[0001] Die Erfindung betrifft eine Pipettiervorrichtung zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina
bzw. zum Handhaben von Flüssigkeit gemäß Anspruch 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung
eine Pipettiervorrichtung zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina bzw. zum Handhaben
von Flüssigkeit nach Anspruch 13 oder 14.
[0002] Pipettiervorrichtungen der in Rede stehenden Art weisen ein Gehäuse und einen Halteabschnitt
auf, der zum Halten der Pipettiervorrichtung mittels einer Hand einer Bedienperson
ausgebildet ist.
[0003] Pipettiervorrichtungen können grundsätzlich automatisch oder über einen Benutzer
mittels seiner Bedienhand betätigt werden. Die vorliegende Erfindung fokussiert insbesondere
die Handhabung einer Pipettiervorrichtung mittels einer Hand einer Bedienperson. Bei
einer solchen Handhabung ist vorgesehen, dass der Bediener mittels wenigstens eines
Fingers die Pipettiervorrichtung betätigt. Die Pipettiervorrichtung muss dabei von
der Bedienperson sicher gehalten werden.
[0004] Im Stand der Technik ist es bekannt, dass zum Stützen der Pipettiervorrichtung eine
Stützeinrichtung, die beispielsweise bogenförmig bzw. hakenförmig ausgebildet sein
kann, vorgesehen ist. Die Stützeinrichtung ist zum Stützen der Pipettiervorrichtung
auf einem Finger einer Bedienperson ausgebildet.
[0005] In der Praxis werden Pipettiervorrichtungen durch eine Bedienperson regelmäßig und
insbesondere häufig angewendet. Eine Ermüdung der Hand der Bedienperson kann sich
dabei durch die stetige Wiederholung derselben Bewegung zur Pipettierung erfolgen.
Im Laboralltag ist eine stetige Wiederholung derselben Bewegung beim Pipettieren sehr
oft gegeben. Somit ergeben sich hohe Anforderungen an Pipettiervorrichtungen hinsichtlich
einer einfachen Benutzbarkeit und Handhabbarkeit der Pipettiervorrichtung.
[0006] Um die Handhabbarkeit einer Pipettiervorrichtung zu verbessern, ist aus dem Dokument
WO 2005/049208 A1 bekannt, eine Drehung einer Komponente der Pipettiervorrichtung gegenüber einer weiteren
Komponente vorzusehen. Die
WO 2005/049208 A1 betrifft eine elektronische Pipette, die einen Körper, ein Spitzenteil, ein Hakenteil,
und ein Druckknopfteil aufweist. Das Druckknopfteil ist konfiguriert, um ein Antreiben
eines Ringkolbens mittels eines Elektromotors zum Aufnehmen von Flüssigkeit in einen
Spitzenbehälter der Pipette oder zum Ablassen von Flüssigkeit aus dem Spitzenbehälter
der Pipette auszulösen. Ferner umfasst die Ausführungsform nach der
WO 2005/049208 A1 noch ein Anzeigeteil, wobei der Körper eine vertikale Achse aufweist. Die
WO 2005/049208 A1 sieht zudem vor, dass mindestens ein Teil ausgewählt aus der Gruppe von Hakenteil,
Druckknopfteil und Anzeigeteil um eine vertikale Achse der elektronischen Pipette
relativ zum Körper der Pipette rotierbar ist. Eine solche Rotierbarkeit ermöglicht
es, die vorgenannten Komponenten bestehend aus Druckknopfteil, Anzeigeteil und Hakenteil
an eine Hand einer Bedienperson anzupassen.
[0007] Nachteilig an dem bekannten Stand der Technik ist es, dass aufgrund der ermöglichten
Verlagerung der Komponenten vergleichsweise häufig in der Praxis Fehlbedienungen hervorgerufen
werden. So kann nicht sicher vermieden werden, dass eine ungewünschte Verstellung
von Druckknopfteil, Anzeigeteil und/oder Hakenteil erfolgt. Dies führt nicht nur zur
Beeinträchtigung in der Handhabung der Pipette, sondern auch zu einer mangelnden Präzision
bei dem Pipettiervorgang. Insbesondere bei manuell betätigten Pipetten kann es aufgrund
von Ermüdungserscheinungen zu mangelnder Präzision kommen (beispielsweise weil ein
Bedienelement nicht bis zum Endpunkt betätigt wird). Da allerdings in Laborumgebungen
eine hohe Präzision, eine einfache Handhabbarkeit und möglichst ein Ausschluss von
Fehlbedienungen beim Pipettieren notwendig sind, wird insbesondere in der Praxis von
einer ergonomischen Anpassung der Pipette an eine Bedienperson gemäß der in der
WO 2005/049208 A1 offenbarten Ausführungsform Abstand genommen.
[0008] Bei bekannten elektrischen und manuell betätigten Pipetten ist ein Nachteil, dass
mangels Verstellmöglichkeit der Komponenten die Komponenten sterisch ungünstig zur
Bedienhand stehen können. Dadurch kann es wiederum zu Ermüdungserscheinungen oder
gar Schmerzen kommen, was zu Pausen im Arbeitsvorgang und somit zu Zeitverlusten führt.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, die Handhabbarkeit einer Pipettiervorrichtung
zu verbessern sowie eine Anpassbarkeit der Pipettiervorrichtung an unterschiedliche
Bedienpersonen zu ermöglichen.
[0010] Die obige Aufgabe wird durch eine Pipettiervorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Die vorschlagsgemäße Pipettiervorrichtung zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina
weist ein Gehäuse mit einem Halteabschnitt auf, wobei der Halteabschnitt zum Halten
der Pipettiervorrichtung mittels einer Hand einer Bedienperson ausgebildet ist.
[0012] Ferner umfasst die Pipettiervorrichtung eine Stützeinrichtung, die zum Stützen der
Pipettiervorrichtung auf einem Finger einer Bedienperson ausgebildet ist, wobei die
Stützeinrichtung relativ zum Halteabschnitt drehbar ist, vorzugsweise um eine Längsachse
der Pipettiervorrichtung.
[0013] Außerdem umfasst die Pipettiervorrichtung eine Rasteinrichtung, mittels der die Stützeinrichtung
in mehreren unterschiedlichen und definierten Drehlagen am Gehäuse lösbar fixierbar
ist.
[0014] Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung ist, dass die Stützeinrichtung
an unterschiedliche Bedienpersonen angepasst werden kann. So ermöglicht eine Drehung
der Stützeinrichtung, dass die Pipettiervorrichtung beispielsweise für größere und
kleinere Hände in ergonomischer Weise eingesetzt werden kann. Gleichzeitig kann die
Pipettiervorrichtung auch an die Hände von Rechts- und Linkshändern angepasst werden.
Auch der Einsatz von unterschiedlichen Fingern, die zum Stützen der Stützvorrichtung
eingesetzt werden, wird durch eine erfindungsgemäße Anpassbarkeit der Stützeinrichtung
ermöglicht.
[0015] Demnach ergibt sich erfindungsgemäß eine Verbesserung der Ergonomie bei der Bedienung
der Pipettiervorrichtung, was insbesondere ein zumindest im Wesentlichen ermüdungsfreies
Arbeiten für die Bedienperson ermöglicht. Gerade beim mehrfachen und regelmäßigen
Einsatz von Pipettiervorrichtungen zeigt sich eine an die Hand der Bedienperson angepasste
Ausbildung hinsichtlich der komfortablen Benutzung als besonders vorteilhaft und zweckgemäß.
[0016] Des Weiteren kann sich für den Benutzer eine Kostenreduktion ergeben. Diese Kostenreduktion
wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass dieselbe Pipettiervorrichtung von unterschiedlichen
Personen genutzt werden kann. Daher müssen nicht unterschiedliche Modelltypen vorgehalten
werden. Ferner kann sich auch eine Zeitersparnis bei der Laborarbeit mit hohem Durchsatz
- d.h. bei mehrfacher Benutzung der Pipettiervorrichtung - ergeben, denn die für den
Benutzer eingestellte Position der Stützeinrichtung kann beibehalten werden, insbesondere
nicht unbeabsichtigt verstellt werden. Außerdem kann sich der Benutzer die für ihn
optimale Stellung bzw. Drehlage merken und somit bei der erneuten Benutzung schnell
wieder einstellen.
[0017] Die Rasteinrichtung stellt insbesondere sicher, dass ein ungewünschtes Verstellen
der Stützeinrichtung verhindert werden kann. Somit wird erst durch die Vorgabe einer
gewissen Kraft eine Drehung der Stützeinrichtung relativ zum Gehäuse bzw. zum Halteabschnitt
ermöglicht. Dies stellt bevorzugt sicher, dass Fehlbedienungen ausgeschlossen werden.
So kann ein ungewünschtes Verstellen der Stützeinrichtung, das nicht von der Bedienperson
gewollt ist, sicher vermieden werden. Letztlich muss zunächst die Verrastung der Rasteinrichtung
gelöst werden. Die Verrastung erfolgt dabei insbesondere zwischen dem Gehäuse und
der Stützeinrichtung - und zwar durch entsprechende Mittel, wie dies nachfolgend noch
erläutert wird.
[0018] Demzufolge stellt die Rasteinrichtung insbesondere die hohen Anforderungen im Laborbereich
bzw. beim Pipettieren in Laborumgebungen bei einer vorschlagsgemäßen Pipettiervorrichtung
sicher, wobei gleichzeitig auch eine Anpassbarkeit an unterschiedliche Bedienpersonen
ermöglicht wird. Die Pipettiervorrichtung kann daher von mehreren Bedienpersonen in
der jeweils für die jeweilige Bedienperson besonders vorteilhaften Position der Stützeinrichtung
benutzt werden.
[0019] Somit können erfindungsgemäß die vorteilhaften Eigenschaften einer Anpassbarkeit
umgesetzt werden, ohne die Gefahr von Fehlbedienungen akzeptieren zu müssen.
[0020] Demnach wird eine sichere und komfortable Bedienung der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung
ermöglicht.
[0021] Vorzugsweise kann das Einrasten der Rasteinrichtung haptisch und/oder akustisch von
der Bedienperson wahrgenommen werden. Durch die Rasteinrichtung erfolgt letztlich
insbesondere eine Einteilung des drehbaren Winkelbereichs für die Stützeinrichtung
relativ zum Gehäuse in mehrere Winkelabschnitte, in denen jeweils die Rasteinrichtung
einrastet und somit insbesondere eine Fixierung der Stützeinrichtung ermöglicht. Die
Winkelabschnitte bzw. die Drehwinkelabschnitte können die definierten Drehlagen vorgeben
bzw. hängen insbesondere unmittelbar mit den definierten Drehlagen zusammen. Somit
kann bevorzugt in einem bestimmten Winkelbereich eine Drehung der Stützeinrichtung
gegenüber bzw. relativ zu dem Gehäuse ermöglicht werden.
[0022] Dabei bezieht sich der Winkelbereich insbesondere auf die Längsachse der Pipettiervorrichtung,
die bevorzugt die Mittelachse der Pipettiervorrichtung in der Längserstreckung der
Pipettiervorrichtung wiedergibt. Die Längserstreckung kennzeichnet letztlich die Richtung
der größten Ausdehnung der Pipettiervorrichtung.
[0023] Insbesondere kann eine Verstellung bzw. eine Drehung der Stützeinrichtung dadurch
eingeleitet werden, dass die Bedienperson, vorzugsweise mittels eines Fingers (was
einen Daumen einschließt), eine Kraft auf die Stützeinrichtung ausübt, die wiederum
zur Drehung der Stützeinrichtung um die Längsachse der Pipettiervorrichtung führt.
Die Kraft kann dabei insbesondere in Richtung der gewünschten Drehung und/oder zumindest
im Wesentlichen in Umfangsrichtung bezüglich der Längsachse aufgebracht werden.
[0024] Besonders bevorzugt ist die Stützeinrichtung in Längsrichtung bzw. in Bezug zur Längsachse
der Pipettiervorrichtung fixiert, kann jedoch in Umfangsrichtung in Bezug zur Längsachse
der Pipettiervorrichtung bewegt werden.
[0025] Die Bedienung zur Einstellung der gewünschten Position der Stützeinrichtung kann
somit bevorzugt nahezu intuitiv vom Benutzer vorgenommen werden, was besonders bedienfreundlich
ist. Ein kompliziertes Einstellen von bestimmten Komponenten der Pipettiervorrichtung
über aufwendige Mechanismen kann bevorzugt entfallen.
[0026] Unter einer lösbaren Fixierung der Stützeinrichtung am Gehäuse wird insbesondere
auch verstanden, dass die Stützeinrichtung zur Positionsveränderung von dem Gehäuse
bzw. der Pipettiervorrichtung abgenommen, in die gewünschte Position bzw. Drehlage
gedreht und anschließend wieder mit dem Gehäuse bzw. der Pipettiervorrichtung verbunden
wird. Diese Benutzung gelingt dann insbesondere über eine Rasteinrichtung, die nicht
unbedingt derart ausgebildet sein muss, dass die Drehung der Stützeinrichtung am an
dem Gehäuse befestigten Zustand durchgeführt werden muss. Zumindest ist die Rasteinrichtung
aber bevorzugt derart ausgebildet, dass eine Verdrehung der Stützeinrichtung relativ
zum Gehäuse in unterschiedliche Drehlagen ermöglicht wird, beispielsweise indem die
Stützeinrichtung von dem Gehäuse entfernt, in die gewünschte Drehlage gedreht und
anschließend wieder mit dem Gehäuse verbunden wird. Bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Stützeinrichtung bei einer Positionsveränderung mit dem Gehäuse verbunden
ist.
[0027] Bei der vorgenannten Ausführungsform der abnehmbaren Anordnung der Stützeinrichtung
von dem Gehäuse und/oder bei weiteren Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass
die Stützeinrichtung am Gehäuse gelagert und/oder gehalten angeordnet ist. Eine solche
Anordnung vereinfacht insbesondere die Bereitstellung und die Verbindung einer Stützeinrichtung.
[0028] Insbesondere weist die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung eine Volumeneinstelleinrichtung
auf. Die Volumeneinstelleinrichtung ist bevorzugt zum Einstellen eines, insbesondere
von der Bedienperson gewünschten, Pipettiervolumens ausgebildet. Das eingestellte
Volumen kann insbesondere an einer Volumenanzeige, die an dem Gehäuse angeordnet sein
kann, angezeigt werden und/oder von der Bedienperson abgelesen werden.
[0029] Ferner kann die Pipettiervorrichtung eine Abwerfereinrichtung zum Abwerfen einer
an der Pipettiervorrichtung angebrachten Pipettenspitze aufweisen. Die Abwerfereinrichtung
kann insbesondere über ein Auslösemittel, insbesondere einen Abwerferknopf, betätigt
werden.
[0030] Insbesondere wird das Umgreifen der Pipettiervorrichtung durch die Hand einer Bedienperson
durch die Form des Halteabschnitts, durch die Position des Auslösemittels und/oder
durch die Position der Volumenanzeige vorgegeben. Des Weiteren kann ein Querschnitt,
insbesondere ein zumindest im Wesentlichen ellipsenförmiger und/oder zumindest im
Wesentlichen ovaler, Querschnitt der Pipettiervorrichtung und/oder des Halteabschnitts
vorgeben, in welcher Position der Benutzer die Pipettiervorrichtung am Halteabschnitt
umfasst. Erfindungsgemäß gelingt es nun durch die Positionierung und/oder Fixierung
der Stützeinrichtung in einer Drehlage, die optimale Position für die Bedienperson
zu finden und während der Benutzung der Pipettiervorrichtung auch einzunehmen. Gleichzeitig
kann die Bedienperson bevorzugt komfortabel das eingestellte Volumen auf der Volumenanzeige
ablesen und/oder das Auslösemittel einfach bedienen. Demnach kann die Fixierung der
Stützeinrichtung in unterschiedlichen Positionen und/oder Drehlagen gewährleisten,
dass bei der Benutzung der Pipettiervorrichtung neben der Ergonomie auch die Handhabbarkeit
deutlich verbessert werden kann, bevorzugt indem eine Einstellung bzw. Positionierung
der Stützeinrichtung auch in Abhängigkeit der Anordnung der Volumenanzeige und/oder
der Position des Auslösemittels erfolgen kann. Demnach kann die Bedienperson bzw.
der Benutzer auch während der Bedienung der Pipettiervorrichtung das eingestellte
Volumen an der Volumenanzeige ablesen und/oder das Auslösemittel einfach erreichen.
[0031] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Stützeinrichtung in mindestens
drei, vorzugsweise neun, definierten Drehlagen, die sich insbesondere aus der Unterteilung
in die Winkelabschnitte ergeben, am Gehäuse lösbar fixierbar, wobei benachbarte Drehlagen
in einem Drehwinkel von mindestens 5° voneinander beabstandet sind. Dabei versteht
es sich insbesondere, dass eine Fixierung der Stützeinrichtung über die Rasteinrichtung
erreicht werden kann, so dass letztlich durch das Zusammenwirken zwischen Rasteinrichtung
und Gehäuse die unterschiedlichen Drehlagen der Stützeinrichtung gewährleistet und
vorzugsweise jeweils fixiert werden. Vorzugsweise sind zwischen 3 bis 20, bevorzugt
zwischen 4 bis 15, verschiedene Drehlagen vorgesehen, wobei der Drehwinkel zwischen
zwei benachbarten Drehlagen insbesondere zwischen 5° bis 20°, bevorzugt zwischen 7°
und 15° und insbesondere 12° ± 2°, betragen kann. Der Drehwinkel zwischen zwei benachbarten
Drehlagen hängt insbesondere vom absoluten Drehbereich in Bezug zur Nullposition der
Stützeinrichtung und/oder von der Anzahl der Drehlagen ab.
[0032] Durch die unterschiedlichen Drehlagen werden auch insbesondere unterschiedliche Positionen
zur Einstellung der Stützeinrichtung ermöglicht, so dass für unterschiedliche Hände
von Bedienpersonen - beispielsweise für Linkshänder und Rechtshänder oder für unterschiedlich
große Bedienhände - unterschiedliche Vorgaben vorhanden sind, in denen die Stützeinrichtung
eingestellt werden kann. Somit wird eine hohe und individuelle Anpassbarkeit der Pipettiervorrichtung
für die Bedienpersonen ermöglicht. Die vorgenannten Drehwinkel stellen insbesondere
sicher, dass der Abstand zwischen zwei benachbarten Drehlagen nicht zu gering ist,
so dass dieser nicht mehr von der Bedienperson wahrgenommen werden würde; jedoch können
in einem bestimmten Winkelbereich ausreichend viele unterschiedliche Endpositionen
der Stützeinrichtung bereitgestellt werden. Bevorzugt kann die Stützeinrichtung nur
in den definierten Drehlagen positioniert werden, so dass eine Stellung bzw. Positionierung
der Stützeinrichtung außerhalb der Drehlagen insbesondere nicht möglich ist.
[0033] Insbesondere kann ausgehend von einer sogenannten Nullposition eine Verstellung bzw.
Drehung der Stützeinrichtung um bis zu ± 80°, bevorzugt bis zu ± 70°, weiter bevorzugt
± 50° ± 10%, ermöglicht werden. Die Nullposition der Stützeinrichtung gibt insbesondere
die Ausrichtung der Stützeinrichtung in der Ruhelage bzw. Ursprungslage an, die die
reguläre Standard-Benutzungssituation wiedergibt. Ausgehend von dieser Benutzungsposition
kann eine Anpassung in unterschiedliche Drehrichtungen erfolgen. Die Nullposition
kann dabei für unterschiedliche Pipettiervorrichtungen unterschiedlich gewählt werden,
ist jedoch bevorzugt bei jeder einzelnen Pipettiervorrichtung vorgegeben.
[0034] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die lösbare Fixierung der Stützeinrichtung
in den Drehlagen am Gehäuse durch ein Arretiermittel, vorzugsweise einen Arretierknopf,
gesteuert werden. Insbesondere kann über das Arretiermittel ein Freigeben der Stützeinrichtung
ermöglicht und/oder freigegeben werden, wobei alternativ oder zusätzlich auch eine
Verrastung der Stützeinrichtung über das Arretiermittel gesteuert und/oder vorgegeben
werden kann. Das Arretiermittel bietet demnach eine weitere bevorzugte Möglichkeit,
ein ungewünschtes Verstellen der Stützeinrichtung zumindest im Wesentlichen sicher
zu vermeiden. Die Erfindung kann allerdings in weiteren Ausführungsformen auch ohne
ein Arretiermittel umgesetzt werden.
[0035] Vorzugsweise weist die Rasteinrichtung ein Eingriffsmittel und mehrere Gegeneingriffsmittel
auf. Das Eingriffsmittel kann mit jedem Gegeneingriffsmittel in formschlüssigen, kraftschlüssigen
und/oder reibschlüssigen Eingriff bringbar sein. Durch diesen Eingriff kann die Stützeinrichtung
jeweils in einer der Drehlagen am Gehäuse lösbar fixiert sein. Somit wird eine Verrastung
durch das Zusammenwirken zwischen einem Eingriffsmittel und einem Gegeneingriffsmittel
erreicht. Die mehreren Drehlagen können insbesondere durch die Anordnung bzw. Ausbildung
der Gegeneingriffsmittel ermöglicht werden. So kann letztlich durch eine bestimmte
Beabstandung der Gegeneingriffsmittel auch eine Beabstandung der unterschiedlichen
Drehlagen erreicht werden. Das Eingriffsmittel kann dabei zumindest bereichsweise
und/oder teilweise korrespondierend und/oder komplementär zu den Gegeneingriffsmittel
ausgebildet sein.
[0036] Letztlich wird insbesondere durch das Zusammenwirken zwischen dem Eingriffsmittel
und dem jeweiligen Gegeneingriffsmittel eine Fixierung der Stützeinrichtung in den
einzelnen Drehlagen ermöglicht, wobei diese Fixierung allerdings insbesondere durch
Betätigung der Stützeinrichtung, vorzugsweise durch Ausüben einer Kraft auf die Stützeinrichtung,
wieder gelöst werden kann.
[0037] Bei einer Lösung der Verrastung der Rasteinrichtung wird das Eingriffsmittel dann
außer Eingriff mit dem jeweiligen Gegeneingriffsmittel gebracht und erneut wieder
in Eingriff mit einem weiteren Gegeneingriffsmittel geführt und/oder gebracht. Die
diesbezügliche Einstellung - also das Ineingriffbringen und Außereingriffbringen von
Eingriffsmittel und Gegeneingriffsmittel - wird bevorzugt so lange wiederholt, bis
die gewünschte Position der Stützeinrichtung erreicht wird.
[0038] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die Gegeneingriffsmittel am Gehäuse
ausgebildet. Insbesondere können die Gegeneingriffsmittel durch Vertiefungen und/oder
Erhebungen am Gehäuse ausgebildet sein. Diese Vertiefungen und/oder Erhebungen können
zueinander beabstandet ausgebildet und vorzugsweise an einer dem Eingriffsmittel zugewandten
Wandung des Gehäuses angeordnet sein. Die dem Eingriffsmittel zugewandte Wandung des
Gehäuses kann insbesondere innenseitig am Gehäuse, für die Bedienperson nicht zugänglich,
angeordnet sein.
[0039] Des Weiteren ist bei einer bevorzugten, weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass
die Rasteinrichtung ein Verbindungselement aufweist, das drehbar mit dem Gehäuse und
drehfest mit der Stützeinrichtung verbunden ist und an dem das Eingriffsmittel vorzugsweise
beweglich, insbesondere drehbar, angeordnet ist. Insbesondere ist das Eingriffsmittel
an dem Verbindungselement beweglich gelagert, so dass das Eingriffsmittel letztlich
im Benutzungszustand der Pipettiervorrichtung durch das Verbindungselement fixiert
ist. Durch das Verbindungselement wird letztlich insbesondere eine Übertragung der
durch die Stützvorrichtung vorgegebenen Drehung zur Verstellung der Stützeinrichtung
auf die Rasteinrichtung ermöglicht.
[0040] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des vorliegenden Erfindungsgedankens
ist an dem Verbindungselement ein Federelement, insbesondere eine Blattfeder, angeordnet,
wobei das Eingriffsmittel zwischen dem Federelement und den Gegeneingriffsmitteln
angeordnet ist. Im Falle einer Blattfeder als Federelement ist diese bevorzugt aus
Metall. Insbesondere ist das Eingriffsmittel zwischen dem Federelement und den Gegeneingriffsmitteln
derart angeordnet, dass die Federkraft des Federelements einem Drehen der Stützeinrichtung
entgegenwirkt, wenn das Eingriffsmittel mit einem Gegeneingriffsmittel in Eingriff
steht und/oder dass die Federkraft des Federelements auf das Eingriffsmittel in Richtung
eines der Gegeneingriffsmittel wirkt. Durch das Federelement wird letztlich insbesondere
gewährleistet, dass weiterhin eine Drehung des Verbindungselementes und damit einhergehend
der Stützeinrichtung gewährleistet werden kann, wobei hierfür jedoch unter anderem
die Federkraft des Federelementes überwunden werden muss, so dass das Eingriffsmittel
außer Eingriff mit dem jeweiligen Gegeneingriffsmittel bringbar ist. Ebenfalls wird
durch die Federkraft insbesondere sichergestellt, dass eine ungewünschte Drehung der
Stützeinrichtung nicht ausgelöst wird, was besonders vorteilhaft zur Vermeidung von
Fehlbedienungen ist. Somit kann das Federelement gewährleisten, dass eine Drehung
der Stützeinrichtung lediglich bevorzugt durch entsprechende Vorgabe durch die Bedienperson
erreicht wird.
[0041] Vorzugsweise ist die Rasteinrichtung so ausgebildet, dass zum Drehen der Stützeinrichtung,
wenn das Eingriffsmittel mit einem Gegeneingriffsmittel in Eingriff steht, ein Drehmoment
von wenigstens 3 Ncm, bevorzugt von wenigstens 5 Ncm, weiter bevorzugt von wenigstens
10 Ncm, vorzugsweise zwischen 10 bis 30 Ncm, erforderlich ist. Das vorgenannte Drehmoment
wird auch durch die zu überwindende Federkraft des Federelementes bei einer bevorzugten
Ausführungsform sichergestellt. Das Drehmoment in der vorgenannten Größenordnung gewährleistet
insbesondere, dass die Drehung der Stützeinrichtung von der Bedienperson bewusst eingeleitet
wird und so eine unbeabsichtigte Drehung verhindert werden kann, da bei einer unbeabsichtigten
Bewegung insbesondere Drehmomente in der vorgenannten Größenordnung nicht ausgeübt
werden.
[0042] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Eingriffsmittel als Kugel
ausgebildet sein. Die Ausbildung als Kugel ermöglicht ein optimiertes Eingreifen in
Gegeneingriffsmittel, die insbesondere am Gehäuse ausgebildet sind. Alternativ oder
zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Eingriffsmittel drehbar, insbesondere um
sich und/oder relativ zum Gehäuse drehbar, an einer Außenseite des Verbindungselements
gelagert ist.
[0043] Insbesondere kann das Eingriffsmittel an einer entsprechenden Aufnahme des Verbindungselements,
die bevorzugt durch Vorsprünge des Verbindungselements gebildet wird, angeordnet sein.
Auch kann das Verbindungselement eine Ausnehmung im Bereich der Aufnahme aufweisen,
so dass insbesondere eine Kontaktierung des Federelementes zu dem Eingriffsmittel
gewährleistet werden kann. Die Ausnehmung des Verbindungselements kann sich auch über
die Aufnahme hinaus erstrecken und letztlich insbesondere zur Anordnung des Federelementes
dienen.
[0044] Vorzugsweise ist das Verbindungselement so ausgebildet und angeordnet, dass das Verbindungselement
im Umfangsrichtung bewegbar gelagert ist, insbesondere relativ zum Gehäuse. Eine entsprechende
diesbezüglich ermöglichte Bewegung stellt insbesondere sicher, dass die Stützeinrichtung
in verschiedenen Drehlagen fixierbar ist.
[0045] Das Eingriffsmittel kann insbesondere mit der Federkraft des Federelementes beaufschlagt
sein, vorzugsweise indem ein Anliegen des Eingriffsmittels an dem Federelement zumindest
während der Drehung der Stützeinrichtung gewährleistet werden kann.
[0046] Besonders bevorzugt ist das Eingriffsmittel einstückig ausgebildet, was den Produktionsaufwand
der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung reduzieren kann.
[0047] Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Eingriffsmittel bevorzugt integral mit
dem Verbindungselement geformt. Auch bei dieser Ausführungsform kann eine komfortable,
sichere und verbesserte Einstellung der Stützeinrichtung ermöglicht werden.
[0048] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, bei der insbesondere das Verbindungselement
und/oder zumindest ein Teil der Stützeinrichtung integral mit dem Eingriffsmittel
geformt ist, weist das Eingriffsmittel einen Arm auf, der an einem Ende mit dem Verbindungselement
verbunden ist und an einem anderen Ende eine Rastnase aufweist, die mit dem Gegeneingriffsmittel
in Eingriff bringbar ist. Bei dieser Ausführungsform ist ebenfalls bevorzugt vorgesehen,
dass die Gegeneingriffsmittel am Gehäuse ausgebildet sind, vorzugsweise durch entsprechende
Vorsprünge bzw. Erhebungen und/oder Vertiefungen. Vorzugsweise ist der Arm federelastisch
ausgeführt, wobei eine Federkraft erzeugt wird, die einem Drehen der Stützeinrichtung
entgegenwirkt, wenn die Rastnase mit einem Gegeneingriffsmittel in Eingriff steht.
Bei einer solchen bevorzugten Ausführungsform kann insbesondere ein Federelement der
vorgenannten Art entfallen, da die Federeigenschaften bevorzugt durch den Arm selbst
gewährleistet werden können. Somit kann auch bei dieser Ausführungsform zumindest
im Wesentlichen sicher eine Fehlbedienung der Pipettiervorrichtung vermieden werden,
so dass eine Drehung der Stützeinrichtung relativ zum Gehäuse lediglich durch Vorgabe
der jeweiligen Bedienperson eingeleitet wird.
[0049] Besonders bevorzugt ist die Stützeinrichtung mehrteilig ausgebildet und kann ein
erstes Stützteil und ein zweites Stützteil aufweisen. Das erste Stützteil kann mit
dem Gehäuse, dem Verbindungselement und dem zweiten Stützteil in Eingriff stehen,
wobei das zweite Stützteil eine Verdrehsicherung zwischen dem ersten Stützteil und
dem Verbindungselement bilden kann.
[0050] Das erste und das zweite Stützteil können zur Bildung der Stützeinrichtung kraftschlüssig,
reibschlüssig, formschlüssig und/oder stoffschlüssig, bevorzugt verklebt, verbunden
sein.
[0051] Die Verdrehsicherung kann ermöglichen, dass eine Gegenstützung für die Stützeinrichtung
erfolgt und ein ungewünschtes Verdrehen zwischen Verbindungselement und Stützeinrichtung
verhindert werden kann, so dass das Verbindungselement drehfest mit der Stützeinrichtung
verbunden sein kann. Die Verdrehsicherung kann insbesondere durch eine Verzahnung
am zweiten Stützteil und eine zur Verzahnung komplementär ausgebildete Gegenverzahnung
am Verbindungselement gebildet sein. Insbesondere wird daher die Verdrehsicherung
durch einen Formschluss zwischen der Verzahnung und der Gegenverzahnung ausgebildet.
[0052] Vorzugsweise weist die Gegenverzahnung eine Mehrzahl von Gegenzähnen auf, wobei die
Verzahnung ebenfalls eine Mehrzahl von Zähnen aufweisen kann. Die Zähne der Verzahnung
können in die zwischen den Gegenzähnen gebildeten Lücken bevorzugt formschlüssig angeordnet
werden. Besonders bevorzugt übersteigt die Anzahl der Zähne und/oder der zwischen
benachbarten Zähnen gebildeten Lücken die Anzahl der Gegenzähne der Gegenverzahnung.
Demnach kann die Gegenverzahnung in mehreren Positionen mit der Verzahnung verbunden
werden bzw. die Verzahnung stellt mehrere Anordnungsmöglichkeiten für die Gegenverzahnung
bereit. Demnach kann die Verdrehsicherung auch in Abhängigkeit der Anordnung des Verbindungselementes
an der Stützeinrichtung angepasst bzw. optimiert werden.
[0053] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Pipettiervorrichtung ist vorgesehen,
dass die Stützeinrichtung einen Anschlag und das Gehäuse einen Gegenanschlag aufweisen,
die den Weg, den die Stützeinrichtung relativ zum Gehäuse drehbar ist, begrenzen.
Durch das Zusammenwirken zwischen Anschlag und Gegenanschlag kann somit die maximale
Drehbarkeit bzw. der maximale Drehwinkel ausgehend von der Nullposition der Stützvorrichtung
vorgegeben werden.
[0054] Des Weiteren kann die Pipettiervorrichtung eine Einrichtung zur haptischen und/oder
akustischen Indikation einer der Drehlagen aufweisen. Somit wird der Bedienperson
auf einfache Art und Weise angezeigt, ob eine Verrastung der Stützeinrichtung vorliegt
und die Stützeinrichtung in der gewünschten Position angeordnet und fixiert ist.
[0055] Insbesondere kann die Einrichtung zur haptischen und/oder akustischen Indikation
durch die Rasteinrichtung bereitgestellt werden bzw. die Rasteinrichtung weist die
Einrichtung zur haptischen und/oder akustischen Indikation auf. Das Verrasten in den
einzelnen Drehlagen kann dem Benutzer insbesondere über bei der Verrastung auftretende
Geräusche angezeigt werden.
[0056] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Pipettiervorrichtung zum Aufnehmen
und Abgeben von Fluidvolumina, mit einem Gehäuse mit einem Halteabschnitt, der ausgebildet
ist zum Halten der Pipettiervorrichtung mittels einer Hand einer Bedienperson, und
einer Stützeinrichtung, die ausgebildet ist zum Stützen der Pipettiervorrichtung auf
einem Finger einer Bedienperson, wobei die Stützeinrichtung relativ zum Halteabschnitt
drehbar ist, vorzugsweise um eine Längsachse der Pipettiervorrichtung. Ferner weist
die Pipettiervorrichtung eine Arretiereinrichtung, mittels der die Stützeinrichtung
in mehreren unterschiedlichen Drehlagen am Gehäuse lösbar arretierbar ist, auf.
[0057] Die vorgenannte erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung stellt insbesondere eine Alternative
zur zuvor beschriebenen Pipettiervorrichtung dar und kann insbesondere unabhängig
realisiert werden. Insbesondere bezieht sich die vorgenannte Ausbildung auf eine unabhängige
Ausführungsform, die ebenfalls die zuvor beschriebene Aufgabe löst.
[0058] In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass im Hinblick auf bevorzugte Ausführungsformen
und/oder Vorteile der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung auf die vorgenannten
Ausführungen zur Pipettiervorrichtung der ersten Alternative verwiesen werden darf,
die in gleicher Weise auch für die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung der weiteren
Alternative gelten können, ohne dass dies einer expliziten Erläuterung bedarf.
[0059] Bei der vorgenannten alternativen Ausgestaltung der Pipettiervorrichtung wird keine
Rasteinrichtung benötigt. Insbesondere kann die Pipettiervorrichtung in frei gewählten
Drehlagen, vorzugweise 360° umlaufend um das Gehäuse bzw. in Umfangsrichtung, mittels
der Arretiereinrichtung arretiert bzw. fixiert werden. Diese Arretierung kann über
die Arretiereinrichtung auch gelöst werden, insbesondere zur Veränderung der Position
der Stützeinrichtung relativ zum Gehäuse. Demnach kann durch Entfall der Rasteinrichtung
insbesondere auch ermöglicht werden, dass keine definierten bzw. vorgegebenen Drehlagen
genutzt werden müssten.
[0060] Insbesondere kann am Gehäuse eine Orientierungsmarkierung vorgesehen sein, bevorzugt
eine Skala, um den Benutzer der Pipettiervorrichtung sichtbar bevorzugte Drehlagen
anzuzeigen. Durch diese Orientierungsmarkierung kann der Benutzer auch für ihn besonders
bevorzugte Positionen bzw. Drehlagen der Stützeinrichtung einstellen.
[0061] Zudem kann die Orientierungsmarkierung insbesondere auch vom Benutzer selbst aufgebracht
und/oder verändert werden. Somit kann der Benutzer die für ihn besonders effizienten
und/oder ergonomisch vorteilhaften Drehlagen markieren und bei erneuter Benutzung
schnell einstellen.
[0062] Die Arretiereinrichtung kann ein Arretiermittel, insbesondere einen Arretierknopf,
aufweisen, mittels dem bevorzugt der Benutzer die Arretiereinrichtung bedienen kann.
Bevorzugt kann das Arretiermittel durch die die Pipettiervorrichtung umfassende Hand
des Benutzers bedient werden.
[0063] Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung noch eine Pipettiervorrichtung
zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina, aufweisend eine lösbare formschlüssige
Verbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Bestandteil der Pipettiervorrichtung,
wobei die formschlüssige Verbindung derart ausgestaltet ist, dass der erste und der
zweite Bestandteil zumindest bereichsweise unmittelbar aneinander anliegen, bevorzugt
ineinander gesteckt sind, und durch jeweiliges entgegengesetztes Drehen miteinander
verbindbar und voneinander lösbar sind, wobei der erste Bestandteil eine erste schiefe
Ebene und der zweite Bestandteil eine weitere, komplementär zur ersten schiefen Ebene
ausgebildete schiefe Ebene zur Realisierung der formschlüssigen Verbindung aufweist.
[0064] Die erfindungsgemäße Realisierung der formschlüssigen Verbindung weist unter anderem
den Vorteil auf, dass ein Toleranzausgleich erfolgen kann. Etwaige Größenunterschiede
der Bauteile, z. B. verursacht durch Produktionsschwankungen, können zu einem unerwünschten
Abstand zwischen Bauteilen führen. Ein solcher unerwünschter Abstand kann mittels
der erfindungsgemäßen Realisierung der formschlüssigen Verbindung vermieden bzw. reduziert
werden.
[0065] Die vorgenannte erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung stellt insbesondere eine Alternative
zu den zuvor beschriebenen Pipettiervorrichtungen dar und kann insbesondere unabhängig
realisiert werden. Insbesondere bezieht sich die vorgenannte Ausbildung auf eine unabhängige
Ausführungsform, die ebenfalls die zuvor beschriebene Aufgabe löst.
[0066] In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass im Hinblick auf bevorzugte Ausführungsformen
und/oder Vorteile der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung auf die vorgenannten
Ausführungen zu den beiden weiteren alternativen Pipettiervorrichtungen verwiesen
werden darf, die in gleicher Weise auch für die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung
der weiteren Alternative gelten können, ohne dass dies einer expliziten Erläuterung
bedarf. Gleichfalls können die Ausführungen zu dieser bevorzugten Ausgestaltung der
Pipettiervorrichtung auch für die weiteren, alternativen Ausführungsformen der Pipettiervorrichtung
gelten.
[0067] Die formschlüssige Verbindung kann insbesondere eine bevorzugt schnell herstellbare
und lösbare mechanische Verbindung von den beiden Bestandteilen sein, bevorzugt in
Bezug zu den jeweiligen Längsachsen. Bevorzugt wird die formschlüssige Verbindung
durch einen Bajonettverschluss zwischen den beiden Bestandteilen der Pipettiervorrichtung
bereitgestellt.
[0068] Die erste schiefe Ebene und/oder die weitere schiefe Ebene können insbesondere eine
zumindest im Wesentlichen glatte und/oder ebene Anlaufschräge aufweisen.
[0069] Die formschlüssige Verbindung ermöglicht das Verbinden und ebenfalls das ggf. erforderliche
Lösen von zwei Bestandteilen der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung auf einfache
Weise. Zudem kann durch die formschlüssige Verbindung die Bewegung wenigstens des
ersten und/oder zweiten Bestandteils in wenigstens einem Bewegungs-Freiheitsgrad blockieren.
Demnach wird das Handling der Pipettiervorrichtung wesentlich vereinfacht.
[0070] Die vorgenannten Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie die sich aus
der weiteren Beschreibung ergebenden Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung
können unabhängig voneinander, aber auch in beliebiger Kombination realisiert werden.
[0071] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
anhand der Zeichnung.
[0072] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt A-A der in Fig. 1 gezeigten Pipettiervorrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausschnittes eines erfindungsgemäßen
Verbindungselementes,
- Fig. 4
- eine schematische perspektivische Darstellung des Zusammenwirkens zwischen einem erfindungsgemäßen
Eingriffsmittel und einem Gegeneingriffsmittel,
- Fig. 5
- eine schematisch perspektivische Detailansicht eines Anschlags einer erfindungsgemäßen
Stützeinrichtung,
- Fig. 6
- eine schematische perspektivische Detailansicht eines Gegenanschlags eines erfindungsgemäßen
Gehäuses,
- Fig. 7A
- eine schematisch perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung in einem ersten Zustand,
- Fig. 7B
- eine schematisch perspektivische Darstellung der in Fig. 7A gezeigten Pipettiervorrichtung
in einem zweiten Zustand,
- Fig. 7C
- eine schematisch perspektivische Darstellung der in Fig. 7A gezeigten Pipettiervorrichtung
in einem dritten Zustand,
- Fig. 8A
- eine schematische perspektivische Ansicht eines ersten am Gehäuse befestigten Stützteils
einer erfindungsgemäßen Stützeinrichtung in einem ersten Zustand,
- Fig. 8B
- eine schematische perspektivische Ansicht der in Fig. 8A gezeigten Stützeinrichtung
in einem zweiten Zustand,
- Fig. 8C
- eine schematische perspektivische Ansicht der in Fig. 8A gezeigten Stützeinrichtung
in einem dritten Zustand,
- Fig. 9
- eine schematische perspektivische Explosionsansicht von Teilen einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung,
- Fig. 10
- eine schematische perspektivische Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Rasteinrichtung,
- Fig. 11
- einen schematischen Schnitt einer weiteren alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Rasteinrichtung,
- Fig. 12
- eine schematische perspektivische Darstellung der in Fig. 11 dargestellten Rasteinrichtung,
- Fig. 13
- ein schematischer Schnitt von Teilen einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Pipettiervorrichtung,
- Fig. 14
- eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verdrehsicherung,
- Fig. 15
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen
ersten Stützteils und
- Fig. 16
- eine schematische Frontansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verbindungselements.
[0073] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Teile dieselben Bezugszeichen verwendet,
wobei entsprechende Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte
Beschreibung aus Vereinfachungsgründen weggelassen ist.
[0074] Fig. 1 zeigt eine Pipettiervorrichtung 1 zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina.
Die Pipettiervorrichtung 1 wird an ihrem Gehäuse 2 per Hand gehalten und geführt.
[0075] Fig. 2 zeigt einen schematischen Schnitt A-A durch die in Fig. 1 dargestellte Pipettiervorrichtung
1. Nicht dargestellt ist, dass an die Pipettiervorrichtung 1 eine Pipettenspitze angebracht
werden kann.
[0076] Nicht genauer dargestellt ist, dass die Pipettiervorrichtung 1 eine Verdrängereinrichtung
aufweist. Mittels der Verdrängereinrichtung kann ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit,
in die Pipettenspitze aufgenommen und anschließend wieder von dieser abgegeben werden.
Die Verdrängereinrichtung kann dabei ein Verdrängermittel und ein Verdrängergehäuse
aufweisen. Aus Vereinfachungsgründen sind in dem Schnitt in Fig. 2 nicht alle Komponenten
der Pipettiervorrichtung im Einzelnen dargestellt.
[0077] Als Verdrängereinrichtung kann eine Kolben-Zylinder-Anordnung vorgesehen sein, so
dass das Verdrängermittel als Kolben und das Verdrängergehäuse als Zylinder ausgebildet
sein kann.
[0078] Die in Fig. 1 dargestellte Pipettiervorrichtung 1 hat vorzugsweise eine langgestreckte
Form und weist eine Längsachse L auf. Die Längsachse L verläuft vorzugsweise mittig
durch die Pipettiervorrichtung 1 bzw. durch die Verdrängereinrichtung, insbesondere
durch das Verdrängermittel und das Verdrängergehäuse.
[0079] Wenn im Folgenden Begriff wie "axial", "axiale Richtung" und dergleichen verwendet
werden, so bezieht sich dies auf die Längsachse L. Entsprechend beziehen sich Begriffe
wie "radial", "radiale Richtung" und dergleichen ebenfalls auf die Längsachse L und
kennzeichnen eine Richtung senkrecht zur Längsachse L. Wenn im Folgenden Begriffe
wie "oben", "unten" und dergleichen verwendet werden, so bezieht sich dies auf die
Erstreckung der Längsachse L.
[0080] Die Pipettiervorrichtung 1 weist, wie in Fig. 2 dargestellt, eine Antriebseinrichtung
19 zum Bewegen des Verdrängermittels im Verdrängergehäuse auf. Nicht näher dargestellt
ist, dass die Antriebseinrichtung 19 eine Antriebsstange aufweist. Die Antriebsstange
kann sich axial und/oder entlang der Längsachse L erstrecken. Die Antriebsstange ist
vorzugsweise in axialer Richtung und/oder zumindest parallel zum Verdrängermittel
bewegbar. Ferner weist die Antriebseinrichtung 19 vorzugsweise ein Bedienelement 20
auf. Insbesondere kann die Antriebseinrichtung 19 über das Bedienelement 20 betätigt
werden.
[0081] Ein Betätigen des Bedienelementes 20, insbesondere ein Niederdrücken, bewirkt, dass
die Antriebsstange gegen das Verdrängermittel gedrückt wird, so dass das Verdrängermittel
sich in das Verdrängergehäuse bewegt und das Volumen des Hohlraums verkleinert. Dementsprechend
kann durch Betätigen der Antriebseinrichtung 19 bzw. des Bedienelements 20 zuvor aufgenommenes
Fluid aus der Pipettiervorrichtung 1 abgegeben werden.
[0082] Unbetätigt können sich das Verdrängermittel, die Antriebseinrichtung 19, die Antriebsstange
und/oder das Bedienelement 20 selbsttätig, insbesondere mittels Rückstellung durch
ein Rückstellmittel, das nicht näher dargestellt ist, in die Ausgangsstellung zurückstellen.
[0083] Die erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung 1 weist am Gehäuse 2 einen Halteabschnitt
3 auf, der zum Halten der Pipettiervorrichtung 1 mittels einer Hand einer Bedienperson
ausgebildet ist. Ferner umfasst die Pipettiervorrichtung 1 eine Stützeinrichtung 4,
die näher in der Fig. 9 dargestellt ist.
[0084] Die Fig. 13 zeigt einen Schnitt durch die Stützeinrichtung 4 sowie den oberen Abschnitt
der Pipettiervorrichtung 1.
[0085] Die Stützeinrichtung 4 ist zum Stützen der Pipettiervorrichtung 1 auf einem Finger
einer Bedienperson ausgebildet. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Stützeinrichtung
4 relativ zum Halteabschnitt 3 drehbar ist. In der dargestellten und bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass eine Drehung um die Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1 erfolgt.
[0086] In den Fig. 7A bis 7C sind in einer perspektivischen schematischen Darstellung unterschiedliche
Positionen der Stützeinrichtung 4, die durch Drehung der Stützeinrichtung 4 um die
Längsachse L eingenommen werden können, gezeigt.
[0087] Auch die Fig. 8A bis 8C zeigen einen Teil der Stützeinrichtung 4, nämlich ein erstes
Stützteil 14 der Stützeinrichtung 4, in unterschiedlichen Positionen, die durch Drehung
der Stützeinrichtung 4 bzw. des ersten Stützteils 14 um die Längsachse L relativ zum
Gehäuse 2 eingenommen werden können.
[0088] In Fig. 13 ist weiter dargestellt, dass die Pipettiervorrichtung 1 eine Rasteinrichtung
5 aufweist. Die Rasteinrichtung 5 ist derart ausgebildet, dass mittels dieser die
Stützeinrichtung 4 in mehreren unterschiedlichen definierten Drehlagen am Gehäuse
2 lösbar fixierbar ist. Diese unterschiedlichen Drehlagen gehen beispielsweise aus
den zuvor erläuterten Fig. 7A bis 7C hervor.
[0089] Die Rasteinrichtung 5 kann dabei derart ausgebildet sein, dass durch eine auf die
Stützeinrichtung 4 ausgeübte Kraft eine Drehung der Stützeinrichtung 4 erreicht werden
kann, bei der zunächst die Rasteinrichtung 5 gelöst werden muss. Anschließend erfolgt
zur Fixierung der gewünschten Drehlage ein Einrasten der Rasteinrichtung 5. Die Kraft
zur Drehung der Stützeinrichtung 4 kann beispielsweise durch die Hand eines Benutzers
und insbesondere durch den Finger, auf der die Stützeinrichtung 4 gestützt ist, ausgeübt
werden, insbesondere in radialer Richtung.
[0090] Die Stützeinrichtung 4 kann insbesondere in mindestens drei definierten Drehlagen
am Gehäuse 2 lösbar fixierbar sein. Beispielsweise sind drei unterschiedliche Drehlagen
in den Fig. 7A bis 7C dargestellt. Es versteht sich, dass erfindungsgemäß auch weitere
Drehlagen eingenommen werden können, so können zwischen 3 bis 20, bevorzugt zwischen
3 bis 15, Drehlagen von der Stützeinrichtung 4 eingenommen werden. Benachbarte Drehlagen
können einen Drehwinkel von mindestens 5°, vorzugsweise von mindestens 10° ± 5° voneinander
beabstandet sein.
[0091] Dabei kann eine gleiche Beabstandung zwischen unterschiedlichen Drehlagen vorgesehen
sein. In weiteren Ausführungsformen können die unterschiedlichen Drehlagen voneinander
auch durch unterschiedliche Drehwinkel beabstandet sein. Der Drehwinkel beträgt jedoch
insbesondere mindestens 5° zwischen zwei unmittelbar benachbarten Drehlagen.
[0092] In Fig. 13 ist dargestellt, dass die Rasteinrichtung 5 vorzugsweise ein Eingriffsmittel
6 aufweist. Zu dem Eingriffsmittel 6 korrespondieren mehrere Gegeneingriffsmittel
7, die beispielsweise näher in der Fig. 4 dargestellt sind. Die Fig. 3 zeigt eine
Detailansicht auf das Eingriffsmittel 6. In dem eingesetzten Zustand des Eingriffsmittels
6 ist vorgesehen, dass das Eingriffsmittel 6 mit jedem Gegeneingriffsmittel 7 in formschlüssigen,
kraftschlüssigen und/oder reibschlüssigen Eingriff bringbar ist, wie dies schematisch
aus der Fig. 13 hervorgeht. Durch den Eingriff des Eingriffsmittels 6 zu jedem Gegeneingriffsmittel
7 kann die Stützeinrichtung 4 jeweils in einer der Drehlagen am Gehäuse 2 lösbar fixierbar
sein. So können die Gegeneingriffsmittel 7 die Drehlagen der Stützeinrichtung 4 vorgeben,
in denen diese fixierbar ist. Über die Beabstandung der Gegeneingriffsmittel 7 kann
auch der Drehwinkel zwischen benachbarten Drehlagen eingestellt werden.
[0093] Insbesondere sind die Gegeneingriffsmittel 7 zueinander gleich beabstandet, wie dies
schematisch aus der Fig. 4 hervorgeht. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zwischen
benachbarten Gegeneingriffsmitteln 7 ein unterschiedlicher Abstand vorgesehen ist.
[0094] In Fig. 4 ist dargestellt, dass die Gegeneingriffsmittel 7 bevorzugt am Gehäuse 2,
insbesondere durch Vertiefungen und/oder Erhebungen am Gehäuse 2, ausgebildet sind.
Das Eingriffsmittel 6 kann demnach mit den entsprechenden Vertiefungen bzw. Erhebungen
des Gehäuses 2 in Eingriff gebracht werden, was eine Verrastung der Rasteinrichtung
5 ermöglicht.
[0095] Nicht dargestellt ist, dass bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die lösbare
Fixierung der Stützeinrichtung 4 in den Drehlagen am Gehäuse 2 durch ein Arretiermittel,
vorzugsweise einen Arretierknopf, gesteuert werden kann. Insbesondere kann über das
Arretiermittel ein Freigeben der Stützeinrichtung 4 erfolgen, wobei alternativ oder
zusätzlich auch die Verrastung der Stützeinrichtung 4 in den einzelnen bzw. jeweiligen
Drehlagen über das Arretiermittel gesteuert und/oder vorgegeben werden kann.
[0096] Die Rasteinrichtung 5 kann nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel, das in Fig.
13 dargestellt ist, ein Verbindungselement 8 aufweisen. Das Verbindungselement 8 kann
drehbar mit dem Gehäuse 2 und drehfest mit der Stützeinrichtung 4 verbunden sein.
In Fig. 3 ist schematisch ein Ausschnitt des Verbindungselementes 8 dargestellt. Ferner
zeigt Fig. 3, dass das Eingriffsmittel 6 beweglich, insbesondere drehbar, bevorzugt
drehbar um den Kugelmittelpunkt, an dem Verbindungselement 8 angeordnet ist. In dem
in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Eingriffsmittel 6 zwischen zwei
Vorsprüngen 21 des Verbindungselements 8 angeordnet, die an der dem Gehäuse 2 zugewandten
Außenseite 10 des Verbindungselementes 8 angeordnet sind. Die Vorsprünge 21 können
eine Aufnahme zur Anordnung des Eingriffsmittels 6 bilden.
[0097] Eine drehfeste Anordnung des Verbindungselements 8 an der Stützeinrichtung 4 geht
schematisch aus der Fig. 13 hervor.
[0098] Fig. 14 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines mit der Stützeinrichtung
4 verbundenen Teil des Verbindungselementes 8. Zudem zeigt Fig. 14, dass das Verbindungselement
8 drehfest, insbesondere zumindest auch über eine Verdrehsicherung 16, mit der Stützeinrichtung
4 verbunden ist.
[0099] Bevorzugt kann das Verbindungselement 8 insbesondere mittels eines Bajonettverschlusses
mit der Stützeinrichtung 4 verspannt, bevorzugt relativ zum Gehäuse drehbar verspannt,
sein.
[0100] Vorzugsweise ist an dem Verbindungselement 8 ein Federelement 9 angeordnet. Das Federelement
9 ist unter anderem in der Fig. 3 näher dargestellt.
[0101] Das Federelement 9 kann Bestandteil der Rasteinrichtung 5 sein. In dem in den Fig.
4 bis 5 dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Federelement 9 als
Blattfeder ausgebildet. Ferner zeigt die Fig. 13, dass das Eingriffsmittel 6 zwischen
dem Federelement 9 und den Gegeneingriffsmitteln 7 angeordnet ist. Das Federelement
9 kann insbesondere einer Ausnehmung 22 des Verbindungselementes 8 derart zugeordnet
sein, dass das Federelement 9 zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, die Ausnehmung
22 des Verbindungselementes 8 überspannt. Die Aufnahme, die durch die Vorsprünge 21
des Verbindungselementes 8 für das Eingriffsmittel 6 gebildet wird, kann ferner ebenfalls
der Ausnehmung 22 zugewandt sein bzw. zumindest im Wesentlichen unmittelbar an die
Ausnehmung 22 angrenzen. Die Form der Ausnehmung 22 kann insbesondere an die Form
des Federelementes 9 angepasst sein.
[0102] Vorzugsweise ist das Eingriffsmittel 6 derart zwischen dem Federelement 9 und den
Gegeneingriffsmitteln 7 angeordnet, dass die Federkraft des Federelementes 9 einem
Drehen der Stützeinrichtung 4 entgegenwirkt, wenn das Eingriffsmittel 6 mit einem
Gegeneingriffsmittel 7 in Eingriff steht und/oder dass die Federkraft des Federelements
9 auf das Eingriffsmittel 6 in Richtung eines der Gegeneingriffsmittel 7 wirkt.
[0103] Bei der in Fig. 13 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass die Rasteinrichtung 5 so ausgebildet ist, dass zum Drehen der Stützeinrichtung
4 ein Drehmoment von mindestens 5 Ncm, bevorzugt zwischen 5 bis 30 Ncm, erforderlich
ist, wenn das Eingriffsmittel 6 mit dem jeweiligen Gegeneingriffsmittel 7 in Eingriff
steht. Durch ein Drehmoment in der vorgenannten Größenordnung kann sichergestellt
werden, dass eine unbeabsichtigte Drehung der Stützeinrichtung 4 verhindert werden
kann. Letztlich soll eine Drehung der Stützeinrichtung 4 insbesondere lediglich dann
erfolgen, wenn dies durch die Bedienperson bewusst vorgegeben wird. Eine Sicherstellung
eines solchen bewussten Vorgebens kann insbesondere durch das zuvor genannte Drehmoment
gewährleistet werden. Dieses Drehmoment kann ebenfalls aufgrund der federelastischen
Ausbildung des Federelementes 9 sichergestellt werden. So kann letztlich die Federkraft
des Federelementes 9 das aufzuwendende Drehmoment vorgeben.
[0104] In Fig. 3 ist dargestellt, dass das Eingriffsmittel 6 bevorzugt als Kugel ausgebildet
ist. Ferner kann das Eingriffsmittel 6 insbesondere an der Außenseite 10 des Verbindungselementes
8, das dem Gehäuse 2 im Einbauzustand zugewandt sein kann, gelagert sein.
[0105] Das Verbindungselement 8 kann so ausgebildet und angeordnet sein, dass das Verbindungselement
8 in Umfangsrichtung bewegbar gelagert ist, insbesondere relativ zum Gehäuse 4 bewegbar.
[0106] Eine alternative Ausführungsform der Rasteinrichtung 5 ist beispielsweise in den
Fig. 11 und 12 schematisch dargestellt, wobei Fig. 11 einen Schnitt der an dem Gehäuse
2 angeordneten Stützeinrichtung 4 mit vorgesehener Rasteinrichtung 5 zeigt.
[0107] Die Fig. 12 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht von Teilen der Pipettiervorrichtung
1, die in Fig. 11 dargestellt sind.
[0108] Nach der in Fig. 11 dargestellten alternativen Ausführungsform der Rasteinrichtung
5 kann das Eingriffsmittel 6 ebenfalls als Kugel ausgebildet sein, das an der Außenseite
10 des Verbindungselementes 8 gelagert ist. Allerdings ist das Eingriffsmittel 6 axial
beweglich und nicht radial beweglich geführt.
[0109] Darüber hinaus zeigt die alternative Ausführungsform nach den Fig. 11 und 12, dass
das Federelement 9 als Spiral- bzw. Druckfeder ausgebildet sein kann. Auch weitere
Ausführungsformen des Federelementes 9 können bei dieser alternativen Ausführungsform
vorgesehen sein. In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass die Fig. 11 und 12
zwar eine andere Ausbildung der Rasteinrichtung 5 zeigen, jedoch die vorherigen und/oder
noch folgenden Ausführungen der vorschlagsgemäßen Pipettiervorrichtung 1 in gleicher
Weise auch für die alternative Ausführungsform der Rasteinrichtung 5 gemäß den Fig.
11 und 12 gelten können.
[0110] Das Eingriffsmittel 6 ist bei der dargestellten und bevorzugten Ausführungsform nach
der Fig. 13 - aber auch bei der alternativen Ausführungsform nach den Fig. 11 und
12 - mit der Federkraft des Federelementes 9 beaufschlagt.
[0111] Darüber hinaus ist das Eingriffselement 6 insbesondere einstückig ausgebildet.
[0112] In einer weiteren Ausführungsform, die nicht näher dargestellt ist, kann das Eingriffsmittel
6 auch integral mit dem Verbindungselement 8 geformt sein.
[0113] In der Fig. 10 ist ebenfalls eine alternative Ausführungsform der Rasteinrichtung
5 dargestellt, bei der das Eingriffsmittel 6 nicht als Kugel ausgebildet ist, aber
ferner mit der Stützeinrichtung 4 fest verbunden ist. Insbesondere kann das Eingriffsmittel
6 nach der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform integral zumindest mit einem Teil
der Stützeinrichtung 4 ausgebildet sein. Bei der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform
ist das Eingriffsmittel 6 hakenähnlich ausgebildet.
[0114] So kann das Eingriffsmittel 6 einen Arm 11 aufweisen, der in der Fig. 10 und insbesondere
in der in Fig. 10 dargestellten Detailansicht näher dargestellt ist. Der Arm 11 kann
an einem Ende mit dem Verbindungselement 8 verbunden sein und an einem anderen Ende
eine Rastnase 12 aufweisen, die insbesondere eine Hakenform bereitstellen kann. Die
Rastnase 12 kann mit Gegeneingriffsmitteln 7 in Eingriff gebracht werden, wobei vorzugsweise
der Arm 11 federelastisch ausgeführt ist und eine Federkraft erzeugt, die einem Drehen
der Stützeinrichtung 4 entgegenwirkt, wenn die Rastnase 12 mit einem der Gegeneingriffsmittel
7 in Eingriff steht.
[0115] In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass sich auch die vorgenannten und/oder
folgenden Ausführungsformen, die sich auf weitere bevorzugte Ausbildungen der Pipettiervorrichtung
1 beziehen, auf die nun beschriebene alternative Ausführungsform der Rasteinrichtung
5 gemäß der Fig. 10 übertragen lassen.
[0116] Bei einer nicht dargestellten, aber ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass die Stützeinrichtung 4 insofern drehbar am Gehäuse 2 gelagert ist, als dass die
Stützeinrichtung 4 von dem Gehäuse 2 abnehmbar, in die gewünschte Drehlage gedreht
und anschließend wieder mit dem Gehäuse 2 verbunden wird. Auch eine solche Anordnung
wird unter einer lösbaren Fixierung der Stützeinrichtung 4 über die Rasteinrichtung
5 am Gehäuse 2 verstanden. Insbesondere ist die Stützeinrichtung 4 bei dieser nicht
dargestellten Ausführungsform am Gehäuse 2 gehalten und/oder gelagert. Aber auch bei
weiteren Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass die Stützeinrichtung 4 am Gehäuse
2 gehalten und/oder gelagert ist.
[0117] Die Fig. 9 zeigt eine Explosionsansicht von Teilen der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung
1.
[0118] In der Fig. 9 sind ein Teil des Gehäuses 2 sowie die Bestandteile der Stützeinrichtung
4 dargestellt.
[0119] Bei der in Fig. 9 dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
die Stützeinrichtung 4 mehrteilig ausgebildet ist. So kann die Stützeinrichtung 4
ein erstes Stützteil 14 aufweisen. In dem in Fig. 13 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird ersichtlich, dass das erste Stützteil 14 mit dem Gehäuse 2, dem Verbindungselement
8 und einem zweiten Stützteil 15 in Eingriff steht. Das zweite Stützteil 15 kann von
dem Stützteil 14 gelöst werden und/oder fest mit dem ersten Stützteil 14 verbunden
sein. Das erste Stützteil 14 wiederum kann dem Verbindungselement 8 zugewandt sein,
wie dies aus dem in Fig. 13 dargestellten Schnitt ersichtlich wird.
[0120] Das erste und das zweite Stützteil 14, 15 können miteinander kraftschlüssig, vorzugsweise
über eine Schraubverbindung, und/oder stoffschlüssig, bevorzugt verklebt, und/oder
formschlüssig verbunden sein.
[0121] Das zweite Stützteil 15 kann eine Verdrehsicherung 16 zwischen dem ersten Stützteil
14 und dem Verbindungselement 8 bilden. Die Verdrehsicherung 16 ist näher in der Fig.
14 dargestellt. Bei dem in Fig. 14 dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass die Verdrehsicherung 16 durch eine am zweiten Stützteil 15 vorgesehen
Verzahnung 23 ausgebildet ist, die insbesondere korrespondierend bzw. komplementär
zu einer Gegenverzahnung 24 des Verbindungselementes 8 ausgebildet ist. Die Gegenverzahnung
24 am Verbindungselement 8 ist an einem Verbindungsvorsprung 25 des Verbindungselementes
8 angeordnet. Die Verzahnung 23 und die Gegenverzahnung 24 können insbesondere ineinander
fassen bzw. miteinander in einem kraftschlüssigen, formschlüssigen und/oder reibschlüssigen
Eingriff im Verbindungszustand stehen und so bevorzugt die Verdrehsicherung 16 bilden.
[0122] Demnach greifen die Zähne der Verzahnung 23 in die zwischen benachbarten Gegenzähnen
der Gegenverzahnung 24 gebildeten Lücken bevorzugt formschlüssig ein. Zudem greifen
die Gegenzähne der Gegenverzahnung 24 in die zwischen benachbarten Zähnen der Verzahnung
23 gebildeten Lücken bevorzugt formschlüssig ein.
[0123] Ferner zeigt Fig. 14, dass die bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Anzahl
der Zähne der Verzahnung 23 die Anzahl der Gegenzähne der Gegenverzahnung 24 übersteigt.
Dies ermöglicht es, die Gegenverzahnung 24 in mehreren Positionen an der Verzahnung
23 zur Bildung der Verdrehsicherung 16 anzuordnen. Dies ist insbesondere zur Anordnung
des Verbindungselementes 8 in unterschiedlichen Positionen relativ zur Stützeinrichtung
4 zweckdienlich.
[0124] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die näher in den Fig. 5 und 6 dargestellt
ist, ist vorgesehen, dass die Stützeinrichtung 4 einen Anschlag 17 und das Gehäuse
2 einen Gegenanschlag 18 aufweisen, die den Weg, den die Stützeinrichtung 4 relativ
zum Gehäuse 2 drehbar ist, begrenzen. Der Anschlag 17 an der Stützeinrichtung 4, insbesondere
an dem ersten Stützteil 14, ist in einer Detailansicht in Fig. 5 dargestellt. Der
hierzu korrespondierende Gegenanschlag 18 geht näher aus der Fig. 6 hervor, die ebenfalls
eine schematische perspektivische Detailansicht des Gehäuses 2 zeigt. Im eingebauten
Zustand ermöglicht nun das Zusammenwirken zwischen Anschlag 17 und Gegenanschlag 18,
dass die maximale Drehung der Stützeinrichtung 4 beschränkt ist, vorzugsweise um bis
zu +/- 80°, bevorzugt bis zu +/- 60°, weiter bevorzugt +/- 50° +/- 20%, ausgehend
von einer Nullposition der Stützeinrichtung 4. Eine solche Nullposition bzw. Ursprungsposition
der Stützeinrichtung 4 ist schematisch beispielsweise in der Fig. 7A dargestellt.
[0125] Nicht näher dargestellt ist, dass die Pipettiervorrichtung 1 eine Einrichtung zur
haptischen und/oder akustischen Indikation einer der Drehlagen aufweist. Insbesondere
kann so ermöglicht werden, dass der Bedienperson auf einfache Art und Weise angezeigt
werden kann, dass eine Verrastung der Rasteinrichtung 5 vorliegt.
[0126] In Fig. 9 sind das Bedienelement 20, das beispielsweise in Fig. 1 gezeigt ist, sowie
eine Volumeneinstellhülse nicht näher dargestellt bzw. aus Gründen der einfachen Veranschaulichung
weggelassen worden. Außerdem ist in Fig. 9 nicht näher dargestellt, dass Verbindungsmittel
vorgesehen sein können, in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel Schrauben, die zur
Verbindung, insbesondere zur kraftschlüssigen Verbindung, des ersten und zweiten Stützteils
14, 15 dienen können.
[0127] Darüber hinaus ist in Fig. 13 dargestellt, dass zwischen dem ersten und dem zweiten
Stützteil 14, 15 ein Schieber 26 angeordnet ist, der zur Justage verwendet werden
kann.
[0128] Darüber hinaus können bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die in Fig.
13 dargestellt ist, zusätzliche Haken 27 vorgesehen sein, die das Zusammenwirken und
das Zusammenhalten der Stützeinrichtung 4 bzw. des ersten und des zweiten Stützteils
14, 15 miteinander verbessern. Die Haken 27 können in entsprechende bzw. zur Aufnahme,
vorzugsweise zum Einrasten, der Haken 27 ausgebildete Hakenaufnahmen 28 eingeführt
werden und/oder in den Hakenaufnahmen 28 formschlüssig und/oder reibschlüssig angeordnet
sein.
[0129] In der Ausführungsform nach Fig. 13 ist dargestellt, dass die Haken 27 sowohl an
dem ersten als auch an dem zweiten Stützteil 14, 15 ausgebildet sein können, wobei
die entsprechenden Hakenaufnahmen 28 an dem jeweils anderen Stützteil 14, 15 komplementär
zu den Haken 27 ausgebildet sind.
[0130] Ferner zeigt Fig. 13 schematisch die formschlüssige Anordnung der Haken 27 des ersten
und des zweiten Stützteils 14, 15 in entsprechenden bzw. komplementären Hakenaufnahmen
28 am jeweils anderen Stützteil 14, 15.
[0131] Nicht dargestellt ist eine weitere, insbesondere alternative Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung 1 zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina.
Dabei kann die Pipettiervorrichtung 1 ein Gehäuse 2 mit einem Halteabschnitt 3, der
ausgebildet ist zum Halten der Pipettiervorrichtung 1 mittels einer Hand einer Bedienperson.
[0132] Bei dieser nicht dargestellten Ausführungsform weist die Pipettiervorrichtung eine
Stützeinrichtung 4, die ausgebildet ist zum Stützen der Pipettiervorrichtung 1 auf
einem Finger einer Bedienperson auf, wobei die Stützeinrichtung 4 relativ zum Halteabschnitt
3 drehbar ist, vorzugsweise um eine Längsachse L der Pipettiervorrichtung 1.
[0133] Die Stützeinrichtung 4, das Gehäuse 2 und/oder der Halteabschnitt 3 kann entsprechend
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sein.
[0134] Ferner kann die Pipettiervorrichtung bei dieser nicht dargestellten Ausführungsform
eine Arretiereinrichtung, mittels der die Stützeinrichtung 4 in mehreren unterschiedlichen
Drehlagen am Gehäuse 2 lösbar arretierbar ist, aufweisen. Diese Arretiereinrichtung
ist nicht näher dargestellt.
[0135] Bei einer weiteren alternativen Pipettiervorrichtung 1 zum Aufnehmen und Abgeben
von Fluidvolumina, die erfindungsgemäß insbesondere einen unabhängigen Erfindungsaspekt
darstellt, ist vorgesehen, dass die Pipettiervorrichtung 1 eine lösbare formschlüssige
Verbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Bestandteil der Pipettiervorrichtung
1 aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach dem Fig. 15 und 16 ist das
erste Bauteil das Verbindungselement 8, während der zweite Bestandteil durch das erste
Stützteil 14 gebildet wird.
[0136] Grundsätzlich können die ersten und zweite Bestandteile in weiteren, nicht dargestellten
Ausführungsformen auch durch andere Bestandteile der Pipettiervorrichtung 1 gebildet
werden.
[0137] Die formschlüssige Verbindung ist zudem derart ausgestaltet ist, dass der erste und
der zweite Bestandteil - im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 15 und
16 das Verbindungselement 8 und das erste Stützteil 14 - zumindest bereichsweise unmittelbar
aneinander anliegen, bevorzugt ineinandergesteckt sind, was insbesondere aus der Fig.
9 und 13 ersichtlich wird. Der erste und der zweite Bestandteil (Verbindungselement
8 und erstes Stützteil 14) sind durch jeweiliges entgegengesetztes Drehen miteinander
verbindbar und voneinander lösbar sind. Dabei weist der erste Bestandteil (das Verbindungselement
8 in dem in Fig. 16 dargestellten Ausführungsbeispiel) eine erste schiefe Ebene 29
und der zweite Bestandteil (in dem in Fig. 15 dargestellten Ausführungsbeispiel das
erste Stützteil 14) eine weitere, komplementär zur ersten schiefen Ebene 29 ausgebildete
schiefe Ebene 13 zur Realisierung der formschlüssigen Verbindung, insbesondere des
Bajonettverschlusses, auf.
[0138] Einzelne Aspekte der vorstehend beschriebenen Erfindung können unabhängig voneinander,
aber auch in beliebiger Kombination realisiert werden und vorteilhaft sein.
Bezugszeichenliste:
[0139]
- 1
- Pipettiervorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Halteabschnitt
- 4
- Stützeinrichtung
- 5
- Rasteinrichtung
- 6
- Eingriffsmittel
- 7
- Gegeneingriffsmittel
- 8
- Verbindungselement
- 9
- Federelement
- 10
- Außenseite
- 11
- Arm
- 12
- Rastnase
- 13
- weitere schiefe Ebene
- 14
- erstes Stützteil
- 15
- zweites Stützteil
- 16
- Verdrehsicherung
- 17
- Anschlag
- 18
- Gegenanschlag
- 19
- Antriebseinrichtung
- 20
- Bedienelement
- 21
- Vorsprünge von 8
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Verzahnung
- 24
- Gegenverzahnung
- 25
- Verbindungsvorsprung
- 26
- Schieber
- 27
- Haken
- 28
- Hakenaufnahmen
- 29
- erste schiefe Ebene
- L
- Längsachse
1. Pipettiervorrichtung (1) zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina, aufweisend
- ein Gehäuse (2) mit einem Halteabschnitt (3), der ausgebildet ist zum Halten der
Pipettiervorrichtung (1) mittels einer Hand einer Bedienperson,
- eine Stützeinrichtung (4), die ausgebildet ist zum Stützen der Pipettiervorrichtung
(1) auf einem Finger einer Bedienperson, wobei die Stützeinrichtung (4) relativ zum
Halteabschnitt (3) drehbar ist, vorzugsweise um eine Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1), und
- eine Rasteinrichtung (5), mittels der die Stützeinrichtung (4) in mehreren unterschiedlichen
und definierten Drehlagen am Gehäuse (2) lösbar fixierbar ist.
2. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Stützeinrichtung (4) in mindestens
drei definierten Drehlagen am Gehäuse (2) lösbar fixierbar ist und benachbarte Drehlagen
in einem Drehwinkel von mindestens 5° voneinander beabstandet sind.
3. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Rasteinrichtung (5) ein Eingriffsmittel
(6) und mehrere Gegeneingriffsmittel (7) aufweist und wobei das Eingriffsmittel (6)
mit jedem Gegeneingriffsmittel (7) in formschlüssigen, kraftschlüssigen und/oder reibschlüssigen
Eingriff bringbar ist, durch den die Stützeinrichtung (4) jeweils in einer der Drehlagen
am Gehäuse (2) lösbar fixiert ist.
4. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Gegeneingriffsmittel (7) am Gehäuse
(2), vorzugsweise durch Vertiefungen und/oder Erhebungen am Gehäuse (2), ausgebildet
sind.
5. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Rasteinrichtung (5) ein Verbindungselement
(8) aufweist, das drehbar mit dem Gehäuse (2) und drehfest mit der Stützeinrichtung
(4) verbunden ist und an dem das Eingriffsmittel (6) beweglich angeordnet ist.
6. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 5, wobei an dem Verbindungselement (8) ein Federelement
(9), insbesondere eine Blattfeder, angeordnet ist, und das Eingriffsmittel (6) zwischen
dem Federelement (9) und den Gegeneingriffsmitteln (7) angeordnet ist, vorzugsweise
derart,
- dass die Federkraft des Federelements (9) einem Drehen der Stützeinrichtung (4)
entgegenwirkt, wenn das Eingriffsmittel (6) mit einem der Gegeneingriffsmittel (7)
in Eingriff steht und/oder
- dass die Federkraft des Federelements (9) auf das Eingriffsmittel (6) in Richtung
eines der Gegeneingriffsmittel (7) wirkt.
7. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei die Rasteinrichtung (5)
so ausgebildet ist, dass zum Drehen der Stützeinrichtung (4), wenn das Eingriffsmittel
(6) mit einem Gegeneingriffsmittel (7) in Eingriff steht, ein Drehmoment von mindestens
5 Ncm erforderlich ist.
8. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei das Eingriffsmittel (6)
- als Kugel ausgebildet ist und/oder
- drehbar an einer Außenseite (10) des Verbindungselements (8) gelagert ist und/oder
- mit der Federkraft des Federelements (9) beaufschlagt ist und/oder
- einstückig ausgebildet ist und/oder
- integral mit dem Verbindungselement (8) geformt ist.
9. Pipettiervorrichtung nach Anspruch 5, wobei das Eingriffsmittel (6) einen Arm (11)
aufweist, der an einem Ende mit dem Verbindungselement (8) verbunden ist und an einem
anderen Ende eine Rastnase (12) aufweist, die mit dem Gegeneingriffsmittel (7) in
Eingriff bringbar ist, vorzugsweise wobei der Arm (11) federelastisch ausgeführt ist
und eine Federkraft erzeugt, die einem Drehen der Stützeinrichtung (4) entgegenwirkt,
wenn die Rastnase (12) mit einem der Gegeneingriffsmittel (7) in Eingriff steht.
10. Pipettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei die Stützeinrichtung
(4) mehrteilig ausgebildet ist und ein erstes Stützteil (14) und ein zweites Stützteil
(15) aufweist, wobei das erste Stützteil (14) mit dem Gehäuse (2), dem Verbindungselement
(8) und dem zweiten Stützteil (15) in Eingriff steht und wobei das zweite Stützteil
(15) eine Verdrehsicherung (16) zwischen dem ersten Stützteil (14) und dem Verbindungselement
(8) bildet.
11. Pipettiervorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Stützeinrichtung
(4) einen Anschlag (17) und das Gehäuse (2) einen Gegenanschlag (18) aufweisen, die
den Weg, den die Stützeinrichtung (4) relativ zum Gehäuse (2) drehbar ist, begrenzen.
12. Pipettiervorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Pipettiervorrichtung
(1) eine Einrichtung zur haptischen und/oder akustischen Indikation einer der Drehlagen
aufweist.
13. Pipettiervorrichtung (1) zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina, aufweisend
- ein Gehäuse (2) mit einem Halteabschnitt (3), der ausgebildet ist zum Halten der
Pipettiervorrichtung (1) mittels einer Hand einer Bedienperson,
- eine Stützeinrichtung (4), die ausgebildet ist zum Stützen der Pipettiervorrichtung
(1) auf einem Finger einer Bedienperson, wobei die Stützeinrichtung (4) relativ zum
Halteabschnitt (3) drehbar ist, vorzugsweise um eine Längsachse (L) der Pipettiervorrichtung
(1), und
- eine Arretiereinrichtung, mittels der die Stützeinrichtung (4) in mehreren unterschiedlichen
Drehlagen am Gehäuse (2) lösbar arretierbar ist.
14. Pipettiervorrichtung (1) zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina, aufweisend eine
lösbare formschlüssige Verbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Bestandteil
der Pipettiervorrichtung (1), wobei die formschlüssige Verbindung derart ausgestaltet
ist, dass der erste und der zweite Bestandteil zumindest bereichsweise unmittelbar
aneinander anliegen, bevorzugt ineinander gesteckt sind, und durch jeweiliges entgegengesetztes
Drehen miteinander verbindbar und voneinander lösbar sind, wobei der erste Bestandteil
eine erste schiefe Ebene (29) und der zweite Bestandteil eine weitere, komplementär
zur ersten schiefen Ebene (29) ausgebildete schiefe Ebene (13) zur Realisierung der
formschlüssigen Verbindung aufweist.