[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen automatischen Antrieb für einen Flügel einer
Tür, insbesondere für einen Flügel einer Brandschutztür.
[0002] Automatische Antriebe für einen Flügel einer Tür umfassen herkömmlich einen Elektromotor,
welcher zumindest zum Antreiben, insbesondere zum Öffnen und/oder Schließen, des Flügels
der Tür vorgesehen und ausgebildet ist, sowie eine Steuerung zur Ansteuerung des Elektromotors.
Zur Versorgung des besagten Elektromotors mit elektrischer Energie umfasst ein entsprechender
automatischer Antrieb oft ferner einen Akkumulator. Dabei gibt es Ausgestaltungen,
in welchen der Akkumulator die einzige elektrische Energiequelle für den Elektromotor
ist, und Ausgestaltungen, in welchen der Akkumulator lediglich als elektrische Energiequelle
für den Elektromotor wirken soll, wenn eine netzseitige Stromversorgung unterbrochen
ist. Im Brandfall weisen solche Akkumulatoren jedoch regelmäßig ein nicht zu unterschätzendes
Gefährdungspotential auf. Insbesondere können solche Akkumulatoren brandfördernd wirken
und sogar explodieren und/oder verbrennen, wenn sie kritische Temperaturen erreichen.
[0003] Vor diesem Hintergrund ist es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
automatischen Antrieb mit einem Akkumulator bereitzustellen, bei welchem dieses Gefahrenpotential
gebannt oder zumindest erheblich reduziert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen automatischen Antrieb mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen zu
entnehmen.
[0005] Erfindungsgemäß umfasst ein automatischer Antrieb für einen Flügel einer Tür, insbesondere
einer Brandschutztür, neben den bereits oben genannten Komponenten einen Temperatursensor
zur Messung einer Temperatur und zur Ausgabe eines entsprechenden Temperatursignals.
Die vorgesehene Steuerung ist mit dem Temperatursensor verbunden und dazu ausgebildet,
das Temperatursignal des Temperatursensors zu empfangen und auszuwerten. Die Steuerung
ist ferner dazu ausgebildet, den Akkumulator über einen Lastwiderstand zumindest teilweise
zu entladen, wenn bzw. sobald die gemessene Temperatur einen vorbestimmten Grenzwert
erreicht oder übersteigt, oder wenn die gemessene Temperatur einen vorbestimmten Grenzwert
über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg übersteigt.
[0006] Durch die Entladung des Akkumulators bei steigenden Temperaturen kann das von dem
Akkumulator ausgehende Gefährdungspotential erheblich reduziert werden. Insbesondere
kann zumindest das von der in dem Akkumulator gespeicherten elektrischen Energie ausgehende
Gefährdungspotential reduziert oder gar beseitigt werden. Dabei umfasst die Formulierung
"über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg" sowohl die Variante, in welcher dieser
Zeitraum ein zusammenhängender bzw. kontinuierlicher Zeitraum ist, als auch die Variante,
in welcher sich dieser Zeitraum durch voneinander getrennte, separate Zeitspannen
zusammensetzt.
[0007] Bevorzugt ist der Akkumulator ein Lithium-Ionen-Akkumulator.
[0008] Derartige Akkumulatoren sind wohlbekannt und vergleichsweise günstig zu beziehen.
[0009] Bevorzugt umfasst der Lastwiderstand wenigstens einen separat vorgesehenen Entladewiderstand.
[0010] Insbesondere umfasst der erfindungsgemäße automatische Antrieb gegenüber bekannten
automatischen Antrieben ferner wenigstens einen als Lastwiderstand wirkenden Entladewiderstand,
insbesondere Leistungswiderstand. Dieser Entladewiderstand kann zur Entladung des
Akkumulators mit diesem gekoppelt werden.
[0011] Dabei wird in dem Akkumulator gespeicherte elektrische Energie durch den Entladewiderstand
in Wärme umgewandelt. Ein solcher Entladewiderstand kann relativ einfach in einen
herkömmlichen automatischen Antrieb eingebunden werden, um so den automatischen Antrieb
um den erfindungsgemäßen Lastwiderstand nachzurüsten.
[0012] Bevorzugt umfasst der Lastwiderstand den ohnehin vorgesehenen Elektromotor.
[0013] Dabei kann der Elektromotor entweder anstatt des oben beschriebenen Entladewiderstandes
oder mit diesem zusammen als Komponente des Lastwiderstandes wirken. Durch die Nutzung
des Elektromotors zur Entladung des Akkumulators kann im kombinierten Fall die Entladeleistung
des oder der ferner vorgesehenen Entladewiderstände ergänzt werden. Alternativ dazu
kann die Nutzung des Elektromotors als Komponente des Lastwiderstandes auch die Notwendigkeit
des Vorsehens separater Entladewiderstände zur Entladung des Akkumulators beseitigen.
[0014] Dabei ist die Steuerung ferner bevorzugt dazu ausgebildet, den Elektromotor zur Entladung
des Akkumulators derart anzusteuern, dass der sich nach einer Schließbewegung in einer
Schließstellung befindliche Flügel weiter in Schließrichtung angetrieben wird.
[0015] Eine derartige Ausgestaltung ist vergleichsweise einfach umzusetzen, um die erfindungsgemäße
Entladung zu erreichen.
[0016] Ferner bevorzugt ist die Steuerung dazu ausgebildet, den Elektromotor zur Entladung
des Akkumulators oberhalb seiner Nennleistung, insbesondere mit dem Zweifachen, bevorzugt
mit dem Dreifachen, seiner Nennleistung, zu betreiben.
[0017] Damit ist es möglich die Geschwindigkeit der Entladung des Akkumulators erheblich
zu erhöhen.
[0018] Weiter bevorzugt ist der Lastwiderstand derart ausgebildet, dass durch diesen eine
Entladeleistung von mindestens 200 Watt, insbesondere von mindestens 300 Watt, abführbar
ist.
[0019] Mit derartigen Entladeleistungen kann eine besonders schnelle Entladung des vorgesehenen
Akkumulators erreicht werden.
[0020] Bevorzugt weist der automatische Antrieb wenigstens eine Wärmeableitvorrichtung auf,
welche dazu ausgebildet ist, Wärme abzuleiten, welche durch das Entladen des Akkumulators
entsteht. Insbesondere umfasst die besagte Wärmeableitvorrichtung einen Lüfter. Alternativ
oder ergänzend dazu kann die Wärmeableitvorrichtung auch eine Kühlrippenstruktur umfassen.
[0021] Dies ermöglicht es eine zusätzliche Erwärmung der Komponenten des automatischen Türantriebs
durch die Entladung des Akkumulators zu reduzieren bzw. zu unterdrücken.
[0022] Bevorzugt liegt der vorbestimmte Grenzwert für die gemessene Temperatur bei mindestens
55°C, insbesondere bei mindestens 70°C, insbesondere bei mindestens 80°C.
[0023] Durch einen entsprechend niedrig gewählten Grenzwert kann eine rechtzeitig frühzeitige
Entladung des Akkumulators erfolgen. Dabei führt die durch die Entladung des Akkumulators
zusätzlich entstehende Wärme noch nicht zu einer bereits kritischen Erwärmung der
Komponenten des automatischen Antriebs.
[0024] Bevorzugt ist der Temperatursensor dazu ausgebildet, die Temperatur wenigstens einer
Komponente der Tür, insbesondere des Flügels, und/oder wenigstens einer Komponente
des automatischen Antriebs, insbesondere des Akkumulators, zu messen. Alternativ dazu
kann der Türsensor auch dazu ausgebildet sein, die Temperatur eines bestimmten Bereichs
in der Umgebung des automatischen Antriebs bzw. der Tür zu messen.
[0025] Diese Varianten stellen besonders zweckdienliche Ausgestaltungen für den Temperatursensor
dar.
[0026] Bevorzugt umfasst der automatische Antrieb ein Gehäuse, welches eine Antriebsmechanik
des automatischen Antriebs, insbesondere einen Schließerkolben und/oder eine Schließerfeder,
umgibt. Dabei ist der Temperatursensor an und/oder in dem besagten Gehäuse vorgesehen.
[0027] Eine derartige Ausgestaltung ist besonders kompakt und zugleich zweckdienlich.
[0028] Bevorzugt ist die Steuerung dazu ausgebildet, den Akkumulator vollständig oder lediglich
bis auf ein vorbestimmtes Niveau zu entladen. Insbesondere ist die Steuerung dabei
dazu ausgebildet, keine Tiefenentladung des Akkumulators zu bewirken.
[0029] Eine vollständige Entladung ermöglicht das vollständige Beseitigen des von der gespeicherten
elektrischen Energie ausgehenden Gefährdungspotentials. Eine lediglich teilweise Entladung
und insbesondere die Vermeidung einer Tiefenentladung reduziert das Gefährdungspotential
durch gespeicherte elektrische Energie, ermöglicht jedoch eine einfache Wiederinbetriebnahme
des automatischen Antriebs, beispielsweise nach einem Fehlalarm bzw. nach einer Fehlauslösung
der Entladung, oder nach der Löschung des Brandes ohne wesentliche Beschädigung des
automatischen Türantriebs.
[0030] Bevorzugt sind der Lastwiderstand und die Steuerung derart ausgebildet, dass die
Entladung des Akkumulators innerhalb von höchstens 15 Minuten, insbesondere innerhalb
von höchstens 10 Minuten, und bevorzugt innerhalb von höchstens 5 Minuten, erfolgt.
[0031] Diese Zeiträume wurden als besonders vorteilhaft zur Umsetzung des Erfindungsgedankens
erkannt. Durch eine entsprechend schnelle Entladung kann eine rechtzeitige Entladung
des Akkumulators erreicht werden. Dabei kann der Steuerung eine konkret zur Entladung
vorgesehene Zeit vorgegeben sein. Insbesondere ist die Steuerung dann bevorzugt in
der Lage, den aktuellen Ladestand des Akkumulators zu ermitteln und den Entladeprozess
derart zu steuern, dass die Entladung genau innerhalb der zur Entladung vorgesehenen
Zeit erfolgt. Dies ermöglicht es, eine unnötige Erwärmung der Komponenten des automatischen
Antriebs und/oder unnötige Schäden an den Komponenten des automatischen Antriebs durch
unnötig schnelles Entladen des Akkumulators zu vermeiden.
[0032] Bevorzugt ist der automatische Antrieb dazu ausgebildet, den Flügel nach Öffnen in
seiner Offenstellung zu halten, und lediglich bei Erkennung eines Brandfalls eine
Schließbewegung des Flügels zu bewirken.
[0033] Eine derartige Ausgestaltung stellt eine bevorzugte Ausgestaltung dar, in welcher
der Erfindungsgedanke besonders vorteilhaft erscheint.
[0034] Alternativ ist der automatische Antrieb dazu ausgebildet, bei entsprechender Betätigung
den Flügel aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung und anschließend in die
Schließstellung zurückzubewegen.
[0035] Eine derartige Ausgestaltung stellt eine alternative bevorzugte Ausgestaltung dar,
in welcher der Erfindungsgedanke besonders vorteilhaft erscheint.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt,
- FIG. 1
- schematisch den Aufbau eines beispielhaften erfindungsgemäßen automatischen Türantriebs;
und
- FIG. 2
- schematisch die Funktion des in FIG. 1 dargestellten automatischen Türantriebs.
[0037] Wie in FIG. 1 schematisch gezeigt ist, ist ein erfindungsgemäßer automatischer Antrieb
1 für einen Flügel 3 einer Tür 5, insbesondere einer Brandschutztür, vorgesehen.
[0038] Der Flügel 3 kann zwischen einer Schließstellung und einer Offenstallung bewegt werden,
wie dies durch den Doppelpfeil angezeigt wird. Der automatische Antrieb 1 umfasst
zumindest einen Elektromotor 7, einen Akkumulator 9, einen Temperatursensor 11 und
eine Steuerung 13. Der Elektromotor 7 dient zum Antreiben, insbesondere zumindest
zum Öffnen bzw. Offenhalten, des Flügels 3 der Tür 5. Der Akkumulator 9 dient zur
Versorgung des Elektromotors 7 mit elektrischer Energie. Der Temperatursensor 11 dient
zur Messung einer Temperatur und zur Ausgabe eines entsprechenden Temperatursignals.
Die Steuerung 13 dient zur Ansteuerung des Elektromotors 7 und ist mit dem Temperatursensor
11 verbunden bzw. gekoppelt, um das Temperatursignal von dem Temperatursensor 11 zu
empfangen und auszuwerten.
[0039] Ferner ist die Steuerung 13 dazu ausgebildet, den Akkumulator 9 über einen Lastwiderstand
zu entladen, zumindest teilweise. Dies geschieht erfindungsgemäß unmittelbar, sobald
die gemessene Temperatur einen vorbestimmten Grenzwert erreicht oder übersteigt, oder
wenn die gemessene Temperatur einen vorbestimmten Grenzwert über einen vorbestimmten
Zeitraum hinweg übersteigt. Der vorbestimmte Zeitraum kann beispielsweise mindestens
10 Sekunden, mindestens eine Minute oder gar 5 bis 10 Minuten betragen. Dabei kann
die Steuerung 13 auch dazu ausgebildet sein, vergleichsweise nahe beieinander liegende
separate Zeitspannen, in welchen die vorbestimmte Temperatur überstiegen wird, aufzusummieren
und mit dem vorbestimmten Zeitraum zu vergleichen. Auch könnte die Steuerung 13 dazu
ausgebildet sein, in bestimmten zeitlichen Intervallen die gemessene Temperatur mit
dem vorbestimmten Grenzwert abzugleichen und anhand dieses Auswertungsergebnisses
die Entladung des Akkumulators 9 zu steuern. Ein entsprechender Temperaturabgleich
muss also nicht zwangsläufig kontinuierlich erfolgen, um den zeitlichen Temperaturverlauf
zu verfolgen bzw. zu überwachen.
[0040] Dabei kann der Lastwiderstand wenigstens einen separat vorgesehenen Entladewiderstand
(nicht gezeigt) und/oder den Elektromotor 7 selbst umfassen. Bevorzugt ist der Lastwiderstand
dabei derart ausgebildet, dass durch diesen eine Entladeleistung von mindestens 200
Watt und insbesondere von mindestens 300 Watt, abführbar ist. Der Lastwiderstand und
die Steuerung 13 sind insbesondere derart ausgebildet, dass die vorgesehene Entladung
des Akkumulators 9 innerhalb von höchstens 15 Minuten, oder gar höchstens 10 Minuten
oder 5 Minuten erfolgt bzw. erfolgen kann.
[0041] Ist beispielsweise ein 3Ah Akkumulator vorgesehen, welcher innerhalb von 6 Minuten
entladen werden soll, ist ein Entladestrom von 30A notwendig. Reichen auch 12 Minuten
zur Entladung, ist ein Entladestrom von 15A notwendig. Bei einer Spannung von angenommen
24V bedeutet dies, dass der Lastwiderstand eine Entladeleistung von 360 Watt ermöglichen
muss. Um dabei ein Überhitzen der Komponenten des automatischen Antriebs 1, insbesondere
des Akkumulators 9, zu vermeiden, kann wenigstens eine Wärmeableitvorrichtung, wie
beispielsweise ein Lüfter (nicht gezeigt) und/oder eine Kühlrippenstruktur (nicht
gezeigt) vorgesehen werden.
[0042] Wenn der Elektromotor 7 zur Entladung des Akkumulators 9 eingesetzt werden soll,
kann dieser durch die Steuerung 13 insbesondere derart angetrieben werden, dass er
den Flügel 3, welcher sich bereits in seiner Schließstellung befindet, in dessen Schließrichtung
antriebt. Dabei kann die Steuerung 13 den Elektromotor 7 zur Beschleunigung des Entladevorgangs
oberhalb dessen Nennleistung, insbesondere mit dem zwei- oder dreifachen dessen Nennleistung
betreiben. Hat der Elektromotor 7 beispielsweise eine Nennleistung von 100 Watt, kann
dieser zumindest kurzzeitig zur schnellen Entladung des Akkumulators 9 mit 300 Watt
betrieben werden.
[0043] Bei dem verwendeten Akkumulator 9 handelt es sich beispielsweise um einen Lithium-Ionen-Akkumulator.
Der vorbestimmte Grenzwert für die Temperatur, bei welcher die Entladung des Akkumulators
9 vorgenommen wird, kann beispielsweise bei mindestens 55°C, mindestens 70°C oder
gar bei mindestens 80°C liegen. Der Temperatursensor 11 kann insbesondere dazu ausgebildet
sein, die Temperatur wenigstens einer Komponente der Tür 5, insbesondere des Flügels
3, oder wenigstens einer Komponente des automatischen Antriebs 1, insbesondere des
Akkumulators 9, zu messen. Hierfür kann dieser insbesondere an oder gar in einem Gehäuse
15 des automatischen Antriebs 1 vorgesehen sein. Durch die erfindungsgemäße Entladung
kann entweder eine vollständige oder lediglich eine teilweise Entladung des Akkumulators
9 erfolgen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass es nicht zu einer Tiefenentladung
des Akkumulators 9 kommt.
[0044] Die erfindungsgemäße Entladung des Akkumulators 9 kann dabei sowohl bei automatischen
Antrieben 1, welche den Flügel 3 nach Öffnen offenhalten und lediglich im Brandfall
schließen, als auch bei automatischen Antrieben 1, welche bei entsprechender Betätigung
den Flügel 3 aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung und anschließend in
die Schließstellung zurückbewegen, eingesetzt werden.
[0045] Im Folgenden wird unter Bezug auf FIG. 2 ein nicht-einschränkender beispielhafter
Betrieb des in FIG. 1 gezeigten automatischen Antriebs 1 beschrieben.
[0046] Sobald der automatische Antrieb 1 einen Brand detektiert, beispielsweise über einen
Rauchsensor (nicht gezeigt) oder über eine mit der Steuerung 13 gekoppelten Signalleitung
(nicht gezeigt), wird die Tür 5 geschlossen. Die Tür 5 kann sich jedoch auch bereits
bei der Detektion des Brandes im Schließzustand befinden.
[0047] Durch das Feuer steigt die Temperatur im Bereich des automatischen Antriebs 1, bis
die durch den Temperatursensor 11 gemessene Temperatur den vorbestimmten Grenzwert
erreicht oder übersteigt. In Reaktion hierauf meldet der Temperatursensor 11 die kritische
Temperatur an die Steuerung. Sobald die gemessene Temperatur den besagten Grenzwert
erreicht bzw. übersteigt, oder wenn die gemessene Temperatur den besagten Grenzwert
über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg übersteigt, aktiviert die Steuerung 13 die
definierte Entladung des vorgesehenen Akkumulators 9. Hierfür wird beispielsweise
der Elektromotor 7 weiter in Schließrichtung des Flügels 3 angetrieben. Alternativ
oder ergänzend dazu kann ein nicht gezeigter Entladewiderstand mit dem Akkumulator
9 gekoppelt werden, um die in dem Akkumulator 9 gespeicherte elektrische Energie zumindest
teilweise in Wärme umzuwandeln. Diese Wärme wird dann insbesondere durch die oben
angesprochene Wärmeableitvorrichtung, beispielsweise über eine Kühlrippenstruktur
und/oder einen Lüfter, abgeleitet.
[0048] Somit wird vermieden, dass ein geladener Akkumulator 9 des automatischen Antriebs
1 Feuer fängt und sich hieraus ein erhebliches Gefährdungspotential sowohl für Zivilisten
als auch für Rettungskräfte ergibt.
[0049] Abschließend sei darauf hingewiesen, dass einem Fachmann im Lichte der obigen Beschreibung
der Ausführungsbeispiele ohne weiteres eine Vielzahl von Kombinationen und Modifikationen
dieser in den Sinn kommen. Insbesondere kann der automatische Antrieb 1 neben den
oben beschriebenen Komponenten noch weitere Komponenten, wie beispielsweise eine Schließfeder,
ein Getriebe und/oder eine hydraulische Dämpfung, umfassen, falls dies gewünscht oder
notwendig ist. Auch wenn solche Ausgestaltungen vorliegend nicht explizit beschrieben
werden, sind diese von dem Schutzumfang der beiliegenden Ansprüche umfasst.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- automatischer Antrieb
- 3
- Flügel
- 5
- Tür
- 7
- Elektromotor
- 9
- Akkumulator
- 11
- Temperatursensor
- 13
- Steuerung
- 15
- Gehäuse
1. Automatischer Antrieb (1) für einen Flügel (3) einer Tür (5), insbesondere einer Brandschutztür,
wobei der automatische Antrieb (1) umfasst:
einen Elektromotor (7) zum Antreiben, insbesondere zum Öffnen und/oder Schließen,
des Flügels (3),
einen Akkumulator (9), um den Elektromotor (7) mit elektrischer Energie zu versorgen,
einen Temperatursensor (11) zur Messung einer Temperatur und zur Ausgabe eines entsprechenden
Temperatursignals, und
eine Steuerung (13) zur Ansteuerung des Elektromotors (7),
wobei die Steuerung (13) mit dem Temperatursensor (11) verbunden ist und dazu ausgebildet
ist, das Temperatursignal des Temperatursensors (11) zu empfangen und auszuwerten,
wobei die Steuerung (13) ferner dazu ausgebildet ist, den Akkumulator (9) über einen
Lastwiderstand zumindest teilweise zu entladen,
wenn die gemessene Temperatur einen vorbestimmten Grenzwert erreicht oder übersteigt,
oder
wenn die gemessene Temperatur den vorbestimmten Grenzwert über einen vorbestimmten
Zeitraum hinweg übersteigt.
2. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 1,
wobei der Akkumulator ein Lithium-Ionen-Akkumulator ist.
3. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Lastwiderstand wenigstens einen separat vorgesehenen Entladewiderstand umfasst.
4. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Lastwiderstand den Elektromotor (7) umfasst.
5. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 4,
wobei die Steuerung (13) dazu ausgebildet ist, den Elektromotor (7) zur Entladung
des Akkumulators (9) derart anzusteuern, dass der sich nach einer Schließbewegung
in einer Schließstellung befindliche Flügel (3) weiter in Schließrichtung angetrieben
wird.
6. Automatischer Antrieb (1) nach Anspruch 4 oder 5,
wobei die Steuerung (13) dazu ausgebildet ist, den Elektromotor (7) zur Entladung
des Akkumulators (9) oberhalb seiner Nennleistung, insbesondere mit dem Zweifachen,
bevorzugt mit dem Dreifachen, seiner Nennleistung, zu betreiben.
7. Automatischer Antrieb (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
wobei der Lastwiderstand derart ausgebildet ist, dass durch diesen eine Entladeleistung
von mindestens 200 Watt, insbesondere von mindestens 300 Watt, abführbar ist.
8. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der automatische Antrieb (1) wenigstens eine Wärmeableitvorrichtung, insbesondere
einen Lüfter, aufweist, welche dazu ausgebildet ist, Wärme abzuleiten, welche durch
das Entladen des Akkumulators (9) entsteht.
9. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der vorbestimmte Grenzwert für die gemessene Temperatur bei mindestens 55°C,
insbesondere bei mindestens 70°C, insbesondere bei mindestens 80°C, liegt.
10. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Temperatursensor (11) dazu ausgebildet ist, die Temperatur wenigstens einer
Komponente der Tür (5), insbesondere des Flügels (3), und/oder wenigstens einer Komponente
des automatischen Antriebs (1), insbesondere des Akkumulators (9), zu messen.
11. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der automatische Antrieb (1) ein Gehäuse (15) umfasst, welches eine Antriebsmechanik
des automatischen Antriebs (1), insbesondere einen Schließerkolben und/oder eine Schließerfeder,
umgibt, und wobei der Temperatursensor (11) an und/oder in dem besagten Gehäuse (15)
vorgesehen ist.
12. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Steuerung (13) dazu ausgebildet ist, den Akkumulator (9) vollständig oder
lediglich bis auf ein vorbestimmtes Niveau zu entladen, und insbesondere keine Tiefenentladung
des Akkumulators (9) zu bewirken.
13. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Lastwiderstand und die Steuerung (13) derart ausgebildet sind, dass die
Entladung des Akkumulators (9) innerhalb von höchstens 15 Minuten, insbesondere innerhalb
von höchstens 10 Minuten, und bevorzugt innerhalb von höchstens 5 Minuten, erfolgt.
14. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der automatische Antrieb dazu ausgebildet ist, den Flügel (3) nach Öffnen in
seiner Offenstellung zu halten, und lediglich bei Erkennung eines Brandfalls eine
Schließbewegung des Flügels (3) zu bewirken.
15. Automatischer Antrieb (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13,
wobei der automatische Antrieb (1) dazu ausgebildet ist, bei entsprechender Betätigung
den Flügel aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung und anschließend in die
Schließstellung zurückzubewegen.