[0001] Die Erfindung betrifft ein Mehrscheibenisolierglas mit zumindest zwei Scheiben, die
zwischen sich einen Scheibenzwischenraum definieren, und mit zumindest einem in dem
Scheibenzwischenraum positionierten Profil, das eine im Scheibenzwischenraum für einen
Betrachter sichtbare Sichtoberfläche aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter die Verwendung eines mit zumindest einem Dekor bedruckten
Profils.
[0003] Die Erfindung betrifft weiter die Verwendung einer Tintenstrahldruckvorrichtung.
[0004] Mehrscheibenisoliergläser werden beispielsweise in Fenstern verwendet und umfassen
zumindest zwei Scheiben sowie einen zwischen diesen befindlichen Scheibenzwischenraum.
In dem Scheibenzwischenraum können Profile als Teile des Mehrscheibenisolierglases
angeordnet sein. So gibt es Profile, die einen Abstandhalterrahmen zwischen den Scheiben
bilden und so den Scheibenzwischenraum begrenzen. Es gibt auch Mehrscheibenisoliergläser
mit einer Sprossenanordnung in ihrem Scheibenzwischenraum. Die Sprossenanordnungen
bestehen oftmals aus Profilen, die dann als Sprossenprofile bezeichnet werden können.
[0005] Durch die Verwendung solcher Profile kann beispielsweise eine bestimmte optische
Ausgestaltung des Mehrscheibenisolierglases erfolgen. Die Profile können eine Sichtoberfläche
aufweisen, welche sich somit ebenfalls im Scheibenzwischenraum befindet und für einen
Betrachter sichtbar sein kann, auch wenn das Mehrscheibenisolierglas beispielsweise
in einem Fenster verbaut ist. Der optische Eindruck, den ein Mehrscheibenisolierglas
bei seinem Betrachter hervorruft, kann unter anderem durch die Gestaltung der Sichtoberfläche
eines in seinem Scheibenzwischenraum angeordneten Profils beeinflusst sein. Oftmals
ist es gewünscht, Mehrscheibengläser durch Gestaltung ihrer Profile an eine Umgebung
anzupassen, in der die Mehrscheibenisoliergläser eingesetzt werden sollen, beispielsweise
an die Gestaltung eines Rahmens, in den sie in Gebrauchsstellung eingesetzt sein können.
Hierbei können die Profile beispielsweise farblich an die Gestaltung des Rahmens angepasst
sein.
[0006] Zur Gestaltung von Mehrscheibenisoliergläsern können bei der Produktion derartiger
Mehrscheibenisoliergläser beispielsweise unterschiedlich eingefärbte Profile vorgehalten
und verwendet werden. Zum Einfärben können die Profile beispielsweise pulverbeschichtet,
foliert oder nasslackiert werden. Das Lackieren kann hierbei mittels einer Lackierpistole
erfolgen.
[0007] Je nach gewünschter Gestaltung der Mehrscheibenisoliergläser können dann die passend
gefärbten Profile ausgewählt und eingesetzt werden. Zwar ermöglicht diese Vorgehensweise
eine variable Gestaltung von Mehrscheibenisoliergläsern. Sie ist allerdings auch mit
einem erhöhten Aufwand hinsichtlich Lagerhaltung und Handhabung der unterschiedlichen
Profile verbunden und daher wirtschaftlich nachteilig. Ferner sind das individuelle
Pulverbeschichten, Folieren und Nasslackieren von Profilen relativ aufwendige Verfahren,
die die wirtschaftliche Massenproduktion von Mehrscheibenisoliergläsern erschweren
können. Ferner ist die Gestaltung komplexer Dekore oder Motive mit den vorgenannten
Verfahren nur eingeschränkt möglich.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Mehrscheibenisolierglas der eingangs genannten
Art bereitzustellen, das individuell gestaltet wirtschaftlich produziert werden kann.
[0009] Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs
1 vorgesehen. Insbesondere wird somit zur Lösung der genannten Aufgabe bei einem Mehrscheibenisolierglas
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Sichtoberfläche
des zumindest einen Profils mit einem Dekor bedruckt ist.
[0010] Somit können Profile nach ihrer Herstellung farblich individualisiert bzw. wunschgemäß
gestaltet oder umgestaltet werden. Hierdurch wird eine Vielzahl möglicher Farbkombinationen
und Motive zugänglich gemacht. Das Bedrucken von Profilen mit Dekoren ist dabei auch
im industriellen Maßstab wirtschaftlich möglich. Da die Individualisierung und Gestaltung
der Profile durch Aufdrucken gewünschter Dekore erfolgt, ist es nicht notwendig, viele
unterschiedlich gestaltete Profile für die Produktion vorzuhalten. Dies kann die Lagerhaltung
durch Reduzierung der Variantenvielfalt vereinfachen und die wirtschaftliche Produktion
von Mehrscheibenisoliergläsern begünstigen.
[0011] Unter einem Dekor im Sinne der Erfindung kann nicht nur ein bestimmtes Muster verstanden
werden, sondern auch ein vollflächiger, gegebenenfalls auch nur einfarbiger Auftrag
ohne ein spezielles Muster.
[0012] Beispielsweise kann ein gewünschtes Dekor vollflächig auf die Sichtoberfläche des
zumindest einen Profils aufgedruckt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Dekor
einfarbig oder mehrfarbig ausgeführt sein. Vorzugsweise kann das Dekor mittels eines
Ink-Jet-Druckverfahrens auf die Sichtoberfläche des zumindest einen Profils aufgedruckt
sein.
[0013] So ist es beispielsweise möglich, ein Profil auf einfache Art und Weise vollflächig
einfarbig zu gestalten, oder je nach Wunsch beliebig komplexe Motive auf das Profil
aufzubringen.
[0014] Somit werden Gestaltungen möglich, die bisher mittels herkömmlicher Färbemethoden,
wenn überhaupt, nur mit höherem Aufwand erzeugt werden konnten.
[0015] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Dekor direkt auf
die Sichtoberfläche aufgedruckt ist. Die Sichtoberfläche des Profils und/oder das
Profil selbst können alternativ oder zusätzlich konturiert ausgeführt sein.
[0016] So kann eine Vorbehandlung oder Unterfütterung der Sichtoberfläche verzichtbar sein.
Eine konturierte Sichtoberflächen bzw. Profile kann hierbei mit einem Dekor oder zumindest
mit einem Teil davon bedruckt sein.
[0017] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Dekor organische
und/oder anorganische Pigmente enthält. Das Dekor kann beispielsweise mit zumindest
einer pigmentierten Tinte gedruckt sein. Die Tinte kann beispielsweise organisch und/oder
anorganisch pigmentiert sein, also organische und/oder anorganische Pigmente enthalten.
[0018] Es können beispielsweise Tinten verwendet werden, welche direkt nach dem Druck ausreichend
stark an der Sichtoberfläche haften. Hierbei können auch Tinten gewählt werden, welche
im getrockneten Zustand besonders stabil sind, beispielsweise gegen infrarote oder
ultraviolette Strahlung. Mehrere und insbesondere unterschiedliche Tinten können je
nach Anforderungen verwendet werden, um eine gewünschte Qualität und/oder Gestaltung
des Dekors herzustellen.
[0019] So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Dekor auf eine helle Oberfläche
des Profils aufgedruckt ist. Bei der hellen Oberfläche des Profils kann es sich um
eine weiße Oberfläche handeln.
[0020] Zumindest die Sichtoberfläche des Profils kann hell und vorzugsweise weiß gestaltet
sein. Das Dekor kann dann auf einer hellen, vorzugsweise einer weißen, Oberfläche
des Profils aufgedruckt sein. Eine helle, vorzugsweise weiße Oberfläche hat den Vorteil,
dass die Erzeugung eines Dekors in der gewünschten Qualität, beispielsweise auch bei
Verwendung weniger deckkräftiger Farben, erleichtert wird.
[0021] Es ist beispielsweise möglich, zunächst eine Sichtoberfläche eines Profils flächig
einfarbig und hell bzw. weiß zu gestalten, und anschließend das Motiv mittels gegebenenfalls
weniger deckkräftiger, beispielsweise farbiger Tinten aufzubringen. Die helle bzw.
weiße Oberfläche kann bereits selbst durch einen Druckvorgang hergestellt sein.
[0022] Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann das zumindest eine Profil vorzugsweise
hell, besonders bevorzugt weiß, pulverbeschichtet sein. Das Dekor kann dann auf die
Pulverbeschichtung aufgedruckt sein. Eine Pulverbeschichtung kann als Haftgrund für
das aufgedruckte Dekor dienen. Die Pulverbeschichtung kann die Sichtoberfläche des
Profils bilden.
[0023] So ist es beispielsweise möglich, analog zu der vorstehend beschriebenen vollflächig
hellen bzw. weißen Bedruckung eine vollflächige Pulverbeschichtung vorzusehen, welche
als Träger für den nachfolgenden Druck des Motivs vorgesehen ist. Die Sichtoberfläche
des Profils kann somit eine vorbehandelte Sichtoberfläche, beispielsweise eine pulverbeschichtete
Sichtoberfläche sein, auf die das Dekor an dem fertigen Mehrscheibenisolierglas aufgedruckt
ist.
[0024] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Profil ein Sprossenprofil des Mehrscheibenisolierglases.
Ein Sprossenprofil kann eine Sprosse in einer Sprossenanordnung des Mehrscheibenisolierglases
sein. Bei dem oder einem weiteren Profil kann es sich auch um ein Abstandhalterprofil
eines Abstandhalterrahmens des Mehrscheibenisolierglases handeln.
[0025] Sowohl Sprossenprofil als auch Abstandhalterprofil können Sichtoberflächen aufweisen,
welche in gewünschter Art und Weise durch ein aufgedrucktes Dekor gestaltet sein können.
So kann beispielsweise ein Sprossenprofil des Mehrscheibenisolierglases eine bedruckte
Sichtoberfläche aufweisen und gleichzeitig ein weiteres Profil, beispielsweise ein
Abstandhalterprofil eines Abstandhalterrahmens des Mehrscheibenisolierglases ebenfalls
mit einem passenden Dekor bedruckt sein. Die gedruckten Dekore der unterschiedlichen
Profile sind vorzugsweise aufeinander abgestimmt und können dabei identisch sein oder
auch voneinander abweichen.
[0026] Mehrere Sprossenprofile bzw. Abstandhalterprofile können hierbei dieselben oder verschiedene
Dekore aufweisen. Beispielsweise kann eines dieser Profile eine pulverbeschichtete
Oberfläche und ein anderes dieser Profile eine vollflächig gedruckte Oberfläche aufweisen,
welche jeweils mit einem gewünschten, beispielsweise demselben, Dekor bedruckt sind.
[0027] Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Profil zwei mit unterschiedlichen
Dekoren bedruckte Oberflächen aufweist. Hierbei kann es sich um einander gegenüberliegenden
Oberflächen handeln.
[0028] So kann beispielsweise ein Sprossenprofil im Verwendungszustand in einem Fenster
von innen, bei Blickrichtung aus dem Raum heraus, und von außen, bei Blickrichtung
in den Raum hinein, sichtbare, unterschiedlich bedruckte Oberflächen aufweisen. Je
nach Position, Ausrichtung und/oder beispielsweise auch Beleuchtung des Dekors können
entsprechende Tinten für eine nach innen und eine nach außen weisende Bedruckung vorgesehen
sein.
[0029] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei
Dekore durch eine Trennzone getrennt sind. Bei der Trennzone kann sich beispielsweise
um eine Linie handeln. Die Trennzone kann auch komplexer gestaltet sein. Eine Trennzone
kann mindestens zwei Dekore und bei entsprechender Ausgestaltung, auch mehr als zwei
Dekore voneinander trennen. Die Dekore können hierbei unterschiedlich gestaltet sein.
Die Trennzone kann vorzugsweise dunkel, beispielsweise schwarz, gestaltet sein. Die
Trennzone kann gedruckt, beispielsweise tintenstrahlgedruckt, sein.
[0030] Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Dekor eine Imitation eines Naturmaterials
ist. Hierbei kann das Dekor beispielsweise eine Holzmaserung darstellen.
[0031] So kann das bedruckte Profil den Eindruck vermitteln, es würde aus einem Naturmaterial,
beispielsweise aus Holz, bestehen.
[0032] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Dekor mit einer vorzugsweise transparenten
Deck- und/oder Schutzschicht versehen ist. Hierbei kann es sich um eine Schicht aus
Lack handeln.
[0033] Eine derartige Schicht kann den optischen Eindruck, welchen die Bedruckung vermittelt,
verstärken. Die Schicht kann auch zum Schutz des Dekors, beispielsweise gegen einfallende
Strahlung oder Abrieb, dienen.
[0034] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Dekor unterschiedliche
Glanzgrade aufweist. Die Glanzgrade können insbesondere farbabhängig sein.
[0035] So können beispielsweise dunkle Teile der das Dekor bildenden Bedruckung glänzend
und helle Teile der das Dekor bildenden Bedruckung matt ausgeführt sein. Dies kann
jedoch auch genau umgekehrt sein. So kann beispielsweise ein Dekor, welches die Imitation
eines Naturstoffs wie einer Holzmaserung zeigt, erzeugt oder dessen optischer Eindruck
zumindest verstärkt werden. Die Zahl wählbarer Motive kann so vergrößert werden. Die
Wahl unterschiedlicher Glanzgrade innerhalb eines Dekors kann einen Tiefeneindruck
des Dekors erzeugen oder verstärken.
[0036] Es kann auch vorgesehen sein, dass das Profil auf wenigstens drei Seiten mit Dekoren
bedruckt ist. Zusätzlich kann hierbei vorgesehen sein, dass die jeweiligen Dekore
ineinander übergehen.
[0037] Hierunter ist verstehen, dass die verschiedenen Dekore ohne zwischen ihnen sichtbare
Naht gedruckt sind und demnach keine sichtbare Trennzone aufweisen. Ein auf wenigstens
drei Seiten dekoriertes Profil kann so den Eindruck vermitteln, es würde aus einem
einzigen Stück eines Naturmaterials bestehen.
[0038] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Mehrscheibenisolierglas
an wenigstens einer Seite eine Scheibe aus Verbundglas aufweist.
[0039] Ein Verbundglas kann in diesem Zusammenhang aus wenigstens zwei Glasscheiben aufgebaut
sein, zwischen denen sich eine Folie befindet. Derartiges Verbundglas kann vorzugsweise
an einer Außenseite des Mehrscheibenisolierglases eingesetzt sein. In diesem Zusammenhang
kann eine Außenseite des Mehrscheibenisolierglases eine Seite sein, welche der Sonne,
bzw. der einfallenden Sonnenstrahlung, zugewandt ist, sowie eine Innenseite eine Seite,
welche in den mittels des Mehrscheibenisolierglases abgeschlossenen Raum gerichtet
ist. Somit verfügt das Mehrscheibenisolierglas als solches über eine Innen- und eine
Außenseite, wohingegen die Scheiben des Mehrscheibenisolierglases jeweils über eine
in Richtung des Scheibenzwischenraums gerichtete Innenseite und eine entgegengerichtete
Außenseite verfügen.
[0040] Alternativ oder zusätzlich sind zur Lösung der genannten Aufgabe erfindungsgemäß
die Merkmale des nebengeordneten, auf die Verwendung eines mit zumindest einem Dekor
bedruckten Profils gerichteten Anspruchs vorgesehen. Insbesondere wird somit zur Lösung
der genannten Aufgabe bei Verwendungen der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
vorgeschlagen, dass das mit zumindest einem Dekor bedruckte Profil in einem Scheibenzwischenraum
eines Mehrscheibenisolierglases wie zuvor beschrieben verwendet wird. Das Profil kann
ein mit zumindest einem Dekor bedrucktes Sprossenprofil und/oder ein mit zumindest
einem Dekor bedrucktes Abstandhalterprofil sein.
[0041] Gemäß eines weiteren nebengeordneten Anspruchs ist alternativ oder zusätzlich zur
Lösung der genannten Aufgabe die Verwendung einer Tintenstrahldruckvorrichtung vorgesehen.
Es wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Tintenstrahldruckvorrichtung zur Erzeugung
eines Dekors an zumindest einer Sichtoberfläche eines Profils eines Mehrscheibenisolierglases
zu verwenden. Somit können die genannten Vorteile auch durch Verwendung einer Tintenstrahldruckvorrichtung
realisiert werden. Insbesondere kann das Mehrscheibenisolierglas hierbei ein erfindungsgemäßes
Mehrscheibenisolierglas wie voranstehend beschrieben sein.
[0042] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist jedoch
nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben
sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Ansprüche untereinander
und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
[0043] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Mehrscheibenisolierglases,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines weiteren Mehrscheibenisolierglases,
- Figur 3
- eine Reihe schematischer Darstellungen von Sprossenprofilen,
- Figur 4
- eine Reihe schematischer Darstellungen erfindungsgemäßer Abstandhalterprofile.
[0044] Figur 1 zeigt einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Mehrscheibenisolierglases 1
in einer schematisierten Schnittdarstellung, wobei das Mehrscheibenisolierglas 1 zwei
Scheiben 2, 3 aufweist, die zwischen sich einen Scheibenzwischenraum 4 definieren.
Die Scheibe 3 befindet sich hierbei an der Außenseite des Mehrscheibenisolierglases
1 und besteht aus Verbundglas, wobei zwei Glasscheiben 102, 103 durch eine Folie 104
voneinander getrennt sind. In dem Scheibenzwischenraum 4 befindet sich ein Profil
5, nämlich ein Abstandhalterprofil 6 eines nicht näher gezeigten Abstandhalterrahmens,
wobei das Abstandhalterprofil 6 eine im Scheibenzwischenraum 4 für einen Betrachter
sichtbare Sichtoberfläche 7 aufweist. Der Sichtoberfläche 7 in Bezug auf das Abstandhalterprofil
6 gegenüberliegend befindet sich eine Versiegelung 8, die den Scheibenzwischenraum
4 mit dem Profil 5 nach außen hin abdichtet.
[0045] Die Sichtoberfläche 7 ist vollflächig und einfarbig mittels eines Ink-Jet-Druckverfahrens
mit einem weißen Dekor 9 bedruckt. Das Dekor 9 kann jedoch auch farbig oder mehrfarbig
ausgeführt sein. Das Dekor 9 ist direkt auf die Sichtoberfläche 7 aufgedruckt.
[0046] Fig. 2 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel. Funktionell und/oder
konstruktiv zu dem vorangehenden Ausführungsbeispiel gleichartige oder identische
Bauteile und Funktionseinheiten sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht
noch einmal gesondert beschrieben. Die Ausführungen zu Figur 1 gilt daher zu Figur
2 entsprechend.
[0047] Das in Figur 2 dargestellte Mehrscheibenisolierglas 1 weist weitere Profile 5, nämlich
Sprossenprofile 11 und 12 auf, die eine Sprossenanordnung 10 des Mehrscheibenisolierglases
1 bilden. Die Sprossenanordnung 10 umfasst horizontal verlaufende Sprossenprofile
11 und vertikal verlaufende Sprossenprofile 12. Auch diese Profile 5, 11, 12 sind
mit Dekoren bedruckt und somit dekoriert. Einige Sichtoberflächen 7 der Profile 5
und alle Profile 5 selbst sind hierbei konturiert. Somit ist wenigstens ein Profil
5 des Mehrscheibenisolierglases 1 ein Sprossenprofil 11, 12 und wenigstens ein weiteres
Profil 5 ein Abstandhalterprofil 6 eines nicht näher gezeigten Abstandhalterrahmens
des Mehrscheibenisolierglases 1. Ein Abstandhalterprofil 6 kann auch als Rahmenschenkel
des Abstandhalterrahmens bezeichnet werden.
[0048] Figur 3 zeigt eine Reihe von Profilen 5, die als Sprossenprofile 11, 12 einer Sprossenanordnung
10 dienen können und mit unterschiedlichen, nicht näher dargestellten, Dekoren 9,
109 versehen sind. Die Dekore 9, 109 können organische und/oder anorganische Pigmente
enthalten. Die Dekore 9, 109 können beispielsweise mit organisch und/oder anorganisch
pigmentierten Tinten gedruckt sein und sind in den Figuren 3 und 4 als Strichlinien
(Dekor 9) und Strichpunktlinien (Dekor 109) dargestellt. Hierbei ist das Dekor 9 auf
eine helle, nämlich eine weiße Oberfläche 13, welche eine Sichtoberfläche 7 darstellt,
aufgedruckt. Das Dekor 109 ist eine Imitation eines Naturmaterials, nämlich einer
Holzmaserung.
[0049] In einem Ausführungsbeispiel ist das Dekor 109 auf eine helle, nämlich eine weiße
Pulverbeschichtung 14 des Profils 5 aufgedruckt. Die Pulverbeschichtung 14 ist auf
eine Oberfläche 15 des Profils 5 aufgebracht und bildet die Sichtoberfläche 7, welche
mit dem Dekor 109 versehen ist.
[0050] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Dekor 109 direkt auf die Sichtoberfläche
7, nämlich auf die Oberfläche 15 aufgebracht, sodass dieses Profil 5 zwei mit unterschiedlichen
Dekoren 9, 109 bedruckte, einander gegenüberliegende Oberflächen 13, 15 aufweist.
Zusätzlich sind die zwei unterschiedlichen Dekore 9, 109 durch zwei dunkle, nämlich
schwarze Trennzonen 16 getrennt, welche ebenfalls gedruckt sind.
[0051] Die Dekore 9, 109 sind ferner mit einer nicht näher dargestellten, transparenten
Deck- und/oder Schutzschicht aus Lack versehen und können unterschiedliche, farbabhängige
Glanzgrade aufweisen. Ferner sind bei den in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispielen
die Profile 5 auf wenigstens drei Seiten mit den Dekoren 9, 109 bedruckt. Die auf
mehreren Seiten der Profile 5 vorhandenen Dekore 9, 109 gehen hierbei jeweils ineinander
über und ergeben so den Eindruck ununterbrochener Dekore 9, 109, wie durch die Strich-
und Strichpunktlinien skizziert.
[0052] Figur 4 zeigt eine Reihe von Abstandhalterprofilen 6, welche auf einer unterschiedlichen
Anzahl von Seiten mit einem Dekor 9 bedruckt sind. Die Ausführungen zu den als Sprossenprofilen
11, 12 dienenden Profilen 5 gelten hier entsprechend.
[0053] Bei den hier dargestellten Mehrscheibenisoliergläsern 1 sind ferner die erfindungsgemäßen
Verwendungen verwirklicht. So wird bei den Mehrscheibenisoliergläsern 1 ein mit zumindest
einem Dekor 9, 109 bedrucktes Profil 5, und zwar einerseits ein Profil 5, das als
Sprossenprofil 11, 12 einer Sprossenanordnung 10 dient, und andererseits ein Abstandhalterprofil
6 in dem Scheibenzwischenraum 4 des Mehrscheibenisolierglases 1 verwendet.
[0054] Ferner wurde eine Tintenstrahldruckvorrichtung zur Erzeugung der Dekore 9, 109 an
der Sichtoberfläche 7 der Profile 5 der Mehrscheibenisoliergläser verwendet.
[0055] Es wird somit ein Mehrscheibenisolierglas 1 mit zumindest zwei Scheiben 2, 3, die
zwischen sich einen Scheibenzwischenraum 4 definieren, und mit zumindest einem in
dem Scheibenzwischenraum 4 positionierten Profil 5, das eine im Scheibenzwischenraum
4 für einen Betrachter sichtbare Sichtoberfläche 7 aufweist, vorgeschlagen, wobei
die Sichtoberfläche 7 des Profils 5 mit einem Dekor 9, 109 bedruckt ist. Ferner wird
vorgeschlagen, ein mit zumindest einem Dekor 9, 109 bedrucktes Profil 5, insbesondere
ein mit zumindest einem Dekor 9, 109 bedrucktes Sprossenprofil 11, 12 oder Abstandhalterprofil
6, in einem Scheibenzwischenraum 4 eines Mehrscheibenisolierglases 1 zu verwenden.
Außerdem wird vorgeschlagen, eine Tintenstrahldruckvorrichtung zur Erzeugung eines
Dekors 9, 109 an zumindest einer Sichtoberfläche 7 eines Profils 5 eines Mehrscheibenisolierglases
1 zu verwenden (vgl. Fig. 1).
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Mehrscheibenisolierglas
- 2
- Scheibe
- 3
- Scheibe
- 4
- Scheibenzwischenraum
- 5
- Profil
- 6
- Abstandhalterprofil
- 7
- Sichtoberfläche
- 8
- Versiegelung
- 9
- Dekor
- 10
- Sprossenanordnung
- 11
- horizontal verlaufendes Sprossenprofil
- 12
- vertikal verlaufendes Sprossenprofil
- 13
- Oberfläche
- 14
- Pulverbeschichtung
- 15
- Oberfläche
- 16
- Trennzone
- 102
- Glasscheibe
- 103
- Glasscheibe
- 104
- Folie
- 109
- Dekor
1. Mehrscheibenisolierglas (1) mit zumindest zwei Scheiben (2, 3), die zwischen sich
einen Scheibenzwischenraum (4) definieren, und mit zumindest einem in dem Scheibenzwischenraum
(4) positionierten Profil (5, 6, 11, 12), dass eine im Scheibenzwischenraum (4) für
einen Betrachter sichtbare Sichtoberfläche (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtoberfläche (7) des Profils (5, 6, 11, 12) mit einem Dekor (9, 109) bedruckt
ist.
2. Mehrscheibenisolierglas (1) nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) vollflächig und/oder einfarbig oder mehrfarbig und/oder mittels
eines Ink-Jet-Druckverfahrens auf die Sichtoberfläche (7) aufgedruckt ist.
3. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) direkt auf die Sichtoberfläche (7) aufgedruckt und/oder dass die
Sichtoberfläche (7) und/oder das Profil (5, 6, 11, 12) konturiert ist/sind.
4. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) organische und/oder anorganische Pigmente enthält, insbesondere
wobei das Dekor (9,109) mit zumindest einer organisch und/oder anorganisch pigmentierten
Tinte gedruckt ist.
5. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) auf eine helle, vorzugsweise auf eine weiße Oberfläche (13, 15)
des Profils (5, 6, 11, 12) aufgedruckt ist.
6. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) auf eine, insbesondere helle, vorzugsweise weiße, Pulverbeschichtung
(14) des Profils (5, 6, 11, 12) aufgedruckt ist.
7. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5, 6, 11, 12) Sprossenprofil (11, 12) des Mehrscheibenisolierglases (1)
ist und/oder dass das oder ein weiteres Profil (5, 6, 11, 12) ein Abstandhalterprofil
(6) eines Abstandhalterrahmens des Mehrscheibenisolierglases (1) ist.
8. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5, 6, 11, 12) zwei mit unterschiedlichen Dekoren (9, 109) bedruckte,
insbesondere einander gegenüberliegende Oberflächen (13, 15) aufweist.
9. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei, insbesondere unterschiedliche, Dekore (9, 109) durch eine, vorzugsweise
dunkle und/oder schwarze, Trennzone (16) getrennt sind, insbesondere wobei die Trennzone
(16) gedruckt ist.
10. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) eine Imitation eines Naturmaterials ist, insbesondere eine Holzmaserung.
11. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) mit einer transparenten Deck- und/oder Schutzschicht, vorzugsweise
aus Lack, versehen ist.
12. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (9, 109) unterschiedliche, insbesondere farbabhängige, Glanzgrade aufweist.
13. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5, 6, 11, 12) auf wenigstens drei Seiten bedruckt ist, insbesondere wobei
die jeweiligen Dekore (9, 109) ineinander übergehen.
14. Mehrscheibenisolierglas (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrscheibenisolierglas (1) an wenigstens einer Seite, vorzugsweise an seiner
Außenseite eine Scheibe (2, 3) aus Verbundglas aufweist.
15. Verwendung eines mit zumindest einem Dekor (9, 109) bedruckten Profils (5, 6, 11,
12), insbesondere eines mit zumindest einem Dekor (9, 109) bedruckten Sprossenprofils
(11, 12) oder Abstandhalterprofils (6), in einem Scheibenzwischenraum (4) eines Mehrscheibenisolierglases
(1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
16. Verwendung einer Tintenstrahldruckvorrichtung zur Erzeugung eines Dekors (9, 109)
an zumindest einer Sichtoberfläche (7) eines Profils (5, 6, 11, 12) eines Mehrscheibenisolierglases
(1), insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche.