[0001] Die Erfindung betrifft eine Zündkerzenelektrode aufweisend einen Elektrodengrundkörper
aus Nickel oder einer Nickel-Basislegierung und eine Elektrodenspitze, wobei die Elektrodenspitze
zumindest an einer von dem Elektrodengrundkörper wegweisenden distalen Seite aus einem
Platingruppenmetall oder aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung besteht.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung zur Herstellung einer Zündkerzenelektrode,
bei dem ein Elektrodengrundkörper aus einer Nickel-Basislegierung bereitgestellt wird,
eine Zündkerzenelektrode hergestellt mit einem solchen Verfahren, eine Zündkerze aufweisend
eine solche Zündkerzenelektrode und ein Verfahren zur Herstellung einer Zündkerze.
[0003] Bisher werden Zündkerzenelektroden meist aus zwei metallischen Materialien hergestellt,
indem eine konventionell hergestellte Edelmetall-Ronde aus beispielsweise IrRh2,5Zr
oder aus IrRh als Elektrodenspitze auf einen Elektrodengrundkörper aus einem kostengünstigeren
metallischen Material wie Nickel oder einer Nickel-Basislegierung oder einem anderen
NichtEdelmetall geschweißt wird. Derartige Zündkerzenelektroden und Verfahren zu deren
Herstellung sind beispielsweise aus der
WO 00/013274 A1, der
US 2020/0321756 A1, der
EP 2133968 B1, der
EP 3378593 A1, der
JP 4392130 B2 und der
DE 10 2019 203 431 A1 bekannt. Die dabei erzeugte Schweißnaht zwischen der Elektrodenspitze und dem Elektrodengrundkörper
hat die Nachteile, dass eine ungleichmäßige Fügezone hinsichtlich Dicke und Homogenität
entsteht, dass nur definierte und gleichmäßige Geometrien wie z.B. Zylinder als geometrische
Form für die Zündkerzenelektrode möglich sind und dass je nach dem angewendeten Schweißverfahren
nur eine außen am Rand umlaufende Schweißnaht erzeugt wird, so dass die Anbindung
nur am Rand der Oberfläche des Elektrodengrundkörpers erfolgt (siehe Figur 8). Dadurch
ist der Übergang zwischen der Elektrodenspitze und dem Elektrodengrundkörper geschwächt,
wodurch die Haltbarkeit (die Standzeit) und die mechanische Stabilität der Zündkerzenelektrode
beeinträchtigt wird. Die gleiche Problematik ergibt sich bei der aus zwei metallischen
Materialien gesinterten Elektrodenspitze nach der
US 2017/0085061 A1, die nach deren Herstellung ebenfalls auf einen Elektrodengrundkörper geschweißt
wird.
[0004] Weitere Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und Zündkerzenelektroden
sind darin zu sehen, dass ein teurer Herstellprozess der Edelmetall-Ronden, nämlich
Walzen eins Blechs auf Wunschdicke und Erodieren oder alternativ Drahtfertigung und
Ablängen, die Fertigung der Elektrodenspitze kostenaufwendig macht.
[0005] Zudem werden lange Fertigungsprozesse benötigt, weil bei der Herstellung der Elektrodenspitze
vom Barren oder vom Blech gearbeitet werden muss. Des Weiteren kann nur eine Herstellung
plastisch formbarer Edelmetall-Legierungen erfolgen. Auch ergibt sich ein Edelmetallverlust
durch Sägen des Edelmetall-Rohlings vor dem Aufschweißen und die Bindung von Edelmetall-Kapital
durch Bearbeitungsverluste und anschließendes Recycling ist ebenfalls erheblich.
[0006] Zudem sind die Möglichkeiten zum Ausformen der Elektrodenspitze begrenzt.
[0007] Aus der
WO 2019/025795 A1 und der
US 2006/028106 A1 sind Verfahren zur Herstellung einer Zündkerzenelektrode mit einem additiven Verfahren
("Additve Manufacturing" - AM) wie 3D-Druck bekannt. Dabei wird eine Elektrodenspitze
schichtweise aus einem Edelmetall auf einen Elektrodengrundkörper aufgebaut beziehungsweise
gefertigt. Auf diese Weise soll und kann erreicht werden, dass auch komplexere Geometrien
als Elektrodenspitzen auf dem Elektrodengrundkörper gefertigt werden können. Allerdings
lassen sich Edelmetalle für Zündkerzenanwendungen nicht ausreichend sicher mit Nickel-Basislegierungen
wie Inconel
® durch additive Herstellungsverfahren verbinden. Bei einem normalen 3D-Druck-Prozess
wird die erste Schicht Pulver mit einer hohen Volumenenergie belichtet. Diese benötigt
man um das Edelmetall aufzuschmelzen und einen dichten Körper in der Verbindungszone
herzustellen. Nachteilig ist hieran, dass derartig gefertigte Zündkerzenelektroden
keine gute beziehungsweise gegenüber geschweißten Edelmetall-Elektrodenspitzen sogar
reduzierte und also verschlechterte Haltbarkeit und Standzeit aufweisen. Die Verbindung
zwischen dem Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze stellt also noch immer
eine Schwachstelle dar. Es wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden, dass
bei den additiven Verfahren zum Aufbringen der Elektrodenspitze auf dem Elektrodengrundkörper,
bei denen das Material der Elektrodenspitze auf den Elektrodengrundkörper mit Strahlung
aufgeschmolzen wird, aufgrund thermischer Spannungen durch das Aufschmelzen und wieder
Erstarren Risse im Bereich einer Verbindungszone, die den Übergang von dem Elektrodengrundkörper
zur Elektrodenspitze bildet, entstehen und so die Verbindungszone geschwächt ist.
Zudem können in der Verbindungszone Poren entstehen, die die Verbindungszone zusätzlich
schwächen. Es wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung des Weiteren gefunden, dass
die Poren durch eine Verdampfung des Materials, insbesondere durch Verdampfen von
Nickel, entstehen.
[0008] Bei additiven Verfahren wie 3D-Druck von Edelmetall auf Nickel oder Nickel-Basislegierung
treten also die Probleme auf, dass zum einen teilweise Material aus dem Elektrodengrundkörper
(z.B. Nickel) verdampft und eine Porosität in der Verbindungszone verursacht und dass
zum anderen sich im Übergangsbereich zwischen Nickel / Nickel-Basislegierung und dem
Edelmetall Spannungen aufgrund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
bilden. Die Spannung können zu Rissen und damit Schwächung der Fügezone führen.
[0009] Ein Einsatz von mit konventionellen Parametern hergestellter Edelmetall-Elektroden
ist aufgrund der Spannung und mangelnder Qualität der Anbindung nicht möglich.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht also darin, die Nachteile des Stands der Technik
zu überwinden. Insbesondere sollen eine Zündkerzenelektrode und ein Verfahren zur
Herstellung einer solchen Zündkerzenelektrode gefunden werden, die beziehungsweise
das sich möglichst kostengünstig und variabel realisieren lässt und für eine kostengünstige
Massenproduktion tauglich ist, so dass die Zündkerzenelektrode stabil und langlebig
ist und dadurch eine hohe und verbesserte Standzeit aufweist.
[0011] Die Aufgaben der Erfindung werden gelöst durch eine Zündkerzenelektrode aufweisend
einen Elektrodengrundkörper aus Nickel oder einer Nickel-Basislegierung und eine Elektrodenspitze,
wobei die Elektrodenspitze zumindest an einer von dem Elektrodengrundkörper weg weisenden
distalen Seite aus einem Platingruppenmetall oder aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung
besteht, wobei die Elektrodenspitze durch additive Fertigung aus einem Grundmaterial
enthaltend zumindest ein Platingruppenmetall mittels Schmelzen und Erstarren schichtweise
auf dem Elektrodengrundkörper gefertigt ist, wobei die Zündkerzenelektrode eine Verbindungszone
an einem Übergang zwischen dem Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze aufweist,
wobei die Verbindungszone durch das Schmelzen und Erstarren bei der additiven Fertigung
entsteht, wobei die Verbindungszone eine Stärke von maximal 400 µm aufweist und wobei
die Verbindungszone sowie der Elektrodengrundkörper und die Elektrodenspitze außerhalb
der Verbindungszone zumindest eines der Erfordernisse A, B und C erfüllen:
- A) in der Verbindungszone liegt eine Zusammensetzung enthaltend zumindest 1 Atom%
Nickel und zumindest 1 Atom% Platingruppenmetall vor und außerhalb der Verbindungszone
liegt im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze eine Zusammensetzung enthaltend
weniger Nickel als in der Verbindungszone oder enthaltend weniger Platingruppenmetall
als in der Verbindungszone vor,
- B) in der Verbindungszone liegt eine höhere Gesamtrisslänge pro µm2 von Rissen in einem Querschliff der Zündkerzenelektrode vor als außerhalb der Verbindungszone
im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze, und
- C) in der Verbindungszone liegt ein größerer mittlerer Porendurchmesser vor als außerhalb
der Verbindungszone im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze.
[0012] Die Erfindung betrifft zusammengefasst eine Zündkerzenelektrode aufweisend einen
Elektrodengrundkörper und eine schichtweise additiv gefertigte Elektrodenspitze enthaltend
ein Platingruppenmetall, wobei die Zündkerzenelektrode eine Verbindungszone aufweist,
die durch Schmelzen und Erstarren entsteht, wobei die Verbindungszone eine Stärke
von maximal 400 µm aufweist und wobei die Verbindungszone und der Elektrodengrundkörper
und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone zumindest eines der Erfordernisse
A, B und C erfüllen:
- A) in der Verbindungszone zumindest 1 Atom% Nickel und zumindest 1 Atom% Platingruppenmetall
und außerhalb weniger Nickel oder weniger Platingruppenmetall;
- B) in der Verbindungszone höhere Gesamtrisslänge pro µm2 von Rissen als außerhalb der Verbindungszone; und
- C) in der Verbindungszone größerer mittlerer Porendurchmesser als außerhalb der Verbindungszone.
[0013] Die Gesamtrisslänge kann bevorzugt mit einem bildgebenden Verfahren bestimmt werden,
beziehungsweise bestimmt sein. Bei der Bestimmung der Gesamtrisslänge muss bei der
Präparation des Querschliffs darauf geachtet werden, dass keine Risse durch die Präparation
entstehen. Bevorzugt kann die Gesamtrisslänge in einem optisch polierten Querschliff
der Zündkerzenelektrode bestimmt werden.
[0014] Unter einem optisch polierten Querschliff wird ein ebener axialer Querschnitt der
Zündkerzenelektrode verstanden, der mit einer Politur endgeschliffen wird, deren Körnung
kleiner ist als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts, bevorzugt mit einer Körnung
von maximal 200 µm, so dass bei der Endpolitur Riefen mit einer Tiefe und mit einer
Breite von maximal 200 nm entstehen. Der Querschnitt enthält eine Achse, die parallel
zur schichtweisen 3D-Aufbaurichtung der additiven Fertigung der Elektrodenspitze verläuft.
Der Querschnitt beziehungsweise die Querschnittsfläche der Zündkerzenelektrode erfolgt
entlang dieser Achse, wobei diese Achse bevorzugt eine zentrale Symmetrieachse der
Zündkerzenelektrode von der Mitte einer proximalen Basis des Elektrodengrundkörpers
der Zündkerzenelektrode zu der distalen Spitze der Elektrodenspitze ist, wobei die
zentrale Symmetrieachse der Zündkerzenelektrode in der Querschnittsfläche liegt.
[0015] Der mittlere Porendurchmesser kann bevorzugt mit einem bildgebenden Verfahren bestimmt
werden, beziehungsweise bestimmt sein, wobei bevorzugt die Porendurchmesser von Poren
in einem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode bestimmt werden.
[0016] Der Querschliff kann durch Schleifen oder durch Schneiden und anschließendes Polieren
der Zündkerzenelektrode erzeugt werden. Dies gilt sowohl für den Querschliff zur Bestimmung
des mittleren Porendurchmessers als auch für den Querschliff zur Bestimmung der Gesamtrisslänge.
[0017] Platingruppenmetalle sind die chemischen Elemente Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh) und
Palladium (Pd) sowie Osmium (Os), Iridium (Ir) und Platin (Pt). Bevorzugte Platingruppenmetalle
sind die chemischen Elemente Ru, Rh, Pd, Ir und Pt. Besonders bevorzugte Platingruppenmetalle
sind die chemischen Elemente Rh und Ir. Am meisten bevorzugt ist das Platingruppenmetall
Iridium und als Platingruppenmetall-Basislegierung eine Iridium-Basislegierung. Iridium
und Rhodium weisen als Zündkerzenspitzen eine besonders hohe Langzeitstabilität im
Gebrauch auf im Vergleich zu anderen Metallen und sogar auch im Vergleich zu anderem
Platingruppenmetallen.
[0018] Das Platingruppenmetall kann selbstverständlich herstellungsbedingte Verunreinigungen
enthalten. Das gleiche gilt für das Nickel beziehungsweise die Nickel-Basislegierung.
[0019] Unter einer Nickel-Basislegierung ist eine metallische Legierung mit zumindest 50
Atom% Nickel zu verstehen. Unter einer Platingruppen-Basislegierung ist dementsprechend
eine metallische Legierung mit zumindest 50 Atom% von zumindest einem der chemischen
Elemente ausgewählt aus der Gruppe, die aus Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium,
Iridium und Platin besteht, zu verstehen. Unter einer Iridium-Basislegierung ist eine
metallische Legierung mit zumindest 50 Atom% Iridium zu verstehen.
[0020] In oder an dem Elektrodengrundkörper kann ein Kupferkern angeordnet sein. Der Elektrodengrundkörper
kann bevorzugt, bis auf gegebenenfalls den Kupferkern, aus Nickel oder einer Nickel-Basislegierung
bestehen.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform erfüllen die Verbindungszone sowie der Elektrodengrundkörper
und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone die Erfordernisse A und B.
[0022] Gemäß einer anderen Ausführungsform erfüllen die Verbindungszone sowie der Elektrodengrundkörper
und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone die Erfordernisse A und C.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfüllen die Verbindungszone sowie der Elektrodengrundkörper
und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone die Erfordernisse B und C.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfüllen die Verbindungszone sowie der Elektrodengrundkörper
und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone das Erfordernis A.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfüllen die Verbindungszone sowie der Elektrodengrundkörper
und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone das Erfordernis B.
[0026] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform erfüllen die Verbindungszone sowie der
Elektrodengrundkörper und die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone das Erfordernis
C.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass in der Verbindungszone eine Zusammensetzung enthaltend
zumindest 5 Atom% Nickel und enthaltend zumindest 5 Atom% Platingruppenmetall vorliegt
und außerhalb der Verbindungszone im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze
weniger Nickel als in der Verbindungszone oder weniger Platingruppenmetall als in
der Verbindungszone enthalten ist, wobei vorzugsweise sich der Gehalt an Nickel und
Platingruppenmetall auf eine Mittelung über eine Standardfläche von zumindest 50 µm
mal 50 µm eines optisch polierten Querschliffs der Zündkerzenelektrode bezieht und
die Verbindungszone in jeder Standardfläche von zumindest 50 µm mal 50 µm eine Mischung
von Nickel und Platingruppenmetall in diesem Bereich aufweist, oder
[0028] in der Verbindungszone eine Zusammensetzung enthaltend zumindest 10 Atom% Nickel
und enthaltend zumindest 10 Atom% Platingruppenmetall vorliegt und außerhalb der Verbindungszone
im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze weniger als 10 Atom% Nickel oder
weniger 10 als Atom% Platingruppenmetall enthalten ist, wobei vorzugsweise sich der
Gehalt an Nickel und Platingruppenmetall auf die Mittelung über eine Standardfläche
von zumindest 50 µm mal 50 µm eines optisch polierten Querschliffs der Zündkerzenelektrode
bezieht und die Verbindungszone in jeder Standardfläche von zumindest 50 µm mal 50
µm eine Mischung von Nickel und Platingruppenmetall in diesem Bereich aufweist.
[0029] Hierdurch wird sichergestellt, dass die Verbindungszone durch eine Mischung der chemischen
Elemente definiert wird.
[0030] Die genaue Messmethode ist dabei unabhängig von deren Eindringtiefe in die Standardfläche
des optisch polierten Querschliffs geeignet. Es kann also beispielsweise eine Energiedispersive
Röntgenanalyse (EDX) eine Wellenlängendispersive Röntgenanalyse (WDX) oder auch eine
Röntgenfluoreszenz-Analyse angewendet werden, um die chemische Zusammensetzung in
dem Querschliff zu bestimmen. Solange immer das gleiche Verfahren als Messmethode
verwendet wird, sind die Messungen dadurch in jedem Fall vergleichbar und dadurch
geeignet. Zudem ist bei dem geschilderten Herstellungsverfahren nicht zu erwarten,
dass in der Ebene des Querschliffs eine andere Zusammensetzung vorhanden ist als im
Bulk.
[0031] Ferner kann vorgesehen sein, dass der Elektrodengrundkörper und die Elektrodenspitze
über eine Verbindungsfläche miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsfläche
innerhalb der Verbindungszone angeordnet ist, wobei die Verbindungszone durch eine
erste Grenzfläche im Elektrodengrundkörper und durch eine zweite Grenzfläche in der
Elektrodenspitze begrenzt ist, wobei die erste Grenzfläche und die zweite Grenzfläche
parallel zu der Verbindungsfläche zwischen dem Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze
liegen, wobei die erste Grenzfläche dadurch definiert ist, dass innerhalb eines Volumens
von 1 µm Dicke ausgehend von der ersten Grenzfläche in Richtung der distalen Seite
der Elektrodenspitze in dem Elektrodengrundkörper eine Zusammensetzung mit einem Anteil
des Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetalle von zumindest 5 Atom% enthalten
ist und in jedem Volumenabschnitt von 1 µm Dicke ausgehend von der ersten Grenzfläche
in Richtung weg von der Verbindungsfläche in dem Elektrodengrundkörper eine Zusammensetzung
mit einem Anteil des Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetalle von weniger
als 5 Atom% enthalten ist und wobei die zweite Grenzfläche dadurch definiert ist,
dass innerhalb eines Volumens von 1 µm Dicke ausgehend von der zweiten Grenzfläche
in Richtung der Verbindungsfläche in der Elektrodenspitze eine Zusammensetzung mit
einem Anteil von Nickel von zumindest 5 Atom% enthalten ist und in jedem Volumenabschnitt
von 1 µm Dicke ausgehend von der zweiten Grenzfläche in Richtung weg von der Verbindungsfläche
in der Elektrodenspitze ein eine Zusammensetzung mit einem Anteil von Nickel von weniger
als 5 Atom% enthalten ist, wobei die Stärke der Verbindungszone der Abstand der ersten
Grenzfläche von der zweiten Grenzfläche ist.
[0032] Hierdurch wird eine besonders leicht nachvollziehbare und auf einfache Weise messbare
Stärke der Verbindungszone gewährleistet.
[0033] Bevorzugt kann die Verbindungsfläche eine Teilfläche der ursprünglichen Oberfläche
des Elektrodengrundkörpers vor dem additiven Aufbringen (Fertigen) der Elektrodenspitze
auf dieser Oberfläche des Elektrodengrundkörpers sein.
[0034] Bevorzugt kann die Verbindungsfläche eine ebene Fläche sein, die im Mittel eine möglichst
gute Näherung an die mikroskopisch gesehen möglicherweise unebene Grenzfläche zwischen
dem Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze bildet. Die Lage der ebenen Verbindungsfläche
kann beispielsweise durch Regression bestimmt werden. Auf die genaue Lage der Verbindungsfläche
kommt es aber nicht an. Es ist ausreichend, die Lage der Verbindungsfläche auch sehr
grob zu schätzen, da die erste Grenzfläche und die zweite Grenzfläche im Rahmen der
Genauigkeit von 1 µm unabhängig von der exakten Positionierung der Verbindungsfläche
bestimmt werden.
[0035] Der Gehalt von Nickel und der Gehalt von Platingruppenmetall kann mittels Energiedispersiver
Röntgenanalyse (EDX) oder mittels Wellenlängendispersiver Röntgenanalyse (WDX) mit
Hilfe eines Elektronenmikroskops oder auch mit Röntgenfluoreszenz bestimmt werden.
Weitere mögliche Analysemethoden sind dem Fachmann bekannt.
[0036] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Elektrodengrundkörper und die Elektrodenspitze
über eine Verbindungsfläche miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsfläche
innerhalb der Verbindungszone angeordnet ist, wobei die Stärke der Verbindungszone
mit Hilfe einer Röntgenanalyse zur Bestimmung eines Gehalts von Platingruppenmetall
oder eines Gehalts von Nickel mit einem Raster-Elektronen-Mikroskop (REM) oder mittels
Röntgenfluoreszenz bestimmt wird, wobei hierzu ein polierter, parallel zur 3D-Aufbaurichtung
verlaufender Querschliff durch die Zündkerzenelektrode analysiert wird, wobei eine
erste Grenzlinie im Querschliff des Elektrodengrundkörpers und eine zweite Grenzlinie
im Querschliff der Elektrodenspitze verläuft und wobei die Verbindungsfläche im Querschliff
der Zündkerzenelektrode eine Verbindungslinie bildet, wobei die erste Grenzlinie und
die zweite Grenzlinie parallel zu der Verbindungslinie im Querschliff zwischen dem
Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze angeordnet sind, wobei die erste Grenzlinie
dadurch definiert ist, dass innerhalb eines Abstands von 1 µm Dicke ausgehend von
der ersten Grenzlinie in Richtung der distalen Seite der Elektrodenspitze in dem Elektrodengrundkörper
eine Zusammensetzung mit einem Anteil des Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetalle
von zumindest 5 Atom% enthalten ist und in jedem Flächenabschnitt von 1 µm Abstand
ausgehend von der ersten Grenzlinie in Richtung weg von der Verbindungslinie in dem
Elektrodengrundkörper eine Zusammensetzung mit einem Anteil des Platingruppenmetalls
oder der Platingruppenmetalle von weniger als 5 Atom% enthalten ist, und wobei die
zweite Grenzlinie dadurch definiert ist, dass innerhalb eines Abstands von 1 µm Dicke
ausgehend von der zweiten Grenzlinie in Richtung der Verbindungslinie in der Elektrodenspitze
eine Zusammensetzung mit einem Anteil von Nickel von zumindest 5 Atom% enthalten ist
und in jedem Flächenabschnitt von 1 µm Abstand ausgehend von der zweiten Grenzfläche
in Richtung weg von der Verbindungslinie in der Elektrodenspitze eine Zusammensetzung
mit einem Anteil von Nickel von weniger als 5 Atom% enthalten ist, wobei die Stärke
der Verbindungszone der Abstand der ersten Grenzlinie von der zweiten Grenzlinie ist.
[0037] Hierdurch wird eine besonders leicht nachvollziehbare und auf einfache Weise mittels
REM messbare Stärke der Verbindungszone gewährleistet.
[0038] Es kann dabei vorgesehen sein, dass eine Längsachse der Elektrodenspitze in der Ebene
des Querschliffs liegt, wobei die Längsachse durch den Schwerpunkt der Elektrodenspitze
und durch den geometrischen Mittelpunkt der Verbindungsfläche verläuft.
[0039] Die Stärke der Verbindungszone kann auch als Dicke der Verbindungzone bezeichnet
werden. Der Begriff Dicke wurde vorliegenden jedoch vermieden, um die Stärke der Verbindungszone
von der Dicke der Grenzfläche zu unterscheiden.
[0040] Das Rasterelektronenmikroskop (REM) kann vorzugsweise ein Zeiss Ultra 55 Gemini REM
sein, das mit einer Feldemissionskathode und einer Beschleunigungsspannung von 20
kV betrieben wird. Als Detektor für die EDX-Messungen kann hierbei ein Oxford-Analysegerät
"AZtec" verwendet werden.
[0041] Die Messung erfolgt bevorzugt integral über die genannte Fläche mit 1 µm Dicke oder
integral in Abschnitten von Flächen mit einer Kantenlänge von 1 µm, wobei aus den
Abschnitten der Gehalt an Platingruppenmetall oder Platingruppenmetallen oder Nickel
durch Mittelwertbildung bestimmt wird.
[0042] Der Querschliff wird vorzugsweise mit einem Schleifpapier mit einer Körnung von kleiner
100 µm poliert und mit einer Diamantpaste bis auf 3 µm endpoliert.
[0043] Als Messverfahren kann bevorzugt eine Wellenlängendispersive Röntgenanalyse (WDX)
oder eine Röntgenfluoreszenz-Analyse oder eine Energiedispersive Röntgenanalyse (EDX)
verwendet werden, besonders bevorzugt ein Oxford-Analysegerät "AZtec" als EDX verwendet
werden.
[0044] Bevorzugt liegt die Verbindungslinie in der Ebene der ursprünglichen Oberfläche des
Elektrodengrundkörpers vor dem additiven Aufbringen der Elektrodenspitze.
[0045] Bevorzugt kann die Verbindungslinie eine gerade Verbindungslinie sein, die im Mittel
eine möglichst gute Näherung an die mikroskopisch gesehen unebene Grenzlinie zwischen
dem Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze bildet. Rechnerisch kann die gerade
Verbindungslinie beispielsweise mit Hilfe einer linearen Regression bestimmt werden,
zum Beispiel indem die gerade Verbindungslinie ausgewählt wird, bei der die Summe
der Quadrate der von der Linie abweichenden Punkte der unebenen Grenzlinie am kleinsten
ist. Die erste Grenzlinie ist bevorzugt ebenfalls eine gerade erste Grenzlinie und
die zweite Grenzlinie ist bevorzugt ebenfalls eine gerade zweite Grenzlinie.
[0046] Die Grenzlinie kann aber auch einfach eine gerade Grenzlinie zwischen zwei Eckpunkten
des Querschliffs sein, wobei in jedem Eckpunkt die Elektrodenspitze, der Elektrodengrundkörper
und die äußere Begrenzung (d.h. zur Umgebung der Zündkerzenelektrode) aufeinandertreffen.
Es kann auch vorgesehen sein, dass die Elektrodenspitze nur einen Teilbereich einer
ebenen Oberfläche des Elektrodengrundkörpers abdeckt, wobei bevorzugt dieser Teilbereich
eine Verbindungsfläche zwischen der Elektrodenspitze und dem Elektrodengrundkörper
bildet. Hierdurch kann eine stabile Verbindung der Elektrodenspitze zum Elektrodengrundkörper
erreicht werden.
[0047] Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Verbindungszone eine Stärke
von maximal 350 µm aufweist, bevorzugt eine Stärke von maximal 300 µm aufweist, besonders
bevorzugt eine Stärke von maximal 250 µm aufweist.
[0048] Hierdurch wird eine langlebigere und stabilere Zündkerzenelektrode bereitgestellt.
[0049] Je kleiner die Verbindungszone ist, desto stabiler und langlebiger ist die Zündkerzenelektrode.
[0050] Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass die Verbindungszone eine Stärke von minimal
50 µm aufweist, bevorzugt eine Stärke von minimal 100 µm aufweist, besonders bevorzugt
eine Stärke von minimal 150 µm aufweist.
[0051] Bei additiven Fertigungsverfahren lassen sich Verbindungszonen mit noch kleinerer
Stärke nur sehr aufwendig herstellen, so dass die genannten Mindeststärken eine kostengünstige
Herstellung der Zündkerzenelektrode sicherstellen.
[0052] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Verbindungszone eine Stärke von minimal
50 µm und maximal 350 µm aufweist, bevorzugt eine Stärke von minimal 100 µm und maximal
300 µm aufweist, besonders bevorzugt eine Stärke von minimal 150 µm und maximal 250
µm aufweist. Auch kann vorgesehen sein, dass die Verbindungszone eine Stärke von minimal
50 µm und maximal 350 µm aufweist, bevorzugt eine Stärke von minimal 50 µm und maximal
300 µm aufweist, besonders bevorzugt eine Stärke von minimal 50 µm und maximal 250
µm aufweist. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass nur
in der Verbindungszone eine Gesamtrisslänge pro µm
2 von Rissen in einem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode messbar
ist und außerhalb der Verbindungszone im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze
keine Risse zur Bestimmung der Gesamtrisslänge pro µm
2 in dem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode messbar sind oder die
Verbindungszone eine höhere Gesamtrisslänge pro µm
2 von Rissen in einem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode aufweist
im Vergleich zur Elektrodenspitze und zum Elektrodengrundkörper außerhalb der Verbindungszone,
wobei bevorzugt die Gesamtrisslänge pro µm
2 von Rissen des optisch polierten Querschliffs in der Verbindungszone zumindest 50%
höher ist als die durchschnittliche Gesamtrisslänge pro µm
2 eines optisch polierten Querschliffs der Elektrodenspitze in einem Abstand von mehr
als 10 µm zur Verbindungszone, besonders bevorzugt die Gesamtrisslänge pro µm
2 von Rissen des optisch polierten Querschliffs in der Verbindungszone zumindest doppelt
so hoch ist wie die durchschnittliche Gesamtrisslänge pro µm
2 eines optisch polierten Querschliffs in der Elektrodenspitze in einem Abstand von
mehr als 10 µm zur Verbindungszone.
[0053] Durch eine dünne Verbindungszone (Stärke weniger als 400 µm), in der eine erhöhte
Gesamtrisslänge pro µm
2 vorliegt, kann eine stabilere und langlebigere Zündkerzenelektrode bereitgestellt
werden im Vergleich zu einer Zündkerzenelektrode mit einer dickeren Verbindungszone.
[0054] Die Gesamtrisslänge pro µm
2 ist definiert als die Summe aller in einer Standardfläche (beispielsweise in einem
Quadrat mit einer Kantenlänge von 1 µm) mit einem definierten und standardisierten
Verfahren gemessenen Längen von Rissen bezogen auf die Fläche der Standardfläche.
Die Längen der Risse können beispielsweise Lichtmikroskopisch oder auch Elektronenmikroskopisch
an dem optisch polierten Querschliff bestimmt werden. Auf die genaue Art und Weise
der Längenbestimmung kommt es dabei nicht an, da für die Bestimmung der Verbindungszone
nur eine relative Gesamtrisslänge pro µm
2 verwendet wird - nämlich die Gesamtrisslänge pro µm
2 innerhalb der Verbindungszone im Vergleich zur Gesamtrisslänge pro µm
2 außerhalb der Verbindungszone im Elektrodengrundkörper und in der Elektrodenspitze.
Es muss also lediglich für die Bestimmung der Gesamtrisslänge pro µm
2 in der Verbindungszone und in der Elektrodenspitze und in dem Elektrodengrundkörper
immer das gleiche Messverfahren (gegebenenfalls mit der gleichen Probenvorbereitung
für den optisch polierten Querschliff) verwendet werden.
[0055] Bei der Bestimmung der Gesamtrisslänge pro µm
2 sollte vorzugsweise innerhalb der Verbindungszone zumindest eine Gesamtrisslänge
pro µm
2 von zumindest 1 µm/µm
2 messbar sein. Dann kann das Messverfahren als zur Bestimmung der Gesamtrisslänge
pro µm
2 besonders gut geeignet angesehen werden. Beispielsweise kann hierzu ein optisch polierter
Querschliff oder ein optisch polierter Querschnitt mit einem Auflichtmikroskop (beispielsweise
des Typs Leica, DM6000M) bei einer Vergrößerung zwischen 50 und 500 mit einer Kamera
aufgenommen werden, bevorzugt bei einer Vergrößerung von 200 aufgenommen und anschließend
mit einer Bildanalyse-Software ausgewertet werden. Eine optisch polierte Oberfläche
weist von dem Poliermittel verursachte Riefen mit einer Breite von weniger als 200
nm auf, die grundsätzlich von Rissen unterscheidbar sind. Die Risslänge eines Risses
kann beispielsweise durch eine entsprechende Gefügeanalyse rechnerisch bestimmt werden,
zum Beispiel durch die Länge eines Polygonzugs entlang einer dunklen Linie in dem
Lichtmikroskopisch aufgenommenem Bild. Bei der Auswertung kann beispielsweise die
Software von Imagic "Imagic IMS" verwendet werden.
[0056] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Gesamtrisslänge pro µm
2 durch eine Analyse und Summierung der Risslängen von Rissen auf Bildern von optisch
polierten Querschliffen mit einem Lichtmikroskop oder mit einem Raster-Elektronen-Mikroskop
(REM) erfolgt.
[0057] Hierdurch ist der Wert der Gesamtrisslänge pro µm
2 besonders gut standardisierbar.
[0058] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Gesamtrisslänge pro µm
2 in der Verbindungszone maximal 0,1 µm/µm
2 beträgt, bevorzugt maximal 0,05 µm/µm
2 beträgt, besonders bevorzugt maximal 0,02 µm/µm
2 beträgt.
[0059] Eine geringe Gesamtrisslänge pro µm
2 bewirkt eine höhere Haltbarkeit und Langlebigkeit der Zündkerzenelektrode.
[0060] Auch kann vorgesehen sein, dass die Gesamtrisslänge pro µm
2 in der Verbindungszone mindestens 0,001 µm/µm
2 beträgt, bevorzugt mindestens 0,005 µm/µm
2 beträgt, besonders bevorzugt mindestens 0,01 µm/µm
2 beträgt.
[0061] Hierdurch lässt sich die Verbindungszone deutlich von ihrer Umgebung unterscheiden.
[0062] Die Messung erfolgt dabei vorzugsweise Lichtmikroskopisch mit einem Lichtmikroskop
Leica, DM6000M mit Auflicht bei einer Vergrößerung von 200 einer optisch polierten
Oberfläche eines Querschliffs der Zündkerzenelektrode.
[0063] Die Risslänge pro µm
2 wird besonders bevorzugt mit der Software von Imagic "Imagic IMS" bestimmt.
[0064] Es kann vorgesehen sein, dass die Verbindungszone einen höheren mittleren Porendurchmesser
aufweist im Vergleich zur Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone, bevorzugt
einen zumindest 50% höheren mittleren Porendurchmesser aufweist als der mittlere Porendurchmesser
der Elektrodenspitze in einem Abstand von mehr als 10 µm zur Verbindungszone, besonders
bevorzugt einen zumindest doppelt so hohen mittleren Porendurchmesser aufweist als
der mittlere Porendurchmesser der Elektrodenspitze und des Elektrodengrundkörpers
in einem Abstand von mehr als 10 µm zur Verbindungszone. Hierdurch wird die Verbindungszone
genauer spezifiziert und definiert.
[0065] Der mittlere Porendurchmesser kann beispielsweise bestimmt werden durch den Mittelwert
aller mittleren oder maximalen Durchmesser aller sichtbarer Poren oder aller Poren
mit einem Mindestdurchmesser. Die Durchmesser der Poren können beispielsweise Lichtmikroskopisch
oder auch Elektronenmikroskopisch in einem optisch polierten Querschliff oder Querschnitt
bestimmt werden. Auf die genaue Art und Weise der Bestimmung der Durchmesser der Poren
kommt es dabei nicht an, da für die Bestimmung der Verbindungszone und deren Stärke
nur ein relativer mittlerer Porendurchmesser verwendet wird - also der Vergleich der
mittleren Porendurchmesser innerhalb der Verbindungszone und außerhalb der Verbindungzone.
Es muss also lediglich für die Bestimmung des mittleren Porendurchmessers in der Verbindungszone
und in der Elektrodenspitze und in dem Elektrodengrundkörper immer das gleiche standardisierte
Messverfahren (gegebenenfalls mit der gleichen Probenvorbereitung) verwendet werden.
[0066] Bei der Bestimmung des mittleren Porendurchmessers sollten vorzugsweise innerhalb
der Verbindungszone zumindest 5 Poren pro 0,0625 mm
2 ausmessbar sein. Dann kann das Messverfahren als zur Bestimmung des mittleren Porendurchmessers
gut geeignet angesehen werden. Beispielsweise kann hierzu ein optisch polierter ebener
Querschliff oder ein optisch polierter ebener Querschnitt mit einem Auflichtmikroskop
(beispielsweise des Typs Leica, DM6000M) bei einer Vergrößerung zwischen 50 und 500
aufgenommen werden, bevorzugt bei einer Vergrößerung von 200 aufgenommen werden. Eine
optisch polierte Oberfläche weist von dem Poliermittel verursachte Riefen mit einer
Breite auf, die kleiner ist als die Wellenlänge des verwendeten Lichts, beispielsweise
kleiner als 200 nm. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass ein Schleifpapier
oder einer eine Schleifpaste mit Schleifpartikeln von maximal 100 nm Durchmesser verwendet
werden. Der mittlere Porendurchmesser kann beispielsweise durch eine entsprechende
Gefügeanalyse rechnerisch bestimmt werden, zum Beispiel durch die Bestimmung von maximalen
und minimalen Durchmessern von dunkel erscheinenden Poren in einem Lichtmikroskopisch
aufgenommenen Bild. Zur Auswertung kann beispielsweise eine Software von Imagic "Imagic
IMS" verwendet werden.
[0067] Auch kann vorgesehen sein, dass der mittlere Porendurchmesser in der Verbindungszone
maximal 50 µm beträgt, bevorzugt maximal 35 µm beträgt, besonders bevorzugt maximal
25 µm beträgt.
[0068] Hierdurch wird eine stabilere Verbindungszone und damit eine stabilere Zündkerzenelektrode
bereitgestellt.
[0069] Ferner kann vorgesehen sein, dass der mittlere Porendurchmesser in der Verbindungszone
mindestens 3 µm beträgt, bevorzugt mindestens 5 µm beträgt, besonders bevorzugt mindestens
10 µm beträgt.
[0070] Hierdurch lässt sich die Verbindungszone deutlich von ihrer Umgebung unterscheiden.
[0071] Die Messung erfolgt dabei Lichtmikroskopisch mit einem Lichtmikroskop Leica, DM6000M
mit Auflicht bei einer Vergrößerung von 200 einer optisch polierten Oberfläche eines
Querschliffs der Zündkerzenelektrode. Der mittlere Porendurchmesser wurde mit der
Software von Imagic "Imagic IMS" bestimmt, indem der Mittelwert des maximalen Durchmessers
aller messbaren Poren bestimmt wurde.
[0072] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Nickel-Basislegierung zumindest 50 Gew% Nickel
enthält, bevorzugt zumindest 80 Gew% Nickel.
[0073] Derartige Nickel-Basis-Legierungen sind besonders gut als Elektrodengrundkörper einsetzbar.
Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Nickel-Basislegierung eine Inconel-Legierung
oder eine Nickel-Basislegierung mit Chrom als zweithäufigster Nebenkomponente ist,
wobei bevorzugt die Nickel-Basislegierung mit Chrom als zweithäufigster Nebenkomponente
zusätzlich zumindest eines der chemischen Elemente enthält, die ausgewählt ist aus
der Gruppe, die aus Eisen, Molybdän, Niob, Kobalt, Mangan, Kupfer, Aluminium, Titan,
Silizium, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor und Bor besteht.
[0074] Derartige Nickel-Basis-Legierungen sind besonders gut als Elektrodengrundkörper einsetzbar.
Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass das Platingruppenmetall ausgewählt ist aus
der Gruppe, die aus Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Iridium (Ir) und
Platin (Pt) besteht, oder das Platingruppenmetall oder die Platingruppenmetalle der
Platingruppenmetall-Basislegierung ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Ruthenium
(Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Iridium (Ir) und Platin (Pt) besteht, wobei bevorzugt
das Platingruppenmetall ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Rhodium (Rh) und Iridium
(Ir) besteht, oder das Platingruppenmetall oder die Platingruppenmetalle der Platingruppenmetall-Basislegierung
ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Rhodium (Rh) und Iridium (Ir) besteht, wobei
besonders bevorzugt die Elektrodenspitze aus einer Iridium-Basislegierung besteht,
ganz besonders bevorzugt aus einer Iridium-Basislegierung enthaltend Rhodium als zweithäufigste
Komponente und mindestens 0,1 Gew% bis maximal 1 Gew% Zirkonium.
[0075] Diese Platingruppenmetalle sind besonders gut als Elektrodenspitzen einsetzbar und
bewirken eine hohe Haltbarkeit und Langlebigkeit der damit gefertigten Zündkerzenelektroden.
[0076] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone
aus dem Platingruppenmetall oder aus der Platingruppenmetall-Basislegierung besteht,
wobei bevorzugt die Elektrodenspitze aus dem Platingruppenmetall und einer Platingruppenmetall-Basislegierung
oder aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung besteht.
[0077] Dass die Elektrodenspitze außerhalb der Verbindungszone aus dem Platingruppenmetall
oder aus der Platingruppenmetall-Basislegierung besteht, bedeutet, dass die Elektrodenspitze
außerhalb der Verbindungszone bis auf Verunreinigungen aus dem Platingruppenmetall
oder aus der Platingruppenmetall-Basislegierung besteht. Der Fachmann weiß, dass ein
gewisses Maß an Verunreinigungen nicht oder nicht mit vertretbarem Aufwand zu verhindern
sind. Hierdurch wird eine hohe Stabilität der Zündkerzenelektrode erreicht.
[0078] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass ein Grundmaterial, aus dem die Elektrodenspitze
additiv gefertigt ist, ein Pulver ist, bevorzugt ein metallisches Pulver ist, besonders
bevorzugt ein Pulver aus einem Platingruppenmetall oder aus mehreren Platingruppenmetallen
oder aus zumindest einer Platingruppenmetall-Basislegierung ist.
[0079] Hierdurch wird die Herstellung der Elektrodenspitze vereinfacht.
[0080] Auch kann das Pulver selbstverständlich nicht vermeidbare oder nicht mit vertretbarem
Aufwand vermeidbare Verunreinigungen enthalten.
[0081] Es kann vorgesehen sein, dass die Elektrodenspitze im Bereich der Verbindung zum
Elektrodengrundkörper einen größeren Durchmesser aufweist als die restlichen Bereiche
der Elektrodenspitze.
[0082] Hierdurch wird eine zusätzliche Verminderung der Rissausbildung erreicht.
[0083] Vorzugsweise wird die Zündkerzenelektrode mit einem nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt.
[0084] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben werden auch gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung einer Zündkerzenelektrode, das Verfahren aufweisend
die folgenden Schritte:
- A) Bereitstellen eines Elektrodengrundkörpers aus Nickel oder einer Nickel-Basislegierung;
- B) Auftragen einer Schicht eines Grundmaterials aus einem Platingruppenmetall oder
aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung auf einer Oberfläche des Elektrodengrundkörpers;
- C) Verschmelzen der Schicht des Grundmaterials mit dem Elektrodengrundkörper mittels
Strahlung mit einer Volumenenergie in einem unteren Volumenenergiebereich zur Herstellung
einer ersten Schicht des Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetall-Basislegierung
auf der Oberfläche des Elektrodengrundkörpers;
- D) Auftragen weiterer Schichten des Grundmaterials auf der ersten Schicht des Platingruppenmetalls
oder der Platingruppenmetall-Basislegierung und Verschmelzen der weiteren Schichten
des Grundmaterials mit der darunter angeordneten bereits verschmolzenen Schicht des
Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetall-Basislegierung mittels Strahlung
mit einer Volumenenergie im unteren Volumenenergiebereich zur Herstellung einer Übergangszone
aus dem Platingruppenmetall oder der Platingruppenmetall-Basislegierung; und
- E) Auftragen weiterer Schichten des Grundmaterials auf der Übergangszone und Verschmelzen
des Pulvers mit der darunter angeordneten bereits verschmolzenen Schicht des Platingruppenmetalls
oder der Platingruppenmetall-Basislegierung mittels Strahlung mit einer Volumenenergie
in einem oberen Volumenenergiebereich zur Herstellung der restlichen Elektrodenspitze
aus dem Platingruppenmetall oder der Platingruppenmetall-Basislegierung, wobei die
Volumenenergien im oberen Volumenenergiebereich im Durchschnitt zumindest 5% höher
sind als die Volumenenergien im unteren Volumenenergiebereich.
[0085] Die Volumenenergie ist die Leistung die pro Volumeneinheit (pro mm
3) und pro Zeiteinheit (pro Sekunde) mit der Strahlung in die Schicht des Grundmaterials
und möglicherweise auch zum Teil des darunter angeordneten Materials eingestrahlt
wird. Die Volumenenergie ist die Laserleistung geteilt durch die Scangeschwindigkeit
des Lasers mal dem Spurabstand des Lasers mal der Schichtdicke (der Schicht in der
die Energie absorbiert wird) und hat die Einheit W / ((mm/s) * mm *mm), was der Einheit
J / mm
3 entspricht.
[0086] Bevorzugt sind die Volumenenergien im oberen Volumenenergiebereich im Durchschnitt
zumindest 6% höher als die Volumenenergien im unteren Volumenenergiebereich. Besonders
bevorzugt sind die Volumenenergien im oberen Volumenenergiebereich im Durchschnitt
8% höher als die Volumenenergien im unteren Volumenenergiebereich.
[0087] Die Volumenenergie kann im unteren Volumenenergiebereich reduziert werden durch eine
Reduktion der Leistung, mit der die Strahlungsquelle, wie beispielsweise und bevorzugt
ein Laser, betrieben wird oder durch eine Veränderung des Hatchabstands oder durch
die Geschwindigkeit, mit der die Strahlung über die Oberfläche der Schichten des Grundmaterials
geführt wird, oder durch eine Kombination von zumindest zwei dieser drei Maßnahmen.
Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Nickel-Basislegierung zumindest 70 Gew% Nickel
enthält, bevorzugt zumindest 80 Gew% Nickel.
[0088] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Nickel-Basislegierung eine Inconel-Legierung
oder eine Nickel-Basislegierung mit Chrom als zweithäufigster Nebenkomponente ist.
[0089] Besonders bevorzugt ist die Nickel-Basislegierung eine Nickel-Basislegierung mit
Chrom als zweithäufigster Nebenkomponente und enthält zusätzlich zumindest eines der
chemischen Elemente, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Eisen, Molybdän, Niob,
Kobalt, Mangan, Kupfer, Aluminium, Titan, Silizium, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor
und Bor besteht. Vorzugsweise wird mit dem Verfahren ein erfindungsgemäße Zündkerzenelektrode
hergestellt. Bei erfindungsgemäßen Verfahren kann vorgesehen sein, dass in Schritt
C) und in Schritt D) die Strahlung mit einem ersten Hatchabstand über das Pulver geführt
wird und in Schritt E) die Strahlung mit einem zweiten Hatchabstand über das Pulver
geführt wird, wobei der zweite Hatchabstand kleiner ist als der erste Hatchabstand.
[0090] Hiermit ist die Volumenenergie in den Schritten C) und D) im Vergleich zur Volumenenergie
im Schritt E) reduziert und so auf einfache Weise das erfindungsgemäße Verfahren umgesetzt.
Der Hatchabstand ist der Abstand zweier paralleler Scanvektoren und ist der Abstand
zwischen zwei Linien, entlang denen das Pulver lokal mit der Strahlung, insbesondere
mit einem Laserstrahl oder auch mit einem Elektronenstrahl, aufgeschmolzen wird.
[0091] Es kann auch vorgesehen sein, dass mindestens 2 und maximal 30 Schichten des Grundmaterials
in den Schritten C) und D) mit der Volumenenergie im unteren Volumenenergiebereich
verschmolzen werden und mindestens 2 Schichten des Grundmaterials in Schritt E) mit
der Volumenenergie im oberen Volumenenergiebereich verschmolzen werden, wobei bevorzugt
mindestens 10 und maximal 25 Schichten des Grundmaterials in den Schritten C) und
D) mit der Volumenenergie im unteren Volumenenergiebereich verschmolzen werden und
wobei besonders bevorzugt 20 Schichten des Grundmaterials in den Schritten C) und
D) mit der Volumenenergie im oberen Volumenenergiebereich verschmolzen werden.
[0092] Hierdurch gelingt es die Verbindung der Elektrodenspitze zum Elektrodengrundkörper
stabil auszubilden und gleichzeitig die Stärke der Verbindungszone möglichst gering
zu halten. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Platingruppenmetall ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Iridium (Ir)
und Platin (Pt) besteht, oder das Platingruppenmetall oder die Platingruppenmetalle
der Platingruppenmetall-Basislegierung ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Ruthenium
(Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Iridium (Ir) und Platin (Pt) besteht, wobei bevorzugt
das Platingruppenmetall ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Rhodium (Rh) und Iridium
(Ir) besteht, oder das Platingruppenmetall oder die Platingruppenmetalle der Platingruppenmetall-Basislegierung
ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Rhodium (Rh) und Iridium (Ir) besteht, wobei
besonders bevorzugt das Pulver aus einer Iridium-Basislegierung besteht, ganz besonders
bevorzugt aus einer Iridium-Basislegierung enthaltend Rhodium als zweithäufigste Komponente
und mindestens 0,1 at% bis maximal 1 at% Zirkonium.
[0093] Diese Platingruppenmetalle sind besonders gut als Elektrodenspitzen einsetzbar und
bewirken eine hohe Haltbarkeit und Langlebigkeit der damit gefertigten Zündkerzenelektroden.
[0094] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Volumenenergien des unteren Volumenenergiebereichs
bei maximal 13,75 J/mm
3 liegen und die Volumenenergien des oberen Volumenenergiebereichs oberhalb von 14,17
J/mm
3 liegen, wobei bevorzugt der untere Volumenenergiebereich von minimal 12,5 J/mm
3 bis maximal 13,75 J/mm
3 reicht und der obere Volumenenergiebereich von minimal 14,17 J/mm
3 bis maximal 16,7 J/mm
3 reicht.
[0095] Diese Volumenenergiebereiche sind für die Anwendung gebräuchlicher additiver Verfahren
wie Laserzonenschmelzen besonders gut geeignet.
[0096] Auch kann vorgesehen sein, dass das Grundmaterial, aus dem die Elektrodenspitze additiv
gefertigt wird, ein Pulver ist, bevorzugt ein metallisches Pulver ist, besonders bevorzugt
Pulver aus einem Platingruppenmetall oder aus mehrerer Platingruppenmetallen oder
aus zumindest einer Platingruppenmetall-Basislegierung ist.
[0097] Derartige Pulver sind als Grundmaterial besonders einfach aufzutragen und durch lokales
Schmelzen gut mit den darunter liegenden Schichten zu verbinden.
[0098] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Pulver Partikelgrößen im Bereich zwischen 0,1
µm und maximal 100 µm aufweist, bevorzugt das Pulver Partikelgrößen im Bereich zwischen
5 µm und maximal 50 µm aufweist.
[0099] Pulver diese Partikelgrößen sind einfach zu prozessieren.
[0100] Die Partikelverteilungen können beispielsweise mit Hilfe von Siebfraktionen bestimmt
werden, indem das Pulver durch Siebe (insbesondere eines Siebturms) mit unterschiedlichen
(insbesondere abnehmenden) Maschenweiten gesiebt werden, die jeweils Pulver ab oder
über einer bestimmten Korngröße zurückhalten. Die Partikelgrößen können aber auch
mittels Laserdiffraktion in einem flüssigen Medium oder trocken bestimmt werden, z.B.
mit einem Mastersizer 3000.
[0101] Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, dass das Verschmelzen mit einem Laserstrahl
oder mit einem Elektronenstrahl erfolgt, bevorzugt mit einem Laserstrahl erfolgt.
[0102] Die Strahlung eines Lasers lässt sich lokal stark begrenzt und gut gesteuert zum
Schmelzen des Grundmaterials verwenden.
[0103] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass mit dem Verfahren eine erfindungsgemäße Zündkerzenelektrode
hergestellt wird.
[0104] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben werden auch gelöst durch
eine Zündkerzenelektrode hergestellt mit einem erfindungsgemäßen Verfahren, durch
eine Zündkerze aufweisend eine erfindungsgemäße Zündkerzenelektrode und durch ein
Verfahren zur Herstellung einer Zündkerze, bei dem eine erfindungsgemäße Zündkerzenelektrode
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt und anschließend benachbart zu einer
zweiten Zündkerzenelektrode befestigt wird, bevorzugt benachbart und gegenüberliegend
zu einer zweiten Zündkerzenelektrode befestigt wird.
[0105] Bevorzugt ist die zweite Zündkerzenelektrode ebenfalls mit einem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt.
[0106] Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass es durch eine mindestens
zweistufigen Prozess bei dem additiven Auftragen / Fertigen der Elektrodenspitze auf
den Elektrodengrundkörper, bei dem die erste(n) Schicht(en) der Elektrodenspitze aus
dem Platingruppenmetall mit einer reduzierten Volumenenergie auf dem Elektrodengrundkörper
aufgeschmolzen wird, gelingt, eine Verbindungszone mit einer geringen Stärke von maximal
400 µm oder weniger zu gewährleisten, wobei die Zündkerzenelektrode innerhalb der
Verbindungszone durch Risse, Poren und/oder den Materialübergang als solchen (also
einen Gradienten in der Mischung der chemischen Elemente des Elektrodengrundkörpers
mit der Elektrodenspitze) geschwächt ist und außerhalb im Elektrodengrundkörper und
in der Elektrodenspitze nicht oder weniger geschwächt ist. Durch die vergleichsweise
geringe Stärke der Verbindungszone wird eine langlebigere Zündkerzenelektrode mit
einer höheren Standzeit im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten und
mit additiver Fertigung hergestellten Zündkerzenelektroden erreicht.
[0107] Da im Rahmen der vorliegenden Erfindung gefunden wurde, dass die Verbindungszone
eine Schwachstelle der Zündkerzenelektrode darstellt und deren Lebensdauer beziehungsweise
Standzeit nachteilig beeinflusst, kann eine Verbesserung erfindungsgemäß dadurch erreicht
werden, dass die Verbindungszone eine möglichst geringe Stärke (beziehungsweise Dicke)
aufweist. Hierfür musste aber zunächst eine Möglichkeit gefunden werden, wie eine
solche Verbindungszone mit geringerer Stärke herstellbar ist.
[0108] Auf den Elektrodengrundkörper aus Nickel oder Nickel-Basislegierung wird eine Verbindungszone
mit reduzierter Volumenenergie gedruckt. In der Verbindungzone können kleine Stege
parallel zur Verbindungsfläche zwischen dem Elektrodengrundkörper und der Elektrodenspitze
ausgebildet sein, die dann die proximale Unterseite der Elektrodenspitze mit der distalen
Oberseite des Elektrodengrundkörpers (als Bauplatte) verbinden. Dadurch werden mechanische
Spannungen reduziert, die aufgrund der unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
zwischen Elektrodenspitze und Elektrodengrundkörper auftreten.
[0109] Die ersten Schichten können hierzu bei der additiven Fertigung erfindungsgemäß mit
einer reduzierten Energie und/oder einem größerem Hatchabstand belichtet beziehungsweise
bestrahlt werden und zwar nach Möglichkeit derart, dass die Leistung der verwendeten
Strahlung noch ausreicht das Platingruppenmetall der Elektrodenspitze an das Nickel
beziehungsweise die Nickel-Basislegierung zu binden, aber die Leistung der verwendeten
Strahlung nicht so hoch ist, dass zu viel Nickel aus dem Elektrodengrundkörper verdampft.
Vorzugsweise erst nach ein paar Schichten (zwischen 2 und 30 Schichten) wird die Energiedichte
beziehungsweise die Volumenenergie auf die Werte erhöht, die für den restlichen Aufbau
der Elektrodenspitze optimal sind. Der Vorteil ist, dass in dem Übergangsbereich der
Verbindungszone aus dem Elektrodengrundkörper keine Metalle abdampfen beziehungsweise
kein oder kaum Nickel abdampft und damit die Verbindungszone nicht so porös ist und
die thermisch induzierten mechanischen Spannungen und dadurch die Rissausbildungen
nicht so hoch sind. Erkennbar treten darum weniger Risse in der Verbindungszone auf,
wie im Folgenden anhand von Untersuchungen gezeigt wird.
[0110] Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode mit einem erfindungsgemäßen
Verfahren ist weniger Edelmetall-Einsatz und weniger Edelmetall-Bindung (infolge Standard-Fertigung
der Edelmetall-Elektrodenspitze aus einem Blech) notwendig. Zudem werden Fertigungsschritte
eingespart, da kein Schweißen der Elektrodenspitze auf den Elektrodengrundkörper erfolgt.
Auf diese Weise kann eine kostengünstigere Fertigung der Zündkerzenelektrode erreicht
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht durch die Anwendung additiver Fertigung
wie 3D-Druck zudem speziellere Geometrien für die Zündkerzenelektrode. Zum Beispiel
kann die Elektrodenspitze als Zylinder, als Spitze, als Kegel oder als Kegelstumpf
gefertigt werden, ohne dass hierfür Teile der Elektrodenspitze entfernt werden müssten.
In eigenen Versuchen zeigte sich eine vergleichbare technische Performance hinsichtlich
dem Verschleißgradienten im Vergleich zu derzeit kommerziell erhältlichen Zündkerzenelektroden,
wie beispielsweise die Zündkerzenelektroden von "Federal Mogul", Z212, 14FR-4 DIU
und "Denso" GE2-3 M14DDI mit aufgeschweißten Edelmetall-Elektrodenspitzen aus IrRh10.
Die Schweißverbindungen konventionell gefertigter Edelmetall-Zündkerzen stellen immer
eine Schwachstelle dar, die durch additive Fertigung vermieden werden kann.
[0111] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von acht schematisch
dargestellten Figuren und einem Ablaufdiagramm erläutert, ohne jedoch dabei die Erfindung
zu beschränken. Dabei zeigt:
Figur 1: eine schematische Querschnittansicht einer erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode,
die mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist;
Figur 2: eine REM-Aufnahme eines Teilbereichs eines Querschliffs durch eine erfindungsgemäße
Zündkerzenelektrode, hergestellt mit einem erfindungsgemäßen Verfahren;
Figur 3: eine lichtmikroskopische Aufnahme eines Ausschnitts eines Querschliffs einer
Zündkerzenelektrode, hergestellt mit einem erfindungsgemäßen Verfahren, im Bereich
der Verbindungszone;
Figur 4: eine REM-Aufnahme eines Teilbereichs eines Querschliffs durch eine additiv
hergestellte Zündkerzenelektrode nach dem Stand der Technik als Vergleich;
Figur 5: eine lichtmikroskopische Aufnahme eines Ausschnitts eines Querschliffs durch
die Zündkerzenelektrode nach dem Stand der Technik als Vergleich nach Figur 4 im Bereich
der Verbindungszone als Vergleich;
Figur 6: Vier Fotographien einer erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode nach dem Betrieb
der Zündkerzenelektrode mit unterschiedlichen Anzahlen von Zündvorgängen (Events)
und Anfangs- und Endgewicht;
Figur 7: Vier Fotographien einer Zündkerzenelektrode nach dem Stand der Technik nach
dem Betrieb der Zündkerzenelektrode mit unterschiedlichen Anzahlen von Zündvorgängen
(Events) als Vergleich und Anfangs- und Endgewicht;
Figur 8: eine lichtmikroskopische Aufnahme durch eine durch Aufschweißen einer Edelmetall-Elektrodenspitze
hergestellten Zündkerzenelektrode nach dem Stand der Technik; und
Figur 9: ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0112] In den Figuren werden teilweise für gleiche oder gleichartige Teile die gleichen
Bezugszeichen verwendet. So wird die Stärke der Verbindungzonen 4, 24, 44 bei unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen und Vergleichsbeispielen immer durch den Buchstaben S gekennzeichnet
und so werden für die beiden Ausführungen nach Figur 2 und Figur 3 die gleichen Bezugszeichen
verwendet, um die Vergleichbarkeit der Ausführungsbeispiele zu verbessern.
[0113] Figur 1 zeigt eine schematische Querschnittansicht einer erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode
1, die mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Der Querschnitt enthält
die Längsachse der Zündkerzenelektrode 1. Die Zündkerzenelektrode 1 weist einen Elektrodengrundkörper
2 auf, der aus Nickel oder aus einer Nickel-Basislegierung besteht. Alternativ kann
auch ein Kupfer-Kern (nicht gezeigt) in dem Elektrodengrundkörper angeordnet sein.
[0114] Auf einer distalen (und vorzugsweise ebenen) Oberfläche 8 des Elektrodengrundkörpers
2 kann eine schichtweise Elektrodenspitze 3 aufgedruckt sein, wobei die Elektrodenspitze
3 aus zumindest einem Platingruppenmetall oder aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung
besteht. Der Elektrodengrundkörper 2 und die Elektrodenspitze 3 sind in guter Näherung
zylindrisch geformt. Beim Aufdrucken der Elektrodenspitze 3 entsteht eine Verbindungszone
4, die sich durch eine Durchmischung der chemischen Elemente des Elektrodengrundkörpers
2 und der Elektrodenspitze 3, insbesondere von Nickel mit dem zumindest einen Platingruppenmetall,
auszeichnet und/oder sich durch eine im Vergleich zu den restlichen Bereichen der
Elektrodenspitze 3 und des Elektrodengrundkörpers 2 höhere Porosität und/oder höhere
Gesamtrisslänge (pro µm
2) auszeichnet.
[0115] Bei der erfindungsgemäßen Zündelektrode 1 und beim erfindungsgemäßen Verfahren werden
zumindest die beiden ersten Schichten der Elektrodenspitze 3 auf der distalen Oberfläche
8 des Elektrodengrundkörpers 2 mit einer geringeren Volumenenergie mit einer Strahlung
(vorzugsweise ein Laserstrahl, wobei auch ein Elektronenstrahl möglich ist) aufgeschmolzen
als die nachfolgenden Schichten, die die Elektrodenspitze 3 bis zu einer distalen
Vorderseite 7 der Elektrodenspitze 3 bilden. Zur Herstellung der Schichten der Elektrodenspitze
3 können beispielsweise pulverförmige Partikel aus zumindest einem Platingruppenmetall
oder einer Platingruppenmetall-Basislegierung als Grundmaterial auf der distalen Oberfläche
8 des Elektrodengrundkörpers 2 oder auf bereits mit dem Elektrodengrundkörper 2 verbundenen
Schichten aufgetragen werden und mit der Strahlung zumindest bereichsweise aufgeschmolzen
werden. Derartige Verfahren sind dem Fachmann aus dem 3D-Druck bekannt. Dabei sind
die Volumenenergien in einem oberen Volumenenergiebereich zur Herstellung der distalen
Seite der Elektrodenspitze 3 im Durchschnitt zumindest 5% höher als die Volumenenergien
in einem unteren Volumenenergiebereich zur Herstellung der proximalen Seite der Elektrodenspitze
3 auf der distalen Oberfläche 8 des Elektrodengrundkörpers 2. Dabei kann der Eintrag
der Volumenenergie beispielsweise in zwei Stufen erfolgen oder auch beispielsweise
umso größer werden, je mehr Schichten bereits aufgetragen wurden.
[0116] Die mit den ersten Schichten hergestellten Bereiche der Elektrodenspitze 3, die mit
reduzierter Volumenenergie aufgedruckt werden, weisen dabei bevorzugt einen größeren
Durchmesser auf, als die restlichen Bereiche der Elektrodenspitze 3. Hierdurch wird
eine zusätzliche Verminderung der Rissausbildung erreicht.
[0117] Die Verbindungszone 4 kann unterteilt werden in eine Durchmischungszone 5 im Elektrodengrundkörper
2 und in eine Übergangszone 6 in der Elektrodenspitze 3.
[0118] Die Durchmischungszone 5 entsteht durch ein Anschmelzen der distalen Oberfläche 8
des Elektrodengrundkörpers 2 beim Aufschmelzen der ersten paar Schichten der Elektrodenspitze
3. Die Durchmischungszone 5 kann durch eine erste Grenzfläche 10 begrenzt sein, bis
zu der eine Durchmischung der chemischen Elemente der Elektrodenspitze 3 und des Elektrodengrundkörpers
2 und/oder durch eine verstärkte Rissbildung und/oder Porenausbildung im Vergleich
zu benachbarten Bereichen außerhalb der Durchmischungszone 5 im Elektrodengrundkörper
2 erkennbar ist. Die erste Grenzfläche 10 ist dabei parallel zu einer Verbindungsfläche
angeordnet, die eine Teilfläche der distalen Oberfläche 8 des Elektrodengrundkörpers
2 bildet und die die Verbindung zwischen dem Elektrodengrundkörper 2 und der Elektrodenspitze
3 bildet. Poren können dabei durch Verdampfen von Nickel aus der Durchmischungszone
5 des Elektrodengrundkörpers 2 entstehen. Durch die geringere Volumenenergie beim
Herstellen der ersten Schichten (der proximalen Unterseite) der Elektrodenspitze 3
wird die Eindringtiefe der Strahlung reduziert und die Tiefe der Durchmischungszone
5 im Elektrodengrundkörper 2 geringgehalten.
[0119] Die Übergangszone 6 in der Elektrodenspitze 3 entsteht durch eine Durchmischung des
Materials der Elektrodenspitze 3 mit dem Material des Elektrodengrundkörpers 2 beim
Aufschmelzen der ersten paar Schichten. Die Übergangszone 6 kann durch eine zweite
Grenzfläche 12 begrenzt sein, bis zu der eine Durchmischung der chemischen Elemente
der Elektrodenspitze 3 und des Elektrodengrundkörpers 2 und/oder durch eine verstärkte
Rissbildung und/oder Porenausbildung im Vergleich zu benachbarten Bereichen außerhalb
der Übergangszone 6 in der Elektrodenspitze 3 erkennbar ist und von der Umgebung in
der Elektrodenspitze 3 abgrenzbar ist. Die zweite Grenzfläche 12 ist dabei parallel
zu der Verbindungsfläche angeordnet, die eine Teilfläche der distalen Oberfläche 8
des Elektrodengrundkörpers 2 bildet und die die Verbindung zwischen dem Elektrodengrundkörper
2 und der Elektrodenspitze 3 bildet. Poren können durch nicht vollständiges Aufschmelzen
des Materials der Elektrodenspitze 3 und Risse durch thermische induzierte mechanische
Spannungen beim Abkühlen der ersten Schichten auf dem Elektrodengrundkörper 2 entstehen,
die von unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien des
Elektrodengrundkörpers 2 und der Elektrodenspitze 3 verursacht werden.
[0120] Aufgrund der geringeren Volumenenergie ist die Stärke S der Verbindungszone 4 geringer
als bei bekannten Verfahren mit aufgedruckten Elektrodenspitzen und bei bekannten
Zündkerzenelektroden mit aufgedruckten Elektrodenspitzen. Dies ist im Folgenden durch
vergleichende Messungen gezeigt.
[0121] Figur 2 zeigt eine REM-Aufnahme eines Teilbereichs eines Querschliffs durch eine
erfindungsgemäße Zündkerzenelektrode, hergestellt mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
und Figur 3 eine lichtmikroskopische Aufnahme eines Ausschnitts eines Querschliffs
durch eine mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Zündkerzenelektrode
im Bereich ihrer Verbindungszone 24. Der Querschnitt enthält die Längsachse der Zündkerzenelektrode.
Die Zündkerzenelektroden der Figuren 2 und 3 wurden mit den gleichen Parametern hinsichtlich
Volumenenergie, dem verwendeten Pulver und den verwendeten Schichtdicken hergestellt.
Die Zündkerzenelektrode der Figur 2 unterscheidet sich hinsichtlich der Herstellung
von der Zündkerzenelektrode noch Figur 3 dadurch, dass die einen Sockelbereich in
der Verbindung zur Grenzfläche aufweist.
[0122] Die Zündkerzenelektrode nach den Figuren 2 und 3 weist einen Elektrodengrundkörper
22 auf, der aus Nickel besteht. Alternativ kann auch ein Kupfer-Kern (nicht gezeigt)
in dem Elektrodengrundkörper angeordnet sein.
[0123] Auf einer distalen (und vorzugsweise ebenen) Oberfläche 28 des Elektrodengrundkörpers
22 kann eine schichtweise Elektrodenspitze 23 aufgedruckt sein, wobei die Elektrodenspitze
23 aus einer IrRh10-Legierung bestehend aus Iridium und Rhodium im Gewichts-Verhältnis
von 9:1 Iridium/Rhodium sowie aus darstellungsbedingten Verunreinigungen der Metalle
Iridium und Rhodium. Der Elektrodengrundkörper 22 und die Elektrodenspitze 23 sind
in guter Näherung zylindrisch geformt. Andere Geometrien insbesondere für die Elektrodenspitze
23 aber auch für den Elektrodengrundkörper 22 sind jedoch erfindungsgemäß ohne weiteres
möglich.
[0124] Die mit den ersten Schichten hergestellten Bereiche der Elektrodenspitze 23, die
mit reduzierter Volumenenergie aufgedruckt werden, weisen dabei bevorzugt einen größeren
Durchmesser auf, als die restlichen Bereiche der Elektrodenspitze 23. Die Elektrodenspitze
23 kann dadurch zwei zylindrische Bereiche mit unterschiedlichem Durchmesser aufweisen.
Hierdurch wird eine zusätzliche Verminderung der Rissausbildung erreicht.
[0125] Beim Aufdrucken der Elektrodenspitze 23 entsteht die Verbindungszone 24, die sich
durch eine Durchmischung der chemischen Elemente des Elektrodengrundkörpers 22 und
der Elektrodenspitze 23, hier von Nickel mit Iridium und Rhodium, auszeichnet und/oder
sich durch eine im Vergleich zu den restlichen Bereichen der Elektrodenspitze 23 und
des Elektrodengrundkörpers 22 höhere Porosität und/oder Gesamtrisslänge (pro µm
2) problemlos abgrenzen lässt. Der Übergang ist dabei vor allem im REM recht deutlich
zu erkennen und dadurch gut abgrenzbar.
[0126] Bei den erfindungsgemäßen Zündelektroden nach den Figuren 2 und 3 und beim erfindungsgemäßen
Verfahren wurden zumindest die ersten zwanzig Schichten der Elektrodenspitze 23 auf
der distalen Oberfläche 28 des Elektrodengrundkörpers 22 mit einer geringeren Volumenenergie
mit einer Laserstrahlung (wobei alternativ auch ein Elektronenstrahl möglich ist)
aufgeschmolzen als die nachfolgenden Schichten, die die Elektrodenspitze 23 bis zu
einer distalen Vorderseite 27 der Elektrodenspitze 23 bilden. Alternativ können auch
mehr oder weniger der ersten Schichten mit reduzierter Volumenenergie hergestellt
werden, vorzugsweise zwischen zwei und dreißig der ersten Schichten.
[0127] Zur Herstellung der Schichten der Elektrodenspitze 23 wurden pulverförmige Partikel
aus einer IrRh10-Legierung als Grundmaterial auf der distalen Oberfläche 28 des Elektrodengrundkörpers
22 oder auf bereits mit dem Elektrodengrundkörper 22 verbundenen Schichten aufgetragen
und mit der Laserstrahlung zumindest bereichsweise aufgeschmolzen. Derartige Verfahren
sind dem Fachmann aus dem 3D-Druck bekannt. Dabei waren die Volumenenergien in einem
oberen Volumenenergiebereich zur Herstellung der distalen Seite der Elektrodenspitze
23 mit 14,6 J/mm
3etwa 9% höher als die Volumenenergien mit 13,42 J/mm
3zur Herstellung der ersten zwanzig Schichten der proximalen Seite der Elektrodenspitze
23 auf der distalen Oberfläche 28 des Elektrodengrundkörpers 22. Alternativ kann die
Volumenenergie auch sukzessive von 13,42 J/mm
3 auf 14,6 J/mm
3 erhöht werden.
[0128] Die Verbindungszone 24 kann unterteilt werden in eine Durchmischungszone 25 im Elektrodengrundkörper
22 und in eine Übergangszone 26 in der Elektrodenspitze 23.
[0129] Die Durchmischungszone 25 entsteht durch ein Anschmelzen der distalen Oberfläche
28 des Elektrodengrundkörpers 22 beim Aufschmelzen der ersten und der ersten paar
Schichten der Elektrodenspitze 23. Die Durchmischungszone 25 kann durch eine erste
Grenzfläche 30 begrenzt sein, bis zu der eine Durchmischung der chemischen Elemente
der Elektrodenspitze 23 und des Elektrodengrundkörpers 22 und/oder durch eine verstärkte
Rissbildung und/oder Porenausbildung im Vergleich zu benachbarten Bereichen außerhalb
der Durchmischungszone 25 im Elektrodengrundkörper 22 erkennbar ist. Die erste Grenzfläche
30 ist dabei parallel zu einer Verbindungsfläche angeordnet, die eine Teilfläche der
distalen Oberfläche 28 des Elektrodengrundkörpers 22 bildet und die die Verbindung
zwischen dem Elektrodengrundkörper 22 und der Elektrodenspitze 23 bildet. Poren 36
(siehe Figur 3) können dabei durch Verdampfen von Nickel aus der Durchmischungszone
25 des Elektrodengrundkörpers 22 entstehen. Durch die geringere Volumenenergie beim
Herstellen der ersten Schichten (der proximalen Unterseite) der Elektrodenspitze 23
wird die Eindringtiefe der Strahlung reduziert und die Tiefe der Durchmischungszone
25 im Elektrodengrundkörper 22 geringgehalten.
[0130] Die Übergangszone 26 in der Elektrodenspitze 23 entsteht durch eine Durchmischung
des Materials der Elektrodenspitze 23 mit dem Material des Elektrodengrundkörpers
22 beim Aufschmelzen der ersten Schichten des Materials für die Elektrodenspitze 23.
Die Übergangszone 26 kann durch eine zweite Grenzfläche 32 begrenzt sein, bis zu der
eine Durchmischung der chemischen Elemente der Elektrodenspitze 23 und des Elektrodengrundkörpers
22 und/oder durch eine verstärkte Rissbildung und/oder Porenausbildung im Vergleich
zu benachbarten Bereichen außerhalb der Übergangszone 26 in der Elektrodenspitze 23
erkennbar ist. Die zweite Grenzfläche 32 ist dabei parallel zu der Verbindungsfläche
angeordnet, die eine Teilfläche der distalen Oberfläche 28 des Elektrodengrundkörpers
22 bildet und die die Verbindung zwischen dem Elektrodengrundkörper 22 und der Elektrodenspitze
23 bildet. Poren können durch nicht vollständiges Aufschmelzen des Materials der Elektrodenspitze
23 und Risse 34 durch thermische induzierte mechanische Spannungen beim Abkühlen der
ersten Schichten auf dem Elektrodengrundkörper 22 entstehen, die von unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien des Elektrodengrundkörpers 22
und der Elektrodenspitze 23 verursacht werden. Aufgrund der geringeren Volumenenergie
bei den ersten zwanzig Schichten der Elektrodenspitze 23 ist die Stärke S der Verbindungszone
24 mit etwa 250 µm geringer als bei bekannten Verfahren mit aufgedruckten Elektrodenspitzen
und bei bekannten Zündkerzenelektroden mit aufgedruckten Elektrodenspitzen, wie sich
im Vergleich mit den Figuren 4 und 5 erkennen lässt, die eine REM-Aufnahme eines Teilbereichs
eines Querschliffs durch eine Zündkerzenelektrode nach dem Stand der Technik mit einer
additiv aufgedruckten Elektrodenspitze bei gleichbleibender Volumenenergie (Figur
4) und eine lichtmikroskopische Aufnahme (Figur 5) eines Ausschnitts eines Querschliffs
durch die Zündkerzenelektrode nach Figur 4 im Bereich der Verbindungszone als Vergleich
zeigen. Der Querschliff enthält die Längsachse der Zündkerzenelektrode.
[0131] Die Zündkerzenelektrode nach den Figuren 4 und 5 weist einen Elektrodengrundkörper
42 auf, der aus einer Nickel-Basislegierung besteht.
[0132] Auf einer distalen Oberfläche 48 des Elektrodengrundkörpers 42 ist eine schichtweise
Elektrodenspitze 43 aufgedruckt, wobei die Elektrodenspitze 43 aus einer IrRh10-Legierung
bestehend aus Iridium und Rhodium im Verhältnis von 9:1 Iridium/Rhodium sowie aus
darstellungsbedingten Verunreinigungen der Metalle Iridium und Rhodium. Beim Aufdrucken
der Elektrodenspitze 43 entsteht die Verbindungszone 44, die sich durch eine Durchmischung
der chemischen Elemente des Elektrodengrundkörpers 42 und der Elektrodenspitze 43,
hier von Nickel (aus der Nickel-Basislegierung) mit Iridium und Rhodium, auszeichnet
und/oder sich durch eine im Vergleich zu den restlichen Bereichen der Elektrodenspitze
43 und des Elektrodengrundkörpers 42 höhere Porosität und/oder Gesamtrisslänge (pro
µm
2) auszeichnet. Bei der Zündelektrode nach Figur 4 und 5 werden alle Schichten der
Elektrodenspitze 43 auf der distalen Oberfläche 48 der mit der gleichen Volumenenergie
mit einer Laserstrahlung aufgeschmolzen. Zur Herstellung der Schichten der Elektrodenspitze
43 wurden pulverförmige Partikel aus IrRh10-Legierung als Grundmaterial auf der distalen
Oberfläche 48 des Elektrodengrundkörpers 42 oder auf bereits mit dem Elektrodengrundkörper
42 verbundenen Schichten aufgetragen und mit der Laserstrahlung zumindest bereichsweise
aufgeschmolzen. Derartige Verfahren sind dem Fachmann aus dem 3D-Druck bekannt. Dabei
waren die Volumenenergien zur Herstellung der Elektrodenspitze 43 mit 175 Watt Strahlungsleistung
in den ersten zwanzig Schichten höher im Vergleich zu der nach den Figuren 2 und 3
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zündkerzenelektrode und im Vergleich
zur Volumenenergie bei einem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0133] Die Verbindungszone 44 kann unterteilt werden in eine Durchmischungszone 45 im Elektrodengrundkörper
42 und in eine Übergangszone 46 in der Elektrodenspitze 43.
[0134] Die Durchmischungszone 45 entsteht durch ein Anschmelzen der distalen Oberfläche
48 des Elektrodengrundkörpers 42 beim Aufschmelzen der ersten und der ersten paar
Schichten der Elektrodenspitze 43. Die Durchmischungszone 45 kann durch eine erste
Grenzfläche 50 begrenzt sein, bis zu der eine Durchmischung der chemischen Elemente
der Elektrodenspitze 43 und des Elektrodengrundkörpers 42 und/oder durch eine verstärkte
Rissbildung und/oder Porenausbildung im Vergleich zu benachbarten Bereichen außerhalb
der Durchmischungszone 45 im Elektrodengrundkörper 42 erkennbar ist. Die erste Grenzfläche
50 ist dabei parallel zu einer Verbindungsfläche angeordnet, die eine Teilfläche der
distalen Oberfläche 58 des Elektrodengrundkörpers 42 bildet und die die Verbindung
zwischen dem Elektrodengrundkörper 42 und der Elektrodenspitze 43 bildet. Poren 56
(siehe Figur 5) können dabei durch Verdampfen von Nickel aus der Durchmischungszone
55 des Elektrodengrundkörpers 42 entstehen. Durch die im Vergleich zum erfindungsgemäßen
Verfahren höhere Volumenenergie beim Herstellen der ersten zwanzig Schichten (der
proximalen Unterseite) der Elektrodenspitze 43 fällt die Tiefe der Durchmischungszone
45 im Elektrodengrundkörper 42 im Vergleich höher aus.
[0135] Die Übergangszone 46 in der Elektrodenspitze 43 entsteht durch eine Durchmischung
des Materials der Elektrodenspitze 43 mit dem Material des Elektrodengrundkörpers
42 beim Aufschmelzen der ersten paar Schichten des Materials für die Elektrodenspitze
43. Die Übergangszone 46 kann durch eine zweite Grenzfläche 52 begrenzt sein, bis
zu der eine Durchmischung der chemischen Elemente der Elektrodenspitze 43 und des
Elektrodengrundkörpers 42 und/oder durch eine verstärkte Rissbildung und/oder Porenausbildung
im Vergleich zu benachbarten Bereichen außerhalb der Übergangszone 46 in der Elektrodenspitze
43 erkennbar ist. Die zweite Grenzfläche 52 ist dabei parallel zu der Verbindungsfläche
angeordnet, die eine Teilfläche der distalen Oberfläche 48 des Elektrodengrundkörpers
42 bildet und die die Verbindung zwischen dem Elektrodengrundkörper 42 und der Elektrodenspitze
43 bildet. Poren können durch nicht vollständiges Aufschmelzen des Materials der Elektrodenspitze
43 und Risse 54 durch thermische induzierte mechanische Spannungen beim Abkühlen der
ersten Schichten auf dem Elektrodengrundkörper 42 entstehen, die von unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Materialien des Elektrodengrundkörpers 42
und der Elektrodenspitze 43 verursacht werden.
[0136] Aufgrund der höheren Volumenenergie beim Aufdrucken der ersten zwanzig Schichten
der Elektrodenspitze 43 ist die Stärke S der Verbindungszone 44 mit etwa 450 µm höher
als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei erfindungsgemäßen Zündkerzenelektroden
1 mit aufgedruckten Elektrodenspitzen 3, 23.
[0137] Durch die geringere Stärke S der Verbindungszone 4, 24 wird bei erfindungsgemäßen
Zündkerzenelektroden 1 die Lebensdauer (die Standzeit) der Zündkerzenelektroden 1
erhöht. Zudem zeigen die erfindungsgemäßen Zündkerzenelektroden nach den Figuren 2
und 3 deutlich weniger Risse, eine homogenere Gefügeausbildung sowie kleinere Poren
(aufgrund geringerer Abdampfung) im Vergleich zu der Zündkerzenelektrode nach dem
Stand der Technik nach den Figuren 4 und 5.
[0138] Für die erfindungsgemäße Zündkerzenelektroden nach den Figuren 2 und 3 ergeben sich
Einzelrisslängen von weniger als 100 µm und eine Gesamtrisslänge in der Verbindungszone
24 von 1000/90000 µm/µm
2 = 1/90 µm/µm
2 sowie maximale Porendurchmesser von bis zu 20 µm. Im Vergleich dazu ergeben sich
für konventionell gedruckte Zündkerzenelektroden nach den Figuren 4 und 5 Risslängen
von mehr als 150 µm und eine Gesamtrisslänge in der Verbindungszone 44 von 3000/150000
µm/µm
2 = 1/50 µm/µm
2 sowie maximale Porendurchmesser von bis zu 40 µm.
[0139] Die Werte wurden im REM geometrisch vermessen. Maximallängen und maximale Porendurchmesser
wurden über die gesamte Fügezone ermittelt. Die Risslängen pro µm
2 wurden pro Fügeprocedere aus 5 Flächen der Verbindungszone pro Höhe der Verbindungszone
S (24, 44) und 200 µm Breite als Mittelwert bestimmt.
[0140] Im Folgenden erfolgt ein Vergleich von erfindungsgemäß hergestellten Zündkerzenelektroden,
bei denen eine IrRh10-Legierung als Elektrodenspitze auf einen Elektrodengrundkörper
aus Inconel (Nickel-Basislegierung Inconel 600 = kommerzielle definierte Legierung)
analog dem zu den Figuren 2 und 3 geschilderten erfindungsgemäßen Verfahren aufgedruckt
wurde, mit einer konventionellen kommerziell erhältlichen Zündkerze "Denso" GE2-3
M14DDI, (Elektrodenabschnitt, Kerze schweißgefügt IrRh10-Spitze auf Inconel (Nickel-Basislegierung)
aufgeschweißt).
[0141] Figur 6 zeigt hierzu vier Fotographien der erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode
nach dem Betrieb der Zündkerzenelektrode mit unterschiedlichen Anzahlen von Zündvorgängen,
die als Events bezeichnet sind. Hieraus ergibt sich ein Verschleißgradient pro 10
6 Events von -1,520*10
-3mm
3/10
6 Events und umgerechnet von -3,948*10
-3mm/10
6 Events. Figur 7 zeigt hierzu vier Fotographien der Zündkerzenelektrode "Denso" GE2-3
M14DDI nach dem Stand der Technik nach dem Betrieb mit unterschiedlichen Anzahlen
von Zündvorgängen, die als Events bezeichnet sind. Hieraus ergibt sich ein Verschleißgradient
von -1,821*10
-3mm
3/10
6 Events und von -4,731*10
-3mm/10
6 Events.
[0142] Die zuvor genannten Messungen erfolgten an einem IAV-Zündprüfstand. Der Prüfstand
dient zur Untersuchung von Zündsystemen oder-komponenten unter motornahen Bedingungen.
[0143] Die Prüfstandsausrüstung zur Durchführung der genannten Messungen besteht aus den
folgenden Komponenten:
[0144] Die Versuchskammer ist über ein geschlossenes Rohrleitungssystem mit einem Gebläse
verbunden. Der Innenraum des Gesamtsystems kann über eine Gasdruckflasche mit bis
zu 40 bar Druck beaufschlagt werden, im Versuch 10 bar. Als Gase eigenen sich alle
nicht explosiven Gase und Gasgemische. Im vorliegenden Anwendungsfall ist synthetische
Luft verwendet worden. Mittels einer Drehzahlstellung des Gebläses kann die Durchströmungsgeschwindigkeit
der Kammer zwischen 0 bis 30 m/s definiert beeinflusst werden, im Versuch 20m/s. Die
Gastemperatur in der Kammer ergibt sich durch den Wärmeaustausch mit der Umgebung
und liegt bei ca. 30°C.
[0145] Die gedruckten und kommerzielle erhältlichen Materialproben mit Durchmesser von 0,7
mm (so wie das üblicherweise an Zündkerzen für Pkw-Anwendungen eingesetzt wird) wurden
in der Versuchskammer eingebaut. Der dabei verwendete Kunststoff dient dabei auch
als Isolator, um den auftretenden Durchbruchspannungen bis ca. 26 kV zu widerstehen.
Komplettiert werden diese Aufnehmer in die Zugänge der Versuchskammer eingesetzt.
[0146] Für die vorliegenden Dauerläufe wurden möglichst repräsentative Durchschnittswerte
für die Anzahl an (Zünd-)Events, als auch für die Randbedingungen Gasdichte und Strömungsgeschwindigkeit
gewählt. Hierzu wurden folgende Annahmen getroffen:
- Angenommene Laufleistung: 25000 km
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 50 km/h
- Durchschnittliche Drehzahl des Motors: 2600 min-1
[0147] Mit diesen Annahmen ergeben sich 39 Mio. (Zünd-)Events. Die Zählung der Events erfolgt
mittels eines Impulszählers auf der Primärseite der Zündspule.
[0148] Transformiert auf Motorbedingungen entspricht dieser Betriebspunkt den einem typischen
Randbedingungen eines Ottomotors zum Zeitpunkt des Zündereignisses.
[0149] Für die Strömungsgeschwindigkeit wurden 20 m/s festgelegt, um Funkenverwehungen,
welche nach den ersten Durchbruchsfunken zu weiteren Folgedurchbrüchen bis zur Entladung
der Zündspule führt, darzustellen.
[0150] Die Zündenergie wird durch Serienzündspulen von VW mit ca. 90 mJ bereitgestellt.
Zur Begrenzung des Zündstromes (EMV) wird ein Zündkerzenstecker mit 5 kΩ Impedanz
sowie Hochspannungszündkabel der Marke Beru mit 1 kΩ eingesetzt.
[0151] Vor dem Einbau der Materialproben in die Probenträger, werden diese auf einer Feinwaage
gewogen. Nachfolgend erfolgt der Einbau in den Probenhalter. Dieser wird im Probenträger
eingebaut und der Elektrodenabstand von 0,7 mm wird durch Verschieben der Materialproben
zueinander eingestellt. Anschließend erfolgt eine fotografische Aufnahme mittels eines
Auflichtmikroskops jeweils von der Probenstirnseite (dem Funken zugewandt) also der
distalen Vorderseite der Elektrodenspitzen und den beiden angrenzenden Mantelseiten
für jeden Probenhalter mit Materialprobe. Abschließend werden die Probenträger in
der Versuchskammer montiert.
[0152] Der Versuch startet mit einer Vermessung der Durchbruchspannung für jeden Probenhalter
= eine Elektrodenpaarung. Dazu wird im Sekundärkreis die Spannung mittels eines Tastkopfs
der Firma PinTEC gemessen und mit 25 ms aufgezeichnet. Die Funkenrate beträgt 55,5
[1/s]. Nach bestimmten Abständen wird der Dauerlaufversuch zur Zwischenbefundung nach
8,3; 18,7; 30,8 und 39,1 Millionen Events unterbrochen: Es wurden Sekundärspannungsmessungen
sowie fotografische Aufnahmen des Verschleißverlaufs durchgeführt. Um unzulässig hohen
Elektrodenverschleiß und dadurch einer unzulässigen Vergrößerung des Elektrodenabstands
vorzubeugen, wird der sich durch den Dauerlauf ergebende Elektrodenabstand mittels
Fühllehre mit einer Genauigkeit von ±0,05 mm bestimmt und auf 0,7 mm ggf. erneut justiert.
Am Ende des Dauerlaufes nach 31,9 Millionen Events erfolgen neben der Sekundärspannungsvermessung,
den fotografischen Aufnahmen und der Bestimmung des Elektrodenabstands eine abschließende
Wägung der Materialproben. Aus der Differenzmasse kann über die Dichte der Legierung
auf das abgetragene Volumen geschlossen werden. Dieser Parameter gibt besser über
den Verschleißzustand (Verschleißgradienten) Auskunft als die Messung des Elektrodenabstands.
[0153] Im Ergebnis zeigt sich ein bezüglich Abbrand und Zyklen vergleichbarer Verschleißgradient
der erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode und der konventionellen Zündkerze "Denso"
GE2-3 M14DDI. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren führt also nicht zu einer
reduzierten Lebensdauer (Standzeit) der erfindungsgemäßen Zündkerzenelektrode.
[0154] Figur 8 zeigt eine lichtmikroskopische Aufnahme durch eine durch Aufschweißen einer
Edelmetall-Elektrodenspitze hergestellten Zündkerzenelektrode "Federal Mogul", Z212,
14FR-4 DIU, die mit der Zündkerze "Denso" GE2-3 M14DDI nach dem Stand der Technik
vergleichbar ist. Die Zündkerzenelektrode weist einen Elektrodengrundkörper 62 aus
Inconel und eine Elektrodenspitze 63 aus einer Iridiumlegierung auf. Die Elektrodenspitze
63 ist mit einer Schweißnaht 65 auf eine distale Oberfläche 68 des Elektrodengrundkörpers
62 auf den Elektrodengrundkörper 62 geschweißt. Eine distale Oberfläche 67 der Elektrodenspitze
63 ist zum Zünden von Funken vorgesehen.
[0155] Figur 9 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zunächst wird ein Elektrodengrundkörper aus Nickel oder einer Nickel-Basislegierung,
vorzugsweise mit einer sauberen und ebenen distalen Oberfläche, bereitgestellt. Anschließend
erfolgt der Einbau des Elektrodengrundkörpers in eine Vorrichtung zur additiven Fertigung,
wie beispielsweise einen Pulverbett-basierten 3D-Drucker.
[0156] Anschließend werden mehrere Schichten eines Grundmaterials aus zumindest einem Platingruppenmetall
oder aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung aufgetragen und jeweils einzeln
und nacheinander auf der jeweiligen Auflage mit einer im Vergleich zur optimalen Verbindung
der Schichten reduzierten ersten Volumenenergie E1 Verschmolzen.
[0157] Sobald die gewünschte Schichtstärke der Verbindungszone erreicht ist, werden weitere
Schichten des Grundmaterials aufgetragen und jeweils einzeln und nacheinander auf
der jeweiligen Auflage mit einer Volumenenergie E2 > E1 verschmolzen, wobei die zweite
Volumenenergie E2 vorzugsweise eine optimale Verbindung der Schichten ermöglicht und
zumindest 5% höher ist als die erste Volumenenergie E1. Hierbei kann auch eine spezielle
Formgebung der Elektrodenspitze erzeugt werden.
[0158] Wenn die Elektrodenspitze auf diese Weise mit dem additiven Verfahren fertiggestellt
ist, kann die so gefertigte Zündkerzenelektrode mit der auf dem Elektrodengrundkörper
aufgedruckten Elektrodenspitze entnommen werden und optional gereinigt werden.
[0159] Anschließend kann eine solche Zündkerzenelektrode oder mehrere solche Zündkerzenelektroden
in eine Zündkerze eingebaut werden.
[0160] Die in der voranstehenden Beschreibung, sowie den Ansprüchen, Figuren und Ausführungsbeispielen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0161]
- 1
- Zündkerzenelektrode
- 2, 22, 42
- Elektrodengrundkörper
- 3, 23, 43
- Elektrodenspitze
- 4, 24, 44
- Verbindungszone
- 5, 25, 45
- Durchmischungszone
- 6, 26, 46
- Übergangszone
- 7, 27, 47
- Distale Vorderseite der Elektrodenspitze
- 8, 28, 48
- Distale ebene Oberfläche des Elektrodengrundkörpers
- 9, 29, 49
- Verbindungsfläche
- 10, 30, 50
- Erste Grenzfläche
- 12, 32, 52
- Zweite Grenzfläche
- 34, 54
- Riss
- 36, 56
- Pore
- 62
- Elektrodengrundkörper
- 63
- Elektrodenspitze
- 65
- Schweißnaht
- 67
- Distale Vorderseite der Elektrodenspitze
- 68
- Distale ebene Oberfläche des Elektrodengrundkörpers
- S
- Stärke der Verbindungszone
- E1
- erste Volumenenergie
- E2
- zweite Volumenenergie
1. Zündkerzenelektrode (1) aufweisend einen Elektrodengrundkörper (2, 22) aus Nickel
oder einer Nickel-Basislegierung und eine Elektrodenspitze (3, 23), wobei die Elektrodenspitze
(3, 23) zumindest an einer von dem Elektrodengrundkörper (2, 22) weg weisenden distalen
Seite aus einem Platingruppenmetall oder aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung
besteht, wobei die Elektrodenspitze (3, 23) durch additive Fertigung aus einem Grundmaterial
enthaltend zumindest ein Platingruppenmetall mittels Schmelzen und Erstarren schichtweise
auf dem Elektrodengrundkörper (2, 22) gefertigt ist, wobei die Zündkerzenelektrode
(1) eine Verbindungszone (4, 24) an einem Übergang zwischen dem Elektrodengrundkörper
(2, 22) und der Elektrodenspitze (3, 23) aufweist, wobei die Verbindungszone (4, 24)
durch das Schmelzen und Erstarren bei der additiven Fertigung entsteht, wobei die
Verbindungszone (4, 24) eine Stärke (S) von maximal 400 µm aufweist und wobei die
Verbindungszone (4, 24) sowie der Elektrodengrundkörper (2, 22) und die Elektrodenspitze
(3, 23) außerhalb der Verbindungszone (4, 24) zumindest eines der Erfordernisse A,
B und C erfüllen:
A) in der Verbindungszone (4, 24) liegt eine Zusammensetzung enthaltend zumindest
1 Atom% Nickel und zumindest 1 Atom% Platingruppenmetall vor und außerhalb der Verbindungszone
(4, 24) liegt in der Elektrodenspitze (3, 23) eine Zusammensetzung enthaltend weniger
Nickel als in der Verbindungszone (4, 24) vor und außerhalb der Verbindungszone (4,
24) liegt im Elektrodengrundkörper (2, 22) eine Zusammensetzung enthaltend weniger
Platingruppenmetall als in der Verbindungszone (4, 24) vor,
B) in der Verbindungszone (4, 24) liegt eine höhere Gesamtrisslänge pro µm2 von Rissen (34) in einem Querschliff der Zündkerzenelektrode (1) vor als außerhalb
der Verbindungszone (4, 24) im Elektrodengrundkörper (2, 22) und in der Elektrodenspitze
(3, 23), und
C) in der Verbindungszone (4, 24) liegt ein größerer mittlerer Porendurchmesser vor
als außerhalb der Verbindungszone (4, 24) im Elektrodengrundkörper (2, 22) und in
der Elektrodenspitze (3, 23).
2. Zündkerzenelektrode (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindungszone (4, 24) eine Zusammensetzung enthaltend zumindest 5 Atom%
Nickel und enthaltend zumindest 5 Atom% Platingruppenmetall vorliegt und außerhalb
der Verbindungszone (4, 24) in der Elektrodenspitze (3, 23) weniger Nickel als in
der Verbindungszone (4, 24) enthalten ist und außerhalb der Verbindungszone (4, 24)
im Elektrodengrundkörper (2, 22) weniger Platingruppenmetall als in der Verbindungszone
(4, 24) enthalten ist, wobei vorzugsweise sich der Gehalt an Nickel und Platingruppenmetall
auf eine Mittelung über eine Standardfläche von zumindest 50 µm mal 50 µm eines optisch
polierten Querschliffs der Zündkerzenelektrode (1) bezieht und die Verbindungszone
(4, 24) in jeder Standardfläche von zumindest 50 µm mal 50 µm eine Mischung von Nickel
und Platingruppenmetall in diesem Bereich aufweist, oder
in der Verbindungszone (4, 24) eine chemische Zusammensetzung enthaltend zumindest
10 Atom% Nickel und enthaltend zumindest 10 Atom% Platingruppenmetall vorliegt und
außerhalb der Verbindungszone (4, 24) in der Elektrodenspitze (3, 23) weniger als
10 Atom% Nickel enthalten ist und außerhalb der Verbindungszone (4, 24) im Elektrodengrundkörper
(2, 22) weniger 10 als Atom% Platingruppenmetall enthalten ist, wobei vorzugsweise
sich der Gehalt an Nickel und Platingruppenmetall auf eine Mittelung über eine Standardfläche
von zumindest 50 µm mal 50 µm eines optisch polierten Querschliffs der Zündkerzenelektrode
(1) bezieht und die Verbindungszone (4, 24) in jeder Standardfläche von zumindest
50 µm mal 50 µm eine Mischung von Nickel und Platingruppenmetall in diesem Bereich
aufweist.
3. Zündkerzenelektrode (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodengrundkörper (2, 22) und die Elektrodenspitze (3, 23) über eine Verbindungsfläche
(9, 29) miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsfläche (9, 29) innerhalb
der Verbindungszone (4, 24) angeordnet ist, wobei die Verbindungszone (4, 24) durch
eine erste Grenzfläche (10, 30) im Elektrodengrundkörper (2, 22) und durch eine zweite
Grenzfläche (12, 32) in der Elektrodenspitze (3, 23) begrenzt ist, wobei die erste
Grenzfläche (10, 30) und die zweite Grenzfläche (12, 32) parallel zu der Verbindungsfläche
(9, 29) zwischen dem Elektrodengrundkörper (2, 22) und der Elektrodenspitze (3, 23)
liegen, wobei die erste Grenzfläche (10, 30) dadurch definiert ist, dass innerhalb
eines Volumens von 1 µm Dicke ausgehend von der ersten Grenzfläche (10, 30) in Richtung
der distalen Seite der Elektrodenspitze (3, 23) in dem Elektrodengrundkörper (2, 22)
eine Zusammensetzung mit einem Anteil des Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetalle
von zumindest 5 Atom% enthalten ist und in jedem Volumenabschnitt von 1 µm Dicke ausgehend
von der ersten Grenzfläche (10, 30) in Richtung weg von der Verbindungsfläche (9,
29) in dem Elektrodengrundkörper (2, 22) eine Zusammensetzung mit einem Anteil des
Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetalle von weniger als 5 Atom% enthalten
ist und wobei die zweite Grenzfläche (12, 32) dadurch definiert ist, dass innerhalb
eines Volumens von 1 µm Dicke ausgehend von der zweiten Grenzfläche (12, 32) in Richtung
der Verbindungsfläche (9, 29) in der Elektrodenspitze (3, 23) eine Zusammensetzung
mit einem Anteil von Nickel von zumindest 5 Atom% enthalten ist und in jedem Volumenabschnitt
von 1 µm Dicke ausgehend von der zweiten Grenzfläche (12, 32) in Richtung weg von
der Verbindungsfläche (9, 29) in der Elektrodenspitze (3, 23) ein eine Zusammensetzung
mit einem Anteil von Nickel von weniger als 5 Atom% enthalten ist, wobei die Stärke
(S) der Verbindungszone (4, 24) der Abstand der ersten Grenzfläche (10, 30) von der
zweiten Grenzfläche (12, 32) ist.
4. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Elektrodengrundkörper (2, 22) und die Elektrodenspitze (3, 23) über eine Verbindungsfläche
(9, 29) miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsfläche (9, 29) innerhalb
der Verbindungszone (4, 24) angeordnet ist, wobei die Stärke (S) der Verbindungszone
(4, 24) mit Hilfe einer Röntgenanalyse zur Bestimmung eines Gehalts von Platingruppenmetall
oder eines Gehalts von Nickel mit einem Raster-Elektronen-Mikroskop (REM) oder mittels
Röntgenfluoreszenz bestimmt wird, wobei hierzu ein polierter, parallel zur 3D-Aufbaurichtung
verlaufender Querschliff durch die Zündkerzenelektrode (1) analysiert wird, wobei
eine erste Grenzlinie im Querschliff des Elektrodengrundkörpers (2, 22) und eine zweite
Grenzlinie im Querschliff der Elektrodenspitze (3, 23) verläuft und wobei die Verbindungsfläche
(9, 29) im Querschliff der Zündkerzenelektrode (1) eine Verbindungslinie bildet, wobei
die erste Grenzlinie und die zweite Grenzlinie parallel zu der Verbindungslinie im
Querschliff zwischen dem Elektrodengrundkörper (2, 22) und der Elektrodenspitze (3,
23) angeordnet sind, wobei die erste Grenzlinie dadurch definiert ist, dass innerhalb
eines Abstands von 1 µm Dicke ausgehend von der ersten Grenzlinie in Richtung der
distalen Seite der Elektrodenspitze (3, 23) in dem Elektrodengrundkörper (2, 22) eine
Zusammensetzung mit einem Anteil des Platingruppenmetalls oder der Platingruppenmetalle
von zumindest 5 Atom% enthalten ist und in jedem Flächenabschnitt von 1 µm Abstand
ausgehend von der ersten Grenzlinie in Richtung weg von der Verbindungslinie in dem
Elektrodengrundkörper (2, 22) eine Zusammensetzung mit einem Anteil des Platingruppenmetalls
oder der Platingruppenmetalle von weniger als 5 Atom% enthalten ist, und wobei die
zweite Grenzlinie dadurch definiert ist, dass innerhalb eines Abstands von 1 µm Dicke
ausgehend von der zweiten Grenzlinie in Richtung der Verbindungslinie in der Elektrodenspitze
(3, 23) eine Zusammensetzung mit einem Anteil von Nickel von zumindest 5 Atom% enthalten
ist und in jedem Flächenabschnitt von 1 µm Abstand ausgehend von der zweiten Grenzfläche
(12, 32) in Richtung weg von der Verbindungslinie in der Elektrodenspitze (3, 23)
eine Zusammensetzung mit einem Anteil von Nickel von weniger als 5 Atom% enthalten
ist, wobei die Stärke (S) der Verbindungszone (4, 24) der Abstand der ersten Grenzlinie
von der zweiten Grenzlinie ist.
5. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Elektrodenspitze (3, 23) nur einen Teilbereich einer ebenen Oberfläche (8, 28)
des Elektrodengrundkörpers (2, 22) abdeckt, wobei bevorzugt dieser Teilbereich eine
Verbindungsfläche (9, 29) zwischen der Elektrodenspitze (3, 23) und dem Elektrodengrundkörper
(2, 22) bildet.
6. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungszone (4, 24) eine Stärke (S) von maximal 350 µm aufweist, bevorzugt
eine Stärke (S) von maximal 300 µm aufweist, besonders bevorzugt eine Stärke (S) von
maximal 250 µm aufweist.
7. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
nur in der Verbindungszone (4, 24) eine Gesamtrisslänge pro µm2 von Rissen (34) in einem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode (1)
messbar ist und außerhalb der Verbindungszone (4, 24) im Elektrodengrundkörper (2,
22) und in der Elektrodenspitze (3, 23) keine Risse (34) zur Bestimmung der Gesamtrisslänge
pro µm2 in dem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode (1) messbar sind oder
die Verbindungszone (4, 24) eine höhere Gesamtrisslänge pro µm2 von Rissen (34) in einem optisch polierten Querschliff der Zündkerzenelektrode (1)
aufweist im Vergleich zur Elektrodenspitze (3, 23) und zum Elektrodengrundkörper (2,
22) außerhalb der Verbindungszone (4, 24), wobei bevorzugt die Gesamtrisslänge pro
µm2 von Rissen (34) des optisch polierten Querschliffs in der Verbindungszone (4, 24)
zumindest 50% höher ist als die durchschnittliche Gesamtrisslänge pro µm2 eines optisch polierten Querschliffs der Elektrodenspitze (3, 23) in einem Abstand
von mehr als 10 µm zur Verbindungszone (4, 24), besonders bevorzugt die Gesamtrisslänge
pro µm2 von Rissen (34) des optisch polierten Querschliffs in der Verbindungszone (4, 24)
zumindest doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Gesamtrisslänge pro µm2 eines optisch polierten Querschliffs in der Elektrodenspitze (3, 23) in einem Abstand
von mehr als 10 µm zur Verbindungszone (4, 24).
8. Zündkerzenelektrode (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtrisslänge pro µm2 durch eine Analyse und Summierung der Risslängen von Rissen (34) auf Bildern von
optisch polierten Querschliffen mit einem Lichtmikroskop oder mit einem Raster-Elektronen-Mikroskop
(REM) erfolgt.
9. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gesamtrisslänge pro µm2 in der Verbindungszone (4, 24) maximal 0,1 µm/µm2 beträgt, bevorzugt maximal 0,05 µm/µm2 beträgt, besonders bevorzugt maximal 0,02 µm/µm2 beträgt, und/oder
die Gesamtrisslänge pro µm2 in der Verbindungszone (4, 24) mindestens 0,001 µm/µm2 beträgt, bevorzugt mindestens 0,005 µm/µm2 beträgt, besonders bevorzugt mindestens 0,01 µm/µm2 beträgt.
10. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungszone (4, 24) einen höheren mittleren Porendurchmesser aufweist im Vergleich
zur Elektrodenspitze (3, 23) außerhalb der Verbindungszone (4, 24), bevorzugt einen
zumindest 50% höheren mittleren Porendurchmesser aufweist als der mittlere Porendurchmesser
der Elektrodenspitze (3, 23) in einem Abstand von mehr als 10 µm zur Verbindungszone
(4, 24), besonders bevorzugt einen zumindest doppelt so hohen mittleren Porendurchmesser
aufweist als der mittlere Porendurchmesser der Elektrodenspitze (3, 23) und des Elektrodengrundkörpers
(2, 22) in einem Abstand von mehr als 10 µm zur Verbindungszone (4, 24), wobei bevorzugt
der mittlere Porendurchmesser in der Verbindungszone (4, 24) maximal 50 µm beträgt,
besonders bevorzugt maximal 35 µm beträgt, besonders bevorzugt maximal 25 µm beträgt,
und/oder
der mittlere Porendurchmesser in der Verbindungszone (4, 24) mindestens 3 µm beträgt,
besonders bevorzugt mindestens 5 µm beträgt, besonders bevorzugt mindestens 10 µm
beträgt.
11. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nickel-Basislegierung zumindest 50 Gew% Nickel enthält, bevorzugt zumindest 80
Gew% Nickel.
12. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nickel-Basislegierung eine Inconel-Legierung oder eine Nickel-Basislegierung mit
Chrom als zweithäufigster Nebenkomponente ist, wobei bevorzugt die Nickel-Basislegierung
mit Chrom als zweithäufigster Nebenkomponente zusätzlich zumindest eines der chemischen
Elemente enthält, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Eisen, Molybdän, Niob,
Kobalt, Mangan, Kupfer, Aluminium, Titan, Silizium, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor
und Bor besteht, und/oder das Platingruppenmetall ausgewählt ist aus der Gruppe, die
aus Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Iridium (Ir) und Platin (Pt) besteht,
oder das Platingruppenmetall oder die Platingruppenmetalle der Platingruppenmetall-Basislegierung
ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Ruthenium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd),
Iridium (Ir) und Platin (Pt) besteht, wobei bevorzugt das Platingruppenmetall ausgewählt
ist aus der Gruppe, die aus Rhodium (Rh) und Iridium (Ir) besteht, oder das Platingruppenmetall
oder die Platingruppenmetalle der Platingruppenmetall-Basislegierung ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus Rhodium (Rh) und Iridium (Ir) besteht, wobei besonders bevorzugt
die Elektrodenspitze (3, 23) aus einer Iridium-Basislegierung besteht, ganz besonders
bevorzugt aus einer Iridium-Basislegierung enthaltend Rhodium als zweithäufigste Komponente
und mindestens 0,1 Gew% bis maximal 1 Gew% Zirkonium.
13. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Elektrodenspitze (3, 23) außerhalb der Verbindungszone (4, 24) aus dem Platingruppenmetall
oder aus der Platingruppenmetall-Basislegierung besteht, wobei bevorzugt die Elektrodenspitze
(3, 23) aus dem Platingruppenmetall und einer Platingruppenmetall-Basislegierung oder
aus einer Platingruppenmetall-Basislegierung besteht, und/oder ein Grundmaterial,
aus dem die Elektrodenspitze (3, 23) additiv gefertigt ist, ein Pulver ist, bevorzugt
ein metallisches Pulver ist, besonders bevorzugt ein Pulver aus einem Platingruppenmetall
oder aus mehreren Platingruppenmetallen oder aus zumindest einer Platingruppenmetall-Basislegierung
ist.
14. Zündkerzenelektrode (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Elektrodenspitze (3, 23) im Bereich der der Verbindung zum Elektrodengrundkörper
(2, 22) einen größeren Durchmesser aufweist als die restlichen Bereiche der Elektrodenspitze
(3, 23).
15. Zündkerze aufweisend eine Zündkerzenelektrode (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.