[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum rechnergestützten Simulieren des Ablaufens
einer Vielzahl von Abläufen in einer rangiertechnischen Ablaufanlage. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Steuern des Ablaufens einer Vielzahl von Abläufen
in einer rangiertechnischen Ablaufanlage. Weiterhin betrifft die Erfindung eine rangiertechnische
Ablaufanlage. Zuletzt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt sowie ein
computerlesbares Speichermedium.
[0002] In rangiertechnischen Ablaufanlagen werden Wagen oder Wagengruppen, die auch als
Abläufe bezeichnet werden, unter Nutzung der auf die Abläufe wirkenden Schwerkraft
aus einem Berggleis in unterschiedliche Richtungsgleise sortiert. Im Sinne der Effizienz
und Zuverlässigkeit erfolgt hierbei üblicherweise eine weitgehende Automatisierung
des Betriebs der Ablaufanlage. Dabei erfolgt eine automatische Geschwindigkeitsbeeinflussung
der Abläufe von Bremsstaffel (bestehend aus bergseitigen Bremsen) zu Bremsstaffel
(bestehend aus talseitigen Bremsen). Hierdurch wird sichergestellt, dass durch die
am Anfang des jeweiligen Richtungsgleises angeordnete Richtungsgleisbremse (welche
als Beispiel für die talseitige Bremse dienen kann) unter allen in der Praxis üblicherweise
auftretenden Umständen ein ausreichendes Abbremsen der Abläufe möglich ist.
[0003] Bei der Steuerung der Bremsstaffeln können Ergebnisse einer Messung der Ablaufeigenschaften
eines betreffenden Ablaufes einfließen, die zu einem möglichst frühen Zeitpunkt des
Ablaufvorganges durch eine Messstation erstellt werden. Da diese Messergebnisse im
Allgemeinen erst zur Verfügung stehen, wenn der nachfolgende Ablauf den Abdrückpunkt
bereits erreicht oder schon verlassen hat, ist eine Steigerung der Leistungsfähigkeit
einer Ablaufanlage durch die verbesserten Messdaten kaum möglich. Ein Verfahren zur
effektiven Steigerung der Leistungsfähigkeit einer Ablaufanlage muss die Optimierung
daher bereits vor Beginn des Abdrückvorganges durchgeführt haben.
[0004] Nach dem Stand der Technik werden beim Abdrücken von Abläufen über einen Ablaufberg
die theoretisch möglichen Ablaufleistungen nicht ausgeschöpft. Das derzeit beste Verfahren
beruht darauf, dass zugunsten der Homogenisierung der Ablaufvorgänge alle Abläufe
auf das Laufverhalten des vergleichbar langsamsten Ablaufs reduziert werden, um Kollisionen
zuverlässig zu vermeiden.
[0005] Ziel des Abdrückens in einer Ablaufanlage ist es nämlich, alle Abläufe unter Einwirkung
der Schwerkraft möglichst risiko- und stoßfrei vom Berg in die vorher ausgewählten
Zielgleise laufen zu lassen. Basis dafür sind automatisch steuerbare Weichen und Bremsen,
in Anlagen mit höherer Leistung werden diese ergänzt durch geschwindigkeitsgesteuerte
Abdrücklokomotiven. Die Aufgabe der im Laufweg liegenden Bremsen ist es, die ablaufeigenen
Besonderheiten bzgl. des Laufs durch die Verteilzone zu kompensieren, sodass der Abdrückvorgang
infolge der Gleichmäßigkeit des Laufs aller Abläufe durch die Verteilzone bis in die
Richtungsgleise beherrschbar bleibt.
[0006] Prinzipbedingt stehen zwecks einer Abdrückoptimierung für die Simulation vor Beginn
des Abdrückens keine wahren Laufwiderstände der Abläufe zur Verfügung, da diese nur
ermittelt werden können, während der Ablauf bereits abläuft. Aus den bekannten Ablaufdaten
wie Gesamtgewicht und Anzahl der Achsen kann zumindest eine Abschätzung des zu erwartenden
Bereichs dieser Größe durchgeführt werden (Konfidenzintervall/Erwartungsbereich).
Bei Verwendung der für den Laufwiderstand schlechtesten Werte wird der Ablauf als
Schlechtläufer bezeichnet, bei Verwendung der Werte für den geringsten Laufwiderstand
als Gutläufer. Daher wird, um den Einfluss dieser nur unzureichend bekannten Größe
in den Zeit-Weg-Linien (ZWL) zu berücksichtigen, die belegende Achse mit dem geringsten
der Laufwiderstände des erwarteten Bereichs durchgeführt (Gutläufer) und der Fortschritt
der räumenden Achse mit dem Maximum des erwarteten Laufwiderstands simuliert (Schlechtläufer).
Auf diese Weise verbreitert sich die Fläche zwischen den beiden Zeit-Weg-Linien des
Ablaufs entlang des Laufwegs, diese Form wird daher im Folgenden auch ZWL-Trompete
genannt. Für eine näherungsweise Berechnung sollen nachfolgend beispielhaft zwei bekannte
Verfahren erläutert werden.
[0007] Das eine Verfahren soll im Folgenden FDeltaV-Verfahren genannt werden. Hier werden
alle Abläufe sowohl in der Simulation als auch bei der späteren Steuerung so aus der
Gleisbremse entlassen, dass sie zur gleichen Zeit wie ein vergleichbarer Schlechtläufer
den nächsten Zielpunkt (meist Gleisbremse) erreichen. Zwar wird dabei die ZWL-Trompete
am Zielpunkt nicht breiter, jedoch muss einerseits ein Gutläufer entsprechend abgebremst
werden und beschreibt somit eine unnötig steil abfallende ZWL innerhalb der ZWL-Trompete
im Laufweg zum Zielort, andererseits wird infolge der statischen Eigenschaften des
Verfahrens das Optimierungspotential des realen Gutläufers mangels verlässlicher Daten
noch nicht ausgenutzt.
[0008] Das andere Verfahren soll im Folgenden VRZ-Verfahren genannt werden. Hier wird in
der Simulation auf eine vorgegebene jeweilige Einlaufgeschwindigkeit am Zielort und
in die Gleisbremsen gezielt. Die beiden zuvor genannten Verfahren haben gemeinsam,
dass die Bremsenauslaufgeschwindigkeiten durch feste statische Kriterien festgelegt
und gesteuert werden, die in keiner Weise auf die Gesamtheit der Abläufe und ihre
ablaufdynamischen Wechselwirkungen Bezug nehmen. Einzig verbleibende Optimierung zur
Steigerung der Leistungsfähigkeit besteht daher in der Anpassung der Lokgeschwindigkeit,
die dafür sorgt, dass die starren ZWL so nahe wie erlaubt aneinander liegen.
[0009] Eine Verbesserung wird gemäß
DE 10 2011 079 501 A1 erreicht, indem die Einlaufgeschwindigkeiten in den verschiedenen Bremsenstaffeln
einer Ablaufanlage nicht aufgrund der Projektierung fest sind, sondern anhand der
Ablaufdaten der Abläufe und des Bremsvermögens der Gleisbremse dynamisch bestimmt
werden. Dies ermöglicht es, für jeden Ablauf in jeder Gleisbremse den ablaufdynamisch
erlaubten Bereich der Auslaufgeschwindigkeiten zu bestimmen, der sicher stellt, dass
die Auslaufgeschwindigkeit aus der letzten Gleisbremse in das Richtungsgleis unbedingt
eingehalten werden kann.
[0010] Generell werden alle diese Verfahren abgeschlossen durch eine anschließende Anpassung
der Abdrückgeschwindigkeit, wie dies zum Beispiel gemäß Achim Gottschalk, "operative
Simulation - Leistungssteigerung automatisierter Ablaufanlagen", Signal und Draht
(93), 6/2001 beschrieben ist. Dabei wird für einen ersten Ablauf eine Start-Abdrückgeschwindigkeit
angenommen. Sodann wird sukzessive für jeden weiteren Ablauf anfänglich die Abdrückgeschwindigkeit
auf die Geschwindigkeit seines Vorläufers gesetzt und geprüft, ob dieser Ablauf mit
dieser Abdrückgeschwindigkeit abgedrückt werden kann:
- Besteht für diesen Ablauf bei dieser Geschwindigkeit noch Zeitreserve, d.h. an keiner
Stelle im Laufweg kommen sich die ZWL des aktuellen Ablaufs und einer seiner Vorläufer
näher als die vorgegebenen Mindestabstände für Zeit und Raum, so wird, sofern dies
für die Lok möglich ist, die Abdrückgeschwindigkeit für den aktuellen Ablauf angehoben
und der gleiche Prüfvorgang wiederholt.
- Besteht dagegen beim Abdrücken mit der gleichen Geschwindigkeit Zeitmangel, d.h. der
aktuell zu prüfende Ablauf und einer seiner Vorläufer kommen sich entlang des Laufwegs
an zumindest einer Stelle zeitlich oder räumlich näher als erlaubt, so wird die Abdrückgeschwindigkeit
des aktuellen Ablaufs abgesenkt und der Mindestabstand erneut geprüft.
- Kommt es im Zuge der Absenkungen zu einer Konstellation, in der Zeitmangel herrscht,
es der Lok aber nicht mehr möglich ist, die Abdrückgeschwindigkeit zwischen den Abläufen
ausreichend abzusenken, so muss die Abdrückgeschwindigkeit des Vorläufers abgesenkt
werden und der Prüfvorgang - unter Deckelung dieser Abdrückgeschwindigkeit - für diesen
Vorläufer neu starten.
- Ist kein weiteres Anheben der Abdrückgeschwindigkeit mehr möglich bzw. sind alle auftretenden
Zeitmängel behoben worden, wird der gleiche Vorgang für den nächsten Ablauf wiederholt.
- Für jeden der Abläufe können dabei eigene Grenzen für die erlaubte Abdrückgeschwindigkeit
vorliegen, als Beispiel sei dafür z.B. eine durch das notwendige Anhalten der Lok
vor dem Berg begrenzte Abdrückgeschwindigkeit des letzten Ablaufs genannt.
[0011] Hat man diese Iterationen bis zum letzten Ablauf erfolgreich durchgeführt, hat man
eine Lösung gefunden, die unter der Randbedingung der aktuell gewählten Bremsenauslaufgeschwindigkeiten
der Abläufe an ein mögliches Optimum für die Minimierung der Abdrückdauer angenähert
ist.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Steuern bzw.
Simulieren des Ablaufens einer Vielzahl von Abläufen in einer Ablaufanlage sowie eine
Weiterentwicklung der Software zur Durchführung eines solchen Verfahrens anzugeben,
die gewährleistet, dass die a priori mangels genauerer Informationen zum Laufwiderstand
getroffenen Entscheidungen über Bremsenauslaufgeschwindigkeiten und die daraus resultierende
Anpassung der Abdrückgeschwindigkeit einerseits eine gegenüber dem Stand der Technik
erhöhte Abdrückgeschwindigkeit ermöglichen und andererseits zugleich stabil sind gegenüber
dem im anschließenden Abdrückbetrieb auftretenden realen Laufverhalten der Abläufe.
Außerdem besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Computerprogrammprodukt sowie
eine Bereitstellungsvorrichtung für dieses Computerprogrammprodukt anzugeben, mit
dem das vorgenannte Verfahren durchgeführt werden kann.
[0013] Diese Aufgabe wird mit dem eingangs angegebenen Anspruchsgegenstand (sowohl dem Verfahren
zum Simulieren als auch dem Verfahren zum Steuern) erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass das Problem der gleichzeitigen Optimierung aller Bremsenauslaufgeschwindigkeiten
in die Lösung endlich vieler lokaler Lösungen aufgeteilt und damit sowohl daten- als
auch prozesstechnisch beherrschbar wird. Dabei werden bei der Simulation die Schritte
durchlaufen, dass für jeden Ablauf und für jede Gleisbremse
- a. für die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) ausgehend von einer vorgegebenen Zielgeschwindigkeit
für einen vorgegebenen Ort an oder hinter dem Ende der talseitigen Gleisbremse unter
Berücksichtigung eines minimal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und des maximalen zu erreichenden Bremsvermögens der talseitigen Gleisbremse
eine maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die talseitige Gleisbremse
berechnet wird,
- b. für die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) ausgehend von der vorgegebenen Zielgeschwindigkeit
für den Ort an oder hinter dem Ende der talseitigen Gleisbremse unter Berücksichtigung
eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes (100 ... 102)
und eines nicht zu unterschreitenden minimalen Bremsvermögens der talseitigen Gleisbremse
eine minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die talseitige Gleisbremse
berechnet wird,
- c. für die bergseitige Gleisbremse (60 ... 61) ausgehend von der maximal zulässigen
Einlaufgeschwindigkeit in die talseitige Gleisbremse als Zielgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung eines minimal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und des maximalen zu erreichenden Bremsvermögens der bergseitigen Gleisbremse
eine maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die bergseitige Gleisbremse
berechnet wird,
- d. für die bergseitige Gleisbremse (60 ... 61) ausgehend von der minimal zulässigen
Einlaufgeschwindigkeit in die talseitige Gleisbremse als Zielgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und eines nicht zu unterschreitenden minimalen Bremsvermögens der bergseitigen
Gleisbremse eine minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die bergseitige
Gleisbremse berechnet wird,
- e. aus einem durch die jeweilige maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit und die
jeweilige minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit vorgegebenen jeweiligen Geschwindigkeitsintervall
eine Einlaufgeschwindigkeit für den betreffenden Ablauf und die betreffende Gleisbremse
derart ausgewählt wird sowie jeweils eine zugehörige Abdrückgeschwindigkeit für den
betreffenden Ablauf berechnet wird, damit eine Abdrückdauer des Zuges minimiert wird.
[0014] In den meisten Fällen wird eine Optimierung der Abdrückdauer dadurch erreicht werden,
dass die Abdrückgeschwindigkeit für einen betreffenden Ablauf erhöht wird. Im Rahmen
der Simulation kann durch die ganzheitliche Betrachtung des Abdrückvorganges aber
auch eine Verringerung der Abdrückgeschwindigkeit für einen bestimmten Ablauf zu einer
Verkürzung der Abdrückdauer führen, wenn hierdurch für nachfolgende Abläufe ein größeres
Potenzial geschaffen wird, die Abdrückgeschwindigkeit zu erhöhen.
[0015] Es hat sich gezeigt, dass beispielsweise bei den beiden oben genannten Verfahren
FDeltaV und VRZ nur die Lokgeschwindigkeit zur Optimierung der Leistungsfähigkeit
genutzt werden kann, und damit jegliches Potential aus der Anpassung der ZWL durch
die Bremsen ungenutzt bleibt. Daher sind in der Regel die Abstände zum Vorläufer entlang
der Zeit-Weg-Linien deutlich höher als der vorgegebene Mindestabstand. Dies passiert
dadurch, dass im VRZ-Verfahren die Einlaufgeschwindigkeit vorgegeben ist, sodass die
Steigung im Verlauf der ZWL von den Laufeigenschaften der Abläufe abhängt und damit
uneinheitlich ist. Im FDeltaV-Verfahren sind zwar durch die einheitliche Zeitvorgabe
für die der Gleisbremse folgende Strecke die ZWL annähernd parallel, durch die dem
Schlechtläufer angepasste Zeitvorgabe bleibt jedoch jegliches Potential durch den
möglichen schnelleren Lauf der Gutläufer ungenutzt.
[0016] Eine Analyse des Verfahrens gemäß der
DE 10 2011 079 501 A1 zeigt, dass für jeden Ablauf mangels bekannten Laufwiderstandes an jeder Bremsenstaffel
ein Kontinuum von möglichen Auslaufgeschwindigkeiten und damit Zeitpunkten für den
Einlauf in das nächste Laufziel entsteht. An der darauffolgenden Bremsenstaffel wird
jeder dieser möglichen Zeitpunkte Basis einer neuen Schar von Auslaufgeschwindigkeiten
und damit Zeitdauern bis zum nächsten Laufziel. Die Vervielfachung der Lösungsmenge
steigt mit Anzahl der Bremsenstaffeln und der Anzahl der Abläufe eines Zuges schnell.
Diese Lösungsschar ist einerseits zu mannigfaltig, um sie in der für eine Ablaufplanung
zur Verfügung stehenden Zeit mit realistisch finanzierbarer Rechenkapazität zu ermitteln,
bevor die Laufeigenschaften der Abläufe während des Ablaufens durch Messung präzisiert
werden, andererseits werden diese Ablaufeigenschaften während des Abdrückens auch
erst nacheinander bekannt, sodass nicht garantiert ist, dass die gefundene und daraufhin
angesteuerte Lösung in Form einer Abdrückgeschwindigkeit und/oder Bremsenauslaufgeschwindigkeit
mit der Messung des nächsten Ablaufs immer noch konfliktfrei lösbar ist. Diese Methode
allein bietet somit noch keine hinreichenden Informationen, um eine sichere Beschleunigung
des Abdrückvorgangs zu garantieren.
[0017] Allein die Auswahl einer Einlaufgeschwindigkeit für das nächste Ziel sagt jedoch
noch nichts über die spätere reale Laufzeit aus: fällt der Laufwiderstand innerhalb
des Konfidenzintervalles niedrig aus, so unterscheidet sich die Laufzeit bei Einhaltung
der vorgegebenen Einlaufgeschwindigkeit deutlich von jener mit dem innerhalb des Konfidenzintervalles
höchsten Laufwiderstand. Da sich alle wahren Laufzeiten nach dieser Methode also erst
während des realen Durchlaufs ergeben, müssen vorab in jedem Streckenabschnitt ausreichend
Zeitreserven geschaffen werden, um unabhängig von den realen Laufwiderständen und
damit realen Laufzeiten alle zeitlichen Konflikte im gesamten Abdrückvorgang a priori
zu verhindern. Die alleinige Auswahl einer Einlaufgeschewindigkeit kann daher aufgrund
der unabdingbar notwendigen Zeitreserven das Potential der Anpassung der Bremsengeschwindigkeiten
nicht ausschöpfen.
[0018] Hier setzt die Erfindung an, indem die Möglichkeit geschaffen wird das Gesamtproblem
der Simulation in kleinere, voneinander unabhängige Teilprobleme aufzuspalten. Die
Aufteilung in lokale Aufgaben erfolgt durch eine Unterteilung des gesamten Laufwegs
für jeden Ablauf in einzelne Abschnitte, die durch eine steuerbare Gleisbremse und
den anschließenden Laufweg bis zum nächsten Zielobjekt (zum Beispiel einer talseitig
gelegenen Gleisbremse oder einem Zielpunkt, im Grenzfalle auch das Ende der betreffenden
Gleisbremse als Zielpunkt mit der Wirkung, dass der anschließende Laufweg dann = 0
ist) begrenzt sind. Für jeden dieser Abschnitte wird anschließend ein Bereich von
lokalen Lösungen bestimmt, die so geartet sind, dass sie im späteren Ablaufbetrieb
alle real vorkommenden Ausprägungen des Ablaufs erfüllen. Die Gesamtoptimierung erfolgt
dann durch die gegenseitige Abstimmung der lokalen Lösungen zugunsten einer möglichst
kurzen Abdrückdauer des Zuges. Dabei stellen die lokalen Lösungen sowie deren anschließende
Abstimmung jeweils für sich genommen in für eine Ablaufplanung hinreichend kurzer
Zeit berechenbare Teilprobleme dar.
[0019] Mit anderen Worten wird mit den erfindungsgemäßen Verfahren zur Simulation bzw. Steuerung
der technische Effekt erzielt, die für die Simulation erforderliche Rechenkapazität
auf ein realistisches Maß zu beschränken, indem aus den theoretisch möglichen Kombinationen
der (simulierten) Ablaufsteuerung diejenigen ausgewählt werden, die eine zuverlässige
Optimierung der Abdrückdauer gewährleisten und innerhalb einer Bandbreite von Steuerparametern
(z. B. Einlaufgeschwindigkeiten, Abdrückgeschwindigkeiten) für das Verfahren liegen,
welche mögliche Korrekturen aufgrund des tatsächlichen Ablaufverhaltens der Abläufe
ausschließt oder zumindest sehr unwahrscheinlich macht.
[0020] Prinzipbedingt stehen nämlich zwecks einer Abdrückoptimierung für die Simulation
vor dem Abdrücken keine wahren Laufwiderstände der Abläufe zur Verfügung, da diese
erst ermittelt werden können, während der Ablauf bereits abläuft. Daher müssen alle
Berechnungen zu einem Ablauf mit einer gewissen Bandbreite des zu erwartenden Laufwiderstands
durchgeführt werden. Dieses Konfidenzintervall kann sowohl aus den Bauartdaten der
Wagen als auch aus Erfahrungswerten ermittelt werden, die es ermöglichen, dem Ablauf
aus den bekannten Daten wie ungefähre Gesamtmasse, Achsanzahl und Achstyp einen minimal
bzw. maximal zu erwartenden Laufwiderstand zuzuordnen. Mittels des für das Laufverhalten
schlechtesten Wertes dieses Konfidenzintervalls wird das Schlechtläufer-Verhalten
(SL) des Ablaufs simuliert, mittels des für das Laufverhalten besten Wertes des Konfidenzintervalls
das Gutläufer-Verhalten (GL). Anhand dieser für GL und SL festgelegten Laufwiderstandswerte
wird zum Beispiel nach
DE 10 2011 079 501 A1 für jeden Ablauf im Verfahren der Rückwärtsverkettung in allen vom Ablauf durchlaufenen
Bremsen die minimal und maximal erlaubte Einlaufgeschwindigkeit berechnet. Als Ergebnis
dieser Vorberechnungen liegen sodann für jeden Ablauf zu jeder durchlaufenen Gleisbremse
zwei Bremseneinlaufgeschwindigkeiten vor, jene, mit der der Gutläufer (GL) maximal
einlaufen darf um mit den gewählten Bremsarbeitsvermögen der Gleisbremse und aller
Folgebremsen, welche das maximale oder aber auch ein reduziertes Bremsvermögen haben
können, sicher mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit am Ende seines Laufweges
anzukommen und jene Bremseneinlaufgeschwindigkeit, mit denen der Schlechtläufer (SL)
mindestens einlaufen muss, um unter Berücksichtigung der minimal oder auch gar nicht
arbeitende Bremse und aller minimal oder auch gar nicht arbeitenden Folgebremsen mit
der geforderten Minimalgeschwindigkeit das Ende seines Laufweges zu erreichen.
[0021] Unter "rechnergestützt" oder "computerimplementiert" kann im Zusammenhang mit der
Erfindung eine Implementierung des Verfahrens verstanden werden, bei dem mindestens
ein Computer oder Prozessor mindestens einen Verfahrensschritt des Verfahrens ausführt.
[0022] Der Ausdruck "Rechner" oder "Computer" deckt alle Geräte mit Datenverarbeitungseigenschaften
ab. Computer können beispielsweise Personal Computer, Server, Handheld-Computer, Mobilfunkgeräte
und andere Kommunikationsgeräte, die rechnergestützt Daten verarbeiten, Prozessoren
und andere elektronische Geräte zur Datenverarbeitung sein, die vorzugsweise über
Schnittstellen auch zu einem Netzwerk zusammengeschlossen sein können.
[0023] Unter einem "Prozessor" kann im Zusammenhang mit der Erfindung beispielsweise ein
Wandler, ein Sensor zur Erzeugung von Messsignalen oder eine elektronische Schaltung
verstanden werden. Bei einem Prozessor kann es sich insbesondere um einen Hauptprozessor
(engl. Central Processing Unit, CPU), einen Mikroprozessor, einen Mikrocontroller
oder einen digitalen Signalprozessor, möglicherweise in Kombination mit einer Speichereinheit
zum Speichern von Programmbefehlen und Daten handeln. Auch kann unter einem Prozessor
ein virtualisierter Prozessor oder eine Soft-CPU verstanden werden.
[0024] Unter einer "Speichereinheit" kann im Zusammenhang mit der Erfindung beispielsweise
ein computerlesbarer Speicher in Form eines Arbeitsspeichers (engl. Random-Access
Memory, RAM) oder Datenspeichers (Festplatte oder Datenträger) verstanden werden.
[0025] Als "Schnittstellen" können hardwaretechnisch, beispielsweise kabelgebunden oder
per Funkverbindung, und/oder softwaretechnisch, beispielweise als Interaktion zwischen
einzelnen Programmmodulen oder Programmteilen eines oder mehrerer Computerprogramme,
realisiert sein.
[0026] Als "Programmmodule" sollen einzelne Funktionseinheiten verstanden werden, die einen
erfindungsgemäßen Programmablauf von Verfahrensschritten ermöglichen. Diese Funktionseinheiten
können in einem einzigen Computerprogramm oder in mehreren miteinander kommunizierenden
Computerprogrammen verwirklicht sein. Die hierbei realisierten Schnittstellen können
softwaretechnisch innerhalb eines einzigen Prozessors umgesetzt sein oder hardwaretechnisch,
wenn mehrere Prozessoren zum Einsatz kommen.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass für jeden Ablauf
- a. aus der zuvor bestimmten maximal zulässigen Einlaufgeschwindigkeit für den jeweiligen
Ablauf (100 ... 102) in die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) die minimale Laufzeit
für die Strecke von der bergseitigen Gleisbremse (61, 61) bis in die talseitige Gleisbremse
(70 ... 77) unter Berücksichtigung des minimal zu erwartenden Laufwiderstands berechnet
wird,
- b. aus der zuvor bestimmten minimal zulässigen Einlaufgeschwindigkeit für den jeweiligen
Ablauf (100 ... 102) in die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) die maximale Laufzeit
für die Strecke von der bergseitigen Gleisbremse (61, 61) bis in die talseitige Gleisbremse
(70 ... 77) unter Berücksichtigung eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands berechnet
wird,
- c. aus einem durch die jeweilige maximale Laufzeit und die jeweilige minimale Laufzeit
vorgegebenen jeweiligen Lauzeitintervall eine Laufzeit für den betreffenden Ablauf
und die betreffende Gleisbremse ausgewählt wird,
und dass die Minimierung der Abdrückdauer durch Vergleich und Modifikation der Laufzeiten
durchgeführt wird.
[0028] Zur weiteren Bearbeitung wird das Problem mit anderen Worten vorteilhaft von der
Geschwindigkeits- in eine Zeitdarstellung überführt, indem die minimale und die maximale
Einlaufgeschwindigkeit in die nächste Gleisbremse oder einen anderen Zielpunkt jeweils
in eine Laufzeit von der steuernden Gleisbremse bis zum Einlauf in die nächste Gleisbremse
oder einen anderen Zielpunkt umgerechnet werden. Um im Zuge der späteren Optimierung
eine feste Laufzeit des Ablaufs für diesen Abschnitt auswählen zu können, muss jede
als Lösung wählbare Laufzeit durch die Auslaufgeschwindigkeit der steuernden Gleisbremse
sowohl für den Gutläufer (GL) als auch für den Schlechtläufer (SL) ansteuerbar sein.
Dies wird erreicht durch eine Betrachtung der Geschwindigkeitskurve. Um eine identische
Laufzeit zu erreichen wird
- der GL langsam aus der steuernden Gleisbremse entlassen, um dann mit einer gegenüber
seiner durchschnittlichen Geschwindigkeit im Abschnitt erhöhten Zielgeschwindigkeit
in die Folgebremse einzulaufen.
- der SL schneller aus der steuernden Gleisbremse entlassen, um dann infolge seines
schlechten Laufverhaltens mit einer gegenüber seiner durchschnittlichen Geschwindigkeit
im Abschnitt langsameren Einlaufgeschwindigkeit die nächste Gleisbremse zu erreichen.
[0029] Werden diese beiden Ergebnisse mit den zuvor berechneten minimalen und maximalen
Einlaufgeschwindigkeiten in die Folgebremse begrenzt, so begrenzen die minimale Laufzeit
für den Gutläufer (GL) und die maximale Laufzeit für den Schlechtläufer (SL) jenes
Zeitfenster, in dem die Gleisbremse später im realen Abdrücken durch Anpassung ihrer
Bremsenauslaufgeschwindigkeit jede Laufzeit ansteuern kann, sofern der Laufwiderstand
im Konfidenzintervall liegt.
[0030] Anhand der so durch das Laufzeitintervall vorgegebenen Zeitfenster, die den jeweils
lokalen Lösungsbereich für jeden Abschnitt im Laufweg jedes Ablaufs beschreiben, kann
die gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Gesamtlösung des Abdrückvorganges
durch Variation der Bremseneinlaufgeschwindigkeiten mit vertretbarem Rechenaufwand
gesucht werden, wobei dazu entweder altruistische Verfahren, so z.B. die Ausschöpfung
der Zeitreserven bei Abläufen in Laufwegbereichen ohne Vor- oder Nachläufer, die Entzerrung
von Ablauffolgen mit einer gemeinsamen letzten trennenden Weiche, ev. auch mit anschließender
Relaxation zur Entschärfung extremer Lösungen oder aber auch Standardoptimierungsverfahren
wie z.B. das Nelder-Mead-Verfahren herangezogen werden können, wobei auch eine Kombination
aus altruistischen Methoden mit den mathematischen Optimierungsverfahren möglich ist.
Dabei kann jede im Zuge der Optimierung gewählte Lösung in Form der Auswahl einer
Kombination von Bremsenauslaufgeschwindigkeiten erst nach einer anschließenden Optimierung
der Abdrückgeschwindigkeit bezüglich ihrer Verringerung der Abdrückdauer bewertet
werden, was erfindungsgemäß erst durch die Begrenzung des Rechenaufwandes infolge
der Einschränkung auf eine begrenzte Anzahl voneinander unabhängiger Lösungen der
Simulation mit vertretbarer Rechenzeit möglich ist. Die genannten Optimierungsverfahren
sind in diesem Zusammenhang nur beispielhaft genannt und genauso wie weitere ungenannte
Optimierungsverfahren an sich bekannt.
[0031] In der Simulation wird ein Zeitfenster in Form eines Laufzeitintervalls bereitgestellt,
in welches die Gleisbremse mit dem Ablauf später ungeachtet seiner realen Laufeigenschaften
ablaufdynamisch zielen kann. Anhand der Variation der Einlaufzeit in dem jeweiligen
Zeitfenster für alle zu simulierenden Abläufe an ihren Gleisbremsen kann eine dichtere
Folge der Gesamtheit der Abläufe berechnet werden.
[0032] Die hier beschriebene Einschränkung auf ein Zeitfenster (Laufzeitintervall) ermöglicht
es außerdem, in der Simulation trotz der noch unbestimmten Laufeigenschaften einen
eindeutigen Zielzeitpunkt im nächsten Zielort und damit eine feste Laufzeit in diesem
Gleisabschnitt von der Gleisbremse bis zum nächsten Ziel festzulegen, da per Definition
und Berechnung des Zeitfensters alle darin gewählten Laufzeiten später unabhängig
von realen Laufverhalten durch die Bremse ansteuerbar sind, sofern das reale Laufverhalten
im Konfidenzintervall liegt. Ohne diese Maßnahme ergäbe sich als mögliche Durchlaufdauer
für den betreffenden Gleisabschnitt ein Zeitbereich, wodurch sich die ZWL-Trompete
von Bremsenstaffel zu Bremsenstaffel verbreitern würde.
[0033] Zusätzlich ermöglicht die Verwendung der Zeitfenster bei der Auswahl der lokalen
Lösungen eine stufenlose Erhöhung der Sicherheit in Form von Randbereichen der Zeitfenster,
welche ausgespart werden können, um die Methode an etwaige Ungenauigkeiten bei der
realen Steuerung der Bremsenauslaufgeschwindigkeiten anzupassen oder auch eine grundlegende
Toleranz des realen Abdrückvorgangs gegenüber temporären Abweichungen vom exakten
Simulationsergebnis zu garantieren.
[0034] Die Ergebnisse des Verfahrens werden
- im Falle des Simulationsverfahrens als die berechneten Abdrückgeschwindigkeiten und
berechneten Einlaufgeschwindigkeit im bzw. der Laufzeit bis zum nächsten Zielort für
jeden Ablauf ausgegeben,
- im Falle des Steuerungsverfahrens die Abdrücklokomotive mit dem Ziel des Erreichens
der Abdrückgeschwindigkeit jedes Ablaufes steuern und die mindestens eine Gleisbremse
mit dem Ziel des Erreichens der Einlaufgeschwindigkeit im bzw. der Laufzeit bis zum
nächsten Zielort für jeden Ablauf steuern.
[0035] Im Ergebnis ermöglicht es die erfindungsgemäße Lösung damit, trotz nicht oder nur
ungenügend bekannter Laufeigenschaften a priori einen zeitlich optimierten Verlauf
der Abdrückgeschwindigkeiten für die einzelnen Abläufe zu berechnen. Im Gegensatz
zu aktuell verwendeten Methoden erfolgt die Optimierung nicht mit Blick auf Gleichmäßigkeit
(d. h. alle Abläufe werden zeitgleich wie der Grenzschlechtläufer, also dem Ablauf
mit den schlechtesten zu erwartenden Laufeigenschaften geplant), sondern bei der Optimierung
wird möglichst das zeitliche Potential jedes individuellen Ablaufes ausgeschöpft (natürlich
in den Grenzen der Möglichkeiten des erfindungsgemäßen Algorithmus sowie den mechanischen
Grenzen, die durch die Ablaufanlagen und die Abdrücklokomotive vorgegeben sind).
[0036] Im Gegensatz zum bisherigen Verfahren, in dem nur versucht wird, die statischen ZWL-Trompeten
durch die Variation der Abdrückgeschwindigkeit am Berggipfel möglichst dicht aneinander
zu bringen, kann hier durch die wechselseitige Anpassung der Trompeten per Anpassung
der Bremsenauslaufgeschwindigkeiten und die zugehörige optimale Abdrückgeschwindigkeit
eine Gesamtoptimierung des Abdrückvorganges berücksichtigt werden. Als Ergebnis der
Anpassungen in der Verteilzone verkürzt sich die Abdrückdauer des Zuges, steigt also
die realisierbare Leistung der Ablaufanlage durch eine zeitlich engere Abfolge der
Abdrückvorgänge.
[0037] Die Erfindung erlaubt es somit, bereits vor Beginn des Abdrückvorganges trotz unbekannter
Ablaufeigenschaften eine Berechnung der möglichen Bremsenauslaufgeschwindigkeiten
respektive Laufzeiten bis zur Folgebremse und Einlaufgeschwindigkeiten in dieselbe
für jeden Ablauf durchzuführen und daraus Kombinationen zu bestimmen, die die Leistungsfähigkeit
für den gesamten Zug erhöhen, d. h. die Abdrückgeschwindigkeit im Rahmen der technischen
Möglichkeiten und Grenzen der realen Ablaufanlage (z. B. Leistung der Abdrücklokomotive
und Bremsvermögen der Gleisbremsen) zu optimieren - mit dem Effekt, dass die Abdrückdauer
des Zuges (also die Zeit, die das Abdrücken des gesamten Zuges benötigt) minimiert
wird.
[0038] Im Gegensatz zum FDeltaV-Verfahren, welches zur optimalen Wirkungsweise einer möglichst
symmetrischen Bauweise des Ablaufberges (König-Bauform mit bombiertem Höhenprofil)
bedarf, kann sich das neue Verfahren infolge der lokalen Anpassungen der ZWL an Besonderheiten
des Gleisbildes wie z.B. nicht einheitliche Bergabstände innerhalb von Bremsenstaffeln,
stark unterschiedliche Anzahl von Weichen bis ins Richtungsgleis oder auch auf unterschiedlicher
Höhe laufende Laufwege anpassen.
[0039] Das gelöste Optimierungsproblem besteht somit grob aus n (n = Anzahl der zu optimierenden
Abläufe x Anzahl der im Sinne des Verfahrens steuerbaren Bremsen) unabhängigen Lösungsmengen.
Aus diesen kann mit altruistischen Methoden oder auch per Optimierungsverfahren, zum
Beispiel Nelder-Mead-Verfahren oder Verfahren maschinellen Lernens, für jeden Ablauf
und jede Gleisbremse eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit berechnet werden. Ziel ist
das Auffinden eines Optimums (nicht notwendigerweise des globalen Optimums aber zumindest
eines lokalen Optimums) für die Abdrückdauer mindestes eines aus mehreren Abläufen
bestehenden Zuges.
[0040] Um eine unter den bestehenden Randbedingungen möglichst hohe Abdrückleistung zu erzielen,
wird der gesamte Abdrückvorgang bereits vor Beginn des Abdrückens berechnet. Das Ergebnis
der Berechnung ist eine Folge von den einzelnen Abläufen zugeordneten Abdrückgeschwindigkeiten.
Dieser Geschwindigkeitsverlauf ist durch zwei Bedingungen begrenzt. Zum einen gibt
es insofern eine ablaufdynamische Begrenzung durch die Lok und das Bergprofil, als
dass die Differenz zwischen zwei aufeinander folgenden Abdrückgeschwindigkeiten technisch
begrenzt ist. Andererseits müssen die so genannten Zeit-Weg-Linien (des Weiteren ZWL
genannt) durch die Verteilzone so geartet sein, dass sie über den vollen Laufweg einen
ausreichenden zeitlichen und räumlichen Mindestabstand zwischen den Abläufen sicherstellen.
Diese ZWL werden beschrieben durch den Weg der ersten Achse des betreffenden Ablaufes
entlang des Laufwegs, die sogenannte Belegungsachse und den Weg der letzten Achse,
genannt die Räumachse. Der für die Bewertung des effektiven Abstands noch verbleibende
Pufferüberhang wird durch einen entsprechenden Aufschlag für den räumlichen Mindestabstand
erfasst.
[0041] Das Bremsvermögen hängt mit der maximalen und minimalen Bremsarbeit einer Gleisbremse
zusammen. Die maximale bzw. minimale Bremsarbeit ist zwar grundlegend bauartbedingt,
kann jedoch sowohl - zum Beispiel entsprechend des Wartungszustandes - reduziert werden
als auch von den Ablaufeigenschaften wie Schwappwagen (unvollständig gefüllter Kesselwagen)
oder Gewicht der leichtesten Achse abhängig gemacht werden. Mit anderen Worten kann
im Intervall der maximal und minimal möglichen Bremsarbeit ein (maximales und/oder
minimales) Bremsvermögen festgelegt werden, um den zusätzlich genannten Aspekten Rechnung
zu tragen.
[0042] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Vielzahl abzudrückender
Abläufe mehrere bis alle Abläufe eines Zuges beim Simulieren berücksichtigt werden.
[0043] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Vielzahl abzudrückender
Abläufe zusätzlich auch Abläufe eines nachfolgenden Zuges und/oder vorausfahrenden
Zuges beim Simulieren berücksichtigt werden, sodass die Gesamtoptimierung auch zugübergreifend
erfolgt.
[0044] Als Zug soll im Zusammenhang mit dieser Erfindung ein Wagenverband verstanden werden,
der als Gesamtheit durch die Abdrücklokomotive zwecks Trennung in Abläufe (die auch
aus mehreren Wagen bestehen können) in die Ablaufanlage geschoben wird. Der Vorteil,
als Vielzahl von Abläufen mehrere bis alle zu einem Zug gehörenden Abläufe zu berücksichtigen,
liegt darin, dass eine für den gesamten Zug optimierte Ablaufplanung angestrebt werden
kann oder sogar noch der nachfolgende Zug oder der vorausfahrende Zug berücksichtigt
werden können.
[0045] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Simulation ein
maximales Beschleunigungsvermögen der Abdrücklokomotive bei der Berechnung der Abdrückgeschwindigkeit
berücksichtigt wird.
[0046] Die mechanischen Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Abdrücklokomotive begrenzen
die tatsächlich realisierbaren Änderungen der Abdrückgeschwindigkeit zwischen den
Abläufen und dadurch das in der Simulation ermittelte Optimierungspotenzial.
[0047] Unter dem Beschleunigungsvermögen der Abdrücklokomotive ist auch ein negatives Beschleunigungsverhalten
zu verstehen, also das Bremsen.
[0048] Die genannte Aufgabe wird alternativ mit dem eingangs angegebenen Anspruchsgegenstand
(Vorrichtung) erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, dass die Ablaufanlage mit einem
Simulationsprogramm eingerichtet ist, ein Verfahren zum rechnergestützten Simulieren
oder ein Verfahren zum Steuern einer Vielzahl von Abläufen nach einem der vorangehenden
Ansprüche durchzuführen.
[0049] Mit der Vorrichtung lassen sich die Vorteile erreichen, die im Zusammenhang mit dem
obenstehend näher beschriebenen Verfahren bereits erläutert wurden. Das zum erfindungsgemäßen
Verfahren Aufgeführte gilt entsprechend auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0050] Des Weiteren wird ein Computerprogrammprodukt mit Programmbefehlen zur Durchführung
des genannten erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder dessen Ausführungsbeispielen beansprucht,
wobei mittels des Computerprogrammprodukts jeweils das erfindungsgemäße Verfahren
und/oder dessen Ausführungsbeispiele durchführbar sind. Das Computerprogrammprodukt
umfasst Programmbefehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer
diesen dazu veranlassen, das Verfahren oder zumindest computerimplementierte Schritte
des Verfahrens durchzuführen.
[0051] Die Bereitstellung erfolgt in Form eines Programmdatenblocks als Datei, insbesondere
als Downloaddatei, oder als Datenstrom, insbesondere als Downloaddatenstrom, des Computerprogrammprodukts.
Diese Bereitstellung kann beispielsweise aber auch als partieller Download erfolgen,
der aus mehreren Teilen besteht. Ein solches Computerprogrammprodukt wird beispielsweise
unter Verwendung der Bereitstellungsvorrichtung in ein System eingelesen, sodass das
erfindungsgemäße Verfahren auf einem Computer zur Ausführung gebracht wird.
[0052] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Gleiche oder sich entsprechende Zeichnungselemente sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen und werden nur insoweit mehrfach erläutert, wie sich Unterschiede zwischen
den einzelnen Figuren ergeben.
[0053] Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen
Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende
Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander
weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination
als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen
Komponenten auch durch mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen der Erfindung kombinierbar.
[0054] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierzu zeigt
Figur 1 in einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel einer Ablaufanlage mit
einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, in der ein Computerprogramm
zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens installiert ist,
Figur 2 in exemplarischen Zeit-Weg-Diagrammen ZWL als Ergebnis von Simulationen eines
beispielhaften Ablaufvorganges eines Zuges gemäß Figur 1,
Figur 1 zeigt in einer schematischen Skizze ein Ausführungsbeispiel einer Ablaufanlage
10 mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, in der ein
Computerprogramm zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens installiert ist.
Dabei stellt der obere Teil der Figur 1 das Gleisbild der Ablaufanlage 10 und der
untere Teil der Figur das Gefälleprofil beziehungsweise einen Längsschnitt der Ablaufanlage
10 dar.
[0055] Entsprechend der Darstellung der Figur 1 weist die Ablaufanlage 10, die Bestandteil
einer rangiertechnischen Anlage des schienengebundenen Verkehrs ist, ausgehend von
einem Berggipfel BG eine Ablauframpe 20 auf, an die sich eine Zwischenneigung 30,
eine Verteilweichen 80 bis 86 aufweisende Verteilzone 40 sowie Richtungsgleise 50
bis 57 anschließen. Darüber hinaus sind in Figur 1 Gleisbremsen in Form einer Bergbremsstaffel
BB mit Bergbremsen 90, 91, eine Talbremsstaffel TB mit Talbremsen 60, 61 und eine
Richtungsgleisbremsstaffel RGB mit Richtungsgleisbremsen 70 bis 77 erkennbar.
[0056] Neben den genannten Komponenten der Ablaufanlage 10 sind in Figur 1 exemplarisch
Abläufe 100 ... 102 dargestellt, die von einer Abdrücklokomotive 110 über den Ablaufberg
geschoben beziehungsweise an einem Abdrückpunkt AP (der nicht zwangsläufig am Berggipfel
BG liegen muss und exemplarisch für einen Ablauf 102 dargestellt ist) abgedrückt worden
sind und sich in der Folge, angetrieben durch die einwirkende Schwerkraft, entlang
der Ablaufanlage 10 bewegen.
[0057] Zur Steuerung der Talbremsstaffel TB, enthaltend die Talbremsen 60 und 61 ist in
Figur 1 eine Talbremsensteuerung 200 angedeutet, die über eine Schnittstelle 211,
die drahtgebunden oder auch drahtlos ausgeführt sein kann, an die Talbremsstaffel
TB angebunden ist. Zur Steuerung der Bergbremsstaffel BB, enthaltend die Bergbremsen
90 und 91 ist des Weiteren eine Bergbremsensteuerung 250 angedeutet, die über eine
Schnittstelle 251, die drahtgebunden oder auch drahtlos ausgeführt sein kann, an die
Bergbremsstaffel BB angebunden ist. In entsprechender Weise ist die Richtungsgleisbremsstaffel
RGB, enthaltend die Richtungsgleisbremsen 70 bis 77 über eine Schnittstelle 221 an
eine Richtungsgleisbremsensteuerung 220 angebunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist hierbei in Figur 1 lediglich exemplarisch jeweils nur eine Schnittstelle 211,
221, 251 zwischen der jeweiligen Bremsstaffel und der jeweiligen Gleisbremsensteuerung
gezeigt. Selbstverständlich kann jede Gleisbremse angesteuert werden. Auch ist es
möglich, für jede Gleisbremse eine gesonderte Steuerung vorzusehen und nicht jeweils
eine gemeinsame Steuerung für die ganze Bremsstaffel (nicht dargestellt).
[0058] Die Talbremsensteuerung 200 ist über eine Schnittstelle 231, die Bergbremssteuerung
250 ist über eine Schnittstelle 233 und die Richtungsgleisbremsensteuerung ist über
eine Schnittstelle 232 mit einer zentralen Steuervorrichtung 230 der Ablaufanlage
10 verbunden. Dies bedeutet, dass durch die Komponenten 200, 220, 230 und 250 insgesamt
eine Steuereinrichtung zum Steuern der Gleisbremsen, also der Bergbremsen 90, 91,
Talbremsen 60, 61 sowie der Richtungsgleisbremsen 70 bis 77, in Form eines verteilten
Steuerungssystems gebildet wird. Alternativ hierzu wäre es selbstverständlich beispielsweise
auch möglich, dass die Bergbremsen 90, 91, die Talbremsen 60, 61 sowie die Richtungsgleisbremsen
70 bis 77 unmittelbar mit der zentralen Steuervorrichtung 230 verbunden sind und gesteuert
werden (nicht dargestellt).
[0059] Die Ermittlung von Steuerparametern für die Gleisbremsen in Form der Bergbremsen
90, 91, der Talbremsen 60, 61 sowie der Richtungsgleisbremsen 70 bis 77 der Ablaufanlage
10 erfolgt derart, dass eine bremsübergreifende Betrachtung beziehungsweise Optimierung
der jeweiligen Geschwindigkeiten der Abläufe 100, 101, 102 vorgenommen wird. Im Rahmen
des beschriebenen Ausführungsbeispiels sei hierbei angenommen, dass bis auf Ablauf
102 alle Abläufe für das Richtungsgleis 50 bestimmt sind und daher auf ihrem Laufweg
nacheinander die Bergbremse 91, die Talbremse 60 und anschließend die Richtungsgleisbremse
70 passieren, wogegen der Ablauf 102 nach der Talbremse 60 infolge der trennenden
Weiche 80 in das Richtungsgleis 57 mit der Richtungsgleisbremse 77 läuft.
[0060] Beispielsweise kann bei aufeinanderfolgenden Abläufen, deren Laufwege sich an einer
der Weichen trennen, eine Prüfung auf Einholvorgänge hinter der die Laufwege trennenden
Weiche außer Betracht bleiben. Hierin liegt ein weiteres Optimierungspotenzial bei
der Simulation des Ablaufvorganges.
[0061] Zwecks Durchführung des Verfahrens weist die durch die zentrale Steuervorrichtung
230, die Talbremsensteuerung 200 sowie die Richtungsgleisbremsensteuerung 220 gebildete
Steuereinrichtung neben hardwaretechnischen Komponenten, etwa in Form entsprechender
Prozessoren und Speichermittel, weiterhin softwaretechnische Komponenten, etwa in
Form von Programmmodulen zur Simulation des Laufverhaltens der Abläufe 100, 101, auf.
[0062] In Figur 2 sind exemplarisch die Zeitweglinien ZWL von den Abläufen 100, 101 und
102 dargestellt. Es sind zwei Alternativen der Simulation dargestellt, die beide nach
der Erfindung erstellt wurden. In jeder Simulation wird der komplette Ablaufvorgang
der drei Abläufe 100, 101, 102 mindestens einmal durchgerechnet, bei Bedarf zumindest
teilweise auch mehrfach (wenn Korrekturen notwendig werden, die die simuliert Lösung
naher an das aufzufindende Optimum heranbringen.
[0063] Auf der x-Achse ist der Ablaufweg x der ablaufenden Abläufe dargestellt. Um dies
besser zu verdeutlichen, ist das Ablaufprofil aus Figur 1 in Figur 2 noch einmal oberhalb
des Diagramms angedeutet. Hierbei wird deutlich, wo auf der x-Achse der Berggipfel
BG sowie die Gleisbremsen 91, 60, 70/77 liegen. Auf der z-Achse ist die Zeit t dargestellt.
Deswegen ist der Pfeil für die fortschreitende Zeit in der Zeichnung nach unten gerichtet.
Um Figur 2 besser erläutern zu können, sind die verschiedenen berechneten Trompeten
durchnummeriert, von T1 bis T6. Die Trompeten T1 ... T6 bestehen jeweils aus den Zeitweglinien
ZWL der Abläufe. Die ZWL, die eine Trompete in der Zeichnung nach oben begrenzt, wird
durch das jeweils talseitige erste Rad des Ablaufes beschrieben und die ZWL, die die
Trompete T1 ... T6 nach unten hin begrenzt, durch das jeweils bergseitige letzte Rad
des Ablaufs, sodass diese ZWL jeweils am Abdrückpunkt AP des Ablaufes AP100 des Ablaufes
100, AP101 des Ablaufs 101 und AP102 des Ablaufs 102 beginnt.
[0064] Für eine Betrachtung der Simulationsergebnisse dahingehend, dass Einholvorgänge bei
jeweils aufeinanderfolgenden Abläufen, also dem Vorläufer und dem zugehörigen Nachläufer,
verhindert werden sollen, sind also die Bereiche zwischen den jeweils benachbarten
Trompeten T1 ... T6 maßgeblich, soweit und solange die Trompeten zu direkt aufeinander
folgenden Abläufen gehören (hierzu im Folgenden noch mehr).
[0065] Gemäß einer ersten Variante der Erfindung ist in Figur 2, oben exemplarisch ein erster
Durchlauf DL1 der Simulation dargestellt. Angenommen, in Figur 2 sei zwischen Ablauf
101 und Ablauf 102 eine trennende Weiche TW, in Figur 1 die Weiche 80, zwischen Talbremse
60 und Richtungsgleisbremse 70 eingetragen, sodass sich die Laufwege dort trennen
und die Abläufe 101 und 102 durch verschiedene Richtungsgleisbremsen 70, 77 laufen.
Dann kann Ablauf 101 in der Talbremse 60 den vollen verfügbaren Zeitabstand ZA an
der Richtungsgleisbremse 70 ausnutzen, um zeitlich verzögert in die Richtungsgleisbremse
70 einzulaufen, denn ein kritischer Zeitabstand muss nicht berücksichtigt werden,
weil der nach Passieren der Trennungsweiche TW auf einem anderen Gleis fahrende Ablauf
102 den Ablauf 101 nicht mehr einholen kann. Die so entstandene "Verspätung" der Trompete
T2 beim Einlauf in Richtungsgleisbremse 70 um Δt3 steht zur Erhöhung der Abdrückgeschwindigkeit
des Ablaufs 101 zur Verfügung, wobei der Zeitgewinn durch eine bevorstehende Unterschreitung
des Mindestabstandes zwischen den Trompeten T1 und T2 in der Talbremse 60 anschließend
durch stärkeres Abbremsen des Ablaufes 101 verhindert wird. Oder anders ausgedrückt,
dadurch, dass der Ablauf 101 nicht vom Ablauf 102 eingeholt werden kann, und deswegen
stärker abgebremst werden kann, kann ein Optimierungspotenzial zwischen dem Ablauf
100 und 101 dadurch ausgeschöpft werden, dass der Ablauf 101 früher mit einer größeren
Abdrückgeschwindigkeit (weil die Abdrücklokomotive zwischen dem Abdrücken des Ablaufes
100 und 101 beschleunigt wird) abgedrückt wird. Die Konsequenz ist eine Verringerung
der Abdrückdauer. Das Beispiel macht deutlich, dass eine "Verformung" von Trompeten
zweier benachbarter Abläufe auf ein Optimierungspotenzial zwischen zwei anderen aufeinanderfolgenden
Abläufen schaffen kann (dynamisches Einfädeln). Dieses Potenzial kann jedoch nur durch
eine gesamtheitliche Betrachtung des Ablaufvorganges und Variationen in der Ablaufsimulation
ausgeschöpft werden.
[0066] Darüber hinaus muss jede so gefundene Lösung einer Optimierung der Abdrückgeschwindigkeit
unterzogen werden, welche einerseits die zeitlichen Abstände zwischen den neu geformten
Trompeten berücksichtigt - so kann zum Beispiel der zwischen Trompete T1 und T2 bisher
unkritische Zeitabstand ZA in der Talbremse 60 der minimale Zeitabstand zwischen den
Abläufen werden und die zeitliche Annäherung begrenzen (in diesem Fall kann Δt3 als
zeitliches Optimierungspotential für die Abdrückdauer nicht voll ausgeschöpft werden)
- und andererseits die durch die Lokeigenschaften begrenzte mögliche Änderung der
Abdrückgeschwindigkeiten zwischen den Abläufen berücksichtigt.
[0067] In Figur 2, unten, ist dargestellt, wie ein weiteres Optimierungspotenzial durch
die Simulation gehoben werden kann (zweiter Durchlauf DL2) . Anhand der ersten Trompete
T1 ist gezeigt, dass aus dieser eine vierte Trompete T4 abgeleitet werden kann, indem
starre Zeitfenster für das jeweilige Ablaufen des betreffenden Ablaufes festgelegt
werden, die innerhalb der ursprünglichen Trompete T1 liegen. Bei den Zeitfenstern
handelt es sich mit anderen Worten um jene Soll-Laufzeiten, die der betreffende Ablauf
zwischen den betreffenden Gleisbremsen benötigen soll. Der Effekt ist, dass eine sich
- verglichen mit der ersten Trompete T1 - weniger stark öffnende oder gleichbleibend
breite vierte Trompete 4 entsteht.
[0068] Wie Figur 2 weiter zu entnehmen ist, wird derselbe Vorgang auch für die zweite Trompete
T2 durchgeführt, mit dem Effekt, dass eine engere fünfte Trompete T5 entsteht, sowie
mit der dritten Trompete T3 durchgeführt mit dem Effekt, dass eine engere Trompete
T6 entsteht. Da die kritischen Zeitabstände ZAK trotz dieser Maßnahme gleichbleiben,
entsteht in den nun größeren Zwischenräumen zwischen den Trompeten T4, T5, T6 ein
weiteres Optimierungspotenzial für die Abdrückdauer, welches in Figur 2 mit ΔT1 und
ΔT2 gekennzeichnet ist. Dieses Potenzial kann ausgeschöpft werden, indem die Geschwindigkeit
der Abdrücklokomotive erhöht wird und somit die Abläufe in kürzeren zeitlichen Abständen
und mit höherer Geschwindigkeit abgedrückt werden. Dies führt zu einer Verminderung
der Abdrückdauer.
[0069] In dem weiteren Anwendungsbeispiel erreicht ein Ablauf z. B. eine Gleisbremse. Dieser
sind die in der zuletzt berechneten Simulation festgelegte Soll-Laufzeit bis zum nächsten
Laufziel, die ermittelte Einlaufgeschwindigkeit und der aktuelle gemessene oder berechnete
Wert des Laufwiderstands bekannt. Befindet sich der Laufwiderstandswert innerhalb
des in der Simulation verwendeten Konfidenzintervalls, so kann die Bremsensteuerung
die zur Erreichung der Soll-Laufzeit notwendige Auslaufgeschwindigkeit aus der Gleisbremse
berechnen und ansteuern. Ist dies aufgrund einer von der Simulation zu stark abweichenden
Einlaufgeschwindigkeit nicht möglich oder befindet sich der aktuelle Wert des Laufwiderstands
außerhalb des in der Simulation verwendeten Konfidenzintervalls, so können Korrekturmaßnahmen
ausgelöst werden. Dazu können Maßnahmen zählen wie Festbremsen, Aufpuffern, das Umlegen
von Schutzweichen oder aber auch die Neuberechnung und Änderung von Soll-Laufzeiten
für andere, noch nicht fertig gebremste Abläufe. Sinngemäß können all diese Berechnungen
statt von der Bremsensteuerung auch teilweise oder ganz von jener Steuerung ausgeführt
werden, die die ursprüngliche Simulation durchgeführt hatte.
[0070] Die im ersten Durchlauf DL1 und im zweiten Durchlauf DL2 erläuterten Potenziale für
eine Minimierung der Abdrückdauer sind lediglich Beispiele und der besseren Übersichtlichkeit
halber in zwei unterschiedlichen Durchläufen dargestellt. Es ist dem Fachmann durchaus
geläufig, dass die Potenziale auch in ein und demselben Simulationsdurchlauf gehoben
werden können. Die Simulation findet erfindungsgemäß ja gerade statt, um vorhandene
Optimierungspotenziale ausfindig zu machen und auszuschöpfen. Dabei können die dargestellten
Optimierungspotenziale identifiziert und genutzt werden. Gleichzeitig sind gewöhnlich
weitere Optimierungspotenziale auffindbar, die in den Beispielen gemäß Figur 2 nicht
dargestellt sind. Wie bereits erwähnt, sind die Zusammenhänge komplex und deswegen
auch nur in einer Simulation auffindbar. Die Verringerung der Datenmenge durch gezielte
"Verformung" der Trompeten führt hierbei schneller zum Ziel, weil hierdurch die Variationsmöglichkeiten
bei der Simulation sinken (geringere Rechenzeit) und andererseits die gezielte Verformung
der Trompeten bereits ein vorhersehbares Optimierungspotenziale ausschöpft (schnelle
Annäherung an ein aufzufindendes Minimum für die Abdrückdauer).
[0071] Eine weitere Anwendung findet sich in der möglichen Bauweise von Ablaufanlagen. Nach
dem Stand der Technik wird die Berghöhe durch den gesamten Laufwiderstand des am schlechtesten
laufenden Wagens aus dem gesamten Rollmaterial bis in das Richtungsgleis bestimmt,
die gesamte Bremsarbeit der installierten Bremsstaffeln durch die Differenz des gesamten
Laufwiderstandes zwischen diesem und dem am besten laufenden Wagen aus dem gesamten
Rollmaterial. Dies hat jedoch zur Folge, dass das Zeitverhalten eines Ablaufs, der
das Richtungsgleis nur mit geringer Bremseneinwirkung erreichen kann, kaum zeitlich
steuerbar ist. Durch eine entsprechend größere Berghöhe und eine um diese Höhendifferenz
angehobene gesamte Bremsarbeit der installierten Bremseneinrichtungen wird auch das
zeitliche Verhalten von sehr schlecht laufenden Abläufen deutlich besser steuerbar
und steigen daher auch Optimierbarkeit und Abdrückleistung des neuen Verfahrens.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 10
- Ablaufanlage
- 20
- Ablauframpe
- 30
- Zwischenneigung
- 40
- Verteilzone
- 80 ... 86
- Verteilweichen
- 50 ... 57
- Richtungsgleise
- 90, 91
- Bergbremsen
- 60, 61
- Talbremsen
- 70 ... 77
- Richtungsgleisbremsen
- 100 ... 102
- Ablauf
- 110
- Abdrücklokomotive
- 200
- Talbremsensteuerung
- 250
- Bergbremsensteuerung
- 220
- Richtungsgleisbremsensteuerung
- 230
- zentrale Steuervorrichtung
- 211, 221, 231, 233, 241, 251
- Schnittstelle
- BG
- Berggipfel
- AP
- Abdrückpunkt
- BB
- Bergbremsstaffel
- TB
- Talbremsstaffel
- RGB
- Richtungsgleisbremsstaffel
- MST
- Messstation
- AZ1 ... AZ3
- Achszähler
- t
- Zeit
- x
- Laufweg
- TW
- Trennungsweiche
- l100 ... l102
- Länge eines Ablaufes
- l60 l70 l91
- Länge einer Gleisbremse
- ZWL
- Zeit-Weg-Linie
- T1 ... T6
- ZWL-Trompete
- SD
- Sperrdreieck
- ZA
- Zeitabstand
- ZAK
- kritischer Zeitabstand
- UE
- Überschneidungsbereich
- Δt1 ... Δt2
- Zeitersparnis
1. Verfahren zum rechnergestützten Simulieren des Ablaufens einer Vielzahl von Abläufen
(100 ... 102) eines Zuges in einer rangiertechnischen Ablaufanlage (10), bei dem simuliert
wird, dass die Abläufe über einen Berg (BG) abgedrückt werden und auf einem Weg durch
die Ablaufanlage (10) zum Steuern eine bergseitige Gleisbremse und eine zu dieser
talwärts gelegene talseitige Gleisbremse durchlaufen, wobei ein Ablaufverhalten der
Abläufe (100 ... 102) ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Ablauf und für jede Gleisbremse
a. für die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) ausgehend von einer vorgegebenen Zielgeschwindigkeit
für einen vorgegebenen Ort an oder hinter dem Ende der talseitigen Gleisbremse unter
Berücksichtigung eines minimal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und des maximalen zu erreichenden Bremsvermögens der Gleisbremse eine
maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die talseitige Gleisbremse
berechnet wird,
b. für die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) ausgehend von der vorgegebenen Zielgeschwindigkeit
für den Ort an oder hinter dem Ende der talseitigen Gleisbremse unter Berücksichtigung
eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes (100 ... 102)
und eines nicht zu unterschreitenden minimalen Bremsvermögens der Gleisbremse eine
minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die talseitige Gleisbremse
berechnet wird,
c. für die bergseitige Gleisbremse (60 ... 61) ausgehend von der maximal zulässigen
Einlaufgeschwindigkeit in die talseitige Gleisbremse als Zielgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung eines minimal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und des maximalen zu erreichenden Bremsvermögens der bergseitigen Gleisbremse
eine maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die bergseitige Gleisbremse
berechnet wird,
d. für die bergseitige Gleisbremse (60 ... 61) ausgehend von der minimal zulässigen
Einlaufgeschwindigkeit in die talseitige Gleisbremse als Zielgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und eines nicht zu unterschreitenden minimalen Bremsvermögens der bergseitigen
Gleisbremse eine minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die bergseitige
Gleisbremse berechnet wird,
e. aus einem durch die jeweilige maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit und die
jeweilige minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit vorgegebenen jeweiligen Geschwindigkeitsintervall
eine Einlaufgeschwindigkeit für den betreffenden Ablauf und die betreffende Gleisbremse
derart ausgewählt wird sowie jeweils eine zugehörige Abdrückgeschwindigkeit für den
betreffenden Ablauf berechnet wird, damit eine Abdrückdauer des Zuges minimiert wird,
f. die ausgewählten jeweiligen Einlaufgeschwindigkeiten und die berechneten Abdrückgeschwindigkeiten
ausgegeben werden.
2. Verfahren zum Steuern des Ablaufens einer Vielzahl von Abläufen (100 ... 102) in einer
rangiertechnischen Ablaufanlage (10), bei dem die Abläufe (100 ... 102) über einen
Berg (BG) abgedrückt werden und auf einem Laufweg durch die Ablaufanlage (10) zum
Steuern eine bergseitige Gleisbremse und eine zu dieser talwärts gelegene talseitige
Gleisbremse durchlaufen, wobei ein Ablaufverhalten der Abläufe (100 ... 102) durch
eine rechnergestützte Simulation ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der rechnergestützten Simulation für jeden Ablauf und für jede Gleisbremse
a. für die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) ausgehend von einer vorgegebenen Zielgeschwindigkeit
für einen vorgegebenen Ort an oder hinter dem Ende der talseitigen Gleisbremse unter
Berücksichtigung eines minimal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und des maximalen zu erreichenden Bremsvermögens der Gleisbremse eine
maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die talseitige Gleisbremse
berechnet wird,
b. für die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) ausgehend von der vorgegebenen Zielgeschwindigkeit
für den Ort an oder hinter dem Ende der talseitigen Gleisbremse unter Berücksichtigung
eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes (100 ... 102)
und eines nicht zu unterschreitenden minimalen Bremsvermögens der Gleisbremse eine
minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die talseitige Gleisbremse
berechnet wird,
c. für die bergseitige Gleisbremse (60 ... 61) ausgehend von der maximal zulässigen
Einlaufgeschwindigkeit in die talseitige Gleisbremse als Zielgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung eines minimal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und des maximalen zu erreichenden Bremsvermögens der bergseitigen Gleisbremse
eine maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die bergseitige Gleisbremse
berechnet wird,
d. für die bergseitige Gleisbremse (60 ... 61) ausgehend von der minimal zulässigen
Einlaufgeschwindigkeit in die talseitige Gleisbremse als Zielgeschwindigkeit unter
Berücksichtigung eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands des betreffenden Ablaufes
(100 ... 102) und eines nicht zu unterschreitenden minimalen Bremsvermögens der bergseitigen
Gleisbremse eine minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit des Ablaufs in die bergseitige
Gleisbremse berechnet wird,
e. aus einem durch die jeweilige maximal zulässige Einlaufgeschwindigkeit und die
jeweilige minimal zulässige Einlaufgeschwindigkeit vorgegebenen jeweiligen Geschwindigkeitsintervall
eine Einlaufgeschwindigkeit für den betreffenden Ablauf und die betreffende Gleisbremse
derart ausgewählt wird sowie jeweils eine zugehörige Abdrückgeschwindigkeit für den
betreffenden Ablauf berechnet wird, so dass eine Abdrückdauer des Zuges minimiert
wird,
und dass im Rahmen des Steuerns des Ablaufens die Abdrücklokomotive (10) mit dem Ziel des
Erreichens der berechneten jeweiligen Abdrückgeschwindigkeit jedes Ablaufes (100 ...
102) gesteuert wird und die Auslaufgeschwindigkeiten der jeweiligen Gleisbremsen unter
Verwendung der aktuellen Laufeigenschaften des jeweiligen Ablaufs mit dem Ziel des
Erreichens der ausgewählten jeweiligen Einlaufgeschwindigkeiten für jeden Ablauf (100
... 102) gesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Ablauf
a. aus der zuvor bestimmten maximal zulässigen Einlaufgeschwindigkeit für den jeweiligen
Ablauf (100 ... 102) in die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) die minimale Laufzeit
für die Strecke von der bergseitigen Gleisbremse (60, 61) bis in die talseitige Gleisbremse
(70 ... 77) unter Berücksichtigung des minimal zu erwartenden Laufwiderstands berechnet
wird,
b. aus der zuvor bestimmten minimal zulässigen Einlaufgeschwindigkeit für den jeweiligen
Ablauf (100 ... 102) in die talseitige Gleisbremse (70 ... 77) die maximale Laufzeit
für die Strecke von der bergseitigen Gleisbremse (60, 61) bis in die talseitige Gleisbremse
(70 ... 77) unter Berücksichtigung eines maximal zu erwartenden Laufwiderstands berechnet
wird,
c. aus einem durch die jeweilige maximale Laufzeit und die jeweilige minimale Laufzeit
vorgegebenen jeweiligen Lauzeitintervall eine Laufzeit für den betreffenden Ablauf
und die betreffende Gleisbremse ausgewählt wird,
und dass die Minimierung der Abdrückdauer durch den Vergleich und die Modifikation der Laufzeiten
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Vielzahl abzudrückender Abläufe mehrere oder alle Abläufe (100 ... 102) eines
Zuges beim Simulieren berücksichtigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Vielzahl abzudrückender Abläufe auch zumindest jeweils ein Ablauf (100 ... 102)
eines nachfolgenden Zuges und/oder vorausfahrenden Zuges beim Simulieren berücksichtigt
wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Simulation Weichen als Trennungsweichen für die Laufwege (x) von aufeinanderfolgenden
Abläufen, nämlich einem vorlaufenden Vorläufer und einem nachlaufenden Nachläufer
berücksichtigt werden, indem nach erfolgter Trennung der Laufwege dem genannten Nachläufer
sein aktueller Vorläufer und dem genannten Vorläufer sein aktueller Nachläufer zugeordnet
wird.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Simulation ein maximales Beschleunigungsvermögen der Abdrücklokomotive (110)
bei der Berechnung der Abdrückgeschwindigkeiten berücksichtigt wird.
8. Rangiertechnische Ablaufanlage (10) für Abläufe, wobei mehrere Laufwege (50-57) durch
die Ablaufanlage (10) mit jeweils mindestens zwei Gleisbremsen realisiert sind, und
einer Steuerung für die mindestens zwei Gleisbremsen
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablaufanlage (10) mit einem Simulationsprogramm ausgestattet und eingerichtet
ist, ein Verfahren zum rechnergestützten Simulieren oder ein Verfahren zum Steuern
einer Vielzahl von Abläufen (100 ... 102) nach einem der vorangehenden Ansprüche durchzuführen.
9. Computerprogrammprodukt, umfassend Programmbefehle, die bei der Ausführung des Programms
durch einen Computer diesen dazu veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 7 durchzuführen.
10. Computerprogrammprodukt, umfassend Programmbefehle, die bei der Ausführung des Programms
durch die rangiertechnische Ablaufanlage (10) nach Anspruch 8 dazu veranlassen, das
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7 durchzuführen.
11. Computerlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogrammprodukt nach den voranstehenden
Ansprüchen 9 oder 10 gespeichert ist.