(19)
(11) EP 4 327 892 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.2024  Patentblatt  2024/09

(21) Anmeldenummer: 22192015.0

(22) Anmeldetag:  24.08.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A62B 35/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A62B 35/0037
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Teufelberger Fiber Rope GmbH
4600 Wels (AT)

(72) Erfinder:
  • JOHRENDT,Patrick
    4623 Gunskirchen (AT)

(74) Vertreter: Schwarz & Partner Patentanwälte GmbH 
Patentanwälte Wipplingerstraße 30
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) GURT ZUR PERSONENABSTURZSICHERUNG UMFASSEND EIN ZWEITEILIGES BESCHLAGTEIL


(57) Die Erfindung betrifft einen Gurt (1) zur Personenabsturzsicherung umfassend ein Beschlagteil (10) und zumindest ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement, wobei das Beschlagteil (10) einen Körper (11) umfasst, welcher zur Verbindung mit dem ersten Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen Brücke (7) ausgebildet ist, wobei der Körper (11) des Beschlagteils (10) ein erstes Teil (12) und ein zweites Teil (13) umfasst, welche in einen zusammengesetzten Zustand und in einen getrennten Zustand bringbar sind, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil (13) zumindest eine erste außenliegende Nut (16) für das erste Gurtunterelement umfasst, wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die erste Nut (16) durch das jeweils andere Teil (12, 13) zu der den Körper (11) durchsetzenden ersten Gurtbandöffnung (15) vervollständigt wird, um hierin ein erstes Gurtband (6) des ersten körperteilumgreifenden Gurtunterelements semi-permanent mit dem Beschlagteil (10) zu verbinden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Gurt zur Personenabsturzsicherung umfassend ein Beschlagteil und zumindest ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement, wobei das Beschlagteil einen Körper umfasst, welcher zur Verbindung mit dem ersten Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen Brücke ausgebildet ist.

[0002] Im Bereich der Personensicherung, insbesondere im Bereich der Baumpflege, werden Gurte eingesetzt, um Kletterer gegen Absturz zu sichern. Die Gurte umfassen in der Regel mehrere körperteilumgreifende Gurtunterelemente, wie beispielsweise einen Hüftgurt, Brustgurt und/oder Beinschlaufen. Die Gurtunterelemente sind mittels Beschlagteilen miteinander verbunden und es ist in der Regel möglich, weitere Elemente wie Seilbrücken an den Beschlagteilen zu befestigen. Üblicherweise wird ein Beschlagteil links und ein Beschlagteil rechts am Gurt vorgesehen und die Seilbrücke wird zwischen den Beschlagteilen befestigt, je nach Ausführung des Beschlagteils mittels Knoten oder Schlaufen an den Enden der Seilbrücke. Die Seilbrücke kann somit als Anschlagpunkt eingesetzt werden, z.B. in eine Sicherung eingehängt werden, und der Benutzer kann sich gesichert zurücklehnen.

[0003] Bekannt sind Ausführungsformen mit Schäkeln als Beschlagteile, wobei ein Gurtband des Hüftgurts, ein Gurtband der Beinschlaufe und ein Ende der Seilbrücke beim Zusammenbau auf einen U-förmigen Körper des Schäkels gehängt werden. Der U-förmige Körper kann mittels eines Bolzens verschlossen werden, sodass die genannten Elemente auf dem Schäkel fixiert sind. Im zusammengesetzten Zustand kommt das Ende der Seilbrücke dann üblicherweise auf dem Bolzen zu liegen. Nachteilig ist bei diesen Ausführungsformen, dass beim Abnehmen des Bolzens alle Elemente freigegeben werden, und dass keine dedizierten Gurtbandöffnungen bestehen und somit alle Gurtbänder bzw. die flexible Brücke aneinanderreiben. Die Modularität dieser Ausführungsform, insbesondere in Bezug auf die Auswechselbarkeit der Seilbrücke, wird jedoch seit jeher als positive Eigenschaft angesehen.

[0004] Andere Beschlagteile werden als starre Körper ausgeführt und weisen zwei voneinander gesonderte Gurtbandöffnungen für das Gurtband des Hüftgurts bzw. für das Gurtband der Beinschlaufe auf. Weiters wird ein Brückenloch vorgesehen, in dem die Seilbrücke mittels eines Stopperknotens fixiert werden kann.

[0005] Eine aus der EP 3 332 840 A bekannte naheliegende Abwandlung sieht vor, das von den Schäkeln bekannte lösbare Befestigungselement mit einem ansonsten starren Beschlagteil zu verwenden. Um dies umzusetzen, wird eine knochenförmige Befestigungsleiste bzw. Anbauleiste außen über das Brückenloch geschraubt. Die Gurtbandöffnungen bleiben in dieser Ausführungsform unverändert bestehen, wie dies bei Beschlagteilen mit starren Körpern der Fall ist.

[0006] Aus der EP 3 466 493 B1 ist ein Beschlagteil bekannt, das auf einer Seite mit einem Durchbruch versehen ist. In den Durchbruch kann ein Schließelement eingeführt werden, das die Form des Beschlagteils vervollständigt und eine Trennwand im Beschlagteil ersetzt. Das Schließelement trennt somit das Brückenloch von einer Öffnung für einen Anschlagpunkt. Auch bei dieser Ausführungsform bleiben die Gurtbandöffnungen unverändert bestehen, wie dies bei Beschlagteilen mit starren Körpern der Fall ist.

[0007] Gurte umfassend Beschlagteile mit Körpern, die in üblicher Art und Weise von zwei Gurtbandöffnungen durchsetzt sind, sind jedoch aufwändig herzustellen bzw. schlecht zu warten. Zuerst müssen die Gurtunterelemente mit Gurtbändern bereitgestellt werden, wobei die Enden der Gurtbänder lose ausgeführt sind. Danach werden die Gurtbänder durch die jeweiligen Gurtbandöffnungen des Beschlagteils durchgeführt und anschließend zu einer Schlaufe vernäht, wobei sich das Beschlagteil in der Schlaufe befindet. In dieser Weise können die Gurtunterelemente permanent mit dem Beschlagteil verbunden werden. Ein Wechseln des Beschlagteils und/oder von Gurtunterelementen im Sinne einer Wartung ist hierbei nicht möglich.

[0008] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Gurt zur Personenabsturzsicherung zu schaffen, der leichter herstellbar ist bzw. dessen Elemente einfacher gewechselt werden können.

[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Gurt zur Personenabsturzsicherung umfassend ein Beschlagteil und zumindest ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement, wobei das Beschlagteil einen Körper umfasst, welcher zur Verbindung mit dem ersten Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen Brücke ausgebildet ist, wobei der Körper von einer ersten Gurtbandöffnung und von einem Brückenloch durchsetzt ist, wobei der Körper des Beschlagteils ein erstes Teil und ein zweites Teil umfasst, welche in einen zusammengesetzten Zustand und in einen getrennten Zustand bringbar sind, wobei das erste Teil und/oder das zweite Teil zumindest eine erste außenliegende Nut für das erste Gurtunterelement umfasst, wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile die erste Nut durch das jeweils andere Teil zu der den Körper durchsetzenden ersten Gurtbandöffnung vervollständigt wird, um hierin ein erstes Gurtband des ersten körperteilumgreifenden Gurtunterelements semi-permanent mit dem Beschlagteil zu verbinden.

[0010] Das zweiteilige Beschlagteil dieses Gurts ermöglicht, dass die vom Brückenloch gesonderte Gurtbandöffnung öffenbar ausgestaltet sein kann, was aus dem Stand der Technik bislang nicht bekannt war. Dadurch wird es in einem ersten Aspekt erstmals möglich, dass die Gurtunterelemente vollständig hergestellt werden können, bevor sie mit dem Beschlagteil verbunden werden, d.h. die Enden der Gurtbänder der Gurtunterelemente können bereits vorab zu Schlaufen vernäht werden, bevor sie mit dem Beschlagteil verbunden werden. In einem zweiten Aspekt wird erstmals ermöglicht, dass die Gurtunterelemente bzw. das Beschlagteil auch nach einem erstmaligen Zusammenbau ausgewechselt werden können.

[0011] Der Begriff der "semi-permanenten" Verbindung wird hierin synonym mit einer "lösbaren" Verbindung verwendet und soll unterstreichen, dass die beiden Teile in Einsatz üblicherweise nicht voneinander gelöst werden, aber vor oder nach einer Verwendung bevorzugt mittels Werkzeugen trennbar sind, z.B. mittels eines Schraubendrehers, um die unten beschriebenen Schrauben zu lösen.

[0012] Die neuartigen Beschlagteile schaffen daher unabhängig von den Gurtbändern der Gurtunterelemente eine Möglichkeit, den Gurt zusammenzubauen bzw. zu warten. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Lösung insbesondere dann, wenn das Ende des ersten Gurtbandes des ersten Gurtunterelements, das mit dem Beschlagteil verbunden werden soll, zu einer Schlaufe vernäht ist.

[0013] In einer Ausführungsform wäre es möglich, dass sowohl das erste Gurtband des ersten Gurtunterelements als auch das zweite Gurtband des zweiten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung aufgenommen werden, womit eine zweite Gurtbandöffnung entfallen kann. Hierbei berühren sich die Gurtbänder jedoch, sodass es zu Abnutzungen kommen kann. Um dies zu verhindern und sich den erfindungsgemäßen Vorteil für die Gurtbänder beider Gurtunterelemente zu Nutze zu machen, umfasst bevorzugt das erste Teil und/oder das zweite Teil zumindest eine zweite außenliegende Nut für das zweite Gurtunterelement, wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile die zweite Nut durch das jeweils andere Teil zu einer den Körper durchsetzenden zweiten Gurtbandöffnung vervollständigt wird, um hierin ein zweites Gurtband des zweiten körperteilumgreifenden Gurtunterelements mit dem Beschlagteil zu verbinden.

[0014] Wie bereits eingangs erläutert, ist der Körper von der ersten Gurtbandöffnung (und gegebenenfalls auch von der zweiten Gurtbandöffnung) als auch von einem Brückenloch durchsetzt. Im einfachsten Fall ist das erste oder das zweite Teil von dem Brückenloch durchsetzt, d.h. das Brückenloch liegt nicht als Nut an einer Außenseite des Teils vor. In diesem Fall kann die flexible Brücke mittels eines Knotens im Brückenloch verankert werden. Bevorzugt kann das erste Teil und/oder das zweite Teil jedoch zumindest eine dritte außenliegende Nut für die flexible Brücke umfassen, wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile die dritte Nut durch das jeweils andere Teil zu einem den Körper durchsetzenden Brückenloch vervollständigt wird, um hierin die flexible Brücke mit dem Beschlagteil zu verbinden. In dieser Weise können beim Zusammenbau des Beschlagteils nicht nur die Gurtbänder der Gurtunterelemente, sondern auch die flexible Brücke semi-permanent mit dem Beschlagteil verbunden werden.

[0015] Um die beiden Teile semi-permanent miteinander zu verbinden, weist der Körper des Beschlagteils bevorzugt zumindest ein Transversalloch auf, welches in einem vorbestimmten Abstand zu einer Vorderseite und zu einer Rückseite des Körpers angeordnet ist, wobei das Transversalloch sowohl das erste Teil als auch das zweite Teil durchsetzt, wobei das Beschlagteil ferner eine Schraube umfasst, wobei die Schraube in das Transversalloch führbar und in diesem arretierbar ist, um das erste Teil im zusammengesetzten Zustand mit dem zweiten Teil zu verbinden. Im Gegensatz zu den Gurtbandöffnungen bzw. zum Brückenloch, welche die Vorderseite und die Rückseite des Körpers durchsetzen, tritt das Transversalloch somit von einer Seitenfläche des Körpers in diesen ein und kann so durch beide Teile verlaufen, damit diese durch Schrauben verbunden werden können. Schrauben mit Gewinde sind besonders bevorzugt, da diese mittels eines Werkzeugs einfach lösbar sind und gleichzeitig einen hohen Schutz vor einem unbeabsichtigten Lösen der Schraube und in der Folge der beiden Teile bieten. Zu diesem Zweck kann das Transversalloch ein Innengewinde aufweisen, das beispielsweise unmittelbar in das jeweilige Teil eingeschnitten ist. Alternativ könnte das Transversalloch einen Bereich mit größerem Durchmesser aufweisen, in dem eine Schraubenmutter eingebracht ist, die das Innengewinde aufweist. Um zu verhindern, dass sich die Schrauben bei Vibrationen lockern, könnte auch ein Klebstoff zwischen Transversalloch und Schraube vorgesehen werden, bevorzugt zwischen dem Gewinde der Schraube und dem Innengewinde des Transversallochs. Alternativ zu der Lösung mit Transversalloch mit Schraube könnten externe Verbinder wie Klammern eingesetzt werden, um die beiden Teile semi-permanent miteinander zu verbinden.

[0016] Wie dem Fachmann an sich bekannt ist, weist das Beschlagteil zudem eine Zugrichtung auf, welche jene Richtung ist, in die das Beschlagteil im Einsatz des Gurtes hauptsächlich beansprucht wird. In der Regel ist das Beschlagteil im Wesentlichen symmetrisch um die Zugrichtung, was auch geringfügige Abweichungen von der Symmetrie berücksichtigt, um das Beschlagteil an anatomische Gegebenheiten anzupassen. Da auf die Schrauben in Zugrichtung die größte Kraft einwirkt, ist bevorzugt, wenn das Transversalloch in einem Winkel zur Zugrichtung angeordnet ist. Weiters ist bevorzugt, wenn zwei Transversallöcher mit jeweils einer Schraube eingesetzt werden und die Transversallöcher ebenfalls symmetrisch um die Zugrichtung liegen, was jedoch nicht zwingend ist. Weiters bevorzugt werden auch die beiden Teile symmetrisch um die Zugrichtung ausgebildet. Als einfache Definition der Zugrichtung kann im einfachsten Fall eine Richtung angesehen werden, um die der Körper spiegelsymmetrisch ist, wobei die Gurtbandöffnungen gegebenenfalls von der Spiegelsymmetrie abweichen können.

[0017] Die Schrauben bzw. allgemein die Verbinder zur semi-permanenten Verbindung der beiden Teile werden üblicherweise derart gewählt, dass das Beschlagteil entlang der Zugrichtung einer statischen Krafteinwirkung von mindestens 23 kN standhält. Um dies umzusetzen, haben die Schrauben beispielsweise einen Mindestdurchmesser von 5 mm. Dies ist dimensioniert für einen Fall, in dem zwei Schrauben eingesetzt werden, diese in Zugrichtung voll lasttragend sind und für die Schrauben die höchste Festigkeitsklasse gewählt wird.

[0018] In allen vorgenannten Ausführungsformen ist weiters bevorzugt, wenn der Körper einen Steg umfasst, der das Brückenloch teilt, d.h. durchsetzt oder überbrückt. Dies ist insbesondere in Kombination mit der genannten dritten Nut vorteilhaft, wenn der Steg weiters einseitig geöffnet ist, wenn die beiden Teile getrennt sind. Dadurch kann im getrennten Zustand ein zu einer Schlaufe vorgeformtes, insbesondere vernähtes, Ende der flexiblen Brücke auf den Steg geschoben werden. Wenn danach die beiden Teile zusammengesetzt werden, kann diese vorgeformte Schlaufe der flexiblen Brücke sicher im Brückenloch verankert werden.

[0019] Wie bereits zuvor erläutert sind der Körper des Beschlagteils als auch die Teile üblicherweise symmetrisch um eine Zugrichtung ausgebildet. In dieser Variante liegt der Steg bevorzugt parallel zur Zugrichtung bzw. Symmetrieachse und besonders bevorzugt verläuft die Zugrichtung bzw. Symmetrieachse durch den Steg. Dadurch kann der Steg besonders einfach zugänglich gemacht werden, da das offene Ende des Stegs durch das Trennen der beiden Teile zugänglich gemacht wird.

[0020] Bevorzugt ist der Steg somit einstückig am ersten Teil oder am zweiten Teil ausgebildet und steht von der dritten Nut ab. Alternativ könnte der Steg als eigenes Element gebildet sein und z.B. als Stift zwischen das erste Teil und das zweite Teil eingesetzt werden. In beiden Fällen ist weiter vorteilhaft, wenn das dem Steg gegenüberliegende Teil eine Vertiefung zur Aufnahme des Stegs (insbesondere wenn der Steg einen Durchmesser aufweist, der geringer ist als die Dicke des Körpers) oder zur Aufnahme eines Fortsatzes des Stegs im zusammengesetzten Zustand der Teile umfasst, da dadurch der Steg zweiseitig gestützt wird und somit einer größeren Belastung standhalten kann. Alternativ zur Vertiefung könnte ein Zapfen eingesetzt werden, der in einen rohrförmig ausgebildeten Steg eingreift.

[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann auch die vorgenannte Schraube, welche das erste Teil mit dem zweiten Teil verbindet, eine Doppelfunktion ausführen und den Steg bilden, wenn diese das Brückenloch durchsetzt. Dadurch wird ein besonders stabiler Steg geschaffen, der robuster ist als ein einstückig am zweiten Teil ausgeformter Steg. Üblicherweise wird der Steg in dieser Ausführungsform normal zur Zugrichtung liegen, jedoch ist auch eine Anordnung parallel zur Zugrichtung denkbar.

[0022] Um die Stabilität des Körpers nach dem Zusammensetzen der beiden Teile weiter zu erhöhen und das korrekte Zusammensetzen zu erleichtern, weisen bevorzugt das erste Teil und das zweite Teil an jenen Stellen, die sich im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile berühren, ineinandergreifende Führungsflächen auf. Diese ineinandergreifenden Führungsflächen bieten insbesondere Unterstützung zur Verhinderung einer gegenseitigen Verdrehung der beiden Teile.

[0023] Als besonders vorteilhaft hat sich bewährt, wenn der Körper eine Dicke, gemessen von der Vorderseite zur Rückseite, von 6 mm bis 14 mm, bevorzugt von 8 mm bis 10 mm, aufweist. Weiters bevorzugt hat das Transversalloch einen Durchmesser von 5 mm bis 10 mm, bevorzugt von 6 mm bis 8 mm.

[0024] Zwar könnte der hierin beschriebene Gurt für alle möglichen Anwendungszwecke eingesetzt werden, jedoch ist der Einsatzzweck als Klettergurt besonders bevorzugt. In diesem Fall ist das erste Gurtunterelement ein Hüftgurt und das zweite Gurtunterelement ist eine Beinschlaufe, wobei sich üblicherweise ein Gurtband des Hüftgurts in der ersten Gurtbandöffnung und ein Gurtband der Beinschlaufe in der zweiten Gurtbandöffnung befinden. In der Regel wird dieser Gurt eine weitere Beinschlaufe und ein weiteres Beschlagteil aufweisen, das bevorzugt wie das erstgenannte Beschlagteil mit zwei Teilen oder gemäß dem Stand der Technik einstückig ausgebildet sein kann. Auch hier wird üblicherweise ein Gurtband des Hüftgurts durch eine erste Gurtbandöffnung des weiteren Beschlagteils und ein Gurtband der weiteren Beinschlaufe durch eine zweite Gurtbandöffnung des weiteren Beschlagteils geführt.

[0025] Der vorstehend beschriebene Gurt kann mit den folgenden Schritten hergestellt werden:
  • Bereitstellen der beiden Teile im getrennten Zustand,
  • Bereitstellen des ersten und des zweiten Gurtunterelements, wobei die Enden der Gurtbänder der beiden Gurtunterelemente zu Schlaufen vorgeformt sind, bevorzugt durch Vernähen,
  • Aufschieben der Schlaufe des Gurtbandes des ersten Gurtunterelements auf die erste Nut,
  • Aufschieben der Schlaufe des Gurtbandes des zweiten Gurtunterelements auf die erste Nut oder auf die zweite Nut,
  • Verbringen der beiden Teile in den zusammengesetzten Zustand, wobei sich die Schlaufe des Gurtbandes des ersten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung befindet und sich die Schlaufe des Gurtbandes des zweiten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung oder in der zweiten Gurtbandöffnung befindet, und gegebenenfalls Einführen der Schraube bzw. der Schrauben in das Transversalloch bzw. die Transversallöcher zum semi-permanenten Verbinden der beiden Teile.


[0026] Dieses Herstellungsverfahren ist auch als Teil eines Wartungsverfahrens einsetzbar, bei dem eines der Gurtunterelemente oder das Beschlagteil gewechselt werden soll. Hierbei werden zuerst die beiden Teile vom zusammengesetzten Zustand in den getrennten Zustand verbracht und die Schlaufen aus den Nuten entfernt und danach wird das genannte Herstellungsverfahren durchgeführt.

[0027] Wenn eines der Teile die genannte dritte Nut umfasst, umfasst das Herstellungsverfahren weiters die folgenden Schritte, die vor dem Verbringen der beiden Teile in den zusammengesetzten Zustand ausgeführt werden:
  • Bereitstellen einer flexiblen Brücke mit einem Ende, das zu einer Schlaufe vorgeformt ist,
  • Aufschieben der Schlaufe der flexiblen Brücke auf den Steg oder Verschieben des Stegs durch die Schlaufe der flexiblen Brücke.


[0028] Wenn eine Schraube als Steg eingesetzt wird, wird diese zuerst durch einen ersten Abschnitt des Transversallochs geführt und durchsetzt hier bevorzugt sowohl das erste als auch das zweite Teil, bis die Schraube in das Brückenloch ragt. Danach wird die Schraube durch die im Brückenloch befindliche Schlaufe der flexiblen Brücke durchgeführt. Danach wird die Schraube weiters durch einen zweiten Abschnitt des Transversallochs geschoben, welcher bevorzugt sowohl das erste als auch das zweite Teil durchsetzt. Abschließend wird die Schraube bevorzugt im Transversalloch oder mit einer außerhalb des Beschlagteils befindlichen Mutter verschraubt.

[0029] Vorteilhafte und nicht einschränkende Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.

[0030] Figur 1 zeigt einen Gurt zur Personenabsturzsicherung nach dem Stand der Technik.

[0031] Die Figuren 2a und 2b zeigen ein Verfahren zum Verbinden von Gurtunterelementen mit einem Beschlagteil nach dem Stand der Technik.

[0032] Die Figuren 3a und 3b zeigen ein Verfahren zum Verbinden von Gurtunterelementen mit einem erfindungsgemäßen Beschlagteil.

[0033] Die Figuren 4 bis 8 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Teilen des Körpers, um öffenbare Gurtbandöffnungen und Brückenlöcher auszubilden.

[0034] Die Figuren 9a und 9b zeigen eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beschlagteils mit zwei Schrauben.

[0035] Die Figuren 10a und 10b zeigen eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Beschlagteils mit einer Schraube, die als Steg im Brückenloch einsetzbar ist.

[0036] Die Figuren 11a und 11b zeigen eine Anbindung einer flexiblen Brücke bei einem Beschlagteil mit statischem Brückenloch.

[0037] Die Figuren 12a und 12b zeigen eine Anbindung einer flexiblen Brücke bei einem Beschlagteil mit öffenbarem Brückenloch und permanentem Steg.

[0038] Die Figuren 13a und 13b zeigen eine Anbindung einer flexiblen Brücke bei einem Beschlagteil mit statischem Brückenloch und entfernbarer Schraube als Steg.

[0039] Figur 1 zeigt einen Gurt 1 zur Personenabsturzsicherung, der in der dargestellten Ausführungsform als Klettergurt, auch als Sitzgurt bzw. Haltegurt bezeichnet, ausgebildet ist. Dieser Gurt 1 umfasst einen Hüftgurt 2 und zwei Beinschlaufen 3, die mit dem Hüftgurt 2 über Beschlagteile 4 verbunden sind. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese konkrete Ausführungsform beschränkt, sondern der Gurt könnte beispielsweise auch weitere bzw. andere Elemente wie einen Brustgurt umfassen, in welchem Fall der Gurt als Auffanggurt bezeichnet werden könnte. Im Allgemeinen werden die Elemente wie der Hüftgurt 2, die Beinschlaufen 3 oder ein Brustgurt als körperteilumgreifende Gurtunterelemente bezeichnet.

[0040] Die Gurtunterelemente sind in der Regel als offene Bänder ausgeführt, deren Enden mit einer Schnalle 5 verbunden werden, um das Band zu einer Schlaufe zu formen, die um ein Körperteil gelegt werden kann, wie in Figur 1 dargestellt ist. Durch eine Längeneinstellvorrichtung im Bereich der Schnalle 5 können die Gurtunterelemente größenverstellbar ausgestaltet werden. Derartige Ausführungsformen können sowohl für den Hüftgurt 2 als auch für die Beinschlaufen 3 vorgesehen werden. In der Regel sind die Gurtunterelemente aus textilem Material gefertigt und können beispielsweise mit einem verstärkenden Lederteil versehen sein.

[0041] Die Beschlagteile 4 werden als Verbindungspunkt zwischen den Gurtunterelementen eingesetzt. Damit können die Beschlagteile 4 gleichzeitig einen Kraftübertragungspunkt zwischen dem Körper des Benutzers des Gurts 1 und einem Anschlagpunkt bilden, an dem der Benutzer des Gurtes 1 gesichert werden soll. Um eine gleichmäßige Kraftübertragung zu ermöglichen, wird üblicherweise ein Beschlagteil 4 links und ein Beschlagteil 4 rechts am Gurt 1 vorgesehen und es wird eine flexible Brücke 7 (wie eines oder mehrere Seile oder ein Gurtband) zwischen den Beschlagteilen 4 eingehängt. Die Brücke 7 kann in der Folge an einem Anschlagpunkt befestigt werden, was dadurch erleichtert werden kann, wenn sich ein Ring 8 auf der Brücke zwischen den Beschlagteilen 4 befindet. Im gezeigten Beispiel wird die Brücke 7 in einem Brückenloch des Beschlagteils 4 fixiert, indem die Brücke an den Enden verknotet wird, siehe die Knoten 9 in Figur 1. Die Länge kann durch die Positionierung des Knotens angepasst werden.

[0042] Um die Gurtunterelemente miteinander bzw. mit den Beschlagteilen 4 zu verbinden und dabei eine gute Kraftübertragung zu ermöglichen, weisen die Gurtunterelemente üblicherweise Gurtbänder 6 auf, die z.B. durch das gesamte Gurtunterelement verlaufen. Dadurch wird insbesondere eine gute Kraftübertragung zwischen den Gurtbändern 6 eines Gurtunterelements und dem Körper eines Benutzers erzielt. Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass der Hüftgurt 2, d.h. das erste Gurtunterelement, ein erstes Gurtband 6 aufweist und die Beinschlaufen 3, d.h. die zweiten Gurtunterelemente, jeweils ein zweites Gurtband 6 aufweisen. Das erste Gurtband und das zweite Gurtband verbinden den Hüftgurt 2, d.h. das erste Gurtunterelement, und die Beinschlaufen 2, d.h. die zweiten Gurtunterelemente mit dem Beschlagteil 4. Das erste Gurtband und das zweite Gurtband könnten auch aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein.

[0043] Die Figuren 2a und 2b zeigen, wie die Gurtbänder 6 mit den Beschlagteilen 4 verbunden werden, wenn diese wie im Stand der Technik üblich als nicht öffenbare Elemente ausgeführt sind. Figur 2a zeigt, dass die Gurtbänder 6 zuerst durch Gurtbandöffnungen der Beschlagteile 4 geführt werden müssen. Erst anschließend können die Enden der Gurtbänder 6 zu einer Schlaufe vernäht werden, wie in Figur 2b gezeigt ist, um eine sichere Verbindung zwischen den Gurtunterelementen und dem Beschlagteil 4 herzustellen. Die gegenseitige Verbindung der Gurtunterelemente über die Beschlagteile 4 ist somit unlösbar ausgestaltet, womit ein nachträgliches Wechseln eines der Elemente nicht möglich ist. Weiters hat dieser Herstellungsprozess den Nachteil, dass die Schlaufen an den Gurtbändern 6 nicht bereits vorab hergestellt werden können, was prozesstechnisch vorteilhaft wäre.

[0044] Diese Nachteile können überwunden werden, wenn wie in den Figuren 3a, 3b gezeigt ein erfindungsgemäßes Beschlagteil 10 eingesetzt wird, das einen Körper 11 umfasst, der ein erstes Teil 12 und ein zweites Teil 13 aufweist. Der Körper 11 und in der Folge auch die Teile 12, 13 sind bevorzugt aus Metall gefertigt und weiters bevorzugt als flächige Teile ausgebildet. Ein derartiger flächiger Körper 11 hat üblicherweise eine Dicke, gemessen von einer Vorderseite V zu einer Rückseite R, von 6 mm bis 14 mm, bevorzugt von 8 mm bis 10 mm. Da es sich um einen flächigen Körper handelt, ist die Dicke üblicherweise der geringste Abstand von Außenflächen. Auch die Teile 12, 13 weisen diese Dicke auf, sodass diese auch bei den Teilen 12, 13 bevorzugt der geringste Abstand von Außenflächen ist.

[0045] Wie in Figur 3a gezeigt können das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 in einen getrennten Zustand gebracht werden, sodass eine vorgefertigte Schlaufe 14 eines Gurtbandes 6 zwischen diese eingebracht werden kann, wie unten im Detail erläutert ist. In Figur 3b ist dargestellt, dass das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 auch in einen zusammengesetzten Zustand gebracht werden können, in dem die vorgefertigte Schlaufe 14 des Gurtbandes 6 in einer ersten Gurtbandöffnung 15 des Beschlagteils 10 eingeschlossen ist. In diesem Zustand ist das Gurtband 6 und damit das jeweilige Gurtunterelement mit dem Beschlagteil 10 verbunden. Die vorgefertigten Schlaufen 14 wurden bevorzugt durch Vernähen hergestellt, optional auch durch das Vorsehen einer Schnalle.

[0046] Im zusammengesetzten Zustand der Teile 12, 13 weist der Körper 11 somit zumindest die erste Gurtbandöffnung 15 auf, die den Körper 11 durchsetzt und dabei die Vorderseite V und die Rückseite R des Körpers 11 durchsetzt. Die erste Gurtbandöffnung 15 ist vollständig innerhalb der Vorderseite V bzw. Rückseite R des Körpers 11 angeordnet, gesehen in einer zweiten Richtung, die sich von der Vorderseite V zur Rückseite R erstreckt, sodass das Gurtband 6 im Körper 11 eingeschlossen werden kann. Im getrennten Zustand der Teile 12, 13 wird die erste Gurtbandöffnung 15 freigegeben, d.h. die erste Gurtbandöffnung 15 wird in eine erste Richtung geöffnet, welche normal zu einer zweiten Richtung liegt, in der die erste Gurtbandöffnung 15 den Körper 11 durchsetzt. Um dies zu ermöglichen, weist beispielsweise das erste Teil 12 eine erste außenliegende Nut 16 auf. Das zweite Teil 13 weist eine zur Bildung der Gurtbandöffnung 15 komplementäre Außenfläche auf, z.B. eine ebene Außenfläche oder eine weitere erste Nut. Umgekehrt könnte auch nur das zweite Teil 13 eine erste außenliegende Nut 16 aufweisen und das erste Teil 12 eine ebene Außenfläche, oder beide Teile 12, 13 könnten eine erste Nut 16 aufweisen.

[0047] Wie aus Figur 3b ersichtlich ist, berühren sich das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 im zusammengesetzten Zustand somit zumindest an zwei Stellen, und zwischen diesen Stellen sind das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 durch die erste außenliegende Nut 16 beabstandet, sodass darin das Gurtband 6 aufgenommen werden kann.

[0048] Die erste außenliegende Nut 16 kann so lange ausgeführt werden, dass darin sowohl ein Gurtband 6 des ersten Gurtunterelements als auch ein Gurtband 6 des zweiten Gurtunterelements zu liegen kommen können. Um eine Berührung der Gurtbänder 6 der Gurtunterelemente zu vermeiden, können wie in den Figuren 3a, 3b dargestellt auch die erste Nut 16 und eine zweite Nut 17 vorgesehen werden, um im zusammengesetzten Zustand der Teile 12, 13 die erste Gurtbandöffnung 15 und eine zweite Gurtbandöffnung 18 im Körper vorzusehen, die nicht ineinander übergehen und somit getrennt sind. Dies ist auch in Figur 4 schematisch dargestellt. Die erste Nut 16 und die zweite Nut 17 können beide nur im ersten Teil 12 oder im zweiten Teil 13 vorliegen (d.h. eines der Teile 12, 13 weist zwei Nuten für die Gurtbänder auf, wie in Figur 4 gezeigt), wobei das jeweils andere Teil 12, 13 für beide der Nuten eine ebene Außenfläche zur Bildung der beiden Gurtbandöffnungen 15, 18 aufweist. Anderenfalls könnte auch das erste Teil 12 eine erste Nut 16 und das zweite Teil 13 eine ebene Außenfläche für die erste Gurtbandöffnung 15 aufweisen, wobei das zweite Teil 12 eine zweite Nut 16 und das erste Teil 13 eine ebene Außenfläche für die zweite Gurtbandöffnung 18 aufweisen könnte. Auch könnten beide Teile 12, 13 Nuten für beide der Gurtbandöffnungen 15, 18 aufweisen.

[0049] Figur 5 zeigt eine derartige Ausführungsform, bei der beide Teile 12, 13 Nuten 16, 17 für beide der Gurtbandöffnungen 15, 18 aufweisen. Es versteht sich, dass auch nur eine der Gurtbandöffnungen 15, 18 durch zwei gegengleiche Nuten 16, 17 ausgebildet sein könnte.

[0050] In einer weiteren Variante, die in Figur 6 dargestellt ist, könnte eines der Teile 12, 13 eine lange erste Nut 16 aufweisen, und das jeweils andere der beiden Teile 12, 13 könnte eine Auskragung 19 aufweisen, die im zusammengesetzten Zustand in die erste Nut 16 eingreift, um dadurch eine zweite Gurtbandöffnung 18 auszubilden, die von der ersten Gurtbandöffnung 15 gesondert ist.

[0051] In den Figuren 4 bis 6 ist ein nicht-öffenbares, statisches Brückenloch B im zweiten Teil 13 vorgesehen, in welchem die flexible Brücke 7 wie unten beschrieben verankert werden kann. Jedoch könnte auch ein öffenbares Brückenloch 20 vorgesehen werden, welches den Körper 11 im zusammengesetzten Zustand der Teile 12, 13 durchsetzt, wie dies in den Figuren 3a, 3b und Figuren 7 und 8 gezeigt ist. Hierfür kann das erste und/oder zweite Teil 12, 13 eine dritte Nut 21 aufweisen, wobei das jeweils andere Teil 12, 13 eine komplementäre Außenseite aufweist, um im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile 12, 13 an der dritten Nut 21 ein Brückenloch 20 auszubilden, das von der ersten Gurtbandöffnung 15 und von der gegebenenfalls vorhandenen zweiten Gurtbandöffnung 18 gesondert ist. Alternativ zur dritten Nut 21 könnten auch analog zu Figur 6 zwei Auskragungen vorgesehen sein, um in der ersten Nut 16 sowohl die erste Gurtbandöffnung 15 als auch die zweite Gurtbandöffnung 18 als auch das Brückenloch 20 vorzusehen. Das Brückenloch 20 wird üblicherweise zwischen den beiden Gurtbandöffnungen 15, 18 vorgesehen, um eine Symmetrie zu erzielen. Im Bereich des Brückenlochs 20 kann die erste Nut 16 auch weiter in das jeweilige Teil hineinragen, um ein größeres Brückenloch 20 zu erzielen bzw. kann das jeweils andere Teil nur für das Brückenloch 20 eine eigene dritte Nut 21 vorsehen, damit das Brückenloch 20 größer ausgeführt werden kann als die beiden Gurtbandöffnungen 15, 18. Hintergrund ist, dass die beiden Gurtbandöffnungen 15, 18 flache Gurte aufnehmen sollen, während das Brückenloch 20 auch zur Aufnahme eines Seils ausgebildet werden kann. Im Allgemeinen ist daher für alle Ausführungsformen bevorzugt, wenn das Brückenloch 20 anders dimensioniert ist als die Gurtbandöffnungen 15, 18. Beispielsweise könnte das Brückenloch 20 größer sein als die Gurtbandöffnungen 15, 18 und/oder das Brückenloch 20 könnte eine annähernd quadratische Form haben, während die Gurtbandöffnungen 15, 18 eine rechteckige, längliche Form haben. Diese Varianten sind auch für ein nicht-öffenbares, statisches Brückenloch B vorteilhaft.

[0052] Die bevorzugte Ausführungsform ist jedoch jene der Figur 7, bei der das erste Teil 12 eine erste Nut 16 und eine zweite Nut 17 aufweist, die von einer Auskragung 19 beabstandet sind, und das zweite Teil 13 weist eine dritte Nut 21 auf. Die dritte Nut 21 wird von einer Auskragung 19 einseitig verschlossen, um das Brückenloch 20 zu bilden, und die erste Nut 16 und die zweite Nut 17 werden von zwei seitlich der dritten Nut 21 vorliegenden Außenflächen des zweiten Teils 13 einseitig verschlossen, um darin die erste Gurtbandöffnung 15 bzw. die zweite Gurtbandöffnung 18 auszubilden.

[0053] In einer weiteren Ausführungsform, die in Figur 8 gezeigt ist, könnte der Körper 11 ein drittes Teil 24 umfassen, sodass der Körper 11 nicht wie in den Figuren 4-7 aus zwei Teilen 12, 13 besteht, sondern aus drei Teilen 12, 13, 24. In dieser Ausführungsform wird die erste Gurtbandöffnung 15 zwischen dem ersten Teil 12 und dem zweiten Teil 13 eingeschlossen und die zweite Gurtbandöffnung 18 zwischen dem zweiten Teil 13 und dem dritten Teil 24. Das öffenbare Brückenloch 20 ist optional und kann zwischen zwei oder zwischen drei der Teile 12, 13 und 24 eingeschlossen sein. Die Teile 12 und 24 greifen so ineinander, dass sie im geschlossenen Zustand nicht um die Schrauben 22 in den Transversallöchern 23 gegeneinander verdreht werden können.

[0054] Im zusammengebauten Zustand des Gurtes 1 befindet sich somit ein Gurtband 6 des ersten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung 15, ein Gurtband 6 des zweiten Gurtunterelements befindet sich in der zweiten Gurtbandöffnung 18 und eine flexible Brücke 7 ist im Brückenloch B / 20 verankert.

[0055] Um eine sichere, semi-permanente Verbindung im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile 12, 13 zu erzielen, können beispielsweise Schrauben 22 eingesetzt werden, um das erste Teil 12 mit den zweiten Teil 13 zu verbinden. Hierzu weist der Körper 11 des Beschlagteils 10 ferner zumindest ein Transversalloch 23 auf, welches in einem vorbestimmten Abstand zu einer Vorderseite V und zu einer Rückseite R des Körpers 11 angeordnet ist, wobei das Transversalloch 23 sowohl das erste Teil 12 als auch das zweite Teil 13 durchsetzt. Die Schraube 22 kann nun im Transversalloch 23 arretiert werden, beispielsweise wenn ein Innengewinde im Transversalloch 23 vorgesehen ist. Das Innengewinde kann sich gegebenenfalls nur im ersten und/oder zweiten Teil 12, 13 befinden. In einem der beiden Teile 12, 13 kann das Transversalloch 23 auch als Sackloch ausgeführt sein und dort das Innengewinde aufweisen, wobei das Transversalloch 23 das andere Teil vollständig durchsetzt. Das Transversalloch 23 kann auch beide Teile 12, 13 vollständig durchsetzen, wobei die Schraube 22 gegebenenfalls auf einer oder beiden Seiten aus dem Körper 11 herausragen kann und dort mittels Mutter am Körper befestigt wird. In einem Spezialfall kann die Schraube 22 vollständig im Transversalloch 23 aufgenommen werden, wie in Figur 13a dargestellt ist, wobei dies auch bei Schrauben 22 wie in den Figuren 3a, 3b, 9a, 9b gezeigt umsetzbar ist, welche das Brückenloch 20 nicht durchsetzen. In einem Spezialfall könnte das Transversalloch 23 in beiden Teilen 12, 13 als Sackloch vorliegen und die Schraube 22 in Form eines Stiftes in dieses eingesetzt werden.

[0056] In der Ausführungsform der Figur 8 können zumindest zwei Transversallöcher 23 eingesetzt werden, um alle drei Teile 12, 13, 24 zu verbinden.

[0057] In einigen Ausführungsformen, wie im Beispiel der Figuren 3a und 3b gezeigt, werden zwei Schrauben 22 eingesetzt, um eine sichere Verbindung der beiden Teile 12, 13 zu gewährleisten. Alternativ könnten jedoch auch nur eine Schraube 22 oder mehr als zwei Schrauben 22 vorgesehen werden.

[0058] In der Regel ist vorgesehen, dass eines der beiden Teile 12, 13 (in den hier dargestellten Ausführungsformen das zweite Teil 13) von einer statischen, nicht-öffenbaren weiteren Öffnung W durchsetzt ist, die nicht an den Rand des jeweiligen Teils 12, 13 angrenzt. Diese (optionale) weitere Öffnung W ist zur Verbindung mit einem Anschlagpunkt vorgesehen, zu welchem Zweck üblicherweise ein Karabiner eines Verbindungsmittels in die weitere Öffnung W eingehängt wird. Wenn ein statisches, nicht-öffenbares Brückenloch B vorgesehen wird, wird dieses in der Regel im selben Teil 12, 13 vorgesehen wie die weitere Öffnung W.

[0059] Weist das Beschlagteil 10 eine derartige weitere Öffnung W für einen Anschlagpunkt auf, kann am Beschlagteil 10 eine Zugrichtung Z1 definiert werden, in der eine Zugkraft wirkt, die an einem mit der weiteren Öffnung W verbundenen Anschlagpunkt wirkt. Der Benutzer kann sich entgegen der Zugkraft in den Gurt 1 hängen, wobei zur Zugkraft gegengleiche Zugkräfte in Zugrichtungen Z2, Z3 an den Gurtbändern 6 in den Gurtbandöffnungen 15, 18 auftreten.

[0060] Üblicherweise ist der Körper 11 im Wesentlichen symmetrisch um die Zugrichtung Z1 ausgeführt, was geringfügige Abweichungen mitumfasst, die beispielsweise durch anatomische Gründe bedingt sind. Gegebenenfalls kann unter dem symmetrischen Körper 11 verstanden werden, dass dieser spiegelsymmetrisch um die Zugrichtung Z1 ist, wobei die Gurtbandöffnungen 15, 18 von dieser Symmetrie abweichen können. Wenn keine Zugrichtung Z1 definiert werden kann, könnte auch eine beliebige andere Spiegelachse eingesetzt werden. Werden die beiden Teile 12, 13 mittels Schrauben 22 verbunden, stehen diese bevorzugt nicht parallel zur Zugrichtung Z1 bzw. Spiegelachse, sondern sind in einem Winkel zu dieser angeordnet, wie in den Figuren 3a, 3b gezeigt ist. Bevorzugt liegen die Schrauben 22 insbesondere normal zur Zugrichtung Z1 bzw. Spiegelachse wie in der Ausführungsform der Figuren 9a und 9b gezeigt ist. Es versteht sich jedoch, dass auch anders ausgebildete und insbesondere gänzlich asymmetrische Körper 11 zum Einsatz kommen könnten und auch eine Anordnung der Schrauben 22 beliebig sein kann.

[0061] An dieser Stelle sei weiters hervorgehoben, dass die Schrauben 22 bzw. Transversallöcher 23 jedoch nicht zwingend sind, da das erste Teil 12 und das zweite Teil 13 auch mit allgemeinen Verbindern wie Klammern oder dergleichen miteinander verbunden werden können. In der Regel wird das Beschlagteil 10 daher durch den Körper 11 und die Verbinder zur Verbindung der beiden Teile 12, 13 gebildet.

[0062] Weiters können die Berührungsstellen des ersten und zweiten Teils 12, 13 beispielsweise auch gegengleiche ineinander eingreifende Flächen aufweisen, um eine Verbindung zu ermöglichen bzw. um die Verbindung zwischen den beiden Teilen 12, 13 weiter zu verstärken. Aus Figur 9b, 10b ist ersichtlich, dass das erste Teil 12 an zwei Stellen einen Absatz A aufweist, der in eine gegengleiche Kerbung K im zweiten Teil 13 eingreift. Die Form der gegengleichen Flächen kann jedoch beliebig gewählt werden. Die gegengleichen ineinander eingreifenden Flächen können entlang der gesamten Berührungsfläche angeordnet sein, oder nur über einen Teil, wie in den Figuren 9b, 10b gezeigt.

[0063] Zur Verbindung der flexiblen Brücke 7 mit dem Beschlagteil 10 ist der Körper von dem bereits erwähnten Brückenloch durchsetzt, das entweder als statisches Brückenloch B oder als öffenbares Brückenloch 20 ausgebildet sein kann. Ein statisches Brückenloch B durchsetzt das erste und/oder das zweite Teil 12, 13, wie in den Figuren 4 bis 6 dargestellt, d.h. grenzt nicht an eine Außenseite des jeweiligen Teils 12, 13 an. Wie bereits oben erläutert kann das Brückenloch 20 jedoch auch öffenbar ausgestaltet sein und zwischen den beiden Teilen 12, 13 vorliegen, um an dieser Stelle den Körper 11 zu durchsetzen, d.h. zumindest eines der beiden Teile 12, 13 weist die dritte außenliegende Nut 21 auf.

[0064] Im Allgemeinen kann das Brückenloch B, 20 von einem Steg 25 geteilt sein, d.h. von einem Steg 25 durchsetzt sein oder von einem Steg überbrückt sein. Zur Überbrückung des Brückenlochs B, 20 kann ein lösbarer Steg eingesetzt werden, wie in der EP 3 332 840 A gezeigt ist. Neuartige andere Ausführungsformen für den Steg werden im Folgenden beschrieben. Es sei jedoch festgehalten, dass ein Steg 25 keinesfalls notwendig ist, wie z.B. in den Figuren 3a, 3b, 11a, 11b gezeigt ist. In den Ausführungsformen ohne Steg wird an einem Ende der flexiblen Brücke 7 üblicherweise ein Stopperknoten vorgesehen, der verhindert, dass die flexible Brücke 7 durch das Brückenloch 20 gezogen werden kann. Ein Steg 25 kann allerdings auch bei Einsatz einer Brücke 7 mit Stopperknoten vorgesehen sein, um das Brückenloch 20 zu verkleinern und ein Durchrutschen den Stopperknotens zu unterbinden.

[0065] Die Figuren 9a, 9b, 12a, 12b zeigen Ausführungsformen, bei denen das Brückenloch 20 von einem Steg 25 durchsetzt ist. In diesen Ausführungsformen ist das Brückenloch 20 öffenbar ausgestaltet, d.h. das erste und/oder das zweite Teil 12, 13 weisen die genannte dritte Nut 21 auf, sodass das Brückenloch 20 im zusammengesetzten Zustand den Körper 11 durchsetzt. Der Steg 25 ist derart ausgebildet, dass er einseitig offen an der dritten Nut 21 vorliegt, wenn die beiden Teile 12, 13 getrennt sind. Bevorzugt liegt der Steg 25 parallel zur genannten Zugrichtung Z1 bzw. Symmetrieachse. In diesen Fällen kann eine endseitig ausgebildete Schlaufe der flexiblem Brücke 7 im getrennten Zustand der beiden Teile 12, 13 auf den Steg 25 gehängt werden. Wenn die beiden Teile 12, 13 danach in den zusammengesetzten Zustand gebracht werden, ist die Schlaufe der flexiblen Brücke 7 zwischen den beiden Teilen 12, 13 im Körper 11 eingeschlossen. Die flexible Brücke 7 kann somit nicht vom Beschlagteil 10 entfernt werden, wenn sich die beiden Teile 12, 13 im zusammengesetzten Zustand befinden. Um die flexible Brücke 7 zu entfernen bzw. mit einer anderen flexiblen Brücke auszutauschen, werden die beiden Teile 12, 13 in den getrennten Zustand gebracht, was beispielsweise durch Öffnen der genannten Schrauben 22 stattfinden kann. Ein derartiger Steg 25 kann beispielsweise auch bei den Ausführungsformen der Figuren 3a, 3b zum Einsatz kommen. Der Steg 25 kann auch einen Fortsatz 26 aufweisen, der in eine Vertiefung 27 des jeweils anderen Teils 12, 13 eingreifen kann, um die Stabilität des Körpers 11 im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile 12, 13 zu erhöhen. Der Steg 25 könnte auch einen geringeren Durchmesser als die Dicke des Körpers 11 aufweisen und so in die Vertiefung 27 eingeführt werden - die durch die Anwendung in der Personenabsturzsicherung geforderte Stabilität des resultierenden Beschlagteils vorausgesetzt. In einer weiteren Ausführungsform könnte der Steg 25 beispielsweise rohrförmig ausgebildet sein und anstelle einer Vertiefung 27 weist das jeweils andere Teil 12, 13 einen Zapfen auf, der in den rohrförmigen Steg 25 passt. Der Zapfen kann dann in das Rohr geschoben werden, wenn die beiden Teile 12, 13 zusammengefügt werden.

[0066] In einer weiteren Ausführungsform, die in den Figuren 10a, 10b, 13a, 13b dargestellt ist, kann der Steg 25 auch durch die vorgenannte Schraube 22 gebildet werden, welche die beiden Teile 12, 13 miteinander verbindet. Das Transversalloch 23 durchsetzt hier beide Teile 12, 13 auf beiden Seiten des Brückenlochs 21, sodass eine einzige Schraube 22 die Teile 12, 13 an zwei verschiedenen Stellen miteinander verbindet. Somit kann die Schraube 22 das Brückenloch 20 durchsetzen. Dadurch kann wiederum die eine Schlaufe der flexiblen Brücke 7 auf die Schraube 22 aufgeschoben werden. Diese Variante, bei der die Schraube 22 das Brückenloch durchsetzt, kann wie in den Figuren 10a, 10b gezeigt bei einem öffenbaren Brückenloch 20 zum Einsatz kommen oder wie in den Figuren 13a, 13b gezeigt bei einem statischen Brückenloch B.

[0067] Die Figuren 1 la-13b zeigen drei Varianten zum Herstellen des Gurts 1 mit drei verschiedenen Beschlagteilen 10. Alle drei Varianten haben gemeinsam, dass eingangs zumindest zwei Gurtunterelemente mit Gurtbändern 6 bereitgestellt werden, wobei die Enden der Gurtbänder 6 bevorzugt zu Schlaufen vorgeformt sind. Weiters wird das Beschlagteil 10 bereitgestellt, wobei die Teile 12, 13 im getrennten Zustand vorliegen.

[0068] Bei der Variante von Figur 11a, 11b wird ein Beschlagteil 10 bereitgestellt, bei dem die erste Gurtbandöffnung 15 und die zweite Gurtbandöffnung 18 öffenbar ausgestaltet sind. Das Brückenloch B ist hingegen als Öffnung vorgesehen, die den zweiten Teil 13 dauerhaft durchsetzt und nicht durch Trennen der Teile 12, 13 öffenbar ist. Zur Herstellung des Gurtes 1 wird die Schlaufe 14 eines Gurtbandes 6 in die erste Nut 16 eingelegt, die später die erste Gurtbandöffnung 15 ausbilden wird. Die Schlaufe 14 des anderen Gurtbandes 6 wird in die zweite Nut 16 eingelegt, die später die zweite Gurtbandöffnung 18 ausbilden wird. Danach werden die beiden Teile 12, 13 in den zusammengesetzten Zustand gebracht und gegebenenfalls mittels den Schrauben 22 verbunden. Davor oder danach - und im Allgemeinen unabhängig von den vorgenannten Schritten - kann die flexible Brücke 7 durch das Brückenloch 20 geführt und verknotet werden bzw. mit vorgefertigtem Knoten bereitgestellt werden und mit dem unverknoteten Ende durch das Brückenloch 20 geführt werden. Es versteht sich, dass diese Ausführungsform auch mit öffenbarem Brückenloch 20 umgesetzt werden könnte. Das Beschlagteil 10 könnte dann wie in den Figuren 3a, 3b ausgeführt werden, wobei optional ein Steg 25 durch das Brückenloch 20 verlaufen könnte, der in diesem Fall dazu dienen würde, das Brückenloch 20 zu verkleinern, sodass der Stopperknoten besser gesichert ist.

[0069] Bei der Variante von Figur 12a, 12b wird ein Beschlagteil 10 bereitgestellt, bei dem die erste Gurtbandöffnung 15, die zweite Gurtbandöffnung 18 und das Brückenloch 20 öffenbar ausgestaltet sind. Im Brückenloch 20 ist an der dritten Nut 21 ein permanenter Steg 25 ausgebildet, der einseitig offen ausgestaltet ist. Dies entspricht im Wesentlichen der Ausführungsform der Figuren 9a, 9b. Zur Herstellung des Gurtes 1 wird die Schlaufe 14 eines Gurtbandes 6 in die erste Nut 16 eingelegt, die später die erste Gurtbandöffnung 15 ausbilden wird. Die Schlaufe 14 des anderen Gurtbandes 6 wird in die zweite Nut 16 eingelegt, die später die zweite Gurtbandöffnung 18 ausbilden wird. Weiters wird eine flexible Brücke 7 bereitgestellt, bei der ein Ende zu einer Schlaufe vorgeformt ist. Die Schlaufe der flexiblen Brücke 7 wird auf den Steg 25 geschoben. Danach werden die beiden Teile 12, 13 in den zusammengesetzten Zustand gebracht und gegebenenfalls mittels der Schrauben 22 verbunden.

[0070] Bei der Variante von Figur 13a, 13b wird ein Beschlagteil 10 bereitgestellt, bei dem die erste Gurtbandöffnung 15 und die zweite Gurtbandöffnung 18 öffenbar ausgestaltet sind. Das Brückenloch B ist statisch ausgebildet, könnte jedoch gleichfalls öffenbar wie in den Figuren 10a, 10b ausgebildet sein. Im Brückenloch B ist kein permanenter Steg ausgebildet, sondern dieser wird durch eine in den Körper 11 einführbare Schraube 22 gebildet. Zur Herstellung des Gurtes 1 wird die Schlaufe 14 eines Gurtbandes 6 in die erste Nut 16 eingelegt, die später die erste Gurtbandöffnung 15 ausbilden wird. Die Schlaufe 14 des anderen Gurtbandes 6 wird in die zweite Nut 16 eingelegt, die später die zweite Gurtbandöffnung 18 ausbilden wird. Danach werden die beiden Teile 12, 13 in den zusammengesetzten Zustand gebracht. Danach wird die Schraube 22 durch einen ersten Abschnitt des Transversallochs 23 geführt, bis diese in das Brückenloch B ragt. Danach wird eine flexible Brücke 7 bereitgestellt, bei der ein Ende zu einer Schlaufe vorgeformt ist, und die Schlaufe wird in das Brückenloch B eingebracht. Die Schraube 22 wird danach weiters durch die Schlaufe und den zweiten Abschnitt des Transversallochs 23 geschoben und in einem Innengewinde in diesem zweiten Abschnitt oder mit einer außerhalb des Beschlagteils befindlichen Mutter verschraubt.

[0071] In den Figuren 11a, 11b ist die flexible Brücke 7 als Seilbrücke dargestellt. Dies ist bevorzugt, um einen Knoten 9 herzustellen. In den Figuren 12a-13b ist die flexible Brücke 7 als Gurtband dargestellt, dessen Ende zu einer Schlaufe vernäht ist. Die könnte jedoch genauso umgesetzt werden, wenn die flexible Brücke 7 durch ein oder mehrere Seile gebildet ist, was üblicherweise der bevorzugten Ausführungsform entspricht.

[0072] In allen vorgenannten Ausführungsformen ist bevorzugt, dass die Enden der Gurtbänder 6 zu Schlaufen (vor-)vernäht sind. Alternativ könnten jedoch auch Schnallen oder dergleichen eingesetzt werden, um die Enden der Gurtbänder 6 zu Schlaufen zu formen. Die erfindungsgemäßen Beschlagteile 10 ermöglichen hierbei weiterhin einen vorteilhaften Zusammenbau bzw. eine vorteilhafte Wartung des Gurtes 1.


Ansprüche

1. Gurt (1) zur Personenabsturzsicherung umfassend ein Beschlagteil (10) und zumindest ein erstes und ein zweites körperteilumgreifendes Gurtunterelement,

wobei das Beschlagteil (10) einen Körper (11) umfasst, welcher zur Verbindung mit dem ersten Gurtunterelement, mit dem zweiten Gurtunterelement und mit einer flexiblen Brücke (7) ausgebildet ist,

wobei der Körper (11) von einer ersten Gurtbandöffnung (15) und von einem Brückenloch (20, B) durchsetzt ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Körper (11) des Beschlagteils (10) ein erstes Teil (12) und ein zweites Teil (13) umfasst, welche in einen zusammengesetzten Zustand und in einen getrennten Zustand bringbar sind, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil (13) zumindest eine erste außenliegende Nut (16) für das erste Gurtunterelement umfasst,

wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die erste Nut (16) durch das jeweils andere Teil (12, 13) zu der den Körper (11) durchsetzenden ersten Gurtbandöffnung (15) vervollständigt wird, um hierin ein erstes Gurtband (6) des ersten körperteilumgreifenden Gurtunterelements semi-permanent mit dem Beschlagteil (10) zu verbinden.


 
2. Gurt (1) nach Anspruch 1, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil (13) zumindest eine zweite außenliegende Nut (17) für das zweite Gurtunterelement umfasst, wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die zweite Nut (17) durch das jeweils andere Teil (12, 13) zu einer den Körper (11) durchsetzenden zweiten Gurtbandöffnung (18) vervollständigt wird, um hierin ein zweites Gurtband (6) des zweiten körperteilumgreifenden Gurtunterelements mit dem Beschlagteil (10) zu verbinden.
 
3. Gurt (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das erste Teil (12) und/oder das zweite Teil (13) zumindest eine dritte außenliegende Nut (21) für die flexible Brücke (7) umfasst, wobei im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) die dritte Nut (21) durch das jeweils andere Teil (12, 13) zu einem den Körper (11) durchsetzenden Brückenloch (20) vervollständigt wird, um hierin die flexible Brücke (7) mit dem Beschlagteil (10) zu verbinden.
 
4. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Körper (11) des Beschlagteils (10) ferner zumindest ein Transversalloch (23) aufweist, welches in einem vorbestimmten Abstand zu einer Vorderseite (V) und zu einer Rückseite (R) des Körpers angeordnet ist, wobei das Transversalloch (23) sowohl das erste Teil (12) als auch das zweite Teil (13) durchsetzt, wobei das Beschlagteil (10) ferner eine Schraube (22) umfasst, wobei die Schraube (22) in das Transversalloch (23) führbar und in diesem arretierbar ist, um das erste Teil (12) im zusammengesetzten Zustand mit dem zweiten Teil (13) zu verbinden.
 
5. Gurt (1) nach Anspruch 4, wobei der Körper (11) im Wesentlichen symmetrisch um eine Zugrichtung (Z1) ausgebildet ist und das Transversalloch (23) in einem Winkel zur Zugrichtung (Z1) angeordnet ist.
 
6. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner umfassend einen Steg (25), der das Brückenloch (20, B) teilt.
 
7. Gurt (1) nach Anspruch 6, wobei der Körper (11) im Wesentlichen symmetrisch um eine Zugrichtung (Z1) ausgebildet ist und der Steg (25) parallel zur Zugrichtung (Z1) verläuft.
 
8. Gurt (1) nach Anspruch 6, wobei der Körper (11) im Wesentlichen symmetrisch um eine Zugrichtung (Z1) ausgebildet ist und der Steg (25) normal zur Zugrichtung (Z1) verläuft.
 
9. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der Steg (25) einstückig am ersten Teil (12) oder am zweiten Teil (13) ausgebildet ist, und wobei das dem Steg (25) gegenüberliegende Teil (12, 13) bevorzugt eine Vertiefung (27) zur Aufnahme des Stegs (25) oder zur Aufnahme eines Fortsatzes (26) des Stegs (25) im zusammengesetzten Zustand der Teile (12, 13) umfasst, oder wobei der Steg bevorzugt rohrförmig ausgebildet ist und das dem Steg (25) gegenüberliegende Teil (12, 13) einen Zapfen zum Eingriff in den Steg (25) umfasst.
 
10. Gurt (1) nach Anspruch 4 in Verbindung mit einem der Ansprüche 6 bis 8 oder nach Anspruch 5 in Verbindung mit Anspruch 6 oder 8, wobei der Steg (25) durch die Schraube (22) gebildet ist.
 
11. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das erste Teil (12) und das zweite Teil (13) an jenen Stellen, die sich im zusammengesetzten Zustand der beiden Teile (12, 13) berühren, ineinandergreifende Führungsflächen aufweisen.
 
12. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Körper (11) eine Dicke, gemessen von einer Vorderseite (V) zu einer Rückseite (R), von 6 mm bis 14 mm, bevorzugt von 8 mm bis 10 mm, aufweist.
 
13. Gurt (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das erste Gurtunterelement ein Hüftgurt (2) ist und das zweite Gurtunterelement eine Beinschlaufe (3) ist, wobei der Gurt (1) bevorzugt eine weitere Beinschlaufe (3) und ein weiteres Beschlagteil umfasst, welches den Hüftgurt (2) mit der weiteren Beinschlaufe (3) verbindet, wobei das weitere Beschlagteil besonders bevorzugt gleich wie das erstgenannte Beschlagteil ausgeführt ist.
 
14. Verfahren zum Herstellen eines Gurtes (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,

- Bereitstellen der beiden Teile (12, 13) im getrennten Zustand,

- Bereitstellen des ersten und des zweiten Gurtunterelements, wobei die Enden der Gurtbänder (6) der beiden Gurtunterelemente zu Schlaufen (14) vorgeformt sind, bevorzugt zu Schlaufen vernäht sind,

- Aufschieben der Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des ersten Gurtunterelements auf die erste Nut (16),

- Aufschieben der Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des zweiten Gurtunterelements auf die erste Nut (16) oder auf die zweite Nut (17),

- Verbringen der beiden Teile (12, 13) in den zusammengesetzten Zustand, wobei sich die Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des ersten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung (15) befindet und sich die Schlaufe (14) des Gurtbandes (6) des zweiten Gurtunterelements in der ersten Gurtbandöffnung (15) oder in der zweiten Gurtbandöffnung (18) befindet.


 
15. Verfahren nach Anspruch 13 zur Herstellung eines Gurtes (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, umfassend die Schritte, die vor dem Verbringen der beiden Teile (12, 13) in den zusammengesetzten Zustand ausgeführt werden:

- Bereitstellen einer flexiblen Brücke (7) mit einem Ende, das zu einer Schlaufe vorgeformt ist,

- Aufschieben der Schlaufe der flexiblen Brücke (7) auf den Steg (25) oder Verschieben des Stegs (25) durch die Schlaufe der flexiblen Brücke (7).


 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente