[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotationskolbenmotor gemäß dem unabhängigen Anspruch.
[0002] Die Erfindung betrifft das technische Gebiet von Rotationskolbenmotoren, die nach
dem Viertaktprinzip von Brennkraftmaschinen arbeiten, wie zum Beispiel Wankelkreiskolbenmotoren.
[0003] Beim Rotationskolbenmotor dreht sich ein dreieckiger Kreiskolben in einem Gehäuse.
Der (bogig-dreieckige) Kreiskolben besteht aus drei abgeflachten Kreisbögen und berührt
beim Umlauf ständig eine doppelbogige Gehäusewand. Das Gehäuse umfasst einen Einlass
und einen Auslass sowie eine oder mehrere Zündkerzen, wobei der Einlass, der Auslass
und die Zündkerzen derart voneinander getrennt angeordnet sind, dass der Kreiskolben
in einer vorbestimmten Stellung die jeweiligen Kammervolumen mit Einlass, Auslass
und Zündkerzen trennt.
[0004] Da der Ein- und Auslass vom Brennraum räumlich getrennt sind, eignet sich der Wankelmotor
sehr gut für den Betrieb mit Wasserstoff. Bei der Verwendung von Wasserstoff als Brennstoff
ist auch der Nachteil der unvollständigen Verbrennung aufgrund des ungünstig geformten
Brennraums unkritisch, weil der unverbrannt ausgestoßene Brennstoff unschädlich für
die Umwelt ist. Im Zuge der Umstellung der Antriebe bei Kraftfahrzeugen weg von fossilen
Brennstoffen rückt die Verwendung von Wasserstoff als Brennstoff vermehrt ins Interesse.
[0005] Es ist problematisch bei Rotationskolbenmotoren, dass der Arbeitstakt immer an der
gleichen Stelle stattfindet, weshalb sich eine stationäre Temperaturverteilung mit
räumlich und zeitlich stationären heißen und kalten Zonen ausbildet. Eine besondere
Belastung ergibt sich dadurch, dass bei jeder Umdrehung gezündet wird, wodurch sich
eine im Vergleich zum Hubkolben Viertakter hohe Zündfolge mit entsprechend hoher thermischer
Belastung ergibt.
[0006] Gehäuse und Kreiskolben werden üblicherweise über ein Kühlmittel gekühlt. Aus der
DE 2364625 A ist ein flüssigkeitsgekühltes Gehäuse für einen Rotationskolbenmotor bekannt, bei
dem die Zündkerzen hintereinanderliegend in einem Kühlmittelkanal angeordnet sind.
Der Kühlmittelkanal verläuft dabei zwischen den Zündkerzen, um die im Bereich der
Zündkerzen auftretende Erwärmung günstig abzuleiten. Die Zündkerzen sind dabei in
separaten buchsenförmigen Einsätzen in das Gehäuse eingeschraubt.
[0007] Einsätze in das Gehäuse im Bereich der Zündkerze sind auch aus der
DE 1576205 bekannt. Die hier gezeigten Einsätze sind mit einem Kanal versehen, der eine Vorkammer,
in der die Zündkerze liegt, von dem Brennraum trennt. Der Kanal dient als Einschusskanal
für ein von der Zündkerze entflammtes Fluid, wodurch eine verbesserte Verbrennung
realisiert werden soll. Ein solcher Schusskanal wird auch in der
DE 2204560 beschrieben.
[0008] Die
DE 2158708 sieht vor, in einem Rotationsmotor im Bereich der Zündkerzen ein Material mit hoher
Wärmeleitfähigkeit vorzusehen. Dabei können Kupferstifte in den Kühlmittelkanal ragen,
um die Wärme direkt abzugeben.
[0009] Die vorliegenden Lösungen haben das grundsätzliche Problem der Materialermüdung bzw.
Verschleißerscheinungen des Motorengehäuses im Bereich der Zündkerzen bei Rotationskolbenmotoren
nicht ausreichend gelöst.
[0010] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik
zu beseitigen und eine Rotationskolbenmaschine mit guter Wärmeabfuhr in das Kühlmedium
bereitzustellen.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte
Aspekte der Erfindung bilden den Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung umfasst einen Rotationskolbenmotor mit einem Gehäuse und einem in dem
Gehäuse umlaufenden Kreiskolben. Das Gehäuse umfasst eine den umlaufenden Kreiskolben
umschließende Gehäusewandung. In der Gehäusewandung ist ein Hohlraum zum Durchströmen
von einem Kühlmedium angeordnet. In der Gehäusewandung ist durch den Hohlraum hindurch
eine Einsatzbuchse für eine Zündkerze angeordnet. Die Einsatzbuchse ist derart angeordnet,
um mit einem den Hohlraum durchströmenden Kühlmedium direkt in Kontakt zu stehen.
Indem die Einsatzbuchse in direktem Kontakt mit dem Kühlmedium steht, wird der Wärmeabtrag
optimiert, wodurch die Materialermüdung bzw. Verschleißerscheinungen des Motorengehäuses
im Bereich der Zündkerzen bei Rotationskolbenmotoren signifikant reduziert werden.
[0013] Gemäß einem vorteilhaften Aspekt ist die Einsatzbuchse aus einem Material mit hoher
Wärmeleitfähigkeit. Ein Beispiel für so ein Material sind Kupferlegierungen.
[0014] Vorteilhafterweise hat die Einsatzbuchse eine Länge, die der Länge zwischen einer
Innenseite und einer Aussenseite der Gehäusewandung entspricht. Damit kann die Einsatzbuchse
bündig mit der Innenwand und der Aussenwand des Gehäuses eingebaut werden.
[0015] Bevorzugt hat die Einsatzbuchse mindestens einen umlaufenden Vorsprung. Der umlaufende
Vorsprung vergrößert die mit dem Kühlmedium in Kontakt stehende Fläche. Mehrere Vorsprünge
können dabei parallel in der Art von Kühlrippen angeordnet werden.
[0016] Bevorzugt ist der mindestens eine umlaufende Vorsprung im eingebauten Zustand vollständig
im Bereich des Hohlraums angeordnet. Damit ist eine effiziente Wärmeabgabe gewährleistet.
[0017] Bevorzugt hat die Einsatzbuchse eine umlaufende Ausnehmung. Die umlaufende Ausnehmung
kann dabei im Endabschnitt liegen, der an der Gehäuseaussenwand liegt.
[0018] Vorteilhafterweise steht die Ausnehmung im eingebauten Zustand mit der Gehäusewandung
derart in Kontakt, um eine umlaufende Öffnung zur Aufnahme eines Dichtelements zu
bilden. So kann ein geschlossener Raum für ein elastisches Dichtelement gebildet werden.
[0019] Besonders bevorzugt hat die Einsatzbuchse zumindest abschnittsweise am Außenumfang
einen Durchmesser in einer Größe und Form, um in dem Gehäuse gasdicht, insbesondere
in einem Presssitz befestigt zu werden. Dazu kann der Durchmesser der Einsatzbuchse
am Außenumfang größer sein als die Ausnehmung im Gehäuse.
[0020] Bevorzugt hat die Einsatzbuchse zumindest abschnittsweise am Aussenumfang ein Gewinde.
Mit dem Gewinde kann die Einsatzbuchse in das Gehäuse des Rotationsmotors hineingeschraubt
werden.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele
zusätzlich erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines Gehäuses eines Rotationsmotors gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht auf den Bereich der Zündkerzen mit der Einsatzbuchse für den Rotationsmotor
aus Fig. 1 von der Seite; und
- Fig. 3
- eine weitere Ansicht auf den Bereich der Zündkerzen mit der Einsatzbuchse für den
Rotationsmotor aus Fig. 1 von außen.
[0023] In
Fig. 1 ist ein vollständiger Querschnitt eines Gehäuses für einen Rotationsmotor gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Der Rotationskolbenmotor umfasst das Gehäuse
1, in dem ein Kreiskolben (nicht gezeigt), wie zum Beispiel aus Wankelkreiskolbenmotoren
bekannt, umläuft.
[0024] Das Gehäuse 1 hat eine den umlaufenden Kreiskolben umschließende Gehäusewandung 11.
Innerhalb der Gehäusewandung 11 ist ein Hohlraum in der Form eines Kühlkanals 12 zum
Durchströmen von einem Kühlmedium zwischen einem Kühlmitteleinlass 122 und einem Kühlmittelauslass
121 angeordnet. Der Kühlkanal 12 hat eine vorbestimmte Breite, die aus Fig. 3 ersichtlich
wird.
[0025] In der Gehäusewandung 11 ist eine durch den Hohlraum 12 hindurch sich zwischen Aussenwand
und Innenwand des Gehäuses erstreckende Einsatzbuchse 2 angeordnet, in die jeweils
eine Zündkerze 21 eingeschraubt ist.
[0026] In der gezeigten Darstellung, wie auch in der Schnittdarstellung in Fig. 2, ist die
Einsatzbuchse 2 derart angeordnet, um mit dem Kühlmedium direkt in Kontakt zu kommen.
Dazu sind die Einsatzbuchsen durch den Hohlraum 12 hindurch geschraubt bzw. gepresst,
so dass ein (etwa in der Mitte liegender) Abschnitt mit dem durchströmenden Kühlmedium
direkt in Kontakt ist.
[0027] Im dargestellten Beispiel ist der den Kühlkanal bildende Hohlraum 12 mit einer partiell
unterbrochenen Rippe versehen.
[0028] Ein Ausschnitt des Gehäuses 1 ist in
Fig. 2 in einer Schnittansicht dargestellt. Der seitliche Ausschnitt zeigt den Bereich der
Einsatzbuchse 2 zur Aufnahme der Zündkerze (nicht dargestellt).
[0029] In dem Gehäuse 1 ist ein Hohlraum 12 zum Durchströmen von einem Kühlmedium in der
Art eines Kühlkanals ausgebildet. In der Gehäusewandung 11 durch den Hohlraum 12 hindurch
ist die Einsatzbuchse 2 für eine Zündkerze angeordnet. Die Einsatzbuchse 2 durchläuft
den Kühlkanal von oben nach unten vollständig, so dass die Einsatzbuchse über die
Gesamte Höhe des Hohlraums 12 mit dem Kühlmedium in Kontakt kommen kann.
[0030] Die Einsatzbuchse 2 ist aus einer Kupferlegierung mit hoher Wärmeleitfähigkeit. Die
Einsatzbuchse 2 hat eine Länge, die der Länge zwischen einer Innenseite und einer
Aussenseite der Gehäusewandung 11 entspricht.
[0031] Die Einsatzbuchse 2 hat einen umlaufenden Vorsprung 21. Der umlaufende Vorsprung
21 ist im eingebauten Zustand im Bereich des Hohlraums 12 und vergrößert die Kontaktfläche.
[0032] Die Einsatzbuchse 2 hat im oberen Endabschnitt eine umlaufenden Ausnehmung 22. Die
Ausnehmung 22 ist im dargestellten eingebauten Zustand mit der Gehäusewandung 11 über
die gesamte Höhe in Kontakt und bildet eine umlaufende Öffnung zur Aufnahme eines
Dichtelements 221.
[0033] Im unteren Bereich sitzt die Einsatzbuchse 2 mit einem Gewinde 23 und hat dazu einen
Aussenumfang mit einem Durchmesser entsprechend der Öffnung im Gehäuse 11, um einen
in Hinblick auf die Zündrücke gasdichten Abschluss zu erreichen.
[0034] In
Fig. 3 ist eine weitere Ansicht auf den Bereich der Zündkerzen mit den Einsatzbuchsen für
den Rotationsmotor aus Fig. 1 von Außen bzw. in einem horizontalen Schnitt durch den
Hohlraum 12. Der Hohlraum wird durch die Seitenteile des Gehäuses (oben/unten) begrenzt.
[0035] In der Gehäusewandung 11 ist der Hohlraum 12 zum Durchströmen von einem Kühlmedium
in der Art eines Kühlkanals in Umfangsrichtung ausgebildet. In der Gehäusewandung
11 durch den Hohlraum 12 hindurch ist die Einsatzbuchse 2 für eine Zündkerze 21 angeordnet.
Die Einsatzbuchse 2 durchläuft den Kühlkanal vollständig, so dass die Einsatzbuchse
2 über die Gesamte Höhe des Hohlraums 12 mit dem Kühlmedium in Kontakt kommen kann,
weshalb in dieser Darstellung Einsatzbuchse 2 und Zündkerze 21 in Ansicht dargestellt
sind.
1. Rotationskolbenmotor mit einem Gehäuse (1) und einem in dem Gehäuse umlaufenden Kreiskolben,
wobei das Gehäuse (1) eine den umlaufenden Kreiskolben umschließende Gehäusewandung
(11) umfasst, in welcher Gehäusewandung (11) ein Hohlraum (12) zum Durchströmen von
einem Kühlmedium angeordnet ist, und wobei in der Gehäusewandung (11) durch den Hohlraum
(12) hindurch eine Einsatzbuchse (2) für eine Zündkerze angeordnet ist, und wobei
die Einsatzbuchse (2) derart angeordnet ist, um mit einem den Hohlraum (12) durchströmenden
Kühlmedium direkt in Kontakt zu stehen.
2. Rotationskolbenmotor (1) nach Anspruch 1, wobei die Einsatzbuchse (2) aus einem Material
mit hoher Wärmeleitfähigkeit ist, insbesondere aus einer Kupferlegierung.
3. Rotationskolbenmotor (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Einsatzbuchse (2) eine
Länge hat, die der Länge zwischen einer Innenseite und einer Aussenseite der Gehäusewandung
(11) entspricht.
4. Rotationskolbenmotor (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einsatzbuchse
(2) mindestens einen umlaufenden Vorsprung (21) hat.
5. Rotationskolbenmotor (1) nach Anspruch 4, wobei der mindestens eine umlaufenden Vorsprung
(21) im eingebauten Zustand im Bereich des Hohlraums (12) angeordnet ist.
6. Rotationskolbenmotor (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einsatzbuchse
(2) eine umlaufenden Ausnehmung (22) hat.
7. Rotationskolbenmotor (1) nach Anspruch 6, wobei die Ausnehmung (22) im eingebauten
Zustand mit der Gehäusewandung (11) derart in Kontakt ist, um eine umlaufende Öffnung
zur Aufnahme eines Dichtelements (221) zu bilden.
8. Rotationskolbenmotor (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einsatzbuchse
(2) zumindest abschnittsweise am Aussenumfang einen Durchmesser in einer Größe und
Form, um in dem Gehäuse gasdicht befestigt zu werden.
9. Rotationskolbenmotor (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einsatzbuchse
(2) zumindest abschnittsweise am Aussenumfang ein Gewinde hat.