[0001] Die Erfindung betrifft eine Lokalspule (LC) für ein Magnetresonanztomographiesystem
(MRT-System), die einen plattenartigen Lokalspulenköper mit einer Haupterstreckungsebene
und eine Elektronikvorrichtung innerhalb des Lokalspulenkörpers aufweist, sowie ein
zugehöriges MRT-System.
[0002] MRT-Systeme sind bildgebende Vorrichtungen, die zur Abbildung eines Untersuchungsobjektes
Kernspins des Untersuchungsobjektes mit einem starken äußeren Magnetfeld ausrichten
und durch ein magnetisches Wechselfeld zur Präzession, um diese Ausrichtung, anregen.
Die Präzession bzw. Rückkehr der Spins aus diesem angeregten in einen Zustand mit
geringerer Energie wiederum erzeugt als Antwort ein magnetisches Wechselfeld, auch
als Magnetresonanzsignal bezeichnet, das über Antennen empfangen wird.
[0003] Mit Hilfe von magnetischen Gradientenfeldern wird den Signalen eine Ortskodierung
aufgeprägt, die nachfolgend eine Zuordnung von dem empfangenen Signal zu einem Volumenelement
ermöglicht. Das empfangene Signal wird dann ausgewertet und eine dreidimensionale
bildgebende Darstellung des Untersuchungsobjektes bereitgestellt. Die erzeugte Darstellung
gibt eine räumliche Dichteverteilung der Spins an.
[0004] Um das Signal-zu-Rauschverhältnis zu verbessern, und auch um durch Parallel-Abtastung
die Bilderfassung zu beschleunigen, werden zunehmend möglichst viele Empfangsantennen
in Form einer als Lokalspulenmatrix bezeichneten Antennenmatrix möglichst nahe am
Körper des Patienten angeordnet, die in einer sogenannten Lokalspule (engl.: Local
Coil, LC) angeordnet sind. Zur Übertragung der in der LC bzw. Lokalspulenmatrix empfangenen
Signale wird üblicherweise eine Kabelverbindung verwendet. Dabei wirken die Kabel
aber auch als Antennen während des Anregungspulses, sodass spezielle Sicherheitsmaßnahmen
wie Mantelwellensperren
vorgesehen werden müssen, um den Patienten nicht zu gefährden. Auch ist die Handhabung
der Kabel umständlich.
[0005] Momentan wird daher über eine Drahtlosübertragung von Bild- und Steuersignalen zwischen
dem MRT-System und der LC nachgedacht. Die hierzu verwendeten elektrischen Bauteile
in der LC benötigen sehr viel mehr elektrische Leistung als die für die drahtgebunden
LCs was in einer sehr viel höheren Wärmeentwicklung resultiert, die abgeführt werden
muss.
[0006] Für eine zukünftige drahtlose LC wird über verschiedenste digitale Verfahren nachgedacht,
bei welchen digitale Bausteine, wie beispielsweise ADC, FPGAs und Transceiver ICs,
verwendet werden. Hierbei entsteht jedoch ein punktueller Wärmehotspot, da die digitalen
Bausteine nah aneinander platziert werden müssen, damit durch Störsignale von längeren
digitalen Signal-/Bus-Leitungen der MR-Empfang der LC nicht gestört wird. Demgegenüber
steht jedoch, dass bei medizinischen Geräten die Oberflächentemperatur von berührbaren
Flächen 41°C nicht überschritten werden darf. Dies ist in entsprechenden Normen verpflichtend
festgelegt. Eine geeignete Lösung für eine drahtlose LC, die die entsprechenden Normen
erfüllen kann, gibt es jedoch nicht.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Lokalspule bereitzustellen,
deren Oberfläche im Betrieb eine normgerechte Temperatur aufweist.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende
Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
[0009] Durch einen ersten Aspekt der Erfindung ist eine Lokalspule für ein Magnetresonanztomographiesystem
bereitgestellt, die einen plattenartigen Lokalspulenkörper mit einer Haupterstreckungsebene
und eine Elektronikvorrichtung innerhalb des Lokalspulenkörpers aufweist. Erfindungsgemäß
weist die Lokalspule einen elektrisch nichtleitenden Wärmeleitkörper auf, der wärmeleitend
mit der Elektronikvorrichtung verbunden und plattenartig innerhalb des Lokalspulenkörpers
ausbildet ist, um Wärme der Elektronikvorrichtung in der Haupterstreckungsebene des
Lokalspulenkörpers zu verteilen.
[0010] Insbesondere kann es sich bei der Lokalspule (LC) um eine drahtlose LC handelt. Darunter
ist zu verstehen, dass die LC drahtlos mit einer externen Vorrichtung des MRT-Systems
kommunizieren kann. Beispielsweise können über eine bidirektionale, drahtlose Kommunikationsverbindung
zwischen der LC und der externen Vorrichtung Bildsignale und/oder Steuersignale übertragen
werden. Insbesondere kann es sich dabei um eine digitale Kommunikationsverbindung
handeln.
[0011] Die LC bzw. ein Körper der LC, hier als Lokalspulenkörper bezeichnet, ist plattenartig
ausgebildet. Insbesondere bedeutet dies, dass eine Erstreckung senkrecht zu der virtuellen
Haupterstreckungsebene wesentlich kleiner ist als Erstreckungen parallel zu der Haupterstreckungsebene.
Der plattenartige Körper kann Erhebungen, Ausbauchungen oder dergleichen aufweisen,
in der beispielsweise Komponenten der LC untergebracht sein können. Der Lokalspulenkörper,
und damit auch die Haupterstreckungsebene, können gewölbt sein, sowie Rundungen, Wellen
oder dergleichen aufweisen. Insbesondere kann die LC an eine Form von Gliedmaßen,
Rumpf oder Kopf eines Menschen oder Tieres anpassbar sein.
[0012] Die Elektronikvorrichtung ist in einem Inneren des Lokalspulenkörpers angeordnet.
Diese kann vorzugsweise lokal im Lokalspulenkörper konzentriert sein. Durch die lokale
Konzentration der Elektronikvorrichtung kann im Betrieb Wärme entstehen, die zu einer
hohen Temperatur führen kann.
[0013] Beispielsweise kann die Elektronikvorrichtung eine Leiterplatte aufweisen, auf der
mehrere elektronische Bauteile befestigt und elektrisch verbunden sein können. Beispielsweise
weist die Elektronikvorrichtung eine elektronische Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen
und digitalen Kommunikation mit der externen Vorrichtung auf. Des Weiteren kann die
Elektronikvorrichtung hierzu einen Analog Digital Converter (ADC), integrierte Schaltkreise
(IC), beispielsweise ein FPGA (Field Programmable Gate Array) oder ein Transceiver
IC, oder dergleichen aufweisen. Die Elektronikvorrichtung kann darüber hinaus eine
Steuereinheit, eine Recheneinheit, einen Energiespeicher oder dergleichen aufweisen.
[0014] Der Wärmeleitkörper ist ein elektrischer Nichtleiter bzw. ein elektrischer Isolator.
Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass der Wärmeleitkörper absolut unmagnetisch
und nicht magnetisierbar ist. Vorzugsweise kann der Wärmeleitkörper aus einem wärmeleitfähigen
Kunststoff bestehen, wobei das Material bzw. die Partikel, die in den Kunststoff eingebracht
sind, elektrisch nichtleitend und unmagnetisch sind. Der Wärmeleitkörper kann starr
oder verformbar ausgebildet sein.
[0015] Der Wärmeleitkörper ist wärmeleitend, insbesondere kontaktierend, mit der Elektronikvorrichtung
verbunden, sodass vorzugsweise Wärme mittels Wärmeleitung von der Elektronikvorrichtung
über den Wärmeleitkörper abgeführt werden kann. Dies hat zu Folge, dass eine Temperatur
an der Oberfläche der Lokalspule in einem Bereich der Elektronikvorrichtung einen
vorgegebenen Grenzwert nicht übersteigt.
[0016] Der Wärmeleitkörper ist plattartig innerhalb des plattenartigen Lokalspulenkörpers
ausgebildet, vorzugsweise in der Haupterstreckungsebene des Lokalspulenkörpers. Insbesondere
bedeutet dies, dass eine Erstreckung des Wärmeleitkörpers senkrecht zu der virtuellen
Haupterstreckungsebene wesentlich kleiner ist als Erstreckungen parallel zu der Haupterstreckungsebene.
Dadurch kann erreicht werden, dass die Wärme der Elektronikvorrichtung im Wesentlichen
in der Haupterstreckungsebene des Lokalspulenkörpers verteilt wird. In der Folge kann
die Temperatur der Oberfläche der Lokalspule, insbesondere einer Ober- und Unterseite
der Lokalspule, im Bereich der Elektronikvorrichtung unterhalb eines vorgegebenen
Grenzwertes gehalten werden.
[0017] Beispielsweise kann der Wärmeleitkörper innerhalb eines Abschnittes des Lokalspulenkörpers
oder im Wesentlichen innerhalb des gesamten Lokalspulenkörpers ausgebildet sein.
[0018] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine Temperatur an der Oberfläche,
im Speziellen im Bereich der Elektronikvorrichtung, die Grenztemperatur, beispielsweise
41 °C, im Betrieb nicht übersteigt. Vorteilhaft kann durch die Erfindung, im Speziellen
durch die optimierte Form des Wärmeleitkörpers, die Wärme in der Haupterstreckungsebene
so verteilt werden, sodass eine Temperaturverteilung an der Oberfläche der Lokalspule
gleichmäßig ist.
[0019] Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile
ergeben.
[0020] Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Elektronikvorrichtung von dem Wärmeleitkörper
umschlossen ist. Der Wärmeleitkörper kann die Elektronikvorrichtung vollständig umschließen.
Unter umschlossen kann verstanden werden, dass der Wärmeleitkörper die Elektronikvorrichtung
kontaktierend umgibt. Dies hat den Vorteil, dass die Wärme von der Elektronikvorrichtung
lediglich in den Wärmeleitkörper geleitet werden kann. Somit kann die Wärme verbessert
verteilt werden und nicht anderweitig an die Oberfläche dringen.
[0021] Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Elektronikvorrichtung, in der Haupterstreckungsebene
betrachtet, in einer Mitte des Wärmeleitkörpers angeordnet ist. Die Mitte kann insbesondere
eine Fläche bzw. ein Raum um einen geometrischen Mittelpunkt des Wärmeleitkörpers
in der Haupterstreckungsebene sein.
[0022] Eine Anordnung der Elektronikvorrichtung in der Erstreckung senkrecht zu der Haupterstreckungsebene
ist durch die Anordnung in der Mitte nicht beschränkt. Vorzugsweise kann die Elektronikvorrichtung,
senkrecht zu der Haupterstreckungsebene betrachtet, in einem Zentrum des Wärmeleitkörpers
angeordnet sein. Das Zentrum kann insbesondere eine Fläche bzw. ein Raum um ein geometrisches
Zentrum des Wärmeleitkörpers senkrecht zu der Haupterstreckungsebene sein. Alternativ
kann der Wärmeleitkörper zum Zentrum versetzt angeordnet werden.
[0023] Die Anordnung in der Mitte hat den Vorteil, dass die Wärme gleichmäßig verteilt werden
kann. Insbesondere verteilt sich somit die Wärme in entgegengesetzten Richtungen in
der Haupterstreckungsebene gleich.
[0024] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Wärmeleitkörper in der Haupterstreckungsebene
diskusförmig ausgebildet ist. Bevorzugt nimmt eine Höhe des Wärmeleitkörpers senkrecht
zu der Haupterstreckungsebene von der Mitte weg abnimmt.
[0025] Insbesondere kann in dem Bereich der Elektronikvorrichtung die Höhe des Wärmeleitkörpers
zunächst konstant sein und erst dann nach außen hin abnehmen. Der Wärmeleitkörper
ist quasi nach außen verjüngend ausgebildet.
[0026] Die Form des Wärmeleitkörpers ist dadurch ideal für einen optimalen Wärmefluss in
der Haupterstreckungsebene geformt. Dadurch kann die Wärme ist der Ebene gleichmäßig
verteilt werden. Insbesondere kann sich ein abfallender Temperaturgradient senkrecht
zu der Haupterstreckungsebene hin ausbilden, sodass die Wärme gleichmäßig über die
gesamte Oberfläche der LC abstrahlen kann.
[0027] Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Lokalspule eine Wärmeisolationsschicht aufweist,
die den Wärmeleitkörper zumindest teilweise umschließt.
[0028] Insbesondere kann die Wärmeisolationsschicht ober- und/oder unterseitig an der LC
ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Wärmleitkörper vollständig in der Wärmeisolationsschicht
ausgebildet sein, wobei die Wärmeisolationsschicht den Wärmeleitkörper vollständig
umhüllt. Somit kann vorteilhaft gewährleistet werden, dass die Temperatur an der Oberfläche
nicht über den vorgegebenen Temperaturgrenzwert ansteigt. Insbesondere kann die Wärmeisolationsschicht
gleichmäßig dick ausgebildet sein. Vorzugsweise kann die Wärmeisolationsschicht gerade
so dick sein, dass die Temperatur an der Oberfläche gleichmäßig verteilt ist und unterhalb
des Temperaurgrenzwertes liegt.
[0029] Insbesondere ist die Wärmeisolationsschicht elektrisch nichtleitend und nicht magnetisierbar.
Vorteilhafterweise hat die Wärmeisolationsschicht keinen Einfluss auf die MRT. Beispielsweise
umfasst die Wärmeisolationsschicht einen Dämmstoff.
[0030] Eine Ausführungsform sieht vor, dass eine Dicke der Wärmeisolationsschicht senkrecht
zu der Haupterstreckungsebene von der Mitte des Wärmeleitkörpers weg abnimmt.
[0031] Die Dicke ist folglich in einer senkrechten Richtung zu der Haupterstreckungsebene
definiert. Besonders in der Mitte des Wärmeleitkörpers, in welcher sich die Elektronikvorrichtung
vorzugsweise befinden kann, kann die Dicke der Wärmeisolationsschicht im Vergleich
dicker ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass in dem Bereich, indem die Wärme
gebildet wird, die Oberfläche der LC senkrecht zur Haupterstreckungsebene am Meisten
abgeschirmt ist. Dadurch wird der Wärmefluss quasi entlang der Haupterstreckungsebene
gelenkt und in dieser gleichmäßig verteilt. Besonders vorteilhaft kann somit eine
gleichmäßige Temperaturverteilung an der Oberfläche der LC unterhalb des Temperaturgrenzwertes
erreicht werden.
[0032] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Wärmeleitkörper unterhalb des Elektronikvorrichtung
dicker ist als oberhalb der Elektronikvorrichtung. Insbesondere ist ein zur Unterseite
gerichteter Anteil des Wärmeleitkörpers dicker als ein zur Oberseite gerichteter Anteil.
[0033] Vorzugsweise kann die Unterseite dafür vorgesehen sein, den Körper eines Menschen
zu kontaktieren, wohingegen die Oberseite von Luft umgeben sein kann. Durch die, senkrecht
zur Haupterstreckungsebene betrachtet, asymmetrische Verteilung des Wärmeleitkörpers
kann somit gezielt die Wärme zu der Oberseite gelenkt werden, sodass die Wärme über
die Oberfläche der Oberseite abstrahlen und/oder konvektiv in die Luft übergehen kann.
Dies hat zudem den Vorteil, dass sich die Wärme an der Unterseite nicht staut und
somit sich an der Oberfläche der Unterseite, die den Körper des Menschen kontaktieren
kann, keine überhöhte Temperatur einstellen kann.
[0034] Vorzugsweise kann die Isolationsschicht an der Unterseite dicker sein, sodass ein
Wärmefluss durch die Oberfläche an der Unterseite gegenüber der Oberseite reduziert
ist. Dadurch kann ein Überhitzen der Unterseite unterbunden werden.
[0035] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Wärmeleitkörper ein Scharnier aufweist,
das dazu ausgebildet ist, einen Winkel im Wärmeleitkörper anzupassen.
[0036] Die LC soll vorzugsweise so ausgebildet sein, sich einer Körperform des Menschen
anpassen bzw. anschmiegen zu können, beispielsweise einen Rumpf, einem Arm, einem
Kopf oder dergleichen. Dazu muss der Lokalspulenkörper flexibel ausgebildet sein,
um in der Form anpassbar zu sein. Gerade durch einen starren Wärmeleitkörper kann
diese Flexibilität mit zunehmender Größe des Wärmeleitkörpers reduziert werden. Um
die Flexibilität der LC dennoch gewährleisten zu können, weist der Wärmeleitkörper
das Scharnier bzw. zumindest ein Scharnier bzw. mehrere Scharniere auf.
[0037] Mittels des Scharniers kann der Winkel in der Haupterstreckungsebene im Wärmeleitkörper,
und damit in der LC, angepasst bzw. eingestellt werden. Somit kann die LC vorteilhaft
an den Körper des Menschen angepasst werden.
[0038] Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Scharnier eine Rastvorrichtung aufweist,
welches dazu ausgebildet ist, den Winkel festzustellen.
[0039] Insbesondere kann mittels der Rastvorrichtung das Scharnier in Stufen oder stufenlos
eingerastet bzw. festgestellt werden. Dadurch kann vorteilhaft gewährleistet werden,
dass eine Form der flexiblen LC fest eingestellt werden kann und sich somit während
des Betriebes nicht verändert.
[0040] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Wärmeleitkörper verformbar ist. Insbesondere
kann ein Material des Wärmeleitkörpers verformbar sein. Insbesondere kann der Wärmeleitkörper
unter Normalbedingungen, d.h. bei Raumtemperatur, verformbar sein.
[0041] Unter verformbar kann verstanden werden, dass der Wärmeleitkörper gummiartig flexibel
ist. Insbesondere kann der Wärmeleitkörper bis zu einer Grenze elastisch verformbar
sein. Darüber hinaus kann der Wärmeleitkörper plastisch verformbar sein. Insbesondere
kann der Wärmeleitkörper einen verformbaren Kunststoff aufweisen, beispielsweise eine
Verbindung aus thermoplastischen Elastomeren (TPE).
[0042] Eine Ausführungsform sieht vor, dass der Lokalspulenkörper zumindest zwei beweglich
miteinander verbundene Abschnitte aufweist. Insbesondere können eine Vielzahl von
Abschnitten des Lokalspulenkörpers beweglich miteinander verbunden sein und im Wesentlichen
in der Haupterstreckungsebene nebeneinander ausgebildet sein. Beispielsweise kann
in jedem der Abschnitte jeweils eine Elektronikvorrichtung und/oder jeweils ein Wärmeleitkörper
ausgebildet sein, sodass die LC zumindest zwei Elektronikvorrichtungen und/oder zumindest
zwei Wärmeleitkörper umfassen kann.
[0043] Bevorzugt ist der Wärmeleitkörper über mehrere Abschnitte hinweg ausgebildet. Beispielsweise
weist der Wärmeleitkörper hierzu die Scharniere auf und/oder ist verformbar ausgebildet,
sodass sich eine Beweglichkeit zwischen den Abschnitten gewährleistet sein kann. Insbesondere
kann ein Wärmeleitkörper die Wärme von mehreren, jeweils einem je Abschnitt, Elektronikvorrichtungen
aufnehmen und in der Haupterstreckungsebene verteilen.
[0044] Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Elektronikvorrichtung ein Gehäuse aufweist,
wobei innerhalb des Gehäuses die Elektronikvorrichtung eine Leiterplatte mit einer
elektronischen Komponente aufweist.
[0045] Insbesondere sind die elektronischen Komponenten auf der Leiterplatte in dem Gehäuse
konzentriert, sodass eine magnetische Wechselwirkung mit dem MRT-System reduziert
ist. Die elektronischen Komponenten, die beispielsweise den ADC, ICs, die Steuereinheit,
die Recheneinheit, einen Energiespeicher oder dergleichen aufweisen. Innerhalb des
Gehäuses kann Luft eingeschlossen sein, die die Wärme gleichmäßig im Gehäuse verteilt
ist.
[0046] Das Gehäuse kann vorzugsweise aus einem wärmeleitenden, elektrisch nichtleitenden
Material sein und dadurch besonders vorteilhaft die Wärme der Elektronikvorrichtung
an den Wärmeleitkörper abgeben. Vorzugsweise kann das Gehäuse von dem Wärmeleitkörper
zumindest teilweise oder vollständig umgeben sein. Mittels dem Gehäuse kann die Wärme
somit vorteilhaft an den Wärmeleitkörper abgegeben werden.
[0047] Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Gehäuse mit dem Wärmeleitkörper verklebt
ist. Beispielsweise das Gehäuse auf dem Wärmeleitkörper mittels einer Klebschicht
zwischen dem Gehäuse und dem Wärmeleitkörper aufgeklebt sein. Insbesondere kann eine
solche Verbindung zwischen dem Gehäuse und einem starren Wärmeleitkörper vorteilhaft
sein. Die Klebschicht kann insbesondere besonders wärmeleitend sein, wie beispielsweise
eine Wärmeleitpaste. Dadurch kann vorteilhaft gewährleistet werden, dass der Wärmefluss
von dem Gehäuse zum Wärmeleitkörper besonders effektiv ist.
[0048] Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Gehäuse mit dem Wärmeleitkörper mittels
einer Klemmverbindung verbunden ist.
[0049] Insbesondere kann das Gehäuse starr und der Wärmeleitkörper gummiartig flexibel sein,
sodass eine Klebeverbindung keinen dauerhaften Halt bieten könnte. Insbesondere kann
hierzu eine mechanische Verbindung in Ausbildung der Klemmverbindung vorteilhaft sein.
Die Klemmverbindung umfasst insbesondere elektrisch nichtleitende Bauteile.
[0050] Beispielsweise kann die Klemmverbindung eine erste Platte und eine zweite Platte
aufweisen. Zwischen der ersten Platte und der zweiten Platte kann sich der bewegliche,
plattenartige Wärmeleitkörper befinden. Die Platten schließen quasi den Wärmeleitkörper
sandwichartig, ober- und unterseitig, ein.
[0051] Die erste Platte kann mit dem Gehäuse fest verbunden, beispielsweise verschraubt,
oder Teil des Gehäuses sein. Die zweite Platte kann beispielsweise über einen bzw.
mehrere Abstandshalter mit der ersten Platte fest verbunden, beispielsweise verschraubt
sein. Die Abstandshalter können insbesondere einen Abstand senkrecht zur Haupterstreckungsebene
ausbilden, wobei innerhalb des Abstandes der Wärmeleitkörper eingeklemmt bzw. eingepresst
sein kann. Eine solche Verbindung hat den Vorteil, dass selbst bei einem beweglichen
Wärmeleitkörper eine feste und dauerhaft Verbindung gewährleistet sein kann.
[0052] Durch einen zweiten Aspekt der Erfindung ist ein Magnetresonanztomographiesystem
(MRT-System) bereitgestellt. Das MRT-System umfasst zumindest die erfindungsgemäße
Lokalspule.
[0053] In den Figuren zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer erfindungsgemäßen Lokalspule
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
- FIG 2
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes eines Wärmeleitkörpers mit einem
Scharnier;
- FIG 3
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer erfindungsgemäßen Lokalspule
in einem geradwinkligen Zustand;
- FIG 4
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer erfindungsgemäßen Lokalspule
in einem abgewinkelten Zustand;
- FIG 5
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer erfindungsgemäßen Lokalspule
gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform;
- FIG 6
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer erfindungsgemäßen Lokalspule
an einem Körper eines Menschen;
- FIG 7
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanztomographiesystems
gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
[0054] Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen
Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende
Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander
weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination
als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind.
[0055] Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits
beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar. In den Figuren bezeichnen gleiche
Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
[0056] In FIG 1 ist eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer erfindungsgemäßen
Lokalspule (LC) 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform gezeigt. Die LC 1 weist
einen plattenartigen Lokalspulenkörper 10 mit einer Haupterstreckungsebene E auf,
sowie eine Elektronikvorrichtung 4 innerhalb des Lokalspulenkörpers 10. Erfindungsgemäß
weist die LC 1 einen elektrisch nichtleitenden Wärmeleitkörper 3 auf, der wärmeleitend
mit der Elektronikvorrichtung 4 verbunden und plattenartig innerhalb des Lokalspulenkörpers
10 ausbildet ist, um Wärme der Elektronikvorrichtung 4 in der Haupterstreckungsebene
E des Lokalspulenkörpers 10 zu verteilen.
[0057] Die Elektronikvorrichtung 4 kann ein Gehäuse 9 aufweisen, welches eine Leiterplatte
11 sowie elektronische Komponenten 12 kompakt einschließt. Vorzugsweise ist die Elektronikvorrichtung
4, bzw. die elektronischen Komponenten 12 kompakt in einer Einheit verbaut, damit
durch Störsignale von längeren digitalen Signal-/Bus-Leitungen zwischen den Komponenten
12 bzw. auf der Leiterplatte 11 der Magnetresonanz(MR)-Empfang der LC 1 nicht gestört
wird.
[0058] Insbesondere kann die Elektronikvorrichtung 4 elektronische Komponenten 12 zur drahtlosen
Verbindung mit einem MRT-System 2 aufweisen wie beispielsweise ein ADC, FPGAs und
Transceiver ICs. Derartige Komponenten 12 benötigen im Vergleich zu drahtgebundenen
LCs eine weit höhere Leistung, insbesondere um etwa einen Faktor 10, beispielsweise
eine erhöhte Leistung von 0,5 Watt auf 5 Watt. Diese erhöhte Leistung wird größtenteils
in Wärme umgesetzt werden, sodass eine Temperatur der Elektronikvorrichtung 4 in einem
aktiven Betrieb ansteigt. Die Leiterplatte 11 kann insbesondere signaltechnisch mit
einem Spulenabschnitt 14 der LC 1 verbunden sein, mittels welchem MR-Signale empfangen
werden können. Das empfangene MR-Signal kann entsprechend von der Elektronikvorrichtung
4 verarbeitet und drahtlos an das MRT-System 2 gesendet werden. Insbesondere kann
die LC 1 eine Vielzahl von Spulenabschnitten 14 aufweisen, die sich im Wesentlichen
parallel zu der Haupterstreckungsebene E erstrecken.
[0059] Im gezeigten Beispiel ist die Elektronikvorrichtung 4, insbesondere das Gehäuse 9,
von dem Wärmeleitkörper 3 vollständig umschlossen, sodass sich das Gehäuse 9 in einem
Inneren des Wärmeleitkörpers 3 befindet. Das Gehäuse 9 ist insbesondere nicht magnetisch
bzw. nicht magnetisierbar, jedoch aus einem wärmeleitenden Material. Das Gehäuse 9
ist vorzugsweise wärmeleitend mit dem Wärmeleitkörper 3 verbunden, sodass eine Wärmefluss
16 der erzeugten Wärme der Elektronikvorrichtung besonders günstig abgeführt werden
kann. Das Gehäuse 9 kann beispielsweise mit dem Wärmeleitkörper 3 verklebt sein.
[0060] Der Wärmeleitkörper 3 ist insbesondere nicht magnetisch bzw. nicht magnetisierbar,
um das MR-Signal nicht zu stören. Beispielsweise umfasst der Wärmeleitkörper 3 einen
wärmeleitfähigen Kunststoff, vorzugsweise ohne metallische Partikel. Der Wärmeleitkörper
3 kann starr oder verformbar ausgebildet sein.
[0061] Der Wärmeleitkörper 3 kann in einem ersten, plattenartigen Abschnitt 7 der LC 1 plattenartig
ausgebildet sein. In einem zweiten, plattenartigen Abschnitt 8 kann ein weiterer Wärmeleitkörper
3 ausgebildet sein, innerhalb welchem eine weitere Elektronikvorrichtung eingeschlossen
sein kann. Der erste Abschnitt 7 und der zweite Abschnitt 8 können insbesondere über
eine flexible Verbindung 15 beweglich miteinander verbunden sein, sodass sich die
LC 1 flexibel auf einen menschlichen Körper anschmiegen lässt.
[0062] Insbesondere kann die Elektronikvorrichtung 4 in einer Mitte M des Wärmeleitkörpers
angeordnet sein. Unter der Mitte M kann insbesondere ein mittiger Bereich in der Haupterstreckungsebene
E verstanden werden. Somit kann sich der Wärmefluss 16 optimal in alle Richtungen
in der Haupterstreckungsebene E ausbreiten.
[0063] Der Wärmeleitkörper 3 weist insbesondere eine Höhe H auf, welche sich senkrecht zur
Haupterstreckungsebene E erstreckt. Die Höhe H ist hierbei wesentlich kleiner ausgebildet
als Ausmaße des Wärmeleitkörpers 3 in der Haupterstreckungsebene E. Die Höhe H kann
insbesondere in einem Verlauf entlang der Haupterstreckungsebene E veränderlich sein.
Vorzugsweise nimmt die Höhe H von der Mitte M weg ab, sodass der Wärmeleitkörper 3
diskusartig ausgebildet sein kann. In der Mitte M, in der die Elektronikvorrichtung
4 ausgebildet sein kann, kann die Höhe H im Wesentlichen konstant sein.
[0064] Durch die spezielle Form des Wärmeleitkörpers 3 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
kann der Wärmefluss 16 besonders günstig in der Haupterstreckungsebene E verteilt
werden. Die Pfeile, die den Wärmefluss 16 zeigen, sind hierbei lediglich schematisch
dargestellt. Die Wärme kann hierbei über den gesamten Wärmeleitkörper 3 verteilt werden.
Insbesondere kann der Wärmeleitkörper 3 in der Mitte M höher ausgebildet sein, damit
ein größerer Wärmefluss 16 ermöglicht wird. Von der Mitte M weg wird die Höhe H immer
kleiner, da auch der Wärmefluss 16 durch Entwärmung über eine Oberfläche 17 der LC
1 reduziert wird. Insbesondere kann die Wärme über die Oberfläche 17 abgestrahlt und/oder
an die Umgebung abgegeben werden.
[0065] Durch die begünstigte, gleichmäßige Verteilung der Wärme in dem Wärmeleitkörper 3
kann eine Temperatur an der Oberfläche 17gleichmäßig verteilt sein. Insbesondere kann
mittels der erfindungsgemäßen LC 1 erreicht werden, dass die Temperatur an der Oberfläche
17, insbesondere konzentriert an einem Temperatur-Hot-Spot in der Mitte M, nicht über
einen vorgegebenen Temperaturgrenzwert tritt.
[0066] Der Effekt der gleichmäßigen Verteilung der Wärme kann insbesondere durch eine Wärmeisolationsschicht
5 der LC 1 unterstützt werden, die den Wärmeleitkörper 3 zumindest teilweise, insbesondere
unter- und/oder oberseitig umschließt. Die Wärmeisolationsschicht 5 kann beispielsweise
einen wärmeisolierenden Schaumstoff umfassen.
[0067] Vorzugsweise kann die Wärmeisolationsschicht 5 an der Mitte M ausgebildet sein, sodass
der Wärmefluss entlang Haupterstreckungsebene begünstigt wird. Dadurch kann erreicht
werden, dass die Temperatur in der Mitte M, also dort, wo die Wärme entsteht, an der
Oberfläche unterhalb des Temperaturgrenzwertes bleibt.
[0068] Vorzugsweise kann die Wärmeisolationsschicht 5 den Wärmeleitkörper 3 vollständig
umschließen. Insbesondere kann die Wärmeisolationsschicht 5 entlang der Haupterstreckungsebene
E eine senkrecht zur Haupterstreckungsebene E veränderliche Dicke D aufweisen. Bevorzugt
kann die Dicke D von der Mitte M des Wärmeleitkörpers 3 weg abnehmen, sodass der Effekt
der Wärmeverteilung in der Haupterstreckungsebene E weiter begünstigt wird.
[0069] Beispielsweise kann eine Unterseite 18 der LC 1, insbesondere die Oberfläche 17 der
Unterseite 18, dafür vorgesehen sein, im Betrieb den menschlichen Körper zu kontaktieren.
Beispielsweise kann eine Oberseite 19 der LC 1, insbesondere die Oberfläche 17 der
Oberseite 19, dafür vorgesehen sein, im Betrieb von Luft umgeben zu sein. Folglich
kann es wünschenswert sein, dass der Wärmeleitkörper an der Oberseite 19 höher als
an der Unterseite 18 ausgebildet ist, sodass die Wärme bevorzugt zur Oberseite 19
gelenkt wird. Somit wird die Wärme weg vom menschlichen Körper hin zur Umgebungsluft
gelenkt, sodass sich die Wärme nicht am menschlichen Körper staut, sondern über die
Umgebungsluft abgeführt werden kann. Dieser Effekt kann beispielsweise unterstützt
werden, indem die Isolationsschicht 5 an der Unterseite 18 dicker als an der Oberseite
19 ausgebildet ist.
[0070] FIG 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnittes des Wärmeleitkörpers
3 mit einem Scharnier 6. Mittels des Scharniers 6 kann beispielsweise ein Winkel α
in der Haupterstreckungsebene E eingestellt werden. Eine Verstellachse des Scharniers
6 verläuft dementsprechend vorzugsweise in der Haupterstreckungsebene E. Das Scharnier
6 kann insbesondere aus demselben Material wie der Wärmeleitkörper 6 gebildet sein
und somit begünstigt Wärme leiten.
[0071] In FIG 3 ist eine schematische Darstellung eines Ausschnittes der LC 1 gezeigt, wobei
der Wärmeleitkörper 3 das Scharnier 6 in einem geradwinkligen Zustand zeigt. Der Winkel
α kann hierbei genau oder in etwa 180° entsprechen. Beispielsweise kann der Winkel
α über eine Rastvorrichtung (nicht gezeigt) festgestellt werden, insbesondere in Stufen
oder stufenlos.
[0072] In dem gezeigten Beispiel kann die Elektronikvorrichtung 4 auf dem Wärmeleitkörper
3 angeordnet sein. Beispielsweise kann die Elektronikvorrichtung 4 von der Wärmeisolationsschicht
5 umschlossen sein, sodass die Wärme lediglich einseitig von der Elektronikvorrichtung
4 in den Wärmeleitkörper 3 gelenkt geführt wird.
[0073] FIG 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnittes der LC 1, wobei der
Wärmeleitkörper 3 das Scharnier 6 in einem abgewinkelten Zustand zeigt. Beispielsweise
entspricht der Winkel α einem Winkel von etwa 140°, sodass die LC 1 beispielsweise
an einen Rumpf oder dergleichen angelegt werden kann.
[0074] In FIG 5 ist eine schematische Darstellung eines der LC 1 gezeigt, wobei hierbei
ein Wärmeleitkörper 3, umfassend einen beweglichen Kunststoff 20 und ein Wärmeleitkörper
3, umfassend einem starren Kunststoff 21. Unter dem beweglichen Kunststoff 20 kann
insbesondere ein gummiartig flexibler Kunstostoff verstanden werden, und/oder ein
elastisch und/oder plastisch verformbarer Kunststoff, beispielsweise eine Verbindung
aus thermoplastischen Elastomeren (TPE). Im gezeigten Beispiel umschließt der starre
Kunststoff 21 das Gehäuse 9 der Elektronikvorrichtung 4. Zur Verbindung des starren
Kunststoffes 21 mit dem beweglichen Kunststoff 20 kann eine Klemmverbindung 13 vorgesehen
sein.
[0075] Die Klemmverbindung 13 kann eine erste Platte 30 und eine zweite Platte 31 aufweisen.
Zwischen der ersten Platte 30 und der zweiten Platte 31 kann sich beispielsweise der
bewegliche, plattenartige Wärmeleitkörper 3, 20 befinden. Die Platten 30, 31 schließen
quasi den Wärmeleitkörper 3, 20 sandwichartig, ober- und unterseitig, ein.
[0076] Die erste Platte 30 kann mit dem starren Kunststoff 21 fest verbunden, beispielsweise
verklebt oder verschraubt sein. Die zweite Platte 31 kann beispielsweise über einen
bzw. mehrere Abstandshalter 32 mit der ersten Platte 30 fest verbunden, beispielsweise
verschraubt sein. Die Abstandshalter 32 können insbesondere einen Abstand senkrecht
zur Haupterstreckungsebene E ausbilden, wobei innerhalb des Abstandes der Wärmeleitkörper
3, 20 eingeklemmt bzw. eingepresst sein kann. Eine solche Verbindung hat den Vorteil,
dass selbst bei einem beweglichen Wärmeleitkörper 3, 20 eine feste und dauerhaft Verbindung
gewährleistet sein kann.
[0077] In FIG 6 ist eine schematische Darstellung eines Ausschnittes LC 1 an einem Körper
eines Patienten 22. Beispielsweise liegt die LC 1 an einem Rumpf 23 und an zwei Armen
24 des Patienten 22 an, wobei der Patient 22 auf einer Patientenliege 25 liegt. Der
Wärmeleitkörper 3 aus beweglichem Kunststoff 20 kann sich hierbei entlang der Haupterstreckungsebene
E und über mehrere Abschnitte 7, 8 des Lokalspulenkörpers 10 der LC 1 erstrecken.
Der Lokalspulenkörper 10 kann beispielsweise aufgrund des beweglichen Wärmeleitkörpers
3, 20 dazu ausgebildet sein, sich an den Patienten 22 anzuschmiegen.
[0078] Beispielsweise weist jeder der Abschnitte 7, 8 eine Elektronikvorrichtung 4 mit einem
Gehäuse 9 auf, die beispielsweise mittels der Klemmvorrichtung 13 (nicht gezeigt)
mit dem Wärmeleitkörper 3, 20 verbunden sind.
[0079] FIG 7 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen MRT-Systems 2 gemäß
einer beispielhaften Ausführungsform. Das MRT-System 2 kann die erfindungsgemäße LC
1 aufweisen. Darüber hinaus kann das MRT-System 2 eine Magneteinheit 26, sowie eine
Steuereinrichtung 27 mit einem Sende- und Empfangsmodul 28 aufweisen.
[0080] In einem Patiententunnel 29 der Magneteinheit 26 liegt beispielsweise der Patient
22 auf der Patientenliege 25, wobei auf dem Rumpf des Patienten 22 die LC 1 liegt.
Die LC 1 kann insbesondere keine Verbindungskabel mit LC-externen Geräte aufweisen.
Die LC 1 kann insbesondere über eine drahtlose Verbindung mit der Steuereinrichtung
27, insbesondere mit dem Sende- und Empfangsmodul 28 verbunden sein, worüber Bild-
und/oder Steuersignale übertragen werden können. Eine drahtlose LC 1 benötigt eine
um ein Vielfaches höhere Leistung als eine drahtgebundene LC, sodass die in Wärme
umgewandelte Leistung durch den erfindungsgemäßen Wärmeleitkörper 3 verteilt wird.
[0081] Insgesamt zeigt die Erfindung eine Möglichkeit zur Wärmeabführung für drahtlose (engl.
wireless) MRT-Lokalspulen.
1. Lokalspule (1) für ein Magnetresonanztomographiesystem (2), aufweisend
einen plattenartigen Lokalspulenkörper (10) mit einer Haupterstreckungsebene (E),
und
eine Elektronikvorrichtung (4) innerhalb des Lokalspulenkörpers (10),
gekennzeichnet durch
- einen elektrisch nichtleitenden Wärmeleitkörper (3), der wärmeleitend mit der Elektronikvorrichtung
(4) verbunden und plattenartig innerhalb des Lokalspulenkörpers (10) ausbildet ist,
um Wärme der Elektronikvorrichtung (4) in der Haupterstreckungsebene (E) des Lokalspulenkörpers
(10) zu verteilen.
2. Lokalspule (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronikvorrichtung (4) von dem Wärmeleitkörper (3) umschlossen ist.
3. Lokalspule (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronikvorrichtung (4), in der Haupterstreckungsebene (E) betrachtet, in einer
Mitte (M) des Wärmeleitkörpers (3) angeordnet ist.
4. Lokalspule (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Höhe (H) des Wärmeleitkörpers (3) senkrecht zu der Haupterstreckungsebene (E)
von der Mitte (M) weg abnimmt, wobei insbesondere der Wärmeleitkörper (3) in der Haupterstreckungsebene
(E) diskusförmig ausgebildet ist.
5. Lokalspule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Wärmeisolationsschicht (5), die den Wärmeleitkörper (3) zumindest teilweise
umschließt.
6. Lokalspule (1) nach Anspruch 3 oder 4 und Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke (D) der Wärmeisolationsschicht (5) senkrecht zu der Haupterstreckungsebene
(E) von der Mitte (M) des Wärmeleitkörpers (3) weg abnimmt.
7. Lokalspule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitkörper (3) unterhalb des Elektronikvorrichtung (4) dicker ist als oberhalb
der Elektronikvorrichtung (4).
8. Lokalspule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitkörper (3) ein Scharnier (6) aufweist, das dazu ausgebildet ist, einen
Winkel (α) im Wärmeleitkörper (3) anzupassen.
9. Lokalspule (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (6) eine Rastvorrichtung aufweist, welches dazu ausgebildet ist, den
Winkel (α) festzustellen.
10. Lokalspule (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeleitkörper (3) verformbar ist.
11. Lokalspule (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lokalspulenkörper (10) zumindest zwei beweglich miteinander verbundene Abschnitte
(7, 8) aufweist, wobei der Wärmeleitkörper (3) über die zumindest zwei Abschnitte
(7, 8) hinweg ausgebildet ist.
12. Lokalspule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronikvorrichtung (4) ein Gehäuse (9) aufweist, wobei innerhalb des Gehäuses
(9) die Elektronikvorrichtung (4) eine Leiterplatte (11) mit einer elektronischen
Komponente (12) aufweist.
13. Lokalspule (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (9) mit dem Wärmeleitkörper (3) verklebt ist.
14. Lokalspule (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (9) mit dem Wärmeleitkörper (3) mittels einer Klemmverbindung (13) verbunden
ist.
15. Magnetresonanztomographiesystem (2), umfassend eine Lokalspule (1) nach einem der
vorherigen Ansprüche.