[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Moduleinheit zur Aufnahme wenigstens eines
Haustechnikbauteils, wobei das wenigstens eine Haustechnikbauteil zur Ver- und/oder
Entsorgung für ein Gebäude dient. Es sind hierbei mehrere Moduleinheiten zu einem
Modul zusammensetzbar.
Hintergrund
[0002] Aktuell bedarf es zahlreicher Sanierungen von Altbauten, um diese wieder wohnlich
zu gestalten und gleichzeitig technisch zu modernisieren. Hierbei ist die sogenannte
Strangsanierung üblich, bei welcher sämtliche vertikal angeordnete Versorgungsleitungen,
insbesondere Heizungs-, Wasser- und Abflussrohre erneuert werden. Dies ist mit einem
sehr hohen Kosten- und auch Zeitaufwand verbunden. Durch eine solche Strangsanierung,
welche auch vorsorglich durchgeführt werden kann, sollen Schäden an Versorgungsleitungen,
insbesondere an Wasserleitungen und an alten Rohren verhindert werden. Dabei werden
pro Etage eines Gebäudes, das heißt vom Kellergeschoss bis zum Dachgeschoss, die alten
Versorgungsleitungen ausgetauscht und durch neue ersetzt. Dies schafft viel Bauschutt,
insbesondere dadurch, dass üblicherweise die Versorgungleitungen fest mit dem Gebäude
verbunden sind und gerade nicht darauf ausgelegt sind, schnell und einfach ausgetauscht
zu werden. Folglich wird auch die Wohnqualität der Gebäudebewohner während der Strangsanierung
stark beeinträchtigt, wodurch sich eine Reduzierung der Mieteinnahmen aufgrund von
Mietminderungen oder gar ausbleibenden Mieten bedingen kann.
Stand der Technik
[0003] Bisher müssen Strangsanierungen individuell für jedes Gebäude einzeln geplant und
umgesetzt werden, da sie von den jeweiligen baulichen Voraussetzungen vor Ort abhängig
sind. Dies hat den Nachteil, dass im Vorfeld umfangreiche Planungen erforderlich sind.
Die Strangsanierung selbst kann dann vor Ort nur Schritt für Schritt durchgeführt
werden, wobei gleichzeitig eine zeitliche Koordination von unterschiedlichen Gewerken
erforderlich ist, die oftmals nur nacheinander und nicht gleichzeitig an der Strangsanierung
arbeiten können. Eine solche zeitliche Koordinierung ist aufwändig und kann zu Verzögerungen
führen, da die einzelnen Gewerke nicht immer auf Abruf verfügbar sind. Je länger eine
Strangsanierung dauert, desto nachteiliger ist dies für alle Beteiligten, insbesondere
für die Bewohner eines Gebäudes, die durch die Baumaßnahmen beeinträchtigt sind.
Aufgabe
[0004] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Moduleinheit bereitzustellen,
welches eine besonders einfache und schnelle Strangsanierung ermöglicht. Ebenfalls
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Moduleinheit bereitzustellen, welche
variabel und an die Gebäudeanforderungen anpassbar ausgebildet ist. Weiterhin ist
es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Moduleinheit bereitzustellen, welche besonders
leicht zugänglich ist. Schließlich ist es ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Moduleinheit bereitzustellen, welche sich in besonders einfache Art und Weise
warten und/oder reparieren und/oder steuern und/oder überprüfen lässt.
Lösung
[0005] Der Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, wenigstens eine Moduleinheit
mit wenigstens einem Installationsrahmengerüst zur Aufnahme wenigstens eines Haustechnikbauteils
bereitzustellen, wobei die Moduleinheit außerhalb eines Gebäudes anordenbar und mit
diesem verbindbar ist. Das heißt, dass die Moduleinheit außerhalb eines Gebäudes angeordnet
und mit diesem verbunden ist.
[0006] Wie der Begriff Moduleinheit bereits anzeigt, handelt es sich hierbei um eine variabel
anpassbare Ausgestaltung, welche in Anforderung an die entsprechende Sanierung eines
Gebäudes ausgewählt werden kann. Der Aufbau kann somit modular erfolgen und ist entsprechend
den Anforderungen des Gebäudes anpassbar. So ist beispielsweise denkbar, dass mehrere
Moduleinheiten miteinander gekoppelt werden können, um insgesamt ein Modul auszubilden.
Es ist aber auch denkbar, dass lediglich eine Moduleinheit benötigt wird, welche dann
das Modul selbst ausbildet.
[0007] Vorteilhaft weist die Moduleinheit wenigstens ein Installationsrahmengerüst auf,
welches zur Anordnung der Moduleinheit außerhalb eines Gebäudes dient, wobei das Gebäude
einer Strangsanierung unterzogen werden soll. Mit dem gleichen wenigstens einen Installationsrahmengerüst
wird auch die Moduleinheit mit dem Gebäude verbunden.
[0008] Die Moduleinheit selbst ist derart ausgestaltet, dass von dem wenigstens einen Installationsrahmengerüst
wenigstens ein Haustechnikbauteil aufgenommen ist. Es ist aber auch denkbar, dass
vorteilhaft mehrere Haustechnikbauteile aufgenommen sind bzw. aufgenommen werden können.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen sowie in der nachfolgenden
Beschreibung genannt. So sind unter Haustechnikbauteilen beispielsweise wenigstens
eine Rohrleitung, wenigstens eine Stromleitung, wenigstens eine Abwasserleitung, wenigstens
eine Frischwasserzuführleitung, wenigstens eine Wohnungsübergabestation, wenigstens
eine kontrollierte Wohnraumlüftung, wenigstens eine Schnittstelle für Internetzugang,
wenigstens eine Signalleitung für Fernsehen, Telefon, Internet und/oder sonstige Daten,
wenigstens eine Frischwassererwärmungseinheit und/oder wenigstens eine Wärmezuführeinheit
zu verstehen.
[0010] Unter Rohrleitung sind allgemein sämtliche Rohrleitungen zu verstehen, die dazu geeignet
sind, flüssige oder gasförmige Medien zu transportieren. Hierunter können Gasleitungen,
Druckluftleitungen, aber auch Heizungsvorlauf- und -rücklaufleitungen, Wasser- und
Abwasserleitungen verstanden werden. Es ist auch denkbar, dass über eine Rohrleitung
Verdampferflüssigkeit transportiert wird, so wie sie bei Klimageräten, insbesondere
Kälteerzeugern und Klimaanlagen, zum Einsatz kommt. Vorteilhaft können die Rohre bzw.
Rohrleitungen schallgedämmt und/oder thermisch isoliert sein.
[0011] Eine Wohnungsübergabestation stellt eine Verbindung der Wasser- und Heizleitungen,
das heißt Heizungsvorlauf- und -rücklaufleitung, zwischen Etage oder zu versorgende
Wohnung des Gebäudes und der Moduleinheit her. Hierbei wird über ein Wärmeübertrager,
bevorzugt einen Plattenwärmeübertrager, Wärme aus der Heizungsvorlaufleitung in der
Moduleinheit auf die Heizungsvorlaufleitung der Etage bzw. zu versorgenden Wohnung
übertragen. Gleichermaßen wird so ebenfalls Warmwasser zum Duschen, Baden, Abwaschen
und so weiter im Durchflussprinzip von einer Frischwassererwärmungseinheit bereitgestellt.
Eine solche Warmwasserbereitstellung ist besonders hygienisch und senkt die Gefahr
einer gesundheitsschädlichen Legionellenbildung innerhalb der Warmwasserversorgung
in einem Gebäude, insbesondere in einem Wohngebäude mit mehreren Wohnparteien. Vorteilhaft
ist in solch einer Wohnungsübergabestation zusätzlich ein Wärmemengenzähler zur genauen
Wärmeverbrauchsabrechnung vorgesehen. Es ist ebenfalls denkbar, in der Wohnungsübergabestation
zusätzlich eine Wasseruhr vorzusehen, um den jeweiligen Wasserverbrauch der zu versorgenden
Wohnung genau bestimmen zu können. Vorteilhaft ist die Wohnungsübergabestation in
ein Gehäuse eingefasst, wobei das Gehäuse wiederum innerhalb des Installationsrahmengerüsts
angeordnet und befestigt ist. Weiterhin vorteilhaft weist die Wohnungsübergabestation
außerdem Ventile bzw. Absperrhähne auf, um den Fluss durch die Leitungen beeinflussen
zu können. So können Leitungen geöffnet und geschlossen werden.
[0012] Die in der Moduleinheit geführten Leitungen, das heißt die wenigstens eine Rohrleitung,
die wenigstens eine Stromleitung und so weiter, werden vorteilhaft derart zusammengefasst
und verlegt, dass diese einfach und zweckmäßig in das Gebäude eingeführt werden können.
Das heißt die Leitungen sind vorteilhaft nebeneinander, hintereinander und/oder übereinander
angeordnet. Weiterhin können an den Leitungen entsprechende Zähler zwischengeschaltet
sein. So lässt sich beispielsweise ein Stromzähler in der Moduleinheit unterbringen.
Vorteilhaft sind alle oder wenigstens ein Teil der Leitungen innerhalb der Moduleinheit
thermisch und/oder elektrisch isoliert. Es ist außerdem denkbar, im Falle von Medien
führenden Leitungen Ventile, Rücklaufsperren und/oder Absperrhähne vorzusehen. Besonders
vorteilhaft sind an den Leitungsenden Gewinde vorgesehen, um einfach und schnell Verbindungen
zu entsprechenden Leitungen aus dem Gebäude herzustellen. Es können aber auch statt
Gewindeverbindungen Rohrmuffen zur Verbindung von den Leitungen aus der Moduleinheit
und aus dem Gebäude vorgesehen sein. Im Falle von elektrischen Leitungen ist außerdem
denkbar, Sicherungen und/oder Schalter zum Unterbrechen des elektrischen Stroms sowie
entsprechende Kabelverbindungen, beispielsweise in Form von Steckern, vorzusehen.
[0013] Eine Wohnraumlüftung bzw. kontrollierte Wohnraumlüftung ist eine Vorrichtung zur
aktiven Frischluftversorgung einer Wohnung, wobei Frischluft über Ventilatoren von
außen angesaugt und nach innen in die entsprechende Wohnung geführt wird. Umgekehrt
wird Abluft von innen aus der Wohnung nach draußen geführt. Vorteilhaft weist die
kontrollierte Wohnraumlüftung einen Wärmeübertrager auf, welcher die Wärme aus der
Abluft an die Frischluft, welche auch als Zuluft bezeichnet werden kann, überträgt.
Dies ist besonders energieeffizient, weil hierdurch keine Raumwärme bzw. -kälte nach
draußen verschwendet wird, sondern für die zugeführte Frischluft wiederverwendet wird.
Hierbei kann in der kontrollierten Wohnraumlüftung bei entsprechenden Randbedingungen
Kondenswasser anfallen, welches über ein separates Abflussrohr abgeführt werden kann.
Ein solches Abflussrohr ist vorteilhaft ebenfalls in der Moduleinheit angeordnet.
Im weitesten Sinne kann dieses separate Abflussrohr auch zu den Haustechnikbauteilen
gezählt werden. Die kontrollierte Wohnraumlüftung kann weiterhin einen oder mehrere
Filter zur Beseitigung von Staub, Pollen, Bakterien, Viren und anderer Schadstoffe
aus der Frischluft aufweisen. Es ist ebenfalls denkbar, in der kontrollierte Wohnraumlüftung
einen Luftbefeuchter vorzusehen. Besonders vorteilhaft sind in der kontrollierte Wohnraumlüftung
Sensoren zur Überwachung der Luftqualität vorgesehen, wobei die aufgenommenen Sensordaten
von einer Steuerungseinheit verarbeitet werden. Abhängig von den aufgenommenen Sensordaten
kann durch die Steuerungseinheit beispielsweise der Luftstrom über die Ventilatoren
variiert werden. Auch ist es möglich, dass trockene Frischluft zusätzlich durch einen
Luftbefeuchter auf eine zum Wohnen optimale Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel zwischen
vierzig und sechzig Prozent relativer Luftfeuchte, optimalerweise um die fünfzig Prozent,
befeuchtet werden kann.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Moduleinheit ist vorgesehen, dass die Moduleinheit
an einer Außenfassade des Gebäudes anordenbar ist. Das heißt, dass die Moduleinheit
an einer Außenfassade des Gebäudes angeordnet ist. Hierfür weist die Moduleinheit
an ihrem wenigstens einen Installationsrahmengerüst vorteilhaft wenigstens einen Befestigungspunkt
auf. Über den wenigstens einen Befestigungspunkt lässt sich die Moduleinheit an der
Außenfassade des Gebäudes befestigen. Der Vorteil an der Anordnung der Moduleinheit
an der Außenfassade ist der, dass für die Montage der Moduleinheit hierfür das Gebäude
selbst nicht betreten werden muss. Außerdem müssen keine oder nur minimale Baumaßnahmen
innerhalb des Gebäudes vorgenommen werden, was insbesondere für die Bewohner des Gebäudes
vorteilhaft ist, da sie während der Strangsanierung in ihren Wohnungen bleiben können.
Außerdem ist der Zugang zur Außenfassade einfach und schnell. Es kann hier auch mit
großen Maschinen wie Kran oder Hebebühne gearbeitet werden, was eine schnelle und
effiziente Arbeitsweise erlaubt, welche in diesem Maße innerhalb des Gebäudes nicht
möglich wäre. Ein weiterer Vorteil an der Anordnung an der Außenfassade des Gebäudes
ist, dass die in der Moduleinheit angeordneten Haustechnikbauteile keinen weiteren
Platz innerhalb des Gebäudes beanspruchen, sodass mitunter hierdurch Wohnraum frei
wird, welcher sonst durch beispielsweise Rohrleitungen belegt worden wäre. Weiterhin
ist vorteilhaft, dass die Moduleinheit mit sämtlichen Haustechnikbauteilen sich so
außerhalb des Brandabschnitts des Gebäudes befindet, aber gleichzeitig bei entsprechender
thermischer Isolierung sich innerhalb der thermischen Hülle des Gebäudes befindet.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Moduleinheit ist vorgesehen, dass
das wenigstens eine Haustechnikbauteil wenigstens eine Rohrleistung und wenigstens
eine Wohnungsübergabestation oder Frischwasserstation ist. Es ist aber auch denkbar,
dass das wenigstens eine Haustechnikbauteil einen Heizkreislauf bestehend aus wenigstens
einer Heizungsvorlaufleitung und wenigstens einer Heizungsrücklaufleitung aufweist.
Der Heizkreislauf dient der Wärmeversorgung, das heißt Versorgung mit Raumwärme und
Warmwasserversorgung, wobei die Wärme über einen Wärmeübertrager, vorzugsweise einen
kompakten Plattenwärmeübertrager, übertragen wird. Zudem können auch Stromleitungen,
Telekommunikationsleitungen, Frischwasserzuführleitungen und Abwasserleitungen vorgesehen
sein. Besonders vorteilhaft kann als Haustechnikbauteil außerdem eine kontrollierte
Wohnraumlüftung vorgesehen sein. Selbstverständlich ist dies nicht begrenzend zu verstehen,
sodass auch mehrere der oben genannten Haustechnikbauteile und/oder jegliche Kombinationen
hiervon oder auch noch weitere Haustechnikbauteile vorgesehen sein können.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Moduleinheit ist vorgesehen, dass
die Moduleinheit wenigstens ein Leerrohr zur Aufnahme von Kabeln aufweist. Hierdurch
können noch nachträglich Kabel durch die Leerrohre gezogen werden. Das hat den Vorteil,
dass die Moduleinheit nicht von vornherein komplett fertig geplant und vormontiert
sein muss, sondern auch noch Platz für nachträgliche Kabelinstallationen bereithält.
So kann beispielsweise noch nachträglich eine Glasfaser für schnelles Internet verlegt
werden, sobald das Gebäude an ein Glasfasernetz angeschlossen wird. Die Möglichkeit
nachträglicher Installationen in der Moduleinheit gilt ebenfalls auch allgemein für
Rohrleitungen, sodass zusätzliche Rohrleitungen auch noch nachträglich in der Moduleinheit
installiert werden können.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Moduleinheit ist vorgesehen, dass
das Installationsrahmengerüst eine thermische Isolation aufweist. Diese Isolation
schützt das Innere der Moduleinheit und damit auch das wenigstens eine Haustechnikbauteil
vor Hitze im Sommer und Kälte im Winter. So wird beispielsweise verhindert, dass im
Winter wasserführende Leitungen einfrieren oder im Falle eines Heizkreislaufes die
Heizungsvorlauf- und -rücklaufleitungen nachteilig Wärme an die Umgebung verlieren.
Außerdem wird so durch die Moduleinheit keine Kältebrücke für das Gebäude geschaffen,
an dessen Außenfassade die Moduleinheit angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist
die thermische Isolierung brandhemmend ausgebildet, sodass die Moduleinheit im Brandfall
die Ausbreitung von Feuer behindert oder zumindest nicht weiter beschleunigt.
[0018] Die hier offenbarte Moduleinheit ist besonders vorteilhaft, da sie unabhängig von
dem bestehenden Ist-Zustand des zu sanierenden Gebäudes eingesetzt werden kann. Außerdem
kann die hier beschriebene Moduleinheit in einer Fabrik oder Manufaktur vorgefertigt
werden und kann so in einem vormontierten Zustand an eine Baustelle eines zu sanierenden
Gebäudes geliefert werden. Hierdurch wird Zeit eingespart, da für die Installation
der Moduleinheit vor Ort an dem zu sanierenden Gebäude im Vergleich zu einer herkömmlichen
Strangsanierung weniger handwerkliche Tätigkeiten benötigt werden. Des Weiteren können
durch die Vormontage der Moduleinheit hohe Qualitätsstandards eingehalten werden.
Auch ist dadurch eine Serienfertigung der Moduleinheiten möglich, welche eine schnelle
und kostengünstige Fertigung bei gleichzeitig hoher Qualität erlaubt. Hierbei könne
auch gleich technische Prüfungen mit entsprechenden Zertifizierungen und Prüfprotokollen,
so wie sie mit unter durch Baugesetze vorgeschrieben sind, durchgeführt und erteilt
werden.
[0019] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch das Modul die Wartung und/oder die
Revision des Gebäudes von außen erfolgen kann, sodass gerade kein Zugang zur Wohneinheit
selbst, also in das Gebäude, mehr erforderlich ist. Hierbei bleiben die Bewohner ungestört
oder müssen gar nicht erst zu Hause sein, wenn beispielsweise eine Wartung oder Zählerablesung
erfolgt.
[0020] Es hat sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die hier beschriebene Moduleinheit
auch zur Trinkwassererwärmung für die einzelnen Wohnungen innerhalb des Gebäudes genutzt
werden kann. Dies ist hygienisch besonders unbedenklich, da vorteilhaft eine Trinkwassererwärmung
im Durchlaufprinzip mit der Moduleinheit bereitgestellt werden kann. Dies kann pro
Wohnung oder aber auch pro Etage realisiert werden. Besonders vorteilhaft wird dies
jeweils durch eine Wohnungsübergabestation innerhalb der Moduleinheit bereitgestellt.
[0021] Weiterhin ist die hier beschriebene Moduleinheit von Vorteil, da die bisherige komplette
Strangsanierung von außen, also ohne Zugang zum Gebäude, durchgeführt werden kann.
Hierdurch werden die Bewohner des Gebäudes weniger gestört. Ein weiterer Vorteil der
Moduleinheit besteht darin, dass lediglich ein sehr geringer Eingriff in den Gebäudebestand
vorgenommen werden muss und die bisherigen tiefgehenden Baumaßnahmen der Strangsanierung
wegfallen. Der Eingriff in die bestehende Bausubstanz wird dabei minimal gehalten,
was den Planungsaufwand für die Strangsanierung minimiert und ebenfalls Kosten einspart.
Außerdem kann hierdurch die Strangsanierung mithilfe der wenigstens einen Moduleinheit
schnell und einfach durchgeführt werden.
[0022] Ein weiterer Vorteil der Moduleinheit besteht darin, dass diese außerhalb des Brandabschnitts
des Gebäudes und/oder innerhalb dessen thermischer Hülle angeordnet werden kann.
[0023] Durch die Trennung von Moduleinheit und Installationsbereich ist es auch möglich,
dass die Abrechnung, beispielsweise bezüglich des Stromverbrauchs, des Wärmeverbrauchs
oder des Wasserverbrauchs, für jede Wohnung gesondert erfolgen kann. Die Moduleinheit
weist hierfür entsprechende Zähler wie Stromzähler, Wasseruhr und/oder Wärmemengenzähler
auf, sodass für jede Moduleinheit verbrauchsgenau abgerechnet werden kann. Dadurch
kann eine besonders genaue Abrechnung erfolgen und es müssen keine Verbrauchswerte
geschätzt werden.
[0024] Weiterhin eröffnet die Moduleinheit die Möglichkeit, wohnungsweise eine Heizungsversorgung
und/oder Trink- /Warmwasserversorgung und/oder kontrollierte Wohnraumlüftung mit optionaler
Wärmerückgewinnung bereitzustellen. Hierdurch kann durch die wenigstens eine Moduleinheit
die Versorgung wenigstens einer Wohnung eines Gebäudes modernisiert werden, was Wohnkomfort
und Energieeffizienz erheblich steigert.
[0025] Besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Moduleinheit an der Außenfassade
des Gebäudes anzuordnen. Hierdurch können in besonders einfacher Art und Weise die
vertikalen Wasser- und Abwasserrohrleitungen von zu sanierenden Gebäuden ersetzt werden.
Auch können so sehr einfach und schnell neue Kabel für die Versorgung mit elektrischen
Strom und/oder für die Telekommunikation wie Telefon und Internet eingezogen werden.
Vorteilhaft ist hierfür wenigstens ein Leerrohr vorgesehen, vorteilhafter sind mehrere
Leerrohre vorgesehen, in welche Kabel durchgezogen werden können. In die Leerrohre
können auch noch nachträglich Kabel eingezogen werden. So ist es beispielsweise möglich,
noch nachträglich Glasfaserkabel bis in die einzelnen Etagen bzw. Wohnungen des zu
sanierenden Gebäudes zu installieren.
[0026] Ein weiterer Vorteil der hier beschriebenen Moduleinheit ist, dass durch die Vormontage
in einer Fabrik oder Manufaktur bzw. Handwerksbetrieb auch gleich ein sogenanntes
Abdrückprotokoll für die Versorgungsleitungen, das heißt für die wasserführenden Rohrleitungen
bereits am Ort der Fertigung erstellt werden kann und nicht mehr vor Ort auf der Baustelle
des zu sanierenden Gebäudes erfolgen muss. Dort müssen dann nur noch die Verbindungen
zur Moduleinheit geprüft werden, die Moduleinheit selbst ist hierbei bereits komplett
durchgeprüft und auf Qualitätsmängel hin getestet. Erforderliche Prüfprotokolle oder
Zertifizierungen können bereits im Vorfeld für die Moduleinheit vorgenommen werden.
[0027] Weiterhin beschreibt die hier vorliegende Erfindung ein Modul zur Strangversorgung
eines Gebäudes, wobei das Modul wenigstens eine Moduleinheit aufweist. Vorteilhaft
ist hierfür eine erfindungsgemäße Moduleinheit, so wie sie weiter oben beschrieben
ist, vorgesehen. Unter Strangversorgung ist hierbei die Versorgung von Wasser, Wärme,
Strom und/oder Telekommunikation sowie Entsorgung von Abwasser zu verstehen. Vorteilhaft
lassen sich mehrere Moduleinheiten zu einem Modul koppeln. Je nach Einsatzzweck lassen
sich unter Umständen unterschiedliche Moduleinheiten zu einem Modul kombinieren. So
kann beispielsweise eine Moduleinheit mit Anschlüssen oben und unten mit einer Moduleinheit
kombiniert werden, die nur Anschlüsse unten aufweist und dadurch das Ende eines Strangs
markiert, weil solch ein Modul zum Beispiel für die oberste Etage eines Gebäudes vorgesehen
ist und darüber keine Strangversorgung mehr erfolgen muss. Für ein zu verschließendes
Rohrende könne auch Gewindestopfen, Verschlusskappen oder Klemmringverschraubungen
vorgesehen sein. Auch können unterschiedliche Ausstattungen der einzelnen Moduleinheiten
miteinander kombiniert werden. So ist denkbar, dass Moduleinheiten mit und ohne kontrollierter
Wohnraumlüftung miteinander kombiniert werden, je nachdem, ob für eine Wohnung bzw.
Etage eine kontrollierte Wohnraumlüftung vorgesehen sein soll oder nicht. Gleiches
ist ebenfalls für Elektrik, Telekommunikation und/oder Wärmeversorgung denkbar, sodass
beispielsweise für die Versorgung eines Dachgeschosses oder Kellers keine Wärmeversorgung
und/oder Telekommunikationsversorgung erforderlich ist und diese in den entsprechenden
Moduleinheiten eingespart werden kann.
[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Moduls ist vorgesehen, dass das Modul sowohl
über wenigstens einen Etagenübergabepunkt oder wenigstens einen Wohnungseinheitenübergabepunkt
mit wenigstens einer Etage oder mit wenigstens einer Wohnung eines Gebäudes als auch
über wenigstens einen Kopplungsbereich mit wenigstens einem Installationsbereich verbunden
ist. Das Modul ist hierbei die Verbindung zwischen Versorgungsquelle und Verbraucher
und leitet zum Beispiel Energie in Form von Wärme und/oder Strom von beispielsweise
einer Zentralheizung an eine einzelne Etage oder Wohnung eines Gebäudes. Der wenigstens
eine Etagenübergabepunkt bzw. Wohnungseinheitenübergabepunkt stellt hierbei die Verbindung
zwischen Modul und Etage bzw. Wohnung her. Im einfachsten Fall ist dies ein Durchbruch
in einer Wand, durch die entsprechende Kabel und Rohrleitungen hindurch verlegt werden.
Der Kopplungsbereich ist die Verbindung zwischen Modul und Installationsbereich. Im
einfachsten Fall sind dies Kabel und Rohrleitungen, die über eine Strecke zwischen
Modul und Installationsbereich verlegt sind. Vorteilhaft sind diese in einem Kanal
oder Schacht verlegt und so von äußeren Umwelteinflüssen geschützt, besonders vorteilhaft
auch noch thermisch isoliert.
[0029] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Moduls ist vorgesehen, dass der
wenigstens eine Installationsbereich in einem Kellerbereich innerhalb oder außerhalb
eines Gebäudes angeordnet ist. Im Kellerbereich heißt generell, dass der Installationsbereich
unterirdisch angeordnet ist. Hierbei kann der Installationsbereich in einem Keller
von einem Gebäude oder aber auch außerhalb von einem Gebäude angeordnet sein. Vorteilhaft
kann der Installationsbereich auch für die Versorgung mehrerer Gebäude vorgesehen
sein. So können mehrere Kopplungsbereiche an dem wenigstens einen Installationsbereich
ankoppeln.
[0030] Es ist denkbar, dass der Installationsbereich als ein containerförmiger Funktionsraum
ausgebildet ist. So kann beispielsweise der Installationsbereich als Betonfertigteil
gefertigt sein oder aus Betonfertigteilen zusammengesetzt sein. So lässt sich der
Installationsbereich ebenfalls wie die einzelnen Moduleinheiten des Moduls vormontieren,
sodass vor Ort an der Baustelle weniger Bau- und Installationsarbeiten erforderlich
sind. Der Installationsbereich kann hierbei überirdisch wie eine Garage außerhalb
von einem Gebäude angeordnet sein. Es ist aber auch denkbar, dass der Installationsbereich
in der Erde versenkbar ist. Dies hat den Vorteil, dass der Installationsbereich aus
dem Sichtbereich der Bewohner verschwindet und gleichzeitig weniger Platz wegnimmt.
Gleichzeitig sorgt die Versenkung in der Erde für moderat konstanten Temperaturen
innerhalb des Installationsbereichs, so wie es für Kellergeschosse üblich ist, da
die Erde als natürliche Wärmeisolation und gleichzeitig als natürlicher Wärmespeicher
dient.
[0031] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich das Modul entlang
der Außenfassade des Gebäudes über mehrere Etagen. Dies ist von Vorteil, da hierdurch
in besonders effektiver und schneller Weise ein mehrstöckiges Gebäude strangsaniert
werden kann, ohne dass eine hochgenaue und präzise Vorausplanung erforderlich ist,
im Gegensatz zur bisherigen Strangsanierung. Im einfachsten Fall ist für jede Etage
eine Moduleinheit vorgesehen, welche dann in Abhängigkeit der Anzahl der Etagen aufgestockt
wird. Hierfür werden mehrere Moduleinheiten zu einem Modul miteinander verbunden.
Sind beispielsweise fünf Etagen strangzusanieren, so werden vorteilhaft fünf Moduleinheiten
in vertikaler Anordnung übereinander angeordnet und über entsprechende Koppelungsmechanismen
bzw. Kupplungsteile miteinander gekoppelt. So bildet sich insgesamt ein Modul aus,
welches entsprechend der Etagenanzahl die Anzahl an Moduleinheiten aufweist. Die Moduleinheiten
sind als Untereinheiten des Moduls zu verstehen. Diese können in beliebiger Anzahl
und vorteilhaft in vertikaler Richtung miteinander gekoppelt werden. Die Moduleinheiten
können hierbei unterschiedliche Ausstattungen je nach gewünschten Anforderungen aufweisen.
[0032] Somit kann pro Etage eine individuelle, aber hochgenaue Versorgung und Strangsanierung
durchgeführt werden. Im einfachsten Fall können die einzelnen Moduleinheiten des Moduls
gleich ausgebildet sein, beispielsweise die gleichen Haustechnikbauteile aufweisen.
Dies ist aber selbstverständlich nicht begrenzend zu verstehen, sodass es auch denkbar
ist, dass die einzelnen Untereinheiten mit verschiedenen Haustechnikbauteilen bestückt
sind.
[0033] Besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass das Modul bzw. die jeweilige Moduleinheit
bereits bei der Produktion fertig bestückt wird. Somit kann die Moduleinheit dann
auf der Baustelle direkt verbaut werden. Hierdurch kann ein dauerhafter Qualitätsstandard
sichergestellt und zudem auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Die Moduleinheit
ist somit vormontiert. Hierdurch wird weiterhin ein deutlicher Zeitgewinn geschaffen,
da aufwändige Montagearbeiten auf der Baustelle wegfallen. Auch können Qualitätsprüfungen
an den Versorgungsleitungen innerhalb der Moduleinheiten bereits im Vorfeld bei der
Fertigung durchgeführt werden und müssen nicht aufwändig auf der Baustelle durchgeführt
werden.
[0034] Auch durch die Vormontage kann eine besonders hohe Effizienz im Hinblick auf Kosten
und Zeit erreicht werden. So ist es beispielsweise möglich, dass die Strangsanierung
einer Wohneinheit unter Verwendung der vorliegenden Moduleinheit an einem Arbeitstag
abgeschlossen ist und die Wohneinheit bereits nach einem Tag wieder nutzbar ist. So
kann auch die Beeinträchtigung der Bewohner auf ein Minimum reduziert werden. Insgesamt
ist unter Verwendung der Moduleinheit bei der Strangsanierung ein Zeitgewinn um mindestens
den Faktor zehn gegenüber einer herkömmlichen Strangsanierung zu realisieren.
[0035] Zudem wird die mögliche Schadstoffbelastung, Lärmbelastung und auch Schmutzbelastung
für die Bewohner gegenüber dem herkömmlichen Sanierungsverfahren signifikant auf ein
Minimum reduziert.
[0036] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Modul skalierbar ausgebildet.
Dies bedeutet insbesondere, dass es vorteilhaft an die jeweiligen Anforderungen vor
Ort anpassbar ist. Es kann vorteilhaft mehrere Etagen überspannen und versorgen. Es
ist individuell anpassbar, insbesondere was die Größe und die zu bestückenden Haustechnikbauteile
betrifft. Dies wird durch die einzelnen, miteinander koppelbaren Moduleinheiten ermöglicht.
[0037] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Strangsanierungsverfahren unter
Einsatz wenigstens einer hier beschriebenen Moduleinheit oder unter Einsatz wenigstens
eines hier beschriebenen Moduls, wobei das Strangsanierungsverfahren von außen über
die Außenfassade eines Gebäudes ohne Zugang zum Gebäude selbst durchgeführt wird.
Hierbei wird wenigstens eine Moduleinheit über wenigstens einen Befestigungspunkt
an der Außenfassade befestigt und das wenigstens eine Haustechnikbauteil mit eine
Etage und/oder Wohnung des Gebäudes verbunden. Bei einem Einsatz von mehreren Moduleinheiten
werden diese zu einem Modul verbunden. Das Modul wiederum wird zum einen über wenigstens
einen Kopplungsbereich mit wenigstens einem Installationsbereich verbunden und zum
anderen über wenigstens einen Etagenübergabepunkt oder wenigstens einen Wohnungseinheitenübergabepunkt
mit wenigstens einer Etage oder mit wenigstens einer Wohnung des Gebäudes verbunden.
Hierbei erfolgt die Verbindung von beispielsweise Stromkabeln und/oder Telekommunikationskabeln
über entsprechende Stecker und/oder Klemmen. Im Falle von Rohrleitungen erfolgt die
Verbindung durch Rohrverbinder wie Rohrgewinde und/oder Rohrmuffen. Im einfachsten
Fall können die Rohrleitungen einfach ineinandergesteckt werden, so wie es beispielsweise
bei Abwasserleitungen üblich ist.
[0038] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines hier beschriebenen
Moduls und/oder einer hier beschriebenen Moduleinheit bei einer Gebäudesanierung,
insbesondere bei einer Strangsanierung. Unter Strangsanierung ist auch das hier beschriebene
Strangsanierungsverfahren zu verstehen. Im einfachsten Fall kann auch das Modul aus
lediglich einer Moduleinheiten ausgebildet sein.
[0039] Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, dass das hier beschriebene Modul sowohl mit
dem Gebäude, insbesondere den darin angeordneten Wohneinheiten, gekoppelt ist. Weiterhin
ist es von Vorteil, dass das Modul mit einem außerhalb des Gebäudes angeordneten Installationsbereich
gekoppelt ausgebildet ist.
[0040] Vorteilhafterweise ist der Installationsbereich als Installationsraum ausgebildet.
In diesem können die entsprechenden Steuerungseinheiten, Wartungseinheiten oder sonstige
Bauteile angeordnet sein, um die einzelnen Haustechnikbauteile des Moduls wenigstens
zu steuern und/oder zu regeln und/oder zu warten und/oder zu versorgen. Auch kann
in dem Installationsbereich beispielsweise der Übergabepunkt für Telefon, Internet
und/oder Fernsehen vorgesehen sein.
[0041] Weiterhin weist das Modul wenigstens eine Dämmung auf. Diese Dämmung überspannt vorteilhaft
das Installationsrahmengerüst und/oder das gesamte Modul. Dies ist von Vorteil, da
die innerhalb des Moduls angeordneten Haustechnikbauteile hierdurch frostsicher und/oder
brandgeschützt angeordnet werden können. Zugleich ist es aber auch einfach und schnell
möglich, die Dämmung wenigstens zum Teil abzunehmen, falls Wartungsarbeiten, Reparaturarbeiten
oder sonstige Arbeiten an einzelnen Haustechnikbauteile notwendig werden. Vorteilhaft
sind hierfür entsprechende Zugänge an den einzelnen Moduleinheiten vorgesehen, die
nach Bedarf geöffnet und wieder geschlossen werden können. Somit können vorteilhaft
auch Gebäudehüllen von Energieeffizienzhäusern mit dem hier beschriebenen Modul bzw.
Moduleinheiten ausgestattet werden.
[0042] Vorteilhaft ist das Installationsrahmengerüst als Stahlrahmen oder Stahlrohrrahmen
ausgebildet. Besonders vorteilhaft ist das Installationsrahmengerüst vor Korrosion
geschützt, beispielsweise durch einen verzinkten Stahlrahmen. Es ist ebenfalls denkbar,
andere Metalle wie beispielsweise Aluminium vorzusehen.
[0043] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0044] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Vorderansicht einer ersten Ausführungsform einer Moduleinheit;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der Moduleinheit aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines Moduls, welches an einer Außenfassade eines Gebäudes
angeordnet und mit einem Installationsbereich verbunden ist;
- Fig. 4a
- eine schematische Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit;
- Fig. 4b
- eine Seitenansicht der Moduleinheit aus Fig. 4a;
- Fig. 5a-d
- verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit;
- Fig. 6a-c
- verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit und
- Fig. 7a-d
- verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit.
[0045] In den Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehene Elemente entsprechen im Wesentlichen
einander, sofern nichts anderes angegeben ist. Darüber hinaus wird darauf verzichtet,
Bestandteile zu zeigen und zu beschreiben, welche nicht wesentlich zum Verständnis
der hierin offenbarten technischen Lehre sind. Im Weiteren werden nicht für alle bereits
eingeführten und dargestellten Elemente die Bezugszeichen wiederholt, sofern die Elemente
selbst und deren Funktion bereits beschrieben wurden oder für einen Fachmann bekannt
sind.
Ausführliche Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0046] Fig. 1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer ersten Ausführungsform einer Moduleinheit
1. Ein quaderförmiges Installationsrahmengerüst 2 spannt hierbei einen Raum auf, in
welchen wenigstens ein Haustechnikbauteil angeordnet ist. Das Installationsrahmengerüst
2 schafft Stabilität und ermöglicht die Montage an einer Außenfassade eines Gebäudes,
welches hier nicht gezeigt ist. Vorteilhaft ist das Installationsrahmengerüst 2 aus
korrosionsbeständigem Metall, wie zum Beispiel aus verzinktem Stahl, Edelstahl oder
Aluminium, ausgebildet. An dem Installationsrahmengerüst 2 sind auf jeder Seite der
Längserstreckung des Installationsrahmengerüsts 2 seitlich insgesamt vier Befestigungspunkte
4 auf gleicher Höhe angeordnet, mit denen die Moduleinheit 1 an der Außenfassade eines
Gebäudes befestigt werden kann. Die Anzahl der Befestigungspunkte 4 ist variabel und
abhängig von der entsprechenden Bestückung mit Haustechnikbauteilen und dem daraus
resultierenden Gesamtgewicht der Moduleinheit 1, sodass auch mehr oder weniger Befestigungspunkte
4 vorgesehen sein können.
[0047] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind als Haustechnikbauteile in der oberen
Hälfte eine sogenannte kontrollierte Wohnraumlüftung 6, mehrere Rohre 12 und in der
unteren Hälfte eine Wohnungsübergabestation 8 oder Frischwasserstation 10 vorgesehen.
Als Frischwasserstation 10 ist eine Wohnungsübergabestation 8 ohne Wärmeübertragung
zu verstehen. Die kontrollierte Wohnraumlüftung 6 ist hier mit einem geschlossenen
Gehäuse gezeigt, sodass die einzelnen Komponenten im Inneren nicht zu sehen sind.
Im Gegensatz dazu ist die Wohnungsübergabestation 8 oder Frischwasserstation 10 mit
einem offenen Gehäuse gezeigt, sodass die Komponenten im Inneren, in diesem Fall Rohre,
Ventile, Verzweigungen, Absperrhähne, Wärmeübertrager und so weiter, sichtbar sind.
In der gezeigten Ausführungsform sind keine Abwasserrohre gezeigt, es ist jedoch denkbar,
solche zusätzlich innerhalb des Installationsrahmengerüsts 2 vorzusehen.
[0048] Die Rohre 12 sind seitlich an den langen Seiten des quaderförmigen Installationsrahmengerüst
2 innen angeordnet, wobei an den äußeren Enden der Rohre 12 oben Kupplungsteile 14
und unten weitere Kupplungsteile 16 angeordnet sind, über die weitere Rohre 12 oben
und unten angeschlossen werden können. So lassen sich in einfacher und schneller Art
und Weise vertikal oben und/oder unten weitere Moduleinheiten 1, so wie hier gezeigt,
übereinander anordnen und miteinander koppeln.
[0049] Hierzu sind die Kupplungsteile 14, 16 komplementär zueinander ausgebildet. So ist
beispielsweise denkbar, dass die Kupplungsteile 16 einer ersten Moduleinheit 1 mit
den Kupplungsteilen 14 einer zweiten Moduleinheit 1, welche hier nicht gezeigt ist,
koppelbar, beispielsweise ineinander steckbar und mit Rohrmuffen miteinander verbindbar
oder mittels Rohrgewinde miteinander verschraubbar, ausgebildet sind.
[0050] Fig 2 zeigt eine schematische Seitenansicht der Moduleinheit 1 aus Fig. 1, wobei
auf der vom Betrachter aus gesehen linken Seite am Installationsrahmengerüst 2 im
oberen und unteren Bereich der Längserstreckung Befestigungspunkte 4 vorgesehen sind.
Diese Seite ist gleichzeitig die Seite, mit der die Moduleinheit 1 an einer Außenfassade
eines Gebäudes über die Befestigungspunkte 4 befestigt werden kann. Des Weiteren sind
innerhalb des Installationsrahmengerüsts 2 mehrere Rohre 12 nebeneinander angeordnet,
von der Vorderansicht aus gesehen hintereinander. Die Rohre 12 können als Versorgungsleitungen
und/oder Entsorgungsleitungen ausgebildet sein. So ist denkbar, dass die Rohre 12
Wasserleitungen, Heizungsvorlauf- und -rücklaufleitungen, Gasleitungen und/oder Abwasserleitungen
sind. In der dargestellten Seitenansicht sind insgesamt drei Rohre 12 mit Kupplungsteilen
14, 16 oben und unten nebeneinander erkennbar vorgesehen.
[0051] Weiterhin kann das Installationsrahmengerüst 2, welches vorteilhaft als Stahlrahmen
ausgebildet ist, zum Befestigen einer aufzubringenden Dämmung ausgebildet sein, wobei
die Dämmung zum einen der thermischen Isolation und zum anderen dem Brandschutz dient.
Eine solche Dämmung ist hier nicht gezeigt.
[0052] Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht eines Moduls 100, welches an einer Außenfassade
eines Gebäudes 20 angeordnet und mit einem Installationsbereich 24 verbunden ist,
wobei das Modul 100 aus mehreren übereinander angeordneten Moduleinheiten 1 besteht,
die miteinander gekoppelt sind. Das gezeigte Gebäude 20 weist insgesamt vier Etagen
22 und ein Kellergeschoss auf. Der gezeigte Installationsbereich 24 ist außerhalb
des Gebäudes 20 abgeordnet. Gleichzeitig ist der Installationsbereich 24 zusätzlich
unterirdisch angeordnet. Es ist aber auch denkbar, dass der Installationsbereich 24,
wie beispielsweise eine Garage, überirdisch angeordnet werden kann. Es ist ebenfalls
nicht zwingend notwendig, dass der Installationsbereich 24 außerhalb des Gebäudes
20 angeordnet ist. Es ist ebenfalls denkbar, diesen innerhalb des Gebäudes 20 anzuordnen.
Vorteil bei einer Anordnung außerhalb des Gebäudes 20 ist, dass der Installationsbereich
24 einfach und schnell eingerichtet werden kann, da er zum einen für Baumaschinen
gut erreichbar ist und zum anderen bereits vorgefertigt angeliefert werden kann.
[0053] Innerhalb des Installationsbereichs 24 können beispielsweise Steuerungseinheiten
und/oder Regelungseinheiten und/oder Energieerzeugungseinheiten und/oder Speicher
für Energie in Form von Wärme und/oder Elektrizität vorgesehen sein. Weiterhin können
auch Telekommunikationsleitungen, wie Telefon, Internet und Fernsehen, an den Installationsbereich
24 angebunden sein. Der Installationsbereich 24 weist einen Kopplungsbereich 26 auf,
mit welchem er mit dem Modul 100 verbunden ist. Über diesen Kopplungsbereich 26 kann
beispielsweise die Wasserzufuhr und/oder Abwasserabfuhr und/oder Energiezufuhr und/oder
die Telefonleitung und/oder Internetleitung und/oder Fernsehleitung zum Gebäude 20
hin und/oder aus dem Gebäude 20 heraus erfolgen.
[0054] Weiterhin zeigt dieses Ausführungsbeispiel die Skalierbarkeit des Moduls 100, welches
sich hier über insgesamt vier Etagen 22 erstreckt. Für jede Etage 22 ist zudem ersichtlich,
dass jeweils ein Etagenübergabepunkt 28, ein Wohnungseinheitenübergabepunkt 30 und/oder
eine kontrollierte Wohnraumlüftung 6, hier der Zugang für Zu- und Abluft, vorgesehen
ist. Hierdurch wird dann die entsprechende Versorgung der Bewohner des Gebäudes 20
ermöglicht. In der gezeigten Ausführungsform ist das Modul 100 entsprechend der Anzahl
an Etagen 22 aus vier miteinander gekoppelte Moduleinheiten 1 zusammengesetzt, welche
insgesamt das Modul 100 ausbilden.
[0055] Fig. 4a und Fig. 4b zeigen eine schematische Vorderansicht bzw. Seitenansicht einer
weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit 1, wobei die einzelnen Komponenten stark
vereinfacht dargestellt sind. So ist bei der hier gezeigten Moduleinheit 1 ein Installationsrahmengerüst
2 vorgesehen, in welchen eine kontrollierte Wohnraumlüftung 6, eine Wohnungsübergabestation
8 und/oder eine Frischwasserstation 10 sowie mehrere Rohre 12 vorgesehen sind.
[0056] Fig. 5a-d zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit
1, wobei sich die Bestückung von der Ausführungsform der Moduleinheit 1 aus Fig. 1
und Fig. 2 unterscheidet. Fig. 5a ist eine Vorderansicht, Fig. 5b ist eine Seitenansicht,
Fig. 5c eine perspektivische Ansicht von schräg oben und Fig. 5d eine Draufsicht der
Moduleinheit 1. In Fig. 5a, Fig. 5c und Fig. 5d sind vom Betrachter aus gesehen links
mehrere unterschiedliche Rohre 12 seitlich am Installationsrahmengerüst 2 angeordnet,
wobei das Rohr 12 mit dem größten Durchmesser ein Abwasserrohr für Abwasser aus den
Wohnungen des Gebäudes 20, welches hier nicht dargestellt ist, und das Rohr 12 mit
dem zweitgrößten Durchmesser ein Abwasserrohr für anfallendes Kondenswasser aus der
kontrollierten Wohnraumlüftung 6 ist. Die vier kleinsten Rohre 12 auf der linken Seite
des Installationsrahmengerüsts 2 sind Leerrohre und weisen in der Mitte ihrer Längserstreckung
jeweils eine Unterbrechung auf, um dort bei Bedarf zusätzliche Kabel nachträglich
einziehen und dort verzweigen zu können.
[0057] In der oberen Hälfte des Installationsrahmengerüsts 2 ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung
6 angeordnet, wobei von dieser zwei Rohre 12 für die Zu- und Abluft nach oben hin
abgeführt sind. In der unteren Hälfte des Installationsrahmengerüsts 2 ist eine Wohnungsübergabestation
8 und/oder Frischwasserstation 10 angeordnet, wobei von dieser insgesamt drei Rohre
12 nach unten rechts abgeführt sind und jeweils in eines von drei senkrechten Rohren
12 münden, die auf der rechten Seite des Installationsrahmengerüsts 2 angeordnet sind.
In der hier gezeigten Ausführungsform handelt es sich um eine Wasserleitung sowie
die Heizungsvorlauf- und -rücklaufleitung eines Heizkreislaufs, wobei die einzelnen
Rohre 12 jeweils eine thermische Isolation aufweisen. Sofern die gezeigte Moduleinheit
1 als oberer Abschluss eines Moduls 100 dienen soll, sind an den oberen Enden der
drei Rohre 12 auf der rechten Seite zusätzlich abgestopfte Gewindeanschlüsse vorgesehen.
Vorteilhaft ist entsprechend auf der linken Seite für die Abwasserleitungen jeweils
eine Entlüftung vorgesehen. Weiterhin ist vorteilhaft das Installationsrahmengerüst
2 mit einer Dämmung eingehaust, wobei besonders vorteilhaft zusätzlich eine verschließbare
Wartungsöffnung für den Zugang zum Inneren der Moduleinheit 1 vorgesehen ist.
[0058] Fig. 6a-c zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform einer Moduleinheit
1, wobei Fig. 6a eine Vorderansicht, Fig. 6b eine Seitenansicht und Fig. 6c eine Draufsicht
der Moduleinheit 1 ist. Hierbei sind innerhalb des Installationsrahmengerüsts 2 mehrere
Haustechnikbauteile in Form von Rohren 12 mit Kupplungsteilen 14, 16 oben und unten
sowie wenigstens eine kontrollierte Wohnraumlüftung 6 und eine Wohnungsübergabestation
8 und/oder Frischwasserstation 10 mit Anschluss an die Rohre 12 angeordnet.
[0059] Schließlich zeigen Fig. 7a-d verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform
einer Moduleinheit 1, wobei Fig. 7a eine Vorderansicht, Fig. 7b eine seitliche Schnittansicht,
Fig. 7c eine Seitenansicht und Fig. 7d eine perspektivische Ansicht von schräg oben
der Moduleinheit 1 ist. Die gezeigte Moduleinheit 1 weist ein Installationsrahmengerüst
2 mit insgesamt drei auf jeder Seite angeordneten Befestigungspunkten 4 auf. In der
oberen Hälfte ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung 6 angeordnet. In der unteren
Hälfte ist das offene Gehäuse einer Wohnungsübergabestation 8 und/oder Frischwasserstation
10 angeordnet. Vom Betrachter aus gesehen rechts sind im Installationsrahmengerüst
2 drei Rohre 12 angeordnet, links ist nur ein Rohr 12 angeordnet.
[0060] Obwohl die Erfindung im Detail durch die vorteilhaften Ausführungsbeispiele näher
illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten
Beispiele eingeschränkt. Andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt
sich die Erfindung nicht auf die nachfolgend angegebenen Merkmalskombinationen, sondern
es können auch für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und
Teilkombinationen aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1
- Moduleinheit
- 2
- Installationsrahmengerüst
- 4
- Befestigungspunkt
- 6
- Wohnraumlüftung
- 8
- Wohnungsübergabestation
- 10
- Frischwasserstation
- 12
- Rohr
- 14
- Kupplungsteil
- 16
- weiteres Kupplungsteil
- 20
- Gebäude
- 22
- Etage
- 24
- Installationsbereich
- 26
- Kopplungsbereich
- 28
- Etagenübergabepunkt
- 30
- Wohnungseinheitenübergabepunkt
- 100
- Modul