[0001] Die Erfindung betrifft eine Mikroplatte, auch Mikrotiterplatte, Mikrotestplatte oder
Multiwellplatte genannt.
[0002] Mikroplatten werden insbesondere in wissenschaftlichen und industriellen Laboren
mit medizinischen, molekularbiologischen und pharmazeutischen Anwendungsgebieten für
die unterschiedlichsten mikrobiologischen, zellbiologischen und immunologischen Arbeitsgänge
benutzt. Beispielsweise finden Mikroplatten Anwendung in der PCR und der Züchtung
von Mikroorganismen oder Zellen.
[0003] Mikroplatten haben einen Rahmen mit einer Vielzahl Gefäßen (Wells) zur Aufnahme von
Probenflüssigkeit. Bekannt sind Ausführungsarten, bei denen die Gefäße als Vertiefungen
in einem insgesamt plattenförmigen Rahmen ausgebildet sind. Bei anderen Ausführungsarten
sind die Gefäße oben mit einer Platte des Rahmens verbunden, stehen von der Unterseite
der Platte nach unten vor und weisen an der Oberseite der Platte eine Öffnung auf.
Der äußere Rand der Platte ist mit einer nach unten vorstehenden, umlaufenden Seitenwand
des Rahmens verbunden. Zum Aufeinanderstapeln weisen die Seitenwände bekannter Mikroplatten
am unteren Rand eine Erweiterung auf, mit der sie auf die Oberseite einer weiteren
Mikroplatte aufsetzbar sind. Mikroplatten mit großen Gefäßen und dementsprechend hohen
Seitenwänden werden auch als Deepwell-Platten bezeichnet.
[0004] Mikroplatten sind durch die Standards der ANSI/SLAS für Mikroplatten insbesondere
hinsichtlich der Grundfläche (Footprint) und der Anordnung der Gefäße bei Mikroplatten
mit 96, 384 und 1536 Gefäßen standardisiert. Besonders verbreitet sind Mikroplatten
mit 96 Gefäßen, bei denen die Gefäße in den acht Reihen und zwölf Spalten jeweils
einen Abstand von 9 mm voneinander aufweisen. Hierbei handelt es sich um den Abstand
des Zentrums eines Gefäßes vom Zentrum eines in derselben Reihe oder Spalte benachbarten
Gefäßes.
[0005] Zum gleichzeitigen Einfüllen von Probenflüssigkeit in mehrere Gefäße bzw. gleichzeitigen
Entnehmen von Probenflüssigkeit aus mehreren Gefäßen sind Mehrkanalpipetten bekannt,
die mehrere parallele Zapfen zum gleichzeitigen Aufklemmen von mehreren Pipettenspitzen
aufweisen. Besonders verbreitet sind Mehrkanalpipetten mit acht oder zwölf Kanälen,
bei denen der Abstand von Zapfen zu Zapfen 9 mm beträgt. Mit diesen Mehrkanalpipetten
können gleichzeitig acht oder zwölf Gefäße einer Mikroplatte mit 96 Gefäßen befüllt
oder entleert werden.
[0006] Bekannt sind auch Mikroplatten und Deepwell-Platten mit 48 Gefäßen in sechs Reihen
und acht Spalten, die beispielsweise für Zellkulturen verwendet werden. Diese Mikroplatten
werden mit derselben Grundfläche bzw. Länge und Breite wie die Mikroplatten mit 96
Gefäßen gemäß den Standards der ANSI/SLAS für Mikroplatten angeboten. Der Abstand
von Gefäß zu Gefäß der Mikroplatten mit 48 Gefäßen beträgt in den Reihen und Spalten
jeweils 12 mm, sodass diese Mikroplatten nicht mit den Mehrkanalpipetten mit einem
Abstand der benachbarten Zapfen von 9 mm bearbeitet werden können. Dementsprechend
werden diese Mikroplatten entweder aufwendig mit Einkanalpipetten oder mit speziellen
Mehrkanalpipetten bearbeitet, bei denen der Abstand benachbarter Zapfen einstellbar
ist.
[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Mikroplatte mit 48
Gefäßen zur Verfügung zu stellen, die leichter befüllt und entleert werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Mikroplatte gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsarten
der Mikroplatte sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung
angegeben.
[0009] Die erfindungsgemäße Mikroplatte umfasst
- eine Platte,
- 48 Gefäße, die jeweils mit der Platte verbunden oder einstückig mit dieser ausgebildet
sind, an der Oberseite der Platte eine Öffnung aufweisen und in Reihen und Spalten
mit einem Abstand zwischen den Zentren der Öffnungen benachbarter Gefäße von 12 mm
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Gefäße jeweils einen Gefäßboden mit einem Tiefpunkt an der Innenseite aufweisen,
wobei die Tiefpunkte benachbarter Gefäße in den Reihen und/oder in den Spalten einen
Abstand voneinander von 9 mm oder von 18 mm aufweisen.
[0010] Dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Mikroplatte die Tiefpunkte der Gefäßböden
benachbarter Gefäße in den Reihen und/oder in den Spalten einen Abstand von 9 mm oder
von 18 mm voneinander haben, können gleichzeitig sämtliche Gefäße in jeder Reihe oder
Spalte mittels der verbreiteten Mehrkanalpipetten mit acht oder zwölf Kanälen und
einem Abstand von Zapfen zu Zapfen von 9 mm bearbeitet werden. Der Abstand der benachbarten
Gefäße voneinander von 12 mm ermöglicht nämlich, die Tiefpunkte der Gefäßböden sämtlicher
Gefäße so zu positionieren, dass diese einen Abstand von 9 mm oder von 18 mm zueinander
aufweisen, sodass auf jeden Tiefpunkt ein Zapfen einer Mehrkanalpipette ausgerichtet
werden kann. Dabei werden nur auf diejenigen Zapfen der Mehrkanalpipette Pipettenspitzen
aufgeklemmt, die gleichzeitig auf Tiefpunkte von Gefäßboden der Gefäße in den Reihen
oder Spalten der Mikroplatte ausgerichtet werden können. Keine Pipettenspitzen werden
die Zapfen der Mehrkanalpipette aufgeklemmt, die beim Pipettieren auf die Mitte zwischen
Tiefpunkten benachbarter Gefäßböden mit einem Abstand von 18 mm ausgerichtet werden.
Auf diese Weise können mittels der Mehrkanalpipette die Pipettenspitzen an die Tiefpunkte
sämtlicher Gefäße herangeführt werden, sodass die Probenflüssigkeit nahezu vollständig
aus den Gefäßen entnommen werden kann.
[0011] Gemäß einer Ausführungsart der Erfindung umfasst. die Mikroplatte Gefäße mit dem
Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens und Gefäße mit dezentral im Gefäßboden angeordneten
Tiefpunkt. Dies ermöglicht eine Positionierung der Tiefpunkte sämtlicher Gefäße so,
dass in den Reihen und Spalten der Abstand zwischen den Tiefpunkten benachbarter Gefäße
9 mm oderl8 mm beträgt.
[0012] Nachfolgend sind Ausführungsarten der Mikroplatte beschrieben, bei denen diese in
mindestens einer Reihe und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine erste,
zweite, dritte oder vierte Gruppe aus zwei oder drei Gefäßen aufweist, wobei in der
jeweiligen Gruppe die Tiefpunkte der Gefäßböden benachbarter Gefäße einen Abstand
von 9 mm voneinander haben. Die gesamte Anordnung der Gefäße der Mikroplatte kann
aus den nachfolgend beschriebenen Gruppen zusammengesetzt werden.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe
und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine erste Gruppe aus zwei Gefäßen
umfassend ein Gefäß mit einem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens und ein auf einer
Seite daneben angeordnetes Gefäß mit einem dezentral im Gefäßboden auf der Seite des
Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens angeordneten Tiefpunkt auf.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe
und/oder mindestens einer Spalte mindestens eine zweite Gruppe aus drei Gefäßen umfassend
ein Gefäß mit einem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens und auf beiden Seiten daneben
angeordneten Gefäße mit jeweils einem dezentral auf der Seite des Gefäßes mit dem
Tiefpunkt im Zentrum angeordneten Tiefpunkt auf.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe
und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine dritte Gruppe aus zwei benachbarten
Gefäßen mit jeweils einem dezentralen Tiefpunkt im Gefäßboden auf, die neben einer
ersten Gruppe aus zwei Gefäßen in einer benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet
ist. Hierdurch können zwischen benachbarten Gefäßen der ersten und der dritten Gruppe
in verschiedenen Reihen oder Spalten Abstände der Tiefpunkte benachbarter Gefäße von
9 mm verwirklicht werden
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte in mindestens einer Reihe
und/oder in mindestens einer Spalte mindestens eine vierte Gruppe aus drei benachbarten
Gefäßen mit jeweils einem dezentral im Gefäßboden angeordneten Tiefpunkt auf, die
neben einer zweiten Gruppe aus drei Gefäßen in einer benachbarten Reihe oder Spalte
angeordnet ist. Hierdurch können zwischen benachbarten Gefäßen der zweiten und der
vierten Gruppe in verschiedenen Reihen oder Spalten Abstände der Tiefpunkte benachbarter
Gefäße von 9 mm verwirklicht werden.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Gefäße oben mit der Platte verbunden
und stehen von der Unterseite der Platte nach unten vor. Hierdurch kann die Mikroplatte
materialsparend hergestellt werden und können Gefäße mit großen Volumen verwirklicht
werden. Die Erfindung bezieht aber auch Ausführungsarten ein, bei denen die Gefäße
als Vertiefungen in einer kompakten Platte ausgebildet sind.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Mikroplatte eine vom äußeren Rand der
Platte nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand auf, die gemeinsam mit der Platte
einen Rahmen bildet. Die Seitenwand kann weiter als die Gefäße von der Unterseite
der Platte nach unten vorstehen oder weniger weit als die Gefäße von der Unterseite
der Platte nach unten vorstehen. Die Seitenwand kann die Mikroplatte stabilisieren
bzw. Verformungen der Mikroplatte verhindern. Die Seitenwand kann zum Greifen der
Mikroplatte beispielsweise durch einen Laborautomaten, zum Aufsetzen der Mikroplatte
auf einen Untergrund oder zum Stapeln der Mikroplatte dienen.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Seitenwand an ihren vier Seiten nach
außen geneigt, sodass die Seitenwand eine sich nach Unten erweiternde Form aufweist.
Die nach außen geneigte Seitenwand ist vorteilhaft für die Herstellung der Mikroplatte
durch Spritzgießen, da sie die Entformungskräfte verringert. Zudem kann durch die
nach außengeneigte Seitenwand das Aufeinanderstapeln von Mikroplatten erleichtert
werden.
[0020] Die Erfindung bezieht aber auch Ausführungsarten ein, bei denen vom äußeren Rand
der Platte keine Seitenwand nach unten vorsteht und der Rahmen der Mikroplatte nur
durch die Platte gebildet wird.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Öffnungen kreisrund, elliptisch oder
rechteckig, insbesondere quadratisch. Gefäße mit rechteckigen Öffnungen können besonders
große Volumen aufweisen. Gefäße mit kreisrunden oder elliptischen Öffnungen können
Vorteile bei der Herstellung und beim Aufeinanderstapeln baugleicher Mikroplatten
haben.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Gefäße eine nach unten sich verjüngende
Form auf. Hierdurch können die Entformungskräfte beim Spritzgießen geringgehalten
und ein Aufeinanderstapeln baugleicher Mikroplatten mit ineinandergreifenden Gefäßen
ermöglicht werden.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Gefäße zumindest in einem Gefäßabschnitt
kegelförmig oder pyramidenförmig. Hierdurch können Gefäße mit kreisrundem, elliptischem
oder rechteckigem Querschnitt mit einer nach unten sich verjüngenden Form verwirklicht
werden.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Gefäße schalenförmigen, kegelförmigen
oder pyramidenförmigen Gefäßboden auf. Gefäße mit kreisrundem, elliptischem oder rechteckigem
Querschnitt können mit einem schalenförmigen Gefäßboden, Gefäße mit einem kreisrunden
oder elliptischen Querschnitt mit einem kegelförmigen Gefäßboden und Gefäße mit einem
mehreckigen Querschnitt mit einem pyramidenförmigen Gefäßboden versehen werden. Bei
einem Gefäßboden mit einem zentralen Tiefpunkt ist der schalenförmige Gefäßboden beispielsweise
kugelschalenförmig, hat der kegelförmige Gefäßboden die Form eines geraden Kegels
und der pyramidenförmige Gefäßboden die Form einer geraden Pyramide. Bei einem Gefäßboden
mit einem dezentralen Tiefpunkt ist der schalenförmige Gefäßboden unsymmetrisch mit
einem Tiefpunkt außerhalb des Zentrums, hat der kegelförmige Gefäßboden die Form eines
schiefen Kegels und der pyramidenförmige Gefäßboden die Form einer schiefen Pyramide.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsart haben die Gefäße ein Volumen von jeweils 0,5,
1,0, 1,2, 1,5, 1,8, 2,0 oder 2,5 mL.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Mikroplatte aus einem einzigen Kunststoff
oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt, wobei gegebenenfalls der Rahmen aus einem
anderen Kunststoff als die Gefäße besteht. Beispielsweise ist die Mikroplatte insgesamt
aus Polystyrol, Polycarbonat oder Polypropylen hergestellt oder besteht der Rahmen
aus Polycarbonat und die Gefäße aus Polypropylen, Silikon oder Flüssig-Silikonkautschuk.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Mikroplatte spritzgegossen.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Mikroplatte mit 48 Gefäßen in einer Perspektivansicht schräg von oben;
Fig.2 dieselbe Mikroplatte in einer Perspektivansicht schräg von unten.
[0029] In dieser Anmeldung beziehen sich die Angaben "horizontal" und "vertikal" sowie "oben"
und "unten" auf eine Anordnung der Mikroplatte mit dem von der Platte abgewandten
Rand der Seitenwand auf einem horizontalen Untergrund.
[0030] Gemäß Fig. 1 umfasst eine Mikroplatte 1 einen Rahmen 2 mit einer rechteckigen Platte
3 und einer vom äußeren Rand der Platte 3 nach unten vorstehenden, umlaufenden Seitenwand
4 mit vier Seiten 4.1-4.4.
[0031] In der Platte 3 sind 48 Gefäße 5 in sechs Reihen und acht Spalten angeordnet, die
oben mit der Platte 3 verbunden sind, von der Unterseite der Platte 3 nach unten vorstehen
und an der Oberseite der Platte 3 eine kreisrunde Öffnung 6 aufweisen. Jede Öffnung
6 ist von einer kleinen Einfassung 7 umgeben, die von der Oberseite der Platte 3 nach
oben vorsteht.
[0032] Die Seitenwand 4 steht nach unten etwas weiter als die Gefäße 5 von der Platte 3
vor.
[0033] Aus den Gefäßen 5 gebildete Reihen sind an einem schmalen Rand der Platte 3 durch
Buchstaben gekennzeichnet. Aus den Gefäßen 5 gebildete Spalten sind an einem langen
Rand der Platte durch Ziffern gekennzeichnet. Die Gefäße 5 weisen eine nach unten
sich verjüngende Form auf. Sie haben einen kegelförmigen Gefäßabschnitt 5.1 mit nach
unten sich verringerndem Durchmesser und einen nach unten gewölbten, schalenförmigen
Gefäßboden 5.2.
[0034] Jeder Gefäßboden 5.2 weist einen Tiefpunkt 8 auf. Die Mikroplatte 1 umfasst Gefäße
5 mit einem zentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.1 und Gefäße 5 mit
einem dezentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.2.
[0035] Die Gefäße 5 sind in vier verschiedenen Gruppen 9 angeordnet:
Eine erste Gruppe 9.1 umfasst zwei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte
Gefäße 5, von denen, dass eine Gefäß 5 einen zentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten
Tiefpunkt 8.1 und das andere Gefäß 5 einen auf der Seite des einen Gefäßes 5 angeordneten
dezentralen Tiefpunkt 8.2 aufweist. In der Fig.2 sind erste Gruppen 9.1 beispielsweise
am linken Ende der unteren Zeile und am unteren Ende der linken Spalte gezeigt.
[0036] Eine zweite Gruppe 9.2 umfasst drei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte
Gefäße 5, von denen ein mittleres Gefäß 5 einen zentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten
Tiefpunkt 8.1 und die beiden äußeren Gefäße 5 auf den beiden Seiten des mittleren
Gefäßes 5 jeweils einen dezentral im Gefäßboden 5.2 auf der Seite des mittleren Gefäßes
5 angeordneten Tiefpunkt 8.2 aufweisen. In der Fig.2 sind zweite Gruppen 9.2 beispielsweise
rechts neben der oben angesprochenen ersten Gruppe 9.1 in der unteren Zeile und oberhalb
der oben angesprochenen ersten Gruppe 9.1 in der linken Spalte angeordnet.
[0037] Eine dritte Gruppe 9.3 umfasst zwei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte
Gefäße 5, die beide einen dezentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt 8.2 aufweisen
und neben einer ersten Gruppe 9.1 angeordnet sind. Dabei sind die Tiefpunkte 8.2 der
dritten Gruppe 9.3 auf der Seite der ersten Gruppe 9.1 angeordnet und mit den Tiefpunkten
8.1 und 8.2 der ersten Gruppe 9.1 jeweils auf einer gemeinsamen Achse 10.1, 10.2 angeordnet,
die parallel zu den Zeilen oder Spalten verläuft. In der Fig.2 sind dritte Gruppen
9.3 beispielsweise links in der zweiten Zeile von unten und unten in der zweiten Spalte
von links gezeigt.
[0038] Eine vierte Gruppe 9.4 umfasst drei in derselben Reihe oder Spalte angeordnete benachbarte
Gefäße 5, von denen jedes einen dezentral im Gefäßboden 5.2 angeordneten Tiefpunkt
8.2 aufweist. Die vierte Gruppe 9.4 ist neben einer zweiten Gruppe 9.2 einer benachbarten
Reihe oder Spalte angeordnet. Dabei sind die dezentralen Tiefpunkte 8.2 der Gefäße
5 der vierten Gruppe 9.4 auf der Seite der Gefäße 5 der zweiten Gruppe 9.2 angeordnet.
Die Tiefpunkte 8.1, 8.2 benachbarter Gefäße aus den beiden Gruppen 9.2, 9.4 sind jeweils
auf einer gemeinsamen Achse 10.1, 10.2 angeordnet, die parallel zu den Reihen oder
Spalten verläuft. In der Fig.2 sind vierte Gruppen 9.4 beispielsweise in der zweiten
Reihe von unten neben der oben angesprochenen zweiten Gruppe 9.2 in der unteren Reihe
und in der zweiten Spalte von links neben der oben angesprochenen zweiten Gruppe 9.2
in der linken Spalte angeordnet.
[0039] In den Gruppen 9.1-9.4 weisen die Tiefpunkte 8.1, 8.2 der benachbarten Gefäße 5 jeweils
einen Abstand von 9 mm voneinander auf. Die Tiefpunkte 8.1, 8.2 der benachbarten Gefäße
in den wie vorstehend erläutert nebeneinander angeordneten ersten und dritten Gruppen
9.1, 9.3 und zweiten und vierten Gruppen 9.2, 9.4 weisen ebenfalls einen Abstand von
9 mm voneinander auf.
[0040] In der untersten Zeile folgen von links nach rechts eine erste Gruppe 9.1 und zwei
zweite Gruppen 9.2 aufeinander. In der zweiten Zeile von unten folgen von links nach
rechts eine dritte Gruppe 9.3 und zwei vierte Gruppen 9.4 jeweils mit Ausrichtung
der Tiefpunkte 8.2 nach unten aufeinander. In der dritten Zeile von unten folgen von
links nach rechts eine dritte Gruppe 9.3 und zwei vierte Gruppen 9.4 jeweils mit Ausrichtung
der Tiefpunkte 8.2 nach oben aufeinander. In den drei Zeilen darüber sind die Gefäße
5 genau wie in den unteren drei Zeilen angeordnet.
[0041] Hierdurch wird erreicht, dass ein Teil der Zapfen einer Mehrkanalpipette mit zwölf
oder acht Kanälen und einem Abstand von 9 mm von Zapfen zu Zapfen auf die Tiefpunkte
8.1, 8.2 sämtlicher Gefäße 5 in einer Reihe oder Spalte der Mikroplatte 1 ausgerichtet
werden kann. Dabei werden nur die Zapfen der Mehrkanalpipette mit Pipettenspitzen
versehen, die gleichzeitig in die Tiefpunkte 8.1, 8.2 der Gefäße 5 einer Reihe oder
Spalte eingeführt werden können.
1. Mikroplatte umfassend
• eine Platte (3),
• 48 Gefäße (5), die jeweils mit der Platte (3) verbunden oder einstückig mit dieser
ausgebildet sind, an der Oberseite der Platte eine Öffnung (6) aufweisen und in Reihen
und Spalten mit einem Abstand zwischen den Zentren der Öffnungen benachbarter Gefäße
(5) von 12 mm angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die Gefäße jeweils einen Gefäßboden (5.2) mit einem Tiefpunkt (8) an der Innenseite
aufweisen, wobei die Tiefpunkte (8) benachbarter Gefäße (5) in den Reihen und/oder
in den Spalten einen Abstand voneinander von 9 mm oder von 18 mm aufweisen.
2. Mikroplatte nach Anspruch 1, die Gefäße (5) mit dem Tiefpunkt (8.1) im Zentrum des
Gefäßbodens (5.2) und Gefäße (5) mit dezentral im Gefäßboden (5.2) angeordneten Tiefpunkt
(8.2) umfasst.
3. Mikroplatte nach Anspruch 1 oder 2, die in mindestens einer Reihe und/oder in mindestens
einer Spalte mindestens eine erste Gruppe (9.1) aus zwei benachbarten Gefäßen (5)
umfassend ein Gefäß mit einem Tiefpunkt (8.1) im Zentrum des Gefäßbodens (5.2) und
ein auf einer Seite daneben angeordnetes Gefäß (5) mit einem dezentral im Gefäßboden
(5.2) auf der Seite des Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum des Gefäßbodens angeordneten
Tiefpunkt (8.2) aufweist.
4. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-3, die in mindestens einer Reihe und/oder in
mindestens einer Spalte mindestens eine zweite Gruppe (9.2) aus drei benachbarten
Gefäßen (5) umfassend ein Gefäß (5) mit einem Tiefpunkt (8.1) im Zentrum des Gefäßbodens
(5.2) und auf beiden Seiten daneben angeordneten Gefäße (5) mit jeweils einem dezentral
auf der Seite des Gefäßes mit dem Tiefpunkt im Zentrum angeordneten Tiefpunkt (8.2)
aufweist.
5. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die in mindestens einer Reihe und/oder
in mindestens einer Spalte mindestens eine dritte Gruppe (9.3) aus zwei benachbarten
Gefäßen (5) mit jeweils einem dezentralen Tiefpunkt (8.2) im Gefäßboden (5.2) umfasst,
die neben einer ersten Gruppe (9.1) aus zwei Gefäßen (5) in einer benachbarten Reihe
oder Spalte angeordnet ist.
6. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-5, die in mindestens einer Reihe und/oder in
mindestens einer Spalte mindestens eine vierte Gruppe (9.4) aus drei benachbarten
Gefäßen (5) mit jeweils einem dezentral im Gefäßboden (5.2) angeordneten Tiefpunkt
(8.2) umfasst, die neben einer zweiten Gruppe (9.2) aus drei Gefäßen (5) in einer
benachbarten Reihe oder Spalte angeordnet ist.
7. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-6, bei der die Gefäße (5) oben mit der Platte
(3) verbunden sind und von der Unterseite der Platte nach unten vorstehen.
8. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-7, die eine vom äußeren Rand der Platte (3)
nach unten vorstehende, umlaufende Seitenwand (4) aufweist, die gemeinsam mit der
Platte (3) einen Rahmen (2) bildet.
9. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-8, bei der die Öffnungen (6) kreisrund, elliptisch
oder rechteckig sind
10. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-9, bei der die Gefäße (5) eine nach unten sich
verjüngende Form aufweisen
11. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-10, bei der die Gefäße (5) zumindest in einem
Gefäßabschnitt (5.1) kegelförmig oder pyramidenförmig sind.
12. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-11, bei der die Gefäße (5) einen schalenförmigen,
kegelförmigen oder pyramidenförmigen Gefäßboden (5.2) aufweisen.
13. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-12, bei der die Gefäße (5) ein Volumen von
jeweils 0,5, 1,0, 1,2, 1,5, 1,8, 2,0 oder 2,5 mL aufweisen.
14. Mikroplatte noch einen der Ansprüche 1-13, die aus einem einzigen Kunststoff oder
aus mehreren Kunststoffen hergestellt ist, wobei gegebenenfalls der Rahmen (2) aus
einem anderen Kunststoff als die Gefäße (5) besteht.
15. Mikroplatte nach einem der Ansprüche 1-14, die spritzgegossen ist.