[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nadelmaschine zum Vernadeln eines textilen
Flächengebildes, wie z.B. einer Faserflorbahn, eines Vliesstoffs, Gewebes oder Geleges.
[0003] Nadelmaschinen umfassen üblicherweise mindestens einen mit einer Vielzahl von Nadeln
bestückten Nadelbalken, der mittels eines Kurbeltriebs in eine oszillierende Hubbewegung
versetzt wird, um die Nadeln in das textile Flächengebilde, das unter dem mindestens
einen Nadelbalken hindurchbewegt wird, einzustechen und aus diesem herauszuziehen.
Es sind verschiedene Nadelbalkenkinematiken bekannt, die beispielsweise in Abhängigkeit
von der gewünschten Verfestigung, der Größe und Geschwindigkeit des zu verfestigenden
textilen Flächengebildes, sowie den Anforderungen an das Endprodukt gewählt werden
können.
[0004] Bei der konventionellen Vernadelung weist der mindestens eine Nadelbalken einen im
Wesentlichen konstanten Vertikalhub auf, wodurch die Nadeln im Wesentlichen eindimensional,
linear bewegt werden. Dies kann durch sogenannte Geradführungen des Nadelbalkens realisiert
werden, die beispielsweise durch Hebel- oder Stangenführungen gebildet sind.
[0005] Bei der elliptischen Vernadelung erfährt der mindestens eine Nadelbalken zusätzlich
zum Vertikalhub einen Horizontalhub, wobei durch Überlagerung der vertikalen und der
horizontalen Bewegungskomponente eine im Wesentlichen elliptische Bewegung der Nadeln
erzeugt wird. Die Nadeln können dadurch während des Einstechens in das textile Flächengebilde
mit dem textilen Flächengebilde mitbewegt werden, wodurch Verzüge minimiert und die
Nadeln weniger stark beansprucht werden. Zur Realisierung des Horizontalhubs ist üblicherweise
ein weiterer Kurbeltrieb mit einem im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Pleuel
vorgesehen. Geeignete Antriebskonzepte sind beispielsweise in der
EP 0 892 102 A2 beschrieben.
[0006] Bei einer dritten Nadelbalkenkinematik werden die Nadeln im Wesentlichen auf einer
Kreisbahn bewegt, wobei die Nadeln ständig vertikal orientiert sind. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass der mindestens eine Nadelbalken entsprechend mit einer
Kurbelwelle gekoppelt ist, ohne dass ihm mittels einer Geradführung eine Linearbewegung
aufgezwungen wird.
[0007] Für jede der drei genannten Nadelbalkenkinematiken bzw. Bewegungsarten (gerade, elliptische,
kreisförmige Bewegung der Nadeln) müssen bislang entsprechend ausgebildete Nadelmaschinen
mit unterschiedlichen Antriebskonzepten zur Bewegung der Nadelbalken bereitgestellt
werden. Dies resultiert in hohen Kosten der Nadelmaschinen und in einem eingeschränkten
Einsatzbereich jeder einzelnen Maschine.
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nadelmaschine bereitzustellen,
die eine kostengünstige Herstellung sowie einen flexiblen Einsatz ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Eine erfindungsgemäße Nadelmaschine zum Verfestigen eines textilen Flächengebildes,
insbesondere einer Faservlies- bzw. Faserflorbahn, eines Vliesstoffs, eines Gewebes
oder eines Geleges, das in einer Förderrichtung durch die Nadelmaschine förderbar
ist, umfasst eine erste Hauptwelle und eine zweite Hauptwelle, zumindest einen ersten
Pleuel, der auf der ersten Hauptwelle exzentrisch gelagert ist, zumindest einen zweiten
Pleuel, der auf der zweiten Hauptwelle exzentrisch gelagert ist, und mindestens einen
Nadelbalken, wobei der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel
gelenkig miteinander verbunden sind und wobei jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken
starr mit dem zumindest einen ersten Pleuel oder dem zumindest einen zweiten Pleuel
verbunden ist. Die erste Hauptwelle und die zweite Hauptwelle sind gegenläufig antreibbar.
[0011] Auf diese Art und Weise wird eine Nadelmaschine mit einem Grundaufbau bereitgestellt,
der die Umsetzung von zwei der drei eingangs beschriebenen Nadelbalkenkinematiken
ermöglicht, nämlich die der konventionellen Vernadelung und die der elliptischen Vernadelung,
und zugleich einen möglichst einfachen Aufbau aufweist. Der zumindest eine erste Pleuel
und der zumindest eine zweite Pleuel sind auf der ersten bzw. zweiten Hauptwelle sowie
in ihrer gelenkigen Verbindung gelagert, wodurch sie ein statisch bestimmtes System
bilden. Dieses System kommt ohne weitere Führungselemente zur Nadelbalkenführung aus.
Durch die starre Verbindung des mindestens einen Nadelbalkens können an dieser Stelle
Pleuellager und damit verbundene Schmier- und Dichtstellen eingespart werden. Durch
Reduzierung der Teile und Teilevielfalt und durch höhere Stückzahlen reduzieren sich
die Herstellkosten der Nadelmaschine. Dies wird weiterhin dadurch begünstigt, dass
auf teure Komponenten, wie z.B. auf einen Nadelbalkenträger oder eine Geradführung,
verzichtet werden kann. Im Sinne einer Plattformlösung können durch geringfügige Modifikation
einzelner Komponenten und/oder Betriebsparameter der Nadelmaschine unterschiedliche
Nadelbalkenkinematiken realisiert werden. Genauer ist die Nadelmaschine auf diese
Art und Weise grundsätzlich dazu ausgebildet, den mindestens einen Nadelbalken derart
zu bewegen, dass die Nadeln bzw. Nadelspitzen eine im Wesentlichen lineare Bewegungsbahn
oder eine im Wesentlichen elliptische Bewegungsbahn beschreiben. Ein breiter Anwendungsbereich
und somit flexibler Einsatz der Nadelmaschine wird durch die vielfältigen Einstellmöglichkeiten
einer Nadelmaschine mit diesem Grundaufbau ermöglicht.
[0012] Mit anderen Worten ist jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken starr mit einem
aus dem zumindest einen ersten Pleuel und dem zumindest einen zweiten Pleuel verbunden.
Ist nur ein Nadelbalken vorgesehen, kann dieser mit dem zumindest einen ersten Pleuel
oder dem zumindest einen zweiten Pleuel verbunden sein. Ist eine Mehrzahl von Nadelbalken
vorgesehen, sind vorzugsweise alle Nadelbalken mit dem zumindest einen ersten Pleuel
oder mit dem zumindest einen zweiten Pleuel verbunden. Für alle Ausführungsformen
gilt, dass ein Nadelbalken nicht sowohl mit dem zumindest einen ersten als auch dem
zumindest einen zweiten Pleuel verbunden ist.
[0013] Jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken kann mit einer Vielzahl von Nadeln ausgestattet
sein. Beispielsweise umfasst die Nadelmaschine mindestens ein Nadelbrett für jeden
Nadelbalken, das die Vielzahl von Nadeln trägt und das vorzugsweise lösbar mit dem
Nadelbalken verbunden ist. Das mindestens eine Nadelbrett ist starr am Nadelbalken
angebracht. Die Nadeln können einzeln direkt in das Nadelbrett eingesetzt sein. Es
können z.B. auch Nadelmodule vorgesehen sein, die jeweils eine Mehrzahl von Nadeln
an einem Modulträger umfassen, in den die Nadeln beispielsweise eingespritzt oder
eingesetzt sind. Jedes Nadelmodul kann eine oder mehrere Reihen von Nadeln aufweisen
und ist vorzugsweise lösbar in einer Aufnahme des Nadelbretts eingesetzt, deren Größe
und Kontur mit der Größe und Kontur des Modulträgers korrespondieren kann. Die Nadelmodule
sind vorzugsweise relativ zum Nadelbrett festgelegt, also unbeweglich in diesem aufgenommen.
Bevorzugt umfasst die Nadelmaschine mindestens zwei Nadelbalken, die in Förderrichtung
hintereinander angeordnet sind, um eine möglichst dichte und gleichmäßige Vernadelung
des textilen Flächengebildes zu erreichen. Beispielsweise umfasst die Nadelmaschine
einen ersten Nadelbalken und einen zweiten Nadelbalken, wobei der erste Nadelbalken
in Förderrichtung hinter dem zweiten Nadelbalken angeordnet ist.
[0014] Jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken ist vorzugsweise direkt an dem zumindest
einen ersten Pleuel oder dem zumindest einen zweiten Pleuel angebracht. So kann auf
eine Brücke oder einen Nadelbalkenträger verzichtet werden, an denen üblicherweise
einerseits mehrere Nadelbalken und andererseits der zumindest eine erste Pleuel und
der zumindest eine zweite Pleuel angebracht sind. Dadurch werden die Teilezahl, die
Anzahl an Verbindungsstellen, sowie die bewegten Massen reduziert.
[0015] Beispielsweise umfasst die Nadelmaschine ein Verbindungselement, z.B. ein Verbindungselement
mit L- oder T-förmigem Querschnitt, das mit einem aus dem mindestens einen Nadelbalken
und dem einen aus dem zumindest einen ersten Pleuel und dem zumindest einen zweiten
Pleuel verschraubt ist. Das Verbindungselement kann als separate Komponente oder integral
mit dem jeweiligen aus dem ersten und dem zweiten Pleuel ausgebildet sein, beispielsweise
in Form eines Flansches.
[0016] Es versteht sich, dass für die direkte Verbindung jedes Nadelbalkens mit dem entsprechenden
Pleuel Verbindungsmittel, wie auch die beschriebenen Verbindungselemente, eingesetzt
werden können. Vorzugsweise liegt der jeweilige Nadelbalken dabei direkt am entsprechenden
Pleuel an. Elemente, wie z.B. ein Nadelbalkenträger, an denen der mindestens eine
oder die mindestens zwei Nadelbalken angebracht sind und an denen die Pleuel im Wesentlichen
unabhängig von dem mindestens einen Nadelbalken angebracht sind, sind nicht von der
hierin beschriebenen direkten Verbindung umfasst. Sind die mindestens zwei Nadelbalken
vorgesehen, sind diese bevorzugt entweder nicht miteinander verbunden oder ausschließlich
über eines aus dem zumindest einen ersten und dem zumindest einen zweiten Pleuel verbunden.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist jeder aus dem mindestens einen
Nadelbalken am zumindest einen ersten Pleuel angebracht. Folglich sind alle Nadelbalken
der Nadelmaschine an dem zumindest einen ersten Pleuel angebracht, insbesondere auch
in der Ausführungsform, bei der die mindestens zwei in Förderrichtung hintereinander
angeordneten Nadelbalken vorgesehen sind. Vorzugsweise ist jeder aus dem mindestens
einen Nadelbalken ausschließlich am zumindest einen ersten Pleuel angebracht. Der
zumindest eine zweite Pleuel trägt in dieser Ausführungsform keinen Nadelbalken. Der
zumindest eine zweite Pleuel ist vorzugsweise ausschließlich auf der zweiten Hauptwelle
und am zumindest einen ersten Pleuel drehbar gelagert.
[0018] Der zumindest eine erste Pleuel kann einen ersten Verbindungsabschnitt aufweisen,
an dem der erste Nadelbalken angebracht ist. Ein korrespondierender zweiter Verbindungsabschnitt,
an dem der zweite Nadelbalken angebracht ist, kann ebenfalls am zumindest einen ersten
Pleuel vorgesehen sein.
[0019] Die Verbindung kann jeweils mittels eines ersten bzw. zweiten Verbindungselements
erfolgen. Weisen das erste und das zweite Verbindungselement einen L- oder T-förmigen
Querschnitt auf, wie oben beschrieben, ist vorzugsweise jeweils ein erster Schenkel
des Verbindungselements mit dem zumindest einen ersten Pleuel und ein zweiter Schenkel
des Verbindungselements mit dem entsprechenden Nadelbalken verschraubt.
[0020] Der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel sind vorzugsweise
direkt miteinander verbunden. Es ist dann kein Verbindungselement wie eine Brücke
oder dergleichen vorgesehen, an dem die beiden Pleuel im Wesentlichen unabhängig voneinander
angebracht sind.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform sind der zumindest eine erste Pleuel und der
zumindest eine zweite Pleuel mittels eines Drehgelenks verbunden. Das Drehgelenk definiert
bevorzugt eine Drehachse, die parallel zur Längsachse der ersten Hauptwelle und/oder
der zweiten Hauptwelle ausgerichtet ist. Dadurch lässt sich die gelenkige Verbindung
des ersten und des zweiten Pleuels besonders einfach umsetzen. Bevorzugt ist genau
ein erster Pleuel mit genau einem zweiten Pleuel mittels genau eines Drehgelenks verbunden,
das nur eine einzige Drehachse aufweist. Das Drehgelenk kann die einzige Verbindung
zwischen dem ersten Pleuel und dem zweiten Pleuel bilden. Es kann folglich auf eine
komplexere Gelenkverbindung des ersten Pleuels und des zweiten Pleuels, die gegebenenfalls
mehrere Dreh- oder Schwenkachsen aufweist, verzichtet werden.
[0022] Mit anderen Worten umfasst bevorzugt jeder erste Pleuel und jeder zweite Pleuel jeweils
genau eine erste Lagerstelle und eine zweite Lagerstelle, wobei er an der ersten Lagerstelle
drehbar auf der ersten bzw. zweiten Hauptwelle gelagert ist und an der zweiten Lagerstelle
im Drehgelenk gelagert ist.
[0023] Das Drehgelenk kann in einer Ausführungsform einen Lagerbolzen bzw. Lagerzapfen umfassen,
auf dem der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel drehbar
gelagert sind, beispielsweise mittels jeweils eines Wälzlagers. Eine Längsachse des
Lagerbolzen kann die Drehachse bilden. Vorzugsweise sind genau ein erster Pleuel und
genau ein zweiter Pleuel auf einem gemeinsamen Lagerbolzen gelagert. Alternative Ausführungsformen
des Drehgelenks sind dem Fachmann ersichtlich.
[0024] In einer Ausführungsform kann der zumindest eine erste Pleuel zwei plattenförmige
Abschnitte aufweisen, die zumindest im Bereich des Drehgelenks in einer Breitenrichtung
der Nadelmaschine nebeneinander und beabstandet zueinander angeordnet sind. Der zumindest
eine zweite Pleuel ist im Bereich des Drehgelenks zwischen den beiden plattenförmigen
Abschnitten aufgenommen. Der Lagerbolzen kann mittels jeweils eines Wälzlagers in
den beiden plattenförmigen Abschnitten drehbar gelagert sein. Mit anderen Worten umfasst
jeder plattenförmige Abschnitt eine zweite Lagerstelle des zumindest einen ersten
Pleuels. Der zumindest eine zweite Pleuel kann drehfest auf dem Lagerbolzen gelagert
sein, z.B. geklemmt sein. Alternative Lagerungen des zumindest einen ersten Pleuels
und des zumindest einen zweiten Pleuels auf dem Lagerbolzen sind denkbar. Der zumindest
eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel können aber auch einfach in
Breitenrichtung hintereinander angeordnet sein und mittels des Drehgelenks verbunden
sein, wie zuvor beschrieben.
[0025] Allgemein ist die Breitenrichtung der Nadelmaschine, in der auch eine Arbeitsbreite
der Nadelmaschine definiert ist, vorzugsweise parallel zur Drehachse bzw. zu den Längsachsen
der ersten und der zweiten Hauptwelle ausgerichtet. Im Allgemeinen ist die Förderrichtung
bevorzugt senkrecht zu den Längsachsen der ersten und der zweiten Hauptwelle ausgerichtet,
sodass die Förderrichtung und die Breitenrichtung senkrecht zueinander verlaufen.
Mehr bevorzugt sind sowohl die Breitenrichtung als auch die Förderrichtung im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet, sodass sie eine horizontale Ebene definieren. Eine Höhenrichtung
der Nadelmaschine ist senkrecht zur Förderrichtung und zur Breitenrichtung definiert
und ist vorzugsweise vertikal ausgerichtet. Bevorzugt verläuft die vertikale Hubbewegung
des mindestens einen Nadelbalkens parallel zur Höhenrichtung.
[0026] Um unterschiedliche Bewegungsbahnen der Nadeln bzw. Nadelspitzen zu realisieren,
ist neben dem beschriebenen Grundaufbau der Nadelmaschine unter anderem die Position
des Drehgelenks von Bedeutung, insbesondere relativ zu den Nadelbalken, die nachfolgend
detaillierter beschrieben ist.
[0027] Vorzugsweise ist das Drehgelenk, insbesondere die Drehachse, in Förderrichtung zwischen
der ersten und der zweiten Hauptwelle, insbesondere zwischen den Längsachsen der beiden
Hauptwellen, angeordnet.
[0028] Bevorzugt umfasst die Nadelmaschine die mindestens zwei Nadelbalken, die in Förderrichtung
hintereinander angeordnet sind, und die Drehachse des Drehgelenks ist in Förderrichtung
zwischen den zwei Nadelbalken angeordnet. Insbesondere weist jeder Nadelbalken eine
Mittelebene auf und die Drehachse des Drehgelenks ist zwischen den Mittelebenen zweier
in Förderrichtung benachbarter Nadelbalken angeordnet und vorzugsweise parallel zu
diesen ausgerichtet.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Drehachse außermittig zwischen den mindestens
zwei Nadelbalken angeordnet. Die Drehachse kann aber auch symmetrisch zwischen den
beiden Mittelebenen angeordnet sein. Im Allgemeinen kann bei außermittiger Anordnung
die Drehachse in Förderrichtung in einem Abstand von wenigen Zentimetern von einer
Symmetrieebene zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle angeordnet sein, vorzugsweise
in einem Bereich von 0,1 cm bis 5 cm, mehr bevorzugt von 1 cm bis 3 cm von der Symmetrieebene.
[0030] Die Mittelebenen der Nadelbalken sind senkrecht zur Förderrichtung bzw. parallel
zur Breitenrichtung und zur Höhenrichtung ausgerichtet. Dass die Drehachse in Förderrichtung
zwischen den Hauptwellen oder zwischen den Nadelbalken angeordnet ist, bedeutet nicht,
dass sie in einer Ebene bzw. auf einer Höhe mit diesen angeordnet ist. Vielmehr sollte
hierbei eine Projektion der Drehachse, der Längsachsen und der Mittelebenen in eine
gemeinsame Ebene betrachtet werden, die parallel zur Förderrichtung und zur Breitenrichtung
definiert ist. Ein Versatz in Höhenrichtung soll also bei der Betrachtung der Anordnung
in Förderrichtung nicht berücksichtigt werden.
[0031] In einer ersten Ausführungsform der Nadelmaschine, bei der die mindestens zwei Nadelbalken
am zumindest einen ersten Pleuel angebracht sind, kann folglich ein Verbindungsabschnitt,
beispielsweise der erste Verbindungsabschnitt, im Wesentlichen unterhalb der ersten
Hauptwelle angeordnet sein, sodass der zumindest eine erste Pleuel durch den ersten
Nadelbalken im Wesentlichen auf Zug und Druck belastet wird. Der andere Verbindungsabschnitt,
beispielsweise der zweite Verbindungsabschnitt, ist dann nicht unter der ersten Hauptwelle
angeordnet sondern in Förderrichtung versetzt zu dieser, sodass der zumindest eine
erste Pleuel durch den zweiten Nadelbalken auch auf Biegung belastet wird. Der zumindest
eine erste Pleuel kann in Breitenrichtung betrachtet eine im Wesentlichen dreieckige
Form zwischen dem ersten Verbindungsabschnitt, dem zweiten Verbindungsabschnitt und
der ersten Hauptwelle aufweisen, um ausreichend biegesteif zu sein. Der zweite Pleuel
wird im Wesentlichen nur auf Zug und Druck belastet.
[0032] Das Drehgelenk, insbesondere die Drehachse, ist vorzugsweise in der Höhenrichtung
zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle und dem mindestens einen Nadelbalken
angeordnet. Die erste und die zweite Hauptwelle sind folglich oberhalb des Drehgelenks
angeordnet und der mindestens eine Nadelbalken ist unterhalb des Drehgelenks angeordnet.
Darin unterscheidet sich die Nadelmaschine wesentlich von einer Nadelmaschine mit
Nebenantrieb zur Erzeugung eines Horizontalhubs, bei dem ein Nebenpleuel im Wesentlichen
horizontal ausgerichtet ist und auf einer Nebenwelle gelagert ist, die deutlich unterhalb
der Hauptwelle und im Wesentlichen auf einer Höhe mit einer Gelenkverbindung zur Nadelbalkenanordnung,
z.B. zu einem Nadelbalkenträger, angeordnet ist.
[0033] Durch die beschriebene Anordnung des Drehgelenks auf einer Höhe zwischen den beiden
Hauptwellen und dem mindestens einen Nadelbalken können Schwingungen im System geringgehalten
werden. Dies kann weiterhin dadurch begünstigt werden, dass das Drehgelenk möglichst
nah an den bewegten Massen, insbesondere an dem mindestens einen Nadelbalken angeordnet
ist. Ein erster Abstand ist parallel zur Höhenrichtung zwischen der ersten Hauptwelle,
insbesondere deren Längsachse, und dem mindestens einen Nadelbalken, insbesondere
einer Oberseite des mindestens einen Nadelbalkens, definiert. Ein zweiter Abstand
ist parallel zur Höhenrichtung zwischen dem Drehgelenk, insbesondere der Drehachse,
und dem mindestens einen Nadelbalken, insbesondere einer Oberseite des mindestens
einen Nadelbalkens, definiert. Bevorzugt ist der zweite Abstand kleiner als der erste
Abstand, mehr bevorzugt kleiner als die Hälfte des ersten Abstands, noch mehr bevorzugt
kleiner als ein Drittel oder kleiner ein Viertel des ersten Abstands.
[0034] Zur Minimierung von Schwingungen trägt es weiterhin bei, wenn die erste und die zweite
Hauptwelle bevorzugt auf einer Höhe angeordnet sind. Mit anderen Worten liegen die
Längsachse der ersten Hauptwelle und die Längsachse der zweiten Hauptwelle in einer
Ebene, die vorzugsweise senkrecht zur Höhenrichtung bzw. parallel zur Förderrichtung
und zur Breitenrichtung, insbesondere horizontal, ausgerichtet ist. Vor allem Horizontalkräfte,
die bei Drehung der Hauptwellen aus der exzentrischen Lagerung der Pleuel auf den
Hauptwellen resultieren, können dadurch zumindest bei bestimmten Betriebsarten minimiert
bzw. eliminiert werden, beispielsweise wenn die Hauptquellen gegenläufig und im Wesentlichen
gleichphasig angetrieben werden.
[0035] Vorzugsweise überdecken sich der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine
zweite Pleuel in einer Richtung parallel zur Längsachse der ersten Hauptwelle und
der zweiten Hauptwelle, also in Breitenrichtung, zumindest teilweise. Durch eine derartige
verschränkte Anordnung der Pleuel können diese besonders einfach gelenkig verbunden
werden. Vor allem kann das Drehgelenk, beispielsweise umfassend den Lagerbolzen wie
oben beschrieben, einfach ausgebildet sein. Mit anderen Worten sind der zumindest
eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel in Breitenrichtung abschnittsweise
hintereinander angeordnet. Beispielsweise umfasst der erste Pleuel die zweite Lagerstelle
und umfasst der zweite Pleuel die zweite Lagerstelle, in denen das Drehgelenk ausgebildet
ist, und die beiden zweiten Lagerstellen sind in Breitenrichtung hintereinander angeordnet.
Ebenso ist dies der Fall, wenn der zumindest eine zweite Pleuel zwischen den zwei
plattenförmigen Abschnitten des zumindest einen ersten Pleuels aufgenommen ist.
[0036] Vorzugsweise überdecken sich der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine
zweite Pleuel ausschließlich im Bereich der zweiten Lagerstellen, nicht jedoch im
Bereich der ersten und der zweiten Hauptwelle und im Bereich der Verbindungsabschnitte.
[0037] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn sich der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest
eine zweite Pleuel ausschließlich in Breitenrichtung teilweise überdecken, nicht aber
in Höhenrichtung. Insbesondere ist kein Abschnitt des ersten Pleuels über einem Abschnitt
des zweiten Pleuels angeordnet und umgekehrt.
[0038] Der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel sind vorzugsweise
translatorisch relativ zueinander festgelegt. Dies gilt insbesondere im Drehgelenk
in allen Richtungen senkrecht zur Drehachse, insbesondere also auch in Förderrichtung
und in Höhenrichtung der Nadelmaschine. Aufgrund der Ausbildung der Nadelmaschine
ist es nicht erforderlich, dass die Pleuel zur Vermeidung von Klemmungen in einer
Richtung parallel zur Förderrichtung und/oder zur Höhenrichtung relativ zueinander
translatorisch beweglich sind.
[0039] Vielmehr sind der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest eine zweite Pleuel
vorzugsweise derart auf der ersten Hauptwelle, auf der zweiten Hauptwelle und im Drehgelenk
gelagert, dass sie ein statisch bestimmtes System bilden.
[0040] Auch in Breitenrichtung können der zumindest eine erste Pleuel und der zumindest
eine zweite Pleuel translatorisch relativ zueinander festgelegt sein. Dies wird insbesondere
durch eine entsprechende Lagerung auf der ersten bzw. zweiten Hauptwelle sowie im
Drehgelenk erreicht.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Nadelmaschine eine Mehrzahl von
ersten Pleueln und eine Mehrzahl von zweiten Pleueln, wobei jeder erste Pleuel auf
der ersten Hauptwelle exzentrisch gelagert ist und jeder zweite Pleuel auf der zweiten
Hauptwelle exzentrisch gelagert ist. Jeweils ein erster Pleuel der Mehrzahl von ersten
Pleueln und ein zweiter Pleuel der Mehrzahl von zweiten Pleueln sind gelenkig miteinander
verbunden. Vorzugsweise ist jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken starr mit der
Mehrzahl von ersten Pleueln oder starr mit der Mehrzahl von zweiten Pleueln verbunden.
Dadurch wird die Last der Nadelbalken auf mehrere, vorzugweise parallel angeordnete
Pleuel verteilt. Zudem wird eine Rotation des mindestens einen Nadelbalkens um eine
Achse parallel zur Höhenrichtung effektiv unterbunden.
[0042] Alle hierin bezüglich des ersten Pleuels beschriebenen Merkmale treffen vorzugsweise
auf jeden ersten Pleuel der Mehrzahl von ersten Pleueln zu und alle hierin bezüglich
des zweiten Pleuels beschriebenen Merkmale treffen vorzugsweise auf jeden zweiten
Pleuel der Mehrzahl von zweiten Pleueln zu.
[0043] Die ersten Pleuel der Mehrzahl von ersten Pleueln sind vorzugsweise in Längsrichtung
der ersten Hauptwelle beabstandet zueinander angeordnet und die zweiten Pleuel der
Mehrzahl von zweiten Pleueln sind vorzugsweise in Längsrichtung der zweiten Hauptwelle
beabstandet zueinander angeordnet. Es werden dadurch Paare aus jeweils einem ersten
und einem zweiten Pleuel gebildet, wobei die Paare in Breitenrichtung beabstandet
zueinander angeordnet sind, ansonsten allerdings bevorzugt analog ausgebildet sind.
Die Längsrichtung der ersten und der zweiten Hauptwelle ist parallel zu deren Längsachsen
ausgerichtet.
[0044] In dieser Ausführungsform ist es weiterhin bevorzugt, wenn die Mehrzahl von ersten
Pleueln in Längsrichtung der ersten Hauptwelle translatorisch festgelegt sind und
die Mehrzahl von zweiten Pleueln in Längsrichtung der zweiten Hauptwelle translatorisch
festgelegt sind. Hierzu kann jeweils eine Verbindung benachbarter erster Pleuel bzw.
benachbarter zweiter Pleuel parallel zur Breitenrichtung vorgesehen sein, beispielsweise
eine schubsteife bzw. zug- und druckfeste Verbindung. Die Verbindung kann zum Beispiel
eine Verspannung oder Schubbleche umfassen.
[0045] Die Nadelmaschine ist erfindungsgemäß dazu eingerichtet und ausgebildet, die erste
Hauptwelle und die zweite Hauptwelle gegenläufig anzutreiben. In allen Ausführungsformen
sind die erste Hauptwelle und die zweite Hauptwelle vorzugsweise rotatorisch antreibbar.
Hierzu kann ein erster Antrieb für die erste Hauptwelle und ein zweiter Antrieb für
die zweite Hauptwelle vorgesehen sein. Alternativ ist ein Antrieb vorgesehen, der
die erste oder die zweite Hauptwelle antreibt, wobei eine Drehmomentübertragungseinrichtung
das Drehmoment von der angetriebenen aus der ersten und der zweiten Hauptwelle auf
die andere aus der ersten und der zweiten Hauptwelle überbeträgt. Die Drehmomentübertragungseinrichtung
kann ein Getriebe umfassen. Verschiedenste Ausführungsformen der Drehmomentübertragungseinrichtungen
sind dem Fachmann bekannt.
[0046] Zum Erzeugen der gewünschten Bewegungsbahn der Nadeln bzw. Nadelspitzen ist gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass sich eine Phase der ersten Hauptwelle
von einer Phase der zweiten Hauptwelle unterscheidet. Hierzu können die Phasen relativ
zueinander unterschiedlich sein, vorzugsweise veränderbar sein. Ein Phasenunterschied
zwischen der ersten Hauptwelle und der zweiten Hauptwelle beträgt vorzugsweise zwischen
0° und 180°, mehr bevorzugt zwischen 0° und 90°, noch mehr bevorzugt zwischen 5° und
20°. Ist kein Phasenunterschied (Phasenunterschied 0°) vorgesehen, bewegen sich die
Nadeln bzw. Nadelspitzen im Wesentlichen linear auf und ab. Ein Phasenunterschied
zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle bewirkt ein Kippen der Nadelbalken
und dadurch eine im Wesentlichen elliptische Bewegungsbahn der Nadeln bzw. Nadelspitzen.
Folglich kann über die Einstellung des Phasenunterschieds die Ausprägung der im Wesentlichen
elliptischen Bewegungsbahn variiert werden.
[0047] Unabhängig davon wird die Bewegungsbahn der Nadeln bzw. Nadelspitzen bestimmt durch
die Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen ersten Pleuels und des zumindest
einen zweiten Pleuels auf der jeweiligen Hauptwelle. In einer bevorzugten Ausführungsform
unterscheidet sich die Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen ersten Pleuels
auf der ersten Hauptwelle von der Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen zweiten
Pleuels auf der zweiten Hauptwelle. Der Unterschied zwischen der Exzentrizität der
Lagerung des zumindest einen ersten Pleuels und der Exzentrizität der Lagerung des
zumindest einen zweiten Pleuels beträgt vorzugweise zwischen 1 mm und 20 mm, mehr
bevorzugt zwischen 1 mm und 9 mm.
[0048] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die erste Hauptwelle und
die zweite Hauptwelle gegenläufig antreibbar und der mindestens eine Nadelbalken ist
im Wesentlichen geradlinig oszillierend bewegbar. Vorzugsweise werden die erste und
die zweite Hauptwelle hierzu gleichphasig angetrieben. Obwohl der mindestens eine
Nadelbalken starr mit einem aus dem zumindest einen ersten Pleuel und dem zumindest
einen zweiten Pleuel verbunden ist, kann durch die gelenkige Verbindung des zumindest
einen ersten Pleuels und des zumindest einen zweiten Pleuels eine gegenläufige Drehung
der Hauptwellen erzielt werden. Die Nadelmaschine ist folglich derart ausgebildet,
dass sich der mindestens eine Nadelbalken bzw. die Nadeln oder Nadelspitzen im Wesentlichen
geradlinig in Höhenrichtung oszillierend auf und ab bewegen. So kann eine im Wesentlichen
geradlinige, also lineare, vorzugsweise vertikale Bewegungsbahn der Nadeln bzw. Hubbewegung
des mindestens einen Nadelbalkens ohne Geradführungen erreicht werden.
[0049] Unter Umständen kann aus der Lagerung der Pleuel und der starren Anbringung des mindestens
einen Pleuels an diesen eine geringfügige Kippbewegung des mindestens einen Nadelbalkens
resultieren. Dieser Kippbewegung kann durch die tiefe und außermittige Anordnung des
Drehgelenks bzw. der Drehachse entgegengewirkt werden. Die Kippbewegung beschränkt
sich vorzugsweise auf einen Winkelbereich von kleiner +/- 1,5° gegenüber einer vollständig
geradlinigen Bewegung. Diese geringfügige Abweichung soll daher auch von der "im Wesentlichen
geradlinigen Bewegung" der Nadelspitzen umfasst sein. Im Vergleich dazu ist eine Kippbewegung,
die zur Erzeugung einer elliptischen Bewegungsbahn der Nadeln bzw. Nadelspitzen erzeugt
wird, größer und erfolgt üblicherweise in einem Winkelbereich von mehr als 1,5 ° gegenüber
einer vollständig geradlinigen Bewegung.
[0050] Die Nadelmaschine kann derart ausgebildet sein, dass sich die Drehachse bei der Hubbewegung
des mindestens einen Nadelbalkens im Wesentlichen geradlinig auf und ab bewegt. Dies
kann insbesondere der Fall sein, wenn die Drehachse in Förderrichtung symmetrisch
zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle angeordnet ist.
[0051] Es ist aber auch bei außermittiger Anordnung der Drehachse möglich, indem die Länge
des zumindest einen ersten Pleuels und des zumindest einen zweiten Pleuels entsprechend
angepasst wird und/oder sich die Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen ersten
Pleuels und des zumindest einen zweiten Pleuels unterscheiden.
[0052] Eine Geradführung des mindestens einen Nadelbalkens oder ein horizontaler Nebenantrieb
zur Erzeugung elliptischer oder kreisförmiger Bewegungsbahnen bzw. verschiedener Nadelbalkenkinematiken,
wie eingangs beschrieben, sind bei der erfindungsgemäßen Nadelmaschine grundsätzlich
nicht erforderlich. Es ist daher grundsätzlich möglich, dass jeder aus dem mindestens
einen Nadelbalken ausschließlich durch den zumindest einen ersten Pleuel oder den
zumindest einen zweiten Pleuel angelenkt ist.
[0053] Bei einer nicht-linearen Bewegungsbahn der Nadeln bzw. Nadelspitzen, wie z.B. einer
elliptischen Bewegungsbahn, kann es vor allem mit zunehmendem Hub zu erhöhten Horizontalkräften
kommen. Horizontalkräfte resultieren dabei insbesondere aus der Bewegung des mindestens
einen Nadelbalkens sowie aus der exzentrischen Lagerung des zumindest einen ersten
Pleuels und des zumindest einen zweiten Pleuels auf der ersten bzw. zweiten Hauptwelle,
wenn diese gegenläufig mit Phasenverstellung angetrieben werden. Diesen Kräften kann
die Nadelmaschine bevorzugt ohne zusätzliche Stütz- oder Führungsmittel standhalten.
[0054] Insbesondere bei schweren Nadelbrettern ist die Belastung auf die Hauptwellen und
deren Lagerung groß. Im Allgemeinen kann jedes Nadelbrett bzw. jeder Nadelbalken 25.000
bis 55.000, vorzugsweise 40.000 bis 50.000 Nadeln pro Meter aufweisen. Dadurch ist
die Nadelmaschine auch für Anwendungen mit sehr hoher Nadeldichte geeignet.
[0055] Auch die Drehgeschwindigkeit der Hauptwellen wirkt sich auf deren Belastung aus.
Vorzugsweise werden die erste und die zweite Hauptwelle mit einer Drehgeschwindigkeit
von 1.000 U/min bis 3.000 U/min, mehr bevorzugt von 1.500 U/min bis 2.500 U/min angetrieben.
[0056] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind nachfolgend unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nadelmaschine
in einer Seitenansicht.
- Fig. 2
- zeigt schematisch die Nadelmaschine nach Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht.
- Fig. 3
- zeigt schematisch eine Abwandlung der Nadelmaschine nach Fig. 1 und 2 in einer Seitenansicht.
[0057] In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0058] Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nadelmaschine 2 ist in Fig. 1 in einer
Seitenansicht und in Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht schematisch dargestellt.
In Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt einer Abwandlung der Nadelmaschine 2 nach Fig. 1
und 2. Sofern unter Bezugnahme auf Fig. 3 nicht anders beschrieben, treffen die bezüglich
der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 beschriebenen Merkmale analog auf die Ausführungsform
nach Fig. 3 zu.
[0059] Die Nadelmaschine 2 dient zum Verfestigen eines textilen Flächengebildes 4, das in
Form einer Faserflorbahn, einer Vliesbahn, eines Geleges, eines Gewebes oder dergleichen
vorliegen kann. Das textile Flächengebilde 4 wird in einer Förderrichtung F durch
die Nadelmaschine 2 bewegt. In einer Verfestigungszone 6 der Nadelmaschine 2 wird
das textile Flächengebilde 4 verfestigt und ist vorzugsweise zwischen einer Stichplatte
8 und einer Niederhalterplatte 10 aufgenommen. Zum Verfestigen des textilen Flächengebildes
4 wird eine Vielzahl von Nadeln 12, von denen nur wenige exemplarisch dargestellt
sind, oszillierend in das Flächengebilde 4 eingestochen und wieder aus diesem herausgezogen.
Die Stichplatte 8 und die Niederhalterplatte 10 weisen entsprechende Öffnungen auf,
durch die die Nadeln 12 hindurchtreten können. Um die Vielzahl von Nadeln 12 entsprechend
oszillierend zu bewegen, ist die Nadelmaschine 2 wie im Folgenden beschrieben aufgebaut.
[0060] Die Nadelmaschine 2 umfasst eine erste Hauptwelle 14 und eine zweite Hauptwelle 16,
die rotatorisch antreibbar sind. Hierzu kann die Nadelmaschine 2 einen Antrieb (nicht
dargestellt), der eine der beiden Hauptwellen 14, 16 antreibt, sowie eine Drehmomentübertragungseinrichtung
18 umfassen, die beispielsweise als Getriebe, hier als Stirnradstufe, ausgebildet
ist. Verschiedenste Drehmomentübertragungseinrichtungen 18 sind dem Fachmann ebenso
bekannt wie die Möglichkeit, jeweils einen Antrieb für jede Hauptwelle 14, 16 bereitzustellen.
[0061] Auf der ersten Hauptwelle 14 ist zumindest ein erster Pleuel 20 exzentrisch gelagert
und auf der zweiten Hauptwelle 16 ist zumindest ein zweiter Pleuel 22 exzentrisch
gelagert. Durch die exzentrische Lagerung der Pleuel 20, 22 wird eine Drehbewegung
der Hauptwellen 14, 16 um deren jeweilige Längsachse 14a, 16a in eine Hubbewegung
umgewandelt, die zumindest eine Komponente parallel zu einer Höhenrichtung H der Nadelmaschine
2 aufweist.
[0062] Die Höhenrichtung H ist senkrecht zur Förderrichtung F sowie senkrecht zu den Längsachsen
14a, 16a der Hauptwellen 14, 16 definiert. Eine Breitenrichtung B der Nadelmaschine
2 ist parallel zu den Längsachsen 14a, 16a der Hauptwellen 14, 16 bzw. senkrecht zur
Förderrichtung F und zur Höhenrichtung H definiert.
[0063] Wie in Fig. 2 zu erkennen, umfasst die Nadelmaschine 2 bevorzugt eine Mehrzahl von
ersten Pleueln 20, hier zwei erste Pleuel 20a und 20b, sowie eine Mehrzahl von zweiten
Pleueln 22, hier zwei zweite Pleuel 22a, 22b. Die ersten Pleuel 20a, 20b der Mehrzahl
von ersten Pleueln 20 sind vorzugsweise analog ausgebildet, in einer Längsrichtung
der ersten Hauptwelle 14, die parallel zur Längsachse 14a ausgerichtet ist, beabstandet
zueinander angeordnet und exzentrisch auf der ersten Hauptwelle 14 gelagert. Die zweiten
Pleuel 22a, 22b der Mehrzahl von zweiten Pleueln 22 sind vorzugsweise analog ausgebildet,
in einer Längsrichtung der zweiten Hauptwelle 16, die parallel zur Längsachse 16a
ausgerichtet ist, beabstandet zueinander angeordnet und exzentrisch auf der zweiten
Hauptwelle 16 gelagert. Dadurch werden Paare aus jeweils einem ersten Pleuel 20 und
einem zweiten Pleuel 22 gebildet. Alle hierin bezüglich des ersten bzw. des zumindest
einen ersten Pleuels 20 sowie bezüglich des zweiten bzw. des zumindest einen zweiten
Pleuels 22 beschriebenen Merkmale können auf jedes Pleuel 20, 22 der Mehrzahl von
ersten bzw. zweiten Pleueln 20, 22 zutreffen. Die Anzahl von Pleueln bzw. Pleuelpaaren
kann im Wesentlichen beliebig gewählt werden.
[0064] Weiterhin umfasst die Nadelmaschine 2 mindestens einen Nadelbalken 24, der die Vielzahl
von Nadeln 12 trägt. Auf dem Fachmann bekannte Art und Weise kann die Nadelmaschine
2 hierzu je Nadelbalken 24 zumindest ein Nadelbrett (nicht dargestellt) umfassen,
das starr mit dem jeweiligen Nadelbalken 24 verbunden ist und in das die Vielzahl
von Nadeln 12 oder eine Mehrzahl von Nadelmodulen mit jeweils mehreren Nadeln 12 eingesetzt
sind. Der Nadelbalken 24 kann auch als erster Nadelbalken 24 bezeichnet werden. Vorzugsweise
umfasst die Nadelmaschine 2 mindestens zwei Nadelbalken 24, 26, hier den ersten Nadelbalken
24 und einen zweiten Nadelbalken 26, die in Förderrichtung F hintereinander angeordnet
sind. Die Anzahl von Nadelbalken kann im Wesentlichen beliebig gewählt werden. Sofern
hierin nicht explizit zwischen dem ersten und dem zweiten Nadelbalken 24, 26 unterschieden
wird, treffen die beschriebenen Merkmale grundsätzlich auf jeden aus dem mindestens
einen Nadelbalken 24, 26 zu.
[0065] Der zumindest eine erste Pleuel 20 und der zumindest eine zweite Pleuel 22 sind gelenkig
miteinander verbunden und jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken 24, 26 ist starr
mit einem aus dem zumindest einen ersten Pleuel 20 und dem zumindest einen zweiten
Pleuel 22 verbunden.
[0066] Auf diese Art und Weise wird eine Nadelmaschine 2 mit einem Grundaufbau bereitgestellt,
der die Umsetzung unterschiedlicher Nadelbalkenkinematiken ermöglicht. Werden die
Hauptwellen 14, 16 beispielsweise gegenläufig angetrieben und liegt eine Phasenverstellung
zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle 14, 16 vor, können die Spitzen der
Nadeln 12 eine im Wesentlichen elliptische Bewegungsbahn beschreiben. Werden die Hauptwellen
14, 16 beispielsweise gegenläufig angetrieben und erfolgt keine Phasenverstellung
zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle 14, 16, können die Spitzen der Nadeln
12 eine im Wesentlichen geradlinige Bewegungsbahn beschreiben. Durch Einstellung der
Drehrichtung der Hauptwellen 14, 16, des durch die exzentrische Lagerung der Pleuel
20, 22 bestimmten Hubs, der Phasenverstellung zwischen den Hauptwellen 14, 16 sowie
durch die Position der gelenkigen Verbindung der Pleuel 20, 22 kann die durch die
Nadelspitzen beschriebene Bewegungsbahn variiert werden. Die Ausführungsform nach
Fig. 1 und 2 eignet sich besonders gut für eine im Wesentlichen elliptische oder geradlinige
Bewegungsbahn.
[0067] Wird der mindestens eine Nadelbalken 24, 26 direkt an dem jeweiligen zumindest einen
Pleuel 20, 22 angebracht, kann auf zusätzliche Komponenten wie einen Nadelbalkenträger
verzichtet werden. Dieser ist insbesondere deshalb entbehrlich, da der mindestens
eine Nadelbalken 24, 26 zum einen starr und zum anderen mit nur einem aus dem ersten
Pleuel 20 und dem zweiten Pleuel 22 verbunden ist.
[0068] In der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform sind sowohl der erste Nadelbalken
24 als auch der zweite Nadelbalken 26 starr mit dem zumindest einen ersten Pleuel
20, hier mit der Mehrzahl von ersten Pleueln 20, verbunden. Somit sind alle Nadelbalken
24, 26 ausschließlich am zumindest einen ersten Pleuel 20 angebracht. Der zumindest
eine zweite Pleuel 22 trägt in dieser Ausführungsform keinen Nadelbalken und ist ausschließlich
auf der zweiten Hauptwelle 16 und am ersten Pleuel 20 drehbar gelagert.
[0069] Der zumindest eine erste Pleuel 20 und der zumindest eine zweite Pleuel 22 sind bevorzugt
mittels eines Drehgelenks 28 gelenkig miteinander verbunden. Das Drehgelenk 28 definiert
eine Drehachse 28a, die parallel zur Längsachse 14a der ersten Hauptwelle 14 und zur
Längsachse 16a der zweiten Hauptwelle 16 ausgerichtet ist. Je Pleuelpaar 20a, 22a
bzw. 20b, 22b ist bevorzugt ein Drehgelenk 28b bzw. 28c vorgesehen. Das Drehgelenk
28 mit genau der einen Drehachse 28a kann die einzige Verbindung zwischen dem zumindest
einen ersten Pleuel 20 und dem zumindest einen zweiten Pleuel 22 bilden. Auf andere
Verbindungen zwischen den Pleueln 20, 22 kann bei der Nadelmaschine 2 verzichtet werden.
Das Drehgelenk 28 kann einen Lagerbolzen 30 umfassen, dessen Längsachse die Drehachse
28a definiert und auf dem zumindest der erste oder der zweite Pleuel 20, 22 und vorzugsweise
sowohl der erste als auch der zweite Pleuel 20, 22 drehbar gelagert sind, beispielsweise
mittels jeweils eines Wälzlagers 32 (siehe Fig. 3). Es ist auch denkbar, dass der
Lagerbolzen 30 integral mit dem ersten und dem zweiten Pleuel 20, 22 ausgebildet ist,
z.B. in Form eines Wellenstumpfs an einem der Pleuel 20, 22, oder dass der erste oder
der zweite Pleuel 20, 22 drehfest auf dem Lagerbolzen 30 gelagert ist.
[0070] Unabhängig von der genauen Ausbildung des Drehgelenks 28 ist es bevorzugt, wenn jeder
erste Pleuel 20 eine erste Lagerstelle 34 und eine zweite Lagerstelle 36 umfasst und
wenn jeder zweite Pleuel 22 eine erste Lagerstelle 38 und eine zweite Lagerstelle
40 umfasst. Dabei ist jeder Pleuel 20, 22 an seiner ersten Lagerstelle 34, 38 drehbar
auf der jeweiligen Hauptwelle 14, 16 gelagert und an seiner zweiten Lagerstelle 36,
40 im Drehgelenk 28 gelagert.
[0071] Um den zumindest einen ersten Pleuel 20 und den zumindest einen zweiten Pleuel 22
möglichst einfach gelenkig miteinander verbinden zu können, vorzugsweise mittels des
Drehgelenks 28, überdecken sich der zumindest eine erste Pleuel 20 und der zumindest
eine zweite Pleuel 22 in Breitenrichtung B zumindest teilweise. Durch die so gebildete
verschränkte Anordnung der Pleuel 20, 22 sind diese in Breitenrichtung B abschnittsweise
hintereinander angeordnet. Zum Beispiel sind die zweite Lagerstelle 36 des ersten
Pleuels 20 und die zweite Lagerstelle 40 des zweiten Pleuels 22 in Breitenrichtung
B hintereinander angeordnet. In den zweiten Lagerstellen 36, 40 ist das Drehgelenk
28 ausgebildet. Es ist bevorzugt, wenn sich der erste und der zweite Pleuel 20, 22
nur im Bereich der zweiten Lagerstellen 36, 40 überdecken.
[0072] Wie besonders gut in Fig. 1 und Fig. 3 zu sehen, ist das Drehgelenk 28 bzw. die Drehachse
28a vorzugsweise in Förderrichtung F zwischen den Nadelbalken 24, 26 sowie, unabhängig
davon, in Höhenrichtung H zwischen den Hauptwellen 14, 16 und den Nadelbalken 24,
26 angeordnet. Über die Anordnung des Drehgelenks 28 kann Einfluss auf die Bewegungsbahn
der Nadelspitzen sowie die im System wirkenden Kräfte und Momente genommen werden.
[0073] Genauer kann der erste Nadelbalken 24 eine erste Mittelebene 42 aufweisen und kann
der zweite Nadelbalken 26 eine zweite Mittelebene 44 aufweisen, wobei die erste und
die zweite Mittelebene 42, 44 senkrecht zur Förderrichtung F bzw. parallel zur Höhenrichtung
H und zur Breitenrichtung B ausgerichtet sind. Die Drehachse 28a des Drehgelenks 28
ist vorzugsweise in Förderrichtung F zwischen der ersten und der zweiten Mittelebene
42, 44 angeordnet und kann parallel zu diesen ausgerichtet sein.
[0074] In Höhenrichtung H sind die erste Hauptwelle 14 und die zweite Hauptwelle 16 bevorzugt
oberhalb des Drehgelenks 28 angeordnet und ist der mindestens eine Nadelbalken 24
bevorzugt unter dem Drehgelenk 28 angeordnet. Die erste und die zweite Hauptwelle
14, 16 können weiterhin auf einer Höhe angeordnet sein, wodurch insbesondere bei gegenläufigem
Betrieb der Hauptwellen 14, 16 Schwingungen minimiert werden können. Die Längsachsen
14a, 16a der ersten Hauptwelle 14 und der zweiten Hauptwelle 16 liegen dann in einer
Ebene, die vorzugsweise parallel zur Förderrichtung F und zur Breitenrichtung B und
besonders bevorzugt horizontal ausgerichtet ist. Ein besonders einfacher Aufbau wird
realisiert, wenn die Nadelmaschine 2 ausschließlich die beiden Hauptwellen 14, 16
umfasst und ansonsten keine weiteren Wellen vorgesehen sind, deren Drehbewegung mittels
Pleuel auf den mindestens einen Nadelbalken 24 übertragen wird.
[0075] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Drehgelenk 28 möglichst nah an den bewegten Massen,
also an dem mindestens einen Nadelbalken 24, 26 angeordnet ist. Genauer ist ein erster
Abstand A1 parallel zur Höhenrichtung H zwischen der ersten und der zweiten Hauptwelle
14, 16 und dem mindestens einen Nadelbalken 24, 26 definiert und ein zweiter Abstand
A2 parallel zur Höhenrichtung H zwischen dem Drehgelenk 28, insbesondere der Drehachse
28a, und dem mindestens einen Nadelbalken 24, 26 definiert. Als Referenzpunkt dient
bevorzugt die Oberseite des mindestens einen Nadelbalkens 24, 26, mit der er am jeweiligen
Pleuel 20, 22 angebracht ist. Der zweite Abstand A2 ist kleiner als der erste Abstand
A1.
[0076] Bezugnehmend auf Fig. 3 wird hauptsächlich auf die Unterschiede zu den Figuren 1
und 2 eingegangen, wobei die übrigen bezüglich Fig. 1 und 2 beschriebenen Merkmale
analog auf die Ausführungsform nach Fig. 3 zutreffen und umgekehrt.
[0077] Wie in Fig. 3 zu sehen, ist jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken 24, 26 in
einem entsprechenden Verbindungsabschnitt am jeweiligen Pleuel angebracht. Zum Beispiel
weist der zumindest eine erste Pleuel 20 einen ersten Verbindungsabschnitt 46, an
dem der erste Nadelbalken 24 angebracht ist, und einen zweiten Verbindungsabschnitt
48, an dem der zweite Nadelbalken 26 angebracht ist, auf.
[0078] In Fig. 3 ist ferner die Verbindung der Nadelbalken 24, 26 zum ersten Pleuel 20 detaillierter
dargestellt. Ohne weiteres lässt sich die im Folgenden genauer beschriebene Verbindung
auf alle Ausführungsformen übertragen. Die Verbindung erfolgt hier mittels zumindest
eines ersten Verbindungselements 50 und zumindest eines zweiten Verbindungselements
52, die jeweils als separate Komponenten oder integral mit dem jeweiligen Pleuel ausgebildet
sein können.
[0079] Das erste Verbindungselement 50 verbindet den ersten Nadelbalken 24 mit dem zumindest
einen ersten Pleuel 20 im ersten Verbindungsabschnitt 46. Das zweite Verbindungselement
52 verbindet den zweiten Nadelbalken 24 mit dem zumindest einen ersten Pleuel 20 im
zweiten Verbindungsabschnitt 48. Es kann an jeder Verbindung eines Pleuels zum jeweiligen
Nadelbalken ein entsprechendes Verbindungselement vorgesehen sein.
[0080] Die Verbindungselemente 50, 52 können einen im Wesentlichen L- oder T-förmigen Querschnitt
mit zumindest zwei senkrecht zueinander verlaufenden Schenkeln aufweisen. Ein erster
Schenkel jedes Verbindungselements 50, 52 kann dann mit dem ersten Pleuel 20 verbunden
sein und ein zweiter Schenkel jedes Verbindungselements 50, 52 kann mit dem jeweiligen
Nadelbalken 24, 26 verbunden sein. Beispielsweise sind die Verbindungselemente 50,
52 mit dem ersten Pleuel 20 und den Nadelbalken 24, 26 verschraubt, wie dargestellt.
Bevorzugt liegt der erste Schenkel flächig am ersten Pleuel 20 an und der zweite Schenkel
liegt flächig am jeweiligen Nadelbalken 24, 26, insbesondere an der Oberseite derselben,
an. Auf diese Weise lässt sich die Verbindung einfach realisieren und ist gut zugänglich.
Alternative Verbindungsmöglichkeiten sind denkbar. Beispielsweise kann der zumindest
eine erste Pleuel 20 einen Flansch zur Verschraubung mit dem entsprechenden Nadelbalken
24, 26 aufweisen.
[0081] Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind dem Fachmann basierend
auf den hierin beschriebenen Merkmalen ersichtlich.
1. Nadelmaschine (2) zum Verfestigen eines textilen Flächengebildes (4), insbesondere
einer Faservlies- bzw. Faserflorbahn, das in einer Förderrichtung (F) durch die Nadelmaschine
(2) förderbar ist, mit:
einer ersten Hauptwelle (14) und einer zweiten Hauptwelle (16);
zumindest einem ersten Pleuel (20), der auf der ersten Hauptwelle (14) exzentrisch
gelagert ist, und zumindest einem zweiten Pleuel (22), der auf der zweiten Hauptwelle
(16) exzentrisch gelagert ist, wobei der zumindest eine erste Pleuel (20) und der
zumindest eine zweite Pleuel (22) gelenkig miteinander verbunden sind; und
mindestens einem Nadelbalken (24, 26), wobei jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken
(24, 26) starr mit dem zumindest einen ersten Pleuel (20) oder dem zumindest einen
zweiten Pleuel (22) verbunden ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Hauptwelle (14) und die zweite Hauptwelle (16) gegenläufig antreibbar sind.
2. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken (24, 26) direkt an dem zumindest einen
ersten Pleuel (20) oder dem zumindest einen zweiten Pleuel (22) angebracht ist.
3. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder aus dem mindestens einen Nadelbalken (24, 26) am zumindest einen ersten Pleuel
(20) angebracht ist.
4. Nadelmaschine (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine erste Pleuel (20) mit dem zumindest einen zweiten Pleuel (22)
mittels eines Drehgelenks (28) verbunden ist, das eine Drehachse (28a) definiert,
die parallel zu einer Längsachse (14a, 16a) der ersten Hauptwelle (14) und der zweiten
Hauptwelle (16) ausgerichtet ist.
5. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelmaschine (2) mindestens zwei Nadelbalken (24, 26) umfasst, die in Förderrichtung
(F) der Nadelmaschine (2) hintereinander angeordnet sind, und dass die Drehachse (28a)
in Förderrichtung (F) zwischen den mindestens zwei Nadelbalken (24, 26) und vorzugsweise
zwischen den Längsachsen (14a, 16a) der ersten und der zweiten Hauptwelle (14, 16)
angeordnet ist.
6. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (28a) in Förderrichtung (F) zwischen Mittelebenen (42, 44) der mindestens
zwei Nadelbalken (24, 26) angeordnet ist.
7. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (28a) in Förderrichtung (F) außermittig zwischen den mindestens zwei
Nadelbalken (24, 26) angeordnet ist.
8. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand der Drehachse (28a) von einer Symmetrieebene zwischen der ersten und
der zweiten Hauptwelle (14, 16) in einem Bereich zwischen 0,1 cm und 5 cm, vorzugsweise
zwischen 1 cm und 3 cm liegt.
9. Nadelmaschine (2) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (28a) des Drehgelenks (28) in einer Höhenrichtung (H) zwischen der
ersten und der zweiten Hauptwelle (14, 16) und dem mindestens einen Nadelbalken (24,
26) angeordnet ist, wobei die Höhenrichtung (H) senkrecht zur Förderrichtung (F) und
zur Längsachse (14a, 16a) der ersten Hauptwelle (14) und der zweiten Hauptwelle (16)
ausgerichtet ist.
10. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abstand (A1) parallel zur Höhenrichtung (H) zwischen der ersten Hauptwelle
(14, 16) und dem mindestens einen Nadelbalken (24, 26) definiert ist, und ein zweiter
Abstand (A2) parallel zur Höhenrichtung (H) zwischen der Drehachse (28a) des Drehgelenks
(28) und dem mindestens einen Nadelbalken (24, 26) definiert ist, wobei der zweite
Abstand (A2) kleiner als der erste Abstand (A1) ist, vorzugsweise kleiner als eine
Hälfte des ersten Abstands (A1), mehr bevorzugt kleiner als ein Drittel des ersten
Abstands (A1), noch mehr bevorzugt kleiner als ein Viertel des ersten Abstands (A1).
11. Nadelmaschine (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen ersten Pleuels (20) auf der
ersten Hauptwelle (14) und die Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen zweiten
Pleuels (22) auf der zweiten Hauptwelle (16) unterscheiden.
12. Nadelmaschine (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterschied zwischen der Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen ersten
Pleuels (20) und der Exzentrizität der Lagerung des zumindest einen zweiten Pleuels
(22) zwischen 1 mm und 20 mm, vorzugsweise zwischen 1 mm und 9 mm, beträgt.
13. Nadelmaschine (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Phase der ersten Hauptwelle (14) von einer Phase der zweiten Hauptwelle
(16) unterscheidet.
14. Nadelmaschine (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Nadelbalken (24, 26) im Wesentlichen geradlinig in einer Höhenrichtung
(H), die senkrecht zur Förderrichtung (F) ist, oszillierend bewegbar ist.
15. Nadelmaschine (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelmaschine (2) eine Mehrzahl von ersten Pleueln (20a, 20b) und eine Mehrzahl
von zweiten Pleueln (22a, 22b) umfasst, wobei jeder erste Pleuel (20a, 20b) auf der
ersten Hauptwelle (14) exzentrisch gelagert ist und jeder zweite Pleuel (22a, 22b)
auf der zweiten Hauptwelle (16) exzentrisch gelagert ist;
wobei jeweils ein erster Pleuel (20a, 20b) der Mehrzahl von ersten Pleueln (20a, 20b)
und ein zweiter Pleuel (22a, 22b) der Mehrzahl von zweiten Pleueln (22a, 22b) gelenkig
miteinander verbunden sind;
wobei die ersten Pleuel (20a, 20b) der Mehrzahl von ersten Pleueln (20a, 20b) in Längsrichtung
der ersten Hauptwelle (14) beabstandet zueinander angeordnet sind und die zweiten
Pleuel (22a, 22b) der Mehrzahl von zweiten Pleueln (22a, 22b) in Längsrichtung der
zweiten Hauptwelle (16) beabstandet zueinander angeordnet sind.