[0001] Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät zur Pflege von Wäschestücken.
Das Haushaltsgerät weist ein Gehäuse auf. Das Haushaltsgerät weist darüber hinaus
einen Laugenbehälter auf, der in diesem Gehäuse angeordnet ist. Des Weiteren weist
das Haushaltsgerät eine Trommel auf, die auch als Wäschetrommel bezeichnet werden
kann. Die Trommel ist zum Laugenbehälter separat. Die Trommel ist in dem Laugenbehälter
angeordnet und um eine Drehachse drehbar gelagert. Das Haushaltsgerät weist darüber
hinaus ein Luftleitsystem auf, mit welchem Luft in die Trommel leitbar ist. Darüber
hinaus weist das Haushaltsgerät ein Spülsystem auf, mit welchem das Luftleitsystem
zumindest bereichsweise mit Flüssigkeit spülbar ist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Spülen eines Luftleitsystems eines Haushaltsgeräts.
[0002] Haushaltsgeräte zur Pflege von Wäschestücken mit entsprechenden Spülsystemen sind
beispielsweise aus der
EP 2752519 B1 und
EP 1353004 A1 bekannt. Bei den dort bekannten Haushaltsgeräten ist es erforderlich, dass dieses
Spülsystem eine eigene Pumpe und/oder eine Düse aufweist. Mit diesen separaten Komponenten
wird die Flüssigkeit in das Luftleitsystem eingepumpt beziehungsweise eingespritzt.
Bekannt ist es auch, dass Spülsysteme eigene zusätzliche Ventile, wie beispielweise
ein Zulaufventil und ein Rückschlagventil, aufweisen, um die Zuführung von Spülflüssigkeit
zum Luftleitsystem zu dosieren.
[0003] Bei solchen Konzepten ist es also erforderlich, derartige zusätzliche Bauteile, beispielweise
in Form der Pumpe und/oder der Düse, zu verbauen. Dadurch ist die Komponentenzahl
erhöht. Des Weiteren ist für diese spezifisch vorgesehenen Komponenten auch entsprechender
Platzbedarf im Haushaltsgerät vorzusehen. Des Weiteren können genannte Komponenten,
wie eine Düse, auch verstopfen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Haushaltsgerät und ein Verfahren zu
schaffen, bei welchem das Spülen des Luftleitsystems verbessert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Haushaltsgerät und ein Verfahren gemäß den unabhängigen
Ansprüchen gelöst.
[0006] Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät zur Pflege von Wäschestücken.
Das Haushaltsgerät weist ein Gehäuse auf. Das Haushaltsgerät weist darüber hinaus
einen Laugenbehälter auf, der in diesem Gehäuse angeordnet ist. Des Weiteren weist
das Haushaltsgerät eine Trommel auf, die auch als Wäschetrommel bezeichnet werden
kann. Die Trommel ist zum Laugenbehälter separat. Die Trommel ist in dem Laugenbehälter
angeordnet und um eine Drehachse drehbar gelagert. Das Haushaltsgerät weist darüber
hinaus ein Luftleitsystem auf, mit welchem Luft in die Trommel leitbar ist. Darüber
hinaus weist das Haushaltsgerät ein Spülsystem auf, mit welchem das Luftleitsystem
zumindest bereichsweise mit Flüssigkeit spülbar ist.
[0007] Das Spülsystem weist an einer um die Drehachse umlaufend angeordneten Umlaufwand
des Laugenbehälters eine Öffnung auf. Diese kann auch als Radialöffnung oder Umlaufwandöffnung
bezeichnet werden. Sie ist eine Spülflüssigkeitsdurchtrittsöffnung. Durch die Öffnung
ist ein Durchbruch in der Umlaufwand geschaffen, dessen Lochachse insbesondere radial
orientiert ist, also insbesondere senkrecht zur Drehachse steht. Das Luftleitsystem
ist mit dieser zumindest einen Öffnung fluidleitend gekoppelt, sodass mit dem Spülsystem
bei einer Drehung der Trommel um die Drehachse Flüssigkeit im Laugenbehälter durch
die Öffnung und von dort in das Luftleitsystem leitbar ist. Durch ein solches Konzept
des Haushaltsgeräts ist das Spülen des Luftleitsystems vereinfacht. Denn es wird allein
durch die Drehung der Trommel und aufgrund der dann entstehenden Zentrifugalkraft
der Flüssigkeit in der Trommel diese Flüssigkeit radial und/oder tangential nach außen
gedrückt beziehungsweise nach außen geschleudert. Durch diesen Effekt ist es dann
auch selbstständig erreicht, dass diese aufgrund der Zentrifugalkraft nach außen geschleuderte
Flüssigkeit durch ein Hindurchtreten durch die örtlich spezifisch angeordnete Öffnung
in der Umlaufwand des Laugenbehälters weiter nach außen befördert wird. Da das Luftleitsystem
direkt mit dieser Öffnung fluidleitend gekoppelt ist, tritt somit bei diesem Konzept
dann auch automatisch die nach außen geschleuderte Flüssigkeit zum Luftleitsystem
und spült dieses zumindest bereichsweise.
[0008] Bevorzugt wird für den Spülvorgang dem Laugenbehälter eine Flüssigkeitsmenge zugeführt,
welche ausreicht, um mit der Trommel in Kontakt zu kommen. Bei einer solchen Menge
an Flüssigkeit kann durch das Drehen der Trommel auf die Flüssigkeit direkt eine Kraft
einwirken und die Flüssigkeit in Bewegung bzw. zur Ausbildung der erforderlichen Zentrifugalkraft
in Zirkulation versetzen. Es kann aber auch eine geringere Menge an Flüssigkeit im
Laugenbehälter für den Spülvorgang eingefüllt sein. In einem solchen Fall bildet sich
beim Drehen der Trommel eine Luftzirkulation im Laugenbehälter aus, durch die dann
die Flüssigkeit mitgerissen werden kann und eine Zirkulation der Flüssigkeit bewirkt
werden kann, durch welche die entsprechende auf die Flüssigkeit einwirkende Zentrifugalkraft
bereitgestellt werden kann.
[0009] Durch dieses Konzept ist es somit auch ermöglicht, dass das Spülsystem ohne eine
eigene separate Pumpe und/oder eine Düse und/oder ein Ventil ausgestaltet werden kann.
Damit können Komponenten eingespart werden. Entsprechender Bauraum für diese Komponenten
ist daher nicht mehr erforderlich.
[0010] In einem Ausführungsbeispiel ist die Öffnung in Höhenrichtung des Haushaltsgeräts
betrachtet in der oberen Hälfte der Umlaufwand ausgebildet. Insbesondere ist diese
Öffnung in Höhenrichtung des Haushaltsgeräts betrachtet in einem Ausführungsbeispiel
zumindest bereichsweise an der obersten Stelle der Umlaufwand ausgebildet. Damit ist
es in einem Ausführungsbeispiel ermöglicht, dass im Stillstand der Trommel keine Flüssigkeit
durch die Öffnung nach außen tritt. Ein permanentes Spülen des Luftleitsystems, insbesondere
auch zu gegebenenfalls unerwünschten Situationen, ist daher vermeidbar. Indem durch
die in Höhenrichtung spezifisch angeordnete Öffnung nur dann Flüssigkeit austreten
kann, wenn die Trommel gedreht wird und somit entsprechende Zentrifugalkräfte auf
die Flüssigkeit im Laugenbehälter wirken, kann das Spülen des Luftleitsystems auch
entsprechend bedarfsgerecht gestaltet werden.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel ist die Öffnung in Tiefenrichtung des Haushaltsgeräts
betrachtet in der hinteren Hälfte der Umlaufwand ausgebildet. Insbesondere ist diese
Öffnung in dem hinteren Drittel der Umlaufwand ausgebildet. Da bei einem vorteilhaften
Luftleitsystem mehrere Komponenten vorhanden sind, beispielsweise ein Lüfter und/oder
eine Heizung, durch welche Luft in einem Luftleitkanal des Luftleitsystems gezielt
geleitet und/oder erwärmt werden kann, bedarf es einer spezifischen Länge dieses Luftleitsystems.
Um nun in dem Zusammenhang eine vorteilhafte Kopplung des Luftleitsystems mit der
Öffnung zu erzielen und dennoch die oben genannten Komponenten des Luftleitsystems
funktionell verbauen zu können, ist diese Position der Öffnung in Tiefenrichtung,
wie sie oben genannt wurde, vorteilhaft. Denn dann kann auch der Luftleitkanal örtlich
spezifisch positioniert werden und mit einer vorteilhaften Länge versehen werden,
und dennoch eine unmittelbare Kopplung des Luftleitkanals des Luftleitsystems mit
der Öffnung erzielt werden.
[0012] In einem Ausführungsbeispiel weist das Luftleitsystem einen Lüfter auf. Dieser ist
insbesondere benachbart zu der Öffnung angeordnet. Er ist insbesondere in einem Luftleitkanal
des Luftleitsystems angeordnet. Durch diese unmittelbar benachbarte Anordnung des
Lüfters in dem Luftleitkanal benachbart zu dieser Öffnung ist diese Komponente des
Luftleitsystems besonders vorteilhaft gespült. Denn bereits beim Eintritt der durch
die Zentrifugalkraft nach außen geschleuderten Flüssigkeit und beim Hindurchtritt
durch die Öffnung wird dann als quasi erste Komponente des Luftleitsystems dieser
Lüfter mit der nach außen geschleuderten Flüssigkeit gespült. Dadurch kann in besonders
vorteilhafter Weise das automatische Abspülen von Flusen oder dergleichen, die sich
an dem Lüfter anlagern können, erfolgen. Gerade die Funktionalität des Lüfters kann
somit in sehr vorteilhafter und effizienter Weise aufrecht erhalten werden und ein
sehr effektives und einfaches Spülkonzept bereitgestellt werden.
[0013] In einem Ausführungsbeispiel ist der Lüfter in radialer Richtung und somit senkrecht
zur Drehachse betrachtet weiter außen als die Öffnung angeordnet. In seiner Position
in Tiefenrichtung betrachtet ist der Lüfter insbesondere überlappend mit der Öffnung
angeordnet. Dies ist dahingehend besonders vorteilhaft, dass die radial und/oder tangential
durch die Öffnung hindurchtretende und nach außen geschleuderte Flüssigkeit somit
direkt an den Lüfter trifft und somit die Flüssigkeit auch mit hoher Geschwindigkeit
auf den Lüfter trifft. Dadurch ist das Abspülen von Medien von dem Lüfter durch diese
Flüssigkeit besonders vorteilhaft erreicht. Insbesondere auch dann, wenn der Lüfter
unmittelbar benachbart zur Öffnung, insbesondere auch in radialer Richtung unmittelbar
benachbart zur Öffnung, angeordnet ist, ist dieser Vorteil gegeben. Insbesondere ist
der Lüfter in Höhenrichtung des Haushaltsgeräts betrachtet oberhalb der Öffnung angeordnet,
insbesondere in Verlängerung der Lochachse der Öffnung angeordnet.
[0014] Vorzugsweise ist die Öffnung mit einem Ausmaß ausgebildet, welches zwischen 80% und
120 % eines Durchmesserausmaßes eines Lüfterrads des Lüfters entspricht. Dadurch kann
das Lüfterrad besonders vorteilhaft und umfänglich gespült werden.
[0015] In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass bei einem Spülprozess beziehungsweise
einem Spülvorgang, bei welchem das Luftleitsystem mit der Flüssigkeit im Spülsystem
gespült wird, zumindest der Lüfter gespült ist. Dadurch ist funktionell eine Hauptkomponente
des Luftleitsystems einfach und dennoch effizient reinigbar. Gerade die Schaufeln
des Lüfters können damit sehr effektiv und umfänglich gereinigt werden. Damit lässt
sich sowohl die Förderung des Luftstroms in dem Luftleitsystem verbessert und dauerhaft
erreichen, andererseits können unerwünschte Unwuchten des Lüfterrads vermieden werden.
[0016] In einem Ausführungsbeispiel weist das Luftleitsystem einen Luftleitkanal auf, der
von der Öffnung bis zu einer frontseitigen Öffnung des Laugenbehälters geführt ist.
Damit ist es mit dem Luftleitsystem möglich, Luft über eine in Tiefenrichtung betrachtet
frontseitige Öffnung des Laugenbehälters in den Laugenbehälter und vorzugsweise somit
auch in die Trommel einzuleiten. Diese Örtlichkeit der Zuführung von Luft, insbesondere
erwärmter Luft, in das Innere des Laugenbehälters und insbesondere auch in das Innere
der Trommel ist dadurch besonders vorteilhaft und umfänglich ermöglicht. Es wird somit
die ohnehin vorhandene frontseitige Öffnung der Trommel und des Laugenbehälters genutzt,
um über diese Öffnung auch die bedarfsgerechte Zuführung von Luft zu ermöglichen.
Diesbezüglich ist diese frontseitige Öffnung der Trommel auch die Beschickungsöffnung,
durch welche die Wäsche entnommen oder eingebracht werden kann.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel ist der Luftleitkanal in Höhenrichtung des Haushaltsgeräts
betrachtet zumindest bereichsweise oberhalb des Laugenbehälters im Gehäuse angeordnet.
Der oberhalb des Laugenbehälters vorhandene Bauraum im Gehäuse wird dadurch vorteilhaft
genutzt, um auch dann den Luftleitkanal zumindest bereichsweise dort positionieren
zu können. Darüber hinaus ist diese Position auch gerade für die Ausführungsbeispiele
vorteilhaft, bei welchen die Öffnung in einer oberen Höhenhälfte der Umlaufwand des
Laugenbehälters ausgebildet ist. Eine besonders kurzwegige und direkte Kopplung mit
der Öffnung ist dadurch besonders einfach und umfänglich ermöglicht.
[0018] Des Weiteren ist es dadurch auch erreicht, dass die Geometrie des Luftleitkanals
sehr einfach gestaltet werden kann und damit das Luftleitkonzept ebenfalls verbessert
ist.
[0019] In einem Ausführungsbeispiel ist ein in Tiefenrichtung betrachtet hinteres Ende des
Luftleitkanals oberhalb des Laugenbehälters im Gehäuse angeordnet. Dieses hintere
Ende ist in radialer Richtung zur Drehachse betrachtet an die Öffnung angrenzend.
Auch dadurch ist die geometrische Komplexität der Komponenten reduziert und eine besonders
direkte Kopplung ermöglicht. Indem dieses hintere Ende an die Öffnung angrenzt, kann
vermieden werden, dass sich der Luftleitkanal in Tiefenrichtung betrachtet auch noch
weiter nach hinten erstreckt als die Öffnung. Unerwünschter Luftstau oder Luftverwirbelungen
können daher im Luftleitkanal vermieden werden. Besonders vorteilhaft ist dies für
das Spülen des Luftleitsystems. Denn indem quasi der Luftleitkanal in Tiefenrichtung
betrachtet auf Tiefenlage der Öffnung erst beginnt beziehungsweise dort das hintere
Ende ist, kann das Einbringen von Flüssigkeit in Tiefenrichtung betrachtet weiter
nach hinten in das Luftleitsystem vermieden werden. Das Strömungskonzept für die Flüssigkeit
ist dadurch besonders effektiv und effizient. Dies wirkt sich vorteilhaft auf das
Spülergebnis des Luftleitsystems aus.
[0020] Insbesondere ist somit quasi ein hinteres Ende des Luftleitkanals auf gleicher Tiefenlageposition,
wie ein hinterer Rand der Öffnung. Der Luftleitkanal steht insbesondere bei einem
solchen Ausführungsbeispiel somit in Tiefenrichtung im Wesentlichen nicht nach hinten
über die Öffnung über.
[0021] In einem Ausführungsbeispiel weist der Luftleitkanal einen rohrartigen Kanalabschnitt
auf. Dieser kann ein Kanalstutzen sein. Der Kanalabschnitt bildet insbesondere einen
Endbereich des Luftleitkanals. Dieser Endbereich endet, insbesondere direkt, an der
Öffnung der Umlaufwand. Vorzugsweise weist der Kanalabschnitt eine Abschnittlängsachse
auf. In einem Ausführungsbeispiel kann der Kanalabschnitt so angeordnet sein, dass
seine Abschnittlängsachse radial zur Drehachse orientiert ist. Insbesondere steht
sie dann senkrecht zur Drehachse. Sie ist dann insbesondere koaxial zu der Lochachse
der Öffnung in der Umlaufwand angeordnet. In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
ist der Kanalabschnitt schräg orientiert. Insbesondere ist dann die Abschnittlängsachse
tangential orientiert. Insbesondere beträgt bei diesem Ausführungsbeispiel ein Winkel
zwischen der Lochachse der Öffnung in der Umlaufwand und der Abschnittslängsachse
größer 90° und kleiner 180°, insbesondere zwischen größer 90° und 130°.
[0022] In einem Ausführungsbeispiel ist das Haushaltsgerät nur als Waschmaschine ausgebildet.
Bei einem solchen Ausführungsbeispiel ist das Luftleitsystem zum Einleiten von warmer
Luft in die Trommel zumindest zur Geruchsreduzierung und/oder zur Keimreduzierung
und/oder zur Erwärmung der Wäsche beim Waschvorgang der zu reinigenden Wäsche in der
Trommel ausgebildet. Das Luftleitsystem ist somit bei einer reinen Waschmaschine nicht
dazu da, die bereits gereinigte Wäsche zu trocknen. Eine Trocknungsfunktion weist
das Luftleitsystem bei einer reinen Waschmaschine somit nicht auf.
[0023] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist das Haushaltsgerät ein Waschtrockner. Das
Luftleitsystem ist dann zumindest zum Einleiten von warmer Luft in die Trommel während
eines Wäschetrocknungsvorgangs des Waschtrockners zur Trocknung der gewaschenen Wäsche
ausgebildet. Insbesondere kann es dann auch bei einem Waschvorgang des Waschtrockners
die bereits oben genannten Funktionalitäten, wie sie für eine Waschmaschine erläutert
wurden, aufweisen.
[0024] Daher ist das genannte allgemeine Konzept der vereinfachten Spülung des Luftleitsystems
sowohl bei einer reinen Waschmaschine als auch bei einem Waschtrockner möglich.
[0025] In einem Ausführungsbeispiel ist ein Spülvorgang des Haushaltsgeräts zum Spülen des
Luftleitsystems mit einem Waschvorgang des Haushaltsgeräts, der zum Waschen von Wäsche
vorgesehen ist, gekoppelt. Insbesondere wird bei dem Waschvorgang vorhandene Flüssigkeit,
insbesondere Lauge, beim Spülvorgang zum Spülen in das Luftleitsystem durch die Öffnung
bei der Drehung der Trommel durch die Zentrifugalkräfte eingeleitet. Es wird also
bei diesem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ohnehin vorhandene und benötigte Flüssigkeit,
nämlich die Lauge, genutzt, um auch bedarfsgerecht das Luftleitsystem spülen zu können.
Ein mediumschonender Vorgang ist dadurch ermöglicht. Denn es kann insbesondere Flüssigkeit
eingespart werden. Insbesondere kann der Spülvorgang zu einem spezifischen Zeitabschnitt
während des Waschvorgangs durchgeführt werden. Insbesondere kann in einem solchen
Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass bei einem spezifischen Zeitabschnitt des
Waschvorgangs, bei welchem die Trommel mit spezifischer Drehzahl gedreht wird, dann
auch automatisch der Spülvorgang durchgeführt wird. So kann in einem Ausführungsbeispiel
vorgesehen sein, dass während des Waschvorgangs ein Spülschleudern durchgeführt wird.
Dabei kann eine Abtrennung von Lauge aus der in dem Laugenbehälter vorhandenen Laugenmenge
erfolgen. Insbesondere kann dann auch frisches Wasser zum Verdünnen der vorhandenen
Lauge zugeführt werden. Damit können Waschmittelreste verdünnt werden. Bei einem Schleudervorgang
kann dabei die Drehzahl der Trommel so eingestellt werden, dass die genannten Vorgänge
durchgeführt werden. Insbesondere ist diese Drehzahl in einem Ausführungsbeispiel
vorteilhaft auch so groß, dass die entsprechenden Zentrifugalkräfte auftreten, um
die Lauge aus der Öffnung radial und/oder tangential nach außen in das Luftleitsystem
zu schleudern. Insbesondere ist dies eine Drehzahl, die ohnehin bei dem Drehen der
Trommel während eines Schleudervorgangs im Waschvorgang eingestellt wird. Es ist also
in einem Ausführungsbeispiel nicht erforderlich, eine spezifische, gegebenenfalls
höhere, Drehzahl, als sie bisher bei herkömmlichen Waschvorgängen eingestellt werden,
einzustellen, um die Flüssigkeit durch die Öffnung nach außen schleudern zu können.
Damit ist es vorteilhaft auch ermöglicht, dass herkömmliche Waschvorgänge, insbesondere
bezüglich des Schleuderns, nicht verändert werden müssen, um das vorgeschlagene Konzept
durchführen zu können. Auch dadurch ist eine sehr einfache Implementierung in bereits
bestehende Konzepte erreicht.
[0026] Insbesondere dann, wenn ein oben genannter Kanalabschnitt eines Luftleitkanals mit
seiner Abschnittlängsachse in einem Winkel zwischen größer 90° und kleiner 180° zur
Lochachse der Öffnung in der Umlaufwand orientiert ist, kann das Spülen des Luftleitsystems
abhängig von der Drehrichtung der Wäschetrommel um die Drehachse erfolgen. Denn dann
kann durch diese schräge Orientierung des Kanalabschnitts das tangentiale nach außen
Schleudern der Flüssigkeit bei einer ersten Drehrichtung der Wäschetrommel insbesondere
auch in die Richtung oder im Wesentlichen in die Richtung der Abschnittlängsachse
in den Kanalabschnitt hinein erfolgen. Wohingegen in der anderen zweiten Drehrichtung
der Wäschetrommel das tangentiale nach außen Schleudern der Flüssigkeit nur zu einem
geringen Eintritt in das Luftleitsystem führt, da es in einem relativ spitzen Winkel
zur Abschnittlängsachse nach außen geschleudert wird.
[0027] In einem Ausführungsbeispiel kann das Haushaltsgerät dazu eingerichtet sein, dass
es einen Spülvorgang zum Spülen des Luftleitsystems unabhängig von einem Waschvorgang
zum Waschen von Wäsche und/oder einem Trocknungsvorgang zum Trocknen von gewaschener
Wäsche ausführen kann. Bei diesem Konzept wird dann die Flüssigkeit beim Spülvorgang
zum Spülen des Luftleitsystems durch die Öffnung bei der Drehung der Trommel durch
die Zentrifugalkräfte eingeleitet. Es wird also bei diesem von dem Waschvorgang und
dem Trocknungsvorgang unterschiedlichen Spülvorgang entsprechende Flüssigkeit in den
Laugenbehälter geleitet, um diese dann radial durch die Öffnung in das Luftleitsystem
schleudern zu können. Das heißt, das Haushaltsgerät kann neben den durch einen Benutzer
auswählbaren Programmen für einen Waschvorgang und/oder Trocknungsvorgang auch ein
separates Programm für den Spülvorgang des Luftleitsystems aufweisen. Der Spülvorgang
kann alternativ aber auch vom Wasch- und/oder vom Trocknungsvorgang umfasst sein.
Dies hat den besonderen Vorteil, dass die zum Waschen erforderliche Flüssigkeit oder
die beim Trocknen anfallende Flüssigkeit zum Spülen des Luftleitsystems verwendet
werden kann und keine zusätzliche zum Spülen erforderliche Flüssigkeit zugeführt werden
muss.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel ist das Luftleitsystem mit der Öffnung fluidleitend
gekoppelt, sodass mit dem Spülsystem bei einer Drehung der Trommel größer einer Schwellwert-Drehzahl
Flüssigkeit im Laugenbehälter nach außen zur Öffnung und von dort in das Luftleitsystem
leitbar, insbesondere schleuderbar, ist. Vorzugsweise ist die Schwellwert-Drehzahl
größer 100 U/min. Insbesondere ist die größer als 130 U/min. Sie kann zwischen 100
U/min bis 300 U/min sein.
[0029] Vorzugsweise ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Lüfter des Luftleitsystems
bei einem Spülgang zumindest zeitweise aktiviert ist. Dies ist dahingehend vorteilhaft,
dass die in das Luftleitsystem eingeschleuderte Flüssigkeit durch dieses aktivierte
und somit sich drehende Lüfterrad des Lüfters im Luftleitsystem weiter verteilt wird.
Dadurch ist eine besonders effiziente Spülung von großen Teilen des Luftleitsystems,
insbesondere des gesamten Luftleitsystems, verbessert ermöglicht. Besonders vorteilhaft
ist es bei einem Spülvorgang, der während eines Waschvorgangs durchgeführt wird, dass
dann, wenn die Lauge bereits mit zusätzlichem Wasser verdünnt ist, die Drehzahl der
Trommel so hoch ist, dass die dann verdünnte Lauge als Flüssigkeit zum Spülen des
Luftleitsystems in dieses eingeschleudert wird.
[0030] Bei einem Spülvorgang ist es vorzugsweise vorgesehen, dass durch das Schleudern und
die dabei auftretende Zentrifugalkraft auf die Flüssigkeit ein Flüssigkeitsring zwischen
der Trommel und dem Laugenbehälter erzeugt wird und dadurch auch bei der Öffnung aufgrund
dieser Zentrifugalkräfte sehr gezielt und dosiert die Flüssigkeit in das Luftleitsystem
eingeschleudert werden kann.
[0031] In einem Ausführungsbeispiel ist ein Heizer des Luftleitsystems, der vorzugsweise
vorhanden ist, bei einem Spülvorgang deaktiviert. Damit kann vermieden werden, dass
die Flüssigkeit durch die Heizung unerwünscht aufgeheizt werden würde und sich dadurch
gegebenenfalls Spannungen im Heizer, insbesondere an der Oberfläche, aufgrund von
Temperaturgradienten ergeben könnten. Auch ist dadurch eine unerwünschte Korrosion
des Heizers verbessert vermieden. Darüber hinaus kann auch vermieden werden, dass
Waschmittelreste oder Kalk an dem Heizer verbleiben oder sich anlagern könnten, wenn
dieser aktiviert ist und somit entsprechend heizt. Gegebenenfalls verdampfende Lauge
könnte ebenfalls im Luftleitsystem zu Nachteilen führen.
[0032] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spülen eines Luftleitsystems
eines Haushaltsgeräts zur Pflege von Wäschestücken. Das Haushaltsgerät kann in einem
Ausführungsbeispiel gemäß dem oben genannten Aspekt oder einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
davon ausgebildet sein. Das Verfahren weist insbesondere folgende Schritte auf:
- Drehen der Trommel um eine Drehachse;
- nach außen Schleudern von Flüssigkeit in einem Laugenbehälter des Haushaltsgeräts
aufgrund der Drehung der Trommel;
- Einleiten der nach außen geschleuderten Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter durch eine
Öffnung in einer Umlaufwand des Laugenbehälters in das mit der Öffnung fluidleitend
gekoppelte Luftleitsystem; und
- Spülen des Luftleitsystems zumindest bereichsweise mit der durch die Zentrifugalkräfte
in das Luftleitsystem eingeleiteten Flüssigkeit.
[0033] Durch dieses Verfahren kann ein sehr effizientes und bedarfsgerechtes Spülen des
Luftleitsystems durchgeführt werden. Es ist keine separate, insbesondere aktive Fördereinheit,
wie eine Pumpe und/oder eine Düse und/oder ein Ventil, mehr erforderlich, um die Flüssigkeit
in das Luftleitsystem transportieren zu können. Besonders vorteilhaft erfolgt das
Einleiten der Flüssigkeit in das Luftleitsystem automatisch aufgrund der durch das
Schleudern auf die Flüssigkeit einwirkenden Kräfte und der an der Umlaufwand des Laugenbehälters
angeordneten Öffnung, welche fluidleitend mit dem Luftleitsystem gekoppelt ist. Somit
ein selbständiges Spülen ohne zusätzliche Bauteile bereitgestellt werden.
[0034] Möglich ist auch ein spezifisches Aktivieren eines Lüfterrads des Lüfters zum besseren
Spülen und Verteilen der Flüssigkeit. Insbesondere wird ein Heizer des Luftleitsystems
deaktiviert, wenn ein Spülvorgang durchgeführt wird.
[0035] Vorteilhafte Ausführungsbeispiele des Haushaltsgeräts sind als vorteilhafte Ausführungsbeispiele
des Verfahrens anzusehen. Insbesondere ermöglichen Komponenten allein oder in Wirkverbindung
die einzelnen Verfahrensschritte.
[0036] Mit den Angaben "oben", "unten", "vorne", "hinten, "horizontal", "vertikal", "Tiefenrichtung",
"Breitenrichtung", "Höhenrichtung" sind die bei bestimmungsgemäßen Gebrauch und bestimmungsgemäßen
Positionieren des Haushaltsgeräts gegebenen Positionen und Orientierungen angegeben.
[0037] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen,
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen
von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit
gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den
erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen
und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines
ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen.
[0038] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Vertikalschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Haushaltsgeräts zur Pflege von Wäschestücken;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Haushaltsgeräts;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung von Komponenten eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Haushaltsgeräts; und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung von Komponenten eines nochmals weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Haushaltsgeräts
[0039] In Fig. 1 ist in einer Vertikalschnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Haushaltsgeräts
1 zur Pflege von Wäschestücken gezeigt. Der Vertikalschnitt ist durch die Höhenrichtung
(y-Richtung) und die Tiefenrichtung (z-Richtung) des Haushaltsgeräts 1 aufgespannt.
[0040] Das Haushaltsgerät 1 kann nur als Waschmaschine ausgebildet sein oder ein Waschtrockner
sein.
[0041] Das Haushaltsgerät 1 weist ein Gehäuse 2 auf. In dem Gehäuse 2 sind ein Laugenbehälter
3 und eine Trommel 4 des Haushaltgeräts 1 angeordnet. Die Trommel 4 ist zum Laugenbehälter
3 separat. Sie ist in dem Laugenbehälter 3 aufgenommen.
[0042] Die Trommel 4 ist um eine hier horizontal orientierte Drehachse A drehbar gelagert.
In einem Ausführungsbeispiel ist dazu ein Motor 5 vorgesehen, der beispielsweise mittels
eines Riemens 6 mit einer Welle 7 der Trommel 4 verbunden ist.
[0043] Das Haushaltsgerät 1 weist darüber hinaus ein Ableitsystem 8 auf. Mit dem Ableitsystem
8 wird Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 3 abgeleitet. Das Ableitsystem 8 weist eine
Pumpe 9 auf. Das Ableitsystem 8 weist eine Ableitöffnung 10 auf, die an einer Umlaufwand
11 des Laugenbehälters 3 ausgebildet ist. Diese Ablauföffnung 10 ist in Höhenrichtung
betrachtet in einer unteren Hälfte der Umlaufwand 11 ausgebildet. Insbesondere ist
sie in Höhenrichtung an einer untersten Stelle der Umlaufwand 11 ausgebildet. Die
Umlaufwand 11 ist vollständig umlaufend um die Drehachse A ausgebildet. Sie kann auch
als hohlzylinderförmige Mantelwand des Laugenbehälters 3 bezeichnet werden. Insbesondere
wird mit diesem Ableitsystem 8 die Flüssigkeit aus dem Haushaltsgerät 1 ausgefördert,
wie dies auch durch einen Ableitschlauch 12 charakterisiert ist.
[0044] Die Trommel 4 weist frontseitig eine Öffnung 13 auf. Auch der Laugenbehälter 3 weist
frontseitig eine Öffnung 14 auf. Dies sind insbesondere auch Beschickungsöffnungen,
durch welche Wäschestücke aus der Trommel 4 entnommen werden können oder in die Trommel
4 eingebracht werden können.
[0045] Das Haushaltsgerät 1 weist darüber hinaus ein Luftleitsystem 15 auf. Das Luftleitsystem
15 ist bei einem Ausführungsbeispiel, bei welchem das Haushaltsgerät 1 eine reine
Waschmaschine ist, zum Zuführen von Luft, insbesondere erwärmter Luft, in die Trommel
4, ausgebildet, sodass darin eingebrachte Wäschestücke 16 zur Keimreduzierung und/oder
zur Geruchsreduzierung und/oder zur Erwärmung der Wäschestücke 16 bei einem Waschvorgang
entsprechend beaufschlagt werden. Das Luftleitsystem 15 weist vorzugsweise einen Luftleitkanal
17 auf. Dieser ist zumindest bereichsweise in Höhenrichtung betrachtet oberhalb des
Laugenbehälters 3 angeordnet. Das Luftleitsystem 15 weist in einem Ausführungsbeispiel
einen Lüfter 18 auf. Das Luftleitsystem 15 weist in einem Ausführungsbeispiel einen
Heizer 19 auf. Sowohl der Lüfter 18 als auch der Heizer 19 sind in einem Ausführungsbeispiel
in dem Luftleitkanal 17 angeordnet. Der Luftleitkanal 17 ist hier beispielweise mit
einem Abschnitt 20 in Tiefenrichtung betrachtet vor dem Laugenbehälter 3 und der Trommel
4 geführt und ist mit einer Austrittsöffnung 21 vor den Öffnungen 13 und 14 gebildet.
Dadurch kann Luft L über die Öffnungen 13 und 14 direkt in die Trommel 4 geleitet
werden.
[0046] Ist das Haushaltsgerät 1 ein Waschtrockner, so dient das Luftleitsystem 15 dazu,
bei einem Trocknungsvorgang erwärmte Luft in die Trommel 4 zu leiten, sodass dann
bereits gereinigte Wäsche 16 getrocknet werden kann.
[0047] In einem Ausführungsbeispiel weist die Umlaufwand 11 eine Öffnung 22 auf. Die Öffnung
22 ist somit eine Durchbrechung durch die Umlaufwand 11. Die Öffnung 22 kann auch
als Umlaufwandöffnung bezeichnet werden. Die zumindest eine Öffnung 22 ist im Ausführungsbeispiel
in Höhenrichtung betrachtet in einer oberen Höhenhälfte der Umlaufwand 11. Sie kann
beispielweise zumindest bereichsweise an einer oberen ersten Stelle 23 der Umlaufwand
11 ausgebildet sein. Dies gilt insbesondere bei der Betrachtung in der Schnittebene.
Diese Öffnung 22 ist aufgrund der konvexen Krümmung der Umlaufwand 11 ebenso dreidimensional
und erstreckt sich diesbezüglich vorzugsweise auch etwas linksseitig und rechtsseitig
(bei Betrachtung in Richtung der Drehachse A) zu dieser obersten Stelle 23. Im Ausführungsbeispiel
ist diese Öffnung 22 in Tiefenrichtung betrachtet in einer hinteren Hälfte der Umlaufwand
11, insbesondere in einem hinteren Drittel der Umlaufwand 11, ausgebildet. Wie zu
erkennen ist, ist das Luftleitsystem 15 direkt mit dieser Öffnung 22 fluidleitend
gekoppelt. In einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass ein hinteres Ende
24 des Luftleitsystems 15, insbesondere des Luftleitkanals 17, in Tiefenrichtung betrachtet
im Bereich der Öffnung 22 angeordnet ist. Insbesondere ist im Bereich dieses hinteren
Endes 24 des Luftleitkanals 17 der Lüfter 18 angeordnet. Er ist vorzugsweise somit
in Tiefenrichtung betrachtet überlappend mit der Radialöffnung 22 angeordnet. In radialer
Richtung und somit senkrecht zur Drehachse A ist der Lüfter 18 unmittelbar benachbart
zur Öffnung 22 angeordnet. In Strömungsrichtung nachfolgend zu dem Lüfter 18 ist der
Heizer 19 angeordnet.
[0048] Diese Öffnung 22 ist insbesondere auch Bestandteil eines Spülsystems 25 des Haushaltsgeräts
1. Das Spülsystem 25 ist bestimmungsgemäß dazu vorgesehen, das Luftleitsystem 15 zumindest
bereichsweise mit Flüssigkeit zu spülen. Diese Öffnung 22 ist Bestandteil dieses Spülsystems
25. Das Spülsystem 25 ist hier ohne eine aktivierbare Fördereinheit, wie beispielweise
eine Pumpe und/oder eine Düse und/oder ein Ventil, ausgebildet.
[0049] Das Spülsystem 25 ist dahingehend konzipiert, dass bei einer Drehung der Trommel
4 um die Drehachse A aufgrund der Zentrifugalkraft Flüssigkeit im Laugenbehälter 3
nach außen in Richtung zur Öffnung 22 leitbar ist und von dort selbstständig und direkt
in das Luftleitsystem 15 leitbar ist.
[0050] Im Betrieb des Haushaltsgeräts 1 kann in einem Ausführungsbeispiel das Spülen des
Luftleitsystems 15 zumindest bereichsweise dahingehend erfolgen, dass die Trommel
4 um die Drehachse A gedreht wird. Dadurch erfolgt beispielweise ein radial zur Drehachse
A erfolgendes nach außen Schleudern von Flüssigkeit, die in dem Laugenbehälter 4 angeordnet
ist. Dieses nach außen Schleudern erfolgt insbesondere aufgrund der Drehung der Trommel
4. Des Weiteren erfolgt dann ein Austreten bzw. Einleiten der nach außen geschleuderten
Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter 3 durch zumindest eine Öffnung 22 in das mit der
Öffnung 22 fluidleitend gekoppelte Luftleitsystem 15. Des Weiteren erfolgt diesbezüglich
ein selbstständiges Spülen des Luftleitsystems 15 zumindest bereichsweise mit der
durch die Zentrifugalkräfte in das Luftleitsystem 15 eingeleiteten Flüssigkeit.
[0051] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann bei einem solchen Spülvorgang zumindest
zeitweise der Lüfter 18 aktiviert sein. Damit wird die selbstständig eintretende Flüssigkeit
im Luftleitsystem 15 weitergeleitet, sodass auch andere Bereiche des Luftleitsystems
15 verbessert gespült werden können.
[0052] Insbesondere weist der Luftleitkanal 17 einen Kanalabschnitt 26 auf. Der Kanalabschnitt
26 ist rohrartig gebildet. Er kann ein Stutzen sein. Der Kanalabschnitt 26 ist insbesondere
ein Endteil des Luftleitkanals 17. Er weist insbesondere das hintere Ende 24 auf.
Der Kanalabschnitt 26 endet insbesondere direkt an der Öffnung 22. Der Kanalabschnitt
26 weist eine Abschnittlängsachse 27 auf. In Fig. 1 ist auch eine Lochachse 28 der
Öffnung 22 gezeigt. Sie ist hier senkrecht zur Drehachse A orientiert. Im Ausführungsbeispiel
ist der Kanalabschnitt 26 radial zur Drehachse A orientiert. Die Abschnittlängsachse
27 ist dann hier in der Figurenebene auch senkrecht zur Drehachse A orientiert. Sie
ist dann koaxial zur Lochachse 28 orientiert.
[0053] In Fig. 2 ist eine schematische Frontansicht auf Komponenten des Haushaltsgeräts
1 gemäß Fig. 1 gezeigt. Die hier insbesondere streng radiale Orientierung des Kanalabschnitts
26 ist gezeigt.
[0054] In Fig. 3 ist eine schematische Frontansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Haushaltsgeräts 1 gezeigt. Es sind hier die Komponenten wie in Fig. 2 gezeigt.
Im Unterschied zu Fig. 1 und 2 ist hier die Orientierung des Kanalabschnitts 26 zu
sehen.
[0055] Insbesondere ist hier auch die Öffnung 22 nicht an der obersten Stelle 23, sondern
zur Seite versetzt dazu, aber in der oberen Höhenhälfte der Umlaufwand 11. Der Kanalabschnitt
26 ist mit seiner Abschnittlängsachse 27 nicht koaxial zur Lochachse 28 sondern in
einem Winkel α dazu. Dieser Winkel α kann zwischen größer 90° und kleiner 180° betragen.
Insbesondere ist hier die Abschnittlängsachse 27 in Höhenrichtung des Haushaltsgeräts
1 orientiert und steht somit senkrecht. Dies ist jedoch nur ein mögliches Beispiel.
Bei einer Drehung der Trommel 4 hier im Gegenuhrzeigersinn wird daher vorteilhaft
Flüssigkeit F in das Luftleitsystem 15 geschleudert. Das hier tangentiale nach außen
Schleudern erfolgt sehr gerichtet in den Kanalabschnitt 26 hinein. Dadurch ist das
Spülen des Lüfters 18 besonders vorteilhaft erreicht. Bei einer Drehung der Trommel
4 im Uhrzeigersinn, wird die dann tangential in die andere Richtung nach außen geschleuderte
Flüssigkeit F zwar durch die Öffnung 22 geschleudert, aber nur gering in den Kanalabschnitt
26 hinein geschleudert. Damit kann abhängig von der Drehrichtung der Trommel 4 auch
der Spülvorgang definiert beeinflusst werden.
[0056] In Fig. 4 ist eine weitere schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines
Haushaltsgeräts 1 gezeigt. Im Unterschied zu Fig. 2 und 3 ist hier einen weitere mögliche
Orientierung und Position des Kanalabschnitts 26 gezeigt.
[0057] Bei allen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass bei einem Spülvorgang
der Lüfter 18 zumindest zeitweise aktiviert wird, so dass das Lüfterrad zumindest
zeitweise motorisch angetrieben wird, beispielweise zum Anlauf. Möglich ist es auch,
dass durch die eingeschleuderte Flüssigkeit F das Lüfterrad zum Drehen angeregt wird
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Haushaltsgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Laugenbehälter
- 4
- Trommel
- 5
- Motor
- 6
- Riemen
- 7
- Welle
- 8
- Ableitsystem
- 9
- Pumpe
- 10
- Ableitöffnung
- 11
- Umlaufwand
- 12
- Ableitschlauch
- 13
- Öffnung
- 14
- Öffnung
- 15
- Luftleitsystem
- 16
- Wäschestück
- 17
- Luftleitkanal
- 18
- Lüfter
- 19
- Heizer
- 20
- Abschnitt
- 21
- Öffnung
- 22
- Öffnung
- 23
- Stelle
- 24
- hinteres Ende
- 25
- Spülsystem
- 26
- Kanalabschnitt
- 27
- Abschnittlängsachse
- 28
- Lochachse
- A
- Drehachse
- L
- Luft
- F
- Flüssigkeit
- x
- Breitenrichtung
- y
- Höhenrichtung
- z
- Tiefenrichtung
1. Haushaltsgerät (1) zur Pflege von Wäschestücken, mit einem Gehäuse (2) und mit einem
Laugenbehälter (3), der in dem Gehäuse (2) angeordnet ist, und mit einer Trommel (4),
die in dem Laugenbehälter (3) angeordnet ist und um eine Drehachse (A) drehbar gelagert
ist, und mit einem Luftleitsystem (15), mit welchem Luft in die Trommel (4) leitbar
ist, und mit einem Spülsystem (25), mit welchem das Luftleitsystem, (15) zumindest
bereichsweise mit Flüssigkeit spülbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülsystem (25) an einer um die Drehachse (A) umlaufend angeordneten Umlaufwand
(11) des Laugenbehälters (3) eine Öffnung (22) aufweist, wobei das Luftleitsystem
(15) mit der Öffnung (22) fluidleitend gekoppelt ist, so dass mit dem Spülsystem (25)
bei einer Drehung der Trommel (4) um die Drehachse (A) Flüssigkeit (F) im Laugenbehälter
(3) nach außen in Richtung zur Öffnung (22) und von dort in das Luftleitsystem (15)
leitbar ist.
2. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (22) in Höhenrichtung (y) des Haushaltsgeräts (1) betrachtet in der oberen
Hälfte; insbesondere an der obersten Stelle (23), der Umlaufwand (11) ausgebildet
ist.
3. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (22) in Tiefenrichtung (z) des Haushaltsgeräts (1) betrachtet in der
hinteren Hälfte, insbesondere in dem hinteren Drittel, der Umlaufwand (11) ausgebildet
ist.
4. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitsystem (15) einen Lüfter (18) aufweist, der benachbart zu der Öffnung
(22) angeordnet ist.
5. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (18) in radialer Richtung außerhalb der Öffnung (22) und in seiner Position
in Tiefenrichtung (z) überlappend mit der Öffnung (22) angeordnet ist.
6. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Spülvorgang des Luftleitsystems (15) mit dem Spülsystem (25) zumindest
der Lüfter (18) gespült ist.
7. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitsystem (15) einen Luftleitkanal (17) aufweist, insbesondere der von der
Öffnung (22) bis zu einer frontseitigen Öffnung (14) des Laugenbehälters (3) geführt
ist.
8. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftleitkanal (17) in Höhenrichtung (y) des Haushaltsgeräts (1) betrachtet zumindest
bereichsweise oberhalb dem Laugenbehälter (3) im Gehäuse (2) angeordnet ist und/oder
ein hinteres Ende (24) des Luftleitkanals (17) oberhalb dem Laugenbehälter (3) im
Gehäuse (2) angeordnet ist, insbesondere das hintere Ende (24) an die Öffnung (22)
angrenzt.
9. Haushaltsgerät (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftleitkanal (17) einen Kanalabschnitt (26) aufweist, der an der Öffnung (22)
endet und welcher eine Abschnittlängsachse (27) aufweist, die koaxial zu einer Lochachse
(28) der Öffnung (22) orientiert ist oder in einem Winkel zwischen 90° und kleiner
180° zur Lochachse (28) orientiert ist.
10. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät (1) nur als Waschmaschine ausgebildet ist und das Luftleitsystem
(15) zum Einleiten von warmer Luft in die Trommel (4) zumindest zur Geruchsreduzierung
und/oder Keimreduzierung und/oder Erwärmung der zu reinigenden Wäsche in der Trommel
(4) ausgebildet ist.
11. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät (1) ein Waschtrockner ist und das Luftleitsystem (15) zumindest
zum Einleiten von warmer Luft in die Trommel (4) während eines Wäschetrocknungsprogramms
des Waschtrockners zur Trocknung der gewaschenen Wäsche ausgebildet ist, insbesondere
auch zum Einleiten von warmer Luft in die Trommel (4) zumindest zur Geruchsreduzierung
und/oder Keimreduzierung und/oder Erwärmung der zu reinigenden Wäsche in der Trommel
(4) bei einem Waschvorgang des Waschtrockners ausgebildet ist.
12. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spülvorgang zum Spülen des Luftleitsystems (15) mit einem Waschvorgang zum Waschen
von Wäsche gekoppelt ist, wobei bei dem Waschvorgang vorhandene Flüssigkeit, insbesondere
Lauge, beim Spülvorgang zum Spülen in das Luftleitsystem (15) durch die Öffnung (22)
bei der Drehung der Trommel (4) durch die Zentrifugalkräfte eingeleitet ist.
13. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Haushaltsgerät dazu eingerichtet ist, einen Spülvorgang zum Spülen des Luftleitsystems
(15) unabhängig von einem Waschvorgang zum Waschen von Wäsche und/oder einem Trocknungsvorgang
zum Trocknen von gewaschener Wäsche ausführen kann, bei dem Flüssigkeit beim Spülvorgang
zum Spülen in das Luftleitsystem (15) durch die Öffnung (22) bei der Drehung der Trommel
(4) durch die Zentrifugalkräfte eingeleitet ist.
14. Haushaltsgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftleitsystem (15) mit der Öffnung (22) fluidleitend gekoppelt ist, so dass
mit dem Spülsystem (25) bei einer Drehung der Trommel (4) größer einer Schwellwert-Drehzahl,
insbesondere größer 100 U/min, um die Drehachse (A), Flüssigkeit im Laugenbehälter
(3) in radialer Richtung zur Öffnung (22) und von dort in das Luftleitsystem (15)
leitbar ist.
15. Verfahren zum Spülen eines Luftleitsystems (15) eines Haushaltsgeräts (1) zur Pflege
von Wäschestücken, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend
folgende Schritte:
- Drehen der Trommel (4) um eine Drehachse (A);
- nach außen Schleudern von Flüssigkeit in einem Laugenbehälter (3) des Haushaltsgeräts
(1) aufgrund der Drehung der Trommel (4);
- Einleiten der nach außen geschleuderten Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter (3) durch
eine Öffnung (22) in einer Umlaufwand (11) des Laugenbehälters (3) in das mit der
Öffnung (22) fluidleitend gekoppelte Luftleitsystem (15); und
- Spülen des Luftleitsystems (15) zumindest bereichsweise mit der durch die Zentrifugalkräfte
in das Luftleitsystem (15) eingeleiteten Flüssigkeit.