mit einem Ventilteller und einer Dichtung
mittels Crimpung verschliessbar ist.
6. Kartusche (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartuschenöffnung (3) mit Gewinde mittels Schraubverschluss verschliessbar ist.
7. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Aluminiumlegierung besteht.
8. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Kunststoff oder aus einem Metall oder einer Metalllegierung besteht.
9. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie mittels eines Extrusionsverfahrens und/oder durch Kaltfließpressen einstückig
hergestellt ist.
10. Kartusche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie kompatibel mit elektrischen oder pneumatischen oder manuellen Kartuschenpistolen
und Handdruckpistolen ist.