[0001] Die Erfindung betrifft einen Gurt zur Personenabsturzsicherung umfassend ein Beschlagteil
und zumindest ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement,
wobei das Beschlagteil einen Körper umfasst, welcher zur Verbindung mit dem ersten
Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen Brücke
ausgebildet ist.
[0002] Im Bereich der Personensicherung, insbesondere im Bereich der Baumpflege, werden
Gurte eingesetzt, um Kletterer gegen Absturz zu sichern. Die Gurte umfassen in der
Regel mehrere körperteilumgreifende Gurtunterelemente, wie beispielsweise einen Hüftgurt,
Brustgurt und/oder Beinschlaufen. Die Gurtunterelemente sind mittels Beschlagteilen
miteinander verbunden und es ist in der Regel möglich, weitere Elemente wie Seilbrücken
an den Beschlagteilen zu befestigen. Üblicherweise wird ein Beschlagteil links und
ein Beschlagteil rechts am Gurt vorgesehen und die Seilbrücke wird zwischen den Beschlagteilen
befestigt, je nach Ausführung des Beschlagteils mittels Knoten oder Schlaufen an den
Enden der Seilbrücke. Die Seilbrücke kann somit als Anschlagpunkt eingesetzt werden,
z.B. in eine Sicherung eingehängt werden, und der Benutzer kann sich gesichert zurücklehnen.
[0003] Bekannt sind Ausführungsformen mit Schäkeln als Beschlagteile, wobei ein Gurtband
des Hüftgurts, ein Gurtband der Beinschlaufe und ein Ende der Seilbrücke beim Zusammenbau
auf einen U-förmigen Körper des Schäkels gehängt werden. Der U-förmige Körper kann
mittels eines Bolzens verschlossen werden, sodass die genannten Elemente auf dem Schäkel
fixiert sind. Im zusammengesetzten Zustand kommt das Ende der Seilbrücke dann üblicherweise
auf dem Bolzen zu liegen. Nachteilig ist bei diesen Ausführungsformen, dass beim Abnehmen
des Bolzens alle Elemente freigegeben werden, und dass keine dedizierten Gurtbandöffnungen
bestehen und somit alle Gurtbänder bzw. die flexible Brücke aneinanderreiben. Die
Modularität dieser Ausführungsform, insbesondere in Bezug auf die Auswechselbarkeit
der Seilbrücke, wird jedoch seit jeher als positive Eigenschaft angesehen.
[0004] Andere Beschlagteile werden als starre Körper ausgeführt und weisen zwei voneinander
gesonderte Gurtbandöffnungen für das Gurtband des Hüftgurts bzw. für das Gurtband
der Beinschlaufe auf. Weiters wird ein Brückenloch vorgesehen, in dem die Seilbrücke
mittels eines Stopperknotens fixiert werden kann.
[0005] Eine aus der
EP 3 332 840 A bekannte naheliegende Abwandlung sieht vor, das von den Schäkeln bekannte lösbare
Befestigungselement mit einem ansonsten starren Beschlagteil zu verwenden. Um dies
umzusetzen, wird eine knochenförmige Befestigungsleiste bzw. Anbauleiste außen über
das Brückenloch geschraubt. Die Gurtbandöffnungen bleiben in dieser Ausführungsform
unverändert bestehen, wie dies bei Beschlagteilen mit starren Körpern der Fall ist.
[0006] Aus der
EP 3 466 493 B1 ist ein Beschlagteil bekannt, das auf einer Seite mit einem Durchbruch versehen ist.
In den Durchbruch kann ein Schließelement eingeführt werden, das die Form des Beschlagteils
vervollständigt und eine Trennwand im Beschlagteil ersetzt. Das Schließelement trennt
somit das Brückenloch von einer Öffnung für einen Anschlagpunkt. Auch bei dieser Ausführungsform
bleiben die Gurtbandöffnungen unverändert bestehen, wie dies bei Beschlagteilen mit
starren Körpern der Fall ist.
[0007] Gurte umfassend Beschlagteile mit Körpern, die in üblicher Art und Weise von zwei
Gurtbandöffnungen durchsetzt sind, sind jedoch aufwändig herzustellen bzw. schlecht
zu warten. Zuerst müssen die Gurtunterelemente mit Gurtbändern bereitgestellt werden,
wobei die Enden der Gurtbänder lose ausgeführt sind. Danach werden die Gurtbänder
durch die jeweiligen Gurtbandöffnungen des Beschlagteils durchgeführt und anschließend
zu einer Schlaufe vernäht, wobei sich das Beschlagteil in der Schlaufe befindet. In
dieser Weise können die Gurtunterelemente permanent mit dem Beschlagteil verbunden
werden. Ein Wechseln des Beschlagteils und/oder von Gurtunterelementen im Sinne einer
Wartung ist hierbei nicht möglich.
[0008] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Gurt zur Personenabsturzsicherung zu schaffen,
der leichter herstellbar ist bzw. dessen Elemente einfacher gewechselt werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Gurt zur Personenabsturzsicherung umfassend
ein Beschlagteil und zumindest ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement,
wobei das Beschlagteil einen Körper umfasst, welcher zur Verbindung mit dem ersten
Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen Brücke
ausgebildet ist, wobei der Körper von einer ersten Gurtbandöffnung und von einem Brückenloch
durchsetzt ist, wobei der Körper des Beschlagteils ein erstes Teil und ein zweites
Teil umfasst, welche in einen zusammengesetzten Zustand und in einen getrennten Zustand
bringbar sind, wobei das erste Teil und/oder das zweite Teil zumindest eine erste
außenliegende Nut für das erste Gurtunterelement umfasst, wobei im zusammengesetzten
Zustand der beiden Teile die erste Nut durch das jeweils andere Teil zu der den Körper
durchsetzenden ersten Gurtbandöffnung vervollständigt wird, um hierin ein erstes Gurtband
des ersten körperteilumgreifenden Gurtunterelements semi-permanent mit dem Beschlagteil
zu verbinden.
[0010] Das zweiteilige Beschlagteil dieses Gurts ermöglicht, dass die vom Brückenloch gesonderte
Gurtbandöffnung öffenbar ausgestaltet sein kann, was aus dem Stand der Technik bislang
nicht bekannt war. Dadurch wird es in einem ersten Aspekt erstmals möglich, dass die
Gurtunterelemente vollständig hergestellt werden können, bevor sie mit dem Beschlagteil
verbunden werden, d.h. die Enden der Gurtbänder der Gurtunterelemente können bereits
vorab zu Schlaufen vernäht werden, bevor sie mit dem Beschlagteil verbunden werden.
In einem zweiten Aspekt wird erstmals ermöglicht, dass die Gurtunterelemente bzw.
das Beschlagteil auch nach einem erstmaligen Zusammenbau ausgewechselt werden können.
[0011] Der Begriff der "semi-permanenten" Verbindung wird hierin synonym mit einer "lösbaren"
Verbindung verwendet und soll unterstreichen, dass die beiden Teile in Einsatz üblicherweise
nicht voneinander gelöst werden, aber vor oder nach einer Verwendung bevorzugt mittels
Werkzeugen trennbar sind, z.B. mittels eines Schraubendrehers, um die unten beschriebenen
Schrauben zu lösen.
[0012] Die neuartigen Beschlagteile schaffen daher unabhängig von den Gurtbändern der Gurtunterelemente
eine Möglichkeit, den Gurt zusammenzubauen bzw. zu warten. Besonders vorteilhaft ist
die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dann, wenn das Ende des ersten Gurtbandes
des ersten Gurtunterelements, das mit dem Beschlagteil verbunden werden soll, zu einer
Schlaufe vernäht ist.
[0013] In einer Ausführungsform wäre es möglich, dass sowohl das erste Gurtband des ersten
Gurtunterelements als auch das zweite Gurtband des zweiten Gurtunterelements in der
ersten Gurtbandöffnung aufgenommen werden, womit eine zweite Gurtbandöffnung entfallen
kann. Hierbei berühren sich die Gurtbänder jedoch, sodass es zu Abnutzungen kommen
kann. Um dies zu verhindern und sich den erfindungsgemäßen Vorteil für die Gurtbänder
beider Gurtunterelemente zu Nutze zu machen, umfasst bevorzugt das erste Teil und/oder
das zweite Teil zumindest eine zweite außenliegende Nut für das zweite Gurtunterelement,
wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile die zweite Nut durch das jeweils
andere Teil zu einer den Körper durchsetzenden zweiten Gurtbandöffnung vervollständigt
wird, um hierin ein zweites Gurtband des zweiten körperteilumgreifenden Gurtunterelements
mit dem Beschlagteil zu verbinden.
[0014] Wie bereits eingangs erläutert, ist der Körper von der ersten Gurtbandöffnung (und
gegebenenfalls auch von der zweiten Gurtbandöffnung) als auch von einem Brückenloch
durchsetzt. Im einfachsten Fall ist das erste oder das zweite Teil von dem Brückenloch
durchsetzt, d.h. das Brückenloch liegt nicht als Nut an einer Außenseite des Teils
vor. In diesem Fall kann die flexible Brücke mittels eines Knotens im Brückenloch
verankert werden. Bevorzugt kann das erste Teil und/oder das zweite Teil jedoch zumindest
eine dritte außenliegende Nut für die flexible Brücke umfassen, wobei im zusammengesetzten
Zustand der beiden Teile die dritte Nut durch das jeweils andere Teil zu einem den
Körper durchsetzenden Brückenloch vervollständigt wird, um hierin die flexible Brücke
mit dem Beschlagteil zu verbinden. In dieser Weise können beim Zusammenbau des Beschlagteils
nicht nur die Gurtbänder der Gurtunterelemente, sondern auch die flexible Brücke semi-permanent
mit dem Beschlagteil verbunden werden.
[0015] Um die beiden Teile semi-permanent miteinander zu verbinden, weist der Körper des
Beschlagteils bevorzugt zumindest ein Transversalloch auf, welches in einem vorbestimmten
Abstand zu einer Vorderseite und zu einer Rückseite des Körpers angeordnet ist, wobei
das Transversalloch sowohl das erste Teil als auch das zweite Teil durchsetzt, wobei
das Beschlagteil ferner eine Schraube umfasst, wobei die Schraube in das Transversalloch
führbar und in diesem arretierbar ist, um das erste Teil im zusammengesetzten Zustand
mit dem zweiten Teil zu verbinden. Im Gegensatz zu den Gurtbandöffnungen bzw. zum
Brückenloch, welche die Vorderseite und die Rückseite des Körpers durchsetzen, tritt
das Transversalloch somit von einer Seitenfläche des Körpers in diesen ein und kann
so durch beide Teile verlaufen, damit diese durch Schrauben verbunden werden können.
Schrauben mit Gewinde sind besonders bevorzugt, da diese mittels eines Werkzeugs einfach
lösbar sind und gleichzeitig einen hohen Schutz vor einem unbeabsichtigten Lösen der
Schraube und in der Folge der beiden Teile bieten. Zu diesem Zweck kann das Transversalloch
ein Innengewinde aufweisen, das beispielsweise unmittelbar in das jeweilige Teil eingeschnitten
ist. Alternativ könnte das Transversalloch einen Bereich mit größerem Durchmesser
aufweisen, in dem eine Schraubenmutter eingebracht ist, die das Innengewinde aufweist.
Um zu verhindern, dass sich die Schrauben bei Vibrationen lockern, könnte auch ein
Klebstoff zwischen Transversalloch und Schraube vorgesehen werden, bevorzugt zwischen
dem Gewinde der Schraube und dem Innengewinde des Transversallochs. Alternativ zu
der Lösung mit Transversalloch mit Schraube könnten externe Verbinder wie Klammern
eingesetzt werden, um die beiden Teile semi-permanent miteinander zu verbinden.
[0016] Wie dem Fachmann an sich bekannt ist, weist das Beschlagteil zudem eine Zugrichtung
auf, welche jene Richtung ist, in die das Beschlagteil im Einsatz des Gurtes hauptsächlich
beansprucht wird. In der Regel ist das Beschlagteil im Wesentlichen symmetrisch um
die Zugrichtung, was auch geringfügige Abweichungen von der Symmetrie berücksichtigt,
um das Beschlagteil an anatomische Gegebenheiten anzupassen. Da auf die Schrauben
in Zugrichtung die größte Kraft einwirkt, ist bevorzugt, wenn das Transversalloch
in einem Winkel zur Zugrichtung angeordnet ist. Weiters ist bevorzugt, wenn zwei Transversallöcher
mit jeweils einer Schraube eingesetzt werden und die Transversallöcher ebenfalls symmetrisch
um die Zugrichtung liegen, was jedoch nicht zwingend ist. Weiters bevorzugt werden
auch die beiden Teile symmetrisch um die Zugrichtung ausgebildet. Als einfache Definition
der Zugrichtung kann im einfachsten Fall eine Richtung angesehen werden, um die der
Körper spiegelsymmetrisch ist, wobei die Gurtbandöffnungen gegebenenfalls von der
Spiegelsymmetrie abweichen können.
[0017] Die Schrauben bzw. allgemein die Verbinder zur semi-permanenten Verbindung der beiden
Teile werden üblicherweise derart gewählt, dass das Beschlagteil entlang der Zugrichtung
einer statischen Krafteinwirkung von mindestens 23 kN standhält. Um dies umzusetzen,
haben die Schrauben beispielsweise einen Mindestdurchmesser von 5 mm. Dies ist dimensioniert
für einen Fall, in dem zwei Schrauben eingesetzt werden, diese in Zugrichtung voll
lasttragend sind und für die Schrauben die höchste Festigkeitsklasse gewählt wird.
[0018] In allen vorgenannten Ausführungsformen ist weiters bevorzugt, wenn der Körper einen
Steg umfasst, der das Brückenloch teilt, d.h. durchsetzt oder überbrückt. Dies ist
insbesondere in Kombination mit der genannten dritten Nut vorteilhaft, wenn der Steg
weiters einseitig geöffnet ist, wenn die beiden Teile getrennt sind. Dadurch kann
im getrennten Zustand ein zu einer Schlaufe vorgeformtes, insbesondere vernähtes,
Ende der flexiblen Brücke auf den Steg geschoben werden. Wenn danach die beiden Teile
zusammengesetzt werden, kann diese vorgeformte Schlaufe der flexiblen Brücke sicher
im Brückenloch verankert werden.
[0019] Wie bereits zuvor erläutert sind der Körper des Beschlagteils als auch die Teile
üblicherweise symmetrisch um eine Zugrichtung ausgebildet. In dieser Variante liegt
der Steg bevorzugt parallel zur Zugrichtung bzw. Symmetrieachse und besonders bevorzugt
verläuft die Zugrichtung bzw. Symmetrieachse durch den Steg. Dadurch kann der Steg
besonders einfach zugänglich gemacht werden, da das offene Ende des Stegs durch das
Trennen der beiden Teile zugänglich gemacht wird.
[0020] Bevorzugt ist der Steg somit einstückig am ersten Teil oder am zweiten Teil ausgebildet
und steht von der dritten Nut ab. Alternativ könnte der Steg als eigenes Element gebildet
sein und z.B. als Stift zwischen das erste Teil und das zweite Teil eingesetzt werden.
In beiden Fällen ist weiter vorteilhaft, wenn das dem Steg gegenüberliegende Teil
eine Vertiefung zur Aufnahme des Stegs (insbesondere wenn der Steg einen Durchmesser
aufweist, der geringer ist als die Dicke des Körpers) oder zur Aufnahme eines Fortsatzes
des Stegs im zusammengesetzten Zustand der Teile umfasst, da dadurch der Steg zweiseitig
gestützt wird und somit einer größeren Belastung standhalten kann. Alternativ zur
Vertiefung könnte ein Zapfen eingesetzt werden, der in einen rohrförmig ausgebildeten
Steg eingreift.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann auch die vorgenannte Schraube,
welche das erste Teil mit dem zweiten Teil verbindet, eine Doppelfunktion ausführen
und den Steg bilden, wenn diese das Brückenloch durchsetzt. Dadurch wird ein besonders
stabiler Steg geschaffen, der robuster ist als ein einstückig am zweiten Teil ausgeformter
Steg. Üblicherweise wird der Steg in dieser Ausführungsform normal zur Zugrichtung
liegen, jedoch ist auch eine Anordnung parallel zur Zugrichtung denkbar.
[0022] Um die Stabilität des Körpers nach dem Zusammensetzen der beiden Teile weiter zu
erhöhen und das korrekte Zusammensetzen zu erleichtern, weisen bevorzugt das erste
Teil und das zweite Teil an jenen Stellen, die sich im zusammengesetzten Zustand der
beiden Teile berühren, ineinandergreifende Führungsflächen auf. Diese ineinandergreifenden
Führungsflächen bieten insbesondere Unterstützung zur Verhinderung einer gegenseitigen
Verdrehung der beiden Teile.
[0023] Als besonders vorteilhaft hat sich bewährt, wenn der Körper eine Dicke, gemessen
von der Vorderseite zur Rückseite, von 6 mm bis 14 mm, bevorzugt von 8 mm bis 10 mm,
aufweist. Weiters bevorzugt hat das Transversalloch einen Durchmesser von 5 mm bis
10 mm, bevorzugt von 6 mm bis 8 mm.
[0024] Zwar könnte der hierin beschriebene Gurt für alle möglichen Anwendungszwecke eingesetzt
werden, jedoch ist der Einsatzzweck als Klettergurt besonders bevorzugt. In diesem
Fall ist das erste Gurtunterelement ein Hüftgurt und das zweite Gurtunterelement ist
eine Beinschlaufe, wobei sich üblicherweise ein Gurtband des Hüftgurts in der ersten
Gurtbandöffnung und ein Gurtband der Beinschlaufe in der zweiten Gurtbandöffnung befinden.
In der Regel wird dieser Gurt eine weitere Beinschlaufe und ein weiteres Beschlagteil
aufweisen, das bevorzugt wie das erstgenannte Beschlagteil mit zwei Teilen oder gemäß
dem Stand der Technik einstückig ausgebildet sein kann. Auch hier wird üblicherweise
ein Gurtband des Hüftgurts durch eine erste Gurtbandöffnung des weiteren Beschlagteils
und ein Gurtband der weiteren Beinschlaufe durch eine zweite Gurtbandöffnung des weiteren
Beschlagteils geführt.
[0025] Der vorstehend beschriebene Gurt kann mit den folgenden Schritten hergestellt werden:
- Bereitstellen der beiden Teile im getrennten Zustand,
- Bereitstellen des ersten und des zweiten Gurtunterelements, wobei die Enden der Gurtbänder
der beiden Gurtunterelemente zu Schlaufen vorgeformt sind, bevorzugt durch Vernähen,
- Aufschieben der Schlaufe des Gurtbandes des ersten Gurtunterelements auf die erste
Nut,
- Aufschieben der Schlaufe des Gurtbandes des zweiten Gurtunterelements auf die erste
Nut oder auf die zweite Nut,
- Verbringen der beiden Teile in den zusammengesetzten Zustand, wobei sich die Schlaufe
des Gurtbandes des ersten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung befindet
und sich die Schlaufe des Gurtbandes des zweiten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung
oder in der zweiten Gurtbandöffnung befindet, und gegebenenfalls Einführen der Schraube
bzw. der Schrauben in das Transversalloch bzw. die Transversallöcher zum semi-permanenten
Verbinden der beiden Teile.
[0026] Dieses Herstellungsverfahren ist auch als Teil eines Wartungsverfahrens einsetzbar,
bei dem eines der Gurtunterelemente oder das Beschlagteil gewechselt werden soll.
Hierbei werden zuerst die beiden Teile vom zusammengesetzten Zustand in den getrennten
Zustand verbracht und die Schlaufen aus den Nuten entfernt und danach wird das genannte
Herstellungsverfahren durchgeführt.
[0027] Wenn eines der Teile die genannte dritte Nut umfasst, umfasst das Herstellungsverfahren
weiters die folgenden Schritte, die vor dem Verbringen der beiden Teile in den zusammengesetzten
Zustand ausgeführt werden:
- Bereitstellen einer flexiblen Brücke mit einem Ende, das zu einer Schlaufe vorgeformt
ist,
- Aufschieben der Schlaufe der flexiblen Brücke auf den Steg oder Verschieben des Stegs
durch die Schlaufe der flexiblen Brücke.
[0028] Wenn eine Schraube als Steg eingesetzt wird, wird diese zuerst durch einen ersten
Abschnitt des Transversallochs geführt und durchsetzt hier bevorzugt sowohl das erste
als auch das zweite Teil, bis die Schraube in das Brückenloch ragt. Danach wird die
Schraube durch die im Brückenloch befindliche Schlaufe der flexiblen Brücke durchgeführt.
Danach wird die Schraube weiters durch einen zweiten Abschnitt des Transversallochs
geschoben, welcher bevorzugt sowohl das erste als auch das zweite Teil durchsetzt.
Abschließend wird die Schraube bevorzugt im Transversalloch oder mit einer außerhalb
des Beschlagteils befindlichen Mutter verschraubt.
[0029] Vorteilhafte und nicht einschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0030] Figur 1 zeigt einen Gurt zur Personenabsturzsicherung nach dem Stand der Technik.
[0031] Die Figuren 2a und 2b zeigen ein Verfahren zum Verbinden von Gurtunterelementen mit
einem Beschlagteil nach dem Stand der Technik.
[0032] Die Figuren 3a und 3b zeigen ein Verfahren zum Verbinden von Gurtunterelementen mit
einem erfindungsgemäßen Beschlagteil.
[0033] Die Figuren 4 bis 8 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Teilen des Körpers,
um öffenbare Gurtbandöffnungen und Brückenlöcher auszubilden.
[0034] Die Figuren 9a und 9b zeigen eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Beschlagteils mit zwei Schrauben.
[0035] Die Figuren 10a und 10b zeigen eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Beschlagteils mit einer Schraube, die als Steg im Brückenloch einsetzbar ist.
[0036] Die Figuren 11a und 11b zeigen eine Anbindung einer flexiblen Brücke bei einem Beschlagteil
mit statischem Brückenloch.
[0037] Die Figuren 12a und 12b zeigen eine Anbindung einer flexiblen Brücke bei einem Beschlagteil
mit öffenbarem Brückenloch und permanentem Steg.
[0038] Die Figuren 13a und 13b zeigen eine Anbindung einer flexiblen Brücke bei einem Beschlagteil
mit statischem Brückenloch und entfernbarer Schraube als Steg.
[0039] Figur 1 zeigt einen Gurt 1 zur Personenabsturzsicherung, der in der dargestellten
Ausführungsform als Klettergurt, auch als Sitzgurt bzw. Haltegurt bezeichnet, ausgebildet
ist. Dieser Gurt 1 umfasst einen Hüftgurt 2 und zwei Beinschlaufen 3, die mit dem
Hüftgurt 2 über Beschlagteile 4 verbunden sind. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
diese konkrete Ausführungsform beschränkt, sondern der Gurt könnte beispielsweise
auch weitere bzw. andere Elemente wie einen Brustgurt umfassen, in welchem Fall der
Gurt als Auffanggurt bezeichnet werden könnte. Im Allgemeinen werden die Elemente
wie der Hüftgurt 2, die Beinschlaufen 3 oder ein Brustgurt als körperteilumgreifende
Gurtunterelemente bezeichnet.
[0040] Die Gurtunterelemente sind in der Regel als offene Bänder ausgeführt, deren Enden
mit einer Schnalle 5 verbunden werden, um das Band zu einer Schlaufe zu formen, die
um ein Körperteil gelegt werden kann, wie in Figur 1 dargestellt ist. Durch eine Längeneinstellvorrichtung
im Bereich der Schnalle 5 können die Gurtunterelemente größenverstellbar ausgestaltet
werden. Derartige Ausführungsformen können sowohl für den Hüftgurt 2 als auch für
die Beinschlaufen 3 vorgesehen werden. In der Regel sind die Gurtunterelemente aus
textilem Material gefertigt und können beispielsweise mit einem verstärkenden Lederteil
versehen sein.
[0041] Die Beschlagteile 4 werden als Verbindungspunkt zwischen den Gurtunterelementen eingesetzt.
Damit können die Beschlagteile 4 gleichzeitig einen Kraftübertragungspunkt zwischen
dem Körper des Benutzers des Gurts 1 und einem Anschlagpunkt bilden, an dem der Benutzer
des Gurtes 1 gesichert werden soll. Um eine gleichmäßige Kraftübertragung zu ermöglichen,
wird üblicherweise ein Beschlagteil 4 links und ein Beschlagteil 4 rechts am Gurt
1 vorgesehen und es wird eine flexible Brücke 7 (wie eines oder mehrere Seile oder
ein Gurtband) zwischen den Beschlagteilen 4 eingehängt. Die Brücke 7 kann in der Folge
an einem Anschlagpunkt befestigt werden, was dadurch erleichtert werden kann, wenn
sich ein Ring 8 auf der Brücke zwischen den Beschlagteilen 4 befindet. Im gezeigten
Beispiel wird die Brücke 7 in einem Brückenloch des Beschlagteils 4 fixiert, indem
die Brücke an den Enden verknotet wird, siehe die Knoten 9 in Figur 1. Die Länge kann
durch die Positionierung des Knotens angepasst werden.
[0042] Um die Gurtunterelemente miteinander bzw. mit den Beschlagteilen 4 zu verbinden und
dabei eine gute Kraftübertragung zu ermöglichen, weisen die Gurtunterelemente üblicherweise
Gurtbänder 6 auf, die z.B. durch das gesamte Gurtunterelement verlaufen. Dadurch wird
insbesondere eine gute Kraftübertragung zwischen den Gurtbändern 6 eines Gurtunterelements
und dem Körper eines Benutzers erzielt. Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass der Hüftgurt
2, d.h. das erste Gurtunterelement, ein erstes Gurtband 6 aufweist und die Beinschlaufen
3, d.h. die zweiten Gurtunterelemente, jeweils ein zweites Gurtband 6 aufweisen. Das
erste Gurtband und das zweite Gurtband verbinden den Hüftgurt 2, d.h. das erste Gurtunterelement,
und die Beinschlaufen 2, d.h. die zweiten Gurtunterelemente mit dem Beschlagteil 4.
Das erste Gurtband und das zweite Gurtband könnten auch aus unterschiedlichen Materialien
gefertigt sein.
[0043] Die Figuren 2a und 2b zeigen, wie die Gurtbänder 6 mit den Beschlagteilen 4 verbunden
werden, wenn diese wie im Stand der Technik üblich als nicht öffenbare Elemente ausgeführt
sind. Figur 2a zeigt, dass die Gurtbänder 6 zuerst durch Gurtbandöffnungen der Beschlagteile
4 geführt werden müssen. Erst anschließend können die Enden der Gurtbänder 6 zu einer
Schlaufe vernäht werden, wie in Figur 2b gezeigt ist, um eine sichere Verbindung zwischen
den Gurtunterelementen und dem Beschlagteil 4 herzustellen. Die gegenseitige Verbindung
der Gurtunterelemente über die Beschlagteile 4 ist somit unlösbar ausgestaltet, womit
ein nachträgliches Wechseln eines der Elemente nicht möglich ist. Weiters hat dieser
Herstellungsprozess den Nachteil, dass die Schlaufen an den Gurtbändern 6 nicht bereits
vorab hergestellt werden können, was prozesstechnisch vorteilhaft wäre.
[0044] Diese Nachteile können überwunden werden, wenn wie in den Figuren 3a, 3b gezeigt
ein erfindungsgemäßes Beschlagteil 10 eingesetzt wird, das einen Körper 11 umfasst,
der ein erstes Teil 12 und ein zweites Teil 13 aufweist. Der Körper 11 und in der
Folge auch die Teile 12, 13 sind bevorzugt aus Metall gefertigt und weiters bevorzugt
als flächige Teile ausgebildet. Ein derartiger flächiger Körper 11 hat üblicherweise
eine Dicke, gemessen von einer Vorderseite V zu einer Rückseite R, von 6 mm bis 14
mm, bevorzugt von 8 mm bis 10 mm. Da es sich um einen flächigen Körper handelt, ist
die Dicke üblicherweise der geringste Abstand von Außenflächen. Auch die Teile 12,
13 weisen diese Dicke auf, sodass diese auch bei den Teilen 12, 13 bevorzugt der geringste
Abstand von Außenflächen ist.
[0045] Wie in Figur 3a gezeigt können das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 in einen
getrennten Zustand gebracht werden, sodass eine vorgefertigte Schlaufe 14 eines Gurtbandes
6 zwischen diese eingebracht werden kann, wie unten im Detail erläutert ist. In Figur
3b ist dargestellt, dass das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 auch in einen zusammengesetzten
Zustand gebracht werden können, in dem die vorgefertigte Schlaufe 14 des Gurtbandes
6 in einer ersten Gurtbandöffnung 15 des Beschlagteils 10 eingeschlossen ist. In diesem
Zustand ist das Gurtband 6 und damit das jeweilige Gurtunterelement mit dem Beschlagteil
10 verbunden. Die vorgefertigten Schlaufen 14 wurden bevorzugt durch Vernähen hergestellt,
optional auch durch das Vorsehen einer Schnalle.
[0046] Im zusammengesetzten Zustand der Teile 12, 13 weist der Körper 11 somit zumindest
die erste Gurtbandöffnung 15 auf, die den Körper 11 durchsetzt und dabei die Vorderseite
V und die Rückseite R des Körpers 11 durchsetzt. Die erste Gurtbandöffnung 15 ist
vollständig innerhalb der Vorderseite V bzw. Rückseite R des Körpers 11 angeordnet,
gesehen in einer zweiten Richtung, die sich von der Vorderseite V zur Rückseite R
erstreckt, sodass das Gurtband 6 im Körper 11 eingeschlossen werden kann. Im getrennten
Zustand der Teile 12, 13 wird die erste Gurtbandöffnung 15 freigegeben, d.h. die erste
Gurtbandöffnung 15 wird in eine erste Richtung geöffnet, welche normal zu einer zweiten
Richtung liegt, in der die erste Gurtbandöffnung 15 den Körper 11 durchsetzt. Um dies
zu ermöglichen, weist beispielsweise das erste Teil 12 eine erste außenliegende Nut
16 auf. Das zweite Teil 13 weist eine zur Bildung der Gurtbandöffnung 15 komplementäre
Außenfläche auf, z.B. eine ebene Außenfläche oder eine weitere erste Nut. Umgekehrt
könnte auch nur das zweite Teil 13 eine erste außenliegende Nut 16 aufweisen und das
erste Teil 12 eine ebene Außenfläche, oder beide Teile 12, 13 könnten eine erste Nut
16 aufweisen.
[0047] Wie aus Figur 3b ersichtlich ist, berühren sich das erste Teil 12 und das zweite
Teil 13 im zusammengesetzten Zustand somit zumindest an zwei Stellen, und zwischen
diesen Stellen sind das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 durch die erste außenliegende
Nut 16 beabstandet, sodass darin das Gurtband 6 aufgenommen werden kann.
[0048] Die erste außenliegende Nut 16 kann so lange ausgeführt werden, dass darin sowohl
ein Gurtband 6 des ersten Gurtunterelements als auch ein Gurtband 6 des zweiten Gurtunterelements
zu liegen kommen können. Um eine Berührung der Gurtbänder 6 der Gurtunterelemente
zu vermeiden, können wie in den Figuren 3a, 3b dargestellt auch die erste Nut 16 und
eine zweite Nut 17 vorgesehen werden, um im zusammengesetzten Zustand der Teile 12,
13 die erste Gurtbandöffnung 15 und eine zweite Gurtbandöffnung 18 im Körper vorzusehen,
die nicht ineinander übergehen und somit getrennt sind. Dies ist auch in Figur 4 schematisch
dargestellt. Die erste Nut 16 und die zweite Nut 17 können beide nur im ersten Teil
12 oder im zweiten Teil 13 vorliegen (d.h. eines der Teile 12, 13 weist zwei Nuten
für die Gurtbänder auf, wie in Figur 4 gezeigt), wobei das jeweils andere Teil 12,
13 für beide der Nuten eine ebene Außenfläche zur Bildung der beiden Gurtbandöffnungen
15, 18 aufweist. Anderenfalls könnte auch das erste Teil 12 eine erste Nut 16 und
das zweite Teil 13 eine ebene Außenfläche für die erste Gurtbandöffnung 15 aufweisen,
wobei das zweite Teil 12 eine zweite Nut 16 und das erste Teil 13 eine ebene Außenfläche
für die zweite Gurtbandöffnung 18 aufweisen könnte. Auch könnten beide Teile 12, 13
Nuten für beide der Gurtbandöffnungen 15, 18 aufweisen.
[0049] Figur 5 zeigt eine derartige Ausführungsform, bei der beide Teile 12, 13 Nuten 16,
17 für beide der Gurtbandöffnungen 15, 18 aufweisen. Es versteht sich, dass auch nur
eine der Gurtbandöffnungen 15, 18 durch zwei gegengleiche Nuten 16, 17 ausgebildet
sein könnte.
[0050] In einer weiteren Variante, die in Figur 6 dargestellt ist, könnte eines der Teile
12, 13 eine lange erste Nut 16 aufweisen, und das jeweils andere der beiden Teile
12, 13 könnte eine Auskragung 19 aufweisen, die im zusammengesetzten Zustand in die
erste Nut 16 eingreift, um dadurch eine zweite Gurtbandöffnung 18 auszubilden, die
von der ersten Gurtbandöffnung 15 gesondert ist.
[0051] In den Figuren 4 bis 6 ist ein nicht-öffenbares, statisches Brückenloch B im zweiten
Teil 13 vorgesehen, in welchem die flexible Brücke 7 wie unten beschrieben verankert
werden kann. Jedoch könnte auch ein öffenbares Brückenloch 20 vorgesehen werden, welches
den Körper 11 im zusammengesetzten Zustand der Teile 12, 13 durchsetzt, wie dies in
den Figuren 3a, 3b und Figuren 7 und 8 gezeigt ist. Hierfür kann das erste und/oder
zweite Teil 12, 13 eine dritte Nut 21 aufweisen, wobei das jeweils andere Teil 12,
13 eine komplementäre Außenseite aufweist, um im zusammengesetzten Zustand der beiden
Teile 12, 13 an der dritten Nut 21 ein Brückenloch 20 auszubilden, das von der ersten
Gurtbandöffnung 15 und von der gegebenenfalls vorhandenen zweiten Gurtbandöffnung
18 gesondert ist. Alternativ zur dritten Nut 21 könnten auch analog zu Figur 6 zwei
Auskragungen vorgesehen sein, um in der ersten Nut 16 sowohl die erste Gurtbandöffnung
15 als auch die zweite Gurtbandöffnung 18 als auch das Brückenloch 20 vorzusehen.
Das Brückenloch 20 wird üblicherweise zwischen den beiden Gurtbandöffnungen 15, 18
vorgesehen, um eine Symmetrie zu erzielen. Im Bereich des Brückenlochs 20 kann die
erste Nut 16 auch weiter in das jeweilige Teil hineinragen, um ein größeres Brückenloch
20 zu erzielen bzw. kann das jeweils andere Teil nur für das Brückenloch 20 eine eigene
dritte Nut 21 vorsehen, damit das Brückenloch 20 größer ausgeführt werden kann als
die beiden Gurtbandöffnungen 15, 18. Hintergrund ist, dass die beiden Gurtbandöffnungen
15, 18 flache Gurte aufnehmen sollen, während das Brückenloch 20 auch zur Aufnahme
eines Seils ausgebildet werden kann. Im Allgemeinen ist daher für alle Ausführungsformen
bevorzugt, wenn das Brückenloch 20 anders dimensioniert ist als die Gurtbandöffnungen
15, 18. Beispielsweise könnte das Brückenloch 20 größer sein als die Gurtbandöffnungen
15, 18 und/oder das Brückenloch 20 könnte eine annähernd quadratische Form haben,
während die Gurtbandöffnungen 15, 18 eine rechteckige, längliche Form haben. Diese
Varianten sind auch für ein nicht-öffenbares, statisches Brückenloch B vorteilhaft.
[0052] Die bevorzugte Ausführungsform ist jedoch jene der Figur 7, bei der das erste Teil
12 eine erste Nut 16 und eine zweite Nut 17 aufweist, die von einer Auskragung 19
beabstandet sind, und das zweite Teil 13 weist eine dritte Nut 21 auf. Die dritte
Nut 21 wird von einer Auskragung 19 einseitig verschlossen, um das Brückenloch 20
zu bilden, und die erste Nut 16 und die zweite Nut 17 werden von zwei seitlich der
dritten Nut 21 vorliegenden Außenflächen des zweiten Teils 13 einseitig verschlossen,
um darin die erste Gurtbandöffnung 15 bzw. die zweite Gurtbandöffnung 18 auszubilden.
[0053] In einer weiteren Ausführungsform, die in Figur 8 gezeigt ist, könnte der Körper
11 ein drittes Teil 24 umfassen, sodass der Körper 11 nicht wie in den Figuren 4-7
aus zwei Teilen 12, 13 besteht, sondern aus drei Teilen 12, 13, 24. In dieser Ausführungsform
wird die erste Gurtbandöffnung 15 zwischen dem ersten Teil 12 und dem zweiten Teil
13 eingeschlossen und die zweite Gurtbandöffnung 18 zwischen dem zweiten Teil 13 und
dem dritten Teil 24. Das öffenbare Brückenloch 20 ist optional und kann zwischen zwei
oder zwischen drei der Teile 12, 13 und 24 eingeschlossen sein. Die Teile 12 und 24
greifen so ineinander, dass sie im geschlossenen Zustand nicht um die Schrauben 22
in den Transversallöchern 23 gegeneinander verdreht werden können.
[0054] Im zusammengebauten Zustand des Gurtes 1 befindet sich somit ein Gurtband 6 des ersten
Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung 15, ein Gurtband 6 des zweiten Gurtunterelements
befindet sich in der zweiten Gurtbandöffnung 18 und eine flexible Brücke 7 ist im
Brückenloch B / 20 verankert.
[0055] Um eine sichere, semi-permanente Verbindung im zusammengesetzten Zustand der beiden
Teile 12, 13 zu erzielen, können beispielsweise Schrauben 22 eingesetzt werden, um
das erste Teil 12 mit den zweiten Teil 13 zu verbinden. Hierzu weist der Körper 11
des Beschlagteils 10 ferner zumindest ein Transversalloch 23 auf, welches in einem
vorbestimmten Abstand zu einer Vorderseite V und zu einer Rückseite R des Körpers
11 angeordnet ist, wobei das Transversalloch 23 sowohl das erste Teil 12 als auch
das zweite Teil 13 durchsetzt. Die Schraube 22 kann nun im Transversalloch 23 arretiert
werden, beispielsweise wenn ein Innengewinde im Transversalloch 23 vorgesehen ist.
Das Innengewinde kann sich gegebenenfalls nur im ersten und/oder zweiten Teil 12,
13 befinden. In einem der beiden Teile 12, 13 kann das Transversalloch 23 auch als
Sackloch ausgeführt sein und dort das Innengewinde aufweisen, wobei das Transversalloch
23 das andere Teil vollständig durchsetzt. Das Transversalloch 23 kann auch beide
Teile 12, 13 vollständig durchsetzen, wobei die Schraube 22 gegebenenfalls auf einer
oder beiden Seiten aus dem Körper 11 herausragen kann und dort mittels Mutter am Körper
befestigt wird. In einem Spezialfall kann die Schraube 22 vollständig im Transversalloch
23 aufgenommen werden, wie in Figur 13a dargestellt ist, wobei dies auch bei Schrauben
22 wie in den Figuren 3a, 3b, 9a, 9b gezeigt umsetzbar ist, welche das Brückenloch
20 nicht durchsetzen. In einem Spezialfall könnte das Transversalloch 23 in beiden
Teilen 12, 13 als Sackloch vorliegen und die Schraube 22 in Form eines Stiftes in
dieses eingesetzt werden.
[0056] In der Ausführungsform der Figur 8 können zumindest zwei Transversallöcher 23 eingesetzt
werden, um alle drei Teile 12, 13, 24 zu verbinden.
[0057] In einigen Ausführungsformen, wie im Beispiel der Figuren 3a und 3b gezeigt, werden
zwei Schrauben 22 eingesetzt, um eine sichere Verbindung der beiden Teile 12, 13 zu
gewährleisten. Alternativ könnten jedoch auch nur eine Schraube 22 oder mehr als zwei
Schrauben 22 vorgesehen werden.
[0058] In der Regel ist vorgesehen, dass eines der beiden Teile 12, 13 (in den hier dargestellten
Ausführungsformen das zweite Teil 13) von einer statischen, nicht-öffenbaren weiteren
Öffnung W durchsetzt ist, die nicht an den Rand des jeweiligen Teils 12, 13 angrenzt.
Diese (optionale) weitere Öffnung W ist zur Verbindung mit einem Anschlagpunkt vorgesehen,
zu welchem Zweck üblicherweise ein Karabiner eines Verbindungsmittels in die weitere
Öffnung W eingehängt wird. Wenn ein statisches, nicht-öffenbares Brückenloch B vorgesehen
wird, wird dieses in der Regel im selben Teil 12, 13 vorgesehen wie die weitere Öffnung
W.
[0059] Weist das Beschlagteil 10 eine derartige weitere Öffnung W für einen Anschlagpunkt
auf, kann am Beschlagteil 10 eine Zugrichtung Z1 definiert werden, in der eine Zugkraft
wirkt, die an einem mit der weiteren Öffnung W verbundenen Anschlagpunkt wirkt. Der
Benutzer kann sich entgegen der Zugkraft in den Gurt 1 hängen, wobei zur Zugkraft
gegengleiche Zugkräfte in Zugrichtungen Z2, Z3 an den Gurtbändern 6 in den Gurtbandöffnungen
15, 18 auftreten.
[0060] Üblicherweise ist der Körper 11 im Wesentlichen symmetrisch um die Zugrichtung Z1
ausgeführt, was geringfügige Abweichungen mitumfasst, die beispielsweise durch anatomische
Gründe bedingt sind. Gegebenenfalls kann unter dem symmetrischen Körper 11 verstanden
werden, dass dieser spiegelsymmetrisch um die Zugrichtung Z1 ist, wobei die Gurtbandöffnungen
15, 18 von dieser Symmetrie abweichen können. Wenn keine Zugrichtung Z1 definiert
werden kann, könnte auch eine beliebige andere Spiegelachse eingesetzt werden. Werden
die beiden Teile 12, 13 mittels Schrauben 22 verbunden, stehen diese bevorzugt nicht
parallel zur Zugrichtung Z1 bzw. Spiegelachse, sondern sind in einem Winkel zu dieser
angeordnet, wie in den Figuren 3a, 3b gezeigt ist. Bevorzugt liegen die Schrauben
22 insbesondere normal zur Zugrichtung Z1 bzw. Spiegelachse wie in der Ausführungsform
der Figuren 9a und 9b gezeigt ist. Es versteht sich jedoch, dass auch anders ausgebildete
und insbesondere gänzlich asymmetrische Körper 11 zum Einsatz kommen könnten und auch
eine Anordnung der Schrauben 22 beliebig sein kann.
[0061] An dieser Stelle sei weiters hervorgehoben, dass die Schrauben 22 bzw. Transversallöcher
23 jedoch nicht zwingend sind, da das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 auch mit
allgemeinen Verbindern wie Klammern oder dergleichen miteinander verbunden werden
können. In der Regel wird das Beschlagteil 10 daher durch den Körper 11 und die Verbinder
zur Verbindung der beiden Teile 12, 13 gebildet.
[0062] Weiters können die Berührungsstellen des ersten und zweiten Teils 12, 13 beispielsweise
auch gegengleiche ineinander eingreifende Flächen aufweisen, um eine Verbindung zu
ermöglichen bzw. um die Verbindung zwischen den beiden Teilen 12, 13 weiter zu verstärken.
Aus Figur 9b, 10b ist ersichtlich, dass das erste Teil 12 an zwei Stellen einen Absatz
A aufweist, der in eine gegengleiche Kerbung K im zweiten Teil 13 eingreift. Die Form
der gegengleichen Flächen kann jedoch beliebig gewählt werden. Die gegengleichen ineinander
eingreifenden Flächen können entlang der gesamten Berührungsfläche angeordnet sein,
oder nur über einen Teil, wie in den Figuren 9b, 10b gezeigt.
[0063] Zur Verbindung der flexiblen Brücke 7 mit dem Beschlagteil 10 ist der Körper von
dem bereits erwähnten Brückenloch durchsetzt, das entweder als statisches Brückenloch
B oder als öffenbares Brückenloch 20 ausgebildet sein kann. Ein statisches Brückenloch
B durchsetzt das erste und/oder das zweite Teil 12, 13, wie in den Figuren 4 bis 6
dargestellt, d.h. grenzt nicht an eine Außenseite des jeweiligen Teils 12, 13 an.
Wie bereits oben erläutert kann das Brückenloch 20 jedoch auch öffenbar ausgestaltet
sein und zwischen den beiden Teilen 12, 13 vorliegen, um an dieser Stelle den Körper
11 zu durchsetzen, d.h. zumindest eines der beiden Teile 12, 13 weist die dritte außenliegende
Nut 21 auf.
[0064] Im Allgemeinen kann das Brückenloch B, 20 von einem Steg 25 geteilt sein, d.h. von
einem Steg 25 durchsetzt sein oder von einem Steg überbrückt sein. Zur Überbrückung
des Brückenlochs B, 20 kann ein lösbarer Steg eingesetzt werden, wie in der
EP 3 332 840 A gezeigt ist. Neuartige andere Ausführungsformen für den Steg werden im Folgenden
beschrieben. Es sei jedoch festgehalten, dass ein Steg 25 keinesfalls notwendig ist,
wie z.B. in den Figuren 3a, 3b, 11a, 11b gezeigt ist. In den Ausführungsformen ohne
Steg wird an einem Ende der flexiblen Brücke 7 üblicherweise ein Stopperknoten vorgesehen,
der verhindert, dass die flexible Brücke 7 durch das Brückenloch 20 gezogen werden
kann. Ein Steg 25 kann allerdings auch bei Einsatz einer Brücke 7 mit Stopperknoten
vorgesehen sein, um das Brückenloch 20 zu verkleinern und ein Durchrutschen den Stopperknotens
zu unterbinden.
[0065] Die Figuren 9a, 9b, 12a, 12b zeigen Ausführungsformen, bei denen das Brückenloch
20 von einem Steg 25 durchsetzt ist. In diesen Ausführungsformen ist das Brückenloch
20 öffenbar ausgestaltet, d.h. das erste und/oder das zweite Teil 12, 13 weisen die
genannte dritte Nut 21 auf, sodass das Brückenloch 20 im zusammengesetzten Zustand
den Körper 11 durchsetzt. Der Steg 25 ist derart ausgebildet, dass er einseitig offen
an der dritten Nut 21 vorliegt, wenn die beiden Teile 12, 13 getrennt sind. Bevorzugt
liegt der Steg 25 parallel zur genannten Zugrichtung Z1 bzw. Symmetrieachse. In diesen
Fällen kann eine endseitig ausgebildete Schlaufe der flexiblem Brücke 7 im getrennten
Zustand der beiden Teile 12, 13 auf den Steg 25 gehängt werden. Wenn die beiden Teile
12, 13 danach in den zusammengesetzten Zustand gebracht werden, ist die Schlaufe der
flexiblen Brücke 7 zwischen den beiden Teilen 12, 13 im Körper 11 eingeschlossen.
Die flexible Brücke 7 kann somit nicht vom Beschlagteil 10 entfernt werden, wenn sich
die beiden Teile 12, 13 im zusammengesetzten Zustand befinden. Um die flexible Brücke
7 zu entfernen bzw. mit einer anderen flexiblen Brücke auszutauschen, werden die beiden
Teile 12, 13 in den getrennten Zustand gebracht, was beispielsweise durch Öffnen der
genannten Schrauben 22 stattfinden kann. Ein derartiger Steg 25 kann beispielsweise
auch bei den Ausführungsformen der Figuren 3a, 3b zum Einsatz kommen. Der Steg 25
kann auch einen Fortsatz 26 aufweisen, der in eine Vertiefung 27 des jeweils anderen
Teils 12, 13 eingreifen kann, um die Stabilität des Körpers 11 im zusammengesetzten
Zustand der beiden Teile 12, 13 zu erhöhen. Der Steg 25 könnte auch einen geringeren
Durchmesser als die Dicke des Körpers 11 aufweisen und so in die Vertiefung 27 eingeführt
werden - die durch die Anwendung in der Personenabsturzsicherung geforderte Stabilität
des resultierenden Beschlagteils vorausgesetzt. In einer weiteren Ausführungsform
könnte der Steg 25 beispielsweise rohrförmig ausgebildet sein und anstelle einer Vertiefung
27 weist das jeweils andere Teil 12, 13 einen Zapfen auf, der in den rohrförmigen
Steg 25 passt. Der Zapfen kann dann in das Rohr geschoben werden, wenn die beiden
Teile 12, 13 zusammengefügt werden.
[0066] In einer weiteren Ausführungsform, die in den Figuren 10a, 10b, 13a, 13b dargestellt
ist, kann der Steg 25 auch durch die vorgenannte Schraube 22 gebildet werden, welche
die beiden Teile 12, 13 miteinander verbindet. Das Transversalloch 23 durchsetzt hier
beide Teile 12, 13 auf beiden Seiten des Brückenlochs 21, sodass eine einzige Schraube
22 die Teile 12, 13 an zwei verschiedenen Stellen miteinander verbindet. Somit kann
die Schraube 22 das Brückenloch 20 durchsetzen. Dadurch kann wiederum die eine Schlaufe
der flexiblen Brücke 7 auf die Schraube 22 aufgeschoben werden. Diese Variante, bei
der die Schraube 22 das Brückenloch durchsetzt, kann wie in den Figuren 10a, 10b gezeigt
bei einem öffenbaren Brückenloch 20 zum Einsatz kommen oder wie in den Figuren 13a,
13b gezeigt bei einem statischen Brückenloch B.
[0067] Die Figuren 1 la-13b zeigen drei Varianten zum Herstellen des Gurts 1 mit drei verschiedenen
Beschlagteilen 10. Alle drei Varianten haben gemeinsam, dass eingangs zumindest zwei
Gurtunterelemente mit Gurtbändern 6 bereitgestellt werden, wobei die Enden der Gurtbänder
6 bevorzugt zu Schlaufen vorgeformt sind. Weiters wird das Beschlagteil 10 bereitgestellt,
wobei die Teile 12, 13 im getrennten Zustand vorliegen.
[0068] Bei der Variante von Figur 11a, 11b wird ein Beschlagteil 10 bereitgestellt, bei
dem die erste Gurtbandöffnung 15 und die zweite Gurtbandöffnung 18 öffenbar ausgestaltet
sind. Das Brückenloch B ist hingegen als Öffnung vorgesehen, die den zweiten Teil
13 dauerhaft durchsetzt und nicht durch Trennen der Teile 12, 13 öffenbar ist. Zur
Herstellung des Gurtes 1 wird die Schlaufe 14 eines Gurtbandes 6 in die erste Nut
16 eingelegt, die später die erste Gurtbandöffnung 15 ausbilden wird. Die Schlaufe
14 des anderen Gurtbandes 6 wird in die zweite Nut 16 eingelegt, die später die zweite
Gurtbandöffnung 18 ausbilden wird. Danach werden die beiden Teile 12, 13 in den zusammengesetzten
Zustand gebracht und gegebenenfalls mittels den Schrauben 22 verbunden. Davor oder
danach - und im Allgemeinen unabhängig von den vorgenannten Schritten - kann die flexible
Brücke 7 durch das Brückenloch 20 geführt und verknotet werden bzw. mit vorgefertigtem
Knoten bereitgestellt werden und mit dem unverknoteten Ende durch das Brückenloch
20 geführt werden. Es versteht sich, dass diese Ausführungsform auch mit öffenbarem
Brückenloch 20 umgesetzt werden könnte. Das Beschlagteil 10 könnte dann wie in den
Figuren 3a, 3b ausgeführt werden, wobei optional ein Steg 25 durch das Brückenloch
20 verlaufen könnte, der in diesem Fall dazu dienen würde, das Brückenloch 20 zu verkleinern,
sodass der Stopperknoten besser gesichert ist.
[0069] Bei der Variante von Figur 12a, 12b wird ein Beschlagteil 10 bereitgestellt, bei
dem die erste Gurtbandöffnung 15, die zweite Gurtbandöffnung 18 und das Brückenloch
20 öffenbar ausgestaltet sind. Im Brückenloch 20 ist an der dritten Nut 21 ein permanenter
Steg 25 ausgebildet, der einseitig offen ausgestaltet ist. Dies entspricht im Wesentlichen
der Ausführungsform der Figuren 9a, 9b. Zur Herstellung des Gurtes 1 wird die Schlaufe
14 eines Gurtbandes 6 in die erste Nut 16 eingelegt, die später die erste Gurtbandöffnung
15 ausbilden wird. Die Schlaufe 14 des anderen Gurtbandes 6 wird in die zweite Nut
16 eingelegt, die später die zweite Gurtbandöffnung 18 ausbilden wird. Weiters wird
eine flexible Brücke 7 bereitgestellt, bei der ein Ende zu einer Schlaufe vorgeformt
ist. Die Schlaufe der flexiblen Brücke 7 wird auf den Steg 25 geschoben. Danach werden
die beiden Teile 12, 13 in den zusammengesetzten Zustand gebracht und gegebenenfalls
mittels der Schrauben 22 verbunden.
[0070] Bei der Variante von Figur 13a, 13b wird ein Beschlagteil 10 bereitgestellt, bei
dem die erste Gurtbandöffnung 15 und die zweite Gurtbandöffnung 18 öffenbar ausgestaltet
sind. Das Brückenloch B ist statisch ausgebildet, könnte jedoch gleichfalls öffenbar
wie in den Figuren 10a, 10b ausgebildet sein. Im Brückenloch B ist kein permanenter
Steg ausgebildet, sondern dieser wird durch eine in den Körper 11 einführbare Schraube
22 gebildet. Zur Herstellung des Gurtes 1 wird die Schlaufe 14 eines Gurtbandes 6
in die erste Nut 16 eingelegt, die später die erste Gurtbandöffnung 15 ausbilden wird.
Die Schlaufe 14 des anderen Gurtbandes 6 wird in die zweite Nut 16 eingelegt, die
später die zweite Gurtbandöffnung 18 ausbilden wird. Danach werden die beiden Teile
12, 13 in den zusammengesetzten Zustand gebracht. Danach wird die Schraube 22 durch
einen ersten Abschnitt des Transversallochs 23 geführt, bis diese in das Brückenloch
B ragt. Danach wird eine flexible Brücke 7 bereitgestellt, bei der ein Ende zu einer
Schlaufe vorgeformt ist, und die Schlaufe wird in das Brückenloch B eingebracht. Die
Schraube 22 wird danach weiters durch die Schlaufe und den zweiten Abschnitt des Transversallochs
23 geschoben und in einem Innengewinde in diesem zweiten Abschnitt oder mit einer
außerhalb des Beschlagteils befindlichen Mutter verschraubt.
[0071] In den Figuren 11a, 11b ist die flexible Brücke 7 als Seilbrücke dargestellt. Dies
ist bevorzugt, um einen Knoten 9 herzustellen. In den Figuren 12a-13b ist die flexible
Brücke 7 als Gurtband dargestellt, dessen Ende zu einer Schlaufe vernäht ist. Die
könnte jedoch genauso umgesetzt werden, wenn die flexible Brücke 7 durch ein oder
mehrere Seile gebildet ist, was üblicherweise der bevorzugten Ausführungsform entspricht.
[0072] In allen vorgenannten Ausführungsformen ist bevorzugt, dass die Enden der Gurtbänder
6 zu Schlaufen (vor-)vernäht sind. Alternativ könnten jedoch auch Schnallen oder dergleichen
eingesetzt werden, um die Enden der Gurtbänder 6 zu Schlaufen zu formen. Die erfindungsgemäßen
Beschlagteile 10 ermöglichen hierbei weiterhin einen vorteilhaften Zusammenbau bzw.
eine vorteilhafte Wartung des Gurtes 1.
1. Gurt (1) zur Personenabsturzsicherung umfassend ein Beschlagteil (10) und zumindest
ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement,
wobei das Beschlagteil (10) einen Körper (11) umfasst, welcher zur Verbindung mit
dem ersten Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen
Brücke (7) ausgebildet ist,
wobei der Körper (11) von einer ersten Gurtbandöffnung (15) und von einem Brückenloch
(20, B) durchsetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Körper (11) des Beschlagteils (10) ein erstes Teil (12) und ein zweites Teil (13)
umfasst, welche in einen zusammengesetzten Zustand und in einen getrennten Zustand
bringbar sind, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil (13) zumindest eine
erste außenliegende Nut (16) für das erste Gurtunterelement umfasst,
wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die erste Nut (16) durch
das jeweils andere Teil (12, 13) zu der den Körper (11) durchsetzenden ersten Gurtbandöffnung
(15) vervollständigt wird, um hierin ein erstes Gurtband (6) des ersten körperteilumgreifenden
Gurtunterelements semi-permanent mit dem Beschlagteil (10) zu verbinden.
2. Gurt (1) nach Anspruch 1, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil (13)
zumindest eine zweite außenliegende Nut (17) für das zweite Gurtunterelement umfasst,
wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die zweite Nut (17) durch
das jeweils andere Teil (12, 13) zu einer den Körper (11) durchsetzenden zweiten Gurtbandöffnung
(18) vervollständigt wird, um hierin ein zweites Gurtband (6) des zweiten körperteilumgreifenden
Gurtunterelements mit dem Beschlagteil (10) zu verbinden.
3. Gurt (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil
(13) zumindest eine dritte außenliegende Nut (21) für die flexible Brücke (7) umfasst,
wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die dritte Nut (21) durch
das jeweils andere Teil (12, 13) zu einem den Körper (11) durchsetzenden Brückenloch
(20) vervollständigt wird, um hierin die flexible Brücke (7) mit dem Beschlagteil
(10) zu verbinden.
4. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Körper (11) des Beschlagteils
(10) ferner zumindest ein Transversalloch (23) aufweist, welches in einem vorbestimmten
Abstand zu einer Vorderseite (V) und zu einer Rückseite (R) des Körpers angeordnet
ist, wobei das Transversalloch (23) sowohl das erste Teil (12) als auch das zweite
Teil (13) durchsetzt, wobei das Beschlagteil (10) ferner eine Schraube (22) umfasst,
wobei die Schraube (22) in das Transversalloch (23) führbar und in diesem arretierbar
ist, um das erste Teil (12) im zusammengesetzten Zustand mit dem zweiten Teil (13)
zu verbinden.
5. Gurt (1) nach Anspruch 4, wobei der Körper (11) im Wesentlichen symmetrisch um eine
Zugrichtung (Z1) ausgebildet ist und das Transversalloch (23) in einem Winkel zur
Zugrichtung (Z1) angeordnet ist.
6. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner umfassend einen Steg (25), der das
Brückenloch (20, B) teilt.
7. Gurt (1) nach Anspruch 6, wobei der Körper (11) im Wesentlichen symmetrisch um eine
Zugrichtung (Z1) ausgebildet ist und der Steg (25) parallel zur Zugrichtung (Z1) verläuft.
8. Gurt (1) nach Anspruch 6, wobei der Körper (11) im Wesentlichen symmetrisch um eine
Zugrichtung (Z1) ausgebildet ist und der Steg (25) normal zur Zugrichtung (Z1) verläuft.
9. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der Steg (25) einstückig am ersten
Teil (12) oder am zweiten Teil (13) ausgebildet ist, und wobei das dem Steg (25) gegenüberliegende
Teil (12, 13) bevorzugt eine Vertiefung (27) zur Aufnahme des Stegs (25) oder zur
Aufnahme eines Fortsatzes (26) des Stegs (25) im zusammengesetzten Zustand der Teile
(12, 13) umfasst, oder wobei der Steg bevorzugt rohrförmig ausgebildet ist und das
dem Steg (25) gegenüberliegende Teil (12, 13) einen Zapfen zum Eingriff in den Steg
(25) umfasst.
10. Gurt (1) nach Anspruch 4 in Verbindung mit einem der Ansprüche 6 bis 8 oder nach Anspruch
5 in Verbindung mit Anspruch 6 oder 8, wobei der Steg (25) durch die Schraube (22)
gebildet ist.
11. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das erste Teil (12) und das zweite
Teil (13) an jenen Stellen, die sich im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile
(12, 13) berühren, ineinandergreifende Führungsflächen aufweisen.
12. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Körper (11) eine Dicke, gemessen
von einer Vorderseite (V) zu einer Rückseite (R), von 6 mm bis 14 mm, bevorzugt von
8 mm bis 10 mm, aufweist.
13. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das erste Gurtunterelement ein Hüftgurt
(2) ist und das zweite Gurtunterelement eine Beinschlaufe (3) ist, wobei der Gurt
(1) bevorzugt eine weitere Beinschlaufe (3) und ein weiteres Beschlagteil umfasst,
welches den Hüftgurt (2) mit der weiteren Beinschlaufe (3) verbindet, wobei das weitere
Beschlagteil besonders bevorzugt gleich wie das erstgenannte Beschlagteil ausgeführt
ist.
14. Verfahren zum Herstellen eines Gurtes (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
- Bereitstellen der beiden Teile (12, 13) im getrennten Zustand,
- Bereitstellen des ersten und des zweiten Gurtunterelements, wobei die Enden der
Gurtbänder (6) der beiden Gurtunterelemente zu Schlaufen (14) vorgeformt sind, bevorzugt
zu Schlaufen vernäht sind,
- Aufschieben der Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des ersten Gurtunterelements auf
die erste Nut (16),
- Aufschieben der Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des zweiten Gurtunterelements auf
die erste Nut (16) oder auf die zweite Nut (17),
- Verbringen der beiden Teile (12, 13) in den zusammengesetzten Zustand, wobei sich
die Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des ersten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung
(15) befindet und sich die Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des zweiten Gurtunterelements
in der ersten Gurtbandöffnung (15) oder in der zweiten Gurtbandöffnung (18) befindet.
15. Verfahren nach Anspruch 13 zur Herstellung eines Gurtes (1) nach einem der Ansprüche
6 bis 9, umfassend die Schritte, die vor dem Verbringen der beiden Teile (12, 13)
in den zusammengesetzten Zustand ausgeführt werden:
- Bereitstellen einer flexiblen Brücke (7) mit einem Ende, das zu einer Schlaufe vorgeformt
ist,
- Aufschieben der Schlaufe der flexiblen Brücke (7) auf den Steg (25) oder Verschieben
des Stegs (25) durch die Schlaufe der flexiblen Brücke (7).