GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zum elektrischen Verbinden
eines Busteilnehmers an ein differentielles Bussystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem einen elektrischen differentiellen Bussteckverbinder
für ein differentielles Bussystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine elektrische differentielle Steckverbinderanordnung
für ein differentielles Bussystems mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich einen elektrischen differentiellen
Gegensteckverbinder einer elektrischen differentiellen Steckverbinderanordnung für
ein differentielles Bussystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0005] Differentielle Bussysteme sind in vielen Anwendungsfeldern, beispielsweise in der
Industrie, im Automobil oder im Büro, zur Datenübertragung zwischen mehreren Busteilnehmern
im Einsatz. Das Leitungssystems eines differentielles Bussystems umfasst im Wesentlichen
eine differentielle Hauptleitung, von der für jeden Busteilnehmer jeweils eine differentielle
Stichleitung abgeht. Alternativ kann der Busteilnehmer auch direkt an der differentiellen
Hauptleitung ohne Zwischenschaltung einer differentiellen Stichleitung angeschlossen
sein. Es kommen sowohl geschirmte Leitungen als auch nicht geschirmte Leitungen zum
Einsatz.
[0006] Aus Fig. 1A geht ein Ersatzschaltbild für ein differentielles Bussystem hervor. Die
Übertragungscharakteristik des differentiellen Bussystems ergibt sich hierbei nicht
nur aus den ohmschen Leitungsbelägen R
H und G
H, den kapazitiven Leitungsbelägen C
H und den induktiven Leitungsbelägen L
H der einzelnen Leitungsabschnitte, sondern auch aus den Eingangsimpedanz jedes Busteilnehmers
TN. Die Eingangsimpedanz eines Busteilnehmers TN, d. h. einer elektronischen Baugruppe,
ergibt sich aus einem Ersatzschaltbild bestehend aus einem ohmschen Eingangswiderstand
R
dev, einer parasitären Kapazität C
dev und einer parasitären Induktivität L
dev am differentiellen Eingang des Busteilnehmers TN. Im Ersatzschaltbild der Fig. 1A
ist der in der linken Hälfte dargestellte Busteilnehmer TN direkt an der Hauptleitung
des Bussystems angeschlossen, während der in der rechten Hälfte dargestellte Busteilnehmer
TN über eine Stichleitung mit dem ohmschen Leitungsbelag R
S und Gs, dem kapazitiven Leitungsbelag C
S und dem induktiven Leitungsbelag L
S an die Hauptleitung des Bussystems angeschlossen ist.
[0007] Insbesondere die parasitäre Kapazität C
dev am differentiellen Eingang einer elektronischen Baugruppe, die aus den parasitären
Eigenschaften der realer Bauelemente der elektronischen Baugruppe von den technischen
Eigenschaften der zugehörigen idealen Bauelements resultieren, verzerrt den Wellenwiderstand
des differentiellen Buses deutlich. Die parasitäre Kapazität C
dev kann zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften des Bussystems gemäß Fig. 1B
durch eine zusätzliche Induktivität Lc in den beiden Hauptleitern des differentiellen
Bussystems kompensiert werden. Hierzu werden üblicherweise entsprechende Leitungsabschnitte
des differentiellen Leitungssystems aufgetrennt und jeweils ein diskretes induktives
Bauelement, vorzugsweise eine diskrete Spule, eingefügt und mittels Lötens mit den
jeweils benachbarten Leitungsabschnitten verbunden.
[0008] Der Lötprozess ist ein vergleichsweise aufwendiges und somit teures Fertigungsverfahren.
Auch das Risiko von schlechten Lötstellen, d. h. von "kalten Lötstellen", ist nicht
zu unterschätzen und kann die Fertigungskosten aufgrund von Nachbearbeitung zusätzlich
erhöhen.
[0009] Dies ist ein Zustand, den es zu verbessern gilt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0010] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, in
einem differentiellen Bussystem eine technische Kompensationsmöglichkeit für eine
am differentiellen Eingang eines Busteilnehmers anliegende parasitäre Kapazität anzugeben,
die fertigungstechnisch kostengünstiger herstellbar ist und das Hochfrequenzübertragungsverhalten
des differentiellen Bussystems verbessert.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Verbindungsanordnung zum elektrischen
Verbinden eines Busteilnehmers an ein differentielles Bussystem mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Demgemäß ist vorgesehen:
[0012] Eine Verbindungsanordnung zum elektrischen Verbinden eines Busteilnehmers an ein
differentielles Bussystem aufweisend
- einen differentiellen Hauptleiterabschnitt
- mit einem ersten elektrischen Hauptleiter und
- einem zweiten elektrischen Hauptleiter,
- wobei der differentielle Hauptleiterabschnitt einen ersten Teilabschnitt und
- einen mit dem ersten Teilabschnitt elektrisch verbundenen zweiten Teilabschnitt aufweist,
- wobei im ersten elektrischen Hauptleiter zwischen dem ersten Teilabschnitt und dem
zweiten Teilabschnitt ein erster Anschluss zum elektrischen Verbinden mit einem ersten
Gegenanschluss des Busteilnehmers und
- im zweiten elektrischen Hauptleiter zwischen dem ersten Teilabschnitt und dem zweiten
Teilabschnitt ein zweiter Anschluss zum elektrischen Verbinden mit einem zweiten Gegenanschluss
des Busteilnehmers ausgebildet sind,
- wobei der erste und der zweite elektrische Hauptleiter wenigstens im ersten Teilabschnitt
oder im zweiten Teilabschnitt jeweils von einem Körper aus einem magnetisierbaren
Material umschlossen sind.
[0013] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, anstelle eines
diskreten induktiven Bauelements in einem bestimmten Leitungsabschnitt eines differentiellen
Bussystems den Leitungsabschnitt durch einen Körper aus einem magnetisierbaren Material
zu umhüllen. Der induktive Leitungsbelag des Leitungsabschnitts kann durch seine Umhüllung
mit einem Körper aus einem magnetisierbaren Material erhöht werden. Insbesondere lässt
sich die Erhöhung der Induktivität des Leitungsabschnitts durch eine geeignete Geometrie
und eine geeignete Materialwahl des Körpers aus dem magnetisierbaren Material gezielt
einstellen. Somit ist vorteilhaft die parasitäre Kapazität am differentiellen Eingang
des Busteilnehmers durch den Körper aus dem magnetisierbaren Material kompensierbar.
[0014] Hinzukommt, dass anstelle einer Auftrennung des Leitungsabschnittes, einer Einfügung
des diskreten induktiven Bauelements im aufgetrennten Leitungsabschnitt und einer
Verbindung des diskreten induktiven Bauelements mit dem aufgetrennten Leitungsabschnitts
mittels Lötens einzig ein einfacher Fügeprozess erforderlich wird, bei dem der Körper
aus einem magnetisierbaren Material über den Leitungsabschnitt geführt wird.
[0015] Für eine besonders vorteilhafte Kompensation der parasitären Kapazität am differentiellen
Eingang des Busteilnehmers sind die Körper aus dem magnetisierbaren Material vorzugsweise
über die zum jeweiligen Busteilnehmer nächstgelegenen Leiterabschnitte des differentiellen
Bussystems geführt.
[0016] Ein Bussystem ist eine Leitungsanordnung, die von mehreren Busteilnehmern, die mit
dem Bussystem verbunden sind, gemeinsam zur Datenübertragung genutzt wird. Die Leitungsanordnung
setzt sich in der Regel aus einer Hauptleitung (trunk line, main line) und mehreren
von der Hauptleitung abzweigenden Stichleitungen (stub line) zusammen, die jeweils
mit einem zugehörigen Busteilnehmer verbunden sind. Denkbar ist auch ein direkter
Anschluss der Busteilnehmer an der Hauptleitung. Die Hauptleitung weist vorzugsweise
eine lineare Struktur auf. Bei einer linearen Struktur können die beiden Enden der
Hauptleitung jeweils mit einer angepassten Impedanz abgeschlossen sein, um unerwünschte
Reflexionen eines über das Bussystem übertragenen hochfrequenten Signals zu vermeiden.
Neben einer linearen Struktur sind aber auch andere Strukturen einer Hauptleitung
denkbar, beispielsweise eine ringförmige Struktur oder eine "baumförmige" Struktur.
[0017] Aufgrund der Störfestigkeit, insbesondere bei der Übertragung eines hochfrequenten
Signals, sind moderne Übertragungssysteme, beispielsweise USB, Ethernet, HDMI, SATA
usw., differentiell ausgebildet. Sie weisen eine differentielle Leitungsanordnung
auf, in der ein differentielles Signal übertragen wird. Eine differentielle Leitungsanordnung
weist somit eine Hauptleitung mit einem ersten elektrischen Hauptleiter und einem
zweiten elektrischen Hauptleiter sowie optional mehrere Stichleitungen mit jeweils
einem ersten elektrischen Stichleiter und jeweils einem zweiten elektrischen Stichleiter
auf.
[0018] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Begriffe "erster elektrischer
Hauptleiter" und "zweiter elektrischen Hauptleiter" sowie "differentieller Hauptleiterabschnitt"
hierbei und im Folgenden insbesondere als die elektrischen Leiter (z. B. Litzen) einer
differentiellen Hauptleitung, d. h. von zwei Adern eines differentiellen Bussystems
oder als die elektrischen Pfade in zwei Kontaktelementen eines elektrischen differentiellen
Verbinders, insbesondere eines elektrischen differentiellen Bussteckverbinders, welcher
zwischen zwei Leitungsabschnitten einer differentiellen Hauptleitung eines differentiellen
Bussystems, angeordnet ist, zu verstehen sein können.
[0019] Äquivalent können die Begriffe "erster elektrischer Stichleiter" und "zweiter elektrischer
Stichleiter" sowie "differentieller Stichleiterabschnitt" hierbei und im Folgenden
insbesondere als die elektrischen Leiter (z. B. Litzen) einer differentiellen Stichleitung
eines differentiellen Bussystems zwischen der Hauptleitung und dem Busteilnehmer oder
als die elektrischen Pfade in zwei Kontaktelementen eines elektrischen Verbinders,
insbesondere eines elektrischen differentiellen Bussteckverbinders, welche im Stichleitungspfad
zwischen dem Hauptleitungspfad und dem Busteilnehmer eines differentiellen Bussystems
angeordnet sind, zu verstehen sein.
[0020] Die Verbindungsanordnung weist wenigstens einen differentiellen Hauptleiterabschnitt
auf, in dem ein erster und ein zweiter Anschluss ausgebildet sind, welcher jeweils
mit einem ersten bzw. einem zweiten Gegenanschluss eines Busteilnehmers elektrisch
verbindbar ist. Der erste und der zweite Gegenanschluss des Busteilnehmers bilden
den differentiellen Anschluss bzw. den differentiellen Eingang des Busteilnehmers.
Der erste und der zweite Anschluss sind zwischen einem ersten Teilabschnitt und einem
zweiten Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitts ausgebildet. Zwischen
dem ersten und dem zweiten Teilabschnitt sind der erste Anschluss im ersten elektrischen
Hauptleiter und der zweite Anschluss im zweiten elektrischen Hauptleiter jeweils ausgebildet.
Die Verbindungsanordnung weist somit mit den beiden Teilabschnitten des differentiellen
Hauptleiterabschnitts und der elektrischen Verbindung zum Busteilnehmer eine differentielle
T-förmige Struktur auf. Diese differentielle T-förmige Struktur kann entweder als
ein T-förmiger differentieller Leitungsabschnitt oder als ein T-förmiger differentieller
Steckverbinder ausgeführt sein.
[0021] Eine derartige Verbindungsanordnung ist vorzugsweise mit zwei gleichartigen Verbindungsanordnungen
jeweils elektrisch verbunden, die jeweils mit den nächstbenachbarten Busteilnehmern
im differentiellen Bussystem elektrisch verbunden sind.
[0022] Die elektrische Verbindung zwischen jeweils zwei benachbarten Verbindungsanordnungen
kann bei einer kurzen Distanz unmittelbar oder bei einer längeren Distanz über einen
dazwischen geschalteten und entsprechend dimensionierten differentiellen Hauptleiterabschnitt
erfolgen. Befindet sich der jeweilige Busteilnehmer an einem Ende der Hauptleitung,
so ist die zugehörige Verbindungsanordnung alternativ am zugehörigen Ende des differentiellen
Hauptleiterabschnitts mit einer angepassten Impedanz oder mit einem Busteilnehmer
abgeschlossen, an dessen differentiellen Eingang neben den parasitären Ersatzelementen
eine angepasste Impedanz anliegt.
[0023] Der erste elektrische Hauptleiter und der zweite elektrische Hauptleiter des differentiellen
Hauptleiterabschnitts können vorzugsweise parallel zueinander geführt sein. Dies gilt
insbesondere für eine Ausprägung des ersten und des zweiten Hauptleiters jeweils als
ein Kontaktelement im Hauptleiterpfad eines elektrischen differentiellen Bus-(steck)-verbinders.
Für eine Ausprägung des ersten und des zweiten Hauptleiters jeweils als Litzen einer
elektrischen Hauptleitung, d. h. als Litzen einer eine elektrische Hauptleitung bildenden
Ader können die beiden elektrischen Hauptleitungen des differentiellen Hauptleitungspaares
und damit der erste und der zweite elektrische Hauptleiter auch zueinander verseilt
geführt sein. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die beiden Hauptleitungen eines
differentiellen Bussystems sowohl als getrennte Leitungen als auch vorzugsweise als
eine einzige Leitung, die aus zwei Adern zusammengesetzt ist, ausgebildet sein können.
[0024] In einer ersten Ausprägung einer Verbindungsanordnung können der erste und der zweite
Anschluss jeweils direkt, d. h. unmittelbar, mit den zugehörigen Gegenanschlüssen
des Busteilnehmers elektrisch verbunden sein:
Vorzugsweise kann es sich beim ersten Anschluss und beim zweiten Anschluss jeweils
um eine Steckschnittstelle eines differentiellen Bussteckverbinders handeln. Diese
kann beispielsweise ein Kontaktierungsbereich eines Kontaktelements eines differentiellen
Bussteckverbinders sein, der ein zugehöriges Gegenkontaktelement eines am differentiellen
Eingang eines Busteilnehmers vorzugsweise als Gehäusesteckverbinder ausgeführten Gegensteckverbinders
elektrisch kontaktiert. Alternativ kann dies auch eine Schneidklemme sein, die einerseits
einen Hauptleiter elektrisch kontaktiert und andererseits einen Kontaktierungsbereich
aufweist, der ein Gegenkontaktelement eines im Busteilnehmer ausgebildeten Gegensteckverbinders
kontaktiert.
[0025] In einer zweiten Ausprägung einer Verbindungsanordnung können der erste und der zweite
Anschluss jeweils mit einem ersten elektrischen Stichleiter und einem zweiten elektrischen
Stichleiter eines differentiellen Stichleiterabschnitts elektrisch verbunden sein,
der innerhalb der Verbindungsanordnung ausgebildet ist. Der erste und der zweite elektrische
Stichleiter kann jeweils als ein Kontaktelement oder jeweils als ein Kontaktabschnitt
eines Kontaktelementes in einem differentiellen Bussteckverbinders ausgebildet sein.
Die Kontaktelemente des differentiellen Bussteckverbinders können jeweils die zugehörigen
Gegenkontaktelemente eines Gegensteckverbinders des Busteilnehmers kontaktieren. Denkbar
ist es auch, dass der erste elektrische Stichleiter und der zweite elektrische Stichleiter
jeweils Litzen einer differentiellen Stichleitung sind, deren Ende mit einem Steckverbinder
zum elektrischen Verbinden mit einem zugehörigen Gegensteckverbinder des Busteilnehmers
elektrisch verbindbar sind.
[0026] Auch der erste elektrische Stichleiter und der zweite elektrische Stichleiter des
differentiellen Stichleiterabschnitts können vorzugsweise parallel zueinander geführt
sein. Alternativ können der erste elektrische Stichleiter und der zweite elektrische
Stichleiter des differentiellen Stichleiterabschnitts auch zueinander verseilt geführt
sein, wenn der erste und der zweite Stichleiter jeweils als Litzen einer elektrischen
Stichleitung ausgebildet sind.
[0027] Erfindungsgemäß können der erste und der zweite elektrische Hauptleiter sowohl im
ersten Teilabschnitt als auch im zweiten Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitts
jeweils von einem Körper aus einem magnetisierbaren Material umschlossen sein. Eine
derartige Realisierung ermöglicht eine bestmögliche Kompensation des Einflusses der
am differentiellen Eingang des Busteilnehmers anliegenden parasitären Kapazität auf
das Übertragungsverhalten des differentiellen Bussystems. Alternativ ist es auch möglich,
dass entweder der erste und der zweite elektrische Hauptleiter im ersten Teilabschnitt
des differentiellen Hauptleiterabschnitts oder der erste und der zweite elektrische
Hauptleiter im zweiten Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitts jeweils
von einem Körper aus einem magnetisierbaren Material umschlossen ist.
[0028] In beiden Fällen sind der erste elektrische Hauptleiter und der zweite elektrische
Hauptleiter durch den Körper aus einem magnetisierbaren Material voneinander mechanisch
separiert, so dass bei einem Stromfluss im ersten und im zweiten elektrischen Hauptleiter
jeweils ein unterschiedlicher magnetischer Flusspfad in dem mindestens einen Körper
ausbildbar ist und somit die Induktivität sowohl im ersten elektrischen Hauptleiter
als auch im zweiten elektrischen Hauptleiter zu vergrößern und damit einzustellen
ist.
[0029] Bei den magnetisierbaren Materialen kann es sich vorzugsweise um ferromagnetische
Metalllegierungen oder um ferrimagnetische Materialen, so genannte Ferrite, handeln.
Im Wesentlichen sind magnetisierbare Materialien mit einem geringen Restmagnetismus
als eine Vorrausetzung für eine verlustarme Ummagnetisierung bei hochfrequenten Strömen
und für geringe Wirbelstromverluste einsetzbar. Vor allem Körper aus einem Ferrit-Material,
so genannte Ferritkerne, weisen diese Materialeigenschaften auf.
[0030] Die Einstellung der Induktivität im ersten und im zweiten Hauptleiter im ersten und
im zweiten Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitts mittels des jeweils
umhüllenden Körpers aus dem magnetisierbaren Material erfolgt über den sogenannten
A
L-Wert des magnetisierbaren Körpers, der dem Kehrwert des magnetischen Widerstands
R
m des magnetisierbaren Körpers entspricht, der wiederum von der Geometrie und dem Material
des Körpers abhängt. Die Induktivität lässt sich vor allem durch ein Material mit
einer hohen Permeabilitätszahl µ
r und durch einen Körper mit einer großen axialen Länge erhöhen und somit einstellen.
[0031] Der einzelne Körper aus magnetisierbarem Material ist vorzugsweise als ein vom jeweiligen
elektrischer Hauptleiter separierbarer Körper, d. h. als ein auf dem jeweiligen elektrischer
Hauptleiter axial verschiebbarer und vom jeweiligen elektrischer Hauptleiter linear
führbarer Körper, zu realisieren. Alternativ kann der einzelne Körper aus magnetisierbarem
Material auch als eine Beschichtung des jeweiligen elektrischen Hauptleiters mit einem
magnetisierbaren Beschichtungsmaterial ausgeführt sein. Im letzteren Fall ist der
Körper aus magnetisierbarem Material stoffschlüssig mit dem jeweiligen elektrischen
Hauptleiter verbunden. Schließlich lässt sich der Körper aus magnetisierbarem Material
auch als Verguss des einzelnen elektrischen Leiters herstellen.
[0032] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0033] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0034] In einer ersten Ausprägung eines Körpers aus magnetisierbarem Material ist der Körper
hülsenförmig ausgebildet. Jeder elektrische Hauptleiter wenigstens im ersten Teilabschnitt
oder im zweiten Teilabschnitt ist hierbei jeweils von einem zugehörigen hülsenförmigen
Körper aus einem magnetisierbaren Material umschlossen, in dem sich bei Stromfluss
ein zugehöriger magnetischer Flusspfad ausbilden kann.
[0035] In einer zweiten Ausprägung eines Körpers aus magnetisierbarem Material weist der
Körper zwei Durchführungen in Längsachsrichtung auf und ist somit als ein Doppellochkörper
bzw. als ein Doppellochkern ausgebildet. Durch die eine Durchführung ist der erste
elektrische Hauptleiter und durch die andere Durchführung ist der zweite elektrische
Hauptleiter hindurchgeführt. Im Stegbereich des Doppellochkörpers zwischen dem ersten
und dem zweiten elektrischen Hauptleiter überlagern sich aufgrund des differentiellen
Signals die beiden magnetische Flüsse des ersten und des zweiten elektrischen Hauptleiters
konstruktiv.
[0036] Vorzugsweise weist der Querschnitt des magnetisierbaren Körpers in der ersten Ausprägung
ein rundes Außenprofil und in der zweiten Ausprägung ein elliptisches oder ovales
Außenprofil auf. Denkbar ist aber auch ein rechteckiges Außenprofil, insbesondere
ein quadratisches Außenprofil, oder ein polygonales Außenprofil. Das Innenprofil des
magnetisierbaren Körpers ist geometrisch und von seiner Größe an den ersten bzw. den
zweien elektrischen Hauptleiter angepasst.
[0037] Die Verbindungsanordnung weist vorzugsweise ein Gehäuse auf, in dem wenigstens der
differentielle Hauptleiterabschnitt angeordnet ist. Im Gehäuse können vorzugsweise
drei Durchführungen vorgesehen sein, durch die jeweils der erste Teilabschnitt und
der zweite Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitt und die elektrische
Verbindung zum Busteilnehmer hindurchgeführt sind.
[0038] Das Gehäuse ist im Hinblick auf eine einfache Montage vorzugsweise mehrteilig aus
mehreren Gehäuseschalen, insbesondere zweitteilig aus zwei Gehäuseschalen, zusammengesetzt.
Das Gehäuse dient zur Führung der einzelnen Leiter, d. h. des ersten und des zweiten
Hauptleiters und optional des ersten und des zweiten Stichleiters. Daneben dichtet
das Gehäuse die Kontaktelemente gegenüber Feuchtigkeit und Schmutz von außen ab. Das
Gehäuse kann schließlich auch die einzelnen magnetisierbaren Körper, welche auf den
einzelnen elektrischen Leitern verschiebbar sind, beispielsweise mittels strebeförmiger
Ausformungen in den Gehäuseschalen axial in einer bestimmten axialen Position relativ
zu den einzelnen elektrischen Leitern fixieren. Ein stoffschlüssiges radiales Fixieren
kann beispielsweise über eine Klebung oder ein kraftschlüssiges radiales Fixieren
über ein Einpressen der magnetisierbare Körper im Gehäuse erfolgen.
[0039] Das Gehäuse kann vorzugsweise aus einem elektrisch isolierenden Material hergestellt
sein. Zur Realisierung eines geschirmten Bussystems kann das Gehäuse auch metallisch
ausgeführt sein oder eine metallische Beschichtung aufweisen. In einem elektrisch
isolierenden Gehäuse können auch metallische Schirmungsbleche angeordnet sein, in
die an den einzelnen Steckerschnittstellen jeweils Außenleiterkontaktelemente des
differentiellen Bussteckverbinders ausgeformt sind.
[0040] In einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung eines magnetisierbaren Körpers ist der
magnetisierbare Körper mehrteilig ausgebildet. Der magnetisierbare Körper setzt sich
somit aus mehreren Teilkörpern, insbesondere aus zwei Teilkörpern, zusammen, die sich
jeweils über ein unterschiedliches Winkelsegment relativ zu einer Längsachse des magnetisierbaren
Körpers erstrecken. Die einzelnen Teilkörper sind jeweils in einem zugehörigen Gehäuseteil
bzw. einer zugehörigen Gehäuseschale des Gehäuses fixiert.
[0041] Der technische Vorteil einer derartigen Ausprägung eines magnetisierbaren Körpers
ist darin zu sehen, dass die einzelnen magnetisierbaren Körper nicht über die einzelnen
elektrischen Leiter "einzufädeln" sind, sondern vorab in die zugehörige Gehäuseschale
einfügbar und darin befestigbar sind. Ein nachträgliches Rüsten eines differentiellen
Bussystems mit magnetisierbaren Körpern ist somit ohne Auftrennen des differentiellen
Busleitungssystems einzig durch Austauschen des Gehäuses einfach möglich. Eine derartige
mehrteilige Lösung für einen magnetisierbaren Körper ist sowohl für die hülsenförmige
Variante als auch für die Doppelloch-Variante des Körpers realisierbar. Um Spalte
zwischen den Teilkörpern zu vermeiden, die die Induktivität reduzieren und somit eine
Fehlkompensation bewirken können, ist auf eine hochpräzise Einzelteilfertigung und
Montage zu achten.
[0042] Um die Präzision zu erhöhen, können anstelle von einzelnen Teilkörpern, die in zugehörigen
Gehäuseschalen fixiert werden, in einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung entsprechend
ausgeformte Bereiche der Gehäuseschale mit einem magnetisierbaren Material beschichtet
werden.
[0043] Sind der erste elektrische Hauptleiter und der zweite elektrische Hauptleiter jeweils
sowohl im ersten Teilabschnitt als auch im zweiten Teilabschnitt des differentiellen
Hauptleiterabschnitts jeweils von einem magnetisierbaren Körper umhüllt, so können
in einer weiteren Ausprägung eines magnetisierbaren Körpers für den ersten und den
zweiten elektrischen Hauptleiter jeweils die magnetisierbaren Körper im ersten und
zweiten Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitts zu einem einzigen
magnetisierbaren Körper zusammengefasst sein. Diese Ausprägung ist insbesondere für
diejenige Variante vorteilhaft einsetzbar, in der der magnetisierbare Körper durch
eine Beschichtung der Gehäuseschalen mit einem magnetisierbaren Beschichtungsmaterial
realisiert ist.
[0044] Leicht umsetzbar ist diese Ausprägung auch bei einem ersten bzw. bei einem zweiten
Hauptleiter, der jeweils als Kontaktelement ausgebildet ist und in dem jeweils eine
Kontaktbuchse als erster bzw. als zweiter Anschluss zum elektrischen Verbinden mit
einem Busteilnehmer ausgebildet ist. In diesem Fall ist im gemeinsamen magnetisierbaren
Körper einzig eine Durchgangsbohrung zur Durchführung der elektrischen Verbindung
zum Busteilnehmer erforderlich.
[0045] In einer ersten Ausführungsform einer Verbindungsanordnung ist eine erste Schneide
einer ersten Schneidklemme mit dem ersten Anschluss des ersten elektrischen Hauptleiters
elektrisch verbunden. Äquivalent ist eine zweite Schneide einer zweiten Schneidklemm
mit dem zweiten Anschluss des zweiten elektrischen Hauptleiters elektrisch verbunden.
[0046] Die erste Schneide der ersten Schneidklemme und die zweite Schneide der zweiten Schneidklemme
durchschneiden dabei die Isolation des ersten Hauptleiters bzw. des zweiten Hauptleiters
und kontaktieren somit den ersten elektrischen Hauptleiter im ersten Anschluss bzw.
den zweiten elektrischen Hauptleiter im zweiten Anschluss. Die gängige LSA-Schneidklemmentechnik
(ohne Löten, Schrauben sowie Abisolieren) bietet sich im Hinblick auf eine beabsichtige
Vereinfachung der Herstellung an.
[0047] Die erste Schneidklemme weist außerdem einen ersten Kontaktanschluss auf, der vorzugsweise
mit der ersten Schneide einteilig verbunden ist und eingerichtet ist, mit einem ersten
Gegenanschluss eines Busteilnehmers elektrisch verbindbar zu sein. Äquivalent weist
die zweite Schneidklemme einen zweiten Kontaktanschluss auf, der vorzugsweise mit
der zweiten Schneide einteilig verbunden ist und eingerichtet ist, mit einem zweiten
Gegenanschluss eines Busteilnehmers elektrisch verbindbar zu sein. Der erste und der
zweite Kontaktanschluss der ersten Schneidklemme bzw. der zweiten Schneidklemme stellen
jeweils Kontaktelemente einer differentiellen Steckerschnittstelle dar, die jeweils
Gegenkontaktelemente eines Gegensteckverbinders des Busteilnehmers kontaktieren. Alternativ
können die Kontaktelemente der differentiellen Steckerschnittstelle auch Gegenkontaktelemente
eines Gegensteckverbinders kontaktieren, der mit einer differentiellen Stichleitung
elektrisch verbunden ist, welche wiederum über eine elektrische Steckverbindung mit
dem Busteilnehmer verbindbar ist. Schließlich können in einer weiteren Variante der
erste und der zweite Kontaktanschluss der ersten Schneidklemme bzw. der zweiten Schneidklemme
jeweils mit abisolierten Stichleitungen, d. h. mit einem ersten elektrischen Stichleiter
bzw. mit einem zweiten elektrischen Stichleiter, vorzugsweise über eine Crimp- oder
eine Steckklemmenverbindung elektrisch verbunden sein. Eine derartige differentielle
Stichleitung ist wiederum über eine elektrische Steckverbindung mit dem Busteilnehmer
elektrisch verbindbar. Insbesondere die letzte Variante stellt die fertigungstechnisch
einfachste Realisierung einer als T-Glied realisierten Verbindungsanordnung zwischen
der Hauptleitung und dem jeweiligen Busteilnehmer eines differentiellen Bussystems
dar.
[0048] In der ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung mittels
Schneidklemmtechnik umschließen vorzugsweise hülsenförmige magnetisierbare Körper
jeweils den ersten Hauptleitungsabschnitt und den zweiten Hauptleitungsabschnitt wenigstens
im ersten Teilabschnitt oder im zweiten Teilabschnitt.
[0049] In einer zweiten Ausführungsform einer Verbindungsanordnung ist die erfindungsgemäße
Verbindungsanordnung als differentieller Bussteckverbinder des differentiellen Bussystems
realisiert. Der erste elektrische Hauptleiter des differentiellen Hauptleiterabschnitts
der Verbindungsanordnung ist als ein erstes Kontaktelement des differentiellen Bussteckverbinders
ausgebildet. Äquivalent ist der zweite elektrische Hauptleiter des differentiellen
Hauptleiterabschnitts als ein zweites Kontaktelement des differentiellen Bussteckverbinders
ausgebildet.
[0050] In einer bevorzugten Ausprägung der zweiten Ausführungsform weist der differentielle
Bussteckverbinder ein erstes und ein zweites dreiarmiges Kontaktelement auf. Der erste
und der zweite elektrische Hauptleiter im ersten Teilabschnitt des differentiellen
Hauptleiterabschnitts der Verbindungsanordnung bilden jeweils einen ersten Kontaktarm
des ersten bzw. des zweiten dreiarmigen Kontaktelements. Der erste und der zweite
elektrische Hauptleiter im zweiten Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitts
der Verbindungsanordnung bilden jeweils einen zweiten Kontaktarm des ersten bzw. des
zweiten dreiarmigen Kontaktelements und der erste und der zweite elektrische Stichleiter
der Verbindungsanordnung bilden jeweils einen dritten Kontaktarm des ersten bzw. des
zweiten dreiarmigen Kontaktelements. Das erste und das zweite dreiarmige Kontaktelement
können jeweils T-förmig, F-förmig oder Y-förmig ausgebildet sein. Das erste und das
zweite dreiarmige Kontaktelement können jeweils einteilig oder mehrteilig, beispielsweise
zweiteilig, ausgeführt sein. Bei mehrteiliger Ausführung können die einzelnen Kontaktarme
des ersten bzw. des zweiten dreiarmigen Kontaktelements beispielsweise über eine Schraub-
oder Pressverbindung miteinander verbunden sein.
[0051] Die Kontaktierung zwischen dem differentiellen Bussteckverbinder und den zugehörigen
differentiellen Gegensteckverbindern erfolgt nach gängigen Kontaktierungstechnologien
aus der Steckverbindertechnik, d. h. vorzugsweise über eine Radialkontaktierung oder
alternativ über eine Stirnkontaktierung.
[0052] Das erste und das zweite Kontaktelement sind jeweils mindestens im ersten Teilabschnitt
oder im zweiten Teilabschnitt von einem magnetisierbaren Körper umhüllt. Bei dreiarmigen
Kontaktelementen sind wenigstens die ersten Kontaktarme oder die zweiten Kontaktarme
des ersten und des zweiten dreiarmigen Kontaktelements jeweils von einem magnetisierbaren
Körper umhüllt. An den axialen Enden des ersten und des zweiten Kontaktelements erfolgt
jeweils die Kontaktierung mit Gegenkontaktelementen von zugehörigen Gegensteckverbindern.
[0053] Neben den dreiarmigen Kontaktelementen sind auch linear geformte Kontaktelemente
denkbar, bei denen die Kontaktierung mit den Gegensteckverbindern an den axialen Enden
und in einem Mittenbereich, bevorzugt in der Mitte, des Kontaktelements erfolgt:
Der erste und der zweite elektrische Hauptleiter des ersten Teilabschnitts der Verbindungsanordnung
bilden jeweils einen Kontaktelementabschnitt von einem axialen Ende bis zum Mittenbereich,
bevorzugt bis zur Mitte, des jeweiligen linear geformten Kontaktelements. Der erste
und der zweite elektrische Hauptleiter des zweiten Teilabschnitts der Verbindungsanordnung
bilden jeweils einen Kontaktelementabschnitt vom Mittenbereich, bevorzugt von der
Mitte, bis zum anderen axialen Ende des jeweiligen linear geformten Kontaktelements.
[0054] Der differentielle Stichleiterabschnitt mit dem ersten elektrischen Stichleiter und
dem zweiten elektrischen Stichleiter ist in diesem Fall außerhalb des differentiellen
Bussteckverbinders verwirklicht. Der differentielle Stichleiterabschnitt setzt sich
aus den Gegenkontaktelementen des differentiellen Gegensteckverbinders, die die beiden
linear geformten Kontaktelemente des differentiellen Bussteckverbinders jeweils im
Mittenbereich, bevorzugt in der Mitte, kontaktieren, und den mit den Gegenkontaktelementen
jeweils verbundenen Stichleitern, welche jeweils zum Busteilnehmer führen, zusammen.
[0055] Zur Kontaktierung der linearen Kontaktelemente des differentiellen Bussteckverbinders
mit den zugehörigen Gegenkontaktelementen des differentiellen Gegensteckverbinders
sind vorzugsweise in einem Mittenbereich, bevorzugt in der Mitte, der Kontaktelemente
Sacklochbohrungen ausgebildet, in die die stiftförmigen Gegenkontaktelemente jeweils
einführbar sind.
[0056] Wenigstens der Kontaktelementabschnitt zwischen dem einen axialen Ende und dem Mittenbereich,
bevorzugt der Mitte, der beiden linearen Kontaktelemente oder der Kontaktelementabschnitt
zwischen der Mitte und dem anderen axialen Ende der beiden linearen Kontaktelemente
sind jeweils von einem magnetisierbaren Körper umhüllt.
[0057] Das erste und das zweite Kontaktelement können jeweils mittels spanabhebender Fertigung
(Drehen, Fräsen) oder mittels Stanz-Biege-Technik hergestellt sein.
[0058] Von der Erfindung ist neben einem differentiellen Bussteckverbinder, welcher die
erfindungsgemäße Verbindungsanordnung aufweist, auch eine differentielle Steckverbinderanordnung
aus einem differentiellen Bussteckverbinder und wenigstens einem differentiellen Gegensteckverbinder
mit abgedeckt, welcher jeweils an einem der drei Steckverbinder-Schnittstellen des
differentiellen Bussteckverbinders mit dem differentiellen Bussteckverbinder steckbar
ist. Die bisher und im Folgenden für die Verbindungsanordnung und den differentiellen
Bussteckverbinder jeweils offenbarten technischen Merkmale gelten analog auch für
die differentielle Steckverbinderanordnung.
[0059] In einer weiteren vorzugsweisen Ausprägung einer differentiellen Steckverbinderanordnung
können die magnetisierbaren Körper nicht innerhalb des differentiellen Bussteckverbinders
angeordnet sein, sondern über die Gegenkontaktelemente von wenigstens einem differentiellen
Gegensteckverbinder geführt sein, der mit dem ersten Teilabschnitt oder mit dem zweiten
Teilabschnitt des differentiellen Hauptleiterabschnitt des differentiellen Bussteckverbinders
verbunden ist.
[0060] Auch in diesem Fall ist der erste und der zweite elektrische Hauptleiter der Verbindungsanordnung
jeweils von einem magnetisierbaren Körper umschlossen. Auch für den differentiellen
Gegensteckverbinder gelten die bereits und im Folgenden offenbarten technischen Merkmale
der Verbindungsanordnung und des differentiellen Bussteckverbinders analog.
[0061] Schließlich sei erwähnt, dass die einzelnen magnetisierbaren Körper auch außerhalb
des Gehäuses eines differentiellen Bussteckverbinders, außerhalb des Gehäuses eines
mit Schneidklemmen ausgebildeten elektrischen differentiellen Verbinders oder außerhalb
der differentiellen Steckverbinderanordnung jeweils über den ersten und den zweiten
elektrischen Hauptleiter geführt sein können.
[0062] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0063] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
Fig. 1A eine Darstellung eines Leitungsmodells für ein differentielles Bussystem nach
dem Stand der Technik,
Fig. 1B eine Darstellung eines Leitungsmodells für ein differentielles Bussystem mit
Kompensation einer parasitären Kapazität nach dem Stand der Technik,
Fig. 2A eine isometrische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung
mit einer ersten Ausprägung von magnetisierbaren Körpern,
Fig. 2B eine isometrische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung
mit einer zweiten Ausprägung von magnetisierbaren Körpern,
Fig. 3A eine Explosionsdarstellung einer als differentieller Bussteckverbinder realisierten
erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung,
Fig. 3B eine Schnittdarstellung einer als differentieller Bussteckverbinder realisierten
erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung,
Fig. 4A eine Explosionsdarstellung einer als differentieller Bussteckverbinder realisierten
erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung mit mehrteiligen magnetisierbaren Körpern,
Fig. 4B eine Schnittdarstellung einer als differentieller Bussteckverbinder realisierten
erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung mit mehrteiligen magnetisierbaren Körpern,
Fig. 5A eine Schnittdarstellung einer mit Schneidklemmen realisierten erfindungsgemäßen
Verbindungsanordnung,
Fig. 5B eine Explosionsdarstellung einer mit Schneidklemmen realisierten erfindungsgemäßen
Verbindungsanordnung im nicht montierten Zustand,
Fig. 5C eine Explosionsdarstellung einer mit Schneidklemmen realisierten erfindungsgemäßen
Verbindungsanordnung im halb montierten Zustand,
Fig. 6A eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Steckverbinderanordnung
im halb montierten Zustand und
Fig. 6B eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Steckverbinderanordnung.
[0064] Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0065] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0066] Im Folgenden werden die Figuren zusammenhängend und übergreifend beschrieben.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0067] In den Figuren 2A und 2B ist jeweils eine Verbindungsanordnung 1 für ein differenzielles
Bussystem dargestellt. Die Verbindungsanordnung 1 setzt sich aus einem differenziellen
Hauptleiterabschnitt 2 und einem differenziellen Stichleiterabschnitt 3 zusammen.
Der differenzielle Hauptleiterabschnitt 2 setzt sich wiederum aus einem ersten Hauptleiter
2
1 und einem zweiten Hauptleiter 2
2 zusammen. Der differenzielle Stichleiterabschnitt 3 setzt sich wiederum aus einem
ersten Stichleiter 3
1 und einem zweiten Stichleiter 3
2 zusammen. Der erste Stichleiter 3
1 ist mit dem ersten Hauptleiter 2
1 in einem ersten Anschluss 4
1 des ersten Hauptleiters 2
1 zwischen einem ersten Teilabschnitt 5
1 und einem zweiten Teilabschnitt 5
2 des differenziellen Hauptleiterabschnitts 2 verbunden.
[0068] Äquivalent ist der zweite Stichleiter 3
2 mit dem zweiten Hauptleiter 2
2 in einem zweiten Anschluss 4
2 des zweiten Hauptleiters 2
2 zwischen dem ersten Teilabschnitt 5
1 und dem zweiten Teilabschnitt 5
2 des differenziellen Hauptleiterabschnitts 2 verbunden.
[0069] Der differenzielle Stichleiterabschnitt 3 ist entweder unmittelbar oder mittelbar
über einen weiteren differenziellen Leitungsabschnitt mit einem differentiellen Eingang
einer elektrischen Baugruppe verbunden, welche einem Busteilnehmer TN (vgl. Figuren
1A und 2A) des differentiellen Bussystems zugeordnet ist. Der erste Teilabschnitt
5
1 und der zweite Teilabschnitt 5
2 des differenziellen Hauptleiterabschnitts 2 sind jeweils über weitere Verbindungsanordnungen
mit weiteren Busteilnehmern TN des differenziellen Bussystems elektrisch verbunden
oder sind alternativ mit einer angepassten Impedanz abgeschlossen.
[0070] Der erste Hauptleiter 2
1 und der zweite Hauptleiter 2
2 sind gemäß Fig. 2A im ersten Teilabschnitt 5
1 und im zweiten Teilabschnitt 5
2 des differentiellen Hauptleiterabschnitts 2 jeweils von einem Körper 6 aus einem
magnetisierbaren Material umschlossen. Der Körper 6 ist vorzugsweise aus einem Ferrit-material
hergestellt. In der Darstellung in Fig. 2A ist der magnetisierbare Körper 6 hülsenförmig
ausgebildet und umschließt jeweils nur einen einzigen Hauptleiter 2
1 oder 2
2. Außerdem sind der erste Hauptleiter 2
1 und der zweite Hauptleiter 2
2 in Fig. 2A jeweils im ersten Teilabschnitt 5
1 und im zweiten Teilabschnitt 5
2 von jeweils einem hülsenförmigen magnetisierbare Körper 6 umschlossen. Denkbar ist
auch eine Variante, in der der erste Hauptleiter 2
1 und der zweite Hauptleiter 2
2 jeweils einzig im ersten Teilabschnitt 5
1 oder einzig im zweiten Teilabschnitt 5
2 von einem magnetisierbare Körper 6 umschlossen sind.
[0071] Aus Fig. 2B geht eine zweite Ausprägung eines magnetisierbaren Körpers 6 hervor,
der jeweils den ersten Hauptleiter 2
1 und den zweiten Hauptleiter 2
2 gemeinsam umschließt. Der magnetisierbare Körper 6 weist hierzu zwei axiale Durchführungen
7 auf, durch die der erste Hauptleiter 2
1 und der zweite Hauptleiter 2
2 hindurchgeführt sind.
[0072] Aus den Figuren 3A und 3B geht eine Ausführungsform einer Verbindungsanordnung 1
für ein differenzielle Bussystem hervor, die als ein differenzieller Bussteckverbinder
8 ausgebildet ist. Der differenzielle Bussteckverbinder 8 weist hierzu ein erstes
Kontaktelement 9
1 und ein zweites Kontaktelement 9
2 auf, die jeweils dreiarmig ausgebildet sind und jeweils als Innenleiterkontaktelemente
dienen. Die axialen Enden der drei Kontaktarme des ersten und des zweiten Kontaktelementes
9
1 und 9
2 bilden jeweils einen Kontaktierungsbereich K
11, K
21, K
12, K
22, K
31 und K
32 zur elektrischen Kontaktierung mit einem zugehörigen Gegenkontaktelement eines differentiellen
Gegensteckverbinders.
[0073] Die Kontaktarme des ersten und des zweiten Kontaktelemente 9
1 und 9
2, welche sich im differentiellen Hauptleiterabschnitt 2 zwischen dem Kontaktierungsbereich
K
11 bzw. K
21 und dem ersten Anschluss 4
1 bzw. dem zweiten Anschluss 4
2 befinden, bilden jeweils den ersten Hauptleiter 2
1 und den zweiten Hauptleiter 2
2 im ersten Teilabschnitt 5
1 der Verbindungsanordnung 1. Die Kontaktarme des ersten und des zweiten Kontaktelemente
9
1 und 9
2, welche sich im differentiellen Hauptleiterabschnitt 2 zwischen dem Kontaktierungsbereich
K
12 bzw. 10
22 und dem ersten Anschluss 4
1 bzw. dem zweiten Anschluss 4
2 befinden, bilden jeweils den ersten Hauptleiter 2
1 und den zweiten Hauptleiter 2
2 im zweiten Teilabschnitt 5
2 der Verbindungsanordnung 1. Die Kontaktarme des ersten und des zweiten Kontaktelemente
9
1 und 9
2, welche sich im differenziellen Stichleiterabschnitt 3 zwischen dem Kontaktierungsbereich
K
13 bzw. K
23 und dem ersten Anschluss 4
1 bzw. dem zweiten Anschluss 4
2 befinden, bilden jeweils den ersten Stichleiter 3
1 und den zweiten Stichleiter 3
2 der Verbindungsanordnung 1.
[0074] In der Darstellung der Fig. 3A und 3B sind im ersten Teilabschnitt 5
1 und im zweiten Teilabschnitt 5
2 des differentiellen Hauptleiterabschnitts 2 die Kontaktarme der dreiarmigen Kontaktelemente
9
1 und 9
2 jeweils von einem gemeinsamen magnetisierbaren Körper 6 umgeben.
[0075] Zur Realisierung eines geschirmten differentiellen Bussystems ist im differentiellen
Bussteckverbinder 8 eine Schirmung und eine Außenleiterkontaktierung an den Steckverbinder-Schnittstellen
jeweils ausgebildet:
Zur Schirmung des differentiellen Bussteckverbinders 8 sind vorzugsweise zwei metallische
Außenleiterschalen 10
1 und 10
2 vorgesehen, die zueinander verbindbar ausgebildet sind und somit das erste und das
zweite Kontaktelement 9
1 und 9
2 vollumfänglich umschließen. Zur Außenleiterkontaktierung mit einem zugehörigen Außenleitergegenkontaktelement
eines differentiellen Gegensteckverbinders oder mit einem Außenleiter einer geschirmten
differentiellen Leitung sind an den beiden metallischen Außenleiterschalen 10
1 und 10
2 an den drei Steckverbinder-Schnittstellen jeweils Außenleiterkontaktbereiche 11
1, 11
2 und 11
3 ausgebildet.
[0076] Zur elektrischen Isolierung zwischen den differentiellen Innenleiter-Kontaktierungsbereichen
K untereinander und gegenüber den Außenleiterkontaktierungsbereichen 11 sind an den
drei Steckverbinder-Schnittstellen jeweils Isolatorelemente 12
1, 12
2 und 12
3 angeordnet.
[0077] Die Verbindungsanordnung 1 bzw. der differenzielle Bussteckverbinder 8 weisen ein
Gehäuse 13 mit vorzugsweise zwei zueinander befestigbaren Gehäuseschalen 13
1 und 13
2 auf. In das Gehäuse 13 sind die beiden Außenleiterschalen 11
1 und 11
2 eingefügt und fixiert. In den beiden Außenleiterschalen 11
1 und 11
2 ist die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung 1, d. h. das erste und das zweite Kontaktelement
9
1 und 9
2 des differentiellen Bussteckverbinders 8 mit den zugehörigen magnetisierbaren Körpern
6 eingefügt und über die Isolatorelemente 12
1, 12
2 und 12
3 fixiert. Zur Kontaktierung des differentiellen Bussteckverbinders 8 mit zugehörigen
differentiellen Gegensteckverbindern sind im Gehäuse zugehörige Durchführungen 14
1, 14
2, 14
3 ausgebildet.
[0078] Aus den Fig. 4A und 4B geht eine weitere Ausführungsform einer Verbindungsanordnung
1 für ein differenzielles Bussystem hervor, die als differenzieller Bussteckverbinder
8 realisiert ist. Das differentielle Bussystem wie auch der dargestellte differentielle
Bussteckverbinder 8 ist jeweils nicht geschirmt ausgeführt und weist deshalb keine
metallischen Außenleiterschalen 10
1 und 10
2 auf.
[0079] Die magnetisierbaren Körper 6 sind hierbei zweiteilig ausgebildet und weisen jeweils
einen ersten magnetisierbaren Teilkörper 6
1 und einen zweiten magnetisierbaren Teilkörper 6
2 auf. Die magnetisierbaren Teilkörper 6
1 und 6
2 sind hierbei in einer zugehörigen elektrisch isolierenden Gehäuseschale 13
1 bzw. 13
2 fixiert. Eine axiale Fixierung der beiden magnetisierbaren Teilkörper 6
1 und 6
2 erfolgt hierbei durch in den Gehäuseschalen 13
1 und 13
2 jeweils ausgeformte Streben 15. Eine radiale Fixierung lässt sich durch eine Angleichung
der Innendurchmesser der Durchführungen 7 der beiden magnetisierbaren Körper 6 an
die Außendurchmesser des ersten und des zweiten Kontaktelements 9
1 und 9
2 verwirklichen. Die Streben 15 dienen zusätzlich zur Führung des ersten und des zweiten
Kontaktelements 9
1 und 9
2 innerhalb des differentiellen Bussteckverbinders 8.
[0080] In einer weiteren Ausführungsform einer nicht geschirmten Verbindungsanordnung 1
gemäß der Fig. 5A bis 5C erfolgt die Kontaktierung zwischen dem ersten Hauptleiter
2
1 und dem ersten Stichleiter 3
1 sowie zwischen dem zweiten Hauptleiter 2
2 und dem zweiten Stichleiter 3
2 über eine erste Schneidklemme 16
1 bzw. eine zweite Schneidklemme 16
2:
Die Litzen einer ersten Hauptleitung 17
1 und einer zweiten Hauptleitung 17
2 bilden hierbei den ersten Hauptleiter 2
1 bzw. den zweiten Hauptleiter 2
2 der Verbindungsanordnung 1. Die erste Hauptleitung 17
1 und die zweite Hauptleitung 17
2 sind beispielsweise von einem Kabelmantel 18 umgeben und im Bereich der Verbindungsanordnung
1 vom Kabelmantel 18 freigelegt.
[0081] Ein mit der ersten Schneidklemme 16
1 und mit der zweiten Schneidklemme 16
2 jeweils einteilig verbundener erstes Kontaktanschluss 27
1 bzw. zweiter Kontaktanschluss 27
2 bilden in dieser Ausführung den ersten Stichleiter 3
1 bzw. den zweiten Stichleiter 3
2. Die erste und die zweite Schneidklemme 16
1 und 16
2 durchtrennen mit ihrer ersten Schneide 28
1 bzw. zweiten Schneide 28
2 die Isolation des ersten bzw. des zweiten Hauptleitungsabschnitt 17
1 und 17
2, sodass ein elektrischer Kontakt zwischen den Litzen des ersten und des zweiten Hauptleitungsabschnitt
17
1 und 17
2 und dem ersten Kontaktanschluss 27
1 bzw. dem zweiten Kontaktanschluss 27
2 verwirklicht ist. Der erste und der zweite Kontaktanschluss 27
1 und 27
2 bilden eine differentielle und nicht geschirmte Steckerschnittstelle einer als differentieller
Bussteckverbinder 8 realisierten Verbindungsanordnung 1. An diese differentielle Steckerschnittstelle
ist ein am differentiellen Eingang des Busteilnehmers TN ausgebildeter Gegensteckverbinder
steckbar. Alternativ kann der erste und der zweite Kontaktanschluss 27
1 und 27
2 jeweils mit den Litzen einer differentiellen Stichleitung 3 elektrisch verbunden
sein, die wiederum beispielsweise über eine Steckverbindung mit einem Busteilnehmer
TN elektrisch verbindbar ist.
[0082] In einer weiteren Ausführungsform einer Verbindungsanordnung 1 gemäß der Fig. 6A
und 6B ist eine differentielle Steckverbinderanordnung 19 vorgesehen, die sich aus
einem differentiellen Bussteckverbinder 8 und beispielsweise drei korrespondierenden
differenziellen Gegensteckverbindern 20 zusammensetzt. Die magnetisierbaren Körper
6 sind hierbei nicht innerhalb des differentiellen Bussteckverbinders 8, sondern in
einem ersten differentiellen Gegensteckverbinder 20
1 und in einem zweiten differentiellen Gegensteckverbinder 20
2 angeordnet. Der erste differentielle Gegensteckverbinder 20
1 bildet mit dem differentiellen Bussteckverbinder 8 im ersten Teilabschnitt 5
1 des differentiellen Hauptleiterabschnitts 2 eine elektrische Steckverbindung aus.
Der zweite differentielle Gegensteckverbinder 20
2 bildet mit dem differentiellen Bussteckverbinder 8 im zweiten Teilabschnitt 5
1 des differentiellen Hauptleiterabschnitts 2 eine elektrische Steckverbindung aus.
[0083] Die beiden Gegenkontaktelemente 21
1 und 21
2 des ersten differentiellen Gegensteckverbinder 20
1 und die beiden Gegenkontaktelemente 22
1 und 22
2 des zweiten differentiellen Gegensteckverbinders 20
2 sind hierbei jeweils von einem magnetisierbaren Körper 6 umschlossen. Die beiden
Gegenkontaktelemente 21
1 und 21
2 des ersten differentiellen Gegensteckverbinders 20
1 sind mit einem ersten Hauptleiter 24
1 bzw. einem zweiten Hauptleiter 24
2 eines differentiellen Hauptleitungsabschnittes 23
1 des differentiellen Bussystems beispielsweise über eine Crimpverbindung elektrisch
verbunden. Die beiden Gegenkontaktelemente 22
1 und 22
2 des zweiten differentiellen Gegensteckverbinders 20
2 sind äquivalent mit einem ersten Hauptleiter 25
1 bzw. einem zweiten Hauptleiter 25
2 eines weiteren differentiellen Hauptleitungsabschnittes 23
2 des differentiellen Bussystems beispielsweise elektrisch verbunden. Die beiden Gegenkontaktelemente
21
1 und 21
2 des ersten differentiellen Gegensteckverbinders 20
1 und die beiden Gegenkontaktelemente 22
1 und 22
2 des zweiten differentiellen Gegensteckverbinders 20
2 sind mit den zugehörigen magnetisierbaren Körper 6 jeweils in einem Steckverbindergehäuse
26
1 und 26
2 des ersten und des zweiten differentiellen Gegensteckverbinder 20
1 und 20
2 angeordnet und beispielsweise mittels einer Klebung darin fixiert.
[0084] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
1. Verbindungsanordnung (1) zum elektrischen Verbinden eines Busteilnehmers (TN) an ein
differentielles Bussystem aufweisend
einen differentiellen Hauptleiterabschnitt (2) mit einem ersten elektrischen Hauptleiter
(21) und einem zweiten elektrischen Hauptleiter (22),
wobei der differentielle Hauptleiterabschnitt (2) einen ersten Teilabschnitt (51) und einen mit dem ersten Teilabschnitt (51) elektrisch verbundenen zweiten Teilabschnitt (52) aufweist,
wobei im ersten elektrischen Hauptleiter (21) zwischen dem ersten Teilabschnitt (51) und dem zweiten Teilabschnitt (52) ein erster Anschluss (41) zum elektrischen Verbinden mit einem ersten Gegenanschluss des Busteilnehmers (TN)
und im zweiten elektrischen Hauptleiter (22) zwischen dem ersten Teilabschnitt (51) und dem zweiten Teilabschnitt (52) ein zweiter Anschluss (42) zum elektrischen Verbinden mit einem zweiten Gegenanschluss des Busteilnehmers (TN)
ausgebildet sind,
wobei der erste und der zweite elektrische Hauptleiter (21, 22) mindestens im ersten Teilabschnitt (51) oder im zweiten Teilabschnitt (52) jeweils von einem Körper (6; 61, 62) aus einem magnetisierbaren Material umschlossen sind.
2. Verbindungsanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (6; 61, 62) hülsenförmig mit einer Durchführung (7) zum Durchführen des ersten elektrischen
Hauptleiters (21) im ersten Teilabschnitt (51), des zweiten elektrischen Hauptleiters (22) im ersten Teilabschnitt (51), des ersten elektrischen Hauptleiters (21) im zweiten Teilabschnitt (52) oder des zweiten elektrischen Hauptleiters (22) im zweiten Teilabschnitt (52) ausgebildet ist.
3. Verbindungsanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (6; 61, 62) in einer Längsachsrichtung zwei Durchführungen (7) zum Durchführen des ersten und
des zweiten elektrischen Hauptleiters (21, 22) im ersten Teilabschnitt (51) oder zum Durchführen des ersten und des zweiten elektrischen Hauptleiters (21, 22) im zweiten Teilabschnitt (52) aufweist.
4. Verbindungsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsanordnung (1) ein Gehäuse (13) aufweist, in dem der differentielle
Hauptleiterabschnitt (2) angeordnet ist und das jeweils eine Durchführung (141, 142, 143) für den ersten Teilabschnitt (51), für den zweiten Teilabschnitt (52) und für das elektrischen Verbinden mit dem ersten Gegenanschluss bzw. mit dem zweiten
Gegenanschluss aufweist.
5. Verbindungsanordnung (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (6; 61, 62) aus mehreren Teilkörpern (61, 62), vorzugsweise aus zwei Teilkörpern (61, 62), zusammengesetzt ist, die sich jeweils über ein unterschiedliches Winkelsegment
relativ zu einer Längsachse des Körpers (6; 61, 62) erstrecken.
6. Verbindungsanordnung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Teilkörper (61, 62) in einem zugehörigen Gehäuseteil (131, 132) des Gehäuses (13) fixiert ist.
7. Verbindungsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Körper (6; 61, 62) als eine Beschichtung oder als ein Verguss jeweils auf dem ersten elektrischen Hauptleiter
(21) und auf dem zweiten elektrischen Hauptleiter (22) ausgebildet ist.
8. Verbindungsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsanordnung (1) zusätzlich einen ersten elektrischen Stichleiter (31) und einen zweiten elektrischen Stichleiter (32) aufweist, wobei der erste elektrische Stichleiter (31) mit dem ersten Anschluss (41) verbunden ist und eingerichtet ist, mit dem ersten Gegenanschluss verbindbar zu
sein, und der zweite elektrische Stichleiter (31) mit dem zweiten Anschluss (42) verbunden ist und eingerichtet ist, mit dem ersten Gegenanschluss verbindbar zu
sein.
9. Verbindungsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste und der zweite elektrische Hauptleiter (21, 22) jeweils als ein elektrischer Leiter eines ersten bzw. eines zweiten Hauptleitungsabschnittes
(171, 172) ausgebildet sind, wobei die Verbindungsanordnung (1) eine erste Schneidklemme (161) und eine zweite Schneidklemme (162) aufweist, wobei die erste Schneidklemme (161) eine erste Schneide (281), die den ersten Anschluss (41) elektrisch kontaktiert, und einen ersten Kontaktanschluss (271) zum elektrischen Verbinden mit dem ersten Gegenanschluss aufweist, wobei die zweite
Schneidklemme (162) eine zweite Schneide (282), die den zweiten Anschluss (42) elektrisch kontaktiert, und einen zweiten Kontaktanschluss (272) zum elektrischen Verbinden mit dem zweiten Gegenanschluss aufweist.
10. Verbindungsanordnung (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Hauptleitungsabschnitt (171) und der zweite Hauptleitungsabschnitt (172) wenigstens im ersten Teilabschnitt (51) oder im zweiten Teilabschnitt (52) jeweils von dem Körper (6; 61, 62) umschlossen sind.
11. Elektrischer differentieller Bussteckverbinder (8) für ein differentielles Bussystem
aufweisend eine Verbindungsanordnung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
der erste elektrische Hauptleiter (21) als ein erstes Kontaktelement (91) und der zweite elektrische Hauptleiter (22) als ein zweites Kontaktelement (92) ausgebildet sind.
12. Elektrischer differentieller Bussteckverbinder (8) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Kontaktelement (91, 92) wenigstens im ersten Teilabschnitt (51) oder im zweiten Teilabschnitt (52) jeweils von dem Körper (6; 61, 62) umschlossen sind.
13. Elektrische differentielle Steckverbinderanordnung (19) für ein differentielles Bussystem
aufweisend einen elektrischen differentiellen Bussteckverbinder (8) gemäß Patentanspruch
11 oder 12, einen ersten und einen zweiten elektrischen differentiellen Gegensteckverbinder
(201, 202) mit jeweils zwei Gegenkontaktelementen (211, 212, 221, 222), wobei die beiden Gegenkontaktelemente (211, 212) des ersten differentiellen Gegensteckverbinders (201) jeweils das erste und das zweite Kontaktelement (91, 92) im ersten Teilabschnitt (51) und die beiden Gegenkontaktelemente (221, 222) des zweiten differentiellen Gegensteckverbinders (202) jeweils das erste und das zweite Kontaktelement (91, 92) im zweiten Teilabschnitt (52) elektrisch kontaktieren.
14. Elektrische differentielle Steckverbinderanordnung (19) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenkontaktelemente (211, 212, 221, 222) wenigstens des ersten differentiellen Gegensteckverbinders (201) oder des zweiten differentiellen Gegensteckverbinders (202) jeweils von dem Körper (6; 61, 62) umschlossen sind.
15. Elektrischer differentieller Gegensteckverbinder (201, 202) einer elektrischen differentiellen Steckverbinderanordnung (19) gemäß einem der
Ansprüche 13 oder 14.