[0001] Gebiet der Technik:
Die Erfindung betrifft eine Wärmepumpenanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, mit der ein Fluid erwärmbar ist. Die Wärmepumpenanlage umfasst einen
Kältemittelkreislauf mit wenigstens einem Expansionsorgan, einem Verdampfer, einem
Verdichter,
einem als Gaskühler/Kondensator ausgebildeten ersten Wärmeübertrager zum Übertragen
von Wärme des verdichteten Kältemittels an das Fluid und einen zum ersten Wärmeübertrager
in Kältemittelströmungsrichtung stromabwärts in Reihe geschalteten als
Gaskühler/Kondensator ausgebildeten zweiten Wärmeübertrager zum Übertragen von Wärme
des Kältemittels an das Fluid. Derartige Wärmepumpenanlagen werden insbesondere für
die Wärmeversorgung eines Gebäudes, wie vor allem bei der Erwärmung von Brauchwasser,
eingesetzt.
[0002] Aber auch für die Wärmeversorgung von Fahrzeugen wie insbesondere Elektro- oder Hybridfahrzeugen
werden derartige Wärmepumpenanlagen eingesetzt.
[0003] Ein Gaskühler/Kondensator ist ein Gaskühler, wenn darin Kältemittel als Gas oder
im überkritischen Zustand gekühlt aber nicht kondensiert werden soll, oder er ist
ein Kondensator, wenn darin gasförmiges Kältemittel im unterkritischen Zustand kondensiert
werden soll.
Stand der Technik:
[0004] Bekannt sind Wärmepumpenanlagen wie beispielsweise in
DE102010051976 A1 und in
US2008/0041071 A1 mit zwei im Kältemittelkreislauf in Reihe geschalteten Gaskühlern/Kondensatoren,
bei denen Wärme an Fluide eines jeweils angeschlossenen Fluidkreislaufs übertragen
wird, wobei jedoch die beiden Fluidkreisläufe getrennt voneinander sind, sodass die
Wärmeübertragung vom Kältemittel auf zwei getrennte Fluide aufgeteilt wird, was bei
einer gewünscht möglichst großen Wärmeübertragung auf nur ein Fluid von Nachteil ist.
In
DE19939028 A1 ist eine Wärmepumpenanlage offenbart, bei der die im Kältemittelkreislauf in Reihe
hintereinandergeschalteten Gaskühler/Kondensatoren zum Übertragen von Wärme des Kältemittels
an dasselbe Fluid nämlich die in das Fahrzeug einströmende Luft eingesetzt werden.
Jedoch ist der Volumenstrom der einströmenden Luft durch beide im Luftstrom hintereinander
angeordnete Gaskühler/Kondensatoren gleich groß und die Luft, die in den im Luftstrom
ersten Gaskühler/Kondensatoren einströmt, ist ungeheizt, was für eine effiziente Heizung
bei gewünscht hoher Temperatur der Luft für den Fahrzeuginnenraum von Nachteil ist.
Entsprechend nachteilig ist die in
WO01/22011 A1 offenbarte Wärmepumpenanlage, bei der ein im Gegenstrom zum Kältemittel durch zwei
in Reihe geschaltete Gaskühler/Kondensatoren strömendes Fluid geheizt wird. Ferner
ist in
US2018/0023818 A1 eine Wärmepumpenanlage offenbart. In
DE102008046620 A1, in
DE102015008045 A1, in
DE102018111056 A1, in
DE102019001642 A1 und in
EP2759773 A2 ist jeweils eine Wärmepumpenanlage offenbart, bei der im Kältemittelkreislauf zwei
in Reihe geschaltete als Gaskühler/Kondensatoren angeordnete Wärmeübertrager zur Erwärmung
eines im Gegenstrom zum Kältemittel durch die Wärmeübertrager strömendes Fluids eingesetzt
werden. Dabei kann der Volumenstrom des Fluids durch den im Kältemittelkreislauf zweiten
Wärmeübertrager größer als der Volumenstrom des Fluids durch den im Kältemittelkreislauf
ersten Wärmeübertrager sein. Es kann bei der in
EP2759773 A2 offenbarten Wärmepumpenanlage das Fluid nach Durchströmen des zweiten Wärmeübertragers
an einer Verzweigung in zwei Teilströme aufgeteilt werden, wobei der erste Teilstrom
zum ersten Wärmeübertrager und der zweite Teilstrom zu einem Heizkreislauf oder durch
einen Pufferspeicher letztendlich zurück zum Fluideinlass des zweiten Wärmeübertragers
gelangt. Die Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms des Fluids, der durch
den Pufferspeicher zurück zum Fluideinlass des zweiten Wärmeübertragers strömt, lässt
sich unzureichend indirekt über ein Mischventil vor dem Heizkreislauf regeln, wobei
je nach Heizbedarf im Heizkreislauf vom zweiten Teilstrom nachteilig ein Teil des
Fluids für die Wärmeabgabe im Heizkreislauf abgezweigt wird. Außerdem wird nachteilig
auch im Pufferspeicher beziehungsweise Zwischenspeicher im Laufe der Zeit ein Teil
der Wärme des Fluids an die Umgebung abgegeben. Mit der Pumpe für das Fluid vor dem
Fluideinlass des zweiten Wärmeübertragers ist immer nur nachteilig der gesamte Zustrom
von Fluid zum zweiten Wärmeübertrager förderbar.
[0005] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt also das Problem zugrunde, dass zur
Erwärmung eines Fluids das Regeln der Strömung des Fluids bei zwei als Gaskühler/Kondensator
ausgebildete im Kältemittelkreislauf in Reihe geschalteten Wärmeübertragern einer
Wärmepumpenanlage unzureichend ist und der Verlust von Wärme zu hoch ist, was sich
nachteilig hinsichtlich deren Effizienz auswirkt.
[0006] Es ist somit Aufgabe eine verbesserte Wärmepumpenanlage, umfassend einen Kältemittelkreislauf
mit zwei als Gaskühler/Kondensator ausgebildeten in Reihe geschalteten Wärmeübertragern
für die Übertragung von Wärme vom Kältemittel auf ein Fluid bereitzustellen.
[0007] Ein entsprechendes Problem liegt einem Verfahren zum Betreiben einer derartigen Wärmepumpenanlage
zugrunde, sodass es eine weitere Aufgabe ist, diesbezüglich ein verbessertes Verfahren
bereitzustellen.
[0008] Zusammenfassung der Erfindung:
Das der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zugrundeliegende Problem bezüglich einer
Wärmepumpenanlage wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Dadurch,
dass die Wärmepumpenanlage, mit der ein Fluid erwärmbar ist, einen Kältemittelkreislauf
mit wenigstens einem Expansionsorgan, einem Verdampfer, einem Verdichter,
einem als Gaskühler/Kondensator ausgebildeten ersten Wärmeübertrager zum Übertragen
von Wärme des verdichteten Kältemittels an das Fluid und einen zum ersten Wärmeübertrager
in Kältemittelströmungsrichtung stromabwärts in Reihe geschalteten als
Gaskühler/Kondensator ausgebildeten zweiten Wärmeübertrager zum Übertragen von Wärme
des Kältemittels an das Fluid umfasst, wobei die Wärmepumpenanlage derart ausgebildet
ist, dass für das Fluid in zum Kältemittel vorgesehener Gegenstromrichtung der nach
einer Zuleitung zweite Wärmeübertrager stromaufwärts des ersten Wärmeübertragers angeordnet
ist, und die Leitung für das Fluid sich nach dem zweiten Wärmeübertrager an einer
Verzweigung in zwei Leitungsabschnitte zur Aufteilung in einen ersten Teilstrom und
einen zum erneuten Durchströmen des zweiten Wärmeübertragers vorgesehenen zweiten
Teilstrom des Fluids verzweigt, wobei davon der erste Leitungsabschnitt für den ersten
Teilstrom fluidseitig den ersten Wärmeübertrager umfasst, und wobei der zweite Leitungsabschnitt
speicherlos zu einer Einmündung in die Zuleitung für das Fluid vor oder am Fluideinlass
des zweiten Wärmeübertragers führt und wobei die Wärmepumpenanlage (1) eine Regelungseinrichtung
umfasst, die zum Regeln des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms
zur Größe des Volumenstroms des von der Verzweigung in den zweiten Leitungsabschnitt
zur Einmündung strömenden zweiten Teilstroms des Fluids angeordnet und ausgebildet
ist,
wird das Problem gelöst.
[0009] Fluidseitig ist der Teil des jeweiligen Wärmeübertragers, der für das Durchströmen
des Fluids vorgesehen ist.
[0010] Speicherlos bedeutet hinsichtlich des zweiten Leitungsabschnitts, dass sich im zweiten
Leitungsabschnitt kein Speicher befindet, in dem das Speichervolumen durch Durchströmung
mit wärmeren Fluid erwärmt würde.
[0011] Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, dass das Verhältnis der Größe des Volumenstroms
des ersten Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des für ein erneutes Durchströmen
des zweiten Wärmeübertrager vorgesehenen zweiten Teilstroms des Fluids mit der Regelungseinrichtung
regelbar ist. Damit lässt sich die Größe des Anteils des Volumenstroms des Fluids,
der erneut durch den zweiten Wärmeübertrager strömt, einstellen. Es lässt sich damit
die Temperatur des Fluids am Einlass des zweiten Wärmeübertragers regelbar erhöhen
und das Verhältnis des Volumenstroms des Fluids durch den zweiten Wärmeübertrager
zum geringeren Volumenstrom des Fluids durch den ersten Wärmeübertrager einstellen.
Die Effizienz der Wärmepumpenanlage für einen gewünschten Temperaturhub des Fluids
lässt sich durch entsprechend effizienzoptimiertes Regeln der Regelungseinrichtung
erhöhen. Ein unnötiger Wärmeverlust des Fluids wird mangels Speicher im zweiten Leitungsabschnitt
vermieden. Insbesondere für einen hohen Temperaturhub des Fluids ist die erfindungsgemäße
Wärmepumpenanlage in ihrer Effizienz von Vorteil. Außerdem werden Material, Gewicht
und Kosten wegen des Weglassens eines Speichers im zweiten Leitungsabschnitt eingespart.
[0012] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Verbesserungen
des jeweiligen Gegenstandes der Erfindung angegeben.
[0013] Vorzugsweise ist die Regelungseinrichtung derart an der Verzweigung oder im zweiten
Leitungsabschnitt oder an der Einmündung angeordnet, dass der zweite Teilstrom des
Fluids durch die Regelungseinrichtung strömen muss. Damit ist die Größe des Volumenstroms
des zweiten Teilstroms direkt einstellbar, was vorteilhaft ein unmittelbares Regeln
der Größe des Anteils des Fluidstroms, der erneut durch den zweiten Wärmeübertrager
strömt, bewirkt.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist der Kältemittelkreislauf der Wärmepumpenanlage
derart ausgebildet, dass das Kältemittel im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs
überkritisch und der erste Wärmeübertrager sowie der zweite Wärmeübertrager als Gaskühler
zu betreiben sind. Für einen überkritischen Betrieb sind die Komponenten und Kältemittelleitungen
des Kältemittelkreislaufs besonders druckbeständig und dicht ausgelegt. Überkritisch
betriebene Kältemittel weisen lediglich eine Enthitzung auf, sodass sie gerade zum
Erreichen eines großen Temperaturhubs, wie beispielsweise zur Erwärmung von Brauchwasser,
gut geeignet sind. Insbesondere ist CO2 als Kältemittel dabei einsetzbar. Dazu müssen
die Kältemittelleitungen und Komponenten des Hochdruckbereichs des Kältemittelkreislaufs
ausreichend gasdicht und temperaturbeständig sein sowie eine Druckfestigkeit für über
140 bar Innendruck aufweisen.
[0015] Vorzugsweise sind der erste und zweite Wärmeübertrager derart ausgebildet, dass das
zu erwärmende Fluid Wasser ist. Wasser ist ein günstiger ungiftiger Wärmeträger mit
einer hohen Wärmekapazität. Für Wasser müssen die Leitungen und deren Komponenten
wasserdicht und rostfrei sein. Die erfindungsgemäße Wärmepumpenanlage mit der erreichbaren
effizient hohen Wärmeabgabe eignet sich besonders gut für die Erwärmung von Wasser,
wie insbesondere Brauchwasser. Nach einer vorteilhaften Ausführung kommt dabei die
Zuleitung des Fluids von einem Wassereintritt für Wasser und die Leitung vom Fluidauslass
des ersten Wärmeübertragers führt zu einem Wasseraustritt. Mit dieser Ausführung ist
das Wasser, wie beispielsweise Brauchwasser, direkt als das Fluid erwärmbar.
[0016] Nach einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage sind
der erste und zweite Wärmeübertrager auf Seiten des Fluids an einen Fluidkreislauf,
in dem das Fluid zirkulierbar ist, angeschlossen. Das Fluid ist dabei als Wärmetransportmittel
einsetzbar, was die Orte und Möglichkeiten des Heizens mit der Wärmepumpenanlage erweitert.
Vorzugsweise ist dabei im Fluidkreislauf stromabwärts des ersten Wärmeübertragers
und stromaufwärts des zweiten Wärmeübertragers ein dritter Wärmeübertrager zur Übertragung
von Wärme des Fluids an ein zweites Fluid angeordnet. Damit lässt sich das zweite
Fluid, wie zum Beispiel Brauchwasser, indirekt an den Kältemittelkreislauf angeschlossen
erwärmen und braucht nicht direkt durch den ersten und zweiten Wärmeübertrager zu
strömen.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage ist
die Regelungseinrichtung als in der Pumpleistung regelbare Pumpe für das Fluid ausgebildet.
Damit lässt sich die Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms des Fluids gut
regeln. Nach einer anderen vorteilhaften Ausführung ist die Regelungseinrichtung als
Regelventil ausgebildet, was entsprechend gute Regelungsmöglichkeiten bietet. Insbesondere
ein regelbares Drei-Wege-Ventil an der Verzweigung oder an der Einmündung des zweiten
Leitungsabschnitts ist eine bevorzugte Ausbildung der Regelungseinrichtung, mit der
die Aufteilung in den ersten und den zweiten Teilstrom des Fluids unmittelbar einstellbar
ist.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage ist
in dem, den zweiten Wärmeübertrager fluidseitig umfassenden, von der Einmündung bis
zur Verzweigung verlaufenden, Fluidleitungsabschnitt eine in der Pumpleistung regelbare
Pumpe für das Fluid angeordnet. Damit ist die Größe des Volumenstroms des Fluids durch
den zweiten Wärmeübertrager unmittelbar regelbar.
[0019] Nach einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage ist der
Verdampfer als ein Kältemittel-Luft-Wärmeübertrager ausgebildet und im Kältemittelkreislauf
zur Wärmeübertragung von Umgebungsluft auf das Kältemittel angeordnet. Eine Leitungsverbindung
zu einer anderen Wärmequelle ist entbehrlich.
[0020] Bei einer alternativen ebenfalls vorteilhaften Ausführung ist der Verdampfer als
ein Kältemittel-Flüssigkeits-Wärmeübertrager ausgebildet und im Kältemittelkreislauf
zur Wärmeübertragung von einer Wärmequellenflüssigkeit auf das Kältemittel, wie vorzugsweise
einer Sole eines Solekreislaufs, angeordnet. Eine Wärmequellenflüssigkeit ist eine
Flüssigkeit, die zum Transport von Wärme einer Wärmequelle vorgesehen ist.
[0021] Dadurch ist im Verdampfer Wärme von einer entfernten Wärmequelle, wie zum Beispiel
bei Erdwärme, an das Kältemittel übertragbar.
[0022] Vorzugsweise sind der erste und zweite Wärmeübertrager zusammengefügt als eine Wärmeübertragungseinheit
ausgebildet. Dieses ist eine besonders kompakte Ausführung, bei der der zweite Leitungsabschnitt
aus der Wärmeübertragungseinheit für den für einen erneuten Durchlauf durch den zweiten
Wärmeübertrager vorgesehenen zweiten Teilstrom des Fluids abzweigt und damit die Grenze
zwischen dem ersten und zweiten Wärmeübertrager markiert.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage
eine derart ausgebildet Steuerung, dass mit ihr die Regelungseinrichtung zum Regeln
des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des
Volumenstroms des von der Verzweigung in den zweiten Leitungsabschnitt zur Einmündung
strömenden zweiten Teilstroms des Fluids steuerbar ist. Damit ist die Größe des Volumenstroms
des zweiten Teilstroms automatisch regelbar. Vorzugsweise ist die Steuerung derart
ausgebildet, dass damit die Regelungseinrichtung zum Regeln des Verhältnisses der
Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des zweiten
Teilstroms im Bereich von 0,2 bis 0,5 je nach Betriebspunkt steuerbar ist. Bei dem
damit im Vergleich zum Volumenstrom des ersten Teilstroms deutlich größeren Volumenstrom
des zweiten Teilstroms ist die Wärmepumpenanlage effektiv zu betreiben.
[0024] Das einem Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpenanlage zugrundeliegende Problem
wird durch die im unabhängigen Verfahrensanspruch aufgeführten Merkmale gelöst. Dadurch,
dass das Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage den Schritt
des Regelns des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur
Größe des Volumenstroms des von der Verzweigung in den speicherlosen zweiten Leitungsabschnitt
zur Einmündung strömenden zweiten Teilstroms des Fluids umfasst, wobei sich der zweite
Teilstrom nach der Einmündung mit dem Fluid von der Zuleitung vermischt und erneut
durch den zweiten Wärmeübertrager strömt, wird das Problem hinsichtlich eines Verfahrens
gelöst. Vorzugsweise wird das Verhältnis der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms
zur Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms im Bereich von 0,2 bis 0,5 je nach
Betriebspunkt eingestellt. Der Volumenstrom des zweiten Teilstroms ist dabei also
deutlich höher als der des ersten Teilstroms.
[0025] Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und vorteilhafter Ausgestaltungen
und Weiterbildungen und deren Vorzüge gelten entsprechend die obigen Angaben zur erfindungsgemäßen
Wärmepumpenanlage.
[0026] Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
Es zeigen
[0027]
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Wärmepumpenanlage;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Wärmepumpenanlage;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Wärmepumpenanlage;
Fig. 4 ein Temperatur-Enthalpie-Diagramm der idealisierten Wärmeübergabe bei einer
Wärmepumpenanlage mit nur einem Gaskühler im Vergleich zu der bei einer erfindungsgemäßen
Wärmepumpenanlage; und
Fig. 5 als Flussdiagramm ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Betreiben einer
erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage.
[0028] Ausführliche Beschreibung der Erfindung:
Alle Zeichnungen sind schematisch zu verstehen. Auf maßstabsgetreue Abbildungen wurde
zum Zwecke erhöhter Klarheit der Darstellung verzichtet.
[0029] In Figur 1 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage
1 dargestellt. Die Wärmepumpenanlage 1 dient zum Erwärmen eines Fluids und umfasst
einen Kältemittelkreislauf 3 mit einem Verdichter 5 zum Verdichten des Kältemittels,
einem als Gaskühler ausgebildeten ersten Wärmeübertrager 7, einem ebenfalls als Gaskühler
ausgebildeten zweiten Wärmeübertrager 9, einem als Expansionsventil ausgebildeten
Expansionsorgan 11 und einem als Kältemittel-Luft-Wärmeübertrager ausgebildeten Verdampfer
13, welche über Kältemittelleitungen verbunden im Kreislauf angeordnet sind. Im Hochdruckbereich
des Kältemittelkreislaufs 3 ist bei dieser Ausführung bei Betrieb das verdichtete
Kältemittel im überkritischen Zustand. In diesem Fall ist das Kältemittel CO2. Dafür
sind die Kältemittelleitungen und Komponenten des Kältemittelkreislaufs 3 entsprechend
druckfest, temperaturbeständig und gasdicht ausgelegt. Denkbar sind auch andere geeignete
Kältemittel, wie insbesondere solche mit einem hohen Enthitzungsanteil bei der Wärmeabgabe
an ein Fluid. Hier kommen vor allem Gase in Betracht, deren Moleküle aus wenigen Atomen
bestehen. Die Moleküle solcher Gase haben wenig Freiheitsgrade, was bedeutet, dass
der Isentropenexponent hoch ist. Als Beispiel ist hier R-717 (Ammoniak) zu nennen.
[0030] Der erste Wärmeübertrager 7 dient zum Übertragen von Wärme des verdichteten Kältemittels
an ein Fluid, das in diesem Fall Wasser ist. Er ist beispielsweise als Platten-Wärmeübertrager
ausgebildet.
[0031] Denkbar sind auch andere Ausführungen der Wärmepumpenanlage 1, bei denen das Fluid
ein anderes zur Wärmeaufnahme und zum Wärmetransport geeignetes Fluid ist, wie beispielsweise
ein geeignetes Öl oder ein geeignetes Gas.
[0032] Der erste Wärmeübertrager 7 ist in dieser Ausführung ein Enthitzer. Das verdichtete
Kältemittel gelangt bei Betrieb der Wärmepumpenanlage 1 mit einer hohen Temperatur
in den ersten Wärmeübertrager 7. Der zweite Wärmeübertrager 9 ist im Kältemittelkreis
in Kältemittelströmungsrichtung zum ersten Wärmeübertrager 7 stromabwärts in Reihe
geschaltet. Der zweite Wärmeübertrager 9 dient ebenfalls zum Übertragen von Wärme
des Kältemittels an das Fluid. In ihm gibt bei Betrieb das vom ersten Wärmeübertrager
7 kommende Kältemittel weitere Wärme an das Fluid ab. Die Temperatur des Kältemittels
im zweiten Wärmeübertrager 9 ist dabei entsprechend niedriger als im ersten Wärmeübertrager
7. Im Kältemittelkreislauf 3 wird bei Betrieb im auf den zweiten Wärmeübertrager 9
folgenden Expansionsorgan 11 das Kältemittel expandiert und gelangt zum Verdampfer
13, in dem es Wärme aus der den Verdampfer 13 durchströmender Luft, die in diesem
Fall Umgebungsluft ist, aufnimmt. Denkbar ist auch eine andere Ausführung, bei der
dem Verdampfer 13 aus einer anderen Wärmequelle Wärme zugeführt wird, wie beispielsweise
durch einen an den Verdampfer 13 angeschlossenen Solekreislauf zur Zuführung von Erdwärme,
wobei der Verdampfer 13 dabei als Kältemittel-Flüssigkeits-Wärmeübertrager ausgebildet
ist.
[0033] Vom Verdampfer 13 strömt bei Betrieb das verdampfte Kältemittel in den Verdichter
5 durch dessen Saugeinlass zum erneuten Verdichten.
[0034] Das bei Betrieb vom Wassereintritt 14 durch die Zuleitung 15 zum Fluideinlass 17
des zweiten Wärmeübertragers 9 in den zweiten Wärmeübertrager 9 einströmende Fluid
nimmt dort in Gegenstromrichtung zum Kältemittel von diesem Wärme auf. Nach dem zweiten
Wärmeübertrager 9 führt die Leitung für das Fluid zu einer Verzweigung 19 in zwei
Leitungsabschnitte 21, 23. Der ersten Leitungsabschnitt 21 umfasst fluidseitig den
ersten Wärmeübertrager 7. Bei Betrieb wird der vom zweiten Wärmeübertrager 9 kommende
Fluidstrom an der Verzweigung 19 in einen ersten Teilstrom und einen zweiten Teilstrom
aufgeteilt. Der erste Teilstrom des Fluids strömt durch den ersten Leitungsabschnitt
21, den Fluideinlass 25 in den ersten Wärmeübertrager 7 zur dortigen Aufnahme von
Wärme vom in Gegenstromrichtung dazu strömenden Kältemittel. Vom Fluidauslass 27 des
ersten Wärmeübertragers 7 führt der erste Leitungsabschnitt 21 weiter zum Wasseraustritt
29, durch den in dieser Ausführung das erwärmte Fluid des ersten Teilstroms zur vorgesehenen
Verwendung, wie beispielsweise als Brauchwasser, austritt. Optional kann vor der vorgesehenen
Verwendung des Fluids noch ein Pufferspeicher zum Zwischenspeichern des erwärmten
Fluids angeordnet sein.
[0035] Der zweite Leitungsabschnitt 23 nach der Verzweigung 19 ist bei Betrieb für den zweiten
Teilstrom des Fluids vorgesehen. Der zweite Leitungsabschnitt 23 führt speicherlos
von der Verzweigung 19 zu der Einmündung 31 in die Zuleitung 15 vor oder am Fluideinlass
17 des zweiten Wärmeübertragers 9. Der zweite Leitungsabschnitt 23 führt also am zweiten
Wärmeübertragers 9 vorbei zurück zur Zuleitung 15, wobei der dafür vorgesehen ist,
dass der durch ihn strömende zweite Teilstrom des Fluids von der Verzweigung 19 zur
Zuleitung 15 für ein erneutes Durchströmen des zweiten Wärmeübertragers 9 geleitet
wird. Die im zweiten Leitungsabschnitt 23 angeordnete einfache Pumpe 24 ist dabei
zum Pumpen des Fluids des zweiten Teilstroms durch den zweiten Leitungsabschnitt 23
vorgesehen. Damit ist der Volumenstrom des Fluids durch den zweiten Wärmeübertrager
9 um den des zweiten Teilstroms größer als der Volumenstrom des Fluids durch den ersten
Wärmeübertrager 7, durch den vom Fluid nur der erste Teilstrom strömt.
[0036] Vom ersten Wärmeübertrager 7 aus betrachtet liegt der zweite Wärmeübertrager 9 hinsichtlich
des Fluids stromaufwärts.
[0037] An der Verzweigung 19 ist eine als regelbares Drei-Wege-Ventil ausgebildete Regelungseinrichtung
33 angeordnet. Die Regelungseinrichtung 33 ist zum Regeln der Größe des Volumenstroms
des von der Verzweigung 19 in den zweiten Leitungsabschnitt 23 zur Einmündung 31 strömenden
zweiten Teilstroms des Fluids ausgebildet. Die Regelungseinrichtung 33 ist zum Regeln
des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des
Volumenstroms des von der Verzweigung 19 in den zweiten Leitungsabschnitt 23 zur Einmündung
31 strömenden zweiten Teilstroms des Fluids ausgebildet und angeordnet. Die Regelungseinrichtung
33 ist so eingerichtet, dass der zweite Teilstrom des Fluids durch sie strömen muss.
Der zweite Teilstrom wird durch den zum zweiten Leitungsabschnitt 23 führenden Auslass
der als Drei-Wege-Ventil ausgebildeten Regelungseinrichtung 33 geleitet. Mittels der
Steuerung 35 wird die Regelungseinrichtung 33 zum Regeln des Verhältnisses der Größe
des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms
des Fluids gesteuert. Die Steuerung 35 ist derart ausgebildet, dass damit die Regelungseinrichtung
33 zum Regeln des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms
zur Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms im Bereich von 0,2 bis 0,5 je nach
Betriebspunkt steuerbar ist.
[0038] Eine Variante bei der Wärmepumpenanlage 1 wäre ein Kältemittelkreislauf 3, bei dem
das Kältemittel nur unterkritisch betreibbar ist, und zumindest einer vom ersten und
zweiten Wärmeübertrager 7, 9 als Kondensator ausgebildet ist, wobei der Kältemittelkreislauf
3 und das Kältemittel, wie zum Beispiel R-717, derart beschaffen sein müssen, dass
damit der gewünschte Temperaturhub beim zu erwärmenden Fluids erreichbar ist.
[0039] Als Kältemittel ist auch Wasser einsetzbar.
[0040] Denkbar ist auch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage
1, bei dem das Kältemittel wie beispielsweise CO2 im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs
3 zwar typischerweise überkritisch betrieben wird, aber es auch vorgesehen ist, dass
das Kältemittel im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs 3 unterkritisch betreibbar
ist, also zumindest einer vom ersten und zweiten Wärmeübertrager 7, 9 nicht nur als
Gaskühler sondern auch als Kondensator einsetzbar ist.
[0041] In Figur 2 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Wärmepumpenanlage 1 dargestellt. Diese Ausführung entspricht fast vollständig der
in Figur 1 gezeigten. Die Bezugszeichen beziehen sich auf die gleichen zu Figur 1
beschriebenen Elemente. Es ist lediglich erstens die Regelungseinrichtung 33 nicht
als Drei-Wege-Ventil an der Verzweigung 19, sondern als einfaches mit Regelmotor versehenes
Regelventil im ersten Leitungsabschnitt 21 ausgebildet und zweitens statt der einfachen
Pumpe im zweiten Leitungsabschnitt 23 zusätzlich die Pumpe 37 im den zweiten Wärmeübertrager
9 fluidseitig umfassenden von der Einmündung 31 bis zur Verzweigung 19 verlaufenden
Fluidleitungsabschnitt 39 angeordnet. Die Pumpe 37 ist in ihrer Pumpleistung regelbare
und wird zusätzlich zur Regelungseinrichtung 33 mittels der Steuerung 35 gesteuert.
Damit ist der Volumenstrom des Fluids durch den zweiten Wärmeübertrager 9 direkt einstellbar.
Die Regelungseinrichtung 33 dient zum Regeln der Größe des Anteils des Volumenstroms
des Fluids, der durch den ersten Leitungsabschnitt 21 strömt, sodass damit das Verhältnis
der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des
von der Verzweigung 19 in den speicherlosen zweiten Leitungsabschnitt 23 zur Einmündung
31 strömenden zweiten Teilstroms des Fluids regelbar ist.
[0042] Als Variante ist das Ausführungsbeispiel der in Figur 2 gezeigten Wärmepumpenanlage
1 mit einer Regelungseinrichtung 33 versehen, die wie in Figur 1 als regelbares Drei-Wege-Ventil
an der Verzweigung 19 ausgebildet ist.
[0043] Eine weitere Variante des Ausführungsbeispiels der in Figur 2 gezeigten Wärmepumpenanlage
1 enthält zusätzlich zur Regelungseinrichtung 33 im ersten Leitungsabschnitt 21 eine
weitere als einfaches mit Regelmotor versehenes Regelventil ausgebildete Regelungseinrichtung
33 im zweiten Leitungsabschnitt 23, die ebenfalls über die Steuerung 35 steuerbar
ist.
[0044] In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage
1 gezeigt. Der Kältemittelkreislauf 3 mit seinen im Kreislauf über Kältemittelleitungen
verbunden angeordneten Verdichter 5, erstem Wärmeübertrager 7, zweitem Wärmeübertrager
9, Expansionsorgan 11 und Verdampfer 13 ist am Verdampfer 13 zur Wärmeübertragung
von Wärmequellenflüssigkeit auf das Kältemittel an einen Flüssigkeitskreislaufs von
einer Wärmequelle angeschlossen. Die Pumpe 41 hat dabei die Funktion des Pumpens der
Wärmequellenflüssigkeit. Die Wärmequellenflüssigkeit ist zum Beispiel eine Sole zum
Transport von Erdwärme zum als Kältemittel-Flüssigkeit-Wärmeübertrager ausgebildeten
Verdampfer 13.
[0045] Der erste Wärmeübertrager 7 und der zweite Wärmeübertrager 9 sind auf Seiten des
Fluids an einen geschlossenen Fluidkreislauf 43, in dem das Fluid zirkulierbar ist,
angeschlossen. Dabei ist vorgesehen, dass das Fluid, welches in diesem Fall Wasser
ist, bei der Wärmeaufnahme im ersten und zweiten Wärmeübertrager 7, 9 im Gegenstrom
zum Wärme abgebenden Kältemittel strömt. Der Kältemittelkreislauf 3 ist derart druckfest,
gasdicht und temperaturbeständig ausgelegt, dass darin das Kältemittel, welches in
diesem Fall CO2 ist, transkritisch betreibbar ist. Der erste und zweite Wärmeübertrager
7, 9 sind im Kältemittelkreislauf 3 als Gaskühler in Reihe geschaltet, wobei das Kältemittel
bei Betrieb im stromaufwärts zum zweiten Wärmeübertrager 9 angeordneten ersten Wärmeübertrager
7 wärmer ist.
[0046] Das Fluid im Fluidkreislauf 43 wird bei Betrieb mit der als Wasserpumpe ausgebildeten
Pumpe 45 durch die Zuleitung 15 und den Fluideinlass 17 in den zweiten Wärmeübertrager
9 gepumpt. Nach dem zweiten Wärmeübertrager 9 verzweigt sich die Leitung für das Fluid
an der Verzweigung 19 in den ersten Leitungsabschnitt 21 und in den zweiten Leitungsabschnitt
23. Bei Betrieb wird dort der Fluidstrom in einen ersten Teilstrom durch den ersten
Leitungsabschnitt 21 und in einen zweiten Teilstrom durch den zweiten Leitungsabschnitt
23 aufgeteilt. Der ersten Leitungsabschnitt 21 führt von der Verzweigung 19 über den
Fluideinlass 25 zum ersten Wärmeübertrager 7, der fluidseitig zum ersten Leitungsabschnitt
21 gehört. Der zweite Leitungsabschnitt 23 führt von der Verzweigung 19 zur Einmündung
31 in die Zuleitung 15. Im zweiten Leitungsabschnitt 23 befindet sich kein Speicher
für das Fluid. Im zweiten Leitungsabschnitt 23 ist die Regelungseinrichtung 33 angeordnet.
Sie ist als in der Pumpleistung regelbare Pumpe ausgebildet. Die Regelungseinrichtung
33 ist zum Pumpen des durch sie strömenden Fluids des zweiten Teilstroms von der Verzweigung
19 zur Einmündung 31 in die Zuleitung 15 vor oder an dem Fluideinlass 17 des zweiten
Wärmeübertragers 9 vorgesehen. Das Fluid des zweiten Teilstroms strömt also bei Betrieb
erneut durch den zweiten Wärmeübertrager 9. Die Größe des Volumenstroms des zweiten
Teilstroms ist mit der als in der Pumpleitung regelbaren Pumpe ausgebildeten Regelungseinrichtung
33 einstellbar, sodass damit das Verhältnis der Größe des Volumenstroms des ersten
Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms regelbar ist. Diese
wird von der Steuerung 35 gesteuert. Von dem Fluidauslass 27 des ersten Wärmeübertragers
7 führt eine Fluidleitung des Fluidkreislaufs 43 zum dritten Wärmeübertrager 47. Der
dritte Wärmeübertrager 47 ist für die Erwärmung eines zweiten Fluids wie zum Beispiel
Brauchwasser einsetzbar. In ihm wird bei Betrieb der Wärmepumpenanlage 1 Wärme vom
Fluid an das zweite Fluid übertragen. Er ist zum Beispiel als Plattenwärmeübertrager
ausgebildet. Die Wasserpumpe 49 ist zum Pumpen des zweiten Fluids, wie zum Beispiel
Brauchwasser, durch den dritten Wärmeübertrager 47 vorgesehen. Vom dritten Wärmeübertrager
47 führt die Fluidleitung des Fluidkreislaufs 43 zurück zur Pumpe 45. Der dritte Wärmeübertrager
47 ist also im Fluidkreislauf 43 stromabwärts des ersten Wärmeübertragers 7 und stromaufwärts
des zweiten Wärmeübertragers 9 angeordnet.
[0047] Der Volumenstrom des Fluids durch den zweiten Wärmeübertrager 9 ist um die Größe
des Volumenstroms des zweiten Teilstroms größer als der Volumenstrom des ersten Teilstroms
durch den ersten und dritten Wärmeübertrager 7, 47. Die Steuerung 35 steuert die Regelungseinrichtung
33, die Pumpleistung der Pumpe 45 des Fluidkreislaufs 43 und die Leistung des Verdichters
5. Die Steuerung 35 ist derart ausgebildet, dass damit die Regelungseinrichtung 33
zum Regeln des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur
Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms im Bereich von 0,2 bis 0,5 je nach
Betriebspunkt steuerbar ist.
[0048] Eine Variante des in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiels vereinigt den ersten
Wärmeübertrager 7 und den zweiten Wärmeübertrager 9 zusammengefügt in einer Wärmeübertragungseinheit.
Die Leitung des Fluids verzweigt sich dabei in der Verzweigung 19 unmittelbar nach
dem zweiten Wärmeübertrager 9 in den ersten und zweiten Leitungsabschnitt 21, 23,
wobei sich im ersten Leitungsabschnitt 21 der erste Wärmeübertrager 7 fluidseitig
unmittelbar an die Verzweigung 19 anschließt.
[0049] In Figur 4 ist ein Temperatur-Enthalpie-Diagramm der idealisierten Wärmeübertragung
bei einer Wärmepumpenanlage mit nur einem Gaskühler im Vergleich zu der bei einer
erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage gezeigt. Die erfindungsgemäße Wärmepumpenanlage
ist zum Beispiel eine von denen in den Figuren 1, 2 und 3 gezeigten. Das Kältemittel
ist dabei CO2 im überkritischen Zustand mit einem Hochdruck von anfangs 80 bar im
Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs. Die gestichelte Linie 51 zeigt die idealisierte
Enthitzung mittels nur eines Wärmeübertragers als Gaskühler. Die Enthalpiedifferenz
beträgt bei dieser idealisierten Enthitzung bei der Wärmepumpenanlage mit nur einem
Wärmeübertrager ungefähr 210 kJ/kg. Die gepunktete Linie 61 stellt den idealisierten
Wärmeübergang in den beiden in Reihe geschalteten ersten und zweiten Wärmeübertrager
der erfindungsgemäßen Wärmepumpe mit optimal eingestellter Regelungseinrichtung dar.
Zwar wird das Kältemittel bis zum Austritt aus dem zweiten Wärmeübertrager nur auf
ungefähr 25 °C abgekühlt, aber die Enthalpiedifferenz beträgt circa 280 kJ/kg. Somit
ist der idealisierte Wärmeübergang der erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage im Vergleich
zu der Wärmepumpenanlage mit nur einem Gaskühler effizienter. Die durchgezogene Line
71 zeigt dabei die Wärmeabgabe und Temperatur des Kältemittels CO2 im überkritischen
Zustand.
[0050] Figur 5 zeigt als Flussdiagramm ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Betreiben
einer erfindungsgemäßen Wärmepumpenanlage, wie beispielsweise eine der in Figur 1,
2 und 3 gezeigten. Im ersten Schritt 100 werden der Verdichter des Kältemittelkreislaufs,
sofern noch nicht eingeschaltet, in Betrieb genommen und das Fluid durch den zweiten
Wärmeübertrager im Gegenstrom zum Kältemittel strömen gelassen. Im nächsten Schritt
110 werden die anfängliche Temperatur des zu erwärmenden Fluids anfangs der Zuleitung
und die Temperatur des verdichten Kältemittels im Kältemittelkreislauf stromaufwärts
des ersten Wärmeübertragers erfasst. Im folgen Schritt 120 ermittelt die Steuerung
aus diesen erfassten Messwerten und der zu erreichenden Solltemperatur des Fluids
das wirkoptimierte Größenverhältnis der Volumenströme des Fluids durch den zweiten
Wärmeübertrager und den ersten Wärmeübertrager. Dieses ermittelte Verhältnis ist damit
auf eine möglichst hohe Effizienz der Wärmepumpenanlage angepasst. Im nächsten Schritt
130 steuert die Steuerung die Regelungseinrichtung derart, dass das Verhältnis der
Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des von
der Verzweigung in den speicherlosen zweiten Leitungsabschnitt zur Einmündung strömenden
zweiten Teilstroms des Fluids zu dem im Schritt 120 ermittelten Größenverhältnis passt.
Praktische Volumenstromverhältnisse variieren, je nach Betriebspunkt vorzugsweise
zwischen 0,5 und 0,2. Der zweite Teilstrom vermischt sich nach der Einmündung mit
dem Fluid von der Zuleitung und strömt erneut durch den zweiten Wärmeübertrager. Die
Größe des Volumenstroms durch den zweiten Wärmeübertrager ist also die Summe von der
Größe des Volumenstroms des zweiten Teilstroms durch den zweiten Leitungsabschnitt
und von der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms durch den ersten Wärmeübertrager.
[0051] Nach dem Schritt 130 beginnt nach einer vorgegebenen Zeitspanne das Verfahren erneut
mit dem ersten Schritt 100.
1. Wärmepumpenanlage (1), mit der ein Fluid erwärmbar ist, umfassend einen Kältemittelkreislauf
(3) mit wenigstens einem Expansionsorgan (11), einem Verdampfer (13), einem Verdichter
(5), einem als Gaskühler/Kondensator ausgebildeten ersten Wärmeübertrager (7) zum
Übertragen von Wärme des verdichteten Kältemittels an das Fluid und einen zum ersten
Wärmeübertrager (7) in Kältemittelströmungsrichtung stromabwärts in Reihe geschalteten
als Gaskühler/Kondensator ausgebildeten zweiten Wärmeübertrager (9) zum Übertragen
von Wärme des Kältemittels an das Fluid, wobei die Wärmepumpenanlage (1) derart ausgebildet
ist, dass für das Fluid in zum Kältemittel vorgesehener Gegenstromrichtung der nach
einer Zuleitung (15) zweite Wärmeübertrager (9) stromaufwärts des ersten Wärmeübertragers
(7) angeordnet ist, und die Leitung für das Fluid sich nach dem zweiten Wärmeübertrager
(9) an einer Verzweigung (19) in zwei Leitungsabschnitte (21, 23) zur Aufteilung des
Fluids in einen ersten Teilstrom und einen zum erneuten Durchströmen des zweiten Wärmeübertragers
(9) vorgesehenen zweiten Teilstrom verzweigt, wobei davon der erste Leitungsabschnitt
(21) für den ersten Teilstrom fluidseitig den ersten Wärmeübertrager (7) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der zweite Leitungsabschnitt (23) speicherlos zu einer Einmündung (31) in die Zuleitung
(15) für das Fluid vor oder am Fluideinlass (17) des zweiten Wärmeübertragers (9)
führt, und
- dass die Wärmepumpenanlage (1) eine
Regelungseinrichtung (33) umfasst, die zum Regeln des Verhältnisses der Größe des
Volumenstroms des ersten Teilstroms zur Größe des Volumenstroms des von der Verzweigung
(19) in den zweiten Leitungsabschnitt (23) zur Einmündung (31) strömenden zweiten
Teilstroms des Fluids angeordnet und ausgebildet ist.
2. Wärmepumpenanlage (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinrichtung (33) derart an der Verzweigung (19) oder im zweiten Leitungsabschnitt
(23) oder an der Einmündung (31) angeordnet ist, dass der zweite Teilstrom des Fluids
durch die Regelungseinrichtung (33) strömen muss.
3. Wärmepumpenanlage (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelkreislauf (3) derart ausgebildet ist, dass das Kältemittel, wie vorzugsweise
CO2, im Hochdruckbereich des Kältemittelkreislaufs (3) überkritisch und der erste
Wärmeübertrager (7) sowie der zweite Wärmeübertrager (9) als Gaskühler zu betreiben
sind.
4. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Wärmeübertrager (7, 9) derart ausgebildet sind, dass das zu
erwärmende Fluid Wasser ist.
5. Wärmepumpenanlage (1) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Erwärmung von Wasser derart ausgebildet ist, dass die Zuleitung (15) des
Fluids von einem Wassereintritt (14) für Wasser kommt und die Leitung vom Fluidauslass
(27) des ersten Wärmeübertragers (7) zu einem Wasseraustritt (29) führt.
6. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Wärmeübertrager (7, 9) auf Seiten des Fluids an einen Fluidkreislauf
(43), in dem das Fluid zirkulierbar ist, angeschlossen sind.
7. Wärmepumpenanlage (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Fluidkreislauf (43) stromabwärts des ersten Wärmeübertragers (7) und stromaufwärts
des zweiten Wärmeübertragers (9) ein dritter Wärmeübertrager (47) zur Übertragung
von Wärme des Fluids an ein zweites Fluid angeordnet ist.
8. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinrichtung (33) als in der Pumpleistung regelbare Pumpe für das Fluid
ausgebildet ist.
9. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinrichtung (33) als ein Regelventil ausgebildet ist.
10. Wärmepumpenanlage (1) nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Regelungseinrichtung (33) als ein regelbares Drei-Wege-Ventil ausgebildet ist
und an der Verzweigung (19) oder an der Einmündung (31) des zweiten Leitungsabschnitts
(23) angeordnet ist.
11. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass in dem den zweiten Wärmeübertrager (9) fluidseitig umfassenden Fluidleitungsabschnitt
(39) von der Einmündung (31) bis zur Verzweigung (19), eine in der Pumpleistung regelbare
Pumpe (37) für das Fluid angeordnet ist.
12. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (13) als ein Kältemittel-Luft-Wärmeübertrager ausgebildet ist und
im Kältemittelkreislauf (3) zum Wärmeübertragen von Umgebungsluft auf das Kältemittel
angeordnet ist.
13. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (13) als ein Kältemittel-Flüssigkeits-Wärmeübertrager ausgebildet
ist und im Kältemittelkreislauf (3) zum Wärmeübertragen einer Wärmequellenflüssigkeit,
wie vorzugsweise einer Sole eines Solekreislaufs, auf das Kältemittel angeordnet ist.
14. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Wärmeübertrager (7, 9) zusammengefügt als eine Wärmeübertragungseinheit
ausgebildet sind.
15. Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass sie eine derart ausgebildet Steuerung (35) umfasst, dass mit ihr die Regelungseinrichtung
(33) zum Regeln des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms
zur Größe des Volumenstroms des von der Verzweigung (19) in den zweiten Leitungsabschnitt
(23) zur Einmündung (31) strömenden zweiten Teilstroms steuerbar ist.
16. Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpenanlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
15 gekennzeichnet durch den Schritt
des Regelns (130) des Verhältnisses der Größe des Volumenstroms des ersten Teilstroms
zur Größe des Volumenstroms des von der Verzweigung (19) in den speicherlosen zweiten
Leitungsabschnitt (23) zur Einmündung (31) strömenden zweiten Teilstroms des Fluids,
wobei sich der zweite Teilstrom nach der Einmündung (31) mit dem Fluid in der Zuleitung
(19) vermischt und erneut durch den zweiten Wärmeübertrager (9) strömt.