[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kraftstoff aus kohlenwasserstoffhaltigen
Ausgangsstoffen.
[0002] Ungefähr 5% der globalen CO
2-Emissionen werden durch die Aviatik verursacht. Der Sektor wächst jedes Jahr um 4-5ö,
was zu steigenden Emissionen führt. Alternativen zum Ersatz des Verbrennungsmotors
für Flugzeuge sind nur auf Kurzstrecken in absehbarer Zukunft erhältlich. Deshalb
müssen die Verbrennungsmotoren mit nachhaltigem Flugzeugkerosin betrieben werden,
um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Diese nachhaltigen Treibstoffe sind jedoch
nur sehr begrenzt verfügbar und kosten zwischen 2- und 10-Mal mehr als fossiles Flugkerosin.
[0003] Momentan sind verschiedene Technologieverfahren zur Produktion von SAF (Sustainable
Aviation Fuels) zugelassen. Im Nachfolgenden werden die vier häufigsten beschrieben.
HEFA (hydroprocessed esters and fatty acids):
[0004] Nachhaltige Flugzeugtreibstoffe werden momentan zu 95% durch das HEFA-Verfahren produziert.
Dabei werden Öle und Fette mittels Zugabe von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet.
Als nächster Schritt werden die paraffinähnlichen Kohlenwasserstoffe durch Isomerisierung
und Spaltung in Flugzeugkerosin umgewandelt. Diese Technologie hat jedoch wesentliche
Nachteile. Erstens ist sie auf Öle angewiesen, welche als Abfallprodukte eine geringe
Verfügbarkeit aufweisen oder als Neuprodukte mit Nahrungsmitteln und Landflächen konkurrieren.
Zweitens benötigt der Prozess Wasserstoff, welcher gegenwärtig größtenteils aus fossilen
Quellen gewonnen wird. Drittens kostet das Produkt rund doppelt so viel wie herkömmliches
Flugzeugkerosin.
Biomasse-Vergasung mit Fischer-Tropsch-Synthese:
[0005] In diesem Prozess wird Biomasse mittels eines Oxidationsmittels (meist Luft oder
Sauerstoff) in Synthesegase umgewandelt. Die anfallenden Synthesegase können dann
mittels des Fischer-Tropsch (FT)-Prozesses in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.
Die Vergasung erfordert jedoch Temperaturen um 1000°C und ist somit energetisch wenig
interessant.
Strom-zu-Treibstoff (Power-to-Liquid):
[0006] In diesem Verfahren wird mit Strom und Wasser eine Elektrolyse durchgeführt, um dabei
Wasserstoff herzustellen. Dieser Wasserstoff wird anschließend mit CO
2 gemischt und in einer RWGS-Reaktion (reverse water gas shift reaction) in Synthesegas
verwandelt. Das Synthesegas wird danach ebenfalls mittels FT-Verfahren in Kohlenwasserstoffe
umgewandelt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass Strom verwendet wird, welcher
aus erneuerbaren Quellen kommen muss, um das Verfahren umweltfreundlich zu gestalten.
Einen konstanten Überfluss an erneuerbarem Strom ist jedoch in den nächsten Jahren
nicht zu erwarten. Zudem wird Preisparität mit herkömmlichem Kerosin erst in 2040
erwartet.
Solartreibstoffe:
[0007] In diesem Verfahren werden CO
2 und Wasser, welche aus der Atmosphäre gewonnen werden, mittels Hitze aus Sonnenkollektoren
gespalten. Das entstehende Synthesegas wird danach ebenfalls mittels FT-Verfahren
zu Kohlenwasserstoffen umgewandelt. Diese Technologie ist jedoch noch nicht kommerziell
verfügbar. Zudem kann sie nur in sehr sonnigen Orten zum Einsatz kommen, was die weltweite
Skalierung erschwert. Bezüglich Preis kann diese Technologie ebenfalls nicht mit herkömmlichem
Flugzeugkerosin mithalten.
[0008] Alle oben beschriebenen Technologien können in der Theorie praktisch klimaneutral
betrieben werden, sofern die Ausgangsstoffe wie der Strom und der Wasserstoff klimaneutral
hergestellt werden. Bei den gegenwärtig am häufigsten eingesetzten HEFA-Verfahren
wird eine CO
2-Reduktion von 80% gegenüber fossilem Kerosin erreicht. Diese Verfahren genügen also
nicht, um die benötigten Negativemissionen zu erreichen, wie sie der Weltklimarat
ab Mitte des Jahrhunderts verlangt.
[0009] Die vorliegende Erfindung soll die Produktion von nachhaltigen Kohlenwasserstoffen
z.B. für den Einsatz als Flugzeugkerosin ermöglichen, welches mit fossilem Kerosin
konkurrenzfähig ist. Mit der vorliegenden Erfindung soll ein neues Verfahren bereitgestellt
werden, um einen Kraftstoff, insbesondere für die Verwendung als Flugzeugkerosin,
herzustellen, welcher über den gesamten Lebenszyklus, also inklusive Verbrennung,
CO
2-neutral, vorzugsweise CO
2-negativ, ist. Dabei sollen die Kosten vergleichbar mit herkömmlichen Flugkerosin
sein, also in der Größenordnung von ca. 1 CHF/Liter Flugkerosin. Dies kann nur durch
eine hohe Effizienz der Anlage sowie durch kostengünstige Ausgangsstoffe sichergestellt
werden. Die Wirtschaftlichkeit soll damit gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich
verbessert werden, welche momentan zwischen 1,5 und 10 USD/Liter kosten. Ebenfalls
soll es diese Erfindung ermöglichen, CO
2 aus der Atmosphäre zu sequestrieren. Beim heutigen Stand der Technik werden immer
noch mehr CO
2-Emissionen frei, als gebunden werden. Um das Pariser Klimaabkommen zu erreichen,
sind jedoch gemäß dem IPCC negative Emissionen nötig.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Kraftstoff aus kohlenwasserstoffhaltigen Ausgangsstoffen bereit, umfassend:
- a) Pyrolysieren der Ausgangsstoffe in einem Pyrolysereaktor unter Sauerstoffausschluss
zur Herstellung von Kohle und Rohgas, wobei das Rohgas CO, H2 sowie gasförmige Kohlenwasserstoffe, wie z.B. C2H2 und CH4, enthält,
- b) Abtrennen der gasförmigen Kohlenwasserstoffe aus dem Rohgas und Verbrennen derselben,
wobei die dabei entstehende thermische Energie zumindest teilweise der Pyrolyse zugeführt
wird,
- c) Durchführen einer Fischer-Tropsch-Synthese, um aus dem aus dem Rohgas stammenden
H2 und aus CO, beispielsweise dem aus dem aus dem Rohgas stammenden CO, den Kraftstoff
oder ein Vorprodukt des Kraftstoffs zu erhalten, wobei das Vorprodukt ggf. einer fraktionierten
Destillation und/oder Raffination unterworfen wird.
[0011] Als Ausgangsstoffe für den Kraftstoff werden somit kohlenwasserstoffhaltige Produkte,
insbesondere Abfallstoffe verwendet. Bevorzugt werden als Ausgangsstoffe Biomasse
(Holz, Grünschnitt, Landwirtschaftsabfälle, Lebensmittelabfälle), Klärschlamm, Haushaltsmüll,
Kunststoff und/oder deren Mischungen verwendet. Im Pyrolysereaktor werden die Ausgangsstoffe
dann unter Ausschluss von Sauerstoff und unter mehreren Hundert Grad Celsius prozessiert.
Die Pyrolyse wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 200 bis 1000°C vorgenommen.
Dabei entstehen Rohgas und Kohle. Der ideale Temperaturbereich ist abhängig von den
Ausgangsstoffen und der erwünschten Zusammensetzung der erhaltenen Stoffe. Die Pyrolyse
von Hemicellulose findet vorzugsweise ca. zwischen 200°C und 300°C statt. Cellulose
wird hingegen vorzugsweise zwischen ca. 300°C bis 400°C zersetzt. Die Zersetzung von
Lignin findet vorzugsweise zwischen 200°C und ca. 1000°C statt. Verschiedene Arten
von Kunststoffen zersetzen sich ebenfalls bei unterschiedlichen Temperaturen, wobei
die höchste Temperatur der bisher getesteten Materialien für HDPE benötigt wird. Zudem
wird bei höheren Temperaturen die Ausbeute an Rohgas erhöht, jedoch verschlechtert
sich dadurch die Energieeffizienz des Prozesses.
[0012] Das Rohgas ist eine Mischung aus verschiedenen gasförmigen Molekülen, nämlich H
2 und CO sowie gasförmigen Kohlenwasserstoffen, wie z.B. CH
4 und C
2H
2, sowie ggf. CO
2 und N
2. Je nach Ausgangstoff und Prozesstemperatur können jedoch auch andere Moleküle entstehen.
In einer herkömmlichen Pyrolyseanlage wird das komplette Prozessgas verbrannt, um
daraus Wärme zu gewinnen. Diese wird sowohl für den eigenen Prozess als auch in Wärmeverbunden
eingesetzt. Bei der vorliegenden Erfindung hingegen wird das gesamte Rohgas nicht
verbrannt, sondern mittels einer Gastrennung aufgeteilt. Dabei werden H
2 und ggf. CO vom Rest des Gemisches getrennt. Die verbleibenden gasförmigen Kohlenwasserstoffe
wie z.B. C
2H
2 und CH
4 werden in einen Brenner geleitet und verbrannt. Die Verbrennungswärme wird zumindest
teilweise dazu eingesetzt, den Pyrolyseprozess weiterzuführen und, falls nötig, die
Ausgangsstoffe zu trocknen. Zudem kann die Verbrennungs- bzw. Prozesswärme verwendet
werden, um den Fischer-Tropsch Prozess zu ermöglichen, welcher ebenfalls Wärme im
Bereich von ca. 150°C und 300°C benötigt.
[0013] Im Pyrolyseprozess entsteht außerdem Kohle, welche aus dem Prozess extrahiert wird.
Die Kohle bindet CO
2 aus den Ausgangsstoffen für mehrere Hundert Jahre und dient somit dazu, CO
2-Emissionen aus der Atmosphäre zu entfernen. Mit diesem gebundenen CO
2 können zudem handelbare Zertifikate generiert werden, welche zu zusätzlichen Einnahmequellen
führen. Ebenfalls dient Kohle z.B. in der Landwirtschaft dazu, den Einsatz von Düngemitteln
zu reduzieren, da sie Nährstoffe und Wasser bindet. Da Düngemittel oft aus Erdgas
hergestellt werden, lässt sich dadurch zusätzliches CO
2 vermeiden. Der Einsatz von Kohle als Düngemittel ist jedoch nur mit bestimmten Ausgangsstoffen
(insbesondere Holzschnitzel) möglich.
[0014] Das aus dem Rohgas stammende H
2 sowie CO, beispielsweise das aus dem aus dem Rohgas stammende CO, werden mittels
einer Fischer-Tropsch-Synthese in Kohlenwasserstoffe umgewandelt, die den Kraftstoff
oder ein Vorprodukt des Kraftstoffes darstellen. Der Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt unter anderem darin, dass das H
2 nicht verflüssigt und transportiert werden muss, was zu erheblichen Energieeinsparungen
führt.
[0015] Das in der Fischer-Tropsch-Synthese entstehende Vorprodukt kann mittels herkömmlicher
Methoden einer fraktionierten Destillation und/oder Raffination unterworfen werden,
um so die gewünschten Destillate zu erhalten. Wenn als Kraftstoff Kerosin erhalten
werden soll, wird die Destillation so ausgelegt, dass die Ausbeute an Flugkerosin
möglichst groß ist. Um dies zu ermöglichen, kann z.B. zusätzlicher Wasserdampf in
den Pyrolysereaktor eingeleitet werden, was auf Grund der Wassergas-Shift-Reaktion
zu einem verringerten Anteil von CO und einem erhöhten Anteil von H
2 im Rohgas führt.
[0016] Die Pyrolyse wird bevorzugt derart gesteuert, dass der Anteil an H
2 im Rohgas maximiert wird, um die Energiedichte zu erhöhen, und der Anteil an CO
2 minimiert wird, um die Ausbeute an Pflanzenkohle zu erhöhen. Versuche zeigen, dass
die Ausbeute am H
2 mit der Erhöhung der Pyrolysetemperatur einhergeht. Bei Versuchstemperaturen von
1000°C konnte somit eine Ausbeute von H
2 von bis zu 50% erzielt werden. Diese hohen Temperaturen verringern jedoch die Energieeffizienz
der Versuchsanlage.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Ausgangsstoffe,
sofern erforderlich, vor Schritt a) zerkleinert werden um eine Partikelgröße mit einem
Durchmesser von 0,1-20 mm zu erhalten.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Ausgangsstoffe,
sofern erforderlich, vor Schritt a) einer Trocknung auf einen Wassergehalt von z.B.
< 35 Gew.-% unterworfen werden, wobei vorzugsweise ein Teil der in Schritt b) entstehenden
thermischen Energie für die Trocknung genutzt wird.
[0019] In Schritt b) können entweder H
2 und CO oder es kann nur H
2 aus dem Rohgas abgetrennt werden. Wenn lediglich H
2 aus dem Rohgas abgetrennt wird, kann eine externe CO-Quelle genutzt werden, um die
für die Fischer-Tropsch-Synthese erforderliche Mischung aus H
2 und CO zu erhalten. Zur Abtrennung des Wasserstoffs und Kohlenmonoxids aus dem Rohgas
wurden verschiedene Möglichkeiten getestet: Eine erfolgreiche Variante ist die Gastrennung
mittels Membranen. Da Wasserstoff das kleinste Element im Periodensystem ist, kann
mittels Membranen (z.B. Keramikmembran) der Wasserstoff vom restlichen Gasgemisch
getrennt werden. Nach der Trennung mittels Metallmembranen (z.B. aus Palladium) weist
das abgetrennte Gas ebenfalls einen hohen Reinheitsgrad an Wasserstoff auf. Diese
Metallmembrane können jedoch vom vorhandenen Kohlenmonoxid beschädigt werden. Eine
weitere getestete Möglichkeit der Gastrennung besteht in der Ausnutzung eines Phasenwechsels.
Eine Abkühlung des Gasgemisches auf unter -205°C führt dazu, dass größtenteils Wasserstoff,
Kohlenmonoxid, und Stickstoff in der gasförmigen Phase zurückbleibt. Das Gasgemisch
muss danach in einem weiteren Schritt vom Stickstoff getrennt werden, z.B. mittels
einer Membran. CO
2, Methan und andere Bestandteile des Rohgases sind bei diesen Temperaturen nicht mehr
gasförmig. Die benötigte Kälte für diesen Prozess kann teilweise durch die Abwärme
der Pyrolyseanlage hergestellt werden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fig. 1 zeigt ein Blockfließbild einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0021] Mit 1 ist eine Zerkleinerungsanlage bezeichnet, welcher die das Ausgangsstoffe a
zugeführt werden. Die zerkleinerten Ausgangsstoffe b werden in eine Trocknungsanlage
2 verbracht, worauf die getrockneten Ausgangsstoffe c in den Pyrolysereaktor 3 gelangen.
Im Pyrolysereaktor 3 erfolgt die Pyrolyse der Ausgangsstoffe unter Sauerstoffausschluss,
wobei optional heißer Wasserdampf m aus einem Wasserdampfreaktor 9 zugeführt wird.
[0022] Aus der Pyrolyse entstehen Rohgas d, Kohle e und Abgas l. Das entstandene Rohgas
d wird mittels eines Gastrenners 4 aufgeteilt und der Wasserstoff und das Kohlenmonoxid
werden aus dem Rohgas extrahiert. Die restlichen Bestandteile f des Rohgases werden
zur Gewinnung der Prozesswärme h in einem Brenner 5 verbrannt. Ein Teil g der Prozesswärme
kann für die Trocknung der Ausgangsstoffe in der Trocknungsanlage 2 verwertet werden.
Das verbleibende Gasgemisch i aus H
2 und CO wird mittels Fischer-Tropsch-Synthese 7 und in einer Raffinerie 8 zu Flugzeugkerosin
k umgewandelt. Die in der Pyrolyse entstehende Kohle e wird als CO
2-Speicher 6 ausgeschieden.
[0023] In einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ausschließlich
der Wasserstoff aus dem Rohgas extrahiert. Die Energiebilanz bleibt jedoch in etwa
konstant im Vergleich mit der Ausführungsvariante, bei der sowohl H
2 als auch CO extrahiert werden, da hauptsächlich Methan zur Generierung der Prozesswärme
benötigt wird. Jedoch wird in dieser Ausführungsvariante der Anteil an Kohle vergrößert,
was den Prozess stärker CO
2-negativ macht. Der Wasserstoff wird danach mit externem CO n aus einer externen CO-Quelle
10 angereichert, mittels FT-Verfahren prozessiert und danach raffiniert.
[0024] Beispielsweise entstehen in der Pyrolyse durch das Einbringen von 1500kW Biomassenstrom
rund 600 kW Kohle und 800kW Rohgas plus Verluste. Die Energie- und Materialflüsse
sind hierbei abhängig von der Art der Ausgangsstoffe, den Prozesstemperaturen und
der Anlagegröße. Für den Erhalt des Pyrolyseprozesses werden in dieser Beispielanlage
rund 200kW benötigt. Diese Energie wird aus der Teilverbrennung des Rohgases gewonnen.
Dabei verbleiben in der Beispielanlage rund 400kW Rohgas, welches in Kohlenwasserstoffe,
wie z.B. Flugzeugkerosin, prozessiert werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung von Kraftstoff aus kohlenwasserstoffhaltigen Ausgangsstoffen,
umfassend:
a) Pyrolysieren der Ausgangsstoffe in einem Pyrolysereaktor unter Sauerstoffausschluss
zur Herstellung von Kohle und Rohgas, wobei das Rohgas CO, H2 sowie gasförmige Kohlenwasserstoffe, wie z.B. C2H2 und CH4, enthält,
b) Abtrennen der gasförmigen Kohlenwasserstoffe aus dem Rohgas und Verbrennen derselben,
wobei die dabei entstehende thermische Energie zumindest teilweise der Pyrolyse zugeführt
wird,
c) Durchführen einer Fischer-Tropsch-Synthese, um aus dem aus dem Rohgas stammenden
H2 und aus CO, beispielsweise dem aus dem Rohgas stammenden CO, den Kraftstoff oder
ein Vorprodukt des Kraftstoffs zu erhalten, wobei das Vorprodukt ggf. einer fraktionierten
Destillation und/oder Raffination unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsstoffe Biomasse, Klärschlamm, Haushaltsmüll, Kunststoff und/oder deren
Mischungen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsstoffe vor Schritt a) einer Trocknung auf einen Wassergehalt von < 35
Gew.-% unterworfen werden, wobei vorzugsweise ein Teil der in Schritt b) entstehenden
thermischen Energie für die Trocknung genutzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die fraktionierte Destillation und/oder die Raffination in Schritt c) durchgeführt
wird, um Kerosin zu erhalten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Pyrolysereaktor während der Pyrolyse Wasserdampf zugegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) zusätzlich CO aus dem Rohgas abgetrennt wird.