(19)
(11) EP 4 327 944 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.02.2024  Patentblatt  2024/09

(21) Anmeldenummer: 22191823.8

(22) Anmeldetag:  23.08.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B01L 3/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B01L 3/5085; B01L 2200/021; B01L 2300/0858
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Eppendorf SE
22339 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • SCHWARZWALD, Detlef
    22417 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Hauck Patentanwaltspartnerschaft mbB 
Postfach 11 31 53
20431 Hamburg
20431 Hamburg (DE)

   


(54) MIKROPLATTE


(57) Mikroplatte umfassend eine Platte, 48 Gefäße, die jeweils mit der Platte verbunden oder einstückig mit dieser ausgebildet sind, an der Oberseite der Platte eine Öffnung aufweisen und in Reihen und Spalten mit einem Abstand zwischen den Zentren der Öffnungen benachbarter Gefäße von 12 mm angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefäße jeweils einen Gefäßboden (5.2) mit einem Tiefpunkt an der Innenseite aufweisen, wobei die Tiefpunkte benachbarter Gefäße in den Reihen und/oder in den Spalten einen Abstand voneinander von 9 mm oder von 18 mm aufweisen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Mikroplatte, auch Mikrotiterplatte, Mikrotestplatte oder Multiwellplatte genannt.

[0002] Mikroplatten werden insbesondere in wissenschaftlichen und industriellen Laboren mit medizinischen, molekularbiologischen und pharmazeutischen Anwendungsgebieten für die unterschiedlichsten mikrobiologischen, zellbiologischen und immunologischen Arbeitsgänge benutzt. Beispielsweise finden Mikroplatten Anwendung in der PCR und der Züchtung von Mikroorganismen oder Zellen.

[0003] Mikroplatten haben einen Rahmen mit einer Vielzahl Gefäßen (Wells) zur Aufnahme von Probenflüssigkeit. Bekannt sind Ausführungsarten, bei denen die Gefäße als Vertiefungen in einem insgesamt plattenförmigen Rahmen ausgebildet sind. Bei anderen Ausführungsarten sind die Gefäße oben mit einer Platte des Rahmens verbunden, stehen von der Unterseite der Platte nach unten vor und weisen an der Oberseite der Platte eine Öffnung auf. Der äußere Rand der Platte ist mit einer nach unten vorstehenden, umlaufenden Seitenwand des Rahmens verbunden. Zum Aufeinanderstapeln weisen die Seitenwände bekannter Mikroplatten am unteren Rand eine Erweiterung auf, mit der sie auf die Oberseite einer weiteren Mikroplatte aufsetzbar sind. Mikroplatten mit großen Gefäßen und dementsprechend hohen Seitenwänden werden auch als Deepwell-Platten bezeichnet.

[0004] Mikroplatten sind durch die Standards der ANSI/SLAS für Mikroplatten insbesondere hinsichtlich der Grundfläche (Footprint) und der Anordnung der Gefäße bei Mikroplatten mit 96, 384 und 1536 Gefäßen standardisiert. Besonders verbreitet sind Mikroplatten mit 96 Gefäßen, bei denen die Gefäße in den acht Reihen und zwölf Spalten jeweils einen Abstand von 9 mm voneinander aufweisen. Hierbei handelt es sich um den Abstand des Zentrums eines Gefäßes vom Zentrum eines in derselben Reihe oder Spalte benachbarten Gefäßes.

[0005] Zum gleichzeitigen Einfüllen von Probenflüssigkeit in mehrere Gefäße bzw. gleichzeitigen Entnehmen von Probenflüssigkeit aus mehreren Gefäßen sind Mehrkanalpipetten bekannt, die mehrere parallele Zapfen zum gleichzeitigen Aufklemmen von mehreren Pipettenspitzen aufweisen. Besonders verbreitet sind Mehrkanalpipetten mit acht oder zwölf Kanälen, bei denen der Abstand von Zapfen zu Zapfen 9 mm beträgt. Mit diesen Mehrkanalpipetten können gleichzeitig acht oder zwölf Gefäße einer Mikroplatte mit 96 Gefäßen befüllt oder entleert werden.

[0006] Bekannt sind auch Mikroplatten und Deepwell-Platten mit 48 Gefäßen in sechs Reihen und acht Spalten, die beispielsweise für Zellkulturen verwendet werden. Diese Mikroplatten werden mit derselben Grundfläche bzw. Länge und Breite wie die Mikroplatten mit 96 Gefäßen gemäß den Standards der ANSI/SLAS für Mikroplatten angeboten. Der Abstand von Gefäß zu Gefäß der Mikroplatten mit 48 Gefäßen beträgt in den Reihen und Spalten jeweils 12 mm, sodass diese Mikroplatten nicht mit den Mehrkanalpipetten mit einem Abstand der benachbarten Zapfen von 9 mm bearbeitet werden können. Dementsprechend werden diese Mikroplatten entweder aufwendig mit Einkanalpipetten oder mit speziellen Mehrkanalpipetten bearbeitet, bei denen der Abstand benachbarter Zapfen einstellbar ist.

[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mikroplatte mit 48 Gefäßen zur Verfügung zu stellen, die leichter befüllt und entleert werden kann.

[0008] Die Aufgabe wird durch eine Mikroplatte gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsarten der Mikroplatte sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung angegeben.

[0009] Die erfindungsgemäße Mikroplatte umfasst
  • eine Platte,
  • 48 Gefäße, die jeweils mit der Platte verbunden oder einstückig mit dieser ausgebildet sind, an der Oberseite der Platte eine Öffnung aufweisen und in Reihen und Spalten mit einem Abstand zwischen den Zentren der Öffnungen benachbarter Gefäße von 12 mm angeordnet sind,
    dadurch gekennzeichnet, dass
  • die Gefäße jeweils einen Gefäßboden mit einem Tiefpunkt an der Innenseite aufweisen, wobei die Tiefpunkte benachbarter Gefäße in den Reihen und/oder in den Spalten einen Abstand voneinander von 9 mm oder von 18 mm aufweisen.


[0010] Dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Mikroplatte die Tiefpunkte der Gefäßböden benachbarter Gefäße in den Reihen und/oder in den Spalten einen Abstand von 9 mm oder von 18 mm voneinander haben, können gleichzeitig sämtliche Gefäße in jeder Reihe oder Spalte mittels der verbreiteten Mehrkanalpipetten mit acht oder zwölf Kanälen und einem Abstand von Zapfen zu Zapfen von 9 mm bearbeitet werden. Der Abstand der benachbarten Gefäße voneinander von 12 mm ermöglicht nämlich, die Tiefpunkte der Gefäßböden sämtlicher Gefäße so zu positionieren, dass diese einen Abstand von 9 mm oder von 18 mm zueinander aufweisen, sodass auf jeden Tiefpunkt ein Zapfen einer Mehrkanalpipette ausgerichtet werden kann. Dabei werden nur auf diejenigen Zapfen der Mehrkanalpipette Pipettenspitzen aufgeklemmt, die gleichzeitig auf Tiefpunkte von Gefäßboden der Gefäße in den Reihen oder Spalten der Mikroplatte ausgerichtet werden können. Keine Pipettenspitzen werden die Zapfen der Mehrkanalpipette aufgeklemmt, die beim Pipettieren auf die Mitte zwischen Tiefpunkten benachbarter Gefäßböden mit einem Abstand von 18 mm ausgerichtet werden. Auf diese Weise können mittels der Mehrkanalpipette die Pipettenspitzen an die Tiefpunkte sämtlicher Gefäße herangeführt werden, sodass die Probenflüssigkeit nahezu vollständig aus den Gefäßen entnommen werden kann.

[0011] Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung umfasst. die Mikroplatte Gefäße mit dem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens und Gefäße mit dezentral im Gefäßboden angeordneten Tiefpunkt. Dies ermöglicht eine Positionierung der Tiefpunkte sämtlicher Gefäße so, dass in den Reihen und Spalten der Abstand zwischen den Tiefpunkten benachbarter Gefäße 9 mm oderl8 mm beträgt.

[0012] Nachfolgend sind Ausführungsarten der Mikroplatte beschrieben, bei denen diese in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine erste, zweite, dritte oder vierte Gruppe aus zwei oder drei Gefäßen aufweist, wobei in der jeweiligen Gruppe die Tiefpunkte der Gefäßböden benachbarter Gefäße einen Abstand von 9 mm voneinander haben. Die gesamte Anordnung der Gefäße der Mikroplatte kann aus den nachfolgend beschriebenen Gruppen zusammengesetzt werden.

[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine erste Gruppe aus zwei Gefäßen umfassend ein Gefäß mit einem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens und ein auf einer Seite daneben angeordnetes Gefäß mit einem dezentral im Gefäßboden auf der Seite des Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens angeordneten Tiefpunkt auf.

[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe und/oder mindestens einer Spalte mindestens eine zweite Gruppe aus drei Gefäßen umfassend ein Gefäß mit einem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens und auf beiden Seiten daneben angeordneten Gefäße mit jeweils einem dezentral auf der Seite des Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum angeordneten Tiefpunkt auf.

[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine dritte Gruppe aus zwei benachbarten Gefäßen mit jeweils einem dezentralen Tiefpunkt im Gefäßboden auf, die neben einer ersten Gruppe aus zwei Gefäßen in einer benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet ist. Hierdurch können zwischen benachbarten Gefäßen der ersten und der dritten Gruppe in verschiedenen Reihen oder Spalten Abstände der Tiefpunkte benachbarter Gefäße von 9 mm verwirklicht werden

[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine vierte Gruppe aus drei benachbarten Gefäßen mit jeweils einem dezentral im Gefäßboden angeordneten Tiefpunkt auf, die neben einer zweiten Gruppe aus drei Gefäßen in einer benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet ist. Hierdurch können zwischen benachbarten Gefäßen der zweiten und der vierten Gruppe in verschiedenen Reihen oder Spalten Abstände der Tiefpunkte benachbarter Gefäße von 9 mm verwirklicht werden.

[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Gefäße oben mit der Platte verbunden und stehen von der Unterseite der Platte nach unten vor. Hierdurch kann die Mikroplatte materialsparend hergestellt werden und können Gefäße mit großen Volumen verwirklicht werden. Die Erfindung bezieht aber auch Ausführungsarten ein, bei denen die Gefäße als Vertiefungen in einer kompakten Platte ausgebildet sind.

[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte eine vom äußeren Rand der Platte nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand auf, die gemeinsam mit der Platte einen Rahmen bildet. Die Seitenwand kann weiter als die Gefäße von der Unterseite der Platte nach unten vorstehen oder weniger weit als die Gefäße von der Unterseite der Platte nach unten vorstehen. Die Seitenwand kann die Mikroplatte stabilisieren bzw. Verformungen der Mikroplatte verhindern. Die Seitenwand kann zum Greifen der Mikroplatte beispielsweise durch einen Laborautomaten, zum Aufsetzen der Mikroplatte auf einen Untergrund oder zum Stapeln der Mikroplatte dienen.

[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Seitenwand an ihren vier Seiten nach außen geneigt, sodass die Seitenwand eine sich nach Unten erweiternde Form aufweist. Die nach außen geneigte Seitenwand ist vorteilhaft für die Herstellung der Mikroplatte durch Spritzgießen, da sie die Entformungskräfte verringert. Zudem kann durch die nach außengeneigte Seitenwand das Aufeinanderstapeln von Mikroplatten erleichtert werden.

[0020] Die Erfindung bezieht aber auch Ausführungsarten ein, bei denen vom äußeren Rand der Platte keine Seitenwand nach unten vorsteht und der Rahmen der Mikroplatte nur durch die Platte gebildet wird.

[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Öffnungen kreisrund, elliptisch oder rechteckig, insbesondere quadratisch. Gefäße mit rechteckigen Öffnungen können besonders große Volumen aufweisen. Gefäße mit kreisrunden oder elliptischen Öffnungen können Vorteile bei der Herstellung und beim Aufeinanderstapeln baugleicher Mikroplatten haben.

[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Gefäße eine nach unten sich verjüngende Form auf. Hierdurch können die Entformungskräfte beim Spritzgießen geringgehalten und ein Aufeinanderstapeln baugleicher Mikroplatten mit ineinandergreifenden Gefäßen ermöglicht werden.

[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Gefäße zumindest in einem Gefäßabschnitt kegelförmig oder pyramidenförmig. Hierdurch können Gefäße mit kreisrundem, elliptischem oder rechteckigem Querschnitt mit einer nach unten sich verjüngenden Form verwirklicht werden.

[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Gefäße schalenförmigen, kegelförmigen oder pyramidenförmigen Gefäßboden auf. Gefäße mit kreisrundem, elliptischem oder rechteckigem Querschnitt können mit einem schalenförmigen Gefäßboden, Gefäße mit einem kreisrunden oder elliptischen Querschnitt mit einem kegelförmigen Gefäßboden und Gefäße mit einem mehreckigen Querschnitt mit einem pyramidenförmigen Gefäßboden versehen werden. Bei einem Gefäßboden mit einem zentralen Tiefpunkt ist der schalenförmige Gefäßboden beispielsweise kugelschalenförmig, hat der kegelförmige Gefäßboden die Form eines geraden Kegels und der pyramidenförmige Gefäßboden die Form einer geraden Pyramide. Bei einem Gefäßboden mit einem dezentralen Tiefpunkt ist der schalenförmige Gefäßboden unsymmetrisch mit einem Tiefpunkt außerhalb des Zentrums, hat der kegelförmige Gefäßboden die Form eines schiefen Kegels und der pyramidenförmige Gefäßboden die Form einer schiefen Pyramide.

[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsart haben die Gefäße ein Volumen von jeweils 0,5, 1,0, 1,2, 1,5, 1,8, 2,0 oder 2,5 mL.

[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Mikroplatte aus einem einzigen Kunststoff oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls der Rahmen aus einem anderen Kunststoff als die Gefäße besteht. Beispielsweise ist die Mikroplatte insgesamt aus Polystyrol, Polycarbonat oder Polypropylen hergestellt oder besteht der Rahmen aus Polycarbonat und die Gefäße aus Polypropylen, Silikon oder Flüssig-Silikonkautschuk.

[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Mikroplatte spritzgegossen.

[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Mikroplatte mit 48 Gefäßen in einer Perspektivansicht schräg von oben;

Fig.2 dieselbe Mikroplatte in einer Perspektivansicht schräg von unten.



[0029] In dieser Anmeldung beziehen sich die Angaben "horizontal" und "vertikal" sowie "oben" und "unten" auf eine Anordnung der Mikroplatte mit dem von der Platte abgewandten Rand der Seitenwand auf einem horizontalen Untergrund.

[0030] Gemäß Fig. 1 umfasst eine Mikroplatte 1 einen Rahmen 2 mit einer rechteckigen Platte 3 und einer vom äußeren Rand der Platte 3 nach unten vorstehenden, umlaufenden Seitenwand 4 mit vier Seiten 4.1-4.4.

[0031] In der Platte 3 sind 48 Gefäße 5 in sechs Reihen und acht Spalten angeordnet, die oben mit der Platte 3 verbunden sind, von der Unterseite der Platte 3 nach unten vorstehen und an der Oberseite der Platte 3 eine kreisrunde Öffnung 6 aufweisen. Jede Öffnung 6 ist von einer kleinen Einfassung 7 umgeben, die von der Oberseite der Platte 3 nach oben vorsteht.

[0032] Die Seitenwand 4 steht nach unten etwas weiter als die Gefäße 5 von der Platte 3 vor.

[0033] Aus den Gefäßen 5 gebildete Reihen sind an einem schmalen Rand der Platte 3 durch Buchstaben gekennzeichnet. Aus den Gefäßen 5 gebildete Spalten sind an einem langen Rand der Platte durch Ziffern gekennzeichnet. Die Gefäße 5 weisen eine nach unten sich verjüngende Form auf. Sie haben einen kegelförmigen Gefäßabschnitt 5.1 mit nach unten sich verringerndem Durchmesser und einen nach unten gewölbten, schalenförmigen Gefäßboden 5.2.

[0034] Jeder Gefäßboden 5.2 weist einen Tiefpunkt 8 auf. Die Mikroplatte 1 umfasst Gefäße 5 mit einem zentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.1 und Gefäße 5 mit einem dezentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.2.

[0035] Die Gefäße 5 sind in vier verschiedenen Gruppen 9 angeordnet:
Eine erste Gruppe 9.1 umfasst zwei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte Gefäße 5, von denen, dass eine Gefäß 5 einen zentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.1 und das andere Gefäß 5 einen auf der Seite des einen Gefäßes 5 angeordneten dezentralen Tiefpunkt 8.2 aufweist. In der Fig.2 sind erste Gruppen 9.1 beispielsweise am linken Ende der unteren Zeile und am unteren Ende der linken Spalte gezeigt.

[0036] Eine zweite Gruppe 9.2 umfasst drei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte Gefäße 5, von denen ein mittleres Gefäß 5 einen zentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.1 und die beiden äußeren Gefäße 5 auf den beiden Seiten des mittleren Gefäßes 5 jeweils einen dezentral im Gefäßboden 5.2 auf der Seite des mittleren Gefäßes 5 angeordneten Tiefpunkt 8.2 aufweisen. In der Fig.2 sind zweite Gruppen 9.2 beispielsweise rechts neben der oben angesprochenen ersten Gruppe 9.1 in der unteren Zeile und oberhalb der oben angesprochenen ersten Gruppe 9.1 in der linken Spalte angeordnet.

[0037] Eine dritte Gruppe 9.3 umfasst zwei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte Gefäße 5, die beide einen dezentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.2 aufweisen und neben einer ersten Gruppe 9.1 angeordnet sind. Dabei sind die Tiefpunkte 8.2 der dritten Gruppe 9.3 auf der Seite der ersten Gruppe 9.1 angeordnet und mit den Tiefpunkten 8.1 und 8.2 der ersten Gruppe 9.1 jeweils auf einer gemeinsamen Achse 10.1, 10.2 angeordnet, die parallel zu den Zeilen oder Spalten verläuft. In der Fig.2 sind dritte Gruppen 9.3 beispielsweise links in der zweiten Zeile von unten und unten in der zweiten Spalte von links gezeigt.

[0038] Eine vierte Gruppe 9.4 umfasst drei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte Gefäße 5, von denen jedes einen dezentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.2 aufweist. Die vierte Gruppe 9.4 ist neben einer zweiten Gruppe 9.2 einer benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet. Dabei sind die dezentralen Tiefpunkte 8.2 der Gefäße 5 der vierten Gruppe 9.4 auf der Seite der Gefäße 5 der zweiten Gruppe 9.2 angeordnet. Die Tiefpunkte 8.1, 8.2 benachbarter Gefäße aus den beiden Gruppen 9.2, 9.4 sind jeweils auf einer gemeinsamen Achse 10.1, 10.2 angeordnet, die parallel zu den Reihen oder Spalten verläuft. In der Fig.2 sind vierte Gruppen 9.4 beispielsweise in der zweiten Reihe von unten neben der oben angesprochenen zweiten Gruppe 9.2 in der unteren Reihe und in der zweiten Spalte von links neben der oben angesprochenen zweiten Gruppe 9.2 in der linken Spalte angeordnet.

[0039] In den Gruppen 9.1-9.4 weisen die Tiefpunkte 8.1, 8.2 der benachbarten Gefäße 5 jeweils einen Abstand von 9 mm voneinander auf. Die Tiefpunkte 8.1, 8.2 der benachbarten Gefäße in den wie vorstehend erläutert nebeneinander angeordneten ersten und dritten Gruppen 9.1, 9.3 und zweiten und vierten Gruppen 9.2, 9.4 weisen ebenfalls einen Abstand von 9 mm voneinander auf.

[0040] In der untersten Zeile folgen von links nach rechts eine erste Gruppe 9.1 und zwei zweite Gruppen 9.2 aufeinander. In der zweiten Zeile von unten folgen von links nach rechts eine dritte Gruppe 9.3 und zwei vierte Gruppen 9.4 jeweils mit Ausrichtung der Tiefpunkte 8.2 nach unten aufeinander. In der dritten Zeile von unten folgen von links nach rechts eine dritte Gruppe 9.3 und zwei vierte Gruppen 9.4 jeweils mit Ausrichtung der Tiefpunkte 8.2 nach oben aufeinander. In den drei Zeilen darüber sind die Gefäße 5 genau wie in den unteren drei Zeilen angeordnet.

[0041] Hierdurch wird erreicht, dass ein Teil der Zapfen einer Mehrkanalpipette mit zwölf oder acht Kanälen und einem Abstand von 9 mm von Zapfen zu Zapfen auf die Tiefpunkte 8.1, 8.2 sämtlicher Gefäße 5 in einer Reihe oder Spalte der Mikroplatte 1 ausgerichtet werden kann. Dabei werden nur die Zapfen der Mehrkanalpipette mit Pipettenspitzen versehen, die gleichzeitig in die Tiefpunkte 8.1, 8.2 der Gefäße 5 einer Reihe oder Spalte eingeführt werden können.


Ansprüche

1. Mikroplatte umfassend

• eine Platte (3),

• 48 Gefäße (5), die jeweils mit der Platte (3) verbunden oder einstückig mit dieser ausgebildet sind, an der Oberseite der Platte eine Öffnung (6) aufweisen und in Reihen und Spalten mit einem Abstand zwischen den Zentren der Öffnungen benachbarter Gefäße (5) von 12 mm angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass

• die Gefäße jeweils einen Gefäßboden (5.2) mit einem Tiefpunkt (8) an der Innenseite aufweisen, wobei die Tiefpunkte (8) benachbarter Gefäße (5) in den Reihen und/oder in den Spalten einen Abstand voneinander von 9 mm oder von 18 mm aufweisen.


 
2. Mikroplatte nach Anspruch 1, die Gefäße (5) mit dem Tiefpunkt (8.1) im Zentrum des Gefäßbodens (5.2) und Gefäße (5) mit dezentral im Gefäßboden (5.2) angeordneten Tiefpunkt (8.2) umfasst.
 
3. Mikroplatte nach Anspruch 1 oder 2, die in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine erste Gruppe (9.1) aus zwei benachbarten Gefäßen (5) umfassend ein Gefäß mit einem Tiefpunkt (8.1) im Zentrum des Gefäßbodens (5.2) und ein auf einer Seite daneben angeordnetes Gefäß (5) mit einem dezentral im Gefäßboden (5.2) auf der Seite des Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens angeordneten Tiefpunkt (8.2) aufweist.
 
4. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-3, die in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine zweite Gruppe (9.2) aus drei benachbarten Gefäßen (5) umfassend ein Gefäß (5) mit einem Tiefpunkt (8.1) im Zentrum des Gefäßbodens (5.2) und auf beiden Seiten daneben angeordneten Gefäße (5) mit jeweils einem dezentral auf der Seite des Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum angeordneten Tiefpunkt (8.2) aufweist.
 
5. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine dritte Gruppe (9.3) aus zwei benachbarten Gefäßen (5) mit jeweils einem dezentralen Tiefpunkt (8.2) im Gefäßboden (5.2) umfasst, die neben einer ersten Gruppe (9.1) aus zwei Gefäßen (5) in einer benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet ist.
 
6. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-5, die in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine vierte Gruppe (9.4) aus drei benachbarten Gefäßen (5) mit jeweils einem dezentral im Gefäßboden (5.2) angeordneten Tiefpunkt (8.2) umfasst, die neben einer zweiten Gruppe (9.2) aus drei Gefäßen (5) in einer benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet ist.
 
7. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-6, bei der die Gefäße (5) oben mit der Platte (3) verbunden sind und von der Unterseite der Platte nach unten vorstehen.
 
8. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-7, die eine vom äußeren Rand der Platte (3) nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand (4) aufweist, die gemeinsam mit der Platte (3) einen Rahmen (2) bildet.
 
9. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-8, bei der die Öffnungen (6) kreisrund, elliptisch oder rechteckig sind
 
10. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-9, bei der die Gefäße (5) eine nach unten sich verjüngende Form aufweisen
 
11. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-10, bei der die Gefäße (5) zumindest in einem Gefäßabschnitt (5.1) kegelförmig oder pyramidenförmig sind.
 
12. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-11, bei der die Gefäße (5) einen schalenförmigen, kegelförmigen oder pyramidenförmigen Gefäßboden (5.2) aufweisen.
 
13. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-12, bei der die Gefäße (5) ein Volumen von jeweils 0,5, 1,0, 1,2, 1,5, 1,8, 2,0 oder 2,5 mL aufweisen.
 
14. Mikroplatte noch einen der Ansprüche 1-13, die aus einem einzigen Kunststoff oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt ist, wobei gegebenenfalls der Rahmen (2) aus einem anderen Kunststoff als die Gefäße (5) besteht.
 
15. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-14, die spritzgegossen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht