[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen verkleideter Betonelemente in
einem Schalungsrahmen auf einem Fertigungstisch, bei dem Verkleidungsplatten zunächst
auf einen Fertigungstisch unter Freilassen von Fugen zwischen jeweils benachbarten
Verkleidungsplatten aufgelegt werden.
[0002] Das erteilte Patent
EP 2 418 058 B1 des Erfinders beschreibt ein Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Betonelemente,
bei dem Verkleidungsplatten unter Freilassung von Fugen nebeneinander in einen Schalungsrahmen
auf einem Fertigungstisch eingelegt werden, worauf eine Betonschicht auf die Verkleidungsplatten
aufgebracht wird, wobei auf den Fertigungstisch zunächst eine Vergussmasse in Streifen
aufgebracht wird, deren Position dem Raster der Fugen entspricht, worauf die Verkleidungsplatten
so eingelegt werden, dass sich deren Ränder allseitig in die aus der Vergussmasse
bestehenden Streifen eindrücken, wonach die Betonschicht aufgebracht wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, das Verfahren zum Herstellen verkleideter Betonelemente
in einem Schalungsrahmen auf einem Fertigungstisch derart weiterzubilden, dass es
in möglichst kostengünstiger und nachhaltiger Weise durchgeführt werden kann.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen verkleideter Betonelemente
in einem Schalungsrahmen auf einem Fertigungstisch, aufweisend die Schritte:
- Auflegen von Verkleidungsplatten auf einen Fertigungstisch unter Freilassen von Fugen
zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsplatten,
- anschließendes Füllen der Fugen mit einem Füllmaterial,
- anschließendes Aufbringen von Frischbeton auf die Lage, welche die Verkleidungsplatten
und die mit dem Füllmaterial ausgefüllten Fugen umfasst,
- nach einem Aushärten des Frischbetons zu Festbeton, Entnehmen des mit den Verkleidungsplatten
verkleideten Betonelements von dem Fertigungstisch, und
- Entfernen des Füllmaterials aus den Fugen von der dem Festbeton gegenüberliegenden
Seite der Verkleidungsplatten.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Verkleidungsplatten zunächst lose,
d.h. ohne besondere Matrizen oder Dichtungsstreifen, auf den ebenen Fertigungstisch
aufgelegt. Die Verkleidungsplatten werden nebeneinander und/oder übereinander, vorzugsweise
in gleichmäßigen Spaltabständen voneinander getrennt auf den Fertigungstisch aufgelegt.
Die Verkleidungsplatten können in Zeilen und/oder Spalten, auch versetzt zueinander
angeordnet werden.
[0006] Die Verkleidungsplatten können beispielsweise Klinkerriemchen, Fliesen, Ziegel bzw.
Ziegelriemchen oder Natursteinplatten, wie beispielsweise Granitplatten oder Marmorplatten
sein. Die Verkleidungsplatten können beliebige Größen aufweisen. Je nach Art der Verkleidungsplatten
können die gewünschten bzw. benötigten Fugen in ihren Breiten bestimmt werden. Die
Verkleidungsplatten können entweder manuell auf den Fertigungstisch aufgelegt werden
oder automatisiert, beispielsweise mittels eines Roboters automatisch auf den Fertigungstisch
aufgelegt werden.
[0007] Nachdem die Verkleidungsplatten in der gewünschten Anordnung und mit den gewünschten
Fugenspalten auf den Fertigungstisch aufgelegt wurden, werden erfindungsgemäß die
Fugen mit einem Füllmaterial befüllt. Die Fugen können entweder vollständig mit Füllmaterial
befüllt werden oder nur zum Teil mit Füllmaterial befüllt werden. So kann es insbesondere
zweckmäßig sein, die Fugen lediglich zu ca. 50% in der Höhe zu befüllen und die jeweilige
obere Hälfte der Fugen zunächst freizulassen.
[0008] Nachdem die Verkleidungsplatten auf den Fertigungstisch ausgelegt und die Fugen mit
dem Füllmaterial befüllt wurden, kann anschließend Frischbeton auf diese aus Verkleidungsplatten
und Füllmaterial bestehende Lage aufgebracht werden. Zur Formgebung des Betonelements
wird dabei auf den Fertigungstisch ein Schalungsrahmen aufgelegt. Der Schalungsrahmen
gibt die äußere Kontur des herzustellenden Betonelements vor. Der Schalungsrahmen
kann mehrere gerade ausgebildete Schalungsträger aufweisen, die in Form eines Rechteckes
oder eines Quadrats oder eine sonstigen geometrischen Grundform zusammengesetzt werden.
Der Schalungsrahmen ist jedenfalls auf den Fertigungstisch aufzusetzen, bevor der
Frischbeton auf die aus Verkleidungsplatten und Füllmaterial bestehende Lage aufgebracht
wird. Der Schalungsrahmen kann beispielsweise zuerst auf den Fertigungstisch aufgesetzt
werden und die Verkleidungsplatten und das Füllmaterial danach in den vom Schalungsrahmen
eingerahmten Teil des Fertigungstischs eingelegt werden. Alternativ können die Verkleidungsplatten
zuerst auf den Fertigungstisch aufgelegt werden und der Schalungsrahmen danach über
die Verkleidungsplatten hinweg auf den Fertigungstisch aufgesetzt werden. Eventuell
verwendete winkelförmige Verkleidungsrandelemente können vorzugsweise eingesetzt werden,
nachdem der Schalungsrahmen auf den Fertigungstisch aufgesetzt ist.
[0009] Wenn der Frischbeton auf die aus Verkleidungsplatten und Füllmaterial bestehende
Lage aufgebracht wird, ist durch das in den Fugen vorhandene Füllmaterial verhindert,
dass Frischbeton vollständig in die Fugen bis an die Sichtseite des verkleideten Betonelements
eindringt. Wenn die Fugen vollständig mit Füllmaterial befüllt sind, dringt überhaupt
kein Frischbeton in die Fugen ein. Die Verkleidungsplatten verbinden sich in einer
solchen Ausgestaltung mit dem Frischbeton bzw. dem Festbeton lediglich an ihren Rückseiten,
was ausreichend sein kann, um die Verkleidungsplatten dauerhaft und zuverlässig mit
dem Betonelement zu verbinden. Die Verkleidungsplatten können auf ihren Rückseiten,
d.h. auf der von der Sichtseite gegenüberliegenden Seite beispielsweise Vertiefungen,
Rillen oder Vorsprünge aufweisen, um eine sichere und dauerhafte Verbindung zu dem
Betonelement sicherzustellen.
[0010] In einer alternativen Ausführung können die Fugen lediglich teilweise mit Füllmaterial
befüllt werden. Dies bedeutet, dass die Fugen nicht vollständig über ihre gesamte
Höhe bis an die rückseitigen Kanten der Verkleidungsplatten befüllt werden, sondern
lediglich in einer Teilhöhe befüllt werden. Beispielsweise können die Fugen nur zu
50% befüllt werden. Dies hat zur Folge, dass bei dem anschließenden Aufbringen des
Frischbetons auf die Lage von Verkleidungsplatten und Füllmaterial, der Frischbeton
auch teilweise in die Fugen eindringen kann. Dadurch kann der Frischbeton die Verkleidungsplatten
an den rückseitigen Kanten umlaufen und sich randseitig mit den Verkleidungsplatten
verbinden. Dies kann die Dauerhaftigkeit und die Sicherheit der Verbindung der Verkleidungsplatten
zu dem Betonelement erhöhen.
[0011] Nachdem der Frischbeton innerhalb des Schalungsrahmens zu Festbeton ausgehärtet ist,
kann das mit den Verkleidungsplatten verkleidete Betonelement von dem Fertigungstisch
abgenommen werden. Auch der Schalungsrahmen wird von dem erhärteten, verkleideten
Betonelement entfernt. Die Verkleidungsplatten sind nun mit den gewünschten Fugenabständen
mit dem Betonelement dauerhaft verbunden.
[0012] Nachdem das gefertigte verkleidete Betonelement von dem Fertigungstisch abgenommen
ist, werden die jeweiligen Fugen zwischen den Verkleidungsplatten auf der Sichtseite
der Verkleidungsplatten zugänglich. Nun wird das eingangs in die Fugen eingefüllte
Füllmaterial wieder aus den Fugen entfernt.
[0013] Das Füllmaterial sollte demgemäß aus einem Werkstoff bzw. aus einem Werkstoffgemisch
bestehen, dass sich weder mit den Verkleidungsplatten noch mit dem Festbeton dauerhaft
verbindet. Das Füllmaterial sollte auch für eine Wiederaufbereitung geeignet sein,
so dass es bei einer folgenden Herstellung eines weiteren verkleideten Betonelements
wiederverwendet werden kann.
[0014] Erfindungsgemäß kann das Füllmaterial insbesondere einen körnigen Feststoff und ein
Bindemittel umfassen.
[0015] Der körnige Feststoff kann beispielsweise Sand, insbesondere Quarzsand sein. Gegebenenfalls
können aber auch andere körnige Feststoffe verwendet werden, wie beispielsweise ein
Kunststoffgranulat oder organisches Granulat.
[0016] Das Bindemittel sollte ausgebildet sein, um den körnigen Feststoff zumindest so weit
zu stabilisieren, dass der körnige Feststoff, wenn er in die Fugen eingebracht ist,
das Eindringen von Frischbeton zu verhindern vermag und während des Aufbringens des
Frischbetons nicht in unerwünschter Weise selbst aus den Fugen ausgespült wird. Es
hat sich gezeigt, dass bereits eine geringfügige Benetzung des körnigen Feststoffs
mit Wasser bereits ausreichend sein kann. Alternativ kann das Bindemittel beispielsweise
ein in der Betonfertigung als Betonzusatzmittel an sich bekannter Verzögerer sein.
Solche Verzögerer sind beispielsweise in der Norm DIN EN 934-2 erläutert.
[0017] Die Fugen können zunächst mit trockenem körnigen Feststoff befüllt werden und anschließend
mit dem Bindemittel benetzt werden. In einem ersten Schritt können die Fugen also
mit dem trockenem körnigen Feststoff befüllt werden. Zum Befüllen der Fugen kann es
insoweit vorteilhaft sein zunächst trockenen körnigen Feststoff in die Fugen einzufüllen,
da dieser leicht rieselt und somit einfacher in die Fugen eingetragen werden kann
als nasser körniger Feststoff. Nachdem der trockene körnige Feststoff eingefüllt ist,
kann in einem zweiten Schritt ein Benetzen mit dem Bindemittel erfolgen.
[0018] Ein trockenes Befüllen mit körnigem Feststoff und das Benetzen des in die Fuge eingefüllten
körnigen Feststoffs mit dem Bindemittel kann unmittelbar nacheinander erfolgen. Wenn
das Füllen der Fugen automatisiert durchgeführt wird, kann beispielsweise ein Roboter
zwei verschiedene Werkzeug gleichzeitig führen, wobei das erste Werkzeug eine Austragsdüse
umfasst, über welche zuerst der trockene körnige Feststoff in die Fuge automatisch
eingebracht wird und in Bewegungsrichtung unmittelbar hinter der Austragsdüse das
zweite Werkzeug angeordnet ist, welches der Roboter gleichzeitig führt, und welches
beispielsweise eine Sprühdüse umfasst, über die das Bindemittel in den mit trockenen
körnigen Feststoff befüllte Fuge eingesprüht wird.
[0019] Die Fugen können einschichtig oder mehrschichtig mit körnigem Feststoff und/oder
Bindemittel befüllt werden. Bei einem mehrschichtigen Befüllen kann beispielsweise
zunächst eine tiefe Schicht von trockenem körnigen Feststoff in die jeweilige Fuge
eingebracht werden. Anschließend kann beispielsweise eine zweite, mittlere Schicht
in die jeweilige Fuge eingebracht werden, welche befeuchteten körnigen Feststoff umfasst.
Abschließend im Sinne einer dritten Schicht kann dann zusätzlich nur ein Bindemittel
aufgetragen werden.
[0020] Im Rahmen eines einschichtigen Eintrags kann eine Mischung aus körnigem Feststoff
und Bindemittel in einem Arbeitsgang in die Fugen eingetragen werden.
[0021] In einer Weiterbildung des Verfahrens können nach einem Aufsetzen eines Schalungsrahmens
auf den Fertigungstisch winkelförmige Verkleidungsrandelemente mit einer ersten Außenfläche
des einen Schenkels des jeweiligen Verkleidungsrandelements auf den Fertigungstisch
aufgelegt werden und zwar derart, dass eine zweite Außenfläche des anderen Schenkels
des jeweiligen Verkleidungsrandelements bündig an wenigstens eine Innenwand des Schalungsrahmens
unter Freilassen von Seitenfugen zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsrandelementen
angesetzt werden.
[0022] So können auch die sich an der wenigstens einen Innenwand des Schalungsrahmens erstreckenden
Seitenfugen ebenfalls mit dem Füllmaterial gefüllt werden, bevor der Frischbeton in
den Schalungsrahmen eingebracht wird. Das Befüllen der Seitenfugen kann im Wesentlichen
in gleicher oder analoger Weise erfolgen, wie das Befüllen der übrigen Fugen, wie
es in den verschiedenen Ausführungen beschrieben ist. Tendenziell kann das Füllmaterial
für die Seitenfugen in der Konsistenz fester angesetzt werden, so dass ein unerwünschtes
Herauslaufen des Füllmaterials aus den Seitenfugen verhindert oder zumindest deutlich
verzögert ist.
[0023] Bei dem Verfahrens kann als Füllmaterial ein körnigen Feststoff und Bindemittel umfassender
Füllstoff verwendet werden, welcher sich mit dem Frischbeton, dem Festbeton, den Verkleidungsplatten
und/oder Verkleidungsrandelements nur schlecht oder gar nicht verbindet und das Bindemittel
den körnigen Feststoff nur vorübergehend bindet und nach dem Herstellen des verkleideten
Betonelements wieder leicht aus den Fugen und/oder Seitenfugen entfernt werden kann.
Unter einer leichten Entfernbarkeit wird verstanden, dass der Füllstoff ohne Beschädigung
des Festbetons, der Fugen, der Verkleidungsplatten und/oder Verkleidungsrandelements
mit einfachen Mitteln entfernt werden kann. Unter einfachen Mitteln werden Handwerkzeuge
verstanden, wie Bürsten, Druckluft, Wasserstrahl oder ähnliche nicht spanende oder
schleifende Arbeitsweisen.
[0024] Der aus den Fugen und/oder Seitenfugen entfernte agglomerierte Füllstoff kann erneut
zu körnigem Feststoff aufgelöst und/oder zerkleinert werden, mit neuem Bindemittel
versehen werden und erneut als Füllmaterial bei der Herstellung eines weiteren verkleideten
Betonelements wiederverwendet werden.
[0025] Im Falle der Verwendung von Wasser als Bindemittel kann der benutzte, ggf. agglomerierte
Füllstoff beispielsweise einfach getrocknet werden, wobei das Wasser dadurch verdunstet,
so dass lediglich der trockene körnige Feststoff zurückbleibt. Dieser trockene körnige
Feststoff kann anschließend bei einer erneuten Durchführung des Verfahrens zum Herstellen
verkleideter Betonelemente wiederverwendet werden. Agglomerierter Füllstoff kann beispielsweise
durch Brechen, Mahlen und/oder Sieben wieder zu feinkörnigem Feststoff aufbereitet
werden. Für das Sieben kann beispielsweise ein Schwingsieb verwendet werden, auf das
der agglomerierte Füllstoff zu seiner Auflösung aufgebracht wird. Durch die schwingenden
Bewegungen des Schwingsiebes werden die Agglomerate aufgelöst und der aufgelöste feinkörnige
Feststoff kann durch die Siebfläche hindurchtreten und unterhalb des Schwingsiebes
aufgefangen werden.
[0026] Das Füllmaterial kann also mehrfach wiederverwendet werden. So kann umweltbelastender
Abfall vermieden werden. Darüber hinaus können die Kosten für das Herstellen der verkleideten
Betonelemente reduziert werden, da nicht jedes Mal neues Füllmaterial verwendet werden
muss bzw. dieses nicht oder nur kaum verbraucht wird. Speziell bei der Verwendung
von Wasser oder ähnlichen natürlichen Stoffen als Bindemittel entstehend keine umweltschädlichen
Belastungen und die Produktion der verkleideten Betonelemente wird dadurch ökologischer.
[0027] Der aus den Fugen und/oder Seitenfugen entfernte, zu körnigem Feststoff zerkleinerte
Füllstoff kann aber auch mit frischem, unbenutztem körnigen Feststoff angereichert
werden, bevor er mit neuem Bindemittel versehen wird und erneut als Füllmaterial bei
der Herstellung eines weiteren verkleideten Betonelements wiederverwendet wird. So
kann die Qualität des Füllmaterials trotz mehrfacher Verwendung der Ausgangsmaterialien
aufrechterhalten werden.
[0028] In einer Weiterbildung des Verfahrens kann das Auflegen der Verkleidungsplatten auf
den Fertigungstisch unter Freilassen von Fugen zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsplatten
automatisch mittels eines Setz-Roboters durchgeführt werden, der einen Greifer automatisch
führt, welcher jeweils eine Verkleidungsplatte nach der anderen auf den Fertigungstisch
setzt oder eine Gruppe von mehreren Verkleidungsplatten gleichzeitig auf den Fertigungstisch
setzt.
[0029] Der Greifer kann in einer ersten Ausführungsvariante als ein Sauggreifer ausgebildet
sein. Der Sauggreifer kann ein oder mehrere Saugelemente aufweisen, welche mit Unterdruck
beaufschlagt werden können, so dass sich eine Verkleidungsplatte an einem Saugelement
oder mehrere Verkleidungsplatten an mehreren Saugelementen festsaugen können. Die
von dem Sauggreifer festgehaltenen Verkleidungsplatten kann dann durch Bewegen der
Achsen des Setz-Roboters automatisch an die gewünschten Positionen auf dem Fertigungstisch
bewegt werden. Der Setz-Roboter kann beispielsweise ein Portalroboter sein. Alternativ
kann der Setz-Roboter beispielsweise ein Kickarmroboter sein. Der Sauggreifer kann
beispielsweise gemäß dem Patent
DE 10 2013 100 267 B4 ausgebildet sein.
[0030] Der Greifer kann in einer zweiten Ausführungsvariante als ein Mehrfingergreifer ausgebildet
sein. Im Falle eines Mehrfingergreifers weist der Greifer wenigstens zwei Greiffinger
auf, die gegeneinander automatisch verstellbar sind. So kann eine Verkleidungsplatte
beispielsweise von zwei gegenüberliegenden Rändern gegriffen, d.h. festgeklemmt werden.
Der Mehrfingergreifer kann auch drei oder mehr Greiffinger aufweisen.
[0031] In einer alternativen oder ergänzenden Weiterbildung des Verfahrens kann das Füllen
der Fugen mit dem Füllmaterial mittels eines Fugenfüll-Roboters durchgeführt werden,
der eine Austragsdüse automatisch führt, an welche das Füllmaterial automatisch zugeführt
wird, wobei eine Austragsöffnung der Austragsdüse mittels des Fugenfüll-Roboters entlang
der Fugen geführt und das Füllmaterial automatisch über die Austragsöffnung der Austragsdüse
ausgetragen wird, um die Fugen mit dem Füllmaterial zu füllen.
[0032] Der Fugenfüll-Roboter kann durch Bewegen seiner Achsen die Austragsdüse automatisch
entlang der Fugen zwischen den gesetzten Verkleidungsplatten führen und das Füllmaterial
automatisch dosiert aus der Austragsdüse ausgeben. Der Fugenfüll-Roboter kann beispielsweise
ein Portalroboter sein. Alternativ kann der Fugenfüll-Roboter beispielsweise ein Kickarmroboter
sein.
[0033] Zur Durchführung des Verfahrens und/oder der Weiterbildungen des Verfahrens können
wenigstens zwei Roboter vorgesehen sein, von denen der eine Roboter den Setz-Roboter
bildet und der andere Roboter den Fugenfüll-Roboter bildet.
[0034] Alternativ kann ein einzelner Roboter vorgesehen sein, welcher wahlweise und je nach
Verfahrensschritt entweder als ein Setz-Roboter konfiguriert ist oder als ein Fugenfüll-Roboter
konfiguriert ist. So kann der Roboter beispielsweise einen Werkzeugwechsler umfassen,
so dass der Roboter automatisch entweder als Setz-Roboter einen Greifer, wie oben
beschrieben, führt oder als Fugenfüll-Roboter, wie beschrieben, eine Austragsdüse
trägt. Der Greifer und die Austragsdüse können auch an einem gemeinsamen Werkzeugträger
ausgebildet sein, so dass dieser ein Kombinationswerkzeug bildet, das einerseits den
Greifer und andererseits die Austragsdüse umfasst.
[0035] In einer fortentwickelten Weiterbildung des Verfahrens kann das Füllmaterial aus
einem Vorratsbehälter entnommen, über eine Zellradschleuse dosiert an die Austragsdüse
gefördert und über die Austragsöffnung in die Fugen und/oder Seitenfugen eingebracht
werden. Mittels einer Zellradschleuse kann eine möglichst gleichmäßige Dosierung des
Füllmaterials in die Fugen erfolgen.
[0036] In einer anderen Weiterbildung des Verfahrens kann das Entfernen des Füllmaterials
aus den Fugen und/oder den Seitenfugen von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite
der Verkleidungsplatten dadurch erfolgen, dass das hergestellte, verkleidete Betonelement
derart orientiert wird, dass die Fugen und/oder den Seitenfugen nach unten weisen
und durch mechanisches Klopfen und/oder Vibrieren des Betonelements das Füllmaterial
zum Herausfallen aus den Fugen und/oder den Seitenfugen aufgrund der Schwerkraft veranlasst
wird.
[0037] In einer abgewandelten Weiterbildung des Verfahrens kann das Entfernen des Füllmaterials
aus den Fugen und/oder den Seitenfugen von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite
der Verkleidungsplatten dadurch erfolgen, dass das Füllmaterial mittels eines Werkzeugs
aus den Fugen und/oder den Seitenfugen entfernt wird.
[0038] Das Werkzeug kann beispielsweise eine Bürste sein, die manuell oder automatisiert
an den Fugen und/oder den Seitenfugen entlanggeführt wird, so dass die Borsten der
Bürste das Füllmaterial aus den Fugen herausräumen.
[0039] Das Werkzeug kann aber auch eine Luftstrahldüse sein, welche manuell oder automatisiert
an den Fugen und/oder den Seitenfugen entlanggeführt wird, so dass ein aus der Luftstrahldüse
austretender Druckluftstrahl das Füllmaterial aus den Fugen herausräumt.
[0040] Alternativ kann das Werkzeug eine Wasserstrahldüse sein, welche manuell oder automatisiert
an den Fugen und/oder den Seitenfugen entlanggeführt wird, so dass ein aus der Wasserstrahldüse
austretender Druckwasserstrahl das Füllmaterial aus den Fugen herausräumt.
[0041] Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Konkrete Merkmale dieser
exemplarischen Ausführungsbeispiele können unabhängig davon, in welchem konkreten
Zusammenhang sie erwähnt sind, gegebenenfalls auch einzeln oder in weiteren Kombinationen
betrachtet, allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen.
[0042] Es zeigen:
- Fig. 1
- das Auflegen von Verkleidungsplatten auf einen Fertigungstisch unter Freilassen von
Fugen zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsplatten als erstem Schritt in dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
- Fig. 2
- das anschließende Füllen der Fugen mit einem Füllmaterial als zweitem Schritt in dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
- Fig. 3
- das anschließende Aufbringen von Frischbeton auf die Lage, welche die Verkleidungsplatten
und die mit dem Füllmaterial ausgefüllten Fugen umfasst als drittem Schritt in dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
- Fig. 4
- das Entnehmen des mit den Verkleidungsplatten verkleideten Betonelements von dem Fertigungstisch
nach einem Aushärten des Frischbetons zu Festbeton als viertem Schritt in dem erfindungsgemäßen
Verfahren,
- Fig. 5
- das Entfernen des Füllmaterials aus den Fugen von der dem Festbeton gegenüberliegenden
Seite der Verkleidungsplatten als fünftem Schritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines beispielhaften Auflösens bzw. Zerkleinerns des
aus den Fugen und/oder Seitenfugen entfernten, agglomerierten Füllstoffs, um erneut
körnigen Feststoff zu erhalten,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines beispielhaften Füllens einer Seitenfuge an einer
Innenwand des Schalungsrahmens mit dem Füllmaterial, bevor Frischbeton in den Schalungsrahmen
eingebracht wird,
- Fig. 8
- eine Teilschnittdarstellung eines hergestellten verkleideten Betonelements noch innerhalb
des Schalungsrahmens auf dem Fertigungstisch mit ebenen Verkleidungsplatten und winkelförmigen
Verkleidungsrandelementen,
- Fig. 9
- eine vergrößerte Teilansicht von oben auf die innerhalb des Schalungsrahmens auf den
Fertigungstisch aufgelegten Verkleidungsplatten und angelegten winkelförmigen Verkleidungsrandelementen
mit eingebrachten Seitenfugen vor einem Aufbringen von Frischbeton,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die innerhalb des Schalungsrahmens auf den Fertigungstisch aufgelegten
Verkleidungsplatten und angelegten winkelförmigen Verkleidungsrandelementen vor einem
Aufbringen von Frischbeton,
- Fig. 11
- eine Längsschnittansicht der innerhalb des Schalungsrahmens auf den Fertigungstisch
aufgelegten Verkleidungsplatten gemäß Fig. 10, und
- Fig. 12
- eine Querschnittansicht der innerhalb des Schalungsrahmens auf den Fertigungstisch
aufgelegten Verkleidungsplatten gemäß Fig. 10.
[0043] In der Fig. 1 ist ein erster Schritt des Verfahrens zum Herstellen verkleideter Betonelemente
1 dargestellt.
[0044] In diesem ersten Schritt erfolgt ein Auflegen von Verkleidungsplatten 2 auf einen
Fertigungstisch 3 unter Freilassen von Fugen 4 zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsplatten
2. Die Verkleidungsplatten 2 werden im Falle des dargestellten Ausführungsbeispiels
mittels eines Setz-Roboters 5.1, der einen Greifer 6 führt, automatisch auf den Fertigungstisch
3 aufgelegt.
[0045] In der Fig. 2 ist ein zweiter Schritt des Verfahrens zum Herstellen verkleideter
Betonelemente 1 dargestellt.
[0046] In diesem zweiten Schritt erfolgt nach dem ersten Schritt ein Füllen der Fugen 4
mit einem Füllmaterial 7. Das Füllen der Fugen 4 mit dem Füllmaterial 7 erfolgt im
Falle des dargestellten Ausführungsbeispiels mittels eines Fugenfüll-Roboters 5.2,
der eine Austragsdüse 8 führt, welche das Füllmaterial 7 automatisch in die Fugen
4 einfüllt.
[0047] In der Fig. 3 ist ein dritter Schritt des Verfahrens zum Herstellen verkleideter
Betonelemente 1 dargestellt.
[0048] In diesem dritten Schritt erfolgt nach dem zweiten Schritt ein Aufbringen von Frischbeton
9 auf die Lage, welche die Verkleidungsplatten 2 und die mit dem Füllmaterial 7 ausgefüllten
Fugen 4 umfasst. Der Frischbeton 9 wird aufgebracht, nachdem ein Schalungsrahmen 10
auf den Fertigungstisch 3 aufgesetzt wurde.
[0049] In der Fig. 4 ist ein vierter Schritt des Verfahrens zum Herstellen verkleideter
Betonelemente 1 dargestellt.
[0050] In diesem vierten Schritt erfolgt nach dem dritten Schritt, d.h. nach einem Aushärten
des Frischbetons 9 zu Festbeton, ein Entnehmen des mit den Verkleidungsplatten 2 verkleideten
Betonelements 1 von dem Fertigungstisch 3.
[0051] In der Fig. 5 ist ein fünfter Schritt des Verfahrens zum Herstellen verkleideter
Betonelemente 1 dargestellt.
[0052] In diesem fünften Schritt erfolgt nach dem vierten Schritt ein Entfernen des Füllmaterials
7 aus den Fugen 4 von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite der Verkleidungsplatten
2, d.h. von der Sichtseite aus.
[0053] Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels umfasst das Füllmaterial 7 insbesondere
einen körnigen Feststoff und ein Bindemittel.
[0054] Das Bindemittel sollte ausgebildet sein, um den körnigen Feststoff zumindest so weit
zu stabilisieren, dass der körnige Feststoff, wenn er in die Fugen eingebracht ist,
das Eindringen von Frischbeton 9 zu verhindern vermag und während des Aufbringens
des Frischbetons 9 nicht in unerwünschter Weise selbst aus den Fugen 4 ausgespült
wird. Es hat sich gezeigt, dass bereits eine geringfügige Benetzung des körnigen Feststoffs
mit Wasser bereits ausreichend sein kann. Alternativ kann das Bindemittel beispielsweise
ein in der Betonfertigung als Betonzusatzmittel an sich bekannter Verzögerer sein.
[0055] Die Fugen 4 können zunächst mit trockenem körnigen Feststoff befüllt werden und anschließend
mit dem Bindemittel benetzt werden.
[0056] In einer Weiterbildung des Verfahrens kann demgemäß als Füllmaterial 7 ein körnigen
Feststoff und Bindemittel umfassender Füllstoff verwendet wird, welcher sich mit dem
Frischbeton 9, dem Festbeton, den Verkleidungsplatten 2 und/oder Verkleidungsrandelements
2.1 (Fig. 8) nur schlecht oder gar nicht verbindet, wobei das Bindemittel den körnigen
Feststoff nur vorübergehend bindet und nach dem Herstellen des verkleideten Betonelements
1 wieder leicht aus den Fugen 4 und/oder Seitenfugen 4.1 (Fig. 9) entfernt werden
kann.
[0057] Der aus den Fugen 4 und/oder Seitenfugen 4.1 entfernte, agglomerierte Füllstoff kann
erneut zu körnigem Feststoff aufgelöst und/oder zerkleinert werden, gegebenenfalls
mit neuem Bindemittel versehen werden, und erneut als Füllmaterial 7 bei der Herstellung
eines weiteren verkleideten Betonelements 1 wiederverwendet werden.
[0058] In der Fig. 6 ist ein derartiges Zerkleinern bzw. Desagglomerieren, d.h. Auflösen
des agglomerierten Füllstoffs 7a, d.h. des Füllmaterials 7 schematisch aufgezeigt.
Nachdem der agglomerierte Füllstoff 7a eine Stufe der Zerkleinerung, beispielsweise
in einer Mühle 11, und/oder eine Stufe des Siebens, beispielsweise in einem Schwingsieb
12 durchlaufen hat, kann wieder aufgelöster körniger Feststoff 7b erhalten werden,
der wiederverwendet werden kann.
[0059] Der aus den Fugen 4 und/oder Seitenfugen 4.1 entfernte, zu körnigem Feststoff zerkleinerte
Füllstoff kann mit frischem, unbenutztem körnigen Feststoff angereichert werden, bevor
er mit neuem Bindemittel versehen wird und erneut als Füllmaterial 7 bei der Herstellung
eines weiteren verkleideten Betonelements 1 wiederverwendet wird.
[0060] In einer Weiterbildung, wie sie in Fig. 7 schematisch aufgezeigt ist, können auch
die sich an der wenigstens einen Innenwand 10a des Schalungsrahmens 10 erstreckenden
Seitenfugen 4.1 mit dem Füllmaterial 7 gefüllt werden, bevor der Frischbeton 9 in
den Schalungsrahmen 10 eingebracht wird.
[0061] In einer Weiterbildung des Verfahrens, wie sie in Fig. 8 schematisch aufgezeigt ist,
können nach einem Aufsetzen des Schalungsrahmens 10 auf den Fertigungstisch 3 winkelförmige
Verkleidungsrandelemente 2.1 mit einer ersten Außenfläche des einen Schenkels 2a des
jeweiligen Verkleidungsrandelements 2.1 auf den Fertigungstisch 3 aufgelegt werden
und zwar derart, dass eine zweite Außenfläche des anderen Schenkels 2b des jeweiligen
Verkleidungsrandelements 2.1 bündig an wenigstens eine Innenwand des Schalungsrahmens
10 unter Freilassen von Seitenfugen 4.1 (Fig. 9)zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsrandelementen
2.1 angesetzt werden.
[0062] In allen Ausführungsformen des Verfahrens kann das Auflegen der Verkleidungsplatten
2 auf den Fertigungstisch 3 unter Freilassen von Fugen 4 zwischen jeweils benachbarten
Verkleidungsplatten 2 automatisch mittels eines Setz-Roboters 5.1 durchgeführt werden,
der einen Greifer 6 automatisch führt, welcher jeweils eine Verkleidungsplatte 2 nach
der anderen auf den Fertigungstisch 3 setzt oder eine Gruppe von mehreren Verkleidungsplatten
2 gleichzeitig auf den Fertigungstisch 3 setzt.
[0063] Der Greifer 6 kann, wie insbesondere in Fig. 1 aufgezeigt ist, beispielsweise als
ein Mehrfingergreifer ausgebildet sein.
[0064] In allen Ausführungsformen des Verfahrens kann das Füllen der Fugen 4 mit dem Füllmaterial
7 mittels eines Fugenfüll-Roboters 5.2 durchgeführt werden, der eine Austragsdüse
8 automatisch führt, an welche das Füllmaterial 7 automatisch zugeführt wird, wobei
eine Austragsöffnung der Austragsdüse 8 mittels des Fugenfüll-Roboters 5.2 entlang
der Fugen 4 geführt und das Füllmaterial 7 automatisch über die Austragsöffnung der
Austragsdüse 8 ausgetragen wird, wie dies insbesondere in Fig. 2 und Fig. 7 aufgezeigt
ist, um die Fugen 4 mit dem Füllmaterial 7 zu füllen.
[0065] Das Entfernen des Füllmaterials 7 aus den Fugen 4 und/oder den Seitenfugen 4.1 wird
von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite der Verkleidungsplatten 2 dadurch durchgeführt,
dass das hergestellte, verkleidete Betonelement 1 derart orientiert wird, dass die
Fugen 4 und/oder den Seitenfugen 4.1 zumindest teilweise nach unten weisen, wie dies
beispielsweise in Fig. 5 aufgezeigt ist, wobei beispielsweise durch mechanisches Klopfen
und/oder Vibrieren des Betonelements 1 das Füllmaterial 7 zum Herausfallen aus den
Fugen 4 und/oder den Seitenfugen 4.1 aufgrund der Schwerkraft veranlasst wird.
[0066] Alternativ oder ergänzend kann das Entfernen des Füllmaterials 7 aus den Fugen 4
und/oder den Seitenfugen 4.1 von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite der Verkleidungsplatten
2 dadurch erfolgen, dass das Füllmaterial 7 mittels eines Werkzeugs aus den Fugen
4 und/oder den Seitenfugen 4.1 entfernt wird.
[0067] Die Fig. 10 zeigt den Fertigungstisch 3 von oben, also in einer Draufsicht vor einem
Aufbringen des Frischbetons 9. Innerhalb des rahmenartig umlaufenden Schalungsrahmens
10 sind die Verkleidungsplatten 2 und die Verkleidungsrandelemente 2.1 auf den Fertigungstisch
3 unter Freilassen der Fugen 4 und/oder den Seitenfugen 4.1 aufgelegt.
[0068] In der Längsschnittansicht gemäß Fig. 11 ist durch die gestrichelte Linie L die Füllhöhe
des Frischbetons 9 angedeutet. In der Querschnittansicht gemäß Fig. 12 sind speziell
die Verkleidungsrandelemente 2.1 gut erkennbar.
1. Verfahren zum Herstellen verkleideter Betonelemente (1) in einem Schalungsrahmen (10)
auf einem Fertigungstisch (3), aufweisend die Schritte:
- Auflegen von Verkleidungsplatten (2) auf einen Fertigungstisch (3) unter Freilassen
von Fugen (4) zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsplatten (2),
- anschließendes Füllen der Fugen (4) mit einem Füllmaterial (7),
- anschließendes Aufbringen von Frischbeton (9) auf die Lage, welche die Verkleidungsplatten
(2) und die mit dem Füllmaterial (7) ausgefüllten Fugen (4) umfasst,
- nach einem Aushärten des Frischbetons (9) zu Festbeton, Entnehmen des mit den Verkleidungsplatten
(2) verkleideten Betonelements (1) von dem Fertigungstisch (3), und
- Entfernen des Füllmaterials (7) aus den Fugen (4) von der dem Festbeton gegenüberliegenden
Seite der Verkleidungsplatten (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (7) einen körnigen Feststoff und ein Bindemittel umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugen (4) zunächst mit trockenem körnigen Feststoff befüllt werden und anschließend
mit dem Bindemittel benetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Aufsetzen eines Schalungsrahmens (10) auf den Fertigungstisch (3) winkelförmige
Verkleidungsrandelemente (2.1) mit einer ersten Außenfläche des einen Schenkels (2a)
des jeweiligen Verkleidungsrandelements (2.1) auf den Fertigungstisch (3) aufgelegt
werden und zwar derart, dass eine zweite Außenfläche des anderen Schenkels (2b) des
jeweiligen Verkleidungsrandelements (2.1) bündig an wenigstens eine Innenwand des
Schalungsrahmens (10) unter Freilassen von Seitenfugen (4.1) zwischen jeweils benachbarten
Verkleidungsrandelementen (2.1) angesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die sich an der wenigstens einen Innenwand des Schalungsrahmens (10) erstreckenden
Seitenfugen (4.1) ebenfalls mit Füllmaterial (7) gefüllt werden, bevor der Frischbeton
(9) in den Schalungsrahmen (10) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Füllmaterial (7) ein körnigen Feststoff und Bindemittel umfassender Füllstoff
verwendet wird, welcher sich mit dem Frischbeton (9), dem Festbeton, den Verkleidungsplatten
(2) und/oder Verkleidungsrandelements (2.1) nur schlecht oder gar nicht verbindet
und das Bindemittel den körnigen Feststoff nur vorübergehend bindet und nach dem Herstellen
des verkleideten Betonelements (1) wieder leicht aus den Fugen (4) und/oder Seitenfugen
(4.1) entfernt werden kann.
7. Verfahren nach Anspruche 6, dadurch gekennzeichnet, dass der aus den Fugen (4) und/oder Seitenfugen (4.1) entfernte, agglomerierte Füllstoff
erneut zu körnigem Feststoff aufgelöst und/oder zerkleinert wird, mit neuem Bindemittel
versehen wird und erneut als Füllmaterial ((7) bei der Herstellung eines weiteren
verkleideten Betonelements (1) wiederverwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruche 7, dadurch gekennzeichnet, dass der aus den Fugen (4) und/oder Seitenfugen (4.1) entfernte, zu körnigem Feststoff
zerkleinerte Füllstoff mit frischem, unbenutztem körnigen Feststoff angereichert wird,
bevor er mit neuem Bindemittel versehen wird und erneut als Füllmaterial (7) bei der
Herstellung eines weiteren verkleideten Betonelements (1) wiederverwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflegen der Verkleidungsplatten (2) auf den Fertigungstisch (3) unter Freilassen
von Fugen (4) zwischen jeweils benachbarten Verkleidungsplatten (2) automatisch mittels
eines Setz-Roboters (5.1) durchgeführt wird, der einen Greifer (6) automatisch führt,
welcher jeweils eine Verkleidungsplatte (2) nach der anderen auf den Fertigungstisch
(3) setzt oder eine Gruppe von mehreren Verkleidungsplatten (2) gleichzeitig auf den
Fertigungstisch (3) setzt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (6) als ein Sauggreifer oder als ein Mehrfingergreifer ausgebildet ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllen der Fugen (4) mit dem Füllmaterial (7) mittels eines Fugenfüll-Roboters
(5.2) durchgeführt wird, der eine Austragsdüse (8) automatisch führt, an welche das
Füllmaterial (7) automatisch zugeführt wird, wobei eine Austragsöffnung der Austragsdüse
(8) mittels des Fugenfüll-Roboters (5.2) entlang der Fugen (4) geführt und das Füllmaterial
(7) automatisch über die Austragsöffnung der Austragsdüse (8) ausgetragen wird, um
die Fugen (4) mit dem Füllmaterial (7) zu füllen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (7) aus einem Vorratsbehälter entnommen, über eine Zellradschleuse
dosiert an die Austragsdüse (8) gefördert und über die Austragsöffnung in die Fugen
(4) und/oder Seitenfugen (4.1) eingebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen des Füllmaterials (7) aus den Fugen (4) und/oder den Seitenfugen (4.1)
von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite der Verkleidungsplatten (2) dadurch
erfolgt, dass das hergestellte, verkleidete Betonelement (1) derart orientiert wird,
dass die Fugen (4) und/oder den Seitenfugen (4.1) nach unten weisen und durch mechanisches
Klopfen und/oder Vibrieren des Betonelements (1) das Füllmaterial (7) zum Herausfallen
aus den Fugen (4) und/oder den Seitenfugen (4.1) aufgrund der Schwerkraft veranlasst
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen des Füllmaterials (7) aus den Fugen (4) und/oder den Seitenfugen (4.1)
von der dem Festbeton gegenüberliegenden Seite der Verkleidungsplatten (2) dadurch
erfolgt, dass das Füllmaterial (7) mittels eines Werkzeugs aus den Fugen (4) und/oder
den Seitenfugen (4.1) entfernt wird.