[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Mischung zweier Fluide, insbesondere zur Mischung
zweier unterschiedlicher Gase, beispielsweise die Einmischung von Sauerstoff in einen
Kohlenwasserstoffstrom, sowie eine Verwendung dieses Systems insbesondere für Verfahren
der oxidativen Dehydrierung.
Hintergrund
[0002] Die Mischung zweier Gase innerhalb von Rohrleitungen wird üblicherweise durch einen
Gasverteiler und optional anschließend mittels statischer Mischelemente realisiert.
Der Gasverteiler ist dabei typischerweise als T-Stück, als eingestecktes, perforiertes
Rohr oder als Lanze ausgeführt. Eine hohe Mischgüte wird dabei in der Regel allerdings
erst weiter stromabwärts durch die zusätzliche Verwendung von statischen Mischelementen
erreicht. Bei dem von der Anmelderin als OXYMIX vertriebenen Gasinjektor wird dieser
in das Innere eines von einem ersten Gas durchflossenen Hauptrohres eingebracht und
durch diesen ein zweites Gas in das Innere des Hauptrohres eingedüst, wobei das zweite
Gas insbesondere entgegen der Strömungsrichtung des ersten Gases über einen Injektorkopf
eingedüst wird, der kreisförmig angeordnete Öffnungen für den Austritt des Gases aufweist.
Statische Mischelemente sind beispielsweise spiralförmig geformte Elemente zur Ablenkung
eines Gasstroms, wobei die statischen Mischelemente auch andere Formen wie Quadrate,
Gitter etc. umfassen können.
[0003] Die oxidative Dehydrierung (ODH) von Paraffinen mit zwei bis vier Kohlenstoffatomen
ist an sich bekannt. Bei der ODH werden diese Paraffine mit Sauerstoff umgesetzt,
wobei unter anderem die entsprechenden Olefine und Wasser entstehen. Die ODH bezieht
sich vorliegend insbesondere auf die oxidative Dehydrierung von Ethan zu Ethylen,
im Folgenden auch ODHE genannt. ODH kann gegenüber etablierteren Verfahren zur Herstellung
von Olefinen wie Steamcracking oder katalytischer Dehydrierung vorteilhaft sein. So
gibt es beispielsweise keine thermodynamische Gleichgewichtsbeschränkung aufgrund
des exothermen Charakters der beteiligten Reaktionen und aufgrund der praktisch irreversiblen
Bildung von Wasser. Die ODH kann bei vergleichsweise niedrigen Reaktionstemperaturen
durchgeführt werden. Eine Regeneration der eingesetzten Katalysatoren ist im Prinzip
nicht erforderlich, da die Anwesenheit von Sauerstoff die Regeneration in situ ermöglicht
oder bewirkt. Schließlich fallen im Gegensatz zum Steamcracken geringere Mengen an
wertlosen Nebenprodukten wie Koks an.
[0004] Für weitere Einzelheiten zur ODH wird auf die einschlägige Literatur verwiesen, zum
Beispiel
Ivars, F. und López Nieto, J. M., Light Alkanes Oxidation: Targets Reached and Current
Challenges, in Duprez, D. and Cavani, F. (eds.), Handbook of Advanced Methods and
Processes in Oxidation Catalysis: From Laboratory to Industry, London 2014: Imperial
College Press, Seiten 767-834,
Gärtner, C.A. et al., Oxidative Dehydrogenation of Ethane: Common Principles and Mechanistic
Aspects, ChemCatChem, vol. 5, no. 11, 2013, Seiten 3196 to 3217, und
X. Li, E. Iglesia, Kinetics and Mechanism of Ethane Oxidation to Acetic Acid on Catalysts
Based on Mo-V-Nb Oxides, J. Phys. Chem. C, 2008, 112, 15001-15008.
[0005] Bei der ODH können Katalysatoren auf MoVNbOx- und MoVNbTeOx-Basis verwendet werden.
Unter industriell relevanten Reaktionsbedingungen entstehen dabei erhebliche Mengen
der jeweiligen Carbonsäuren der eingesetzten Paraffine als Nebenprodukte, insbesondere
Essigsäure im Falle von ODHE. Verfahren, die eine gezielte Bildung von Ethylen und
Essigsäure beinhalten, werden auch als "EDHOX" bezeichnet. Solche Verfahren gelten
als überlegene Option für Ethylenhersteller und als vorteilhafte Wahl für Prozesse,
die sowohl Ethylen als auch Essigsäure erfordern, wie z. B. VAM (Vinylacetat-Monomer),
EVA (Ethylen-Vinylacetat)-Copolymer, PVOH (Polyvinylalkohol)-Produkte, PET (Polyethylenterephthalat),
Ethylacetat und ähnliche Derivate.
[0006] Die typische EDHOX-Anlage besteht aus einem Reaktionsteil, einer Trenn- /Reinigungsstufe
und einem geschlossenen Kreislauf für das Ethan-Recycling. EDHOX versorgt nachgeschaltete
Prozesse direkt mit Ethylen und Essigsäure. Die kombinierte Ethylen- und Essigsäureausbeute
ist bemerkenswert hoch, mit einer Gesamtselektivität von über 93 %. Bei diesem ODH-Verfahren
wird auch ein erheblicher Teil des erzeugten Kohlendioxids als reines Nebenprodukt
zurückgewonnen (für die Kohlenstoffabscheidung, -nutzung und -speicherung, CCUS).
[0007] Nach dem Stand der Technik wird die Reaktion bei ODH vorzugsweise in Festbettreaktoren,
insbesondere in gekühlten Rohrbündelreaktoren, z. B. mit Salzschmelzenkühlung, durchgeführt.
[0008] Es besteht allgemein das Bestreben, das Volumen des Mischers bzw. die Mischstrecke
(Verteiler inklusive optionaler statischer Mischelemente) zu reduzieren, insbesondere
beispielsweise bei der Einmischung von Sauerstoff für Oxidationsprozesse in Raffinerien
oder der chemischen Produktion. Ein weiteres Bestreben ist es, den Druckverlust über
Verteiler und optionalen Mischelementen möglichst gering zu halten. Hierbei sind Bereiche
hoher Sauerstoffkonzentration wegen sich daraus ergebender möglicher Hochtemperaturspots
und der resultierenden unkontrollierten Reaktionen bzw. Explosionsgefahr möglichst
zu vermeiden. Gleiches gilt für die Einmischung von Sauerstoff in einen Kohlenwasserstoffstrom.
Zudem sollten durch den Verteiler keine Rezirkulationsgebiete oder Tot-Zonen erzeugt
werden, welche mit erhöhten lokalen Verweilzeiten einhergehen, was wiederum sicherheitstechnisch
bedenklich sein kann. Insbesondere soll der Verteiler auch für die oxidative Dehydrierung
(ODH), insbesondere von Ethan zu Ethylen, auch ODHE genannt, geeignet sein.
Zusammenfassung der Erfindung
[0009] Die vorliegende Erfindung schlägt ein System zur Mischung zweier Fluide sowie eine
Verwendung eines solchen Systems gemäß den unabhängigen Ansprüchen vor. Unter "Fluid"
soll im Rahmen dieser Anmeldung eine Flüssigkeit oder ein Gas, aber auch ein Flüssigkeits-Gas-Gemisch
verstanden werden. Jedes der genannten Fluide kann mit einem anderen der genannten
Fluide gemischt werden, beispielsweise ein Gas in einer Flüssigkeit, ein Gas in einem
Gas oder ein Gas in einem Flüssigkeits-Gas-Gemisch etc. Die beiden Fluide können unterschiedlich
oder aber auch gleich sein. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit soll im Folgenden
das Beispiel einer Mischung eines Gases in einen Hauptgasstrom eines anderen Gases
betrachtet werden.
[0010] Das erfindungsgemäße System zur Mischung zweier Fluide weist ein Hauptrohr für den
Transport eines ersten Fluids in eine stromabwärtige Richtung des Hauptrohres auf.
Unter "stromabwärtige Richtung" ist eine Strömung im Wesentlichen parallel zur Longitudinalachse
des Hauptrohres, insbesondere vor dem Verteiler und optionalen statischen Mischelementen
zu verstehen, nach dem Verteiler können turbulente Strömungsgebiete entstehen, wobei
das entstehende Gemisch insgesamt weiter stromabwärts fließt. Das erfindungsgemäße
System weist weiterhin eine Verteilereinrichtung zur Zufuhr und Verteilung eines zweiten
Fluids im Inneren des Hauptrohres auf, wobei diese Verteilereinrichtung eine Vielzahl
von sich in radialer Richtung des Hauptrohres erstreckender Radialrohre aufweist,
deren eine Enden entlang eines Umfangs des Hauptrohres angeordnet sind und die sich
in das Innere des Hauptrohres erstrecken. Hierbei weist jedes Radialrohr Öffnungen
in seinem Rohrmantel auf, die für die Zufuhr des zweiten Fluids in das Innere des
Hauptrohres ausgebildet sind. "Entlang eines Umfangs des Hauptrohres angeordnet" bedeutet
hierbei, dass die Radialrohre an bestimmten Stellen des Hauptrohres in Umfangsrichtung
des Hauptrohres angeordnet sind. Dabei ragen diese in das Innere des Hauptrohres.
Ein Radialrohr kann sich dabei über den gesamten Querschnitt des Hauptrohres erstrecken.
Es ist auch möglich, dass sich ein Radialrohr bis zur Längsachse des Hauptrohres erstreckt,
sodass sich zwei oder mehr Radialrohre auf der Längsachse des Hauptrohres treffen.
Schließlich ist es auch möglich, dass ein Radialrohr sich nur bis zu einem vorbestimmten
Abstand zur Längsachse des Hauptrohres erstreckt. Auf diese Möglichkeiten wird weiter
unten eingegangen werden.
[0011] Durch die Erfindung kann eine optimale Einmischung des zweiten Fluids in den Hauptstrom
des ersten Fluids erzielt werden. Eine sehr hohe Mischgüte wird hierdurch bereits
nach der Verteilereinrichtung bzw. dem Verteiler erreicht. Dadurch kann die Gesamtlänge
des Mischers (inklusive optionaler statischer Mischelemente) und damit das Volumen
des Mischers deutlich reduziert werden. Bei der oben angesprochenen Einmischung von
Sauerstoff oder sauerstoffhaltigem Gas als zweites Fluid in einen Hauptstrom von einem
Kohlenwasserstoff als erstes Fluid ist eine Volumenverminderung des Mischers sicherheitstechnisch
vorteilhaft, insbesondere wenn eine Mischung im Explosionsbereich durchzuführen ist.
Der erfindungsgemäße Mischer bzw. das erfindungsgemäße Mischsystem erzeugt zudem keine
Rezirkulationsgebiete oder Tot-Zonen, welche mit erhöhten lokalen Verweilzeiten einhergehen,
die insbesondere bei der angesprochenen Mischung von Sauerstoff und Kohlenwasserstoff
ebenfalls zu vermeiden sind.
[0012] In einer oben bereits skizzierten Ausführungsform erstrecken sich die Radialrohre
mit ihren anderen Enden, also mit ihren in das Innere des Hauptrohres hineinragenden
Enden, bis zu einem vordefinierten Abstand zur Längsachse des Hauptrohres. Besagtes
Ende eines jeden Radialrohres kann vollständig verschlossen sein, sodass das zweite
Fluid über die genannten Öffnungen im Rohrmantel eines Radialrohres zugeführt wird,
oder das Ende des Radialrohres kann bis auf mindestens eine Öffnung verschlossen sein,
sodass zusätzlich das zweite Fluid durch diese mindestens eine Öffnung am Ende eines
Radialrohres zugeführt wird.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung sind die jeweiligen anderen Enden, also die in das
Innere des Hauptrohres ragenden Enden der Radialrohre mit einem axial im Inneren des
Hauptrohres angeordneten Zentralrohrabschnitt verbunden. Dies kann die Stabilität
der Radialrohre verbessern und sich zudem günstig auf die Strömungseigenschaften auswirken.
Hierbei kann insbesondere die Verbindung zwischen besagtem anderem Ende des Radialrohres
und dem Zentralrohrabschnitt mindestens eine Öffnung aufweisen, die für die Zufuhr
des zweiten Fluids in das Innere des Hauptrohres ausgebildet ist.
[0014] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zur Mischung zweier Fluide
weisen die Öffnungen im Rohrmantel eines Radialrohres entweder den gleichen Öffnungsdurchmesser
oder zwei, drei oder mehr verschiedene Öffnungsdurchmesser auf. Auf diese Weise ist
es möglich, verschiedene Bereiche im Inneren des Hauptrohres durch die verschiedenen
Öffnungsdurchmesser mit zweitem Fluid zu versorgen. Auf diese Weise kann der gesamte
Querschnittsbereich des Hauptrohres möglichst gleichmäßig mit dem zweiten Fluid beaufschlagt
werden.
[0015] Bei dieser Ausführungsform ist es zweckmäßig, wenn entlang einer ersten Anordnungsrichtung
eine Öffnung mit einem ersten Öffnungsdurchmesser von zwei Öffnungen mit einem zweiten
Öffnungsdurchmesser umgeben ist, allgemeiner gesprochen können sich entlang einer
ersten Anordnungsrichtung Öffnungen mit einem ersten Öffnungsdurchmesser und Öffnungen
mit einem zweiten Öffnungsdurchmesser abwechseln. Insbesondere kann genau eine möglichst
mittig im Radialrohr entlang der ersten Anordnungsrichtung gelegene Öffnung mit einem
ersten, insbesondere größeren Öffnungsdurchmesser von zwei Öffnungen mit einem zweiten,
insbesondere geringeren Öffnungsdurchmesser in gleichen Abständen umgeben sein, sodass
ein Zentralbereich innerhalb des Querschnittsbereichs möglichst gleichmäßig mit zweitem
Fluid beaufschlagt werden kann. Hierbei ist es weiterhin vorteilhaft, wenn entlang
einer zweiten Anordnungsrichtung am Radialrohrumfang, die insbesondere parallel zur
ersten Anordnungsrichtung verläuft, Öffnungen mit einem dritten Öffnungsdurchmesser
angeordnet sind. Dadurch lassen sich insbesondere Randbereiche des oben genannten
Zentralbereichs mit zweitem Fluid versorgen. Insbesondere sind dazu die Öffnungen
mit dem dritten Öffnungsdurchmesser in größerer Dichte entlang der zweiten Anordnungsrichtung
angebracht im Vergleich zu den Öffnungen mit dem ersten bzw. zweiten Öffnungsdurchmesser.
Bei den oben angestellten Betrachtungen ist es zweckmäßig, wenn der erste Öffnungsdurchmesser
größer als der zweite Öffnungsdurchmesser ist und der zweite Öffnungsdurchmesser größer
als der dritte Öffnungsdurchmesser ist. Je nach Anordnung der Radialrohre und Anordnung
der ersten und zweiten Anordnungsrichtung der Öffnungen können andere Anordnungen
gewählt werden, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung über den Querschnitt mit
diesem zweiten Fluid zu erreichen.
[0016] In einer Ausführungsform sind die Öffnungen im Rohrmantel eines Radialrohres derart
angeordnet, dass das zweite Fluid in die stromabwärtige Richtung des Hauptrohres und/oder
in einem Winkel von höchstens 45° zur stromabwärtigen Richtung, wobei die stromabwärtige
Richtung parallel zur Longitudinalachse des Hauptrohrs verläuft, in das Innere des
Hauptrohres einströmt. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die Öffnungen im
Rohrmantel eines Radialrohres derart anzuordnen, dass das zweite Fluid in eine stromaufwärtige
Richtung des Hauptrohres und/oder in einem Winkel von höchstens 45° zur stromaufwärtigen
Richtung, wobei die stromaufwärtige Richtung parallel zur Longitudinalachse des Hauptrohrs
verläuft, in das Innere des Hauptrohres einströmt. Bei letztgenannter Alternative
strömt das zweite Fluid gleichsam dem ersten Fluid beim Austritt aus dem Radialrohr
entgegen. Dies kann sich positiv auf eine gute Durchmischung auswirken. In einer weiteren
Option, die wiederum alternativ oder zusätzlich Anwendung finden kann, sind die Öffnungen
im Rohrmantel eines Radialrohres derart angeordnet, dass das zweite Fluid in eine
Richtung senkrecht zur stromabwärtigen Richtung des Hauptrohres und/oder in einem
Winkel von höchstens 45° zur Richtung senkrecht zur stromabwärtigen Richtung, wobei
die stromabwärtige Richtung parallel zur Longitudinalachse des Hauptrohrs verläuft,
in das Innere des Hauptrohres einströmt. Bei dieser Option tritt das zweite Fluid
in einem im Wesentlichen rechten Winkel zur Strömungsrichtung des ersten Fluids aus.
Auch hierdurch kann eine gute Durchmischung erzielt werden. Es hat sich gezeigt, dass
insbesondere eine Kombination aller drei, insbesondere aber auch der erst- und letztgenannten
Optionen, ein gutes Mischungsergebnis liefern kann.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung des Mischsystems umfasst die Verteilereinrichtung
einen Ringraum, der den Umfang des Hauptrohres zumindest zum Teil umgibt, entlang
dessen die Radialrohre angebracht sind, wobei deren einen Enden mit dem Ringraum verbunden
sind, um in den Ringraum eingeführtes zweites Fluid in die Radialrohre zu transportieren.
Hierbei weist der Ringraum insbesondere einen Einspeisestutzen zur Zufuhr des zweiten
Fluids auf. Auf diese Weise in den Ringraum eingebrachtes zweites Fluid verteilt sich
folglich innerhalb des Ringraums, der in Umfangsrichtung und zumindest einem Teil
des Umfangs des Hauptrohres angeordnet ist. Von diesem Ringraum aus kann das zweite
Fluid in die Radialrohre einströmen. Hierbei sind die einen Enden der Radialrohre
offen und an ihrem Umfang mit dem Mantel des Hauptrohres verbunden. Das in ein Radialrohr
eingeströmte zweite Fluid gelangt dann durch die Öffnungen im Rohrmantel des Radialrohres
in das Innere des Hauptrohres. Dies erlaubt eine konstruktiv einfache Versorgung des
erfindungsgemäßen Mischsystems mit zweitem Fluid.
[0018] Zur weiteren Erhöhung einer effektiven Durchmischung kann das Hauptrohr im Bereich
des ihn umgebenden Ringraums Öffnungen in seinem Rohrmantel aufweisen, die die Zufuhr
des zweiten Fluids aus dem Ringraum in das Innere des Hauptrohres erlauben. Auf diese
Weise kann zweites Fluid unmittelbar an der Innenseite des Hauptrohres in das Innere
des Hauptrohres einströmen.
[0019] Analog zur oben behandelten Ausgestaltung der Öffnungsdurchmesser der Öffnungen im
Rohrmantel eines Radialrohres können die Öffnungen in dem Rohrmantel des Hauptrohres
in einer Weise angeordnet sein, dass entlang einer dritten Anordnungsrichtung eine
Öffnung mit einem vierten Öffnungsdurchmesser mit zwei Öffnungen mit einem fünften
Öffnungsdurchmesser umgeben ist, wobei insbesondere entlang einer vierten Anordnungsrichtung,
die insbesondere parallel zur dritten Anordnungsrichtung verläuft, Öffnungen mit einem
sechsten Öffnungsdurchmesser angeordnet sind. Die hieraus resultierenden Effekte wurden
bereits oben in dem genannten anderen Zusammenhang erläutert und sind hier ebenfalls
gültig. Hierbei ist es insbesondere sinnvoll, wenn der vierte Öffnungsdurchmesser
größer ist als der fünfte Öffnungsdurchmesser und der fünfte Öffnungsdurchmesser größer
ist als der sechste Öffnungsdurchmesser, wobei wiederum insbesondere die Öffnungen
mit dem sechsten Öffnungsdurchmesser in einer dichteren Reihenfolge angeordnet sind
als die Öffnungen entlang der dritten Anordnungsrichtung, also die Öffnungen mit dem
vierten bzw. fünften Öffnungsdurchmesser. Weiter insbesondere ist der vierte Öffnungsdurchmesser
gleich dem ersten Öffnungsdurchmesser, der fünfte Öffnungsdurchmesser gleich dem zweiten
Öffnungsdurchmesser und der sechste Öffnungsdurchmesser gleich dem dritten Öffnungsdurchmesser.
Auf diese Weise können die Öffnungen in dem Rohrmantel des Hauptrohres und die Öffnungen
in den Rohrmänteln der Radialrohre symmetrisch zueinander angeordnet werden, wie in
den Ausführungsbeispielen weiter unten näher erläutert werden wird.
[0020] Wie bereits mehrfach erwähnt, eignet sich das vorliegende Mischsystem gemäß Erfindung
insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, zur Mischung von Sauerstoff oder einem
sauerstoffhaltigen Gas als zweites Fluid in einem Kohlenwasserstoff oder einem Kohlenwasserstoff
umfassenden Gas als erstes Fluid. Beispiel hierfür ist die oxidative Dehydrierung
von Ethan zu Ethylen (ODHE). Der zweite Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung
des oben erläuterten Systems zur Einspeisung von Sauerstoff oder einem Sauerstoff
enthaltenden Gas als zweites Fluid in Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoff
wie Ethan enthaltendes Gas als erstes Fluid, insbesondere in einem ODHE-Prozess, bei
einem Betriebsdruck von 2 bis 20 bar oder insbesondere 2 bis 10 bar oder weiter insbesondere
3 bis 6 bar, wobei das zweite Fluid bei 10 bis 40 Grad Celsius oder insbesondere bei
20 bis 30 Grad Celsius oder weiter insbesondere bei etwa 25 Grad Celsius den Radialrohren
zugeführt wird. Dabei beträgt in einer Ausführungsform im Hauptrohr das Flussverhältnis
vom zweiten Fluid (bspw. Sauerstoff oder sauerstoffhaltiges Gas) zu dem im Hauptrohr
fließenden ersten Fluid (bspw. Ethan oder Ethan enthaltendes Fluid) 0,1 bis 0,8 kg/kg
oder insbesondere 0.15 bis 0,5 kg/kg oder weiter insbesondere 0.3 bis 0.4 kg/kg, wobei
die Temperatur des Gemisches insbesondere 150 bis 350 Grad Celsius oder insbesondere
200 bis 300 Grad Celsius oder weiter insbesondere 240 bis 260 Grad Celsius beträgt.
Mit diesen Prozessparametern lässt sich das System besonders zweckmäßig für die eingangs
genannten ODHE-, insbesondere EDHOX-Verfahren, verwenden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0021] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierbei zeigen:
Figur 1 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Systems
zur Mischung zweier Fluide;
Figur 2 schematisch einen Ausschnitt eines Querschnitts durch das Hauptrohr und Einmischbereiche
des zweiten Fluids;
Figur 3 schematisch die Ausführungsform der Figur 1 in anderer perspektivischer Ansicht;
Figur 4 schematisch in perspektivischer Ansicht eine weitere Ausführungsform eines
Systems zur Mischung zweier Fluide und
Figur 5 in perspektivischer Ansicht schematisch eine weitere Ausführungsform eines
Systems zur Mischung zweier Fluide.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0022] Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht schematisch eine Ausführungsform eines
Systems 100 zur Mischung zweier Fluide. Das dargestellte System 100 ist in einer horizontalen
und einer vertikalen Richtung aufgeschnitten, um das Verständnis zu erleichtern. Das
System 100 weist ein Hauptrohr 110 für den Transport eines ersten Fluids in eine stromabwärtige
Richtung des Hauptrohres 110 und eine Verteilereinrichtung 120 zur Zufuhr und Verteilung
eines zweiten Fluids in dem Inneren des Hauptrohres 110 auf. Die Verteilereinrichtung
120 weist eine Vielzahl von sich in radialer Richtung des Hauptrohres 110 erstreckender
Radialrohre 130 (in diesem Beispiel sechs Radialrohre 130) auf, deren eine Enden 132
entlang eines Umfangs des Hauptrohres 110 angeordnet sind, wobei sich die Radialrohre
130 in das Innere des Hauptrohres 110 erstrecken. Jedes Radialrohr 130 weist in seinem
Rohrmantel Öffnungen 134, 136, 138 auf, die für die Zufuhr des zweiten Fluids in das
Innere des Hauptrohres 110 ausgebildet sind.
[0023] In diesem Ausführungsbeispiel wird als erstes Fluid ein Sauerstoffstrom eingesetzt,
der in ein zweites Fluid, hier ein Kohlenwasserstoffstrom, eingemischt wird. Wie eingangs
bereits mehrfach ausgeführt, können andere Gase und/oder Flüssigkeiten und/oder Flüssigkeit-
Gas-Gemische als erste und zweite Fluide eingesetzt werden. Die Verwendung einer Vielzahl
von sich in radialer Richtung des Hauptrohres 110 erstreckender Radialrohre 130 ermöglicht
ein gutes Mischergebnis, insbesondere eine gleichmäßige Einmischung über den jeweilig
offenen Querschnitt unter Vermeidung von Rezirkulationsgebieten oder Tot-Zonen, welche
mit lokal erhöhten Verweilzeiten einhergehen, die sicherheitstechnisch bedenklich
sein können.
[0024] In diesem Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Radialrohre 130 mit ihren anderen
Enden 133, also mit ihren in das Innere des Hauptrohres 110 reichenden Enden 133 bis
zu einem vordefinierten Abstand zur Längsachse 112 des Hauptrohres 110. Die Enden
133 können prinzipiell verschlossen sein. Optional befindet sich mindestens eine Öffnung
142 in einem verschlossenen Ende 133 eines Radialrohres 130.
[0025] Aus Stabilitätsgründen, aber auch aus strömungsdynamischen Gesichtspunkten kann es
vorteilhaft sein, die Enden 133 der Radialrohre 130 über einen Zentralrohrabschnitt
140 zu verbinden, der axial im Inneren des Hauptrohres 110 angeordnet ist. Die genannten
Öffnungen 142 befinden sich dann in diesem Zentralrohr 140 an den entsprechenden Stellen.
[0026] Das zweite Fluid (beispielsweise der Sauerstoffstrom) kann durch geeignete Einspeiseeinrichtungen
jeweils den Radialrohren 130 zugefügt werden. In dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst die Verteilereinrichtung 120 hierfür einen Ringraum 150, der einen Umfang
des Hauptrohres 110 zumindest zum Teil umgibt, entlang dessen die Radialrohre 130
angebracht sind, wobei deren eine Enden 132 mit dem Ringraum 150 verbunden sind, um
in den Ringraum 150 eingeführtes zweites Fluid in die Radialrohre 130 zu transportieren.
Der Ringraum 150 seinerseits hat in diesem Ausführungsbeispiel einen Einspeisestutzen
160 zur Zufuhr des zweiten Fluids in den Ringraum 150.
[0027] Es hat sich gezeigt, dass ein besonders gutes Mischergebnis erzielt werden kann,
wenn die Öffnungen im Rohrmantel eines Radialrohres 130 mit unterschiedlichen, strömungsoptimierten
Lochdurchmessern ausgestattet sind, um über einen jeweilig offenen Querschnitt im
Inneren des Hauptrohres 110 eine möglichst gleichmäßige Einmischung zu erzielen. In
diesem Ausführungsbeispiel weisen die Öffnungen 134, 136, 138 im Rohrmantel eines
Radialrohres 130 drei verschiedene Öffnungsdurchmesser auf. Sichtbar in Figur 1 ist
eine Öffnung 134 mit einem ersten Öffnungsdurchmesser, eine Öffnung 136 mit einem
zweiten Öffnungsdurchmesser und eine Öffnung 138 mit einem dritten Öffnungsdurchmesser,
wobei der erste Öffnungsdurchmesser größer als der zweite ist und der zweite Öffnungsdurchmesser
größer als der dritte ist. Weiterhin kann durch eine spezielle Anordnung dieser Öffnungen
134, 136, 138 eine besonders gleichmäßige Einmischung von zweitem Fluid in den jeweilig
offenen Querschnitt im Inneren des Hauptrohres 110 erzielt werden, wie weiter unten
im Zusammenhang mit Figur 2 erläutert wird.
[0028] Die Öffnungen 134, 136, 138 im Rohrmantel eines Radialrohres 130 sind in dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 derart angeordnet, dass das zweite Fluid durch Öffnungen 138 mit kleinerem
Öffnungsdurchmesser in die stromabwärtige Richtung des Hauptrohres als auch (zu einem
geringeren Anteil, wie aus Figur 3 ersichtlich) in die entgegengesetzte stromaufwärtige
Richtung des Hauptrohres und durch Öffnungen 134, 136 mit größerem Öffnungsdurchmesser
in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht zur stromabwärtigen Richtung des Hauptrohres
in das Innere des Hauptrohres 110 einströmt. Auch hierdurch lässt sich die Einmischung
strömungsoptimiert gestalten.
[0029] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist entlang einer ersten Anordnungsrichtung
311 (siehe Fig. 3) eine Öffnung 134 mit einem ersten Öffnungsdurchmesser von zwei
Öffnungen 136 mit einem zweiten Öffnungsdurchmesser umgeben. Entlang einer zweiten
Anordnungsrichtung 312 (siehe Fig. 3) sind Öffnungen 138 mit einem dritten Öffnungsdurchmesser
angeordnet. Es ist vorteilhaft, wenn die zweite Anordnungsrichtung parallel zur ersten
Anordnungsrichtung verläuft und wenn die Öffnungen 138 entlang der zweiten Anordnungsrichtung
dichter angeordnet sind als die Öffnungen entlang der ersten Anordnungsrichtung.
[0030] Die Öffnung 134 besitzt hierbei einen größeren Öffnungsdurchmesser als die Öffnungen
136. Die Öffnung 134 ist von zwei Öffnungen 136 umgeben. Seitlich daneben befinden
sich jeweils zwei Reihen mit weiteren Öffnungen 138 wiederum mit einem anderen Öffnungsdurchmesser,
der hier kleiner als der der Öffnungen 134 und 136 ist. Die kleineren Öffnungen sind
entlang einer zweiten Anordnungsrichtung angeordnet, die im Wesentlichen parallel
zur ersten Anordnungsrichtung verläuft. In diesem Ausführungsbeispiel befindet sich
wiederum benachbart hierzu eine weitere Reihe Öffnungen mit dem dritten kleinsten
Öffnungsdurchmesser. Die Öffnungen 138 mit dem dritten Öffnungsdurchmesser sind dichter
angeordnet als die Öffnungen 134,136 entlang der ersten Anordnungsrichtung. Die Öffnungen
134, 136 transportieren zweites Fluid in einer Richtung, die im Wesentlichen senkrecht
zur stromabwärtigen Richtung des Hauptrohres 110 steht. Die Öffnungen 138 transportieren
zweites Fluid in einem kleinen Winkel hierzu aufgrund der Krümmung der Manteloberfläche
des Radialrohres 130, wobei dieser Winkel höchstens 45° beträgt. Die darauffolgende
Reihe Öffnungen mit kleinstem Durchmesser transportieren das Fluid in eine Richtung
stromabwärts des Hauptrohres 110.
[0031] In Figur 1 ebenfalls dargestellt sind weitere Öffnungen 114, 116, 118 im Rohrmantel
des Hauptrohres 110 im Bereich des Ringraums 150. Genauer gesagt sind diese Öffnungen
114, 116, 118 zwischen den einen Enden 132 der Radialrohre 130 angebracht. Diese Öffnungen
114, 116, 118 sind in analoger Weise wie die Öffnungen 134, 136, 138 angeordnet. Entlang
einer dritten Anordnungsrichtung 313 (siehe Fig. 3) ist eine Öffnung 114 mit einem
vierten Öffnungsdurchmesser von zwei Öffnungen 116 mit einem fünften Öffnungsdurchmesser
umgeben. Entlang einer vierten Anordnungsrichtung 314 (siehe Fig. 3), die parallel
zur dritten Anordnungsrichtung verläuft, sind in dichterer Anordnung Öffnungen 118
mit einem sechsten Öffnungsdurchmesser angeordnet. Hierbei ist der vierte Öffnungsdurchmesser
gleich dem ersten, der fünfte Öffnungsdurchmesser gleich dem zweiten und der sechste
Öffnungsdurchmesser gleich dem dritten.
[0032] Die strömungstechnische Wirkung dieser Anordnung der Öffnungen 114, 116, 118 sowie
134, 136, 138 ist in Figur 2 zu sehen. In Figur 2 ist ein Ausschnitt eines Querschnitts
des Hauptrohres 110 zu sehen, wobei dieser Ausschnitt im Wesentlichen begrenzt wird
von zwei in Umfangsrichtung aufeinander folgenden Radialrohren 130 und dem entsprechenden
Abschnitt des Rohrmantels des Hauptrohres 110. Der Querschnittsabschnitt ist hier
weniger als Ebene aufzufassen, sondern als ein Bereich endlicher Dicke, um die entsprechenden
Einmischbereiche des zweiten Fluids sowohl der Öffnungen 134, 136 und 116, 114 als
auch die Einmischbereiche von zweitem Fluid über die benachbarten Reihen von Öffnungen
138 bzw. 118 abzubilden.
[0033] In Figur 2 abgebildet sind die Einmischbereiche 210 für das zweite Fluid über die
großen Öffnungen 134, 114. Diese Einmischbereiche 210 überlappen sich und sind im
Zentrum des Querschnittsabschnitts ("Zentralbereich") zu lokalisieren. Weiterhin dargestellt
sind Einmischbereiche 220 für zweites Fluid über die mittleren Öffnungen 136, 116.
Diese Einmischbereiche überlappen jeweils ebenfalls und sind in den Eckbereichen lokalisiert.
Um auch die Randbereiche des abgebildeten Querschnittsabschnitts mit zweitem Fluid
zu versorgen, sind die Öffnungen 138, 118 vorhanden, also die kleinen Öffnungen, die
zu Einmischbereichen 230 führen. Die Einmischbereiche sind wiederum überlagert, sodass
der Randbereich im Wesentlichen kontinuierlich mit zweitem Fluid versorgt wird. Insgesamt
ergibt sich aus der dargestellten Anordnung der Öffnungen eine optimale Abdeckung
des Querschnittsabschnitts mit zweitem Fluid.
[0034] In einem möglichen Ausführungsbeispiel kann die Ausführungsform gemäß Figur 1 für
ein EDHOX-Verfahren beispielsweise bei einem Betriebsdruck von 2 bis 10 bar, bevorzugt
bei 3 bis 6 bar, beispielsweise bei etwa 5 bar betrieben werden. Sauerstoff kann über
den Einspeisestutzen 160 bei beispielsweise 20 bis 30 Grad Celsius, insbesondere 22
bis 28 Grad Celsius, beispielsweise bei ca. 25 Grad Celsius zugegeben werden. Das
Verhältnis der Flussraten des Sauerstoffs (bzw. des sauerstoffhaltigen Gases) und
des im Hauptrohr 110 fließenden Kohlenwasserstoffs, beispielsweise Ethan bzw. Ethan
enthaltendes Fluid, beträgt vorzugsweise 0,1 bis 0,8 kg/kg, insbesondere 0.15 bis
0,5 kg/kg und besonders bevorzugt zwischen 0.3 und 0.4 kg/kg bei einer Mischtemperatur
von beispielsweise 220 bis 280 Grad Celsius, insbesondere 240 bis 260 Grad Celsius,
beispielsweise etwa 250 Grad Celsius.
[0035] Der Öffnungsdurchmesser der Öffnungen 134 mit großem Öffnungsdurchmesser kann beispielsweise
20 bis 24 mm, insbesondere ca. 22 mm, betragen, der Öffnungsdurchmesser der mittelgroßen
Öffnungen 136 kann beispielsweise 14 bis 18 mm, insbesondere 16 mm, betragen, der
Öffnungsdurchmesser der kleinen Öffnungen 138 kann beispielsweise 4 bis 8 mm, insbesondere
6 mm betragen. Der Öffnungsdurchmesser der Öffnung 142 im Zentralrohrabschnitt 140
kann beispielsweise zwischen 6 und 10 mm, insbesondere 8 mm, betragen. Bei den genannten
Betriebsdaten kann eine Mischgüte nach 1D (0,8 m) von 90,0% (CoV= 0,1) erreicht werden.
Somit ist eine hohe Mischgüte innerhalb kürzester Distanz aufgrund der beschriebenen
Verteilereinrichtung 120 erzielbar. Es kann über den gesamten Querschnitt eine gute
Einmischung von Sauerstoff bei akzeptablen Mach-Zahlen in den Öffnungen (< 1/3) erreicht
werden. Schließlich werden Rezirkulationsgebiete und Tot-Zonen vermieden.
[0036] Figur 3 zeigt schematisch in anderer perspektivischer Ansicht das System 100 zur
Mischung zweier Fluide aus Figur 1. Lediglich die Art der perspektivischen Ansicht
ist hier verändert, wobei Figur 1 das System 100 von stromabwärtiger Seite und Figur
3 das System 100 von stromaufwärtiger Seite zeigt. Zu erkennen ist, dass in den Radialrohren
130 keine Öffnungen mit kleinstem Öffnungsdurchmesser 138 angeordnet sind, die zweites
Fluid in eine stromaufwärtige Richtung des Hauptrohres 110 abgeben. Lediglich die
in Figur 3 gezeigten Öffnungen 138 entlang der Anordnungsrichtung 312 (und die entsprechenden
weiteren Öffnungen 138) geben zweites Fluid in einem kleinen Winkel (höchstens 45°)
zur stromaufwärtigen Richtung in diese Richtung ab. Aufgrund der größeren Ansicht
besser zu erkennen sind die Anordnungsrichtungen 311 und 312.
[0037] Wie im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 sind im Rohrmantel des Hauptrohres 110 entlang
einer dritten Anordnungsrichtung 313 die Öffnungen 114 und 116 und in einer vierten
Anordnungsrichtung 314 die Öffnungen 118 angeordnet. Bezüglich weiterer Details der
Verteilereinrichtung 120 und des Systems 100 zur Mischung zweier Fluide wird vollumfänglich
auf die Ausführungen zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 verwiesen.
[0038] Figur 4 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform eines Systems 100 zur Mischung
zweier Fluide in perspektivischer Ansicht. In dieser perspektivischen Ansicht lässt
sich gut der Ringraum 150 erkennen, der an dem dargestellten Teil des Umfangs das
Hauptrohr 110 umgibt, sowie die verschiedenen Öffnungen 134, 136 und 138 im Rohrmantel
eines jeden Radialrohres 130 sowie die Öffnungen 114, 116 und 118 im Rohrmantel des
Hauptrohres 110 in den Bereichen zwischen den Radialrohren 130. Die Anordnung dieser
Öffnungen entspricht derjenigen des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1. Im Unterschied
zu der Ausführungsform gemäß Figur 1 sind in der Ausführungsform gemäß Figur 4 die
Radialrohre 130 mit ihren in das Innere des Hauptrohres 110 ragenden Enden 133 derart
angeordnet, dass die Enden 133 miteinander verbunden sind. Hierbei können die jeweiligen
Enden 133 verschlossen oder aber geöffnet sein, sodass sich zweites Fluid zwischen
zwei gegenüberliegenden Radialrohren 130 ausbreiten kann.
[0039] Bezüglich aller übrigen Details und ihrer Funktionen sei auf die vorangegangenen
Ausführungsbeispiele gemäß Figuren 1 und 3 verwiesen.
[0040] Figur 5 zeigt schematisch wieder in perspektivischer Ansicht eine weitere Ausführungsform
eines Systems 100 zur Mischung zweier Fluide. Die Ausführungsform ähnelt derjenigen
von Figur 3, sodass vollumfänglich auf die obigen Erläuterungen im Zusammenhang mit
Figur 3 verwiesen wird. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist im
Zentralrohrabschnitt 140 ein Strömungskörper 540 angeordnet. Der Strömungskörper 540
umfasst im vorderen stromaufwärts angeordneten Teil eine halbkugelartige Geometrie
und im hinteren stromabwärtigen Teil eine kegelförmige Geometrie. Allgemein können
Strömungskörper 540 auch Tropfenform besitzen. Es ist auch möglich, einen Strömungskörper
540 durch Rotation des oberen Teils eines Querschnitts eines Tragflügelprofils um
die entsprechende Sehne zu erzeugen. Der Einsatz eines solchen Strömungskörpers 540
axial im Inneren des Hauptrohres angeordnet, verbessert die Durchmischung und homogenisiert
den Fluss der Mischung durch das Hauptrohr 110.
1. System (100) zur Mischung zweier Fluide aufweisend
ein Hauptrohr (110) für den Transport eines ersten Fluids in eine stromabwärtige Richtung
des Hauptrohrs und eine Verteilereinrichtung (120) zur Zufuhr und Verteilung eines
zweiten Fluids in dem Inneren des Hauptrohres, wobei die Verteilereinrichtung aufweist
eine Vielzahl von sich in radialer Richtung des Hauptrohrs erstreckender Radialrohre
(130), deren eine Enden (132) entlang eines Umfangs des Hauptrohres angeordnet sind
und die sich in das Innere des Hauptrohres erstrecken, wobei jedes Radialrohr in seinem
Rohrmantel Öffnungen (134,136,138) aufweist, die für die Zufuhr des zweiten Fluids
in das Innere des Hauptrohres ausgebildet sind.
2. System nach Anspruch 1, wobei sich die Radialrohre mit ihren anderen Enden (133) bis
zu einem vordefinierten Abstand zur Längsachse (112) des Hauptrohrs erstrecken.
3. System nach Anspruch 2, wobei die jeweiligen anderen Enden der Radialrohre mit einem
axial im Inneren des Hauptrohres angeordneten Zentralrohrabschnitt (140) verbunden
sind.
4. System nach Anspruch 3, wobei die Verbindung zwischen dem anderen Ende des Radialrohres
und dem Zentralrohrabschnitt mindestens eine Öffnung (142) aufweist, die für die Zufuhr
des zweiten Fluids in das Innere des Hauptrohrs ausgebildet ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Öffnungen (134,136,138) im Rohrmantel
eines Radialrohres den gleichen oder zwei oder drei oder mehr verschiedene Öffnungsdurchmesser
aufweisen.
6. System nach Anspruch 5, wobei entlang einer ersten Anordnungsrichtung (311) Öffnungen
(134) mit einem ersten Öffnungsdurchmesser und Öffnungen (136) mit einem zweiten Öffnungsdurchmesser
abwechselnd angeordnet sind oder eine Öffnung (134) mit einem ersten Öffnungsdurchmesser
von zwei Öffnungen (136) mit einem zweiten Öffnungsdurchmesser umgeben ist und wobei
insbesondere entlang einer zweiten Anordnungsrichtung (312), die insbesondere parallel
zur ersten Anordnungsrichtung verläuft, Öffnungen (138) mit einem dritten Öffnungsdurchmesser
angeordnet sind.
7. System nach Anspruch 6, wobei der erste Öffnungsdurchmesser größer als der zweite
Öffnungsdurchmesser ist und der zweite Öffnungsdurchmesser größer als der dritte Öffnungsdurchmesser
ist, wobei insbesondere die Öffnungen (138) mit dem dritten Öffnungsdurchmesser dichter
angeordnet sind als die Öffnungen (134,136) entlang der zweiten Anordnungsrichtung.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Öffnungen im Rohrmantel
eines Radialrohrs derart angeordnet sind, dass das zweite Fluid in die stromabwärtige
Richtung des Hauptrohrs und/oder in einem Winkel von höchstens 45° zur stromabwärtigen
Richtung und/oder in eine stromaufwärtige Richtung des Hauptrohrs und/oder in einem
Winkel von höchstens 45° zur stromaufwärtigen Richtung und/oder in eine Richtung senkrecht
zur stromabwärtigen Richtung des Hauptrohrs und/oder in einem Winkel von höchstens
45° zur Richtung senkrecht zur stromabwärtigen Richtung in das Innere des Hauptrohrs
einströmt.
9. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Verteilereinrichtung einen
Ringraum (150) umfasst, der den Umfang des Hauptrohrs zumindest zum Teil umgibt, entlang
dessen die Radialrohre angebracht sind, wobei deren eine Enden (132) mit dem Ringraum
verbunden sind, um in den Ringraum eingeführtes zweites Fluid in die Radialrohre zu
transportieren.
10. System nach Anspruch 9, wobei der Ringraum einen oder mehrere Einspeisestutzen (160)
zur Zufuhr des zweiten Fluids aufweist.
11. System nach Anspruch 9 oder 10, wobei das Hauptrohr (110) im Bereich des ihn umgebenden
Ringraums (150) Öffnungen (114, 116, 118) in seinem Rohrmantel aufweist, die für die
Zufuhr des zweiten Fluids aus dem Ringraum in das Innere des Hauptrohrs ausgebildet
sind.
12. System nach Anspruch 11, wobei die Öffnungen (114, 116, 118) in dem Rohrmantel des
Hauptrohrs in einer Weise angeordnet sind, dass entlang einer dritten Anordnungsrichtung
(313) eine Öffnung (114) mit einem vierten Öffnungsdurchmesser von zwei Öffnungen
(116) mit einem fünften Öffnungsdurchmesser umgeben ist, und wobei insbesondere entlang
einer vierten Anordnungsrichtung (314), die insbesondere parallel zur dritten Anordnungsrichtung
verläuft, Öffnungen (118) mit einem sechsten Öffnungsdurchmesser angeordnet sind.
13. System nach Anspruch 12, wobei der vierte Öffnungsdurchmesser größer ist als der fünfte
Öffnungsdurchmesser und der fünfte Öffnungsdurchmesser größer ist als der sechste
Öffnungsdurchmesser, wobei insbesondere der vierte Öffnungsdurchmesser gleich dem
ersten Öffnungsdurchmesser, der fünfte Öffnungsdurchmesser gleich dem zweiten Öffnungsdurchmesser
und der sechste Öffnungsdurchmesser gleich dem dritten Öffnungsdurchmesser ist, und/oder
wobei insbesondere die Öffnungen mit dem sechsten Öffnungsdurchmesser dichter angeordnet
sind als die Öffnungen entlang der dritten Anordnungsrichtung.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verteilereinrichtung (120)
einen Strömungskörper (540) umfasst, der insbesondere axial im Inneren des Hauptrohrs
angeordnet ist, wobei der Strömungskörper insbesondere im Zentralrohrabschnitt (140)
eines Systems nach Anspruch 3 angeordnet ist.
15. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das erste Fluid ein Kohlenwasserstoff
ist oder Kohlenwasserstoff umfasst und das zweite Fluid Sauerstoff ist oder Sauerstoff
umfasst.
16. Verwendung eines Systems nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Einspeisung von
Sauerstoff oder einem Sauerstoff enthaltenden Gas als zweites Fluid in Kohlenwasserstoff
oder ein Kohlenwasserstoff enthaltendes Gas als erstes Fluid, insbesondere zur oxidativen
Dehydrierung von Paraffinen mit zwei bis vier Kohlenstoffatomen, bei einem Betriebsdruck
von 2 bis 20 bar oder 2 bis 10 bar oder 3 bis 6 bar, wobei das zweite Fluid bei 10
bis 40 Grad Celsius oder bei 20 bis 30 Grad Celsius oder bei etwa 25 Grad Celsius
den Radialrohren (130) zugeführt wird.
17. Verwendung nach Anspruch 16, wobei im Hauptrohr (110) das Flussverhältnis vom zweiten
Fluid zu dem im Hauptrohr (110) fließenden ersten Fluid 0,1 bis 0,8 kg/kg oder 0.15
bis 0,5 kg/kg oder 0.3 bis 0.4 kg/kg beträgt, wobei die Temperatur des Gemisches insbesondere
150 bis 350 Grad Celsius oder 200 bis 300 Grad Celsius oder 240 bis 260 Grad Celsius
beträgt.