[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine,
welche umfasst:
- einen Maschinenrahmen,
- ein den Maschinenrahmen tragendes Fahrwerk,
- eine Leistungsquelle zur Versorgung der Bodenbearbeitungsmaschine mit mechanischer
oder/und elektrischer oder/und hydraulischer Leistung,
- ein Arbeitsaggregat mit einer Einhausung zur Bereitstellung einer Bodenbearbeitungszone,
- eine im Arbeitsaggregat aufgenommene Arbeitsvorrichtung, welche zur Bodenbearbeitung
ausgebildet ist, und
- eine Flüssigkeitskühlvorrichtung, welche dazu ausgebildet ist, Kühlflüssigkeit in
das Arbeitsaggregat zu leiten,
[0002] Eine solche Bodenbearbeitungsmaschine ist ganz allgemein beispielsweise aus der
EP 3 901 373 A1 bekannt. Diese bekannte Bodenbearbeitungsmaschine, deren Merkmale auch an der Bodenbearbeitungsmaschine
der vorliegenden Erfindung verwirklicht sein können, trägt eine Schneidwalze als Arbeitsvorrichtung,
welche der Texturierung von Bodenoberflächen dient. Die Schneidwalze, neudeutsch auch
als "Grinding-Walze" oder "Grooving-Walze" bezeichnet, ist um eine parallel zur Maschinenquerrichtung
verlaufende Arbeitsachse drehbar. Sie weist eine oder mehrere um die Arbeitsachse
umlaufende Schneidscheiben mit daran ausgebildeten geometrisch bestimmten Schneiden
oder/und mit daran angeordneten geometrisch unbestimmte Schneiden auf, etwa in Gestalt
von an den Schneidscheiben gebundenem schneidenden Korn. Mit derartigen Schneidwalzen
können beispielsweise Nuten in eine Bodenoberfläche eingeschnitten werden. Durch die
Rotation der Schneidwalze um die Arbeitsachse wird die notwendige Schnittgeschwindigkeit
an den an der Schneidwalze angeordneten Schneiden erzeugt. Der Vorschub wird durch
den Fahrantrieb über das Fahrwerk der Bodenbearbeitungsmaschine erzeugt.
[0003] Eine Straßenfräse als eine weitere Bodenbearbeitungsmaschine ist aus der
EP 3 613 900 A1 bekannt. Auch die bekannte Straßenfräse weist eine um eine in Maschinenquerrichtung
verlaufende Arbeitsachse drehbare Arbeitsvorrichtung auf. Die Arbeitsvorrichtung der
Straßenfräse ist eine mit einzelnen Fräsmeißeln bestückte Fräswalze. Im Gegensatz
zur Schneidwalze mit kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich umlaufenden Schneidscheiben
mit daran ausgebildeten Schneiden sind die Fräsmeißel mit ihrer abtragenden Meißelspitze
für einen verbesserten Abtransport des durch Bodenabtrag erzeugten Fräsguts wendelförmig
an der Außenfläche der Fräswalze angeordnet. In der Regel befindet sich an einer Axialposition
der Arbeitsachse einer Fräswalze nur genau ein Fräsmeißel. Auch an Straßenfräsen bewirkt
die Rotation der Fräswalze um die Arbeitsachse die notwendige Schnittgeschwindigkeit
der Fräsmeißelspitzen, während der Vorschub der Fräswalze durch den Fahrantrieb der
Straßenfräse erzeugt wird.
[0004] Aus Gründen des Arbeitsschutzes ist die Arbeitsvorrichtung am Arbeitsaggregat eingehaust,
sodass sie zumindest während eines Bodenbearbeitungsbetriebs von außen nicht zugänglich
ist. Das Arbeitsaggregat kann daher ein zu dem bearbeitenden Boden hin offenes Gehäuse
als Einhausung aufweisen. Ein solches Gehäuse ist bei Straßenfräsen als Fräswalzenkasten
bekannt. Ein dem Fräswalzenkasten funktionsgleicher Kasten, welcher eine Schneidwalze
beiderseits in Maschinenquerrichtung, beiderseits in Maschinenlängsrichtung und in
Maschinenhöhenrichtung zum Maschinenrahmen hin abschirmt, kann am Arbeitsaggregat
einer Boden texturierenden Maschine vorgesehen sein.
[0005] Das Arbeitsaggregat kann noch weitere Funktionsbaugruppen aufweisen, wie beispielsweise
Bewegung und Kraft übertragende Getriebe, Wärmetauscher und dergleichen.
[0006] Beide genannten Arten von bodenabtragenden Arbeitsvorrichtungen werden während ihres
bestimmungsgemäßen Betriebs durch Kühlflüssigkeit gekühlt, die von der Flüssigkeitskühlvorrichtung
in das Arbeitsaggregat, insbesondere in die Einhausung der Arbeitsvorrichtung, geleitet
wird. In der Regel wird die Kühlflüssigkeit auf die Arbeitsvorrichtung oder/und in
den Eingriffsbereich der Arbeitsvorrichtung mit dem abzutragenden Boden gesprüht.
Die Kühlflüssigkeit ist in der Regel Wasser, welches von der Bodenbearbeitungsmaschine
in einem Vorratstank mitgeführt wird.
[0007] Aufgrund der oben beschriebenen unterschiedlichen Situation am Bearbeitungseingriff
hat die schneidende Arbeitsvorrichtung einen erheblich höheren Kühlbedarf als die
fräsende Arbeitsvorrichtung. Bei niedrigerem Kühlbedarf stellt die in das Arbeitsaggregat
eingeleitete Menge an Kühlflüssigkeit kein Problem dar. Die Kühlflüssigkeit befeuchtet
bei fräsendem Bodenabtrag mit niedriger Schnittgeschwindigkeit allenfalls die Umgebung
der Arbeitsvorrichtung im Betrieb und wird mit den grobkörnigen Abtragsspänen aus
dem Arbeitsaggregat abgeführt. Ein weiterer Anteil der Kühlflüssigkeit verbleibt als
Feuchtigkeit im abgetragenen Boden.
[0008] Mit steigendem Kühlbedarf wird ab einem bestimmten Betriebspunkt mehr Kühlflüssigkeit
pro Zeiteinheit in das Arbeitsaggregat eingeleitet als im bearbeiteten Boden versickern
und mit Abtragsspänen abgeführt werden kann. Dieser Zustand wird durch zwei weitere
Effekte noch verstärkt:
Zum einen geht mit dem zunehmenden Kühlbedarf eine steigende Schnittgeschwindigkeit
und mit dieser eine starke Größenabnahme der bei der Bodenbearbeitung entstehenden
Späne einher. Während beim Fräsbetrieb mit verhältnismäßig geringer Schnittgeschwindigkeit
schollenartige oder grobkörnige Abtragsspäne aus der Bodenoberfläche herausgebrochen
werden, die als grobes Schüttgut handhabbar sind, nehmen die Abtragsspäne mit zunehmender
Schnittgeschwindigkeit, insbesondere mit Übergang zur schneidenden Bearbeitung, zunehmend
eine feinkörnige, mehlige Struktur an und beginnen im Kontakt mit der Kühlflüssigkeit
diese zu verschlämmen.
[0009] Zum anderen nimmt mit zunehmenden Schnittgeschwindigkeiten nicht nur das Volumen
der einzelnen Abtragsspäne ab, sondern das Abtrags- bzw. Spanvolumen pro Zeiteinheit
insgesamt. Während die Straßenfräsen substantiell Bodenmaterial abtragen sollen, um
eine verbleibende Bodenrestschicht als Fundament für einen neuen Bodenaufbau zu erzeugen,
sollen die Schneidwalzen eine Bodenoberfläche lediglich texturieren, beispielsweise
durch Einschneiden von Nuten. Die Fähigkeit des gerade bearbeiteten Bodens, Feuchtigkeit
bzw. Flüssigkeit aufzunehmen, nimmt daher mit steigendem Kühlbedarf häufig ab.
[0010] Daher ist es Praxis des Standes der Technik, ab Überschreiten des oben genannten
Betriebspunkt mit dem kritischen Kühlbedarf die Kühlflüssigkeit von der Bodenbearbeitungszone
aktiv zu entsorgen. Aufgrund der großen Flüssigkeitsmengen wird verbrauchte Kühlflüssigkeit
an ein Entsorgungsfahrzeug übergeben, welches durch eine Schlauchleitung mit der Bodenbearbeitungsmaschine
fluidleitend verbunden ist. Das Entsorgungsfahrzeug fährt während des Bodenbearbeitungsbetriebs
neben der Bodenbearbeitungsmaschine her, während verbrauchte Kühlflüssigkeit von der
Bodenbearbeitungsmaschine zum Entsorgungsfahrzeug gefördert wird.
[0011] Nachteilig an dieser Lösung ist zum einen, dass die Verfügbarkeit der Bodenbearbeitungsmaschine
bei hohem Kühlbedarf von der Verfügbarkeit des Entsorgungsfahrzeugs abhängt, und dass
zum anderen der gemeinsame Betrieb von Bodenbearbeitungsmaschine und Entsorgungsfahrzeug
einen zusätzlichen Koordinationsbedarf auslöst, um beispielsweise zu verhindern, dass
die zwischen Entsorgungsfahrzeug und Bodenbearbeitungsmaschine hergestellte Leitungsverbindung
reißt.
[0012] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Verfügbarkeit der Bodenbearbeitungsmaschine
auch bei hohem Kühlbedarf an der Eingriffsstelle zur Bodenbearbeitung zu erhöhen und
Fehlereinflussquellen bei der Bodenbearbeitung zu vermeiden.
[0013] Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung an einer eingangs genannten selbstfahrenden
Bodenbearbeitungsmaschine dadurch, dass die Bodenbearbeitungsmaschine einen Entsorgungstank
und eine Abführleitungsanordnung aufweist, wobei die Abführleitungsanordnung das Arbeitsaggregat
mit dem Entsorgungstank fluidleitend verbindet und zur Leitung von Kühlflüssigkeit
aus dem Arbeitsaggregat in den Entsorgungstank ausgebildet ist.
[0014] Der Entsorgungstank beseitigt die unmittelbare Abhängigkeit der Bodenbearbeitungsmaschine
in Betriebssituationen mit hohem Kühlbedarf von der Verfügbarkeit eines Entsorgungsfahrzeugs.
Abhängig vom Fassungsvermögen des Entsorgungstanks ist die Betriebsdauer, über welche
hinweg die Bodenbearbeitungsmaschine mit hohem Kühlbedarf arbeiten kann, länger oder
kürzer. Bevorzugt weist der Entsorgungstank ein Fassungsvermögen von wenigstens 1000
l (Liter) auf, besonders bevorzugt von wenigstens 2000 l. Noch stärker bevorzugt ist
das Fassungsvermögen des Entsorgungstanks größer als 2100 l. Aus Stabilitätsgründen
des Maschinenrahmens und mit Rücksicht auf das Gesamtgewicht der Bodenbearbeitungsmaschine
ist das Fassungsvermögen des Entsorgungstanks bevorzugt kleiner als 5000 l, besonders
bevorzugt kleiner als 4000 l und stärker bevorzugt kleiner als 3000 l. In einer aktuell
konstruierten Fassung ist das Fassungsvermögen des Entsorgungstanks kleiner als 2500
l. Das genaue Fassungsvermögen an Kühlflüssigkeit hängt jedoch nicht nur von den Außenabmessungen
des Entsorgungstanks, sondern auch von dessen Innenleben ab.
[0015] Die Abführleitungsanordnung ermöglicht eine sehr vorteilhafte freie Wahl des Anbringungsorts
des Entsorgungstanks an der Bodenbearbeitungsmaschine. Dadurch ist es vorteilhaft
möglich, den Entsorgungstank mit Abstand vom Arbeitsaggregat an der Bodenbearbeitungsmaschine
anzuordnen, sodass nicht nur neue Bodenbearbeitungsmaschinen mit einem Entsorgungstank
ausgerüstet, sondern bestehende Bodenbearbeitungsmaschinen mit einem Entsorgungstank
nachgerüstet werden können.
[0016] Die Arbeitsvorrichtung kann eine eingangs beschriebene Schneidwalze zur Texturierung
von Bodenoberflächen, insbesondere zum Einbringen von Nuten in die Bodenoberfläche,
sein oder umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Arbeitsvorrichtung eine eingangs
beschriebene Fräswalze sein oder umfassen. Für die Schneidwalze bzw. Fräswalze und
die damit ausgerüstete Bodenbearbeitungsmaschine der vorliegenden Erfindung gilt das
oben zur bekannten Bodenbearbeitungsmaschine mit Schneidwalze und zur bekannten Straßenfräse
Gesagte.
[0017] Ebenso wie im Stand der Technik ist für die Bodenbearbeitungsmaschine der vorliegenden
Erfindung die Kühlflüssigkeit bevorzugt Wasser.
[0018] Grundsätzlich kann daran gedacht sein, in der Abführleitungsanordnung eine Abführförderpumpe
anzuordnen, um in der Abführleitungsanordnung das notwendige Druckgefälle für die
gezielte Förderung von Kühlflüssigkeit vom Arbeitsaggregat zum Entsorgungstank bereitzustellen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung weist der Entsorgungstank
zusätzlich oder bevorzugt alternativ eine Unterdruckvorrichtung auf, welche dazu ausgebildet
ist, Gas aus dem Entsorgungstank zu fördern. Durch diese Unterdruckvorrichtung kann
im Entsorgungstank ein Unterdruck erzeugt werden, welcher für das zur Förderung von
Kühlflüssigkeit vom Arbeitsaggregat zum Entsorgungstank notwendige Druckgefälle sorgt.
Das Gas ist in der Regel Luft. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass im Gasraum
über der Kühlflüssigkeit im Entsorgungstank künstlich eine von Luft verschiedene Atmosphäre
erzeugt wird, beispielsweise um das Wachstum aerober Mikroben zu behindern.
[0019] Die Unterdruckvorrichtung ist bevorzugt dazu ausgebildet, im Gasraum im Inneren des
Entsorgungstanks einen Druck zu erzeugen, welcher wenigstens 18 hPa niedriger als
der Umgebungsdruck außerhalb des Entsorgungstanks ist, besonders bevorzugt wenigstens
22 hPa niedriger ist, noch stärker bevorzugt wenigstens 24 hPa niedriger ist. Ein
Unterdruck im Entsorgungstank gegenüber dem Umgebungsdruck mit einem Druckunterschied
von -40 hPa sollte an bevorzugten Ausführungsformen ausreichen, um selbst große Mengen
an Kühlflüssigkeit pro Zeiteinheit über lange Leitungswege vom Arbeitsaggregat zum
Entsorgungstank zu fördern. Leicht überdurchschnittliche Mengen an Kühlflüssigkeit
pro Zeiteinheit können sicher mit einem Druckunterschied gegenüber dem Umgebungsdruck
von -34 hPa gefördert werden. Im Hinblick auf die Vermeidung unnötiger Investitionen
in Unterdruckvorrichtungen, deren Preis mit ihrer maximal möglichen Unterdruckleistung
ansteigt, kann ein Unterdruck gegenüber dem Umgebungsdruck mit einem Druckunterschied
von -27 hPa für die meisten Bodenbearbeitungsanwendungen ausreichen. Bevorzugt ist
daher die Unterdruckvorrichtung so ausgelegt, dass sie im Entsorgungstank einen Druck
erzeugt, welcher um nicht mehr als 40 hPa, besonders bevorzugt um nicht mehr als 34
hPa, noch stärker bevorzugt um nicht mehr als 27 hPa geringer ist als der Umgebungsdruck.
[0020] Die Unterdruckvorrichtung kann wenigstens einen Lüfter, vorzugsweise eine Mehrzahl
von Lüftern, aufweisen, um Gas, insbesondere Luft, aus dem Entsorgungstank zu fördern.
Bevorzugt ist eine Lüfteranordnung mit einem oder mehreren Lüftern an einerbei Betrachtung
der betriebsbereiten Bodenbearbeitungsmaschine - Oberseite des Entsorgungstanks angeordnet,
um möglichst spät während eines Bodenbearbeitungsbetriebs oder besser überhaupt nicht
von dem im Entsorgungstank ansteigenden Kühlflüssigkeitsspiegel erreicht zu werden.
Bevorzugt ist daher die Oberseite des Entsorgungstanks durch eine ebene Wand oder
durch eine bei Betrachtung der Oberseite des Entsorgungstanks von außen konvexe und
damit bei Betrachtung der Oberseite des Entsorgungstanks von innen konkave gekrümmte
Wand gebildet, wobei die ebene oder gekrümmte Wand die Unterdruckvorrichtung, insbesondere
deren Lüfteranordnung, trägt.
[0021] Die Lüfteranordnung insgesamt kann zur Erzielung eines ausreichenden relativen Unterdrucks
im Entsorgungstank gegenüber der Umgebungsatmosphäre eine Förderleistung während der
Bodenbearbeitung von wenigstens 10.000 m
3/h bei einer Standard-Luftatmosphäre von 20 °C und 1013 hPa aufweisen. Stärker bevorzugt
beträgt die Förderleistung der Lüfteranordnung während der Bodenbearbeitung wenigstens
13.000 m
3/h, noch stärker bevorzugt wenigstens 16.000 m
3/h, jeweils bei der genannten Standard-Luftatmosphäre als Testatmosphäre.
[0022] Ebenso bevorzugt ist die Lüfteranordnung zur Vermeidung übermäßigen Energieverbrauchs
und übermäßiger Bauraumbeanspruchung für eine Förderleistung während der Bodenbearbeitung
von nicht mehr als 30.000 m
3/h bei der Standard-Luftatmosphäre ausgebildet. Stärker bevorzugt beträgt die Förderleistung
der Lüfteranordnung während der Bodenbearbeitung nicht mehr als 24.000 m
3/h, noch stärker bevorzugt nicht mehr als 19.000 m
3/h, jeweils bei der genannten Standard-Luftatmosphäre als Testatmosphäre. Die Lüfteranordnung
ist bevorzugt gemäß den oberen Leistungsanforderungen ausgebildet. Beispielsweise
kann die Lüfteranordnung entsprechende Nenn-Förderleistungen aufweisen.
[0023] Im bevorzugten Fall, dass die Lüfteranordnung eine Mehrzahl von Lüftern umfasst,
unterscheiden sich die Nenn-Förderleistungen an pro Stunde bei Standard-Luftatmosphäre
geförderter Luft um nicht mehr als 15 %, vorzugsweise um nicht mehr als 10 %, bezogen
auf den größeren von zwei verglichenen Nenn-Förderleistungen. Besonders bevorzugt
sind die Lüfter einer Lüfteranordnung mit gleicher Nenn-Förderleistung ausgebildet.
Am stärksten bevorzugt sind nur baugleiche Lüfter zu einer Lüfteranordnung der Unterdruckvorrichtung
zusammengefasst.
[0024] Wie oben bereits beschrieben wurde, tritt der vorliegend diskutierte Betriebsfall
mit hohem Kühlbedarf bei hohen Schnittgeschwindigkeiten und geringem Spanvolumen auf,
was die Neigung verbrauchter Kühlflüssigkeit zur Verschlämmung durch in der Kühlflüssigkeit
suspendiertes feinkörniges Spanmaterial erhöht. Um zu vermeiden, dass sich das in
der Kühlflüssigkeit suspendierte Spannmaterial im Entsorgungstank absetzt, kann der
Entsorgungstank eine Bewegungsvorrichtung aufweisen, welche dazu ausgebildet ist,
im Entsorgungstank aufgenommene Kühlflüssigkeit in Bewegung zu versetzen oder/und
zu halten. Die Bewegungsvorrichtung kann eine Schwallvorrichtung sein, welche ein
Schwallblatt reziprozierend im Innenvolumen des Entsorgungstanks hin und her bewegt.
Bevorzugt ist die Bewegungsvorrichtung eine Rührvorrichtung, welche durch rotierende
Bewegung eines Rührwerkzeugs dazu ausgebildet ist, im Entsorgungstank aufgenommene
Kühlflüssigkeit zu rühren. Der Bewegungsraum eines Rührwerkzeugs ist geringer als
der eines Schwallblatts und Strudel im Entsorgungstank erfordern bei gleicher Flüssigkeitsmenge
im Entsorgungstank häufig die Aufnahme geringerer Lagerkräfte als Schwallbewegungen.
[0025] Grundsätzlich kann daran gedacht sein, den Entsorgungstank mit einer Wanne und einem
die Wanne abdeckenden lösbaren Deckel auszubilden. Die Wanne umgibt bevorzugt den
Großteil des Aufnahmevolumens des Tanks. Der Deckel trägt bevorzugt die Unterdruckvorrichtung
und umfasst die oben genannte ebene oder gekrümmte obere Tankwand. Dann kann grundsätzlich
daran gedacht sein, im Falle eines Erreichens der Nennfüllmenge des Entsorgungstanks
die volle Wanne vom Deckel und gegebenenfalls vom Maschinenrahmen zu lösen gegen eine
leere Wanne zu tauschen. Dies erfordert jedoch weiteren Maschineneinsatz an der Baustelle.
[0026] Zur Entlastung des Entsorgungstanks kann die Bodenbearbeitungsmaschine eine Förderpumpe
aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, im Entsorgungstank aufgenommene Kühlflüssigkeit
aus dem Entsorgungstank zu fördern. Die Förderpumpe kann dann Kühlflüssigkeit aus
dem Entsorgungstank in einen weiteren Tank fördern, welcher beispielsweise auf einen
Anhänger montiert sein kann und von der Bodenbearbeitungsmaschine als Zugmaschine
geschleppt werden kann oder der von der Bodenbearbeitungsmaschine geschoben werden
kann. Die Förderpumpe kann ebenso Kühlflüssigkeit aus dem Entsorgungstank in einen
Tank eines Entsorgungsfahrzeugs fördern, mit welchem das Betriebspersonal an den Einsatzorten
bereits vertraut ist. Es besteht immer noch der Vorteil, dass zum einen das Entsorgungsfahrzeug
nur vorübergehend benötigt wird und sein Einsatz ohne Verfügbarkeitsverluste der Bodenbearbeitungsmaschine
in gewissen zeitlichen Grenzen planbar und verschiebbar ist.
[0027] Bevorzugt ist die Förderpumpe zur Förderung von Flüssigkeit mit einer Förderleistung
ausgebildet, welche pro Stunde eine Förderung von mehr als dem Fassungsvermögen des
Entsorgungstanks gestattet. Vorzugsweise beträgt die Förderleistung der Förderpumpe
wenigstens 3200 l/h, besonders bevorzugt wenigstens 3500 l/h und noch stärker bevorzugt
wenigstens 3800 l/h. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf ein maximal
mögliches Fassungsvermögen des Entsorgungstanks beträgt die Förderleistung der Förderpumpe
bevorzugt nicht mehr als 6000 l/h, stärker bevorzugt nicht mehr als 5000 l/h und noch
stärker bevorzugt nicht mehr als 4200 l/h.
[0028] Um die verbrauchte und damit verschmutzte Kühlflüssigkeit zu reinigen und somit deren
weitere Verarbeitung oder Entsorgung zu erleichtern, kann die Bodenbearbeitungsmaschine
eine Filtervorrichtung aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, Partikel, insbesondere
Spanmaterial der abtragenden Bodenbearbeitung, die in der im Entsorgungstank aufgenommenen
Kühlflüssigkeit suspendiert sind, aus der Kühlflüssigkeit zu filtern. Der Anteil an
in der Kühlflüssigkeit suspendierten Partikeln kann damit erheblich verringert werden.
[0029] Um eine Abführung der Kühlflüssigkeit aus dem Arbeitsaggregat möglichst nicht zu
behindern, ist eine Anordnung der Filtervorrichtung im Förderstrang der Förderpumpe
bevorzugt, sodass die Filtervorrichtung dann, insbesondere nur dann, von Kühlflüssigkeit
durchströmt wird, wenn die Förderpumpe arbeitet, um Kühlflüssigkeit aus dem Entsorgungstank
heraus zu fördern. Die Filtervorrichtung kann im Entsorgungstank aufgenommen sein,
was jedoch aufgrund des damit einhergehenden Verlusts an Speichervolumen zur Aufnahme
von Kühlflüssigkeit und des damit verbundenen Aufwands zum Tausch oder zur Reinigung
von Filterelementen weniger bevorzugt ist. Die Filtervorrichtung kann außen am Entsorgungstank
aufgenommen sein, sodass sichergestellt ist, dass mit dem Entsorgungstank stets auch
die Filtervorrichtung mit der Bodenbearbeitungsmaschine mitgeführt wird. Weiter alternativ
kann die Filtervorrichtung an einem fest mit dem Entsorgungstank verbundenen Traggestell,
jedoch mit Abstand von der Tankwand angeordnet sein, um die Filtervorrichtung von
möglichst vielen Seiten her zugänglich bereitzustellen. Ebenso kann die Filtervorrichtung
mit Abstand vom Entsorgungstank am Maschinenrahmen aufgenommen sein.
[0030] Üblicherweise weist die Bodenbearbeitungsmaschine einen Vorratstank auf, um der Flüssigkeitskühlvorrichtung
Kühlflüssigkeit zur Verwendung bereitzustellen. Dieser Vorratstank hat bevorzugt ein
Fassungsvermögen von wenigstens 2900 l, stärker bevorzugt von wenigstens 3200 l und
noch stärker bevorzugt von wenigstens 3400 l. Unter Abwägung des Kühlbedarfs einerseits
und des Gesamtgewichts der Bodenbearbeitungsmaschine ist das Fassungsvermögen des
Vorratstanks bevorzugt nicht größer als 6000 l, besonders bevorzugt nicht größer als
4500 l und noch stärker bevorzugt nicht größer als 3700 l. Weiter bevorzugt ist das
Fassungsvermögen des Vorratstanks größer als das Fassungsvermögen des Entsorgungstanks,
sodass ausgehend von einem Betriebsbeginn mit vollständig gefüllten Vorratstank und
vollständig entleertem Entsorgungstank der Entsorgungstank die betriebsbegrenzende
Komponente hinsichtlich der erforderlichen Kühlung bildet. Schließlich ist es im Zweifel
einfacher, einen vollen Tank zu entleeren als einen leeren Tank füllen zu müssen.
[0031] Die von der Notwendigkeit eines Entsorgungsfahrzeugs befreite Betriebsdauer der Bodenbearbeitungsmaschine
kann noch dadurch weiter erhöht werden, dass eine Rückführleitung unter Zwischenanordnung
der Filtervorrichtung und der Förderpumpe den Entsorgungstank mit dem Vorratstank
verbindet. Dann ist es möglich, dass die Förderpumpe gefilterte Kühlflüssigkeit, bevorzugt
also Wasser, aus dem Entsorgungstank zurück in den Vorratstank fördert, von wo aus
die Kühlflüssigkeit erneut dem Arbeitsaggregat zugeführt werden kann. Die Filtervorrichtung
kann auf der Saugseite oder auf der Pumpseite oder als geteilte Filtervorrichtung
auf beiden Seiten der Förderpumpe angeordnet sein. Bevorzugt ist die Filtervorrichtung
auf der Saugseite der Förderpumpe angeordnet, sodass die Förderpumpe bereits von gereinigter
Kühlflüssigkeit durchströmt und somit im Betrieb in geringerem Maße abrasiv belastet
wird.
[0032] Zur Vermeidung von Schäden und übermäßiger Geräuschentwicklung durch in den Entsorgungstank
einschießende verschmutzte Kühlflüssigkeit ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
im Entsorgungstank stromabwärts eines Einlaufs der Abführleitungsanordnung in den
Entsorgungstank und bevorzugt mit Abstand von diesem eine Prallfläche angeordnet.
Die Prallfläche kann ein starrer Körper sein, wie etwa eine Platte oder ein Schild
aus Metall oder Keramik. Die Prallfläche kann in einer bevorzugten Ausführungsform
elastische, etwa elastomere, flächige Körper aufweisen, wie beispielsweise eine Platte
oder eine Lippe aus, bevorzugt verstärktem, Gummi oder Silikonkautschuk oder einem
sonstigen Elastomer. Bei Förderung von Kühlflüssigkeit durch die Abführleitungsanordnung
in den Entsorgungstank trifft die aus der Abführleitungsanordnung austretende Kühlflüssigkeit
auf die Prallfläche.
[0033] Bevorzugt erfolgt der Einlauf der Abführleitungsanordnung in den Entsorgungstank
in der - bei Betrachtung des betriebsbereiten Zustands - oberen Hälfte des Entsorgungstanks,
besonders bevorzugt im oberen Viertel des Entsorgungstanks, sodass die Unterdruckvorrichtung
über eine möglichst lange Betriebsdauer hinweg ohne die Gegenwirkung eines Staudrucks
aus einer im Entsorgungstank ansteigenden Flüssigkeitsmenge Kühlflüssigkeit von dem
Arbeitsaggregat in den Entsorgungstank fördern kann.
[0034] Die Bearbeitungsmaschine kann eine mit dem Entsorgungstank fluidübertragend kommunizierende
Anschlussformation zum zeitlich vorübergehenden Anschluss einer Flüssigkeitsleitung
aufweisen, etwa zum Anschluss einer zu einem Entsorgungsfahrzeug führenden Flüssigkeitsleitung.
Dadurch kann dem Entsorgungstank, vorzugsweise während er an der Bodenbearbeitungsmaschine
angeordnet ist und besonders bevorzugt während einer Bodenbearbeitung, darin aufgenommene
Kühlflüssigkeit entnommen werden, um die Aufnahmekapazität des Entsorgungstanks in
der jeweiligen Situation wieder zu vergrößern.
[0035] Die Anschlussformation kann unmittelbar in der Tankwand oder fest mit der Tankwand
verbunden als Anschlussstutzen oder am tankfernen Längsende einer mit dem Entsorgungstank
verbundenen flexiblen Leitung ausgebildet sein, was die notwendigen Leitungen zwischen
Entsorgungstank und Anschlussformation entfallen lässt oder wenigstens kurz zu halten
erlaubt. Zusätzlich, etwa wenn die Förderpumpe im Innenbereich des Entsorgungstanks
aufgenommen ist, oder alternativ kann die Anschlussformation an der Förderpumpe oder
an einem pumpenfernen Längsende einer druckseitigen Förderleitung der Förderpumpe
angeordnet oder ausgebildet sein. Dadurch kann die Anschlussformation an nahezu beliebigen
Orten an der Bodenbearbeitungsmaschine bereitgestellt sein. Außerdem besteht seitens
der Bodenbearbeitungsmaschine durch die Förderpumpe stets eine Förderfähigkeit von
Kühlflüssigkeit aus dem Entsorgungstank heraus, unabhängig von Aufbau und Ausstattung
des Förderziels der Förderpumpe. Die Anschlussformation kann unter Zwischenanordnung
bevorzugt der oben genannten Filteranordnung mit dem Entsorgungstank verbunden sein.
[0036] Die Förderpumpe oder/und die Filteranordnung oder/und die Anschlussformation kann
bzw. können an dem oben genannten mit der Tankwand verbundenen Traggestell aufgenommen
sein.
[0037] Die vorliegend diskutierte Bodenbearbeitungsmaschine kann eine beliebige selbstfahrende
Bodenbearbeitungsmaschine mit Kühlbedarf sein. Bevorzugt ist es, wie oben ausführlich
dargelegt ist, eine Boden abtragende Bodenbearbeitungsmaschine. Die Arbeitsvorrichtung
ist dann bevorzugt eine um eine Arbeitsachse rotierbare Abtragsvorrichtung, wie die
oben beschriebene Schneidwalze oder Fräswalze. Die Arbeitsachse verläuft in der Regel
in Maschinenquerrichtung, das ist parallel zur Nickachse der selbstfahrenden Bodenbearbeitungsmaschine.
[0038] Die Bodenbearbeitungsmaschine ist bevorzugt umrüstbar zwischen beispielsweise einem
Arbeitsaggregat mit einer ersten Bodenbearbeitungsfunktion und einem weiteren Arbeitsaggregat
mit einer vom ersten verschiedenen zweiten Bodenbearbeitungsfunktion. Ein Arbeitsaggregat
kann beispielsweise ein Schneidaggregat mit einer Schneidwalze zur texturierenden
Schneidbearbeitung einer Bodenoberfläche als einer ersten Bodenbearbeitungsfunktion
sein. Ein weiteres Arbeitsaggregat kann beispielsweise ein Fräsaggregat mit einer
Fräswalze zum Abtrag vollständiger Bodenschichten von der Bodenoberfläche aus als
einer zweiten Bodenbearbeitungsfunktion sein.
[0039] Zusätzlich oder alternativ kann die Bodenbearbeitungsmaschine umrüstbar sein zwischen
einem wartungsbedürftigen Arbeitsaggregat und einem betriebsbereiten Arbeitsaggregat
mit jeweils derselben Bodenbearbeitungsfunktion.
[0040] Bevorzugt ist daher das Arbeitsaggregat ein bestimmungsgemäß vom Maschinenrahmen
lösbares Wechsel-Arbeitsaggregat. Somit weist das Arbeitsaggregat als Wechsel-Arbeitsaggregat
bevorzugt Kopplungsformationen zur Kopplung mit Gegenkopplungsformationen am Maschinenrahmen
auf. Eine Kopplungsformation am Wechsel-Aggregat und eine mit dieser zusammenwirkende
Gegenkopplungsformation am Maschinenrahmen können je eine Befestigungslasche mit aufeinander
zuweisenden Laschenflächen sein, welche zur Anlage aneinander ausgebildet sind. Bevorzugt
sind die Laschenflächen ebene Laschenflächen. Zur Festlegung aneinander weist wenigstens
eine der Befestigungslaschen eine Durchgangsöffnung auf. Dann kann entweder die andere
Befestigungslasche einen, bei hergestelltem Anlageeingriff der Laschenflächen, die
Durchgangsöffnung durchsetzenden Befestigungsvorsprung aufweisen. Der Befestigungsvorsprung
kann eine Gewindestange umfassen, um durch Aufschrauben einer Befestigungsmutter die
Befestigungslasche mit der Durchgangsöffnung zwischen der den Befestigungsvorsprung
tragenden Befestigungslasche und der Befestigungsmutter zu klemmen. Alternativ können
beide Befestigungslaschen je eine Durchgangsöffnung aufweisen, welche bei hergestelltem
Anlageeingriff der Laschenflächen miteinander fluchten, sodass die fluchtenden Durchgangsöffnungen
durch eine Befestigungsschraube und eine Befestigungsmutter oder durch einen Gewindestift
mit je einer Befestigungsmutter auf jeder Seite der Befestigungslaschen miteinander
verbunden werden können.
[0041] Der oben genannte Befestigungsvorsprung kann alternativ hydraulisch oder pneumatisch
zwischen einer die Befestigungslasche mit der Durchgangsöffnung hintergreifenden Verriegelungsstellung
und einer die Befestigungslasche mit der Durchgangsöffnung zur Trennung von der Befestigungslasche
mit dem Befestigungsvorsprung freigeben Lösestellung beweglich sein.
[0042] Eine, gegebenenfalls weitere, Kopplungsformation kann einen Zentrierkörper aufweisen
und eine mit der Kopplungsformation zusammenwirkende Gegenkopplungsformation kann
eine Zentrierausnehmung aufweisen, beispielsweise einen Zentrierkonus oder eine zentrierende
Kugelkalotte als Zentrierkörper und eine negativ-konische Zentrierausnehmung. Durch
derartige zentrierende Kopplungsformationen und Gegenkopplungsformationen kann schnell
und sicher gewährleistet werden, dass sich Maschinenrahmen und Wechsel-Arbeitsaggregat
unmittelbar vor der Festlegung des Wechsel-Arbeitsaggregats am Maschinenrahmen in
einer vorbestimmten Relativposition und -orientierung zueinander befinden.
[0043] Dann, wenn der Maschinenrahmen der vorliegend diskutierten Bodenbearbeitungsmaschine
zur Aufnahme eines Arbeitsaggregats mit einer Fräswalze ausgebildet ist, weist der
Maschinenrahmen bevorzugt eine Transportbandaufnahme zur lösbaren Aufnahme eines Transportbands
auf, um abgetragenes Bodenmaterial vom Ort des Arbeitsaggregats weg zu fördern. Dies
gilt für eine Bodenbearbeitungsmaschine, welche dauerhaft als Straßenfräse ausgebildet
ist. Dies gilt in besonderem Maße jedoch für eine Bodenbearbeitungsmaschine, welche
aufgrund von Kopplungsschnittstellen am Maschinenrahmen wahlweise mit einem Fräsaggregat
oder mit einem Schneidaggregat ausrüstbar ist. Wenngleich das Schneidaggregat in der
Regel kein Transportband mit der Transportkapazität eines Transportbands für eine
Straßenfräse benötigt, ist dennoch für den Fall der Rüstung der Bodenbearbeitungsmaschine
als Straßenfräse die Transportbandaufnahme äußerst vorteilhaft.
[0044] Aufgrund der lösbaren Anordnung des Transportbands am Maschinenrahmen kann im Falle
einer Umrüstung der Bodenbearbeitungsmaschine für eine Bodenbearbeitung mit hohem
Kühlbedarf, etwa für eine texturierende Schneidbearbeitung, der Entsorgungstank lösbar
an der Transportbandaufnahme angeordnet sein.
[0045] In der vorliegenden Anmeldung bedeutet "lösbar" bestimmungsgemäß lösbar, d. h. die
jeweilige Komponente, hier: das Transportband und der Entsorgungstank, ist durch bestimmungsgemäß
lösbare Befestigungsmittel zerstörungsfrei isoliert und ohne vorherige Zerlegung weiterer
Bestandteile der Bodenbearbeitungsmaschine mit geringem Zeitaufwand von der übrigen
Bodenbearbeitungsmaschine abnehmbar und wieder anbringbar.
[0046] Bevorzugt ist die Bodenbearbeitungsmaschine als Straßenfräse eine Frontlader-Straßenfräse,
welche Fräsgut in Vorschubrichtung zudem in Vorwärtsfahrt vorauseilenden Längsende
der Bodenbearbeitungsmaschine oder darüber hinaus fördert, um beispielsweise Fräsgut
in ein in Vorschubrichtung vorausfahrendes Transportfahrzeug abzuwerfen. Derartige
Frontlader-Straßenfräsen sind für hohe Abtragsvolumina pro Zeiteinheit ausgelegt und
weisen eine dementsprechend stabile Transportbandaufnahme auf. Die Transportbandaufnahme
kann beispielsweise wenigstens einen in Maschinenhöhenrichtung verlaufenden Bolzen
oder bevorzugt wenigstens zwei in Maschinenhöhenrichtung koaxial angeordnete Bolzen
aufweisen, an welchem bzw. an welchen nicht nur das Transportband, sondern auch der
Entsorgungstank festlegbar ist. Zur leichteren Erreichbarkeit des wenigstens einen
Bolzens kann der wenigstens eine Bolzen an einer in Maschinenlängsrichtung vom Maschinenrahmen
auskragenden und starr mit dem Maschinenrahmen verbundenen Haltelasche angeordnet
sein. Bei der Verwendung von mehr als einem Bolzen ist bevorzugt jeder Bolzen an einer
solchen Haltelasche angeordnet.
[0047] Zur erleichterten Festlegung des Entsorgungstanks am Maschinenrahmen umfasst die
Bodenbearbeitungsmaschine eine gesondert vom Maschinenrahmen ausgebildete Tragkonsole,
welche an der Transportbandaufnahme einhängbar ist, beispielsweise durch Aufschieben
wenigstens einer Festlegeöse oder Festlegebuchse auf den wenigstens einen Bolzen der
Transportbandaufnahme. Da die Transportbandaufnahme bevorzugt wenigstens zwei, besonders
bevorzugt genau zwei koaxial angeordnete Bolzen aufweist, welche jeweils in derselben
Richtung von der sie tragenden Haltelasche in Maschinenhöhenrichtung abstehen, weist
auch die Tragkonsole bevorzugt wenigstens zwei, besonders bevorzugt genau zwei, koaxial
angeordnete Festlegeösen oder Festlegebuchsen auf, um ein Kippmoment um eine zur Maschinenhöhenrichtung
parallele Kippachse am Maschinenrahmen abstützen zu können.
[0048] In einer kinematischen Umkehr kann der wenigstens eine Bolzen an wenigstens einer
Haltelasche der Tragkonsole und kann die wenigstens eine Festlegeöse oder Festlegebuchse
starr am Maschinenrahmen angeordnet sein. Ein an einer Haltelasche der Tragkonsole
abstehender Bolzen steht zur Gewährleistung seiner Einhängbarkeit an der Festlegeöse
oder Festlegebuchse in entgegengesetzter Richtung von seiner Haltelasche ab wie ein
am Maschinenrahmen festgelegter Bolzen.
[0049] Bevorzugt ist die Tragkonsole ein relativ zum Entsorgungstank beweglich mit dem Entsorgungstank
verbundenes Bauteil, sodass der mit dem Maschinenrahmen der Bodenbearbeitungsmaschine
gekoppelte Entsorgungstank relativ zum Maschinenrahmen Bewegungen ausführen kann,
etwa um den Entsorgungstank relativ zum Maschinenrahmen justieren zu können oder um
Ausweichbewegungen im Falle von einer großen Menge stark schwappender Kühlflüssigkeit
im Entsorgungstank zuzulassen.
[0050] Ein weiterer Vorteil besteht in der gesonderten Herstellbarkeit der Tragkonsole,
welche wahlweise mit einem Transportband oder mit dem Entsorgungstank verbunden werden
kann. Bevorzugt hat ein der Bodenbearbeitungsmaschine beigegebenes Transportband als
Teil der Ausrüstung als Straßenfräse eine eigene Tragkonsole und hat der Entsorgungstank
als Teil der Ausrüstung zur Bodentexturierung eine eigene gleiche Tragkonsole.
[0051] Alternativ zur Zuordnung je einer eigenen Tragkonsole einmal zu einem Transportband
und einmal zum Entsorgungstank kann die Tragkonsole dauerhaft mit der Transportbandaufnahme
am Maschinenrahmen verbunden sein und an einer mit Abstand von der Transportbandaufnahme
angeordneten Kopplungseingriffsformation zur Kopplung mit einer Kopplungsgegeneingriffsformation
am Entsorgungstank ausgebildet sein. Bevorzugt weist der Entsorgungstank eine identische
Kopplungsgegeneingriffsformation auf wie das Transportband, so dass ein und dieselbe
Tragkonsole sowohl das Transportband als auch den Entsorgungstank tragen kann.
[0052] Eine Formation aus Kopplungseingriffsformation und Kopplungsgegeneingriffsformation,
bevorzugt die Kopplungsgegeneingriffsformation des Entsorgungstanks, umfasst oder
sind mit Abstand voneinander angeordnete, in entgegengesetzte Richtungen auskragende,
koaxiale Zapfen. Durch die koaxiale Anordnung der Zapfen kann eine Neigbarkeit des
Entsorgungstanks relativ zur Tragkonsole erreicht werden. Durch die Anordnung der
Zapfen mit Abstand voneinander kann ein Kippmoment orthogonal zur Neigeachse des Entsorgungstanks
relativ zur Tragkonsole abgestützt werden.
[0053] Sind die Zapfen am Entsorgungstank als Kopplungsgegeneingriffsformation angeordnet,
stehen sie bevorzugt in entgegengesetzte Richtungen voneinander weg auf unterschiedlichen
Seiten des Entsorgungstanks von diesem ab. Sind die Zapfen an der Tragkonsole angeordnet,
stehen sie bevorzugt von Abschnitten der Tragkonsole in Richtung aufeinander zu ab.
[0054] Die jeweils andere Formation aus Kopplungseingriffsformation und Kopplungsgegeneingriffsformation,
welche nicht Zapfen ist, umfasst bevorzugt für jeden Zapfen einen zugeordneten Umgriffsabschnitt
mit einem Einführmaul, durch welches der Zapfen in den Umgriffsabschnitt eingeführt
werden kann. Der Umgriffsabschnitt umgreift den in in ihn eingeführten Zapfen längs
eines Umfangsabschnitts, etwa von 180°, sodass der Zapfen im Umgriffsabschnitt formschlüssig
aufgenommen ist. Besonders bevorzugt ist zur Erhöhung der Arbeitssicherheit das Einführmaul
verschließbar, etwa durch ein verlagerbares Verschlussbauteil, welches verlagerbar
ist zwischen einer Sperrstellung, in welcher ist das Einführmaul körperlich blockiert,
und einer Freigabestellung, in welcher der Zapfen durch das Einführmaul in den Umgriffsabschnitt
einführbar und aus diesem herausführbar ist. Das Verschlussbauteil kann zur Verringerung
des Bedienaufwands des die Bodenbearbeitungsmaschine steuernden Maschinenführers als
in die Sperrstellung vorgespannte Falle ausgebildet sein, welche vom Zapfen nur beim
Einführen in den Umgriffsabschnitt aus der Sperrstellung in die Freigabestellung verdrängt
werden kann und welche bei in den Umgriffsabschnitt eingeführtem Zapfen aktiv in die
Freigabestellung verlagert werden muss, um ein Lösen des Zapfens aus dem Umgriffsabschnitt
zu ermöglichen.
[0055] Bevorzugt umfasst das Traggestell eine Haltegabel, welche zwischen ihren parallelen
Gabelstreben im betriebsbereiten Zustand des Entsorgungstanks den Entsorgungstank
hält.
[0056] Unabhängig von der konkreten Befestigung des Entsorgungstanks am Maschinenrahmen
ist der Entsorgungstank bevorzugt relativ zum Maschinenrahmen um eine zur Aufstandsfläche
der Bodenbearbeitungsmaschine parallele Neigungsachse neigbar, sei es um den Entsorgungstank
relativ zum Maschinenrahmen zu justieren oder sei es für die oben genannten Ausweichbewegungen.
Zusätzlich oder alternativ kann sogar daran gedacht sein, dass der Entsorgungstank,
wie auch das Transportband, um eine zur Gierachse der Bodenbearbeitungsmaschine parallele
Schwenkachse schwenkbar am Maschinenrahmen angeordnet ist. Hierdurch könnte die Orientierung
des Entsorgungstanks relativ zu einem begleitenden Entsorgungsfahrzeug an die Ausstattung
des Entsorgungsfahrzeugs oder an die jeweils herrschende Betriebssituation angepasst
werden.
[0057] Die Bodenbearbeitungsmaschine kann einen Neigeaktuator aufweisen, um den Entsorgungstank
zu einer Neigebewegung anzutreiben. Ein solcher Neigeaktuator kann hydraulisch oder
pneumatisch oder elektrisch betätigbar sein. Es kann eine Kolben-Zylinder-Anordnung
oder ein Spindeltrieb sein. Der Neigeaktuator kann auch manuell betätigbar sein, beispielsweise
als Spannschloss-Spindeltrieb.
[0058] Zusätzlich oder alternativ kann die Bodenbearbeitungsmaschine einen Neigungsdämpfer
aufweisen, um eine Neigebewegung des Entsorgungstanks zu dämpfen. Dies kann erforderlich
sein, um Schwappbewegungen größerer im Entsorgungstank aufgenommener Flüssigkeitsmengen
und daraus resultierende Bewegungen des Entsorgungstanks selbst zu dämpfen.
[0059] Im Falle einer Schwenkbarkeit des Entsorgungstanks um die Gierachse bzw. Maschinenhochachse
kann die Bodenbearbeitungsmaschine einen Schwenkaktuator aufweisen, um den Entsorgungstank
zu einer Schwenkbewegung anzutreiben, oder/und kann die Bodenbearbeitungsmaschine
einen Schwenkungsdämpfer aufweisen, um eine Schwenkbewegung des Entsorgungstanks zu
dämpfen. Der Schwenkaktuator kann analog zum Neigeaktuator aufgebaut sein.
[0060] Das Fahrwerk kann wenigstens drei auf einer Aufstandsfläche der Bodenbearbeitungsmaschine
abrollbare Laufwerke aufweisen. Die Laufwerke können Radlaufwerke oder Kettenlaufwerke
sein. Von den Laufwerken ist bevorzugt wenigstens eines lenkbar. Besonders bevorzugt
sind Laufwerke einer gemeinsamen Achse lenkbar, und zwar bevorzugt unter Einhaltung
der Ackermann-Bedingung.
[0061] Bevorzugt ist die Arbeitsvorrichtung - bei Betrachtung der Bodenbearbeitungsmaschine
in Geradeausfahrt - in einem Längsbereich der Bodenbearbeitungsmaschine aufgenommen,
welcher bei Geradeausfahrt der Bodenbearbeitungsmaschine von dem vorderen Ende des
vordersten Laufwerks bis zum hinteren Ende des hintersten Laufwerks reicht. Besonders
bevorzugt ist die Arbeitsvorrichtung - bei Betrachtung der Bodenbearbeitungsmaschine
in Geradeausfahrt - in einem Längsbereich zwischen dem hintersten Ende des vordersten
Laufwerks und dem vordersten Ende des hintersten Laufwerks angeordnet. Beispielsweise
kann die Bodenbearbeitungsmaschine zwei eine Vorderachse bildende Laufwerke und zwei
eine Hinterachse bildende Laufwerke aufweisen, wobei bevorzugt die Arbeitsvorrichtung
in Maschinenlängsrichtung zwischen den vorderen Laufwerken und den hinteren Laufwerken
angeordnet ist.
[0062] Der Entsorgungstank ist zur erleichterten Verbindbarkeit mit einem begleitenden Entsorgungsfahrzeug
bevorzugt bei Vorwärtsfahrt geradeaus dem Maschinenrahmen vorauseilend angeordnet.
In diesem bevorzugten Fall befinden sich wenigstens 50 %, besonders bevorzugt wenigstens
65 %, noch stärker bevorzugt wenigstens 80 % des Fassungsvermögens des Entsorgungstanks
vor der Vorderachse der Bodenbearbeitungsmaschine.
[0063] Die Laufwerke der Vorderachse befinden sich dann bevorzugt in Maschinenlängsrichtung
zwischen dem Entsorgungstank und dem Arbeitsaggregat.
[0064] Die Leistungsquelle der Bodenbearbeitungsmaschine, welche eine Brennkraftmaschine,
insbesondere Diesel-Kraftmaschine, oder auch ein Elektromotor sein kann, befindet
sich bevorzugt in Maschinenlängsrichtung näher bei der Hinterachse als bei der Vorderachse,
besonders bevorzugt auf der anderen Seite der Arbeitsvorrichtung als der Entsorgungstank,
um ein Gegengewicht zum Entsorgungstank bereitzustellen. Zur möglichst gleichmäßigen
Gewichtsverteilung längs der Maschinenlängsachse befindet sich der oben genannte Vorratstank
bevorzugt in Maschinenlängsrichtung näher bei der Vorderachse als bei der Hinterachse.
Ein Fahrstand, auf welchem sich ein Maschinenführer während des Betriebs der Bodenbearbeitungsmaschine
zu deren Bedienung aufhält, liegt bevorzugt in Maschinenlängsrichtung zwischen Vorratstank
und Leistungsquelle.
[0065] Die Leistungsquelle kann über eine drehende Welle mechanische Leistung abgeben, welche
durch Anschluss einer hydraulischen Pumpe oder/und eines Generators in hydraulische
oder/und elektrische Leistung umgewandelt werden kann. Die mechanische Leistung kann
durch ein mechanisches Getriebe auch unmittelbar an der Bodenbearbeitungsmaschine
genutzt werden, etwa zum Antrieb der Arbeitsvorrichtung zur Drehung um die Arbeitsachse.
Durch ein Verteilergetriebe kann die an einer drehenden Welle abgegebene mechanische
Leistung sowohl ohne Umwandlung der Leistungsart als mechanische Leistung genutzt
werden als auch in hydraulische Leistung oder/und elektrische Leistung gewandelt werden.
[0066] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert werden. Es stellt dar:
- Fig. 1
- eine grobschematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer
Bodenbearbeitungsmaschine, ausgerüstet zur texturierenden Schneidbearbeitung einer
Bodenoberfläche, und
- Fig. 2
- eine grobschematische perspektivische Ansicht des Entsorgungstanks von Fig. 1 mit
weggelassener Seitenwand, gekoppelt mit einer Abführleitungsanordnung, welche beiderseits
einer Arbeitsvorrichtung Kühlflüssigkeit abführt.
[0067] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Bodenbearbeitungsmaschine
der vorliegenden Anmeldung allgemein mit 10 bezeichnet. Die Bodenbearbeitungsmaschine
10 ist in Seitenansicht dargestellt. Ein für selbstfahrende Fahrzeuge typisches kartesisches
Koordinatensystem aus längs der Maschinenlängsachse L verlaufender Rollachse Ro, längs
der Maschinenhöhenrichtung H verlaufender Gierachse Gi und längs der Maschinenquerrichtung
Q verlaufender Nickachse Ni ist in den Figuren 1 und 2 eingezeichnet. Der Pfeil an
der Maschinenlängsrichtung L weist in die Vorwärtsfahrtrichtung.
[0068] Die Bodenbearbeitungsmaschine 10 oder nachfolgend kurz "Maschine" 10 weist einen
von einem Fahrwerk 12 getragenen Maschinenkörper 14 auf. Der Maschinenkörper 14 umfasst
einen starren Maschinenrahmen 16 und daran angeordnete Bauteile und Baugruppen, welche
zum Teil relativ zum Maschinenrahmen 16 beweglich sind, wie etwa Türen und Klappen
sowie das Schutzdach 46 und dergleichen.
[0069] Das Fahrwerk 12 umfasst im dargestellten Beispiel zwei vordere Kettenlaufwerke 18,
von welchen nur das näher beim Betrachter von Figur 1 gelegene linke Kettenlaufwerk
18 zu sehen ist, das das dahinterliegende rechte Kettenlaufwerk verdeckt, und zwei
hintere Kettenlaufwerke 20. Anstelle der Kettenlaufwerke 18 und 20 können auch Radlaufwerke
verwendet werden.
[0070] Jedes Kettenlaufwerk 18 und 20 weist einen eigenen Hydromotor 22 als Fahrantrieb
auf. Eine im Bereich des Hecks der Bodenbearbeitungsmaschine 10 am Maschinenrahmen
16 unter einer Abdeckung 23 angeordnete und deshalb strichliniert dargestellte Leistungsquelle
24, im dargestellten Ausführungsbeispiel in Gestalt einer dieselbetriebenen Brennkraftmaschine,
liefert die zum Betrieb der Bodenbearbeitungsmaschine 10 notwendige Leistung. Von
ihrer Kurbelwelle wird über ein nicht dargestelltes Verteilergetriebe Leistung an
eine Hydraulikpumpe übertragen, welche einen für den Fahrantrieb und für andere hydraulische
Verbraucher an der Bodenbearbeitungsmaschine 10 notwendigen Hydraulikdruck erzeugt
und aufrechterhält.
[0071] Der Maschinenrahmen 16 und mit ihm der Maschinenkörper 14 ist in Maschinenhöhenrichtung
H relativ zum Aufstandsuntergrund U, auf welchem die Bodenbearbeitungsmaschine 10
über ihr Fahrwerk 12 aufsteht, über hydraulisch betätigbare Hubsäulen 26 verlagerbar.
In dem bevorzugten Fall einer in Maschinenhöhenrichtung H unverlagerbar am Maschinenrahmen
16 angeordneten Arbeitsvorrichtung 28 kann über die Verlagerung des Maschinenrahmens
16 in Maschinenhöhenrichtung H eine Eingriffstiefe der Arbeitsvorrichtung 28 in den
Aufstandsuntergrund U zu dessen Bearbeitung eingestellt werden. Es ist jedoch grundsätzlich
auch möglich, die Arbeitsvorrichtung 28 relativ zum Maschinenrahmen 16 in Maschinenhöhenrichtung
H verlagerbar an diesem anzuordnen und durch Relativverlagerung der Arbeitsvorrichtung
28 am Maschinenrahmen 16 die Eingriffstiefe einzustellen. Mit Bezugszeichen E ist
eine Eingriffszone der Arbeitsvorrichtung 28 in den Aufstandsuntergrund U bezeichnet.
[0072] Die Arbeitsvorrichtung 28, im dargestellten Ausführungsbeispiel eine um eine in Maschinenquerrichtung
Q verlaufende Arbeitsachse R zur Drehung antreibbare Schneidwalze zur nutenden texturierenden
Bearbeitung der Oberfläche des Aufstandsuntergrunds U, ist in einem die Arbeitsvorrichtung
beiderseits in Maschinenlängsrichtung L und beiderseits in Maschinenquerrichtung Q
sowie zum Maschinenrahmen 16 hin in Maschinenhöhenrichtung H abschirmenden Kasten
30 aufgenommen. Der Kasten 30 ist Teil eines Wechsel-Arbeitsaggregats 32, das über
vorbestimmte mechanische Schnittstellen 34 und Energieversorgungsschnittstellen 36
zur Übertragung hydraulischer oder/und pneumatischer oder/und elektrischer Energie
lösbar am Maschinenrahmen 16 aufgenommen und in verhältnismäßig kurzer Zeit gegen
ein anderes Arbeitsaggregat austauschbar ist.
[0073] Die in Figur 1 dargestellte Bodenbearbeitungsmaschine 10, jedenfalls ihr Maschinenkörper
14 mit dem ihn über die Hubsäulen 26 tragenden Fahrwerk 12, kann durch Austausch des
dargestellten Arbeitsaggregats 32 zur nutenden texturierenden Schneidbearbeitung gegen
ein Fräsaggregat zur Fräsbearbeitung des Arbeitsuntergrunds zu einer Straßenfräse
umgerüstet werden.
[0074] Durch die Drehung der Arbeitsvorrichtung 28 um ihre Arbeitsachse wird die notwendige
Schnittgeschwindigkeit am jeweiligen Schnittkreis der Arbeitsvorrichtung 28 erzeugt.
Der Fahrantrieb mit den Hydromotoren 22 sorgt für den Vorschub der Arbeitsvorrichtung
28. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die vorderen Laufwerke 18 durch eine
vordere Ackermann-Lenkvorrichtung 38 um vordere Lenkachsen S1 lenkbar und sind die
hinteren Laufwerke 20 durch eine hintere Ackermann-Lenkvorrichtung 40 um hintere Lenkachsen
S2 lenkbar.
[0075] Gesteuert wird der Betrieb der Bodenbearbeitungsmaschine 10 von einem Fahrstand 42
aus, auf welchem sich der Maschinenführer während des Bodenbearbeitungsbetriebs oder
auch während eines Fahrbetriebs der Maschine 10 aufhält. Am Fahrstand 42 befindet
sich wenigstens ein Bedienpult 44 zur Ausgabe von Information und zur Eingabe von
Steuerbefehlen. Der Fahrstand 42 ist außerdem über das bereits erwähnte absenkbare
Schutzdach 46 vor Witterungseinflüssen geschützt.
[0076] Während einer Bodenbearbeitung muss die Arbeitsvorrichtung 28 gekühlt werden. Hierfür
führt die Bodenbearbeitungsmaschine 10 einen vor dem Fahrstand 42 angeordneten Vorratstank
48 mit, welcher etwa 3500 l Wasser als bevorzugte Kühlflüssigkeit C aufnehmen kann.
[0077] Der Vorratstank 48 ist Teil einer Flüssigkeitskühlvorrichtung 50, welche mittels
einer Kühlflüssigkeitspumpe 52 über eine Kühlflüssigkeitsleitung 54 Kühlflüssigkeit
C aus dem Vorratstank 48 in das Arbeitsaggregat 32 einleitet.
[0078] Der Kühlbedarf bei dem schneidenden bzw. nutenden Eingriff der als Schneidwalze ausgebildeten
Arbeitsvorrichtung 28 ist hoch. Er beträgt etwa 3000 bis 3500 l/h. Diese Menge an
Kühlflüssigkeit C kann nicht dauerhaft in das Arbeitsaggregat 32 eingeleitet werden,
ohne Kühlflüssigkeit C wieder aktiv aus dem Arbeitsaggregat 32 abzuführen.
[0079] Zu diesem Zweck weist die Bodenbearbeitungsmaschine 10 eine Abführleitungsanordnung
56 auf, welche dazu ausgebildet ist, Kühlflüssigkeit C aus dem Arbeitsaggregat 32
abzuführen. An der Bodenbearbeitungsmaschine 10 ist außerdem ein Entsorgungstank 58
aufgenommen, in welchen die von der Abführleitungsanordnung 56 abgeführte Kühlflüssigkeit
C eingeleitet wird. Punkte P markieren in Fig. 1 Partikel P, etwa Abtragsspäne, welche
in der abgeführten Kühlflüssigkeit C suspendiert sind.
[0080] Ein in Figur 1 durch den Maschinenkörper 14 verdeckter Teil der Abführleitungsanordnung
56 verläuft in einem Schacht des Maschinenkörpers 14, in welchem dann, wenn die Bodenbearbeitungsmaschine
10 als Straßenfräse gerüstet ist, ein Transportband verläuft, um Fräsgut vom Arbeitsaggregat
weg zur Vorderseite der Bodenbearbeitungsmaschine 10 zu fördern. Die Abführleitungsanordnung
56 ist bevorzugt ganz oder teilweise lösbar am Maschinenrahmen 16 angeordnet und ist
bestimmungsgemäß zusammen mit dem Entsorgungstank 58 gegen ein Transportband austauschbar.
[0081] Der Entsorgungstank 58 ist über eine Tragkonsole 60 mit dem Maschinenrahmen 16 verbunden.
Eine identische Tragkonsole 60 wird auch im Falle der Rüstung der Bodenbearbeitungsmaschine
10 als Straßenfräse verwendet, um das oben bereits genannte Transportband mit dem
Maschinenrahmen 16 zu verbinden.
[0082] Die Tragkonsole 60 ist an einer Transportbandaufnahme 61 der Bodenbearbeitungsmaschine
10 aufgenommen. Die Tragkonsole 60 (siehe auch Figur 2) ist über eine untere Festlegeöse
62 und eine obere Festlegeöse 64 mit einem von einer unteren Haltelasche 66 nach oben
abstehenden Bolzen 68 und mit einem von einer oberen Haltelasche 70 nach oben abstehenden
koaxialen Bolzen 72 verbunden. Die Haltelaschen 66 und 70 mit ihrem jeweils davon
koaxial abstehenden Bolzen 68 und 72 bilden die Transportbandaufnahme 61.
[0083] Die Tragkonsole 60 wird mit ihrem Festlegeösen 62 und 64 von oben längs der Maschinenhöhenrichtung
zu den Haltelaschen 66 und 70 abgesenkt, sodass der untere Bolzen 68 in die untere
Festlegeöse 62 und der obere Bolzen 72 in die obere Festlegeöse 64 eingreift. Die
Haltelaschen 66 und 70 stehen in Maschinenlängsrichtung L nach vorne ab.
[0084] Zuglagerwangen 74 der Tragkonsole 60, welche im Falle einer Kopplung der Tragkonsole
60 mit einem Transportband Enden von Zugstangen oder Zugseilen aufnehmen, sind wegen
der Verwendbarkeit der Tragkonsole 60 auch zur Aufnahme von Transportbändern vorhanden,
aber im Falle einer Kopplung mit dem Entsorgungstank 58 funktionslos.
[0085] Die Tragkonsole 60 weist eine Haltegabel 76 auf, zwischen deren parallelen abgewinkelten
Streben 76a und 76b der Entsorgungstank 58 um eine zur Maschinenquerrichtung Q parallele
Neigeachse N neigbar mit dem Längsende der Haltegabel 76 verbunden ist. Über einen
manuellen Aktuator 78 in beispielhafter Gestalt eines Spannschlosses, also im Grunde
eines Gewindetriebs, welcher eine Querstrebe 76c (siehe Figur 2) der Haltegabel 76
mit einer oberen Wand 58a des Entsorgungstanks 58 verbindet, kann die Neigung des
Entsorgungstanks 58 relativ zum Maschinenrahmen 16 in vorbestimmten Grenzen eingestellt
werden.
[0086] Die Ankopplung des Entsorgungstanks 58 an die Haltegabel 76 ist am Ende der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels detailliert erläutert.
[0087] An der in Figur 1 dem Betrachter zugewandten Seitenwand 58b des Entsorgungstanks
58 ist links oben eine von einem Wartungsdeckel 80 abgedeckte Wartungsöffnung zu erkennen.
Die Wartungsöffnung ist in ihren Abmessungen so bemessen, dass sie von einer Person
durchstiegen werden kann.
[0088] An einem Ort nahe dem tiefsten Punkt des Bodens 58d des Entsorgungstanks 58 ist eine
Reinigungsöffnung durch einen beispielhaft kreisrunden Deckel 82 abgedeckt. Durch
die Reinigungsöffnung kann am Boden 58d des Entsorgungstanks 58 abgesetztes Partikelmaterial
P bei Wartungsarbeiten aus dem Entsorgungstank 58 entnommen werden. Die in den Entsorgungstank
58 gelieferte verbrauchte Kühlflüssigkeit C ist üblicherweise eine Suspension aus
Kühlwasser und feinkörnigen Abtragsspänen der Bodenbearbeitung, sodass konkreter Reinigungsbedarf
im Bodenbereich besteht.
[0089] Der Boden 58d des Entsorgungstanks 58 ist in vorteilhafter Weise relativ zu der zur
Maschinenhöhenrichtung parallelen Schwerkraftwirkungsrichtung geneigt, sodass auf
Partikel P, welche auf dem Boden 58d aufliegen, eine Hangabtriebskraft wirkt, welche
abgesetzte Partikel P sich am tiefsten Punkt des Entsorgungstanks 58 ansammeln lässt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Boden 58d in fertigungstechnisch vorteilhafterweise
aus mehreren relativ zueinander geneigten ebenen Platten gebildet. Dies ist jedoch
lediglich ein Ausführungsbeispiel. Ebenso kann der Boden um eine Krümmungsachse oder
um zwei orthogonale Krümmungsachsen gekrümmt ausgebildet sein. Auch ein ebener Boden,
welcher orthogonal zur Schwerkraftwirkungsrichtung orientiert ist, ist grundsätzlich
möglich.
[0090] Über ein Schauglas 84, welches vorteilhaft aus Kunststoff, beispielsweise aus Polymethylmethacrylat,
gebildet ist und dessen Abmessung längs der Schwerkraftwirkungsrichtung vorteilhaft
größer ist als quer dazu, kann der Füllgrad des Entsorgungstanks visuell überprüft
werden.
[0091] Auf der oberen Wand 58a des Entsorgungstanks 58 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
an dessen vorderem Längsende eine Unterdruckvorrichtung 86 angeordnet, welche im Ausführungsbeispiel
vier gleichartige Lüfter 88 aufweist (siehe Figur 2). Mit der Unterdruckvorrichtung
86 kann Luft aus dem Entsorgungstank 58 gefördert werden, sodass im Entsorgungstank
58 ein relativer Unterdruck bezüglich des im Arbeitsaggregat 32 herrschenden Drucks
erzeugt und aufrechterhalten werden kann.
[0092] Durch diesen relativen Unterdruck getrieben strömt Kühlflüssigkeit C vom Arbeitsaggregat
32 über die Abführleitungsanordnung 56 in den Entsorgungstank 58. Bevorzugt kommt
also die Abführleitungsanordnung 56 ohne Abführförderpumpe aus, wenngleich nicht ausgeschlossen
sein soll, dass die Förderung von verbrauchter Kühlflüssigkeit C vom Arbeitsaggregat
32 in den Entsorgungstank 58 durch eine Abführförderpumpe unterstützt oder sogar alleine
bewirkt werden kann.
[0093] Im Ausführungsbeispiel ist im vorderen unteren Bereich des Entsorgungstanks 58 außen
ein Traggestell 90 angebracht, beispielsweise angeschweißt oder angeschraubt oder
angenietet. Bevorzugt ist der Entsorgungstank 58 aus Metall, insbesondere aus Metallblech,
gebildet. Am Traggestell 90 ist eine Förderpumpe 92 angeordnet, welche saugseitig
über eine Förderleitung 94 Kühlflüssigkeit aus dem Entsorgungstank 58 entnimmt und
an ihrer Druckseite zu einem in den Figuren nicht näher dargestellten Abgabeort fördert.
Ein druckseitiger Flansch 96 ist eine Anschlussformation zum Anschluss einer weiterführenden
Förderleitung, etwa zu einem Entsorgungsfahrzeug. Nur symbolisch ist eine Rückführleitung
97 strichliniert angedeutet, über welche die Förderpumpe 92 Kühlflüssigkeit C aus
dem Entsorgungstank 58 zurück in den Vorratstank 48 fördern kann.
[0094] Zwischen dem Entsorgungstank 58 und der Förderpumpe 92 ist in der Förderleitung 94
eine nur symbolisch dargestellte Filtervorrichtung 98 angeordnet, welche dazu ausgebildet
ist, in der Kühlflüssigkeit C suspendierte Partikel P herauszufiltern, sodass bereits
die Förderpumpe 92 von Kühlflüssigkeit C mit einer deutlich geringeren Schmutzbelastung
durchströmt wird, verglichen mit der unmittelbar aus dem Entsorgungstank 58 entnommenen
Kühlflüssigkeit C. Dies mindert nicht nur die Verschleißbelastung der Förderpumpe
92, sondern gestattet überdies die Rückförderung von Kühlflüssigkeit C zurück in den
Vorratstank 48 durch die Rückführleitung 97, gegebenenfalls unter Zwischenanordnung
einer weiteren Filtervorrichtung zwischen Förderpumpe 92 und Vorratstank 48, beispielsweise
zur Feinfilterung, um noch kleinere Partikel P aus der Kühlflüssigkeit C zu entnehmen
als die Filtervorrichtung 98 dies vermag.
[0095] In Figur 1 erkennt man überdies, aus der oberen Tankwand 58a herausragend, einen
Wellenstumpf 100 einer Rührvorrichtung 102, welche dazu dient, die im Entsorgungstank
58 aufgenommene Kühlflüssigkeit C in Bewegung zu halten, um ein Absetzen von daran
suspendierten Abtragsspänen wenigstens zu verzögern.
[0096] In Figur 2 sind die Arbeitsvorrichtung 28, die Abführleitungsanordnung 56 und der
Entsorgungstank 58 mit der Tragkonsole 60 perspektivisch von schräg vorne und oben
abgebildet. Die in Figur 1 dem Betrachter zugewandte Tankwand 58b ist in Figur 2 weggelassen,
um das Innenleben des Entsorgungstanks 58 zu zeigen und zu erläutern.
[0097] Der Entsorgungstank 58 des dargestellten Ausführungsbeispiels ist bezüglich einer
mittelsenkrechten Ebene, welche parallel zur Maschinenhöhenrichtung H und zur Maschinenlängsrichtung
L orientiert ist, spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die vom Betrachter der Figuren 1
und 2 abgewandte Seitenwand, welche zu der in Figur 1 gezeigten Seitenwand 58a parallel
ist, weist daher ebenso einen Wartungsdeckel 80 zum Verschluss einer Wartungsöffnung,
ein Schauglas 84 und einen Reinigungsdeckel 82 zum Verschluss einer Reinigungsöffnung
auf.
[0098] Die Rührvorrichtung 102 weist an ihrem dem Wellenstumpf 100 entgegengesetzten Längsende
ein Rührwerkzeug 104 auf, beispielsweise mit vier bezüglich der Drehachse der Rührvorrichtung
102 angestellten Rührblättern, welche im Abstand von 90° um die Drehachse der Rührvorrichtung
102 herum angeordnet sind. Aufgrund der spiegelsymmetrischen Ausbildung des Entsorgungstanks
58 ist ein zweites Rührwerkzeug vorgesehen, welches in Figur 2 nicht dargestellt ist,
da es identisch zu dem dargestellten vorderen Rührwerkzeug 104 ausgebildet ist.
[0099] Eine in der Spiegelsymmetrieebene verlaufende Trennwand 106 über dem Boden 58d soll
eine Ansammlung von sich absetzenden Partikeln P in der Quermitte des Bodens 58d verhindern.
Wie in Figur 2 zu erkennen ist, saugt nämlich die Förderpumpe 92 nicht nur auf der
dem Betrachter zugewandten Seite mit einer Förderleitung 94 aus dem Entsorgungstank
58 ab, sondern auch auf der dem Betrachter abgewandten Seite. Dort ist jedoch nur
der Anschlussflansch 94a für den Anschluss einer weiteren Förderleitung gezeigt. Die
weitere Förderleitung selbst, welche spiegelsymmetrisch zu der dargestellten Förderleitung
94 ist, ist nicht dargestellt.
[0100] Um sicherzustellen, in der Quermitte zwischen den beiden Ansaugstellen der Förderpumpe
92 im Entsorgungstank 58 kein Partikelsediment dauerhaft verbleibt, ist die Trennwand
106 angeordnet.
[0101] Im rückwärtigen Bereich des Entsorgungstanks 58, im Bereich der Trennwand 106, kann
eine weitere Reinigungsöffnung 107 ausgebildet sein, die ebenfalls mit einem kreisrunden
Deckel verschlossen sein kann.
[0102] Etwa in der Höhenmitte des Entsorgungstanks 58, über einen sich in Maschinenhöhenrichtung
H erstreckenden Mittenbereich verteilt, sind beispielhaft drei versteifende Querstreben
108 in Maschinenquerrichtung Q verlaufend zwischen den Seitenwänden des Entsorgungstanks
58 angeordnet. Eine der Querstreben 108 verläuft koaxial zur Neigeachse N und versteift
den Entsorgungstank 58 unmittelbar in Maschinenquerrichtung Q zwischen den Anlenkpunkten
der Haltegabel 76 der Tragkonsole 60.
[0103] Von der Abführleitungsanordnung 56 führen beispielhaft drei Kühlflüssigkeit C führende
Leitungen in die rückwärtige Seitenwand des Tanks 58, welche bei betriebsbereiter
Anordnung des Entsorgungstanks 58 am Maschinenrahmen 16 zum Heck der Bodenbearbeitungsmaschine
10 hinweist. Die drei Leitungen der Abführleitungsanordnung 56 münden in Maschinenhöhenrichtung
H im Bereich der obersten 15 bis 20 % der Höhenerstreckung des Entsorgungstanks 58,
um sicherzustellen, dass selbst bei stark mit Kühlflüssigkeit C gefülltem Entsorgungstank
58 immer noch eine unmittelbar Verbindung zwischen der Unterdruckvorrichtung 86 und
der Mündung der Abführleitungsanordnung 56 besteht, sodass der durch die Unterdruckvorrichtung
86 im Entsorgungstank 58 erzeugte Unterdruck im Gasraum unmittelbar und ohne Gegenwirkung
eines von der im Entsorgungstank 58 aufgenommenen Kühlflüssigkeit C bewirkten Staudrucks
auf die Abführleitungsanordnung 56 wirken kann.
[0104] Die Abführleitungsanordnung 56 saugt über Schlitzdüsen 110 im Wesentlichen über wenigstens
80 %, vorzugsweise über wenigstens 90 % der Erstreckung der Arbeitsvorrichtung 28
in Maschinenquerrichtung Q in Maschinenlängsrichtung L sowohl vor der Eingriffszone
E des Eingriffs der Arbeitsvorrichtung 28 mit dem zu bearbeitenden Aufstandsuntergrund
U als auch hinter der Eingriffszone E Kühlflüssigkeit C aus dem Arbeitsaggregat 32
ab.
[0105] Um beispielsweise die Rührvorrichtung 102 mit ihrem Rührwerkzeug 104 vor dem Auftreffen
von in den Entsorgungstank 58 einschießender partikelhaltiger Kühlflüssigkeit C zu
schützen, ist im Entsorgungstank 58 mit Abstand von der Mündung der Abführleitungsanordnung
56 in den Entsorgungstank 58 eine Prallfläche 112 angeordnet, beispielsweise aus verstärktem
Elastomer. Die Prallfläche 112 kann über ein Metallgestell 114 sicher im Entsorgungstank
58 verankert sein. In den Tank einschießende Kühlflüssigkeit C trifft dann auf die
Prallfläche 112 auf und fließt von dieser ab. Neben der Rührvorrichtung 102 wird durch
die Prallfläche 112 auch die Unterdruckvorrichtung 86 vor unmittelbarem Kontakt mit
in den Entsorgungstank einströmender partikelhaltiger Kühlflüssigkeit C geschützt.
[0106] Der Entsorgungstank 58 kann um die gemeinsame zur Maschinenhöhenrichtung H parallele
Achse der Bolzen 68 und 72 schwenkbar sein. Zur Verschwenkung des Entsorgungstanks
58 kann ein ohnehin am Maschinenrahmen 16 vorhandener Schwenkaktuator zur Verschwenkung
des Transportbands verwendet werden, welcher an der Tragkonsole 60 angreift.
[0107] Nachfolgend wird die Kopplung des Entsorgungstanks 58 mit der Haltegabel 76 erläutert:
von der nur in Figur 1 gezeigten Seitenwand 58b des Entsorgungstanks 58 steht nach
außen längs der Neigeachse N verlaufend ein Zapfen 116 ab. Auch für die Kopplung des
Entsorgungstanks 58 gilt die oben erläuterte spiegelsymmetrische Ausbildung des Entsorgungstanks
58. Der Zapfen 116 ist rotationssymmetrisch bezüglich der Neigeachsen ausgebildet,
sodass der Zapfen 116 Gelenkzapfen eines zusammen mit der Haltegabel 76 gebildeten
Neigegelenks ist.
[0108] Der Zapfen 116 ist in der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Kopplungssituation mit
der Haltegabel 76 von einem allgemein U-förmigen Umgriffsabschnitt 118 umgeben, welcher
den Zapfen 116 an seinem zum Untergrund U hinweisenden Umfangsabschnitt über etwa
180° umgreift.
[0109] Der nach oben offene Umgriffsabschnitt 118 weist ein Einführmaul 120 auf, durch welches
hindurch der Zapfen 116 in den Umgriffsabschnitt 118 eingeführt wurde.
[0110] Die für das Einführen des Zapfens 116 in den Umgriffsabschnitt 118 notwendigen Bewegungen
kann der Maschinenführer der Bodenbearbeitungsmaschine 10 mithilfe des Fahrwerks 12
und der Hubsäulen 26 ausführen. Er senkt zur Aufnahme des von der Bodenbearbeitungsmaschine
10 bzw. von ihrem Maschinenkörper 14 gelösten Entsorgungstanks 58 den Maschinenkörper
14 mit der Tragkonsole 60 soweit ab, dass der Umgriffsabschnitt 118 vollständig tiefer
gelegen ist als der Zapfen 116. Anschließend nähert der Maschinenführer den Maschinenkörper
14 dem Entsorgungstank 58 derart an, dass das Einführmaul 120 in Maschinenhöhenrichtung
H unter dem Zapfen 116 gelegen ist. In dieser Situation hebt der Maschinenführer den
Maschinenkörper 14 mit der Tragkonsole 60 an, sodass der Zapfen in die Ausnehmung
des Umgriffsabschnitts 118 eingeführt wird. Eine Verschlussfalle 122 lässt eine Relativbewegung
des Zapfens 116 längs der Maschinenhöhenrichtung in die Ausnehmung des Umgriffsabschnitts
118 zu und sperrt eine entgegengesetzte Relativbewegung des Zapfens 116 aus dem Umgriffsabschnitt
18 heraus.
[0111] In dieser Situation bringt der Maschinenführer den manuellen Aktuator 78 an der zugehörigen
Befestigungsöse am Entsorgungstank 58 an. Ebenso wird der manuelle Aktuator 78 mit
der dafür vorgesehenen Befestigungsöse an der Querstrebe 76c der Haltegabel 76 angebracht.
Durch Betätigung des manuellen Aktuators 78, beispielsweise durch Drehung eines durchmessergrößeren
Innengewindeabschnitts 78a des in der dargestellten Ausführungsform mit der Befestigungsöse
des Entsorgungstanks 58 verbundenen Aktuatorbauteils relativ zum Außengewinde einer
mit der Befestigungsöse der Querstrebe 76c verbundenen Gewindestange 78b kann der
Maschinenführer die Relativneigestellung des Entsorgungstanks 58 relativ zur Tragkonsole
60 um die Neigeachse N einstellen. Gegebenenfalls ist diese Einstellungsarbeit erleichtert,
wenn der Entsorgungstank 78 über die Hubsäulen 26 vom Untergrund U angehoben ist.
[0112] Ein Entfernen des Entsorgungstanks 78 erfolgt in umgekehrter Arbeitsfolge, wobei
die Verschlussfalle 122 aktiv in ihre aus dem Einführmaul 120 zurückgezogene Freigabestellung
verstellt werden muss. Dies kann manuell oder durch einen mit der Verschlussfalle
22 vorgesehenen Aktuator erfolgen.
1. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10), umfassend:
- einen Maschinenrahmen (16),
- ein den Maschinenrahmen (16) tragendes Fahrwerk (12),
- eine Leistungsquelle (24) zur Versorgung der Bodenbearbeitungsmaschine (10) mit
mechanischer oder/und elektrischer oder/und hydraulischer Leistung,
- ein Arbeitsaggregat (32) mit einer Einhausung (30) zur Bereitstellung einer Bodenbearbeitungszone
(E),
- eine im Arbeitsaggregat (32) aufgenommene Arbeitsvorrichtung (28), welche zur Bodenbearbeitung
ausgebildet ist, und
- eine Flüssigkeitskühlvorrichtung (50), welche dazu ausgebildet ist, Kühlflüssigkeit
(C) in das Arbeitsaggregat (32) zu leiten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) einen Entsorgungstank (58) und eine Abführleitungsanordnung
(56) aufweist, wobei die Abführleitungsanordnung (56) das Arbeitsaggregat mit dem
Entsorgungstank (58) verbindet und zur Leitung von Kühlflüssigkeit (C) aus dem Arbeitsaggregat
(32) in den Entsorgungstank (58) ausgebildet ist.
2. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Entsorgungstank (58) eine Unterdruckvorrichtung (86) aufweist, welche dazu ausgebildet
ist, Gas aus dem Entsorgungstank (58) zu fördern.
3. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Entsorgungstank (58) eine Bewegungsvorrichtung (102) aufweist, welche dazu ausgebildet
ist, im Entsorgungstank (58) aufgenommene Kühlflüssigkeit (C) in Bewegung zu halten.
4. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) eine Förderpumpe (92) aufweist, um im Entsorgungstank
(58) aufgenommene Kühlflüssigkeit (C) aus dem Entsorgungstank (58) zu fördern.
5. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) eine Filtervorrichtung (98) aufweist, welche dazu
ausgebildet ist, Partikel (P), die in der im Entsorgungstank (58) aufgenommenen Kühlflüssigkeit
(C) suspendiert sind, aus der Kühlflüssigkeit (C) zu filtern.
6. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) einen Vorratstank (48) aufweist, welcher dazu
ausgebildet ist, Kühlflüssigkeit (C) zur Verwendung durch die Flüssigkeitskühlvorrichtung
(50) bereitzustellen, wobei eine Rückführleitung (97) unter Zwischenanordnung der
Filtervorrichtung (98) und der Förderpumpe (92) den Entsorgungstank (58) mit dem Vorratstank
(48) verbindet.
7. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Entsorgungstank (58) stromabwärts eines Einlaufs der Abführleitungsanordnung (56)
in den Entsorgungstank (58) eine Prallfläche (112) angeordnet ist.
8. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) wenigstens eine mit dem Entsorgungstank kommunizierende
Anschlussformation (96) zum zeitlich vorübergehenden Anschluss einer Flüssigkeitsleitung
aufweist.
9. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Boden (U) abtragende Bodenbearbeitungsmaschine (10) ist, wobei die Arbeitsvorrichtung
(28) eine um eine Arbeitsachse (R) rotierbare Abtragsvorrichtung ist.
10. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsaggregat (32) ein bestimmungsgemäß vom Maschinenrahmen (16) lösbares Wechsel-Arbeitsaggregat
(32) ist.
11. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (16) eine Transportbandaufnahme (61) zur lösbaren Aufnahme eines
Transportbands aufweist, um abgetragenes Bodenmaterial vom Ort des Arbeitsaggregats
(32) weg zu fördern.
12. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Entsorgungstank (58) lösbar an der Transportbandaufnahme (61) angeordnet ist.
13. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Entsorgungstank (58) relativ zum Maschinenrahmen (16) um eine zur Aufstandsfläche
der Bodenbearbeitungsmaschine (10) parallele Neigungsachse (N) neigbar oder/und um
eine zur Gierachse (Gi) der Bodenbearbeitungsmaschine (10) parallele Schwenkachse
schwenkbar ist.
14. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) einen Neigeaktuator (78) aufweist, um den Entsorgungstank
(58) zu einer Neigebewegung anzutreiben, oder/und dass die Bodenbearbeitungsmaschine
(10) einen Neigungsdämpfer aufweist, um eine Neigebewegung des Entsorgungstanks (58)
zu dämpfen, oder/und dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) einen Schwenkaktuator
aufweist, um den Entsorgungstank (58) zu einer Schwenkbewegung anzutreiben, oder/und
dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) einen Schwenkungsdämpfer aufweist, um eine
Schwenkbewegung des Entsorgungstanks (58) zu dämpfen.
15. Selbstfahrende Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk (12) wenigstens drei auf einer Aufstandsfläche (U) der Bodenbearbeitungsmaschine
(10) abrollbare Laufwerke (18, 20) aufweist, von welchen wenigstens eines lenkbar
ist, wobei die Arbeitsvorrichtung (28) in einem Längsbereich der Bodenbearbeitungsmaschine
(10) aufgenommen ist, welcher bei zur Geradeausfahrt der Bodenbearbeitungsmaschine
(10) ausgerichtetem Laufwerken (18, 20) von dem vorderen Ende des vordersten Laufwerks
(18) bis zum hinteren Ende des hintersten Laufwerks (20) reicht.