[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2021 204 254.6 in Anspruch.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten
Wellpappebahn aus einer Kaschierbahn und mindestens einer einseitig kaschierten Wellpappebahn
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner richtet sich die Erfindung auf eine
Wellpappeanlage zur Herstellung von Wellpappe mit einer derartigen Anordnung zur Herstellung
einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn. Die Erfindung ist außerdem auf ein Verfahren
zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn gerichtet.
[0003] Wellpappeanlagen sind aus dem Stand der Technik durch offenkundige Vorbenutzung allgemein
bekannt. Dort werden im Allgemeinen Wellbahnen mit Deckbahnen zu einseitig kaschierten
Wellpappebahnen leimend verbunden. Eine einseitig kaschierte Wellpappebahn wird anschließend
mit einer Kaschierbahn unter Bildung einer beidseitig bzw. zweiseitig kaschierten
Wellpappebahn leimend verbunden. In der Regel wird dafür Leim verwendet, dessen klebende
Eigenschaften durch Zuführung von Wärme aktivierbar sind. Der Wärmetransport an die
unterschiedlichen Klebestellen zur Aktivierung des Leims ist äußerst schwierig, da
die Bahnen, insbesondere im Verbund, äußerst gut thermisch isolieren. Oftmals erfolgt
eine inhomogene Beheizung der Bahnen, was zu einer Beschädigung derselben bzw. Qualitätseinbußen
führen kann.
[0004] Aus der gattungsgemäßen
DE 38 18 658 A1 ist eine Beklebemaschine zum Herstellen einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn
bekannt. Diese weist eine Heizpartie auf, die in mindestens zwei in Arbeitsrichtung
beabstandet zueinander angeordnete Heizabschnitte unterteilt ist. Unterhalb einer
Arbeitsebene ist ein Zuführmittel jeweils einem Zwischenraum für die Zufuhr einer
Bahn zum nachfolgenden Heizabschnitt zugeordnet. Ein Belastungsgurt ist oberhalb der
Heizabschnitte angeordnet. In den ersten Heizabschnitt wird eine einseitige Bahn geführt.
Für die Herstellung einer einwelligen Wellpappebahn wird noch eine Deckbahn in den
ersten Heizabschnitt geführt, wo diese leimend miteinander verbunden werden. Für die
Herstellung einer zweiwelligen Wellpappebahn wird die Deckbahn erst in den nachfolgenden
zweiten Heizabschnitt eingeführt. Eine zweite einseitige Bahn wird ferner in den ersten
Heizabschnitt geführt. Im ersten Heizabschnitt werden zwei einseitige Bahnen miteinander
verklebt. Im zweiten Heizabschnitt wird die Deckbahn verklebt. Soll eine dreiwellige
Wellpappe erzeugt werden, wird in den Zwischenraum zwischen den ersten beiden Heizabschnitten
eine dritte einseitige Bahn geführt, während in den Zwischenraum zwischen dem zweiten
und dritten Heizabschnitt eine Deckbahn geführt wird. Die Zuführung der einseitigen
Wellpappe und der Deckbahn erfolgt nacheinander und über die Länge der Beklebemaschine.
Die Beklebemaschine ist komplex.
[0005] Aus der
US 2015/151505 A1 ist eine Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn bekannt.
Eine Kaschierbahn wird über Tragstangen der Anordnung zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Wellpappebahn zugeführt. Die Anordnung zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Wellpappebahn hat außerdem einander gegenüberliegende Kontaktflächen in
Form endloser Bandanordnungen. Die Kaschierbahn und eine einseitig kaschierte Wellpappebahn
werden zwischen den Bandanordnungen leimend miteinander verbunden.
[0006] Die
US 1,146,771 offenbart eine Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn.
In einem Anpressspalt zwischen einem Heiztisch und umlaufenden Anpressplatten werden
eine geriffelte Zwischenbahn und eine Deckbahn aneinander gepresst und unter Bildung
einer einseitig kaschierten Wellpappebahn leimend verbunden. Stromabwärts dazu werden
die einseitig kaschierte Wellpappebahn und eine Kaschierbahn in einem Anpressspalt
zwischen einem Heiztisch und umlaufenden Platten leimend miteinander verbunden.
[0007] Eine aus der
US 5,902,502 bekannte Wellpappeanlage umfasst eine Anordnung zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Wellpappebahn, wo eine mit Leim versehene einseitig kaschierte Wellpappebahn
mit einer Kaschierbahn leimend verbunden wird. Die Anordnung zur Herstellung einer
beidseitig kaschierten Wellpappebahn hat Kontaktschuhe und einen Heizbereich. Stromabwärts
zu der Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn sind Zugmittel
angeordnet, um die beidseitig kaschierte Wellpappebahn zu ziehen. Die Zugmittel bilden
einen Zugspalt aus.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Anordnung zur Herstellung
einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn bereitzustellen. Insbesondere soll die
Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn imstande sein,
die Probleme des Stands der Technik zu überwinden und eine qualitativ äußerst hochwertige,
beidseitig kaschierte Wellpappebahn zu erzeugen. Eine entsprechende Wellpappeanlage
und ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn
sollen außerdem geschaffen werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Hauptansprüchen 1, 13 und 15
angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt in einer Kaschierbahn-Führung,
die imstande ist, die Kaschierbahn beabstandet zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt
zu führen, der wiederum imstande ist, die mindestens eine einseitig kaschierte Wellpappebahn
und gegebenenfalls zusammen mit dieser auch die Kaschierbahn zu führen. Die Kaschierbahn
ist in der Kaschierbahn-Führung beispielsweise beabstandet bzw. räumlich entfernt
zu dem mindestens einen Heizelement zu dem mindestens einem zweiten Andrückspalt führbar.
So ist zum Beispiel verhinderbar, dass sich die Kaschierbahn ungewünscht, insbesondere
zu stark, erwärmt und, beispielsweise aufgrund einer dadurch bedingten, erhöhten Reibung,
eine Beschädigung erfährt. Dies ist vor allem problematisch, wenn die Kaschierbahn
bedruckt ist. Die Kaschierbahn-Führung bildet so bevorzugt eine Art Bypass.
[0010] Die mindestens eine einseitig kaschierte Wellpappebahn und die Kaschierbahn werden
im Betrieb der Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn
in einer Transport- bzw. Förderrichtung, insbesondere kontinuierlich, transportiert.
Der mindestens eine zweite Andrückspalt ist stromabwärts in Bezug auf die Förderrichtung
der einseitig kaschierten Wellpappebahn zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt
angeordnet.
[0011] Die hier verwendeten Ausdrücke "vorgeordnet", "nachgeordnet", "stromabwärts", "stromaufwärts"
oder dergleichen beziehen sich insbesondere auf die Förderrichtung der mindestens
einen einseitig kaschierten Wellpappebahn, der Kaschierbahn bzw. der beidseitig kaschierten
Wellpappebahn.
[0012] Günstigerweise verläuft der mindestens eine erste Andrückspalt und/oder mindestens
eine zweite Andrückspalt zumindest teilweise, bevorzugt zumindest größtenteils, horizontal.
Es ist zweckmäßig, wenn sich der mindestens eine erste Andrückspalt und der mindestens
eine zweite Andrückspalt zumindest teilweise, bevorzugt zumindest größtenteils, parallel
bzw. in einer gemeinsamen Ebene erstrecken.
[0013] Das mindestens eine Heizelement ist vorzugsweise als Wärmetauscher ausgeführt. Es
ist bevorzugt elektrisch, mit Thermoöl, Heißwasser und/oder Dampf beheizbar. Das mindestens
eine Heizelement ist bevorzugt imstande, Wärme durch Strahlung und/oder Konvektion
zu übertragen. Es erwärmt die dort benachbart verlaufende einseitig kaschierte Wellpappebahn
in dem mindestens einen ersten Andrückspalt bevorzugt direkt. Es ist von Vorteil,
wenn es benachbart zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt angeordnet ist. Es
ist günstigerweise plattenartig. Es ist zweckmäßig, wenn das mindestens eine Heizelement
durch Schweißen oder Gießen hergestellt ist.
[0014] In dem mindestens einen ersten Andrückspalt sind beispielsweise die dort geführten
Bahnen, wie die mindestens eine einseitig kaschierte Wellpappebahn und die Kaschierbahn
oder mehrere einseitig kaschierte Wellpappebahnen, aneinander drückbar. Eine Bahn
ist beispielsweise an das mindestens eine Heizelement andrückbar.
[0015] Vorzugsweise umfasst die Kaschierbahn-Führung eingangsseitig mindestens eine Einlaufeinrichtung,
wie eine Einlaufrolle, ein gebogenes Einlaufelement und/oder eine Einlauf-Bürsteneinrichtung.
Die mindestens eine Einlaufeinrichtung ist bevorzugt verlagerbar und/oder beheizbar.
[0016] Der mindestens eine zweite Andrückgurt ist vorzugsweise endlos. Es ist zweckmäßig,
wenn dieser in der Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn
einen unteren Andrückgurt bildet. Es ist von Vorteil, wenn der mindestens eine zweite
Andrückgurt um Walzen, insbesondere Umlenkwalzen, geführt ist. Bevorzugt ist mindestens
eine dieser Walzen zum Antreiben des mindestens einen zweiten Andrückgurts drehantreibbar.
Der mindestens eine zweite Andrückgurt erlaubt eine Druckbeaufschlagung der Kaschierbahn
in der Kaschierbahn-Führung, beispielsweise in Richtung auf mindestens ein Kaschierbahn-Heizelement.
Er ermöglicht auch eine Förderung der Kaschierbahn. Alternativ oder zusätzlich ist
die Kaschierbahn-Führung durch mindestens eine Führungswalze oder mindestens ein Führungsmodul
räumlich begrenzt.
[0017] Es ist zweckmäßig, wenn die beidseitig kaschierte Wellpappebahn endlos ist. Sie ist
beispielsweise dreilagig, fünflagig oder siebenlagig.
[0018] Die Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn ist bevorzugt
als Heiz- und Zuganordnung bzw. Heiz-Andrückanordnung ausgeführt.
[0019] Es ist zweckmäßig, wenn die Kaschierbahn-Abgabeanordnung als Kaschierbahn-Spliceanordnung
zum Abgeben einer endlosen Kaschierbahn ausgebildet ist.
[0020] Es ist vorteilhaft, wenn die mindestens eine Herstellvorrichtung zum Herstellen einer
jeweiligen einseitig kaschierten Wellpappebahn eine Riffeleinrichtung zum Riffeln
einer zu wellenden Materialbahn unter Bildung einer Wellbahn aufweist.
[0021] Es ist von Vorteil, wenn die mindestens eine Herstellvorrichtung zum Herstellen einer
jeweiligen einseitig kaschierten Wellpappebahn eine Beleimungseinrichtung zum Beleimen
der Wellbahn hat.
[0022] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0023] Der mindestens eine erste Andrückgurt gemäß dem Unteranspruch 2 ist vorzugsweise
endlos. Es ist zweckmäßig, wenn der mindestens eine erste Andrückgurt in der Anordnung
zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn einen oberen Andrückgurt
bildet. Günstigerweise ist dieser um Walzen, insbesondere Umlenkwalzen, geführt. Vorzugsweise
ist mindestens eine dieser Walzen zum Antreiben des mindestens einen ersten Andrückgurts
drehantreibbar. Der mindestens eine erste Andrückgurt führt insbesondere zu einem
Andrücken der Bahnen in dem mindestens einen ersten Andrückspalt aneinander und bevorzugt
zu einem Drücken der Bahnen in dem mindestens einen ersten Andrückspalt in Richtung
auf das mindestens eine Heizelement. Er ermöglicht auch eine Förderung der mindestens
einen einseitig kaschierten Wellpappebahn. Alternativ oder zusätzlich ist der mindestens
eine erste Andrückspalt durch mindestens eine erste Andrückwalze oder ein mindestens
ein erstes Andrückmodul räumlich begrenzt.
[0024] Es ist zweckmäßig, wenn der mindestens eine erste Andrückgurt als Gewebegurt, Filzgurt
oder Siebgurt ausgebildet ist. Beispielsweise ist der mindestens eine erste Andrückgurt
beschichtet, um eine Haftung zwischen der benachbart verlaufenden einseitig kaschierten
Wellpappebahn und dem mindestens einen ersten Andrückgurt zu erhöhen.
[0025] Die Anordnung, bei welcher der mindestens eine erste Andrückgurt auch den mindestens
einen zweiten Andrückspalt zumindest bereichsweise räumlich begrenzt, ist besonders
funktionssicher und führt zu einer besonders qualitativ hochwertigen, beidseitig kaschierten
Wellpappebahn. Eine Synchronisierung zwischen dem mindestens einen ersten Andrückspalt
und dem mindestens einen zweiten Andrückspalt bzw. entsprechenden Andrückeinrichtungen
ist so hinfällig.
[0026] Die Anordnung gemäß dem Unteranspruch 3 ist besonders funktionssicher und erlaubt
die Herstellung einer qualitativ hochwertigen, beidseitig kaschierten Wellpappebahn.
Eine Synchronisierung zwischen der Kaschierbahn-Führung und dem zweiten Andrückspalt
bzw. entsprechenden Einrichtungen ist so hinfällig.
[0027] Es ist von Vorteil, wenn der mindestens eine zweite Andrückgurt als Gewebegurt, Filzgurt
oder Siebgurt ausgebildet ist. Er ist bevorzugt zumindest bereichsweise offenporig
bzw. durchlässig, um beispielsweise bei dem mindestens einen ersten Andrückspalt einen
Wärmetransport zumindest zu der Kaschierbahn, sofern dort verlaufend, oder bevorzugt
zumindest zu der benachbart verlaufenden einseitig kaschierten Wellpappebahn zu ermöglichen.
Beispielsweise ist der mindestens eine zweite Andrückgurt beschichtet, um eine Haftung
zwischen dem mindestens einen zweiten Andrückgurt und der Kaschierbahn zu erhöhen.
Der mindestens eine zweite Andrückgurt ist zum Beispiel beheizt bzw. beheizbar.
[0028] Die mindestens eine Spannungs-Veränderungseinrichtung gemäß dem Unteranspruch 4 ist
vorzugsweise durch eine Walze gebildet, um die der mindestens eine zweite Andrückgurt
geführt ist. Diese ist vorzugsweise verstellbar bzw. verlagerbar, insbesondere senkrecht
zu deren Mittelachse. Es ist zweckmäßig, wenn durch Betätigung der mindestens einen
Spannungs-Veränderungseinrichtung eine Andrückkraft des mindestens einen zweiten Andrückgurts
auf die Kaschierbahn in der Kaschierbahn-Führung und/oder in dem mindestens einen
zweiten Andrückspalt einstellbar ist. Vorzugsweise ist die Andrückkraft abhängig von
einer erforderlichen Erwärmung der Kaschierbahn bzw. der beidseitig kaschierten Wellpappebahn.
Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Spannungs-Veränderungseinrichtung eingangsseitig
in Bezug auf die Kaschierbahn-Führung angeordnet ist.
[0029] Das Leimwerk gemäß dem Unteranspruch 5 ist dem mindestens einen ersten Andrückspalt
nachgeordnet und dem mindestens einen zweiten Andrückspalt vorgeordnet. Es ist zweckmäßig,
wenn das Leimwerk ein Leimbad aufweist. Günstigerweise hat das Leimwerk eine Leimauftragswalze
zum Auftragen des Leims aus dem Leimbad auf die mit der Kaschierbahn leimend zu verbindende
einseitig kaschierte Wellpappebahn, insbesondere auf deren Wellbahn. Der Leimauftragswalze
ist bevorzugt eine Leimdosierwalze zugeordnet, um einen gleichmäßigen Leimfilm auf
der Leimauftragswalze auszubilden. Es ist zweckmäßig, wenn das Leimwerk mindestens
eine Anpresswalze zur Anpressung der zu beleimenden einseitig kaschierten Wellpappebahn
an die Leimauftragswalze aufweist.
[0030] Das Leimwerk ist bevorzugt derart ausgebildet und/oder angeordnet, dass eine Beleimung
der zu beleimenden einseitig kaschierten Wellpappebahn von unten erfolgt. Freie Spitzen
der Wellung der einseitig kaschierten Wellpappebahn sind so dort nach unten gerichtet.
[0031] Es ist zweckmäßig, wenn gemäß dem Unteranspruch 6 das Leimwerk zumindest teilweise
vertikal und/oder horizontal bzw. seitlich verlagerbar ist. Insbesondere ist zumindest
mindestens eine Leimauftragswalze und/oder Anpresswalze des Leimwerks entsprechend
verlagerbar. Dafür ist bevorzugt mindestens ein Antrieb, Motor oder dergleichen vorhanden.
Wenn das Leimwerk nicht gebraucht wird, wie bei einem Normalbetrieb der Anordnung
zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn, ist das Leimwerk zumindest
teilweise in seine inaktive Stellung verlagerbar, die bevorzugt eine Parkstellung
bildet. Im Normalbetrieb sind die mindestens eine einseitig kaschierte Wellpappebahn
und die Kaschierbahn durch den mindestens einen ersten Andrückspalt geführt. Die aktive
Stellung des Leimwerks bildet dagegen eine Beleimungsstellung.
[0032] Das Leimwerk ist vorzugsweise zwischen der aktiven Stellung und der inaktiven Stellung
in seiner Gesamtheit, vorzugsweise in einer Höhenrichtung und/oder in einer Querrichtung
der Anordnung, verlagerbar. Es ist zweckmäßig, wenn sich das Leimwerk in einer inaktiven
Stellung beispielsweise seitlich bzw. neben der Anordnung bzw. der Bahnen befindet.
Es ist so horizontal in eine Querrichtung der Anordnung/Wellpappeanlage bzw. senkrecht
zu einer Längsrichtung der Anordnung/Wellpappeanlage verlagert. Es ist dann horizontal
in eine Querrichtung der Bahnen verlagert. Günstigerweise ist das Leimwerk horizontal
seitlich aus der Anordnung/Wellpappeanlage herausfahrbar. Günstigerweise ist dazu
mindestens ein Antrieb, Motor oder dergleichen vorgesehen.
[0033] Gemäß dem Unteranspruch 7 ist der mindestens eine erste Andrückgurt, bevorzugt mit
seinem Untergurt, durch das Leimwerk geführt. Insbesondere ist dieser zwischen mindestens
einer Anpresswalze und Leimauftragswalze des Leimwerks hindurchgeführt.
[0034] Alternativ ist gemäß dem Unteranspruch 7 der mindestens eine Andrückgurt an dem Leimwerk,
insbesondere oben, vorbeigeführt. Es ist so wirksam verhinderbar, dass der mindestens
eine erste Andrückgurt, insbesondere großflächig, mit Leim versehen wird, vor allem,
wenn eine Führung der mindestens einen einseitig kaschierten Wellpappebahn durch das
Leimwerk ausbleibt. Ferner ist so eine besonders einfache Reinigung, Wartung bzw.
Instandhaltung des Leimwerks möglich. Es ist zweckmäßig, wenn das Leimwerk, insbesondere
in seiner Gesamtheit, seitlich aus der Anordnung zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Wellpappebahn herausfahrbar ist. Es ist von Vorteil, wenn sich das Leimwerk
bei einem Druckbetrieb in einer angehobenen bzw. aktiven Stellung befindet. Günstigerweise
befindet sich das Leimwerk im Normalbetrieb bzw. bei einer normalen Produktion in
einer abgesenkten bzw. inaktiven Stellung. Umgekehrte Stellungen sind alternativ möglich.
[0035] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 8 erlaubt eine Erwärmung der Kaschierbahn
in der Kaschierbahn-Führung. Es ist zweckmäßig, wenn das mindestens eine Kaschierbahn-Heizelement
elektrisch, mit Thermoöl, Heißwasser und/oder Dampf beheizbar ist. Es begrenzt bevorzugt
die Kaschierbahn-Führung zumindest bereichsweise, günstigerweise nach oben. Günstigerweise
liegt die Kaschierbahn an dem mindestens einem Kaschierbahn-Heizelement zumindest
teilweise direkt an.
[0036] Das mindestens eine Kaschierbahn-Heizelement ist günstigerweise gekrümmt. Es hat
bevorzugt eine gekrümmte Kaschierbahn-Anlagefläche für eine entsprechende Führung
bzw. Anlage der Kaschierbahn. Die geförderte Kaschierbahn ist entsprechend umlenkbar.
[0037] Das mindestens eine Kaschierbahn-Heizelement ist vorzugsweise verstellbar. Diese
Ausgestaltung erlaubt beispielsweise eine Anpassung an die jeweilige Kaschierbahn.
Bevorzugt ist so, beispielsweise über eine wirksame Anlagefläche, eine Erwärmung der
Kaschierbahn beeinflussbar. Beispielsweise ist das mindestens eine Kaschierbahn-Heizelement
zumindest bereichsweise vertikal verlagerbar und/oder um eine jeweilige horizontale
Schwenkachse verschwenkbar.
[0038] Alternativ ist das mindestens eine Kaschierbahn-Element unbeweglich und/oder eben.
[0039] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 9 verhindert insbesondere eine Beschädigung
der Außenseite der Kaschierbahn durch das mindestens eine Kaschierbahn-Heizelement,
was besonders vorteilhaft ist, wenn die Außenseite bedruckt ist. Es ist zweckmäßig,
wenn das mindestens eine Kaschierbahn-Heizelement die Kaschierbahn von oben erwärmt
bzw. dort oberhalb derselben angeordnet ist.
[0040] Die Anordnung gemäß dem Unteranspruch 10 erlaubt eine Führung der Kaschierbahn auf
zwei unterschiedliche Weisen. Durch die Kaschierbahn-Führung ist die Kaschierbahn
an dem mindestens einen ersten Andrückspalt vorbeiführbar, so dass die Kaschierbahn-Führung
eine Art Bypass-Führung bildet. Durch den mindestens einen ersten Andrückspalt ist
die Kaschierbahn aber auch, falls gewünscht, zusammen mit mindestens einer einseitig
kaschierten Wellpappebahn führbar. Vorzugsweise wird der jeweilige Weg der Kaschierbahn
in Abhängigkeit der Ausbildung der Kaschierbahn, insbesondere in Abhängigkeit einer
Bedruckung derselben, gewählt. In der Kaschierbahn-Führung ist die Kaschierbahn geschützt
bzw. schonend führbar.
[0041] Die Anordnung umfasst bevorzugt mindestens eine Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung
zum Zuführen von Dampf zu einer jeweiligen Wellbahn der mindestens einen einseitig
kaschierten Wellpappebahn. Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung
den mindestens einen ersten Andrückspalt mit begrenzt oder benachbart zu diesem angeordnet
ist. Die mindestens eine Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung ist bevorzugt imstande,
die jeweilige Wellbahn von mindestens einer benachbart verlaufenden einseitig kaschierten
Wellpappebahn dort rückzubefeuchten. Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung
die jeweilige einseitig kaschierte Wellpappebahn erwärmt.
[0042] Die Anordnung hat bevorzugt mindestens eine Leim-Dampf-Zuführvorrichtung zum Zuführen
von Dampf zu Leim der mit der Kaschierbahn leimend zu verbindenden einseitig kaschierten
Wellpappebahn. Die mindestens eine Leim-Dampf-Zuführvorrichtung ist vorzugsweise dem
mindestens einen zweiten Andrückspalt vorgeordnet und günstigerweise benachbart zu
diesem angeordnet. Insbesondere ist die mindestens eine Leim-Dampf-Zuführvorrichtung
imstande, den Leim der mit der Kaschierbahn leimend zu verbindenden einseitig kaschierten
Wellpappebahn vorzupenetrieren.
[0043] Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 11 erlaubt beispielsweise einen besonders
hohen und gut einstellbaren Wärmeübergang zwischen dem mindestens einen Heizelement
und der mit der Kaschierbahn leimend zu verbindenden einseitig kaschierten Wellpappebahn,
sofern dort verlaufend.
[0044] Die mindestens eine Anpressdruck-Einstelleinrichtung gemäß dem Unteranspruch 12 ist
beispielsweise als Anpressrolle, Anpresskette, Anpressplatte, Anpressgurt oder Anpressschuh
ausgebildet. Die Anpressdruck-Einstelleinrichtung ist vorzugsweise in vertikaler Richtung
verlagerbar. Sie ist beispielsweise dem mindestens einen zweiten Andrückspalt vorgeordnet
und dann bevorzugt benachbart zu diesem angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist
die mindestens eine Anpressdruck-Einstelleinrichtung benachbart zu dem mindestens
einen zweiten Andrückspalt angeordnet und/oder bildet diesen (mit) aus.
[0045] Die Anordnung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass eine leimende Verbindung in
dem mindestens einen ersten Andrückspalt zwischen mindestens zwei der einseitig kaschierten
Wellpappebahnen und eine leimende Verbindung in dem mindestens einen zweiten Andrückspalt
zwischen einer der einseitig kaschierten Wellpappebahnen und der Kaschierbahn versetzt,
insbesondere zeitlich versetzt, erfolgt. Bei dieser Ausgestaltung ist die leimende
Verbindung zwischen den mindestens zwei einseitig kaschierten Wellpappebahnen und
die leimende Verbindung zwischen einer der einseitig kaschierten Wellpappebahnen und
der Kaschierbahn zeitlich und/oder räumlich versetzt bzw. aufgeteilt. Die leimenden
Verbindungen beginnen nacheinander und laufen bevorzugt nacheinander ab. Günstigerweise
erfolgt eine Zuführung der Kaschierbahn erst zu einem späteren Zeitpunkt, um einen
zeitlichen Versatz deren leimenden Verbindung mit einer einseitig kaschierten Wellpappebahn
herbeizuführen. Es ist zweckmäßig, wenn die leimende Verbindung zwischen den mindestens
zwei einseitig kaschierten Wellpappebahnen in dem mindestens einen ersten Andrückspalt
bei Verlassen des mindestens einen ersten Andrückspalts unvollendet ist. Vorzugsweise
erfolgt eine Vollendung bzw. ein Abschluss der leimenden Verbindung zwischen den mindestens
zwei einseitig kaschierten Wellpappebahnen erst in dem mindestens einen zweiten Andrückspalt.
Es ist alternativ zweckmäßig, wenn die leimende Verbindung zwischen den mindestens
zwei einseitig kaschierten Wellpappebahnen in dem mindestens einen ersten Andrückspalt
bei Verlassen des mindestens einen ersten Andrückspalts vollendet bzw. abgeschlossen
ist. Dies ist beispielsweise durch das mindestens eine Heizelement bzw. dessen Heizleistung
beeinflussbar.
[0046] Die Weichenvorrichtung gemäß dem Unteranspruch 14 ist vorzugsweise zwischen unterschiedlichen
Weichenstellungen verstellbar bzw. umschaltbar. Sie hat dazu bevorzugt mindestens
ein verlagerbares, insbesondere verschwenkbares, beispielsweise plattenartiges, Weichenelement.
In einer ersten Stellung der Weichenvorrichtung ist die Kaschierbahn beispielsweise
zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt führbar, während in einer zweiten Stellung
der Weichenvorrichtung die Kaschierbahn zu der Kaschierbahn-Führung führbar ist. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Weichenvorrichtung Bestandteil der Anordnung
zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn und ist dann eingangsseitig
in Bezug auf diese angeordnet. Die Weichenvorrichtung kann auch Gegenstand einer eigenständigen
Erfindung sein. Sie ist dann für eine Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten
Wellpappebahn bzw. Wellpappeanlage vorgesehen.
[0047] Die mindestens eine Trennvorrichtung gemäß dem Unteranspruch 14 ist bevorzugt im
Stande, die Kaschierbahn vollständig in deren Querrichtung unter Bildung eines vorauseilenden
Bahnabschnitts und eines nacheilenden Bahnabschnitts zu durchtrennen. Sie ist beispielsweise
als Strahl-Trennvorrichtung, wie Wasserstrahl- oder Laserstrahl-Trennvorrichtung,
ausgebildet. Alternativ umfasst die mindestens eine Trennvorrichtung beispielsweise
mindestens ein Messerelement, das beispielsweise drehantreibbar oder traversierend
verlagerbar ist. Die Trennvorrichtung ist beispielsweise als Querschneidevorrichtung,
Kurz-Querschneidevorrichtung, Längsschneidevorrichtung, Rotationsstanze oder dergleichen
ausgeführt. Die mindestens eine Trennvorrichtung ist beispielsweise Bestandteil der
Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn und ist dann
eingangsseitig in Bezug auf diese angeordnet.
[0048] Die Unteransprüche 2 bis 14 und die Ausführungen zu diesen bilden auch bevorzugte
Weiterbildungen des Verfahrens gemäß dem unabhängigen Anspruch 15.
[0049] Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Wellpappeanlage mit einer Anordnung zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Wellpappebahn, wobei die Kaschierbahn durch einen ersten Andrückspalt
geführt ist,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn,
wobei dort die Kaschierbahn im Gegensatz zu Fig. 1 durch eine Kaschierbahn-Führung
geführt ist,
- Fig. 2A
- einen Ausschnitt aus Fig. 1, 2, der ein Leimwerk in einer seitlichen Parkstellung
zeigt,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn
gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 4
- die in Fig. 3 dargestellte Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten
Wellpappebahn, wobei dort die Kaschierbahn im Gegensatz zu Fig. 3 durch eine Kaschierbahn-Führung
geführt ist, und
- Fig. 5
- eine Ansicht, die eine erfindungsgemäße Anordnung zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Messerbahn und eine Trenn- und Weichenanordnung veranschaulicht
[0050] Zunächst Bezug nehmend auf Fig. 1 ist eine Wellpappeanlage imstande, eine endlose
fünflagige beidseitig kaschierte Wellpappebahn 1 bzw. entsprechende fünflagige beidseitig
kaschierte Wellpappebögen (nicht dargestellt) herzustellen.
[0051] Die Wellpappeanlage umfasst eine erste Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig
kaschierten ersten Wellpappebahn 2. Der ersten Herstellvorrichtung zum Herstellen
einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 sind eine erste Deckbahn-Splicevorrichtung
zum Bereitstellen einer endlosen ersten Deckbahn und eine erste Materialbahn-Splicevorrichtung
zum Bereitstellen einer endlosen ersten Materialbahn vorgeordnet.
[0052] Die erste Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn
2 umfasst zum Erzeugen einer eine Wellung aufweisenden endlosen ersten Wellbahn aus
der endlosen ersten Materialbahn eine drehbar gelagerte erste Riffelwalze und eine
drehbar gelagerte zweite Riffelwalze. Die Riffelwalzen bilden zum Durchführen und
Riffeln der endlosen ersten Materialbahn einen ersten Walzenspalt aus.
[0053] Zum Verbinden der endlosen ersten Wellbahn mit der endlosen ersten Deckbahn zu der
einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 weist die erste Herstellvorrichtung zum
Herstellen einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 eine erste Beleimungseinrichtung
auf, die eine erste Leimdosierwalze, einen ersten Leimbehälter und eine erste Leimauftragswalze
umfasst. Zum Durchführen und Beleimen der endlosen ersten Wellbahn bildet die erste
Leimauftragswalze mit der ersten Riffelwalze einen ersten Leimspalt aus. Der sich
in dem ersten Leimbehälter befindende Leim wird über die erste Leimauftragswalze auf
Spitzen der Wellung der endlosen ersten Wellbahn aufgetragen. Die erste Leimdosierwalze
liegt gegen die erste Leimauftragswalze an und dient zum Ausbilden einer gleichmäßigen
Leimschicht auf der ersten Leimauftragswalze.
[0054] Die endlose erste Deckbahn wird anschließend mit der mit Leim aus dem ersten Leimbehälter
versehenen endlosen ersten Wellbahn in der ersten Herstellvorrichtung zum Herstellen
einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 zusammengefügt.
[0055] Zum Anpressen der endlosen ersten Deckbahn gegen die mit Leim versehene, endlose
erste Wellbahn, die wiederum bereichsweise an der ersten Riffelwalze anliegt, hat
die erste Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn
2 ein erstes Anpressmodul, das günstigerweise als Anpressbandmodul ausgeführt ist.
Es ist oberhalb der ersten Riffelwalze angeordnet. Das erste Anpressmodul hat zwei
erste Umlenkwalzen sowie ein endloses erstes Anpressband, das um die beiden ersten
Umlenkwalzen geführt ist.
[0056] Die erste Riffelwalze greift in einen zwischen den ersten Umlenkwalzen vorliegenden
Raum bereichsweise von unten ein, wodurch das erste Anpressband durch die erste Riffelwalze
umgelenkt wird. Das erste Anpressband drückt gegen die endlose erste Deckbahn, die
wiederum gegen die mit Leim versehene, an der ersten Riffelwalze anliegende erste
Wellbahn gepresst wird.
[0057] Die Wellpappeanlage umfasst außerdem eine zweite Herstellvorrichtung zum Herstellen
einer einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3.
[0058] Die zweite Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten zweiten
Wellpappebahn 3 ist günstigerweise wie die erste Herstellvorrichtung zum Herstellen
einer einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 ausgeführt.
[0059] Der zweiten Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten zweiten
Wellpappebahn 3 sind eine zweite Deckbahn-Splicevorrichtung zum Bereitstellen einer
endlosen zweiten Deckbahn und eine zweite Materialbahn-Splicevorrichtung zum Bereitstellen
einer endlosen zweiten Materialbahn vorgeordnet.
[0060] Die zweite Herstellvorrichtung umfasst zum Erzeugen einer eine Wellung aufweisenden
endlosen zweiten Wellbahn aus der endlosen zweiten Materialbahn eine drehbar gelagerte
dritte Riffelwalze und eine drehbar gelagerte vierte Riffelwalze. Die Riffelwalzen
bilden zum Durchführen und Riffeln der endlosen zweiten Materialbahn einen zweiten
Walzenspalt aus.
[0061] Zum Verbinden der endlosen zweiten Wellbahn mit der endlosen zweiten Deckbahn zu
der einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 weist die zweite Herstellvorrichtung
zum Herstellen einer einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 eine zweite Beleimungseinrichtung
auf, die eine zweite Leimdosierwalze, einen zweiten Leimbehälter und eine zweite Leimauftragswalze
umfasst. Zum Durchführen und Beleimen der endlosen zweiten Wellbahn bildet die zweite
Leimauftragswalze mit der dritten Riffelwalze einen zweiten Leimspalt aus. Der sich
in dem zweiten Leimbehälter befindende Leim wird über die zweite Leimauftragswalze
auf Spitzen der Wellung der endlosen zweiten Wellbahn aufgetragen. Die zweite Leimdosierwalze
liegt gegen die zweite Leimauftragswalze an und dient zum Ausbilden einer gleichmäßigen
Leimschicht auf der zweiten Leimauftragswalze.
[0062] Die endlose zweite Deckbahn wird anschließend mit der mit Leim aus dem zweiten Leimbehälter
versehenen endlosen zweiten Wellbahn in der zweiten Herstellvorrichtung zum Herstellen
einer einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 zusammengefügt.
[0063] Zum Anpressen der endlosen zweiten Deckbahn gegen die mit Leim versehene, endlose
zweite Wellbahn, die wiederum bereichsweise an der dritten Riffelwalze anliegt, hat
die zweite Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten zweiten
Wellpappebahn 3 ein zweites Anpressmodul. Das zweite Anpressmodul ist günstigerweise
als Anpressbandmodul ausgeführt. Es ist oberhalb der dritten Riffelwalze angeordnet.
Das zweite Anpressmodul hat zwei zweite Umlenkwalzen sowie ein endloses zweites Anpressband,
das um die beiden zweiten Umlenkwalzen geführt ist.
[0064] Die dritte Riffelwalze greift in einen zwischen den beiden zweiten Umlenkwalzen vorliegenden
Raum bereichsweise unten ein, wodurch das zweite Anpressband durch die dritte Riffelwalze
umgelenkt wird. Das zweite Anpressband drückt gegen die endlose zweite Deckbahn, die
wiederum gegen die mit Leim versehene, an der dritten Riffelwalze anliegende endlose
zweite Wellbahn gepresst wird.
[0065] Ferner hat die Wellpappeanlage eine Kaschierbahn-Splicevorrichtung zum Bereitstellen
einer endlosen Kaschierbahn 4. Die endlose Kaschierbahn 4 ist einlagig und glatt.
Sie kann bereits bedruckt sein oder bedruckt werden. Sie kann auch unbedruckt sein
bzw. bleiben.
[0066] Stromabwärts zu der ersten Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten
ersten Wellpappebahn 2 und der zweiten Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig
kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 sowie der Kaschierbahn-Splicevorrichtung umfasst
die Wellpappeanlage ein Beleimungswerk. Das Beleimungswerk hat eine erste Beleimungswalze,
die teilweise in ein erstes Leimbad eingetaucht und imstande ist, die erste Wellbahn
der einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 zu beleimen. Ferner umfasst das Beleimungswerk
eine zweite Beleimungswalze, die teilweise in ein zweites Leimbad eingetaucht und
imstande ist, die zweite Wellbahn der einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn
3 zu beleimen.
[0067] Es ist zweckmäßig, wenn dem Beleimungswerk eine Vorheizvorrichtung vorgeordnet ist,
die imstande ist, die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 und die einseitig
kaschierte zweite Wellpappebahn 3 sowie die Kaschierbahn 4 zu erwärmen. Günstigerweise
hat die Vorheizvorrichtung dazu entsprechende Heizwalzen, die von der jeweiligen Bahn
2, 3 bzw. 4 umschlungen sind.
[0068] Der ersten Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten ersten
Wellpappebahn 2, der ersten Deckbahn-Splicevorrichtung, der ersten Materialbahn-Splicevorrichtung,
der zweiten Herstellvorrichtung zum Herstellen einer einseitig kaschierten zweiten
Wellpappebahn 3, der zweiten Deckbahn-Splicevorrichtung, der zweiten Materialbahn-Splicevorrichtung,
der Kaschierbahn-Splicevorrichtung und dem Beleimungswerk sowie der Vorheizvorrichtung,
sofern vorhanden, sind gemäß Fig. 1 zusammen das Bezugszeichen 5 zugeordnet.
[0069] Die Wellpappeanlage hat außerdem eine Anordnung 6 zur Herstellung einer beidseitig
kaschierten Wellpappebahn 1, die dem Beleimungswerk nachgeordnet ist. In der Anordnung
6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 werden die einseitig
kaschierte erste Wellpappebahn 2 und die einseitig kaschierte zweite Wellpappebahn
3 sowie die Kaschierbahn 4 jeweils in einer Förderrichtung 7 gefördert.
[0070] Die Anordnung 6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 umfasst
ein erstes Gestell 8 und ein zweites Gestell 9, das dem ersten Gestell 8 in der Förderrichtung
7 nachgeordnet ist. Das erste Gestell 8 und das zweite Gestell 9 stützen sich gegenüber
einem Untergrund 10, wie Hallenboden, ab und sind beispielsweise räumlich getrennt
zueinander angeordnet. Alternativ sind sie zu einem gemeinsamen Gestell zusammengefasst.
[0071] An dem ersten Gestell 8 und zweiten Gestell 9 sind mehrere obere bzw. erste Führungswalzen
11 drehbar gelagert, deren Mittelachsen parallel zueinander und horizontal sowie senkrecht
zu der Förderrichtung 7 verlaufen. Mindestens eine obere Führungswalze 11 ist motorisch
drehantreibbar. Um die oberen Führungswalzen 11 ist ein endloser oberer bzw. erster
Andrückgurt 12 geführt, der in eine erste Umfangsrichtung 13 kontinuierlich antreibbar
ist.
[0072] An dem ersten Gestell 8 und zweiten Gestell 9 sind mehrere untere bzw. zweite Führungswalzen
14 drehbar gelagert, deren Mittelachsen parallel zueinander und horizontal sowie senkrecht
zu der Förderrichtung 7 verlaufen. Mindestens eine untere Führungswalze 14 ist motorisch
drehantreibbar. Um die unteren Führungswalzen 14 ist ein endloser unterer bzw. zweiter
Andrückgurt 15 geführt, der in eine zweite Umfangsrichtung 16 kontinuierlich antreibbar
ist.
[0073] Das erste Gestell 8 trägt mehrere plattenförmige Heizelemente 17, die in der Förderrichtung
7 beabstandet zueinander angeordnet sind. Das in Förderrichtung 7 erste Heizelement
17 ist als Einlauf-Heizelement ausgebildet und gekrümmt ausgeführt. Mit Ausnahme des
Einlauf-Heizelements 17 bilden die Heizelemente 17 eine Heizebene aus.
[0074] Das erste Gestell 8 trägt außerdem Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtungen 18, die in
der Förderrichtung 7 einander nachgeordnet sind und sich in der Heizebene bzw. benachbart
unterhalb dieser erstrecken. Sie sind imstande, Dampf nach oben auszustoßen. Die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtungen
18 sind bevorzugt zwischen Heizelementen 17 angeordnet.
[0075] Ein Untergurt bzw. eine Unterseite des oberen Andrückgurts 12 und ein Obergurt bzw.
eine Oberseite des unteren Andrückgurts 15 bilden gemeinsam einen ersten Andrückspalt
19 aus. Der Untergurt bzw. die Unterseite des oberen Andrückgurts 12 und der Obergurt
bzw. die Oberseite des unteren Andrückgurts 15 verlaufen dort parallel zueinander
und horizontal. Sie haben dort eine gemeinsame Umfangsrichtung 13 bzw. 16 und erstrecken
sich benachbart übereinander. Der Untergurt bzw. die Unterseite des oberen Andrückgurts
12 begrenzt den ersten Andrückspalt 19 nach oben, während der Obergurt bzw. die Oberseite
des unteren Andrückgurts 15 den ersten Andrückspalt 19 nach unten begrenzt. Der erste
Andrückspalt 19 hat einen ersten Einlauf 19a und einen ersten Auslauf 19b.
[0076] Dem ersten Andrückspalt 19 ist ein weiteres Einlauf-Heizelement 21 vorgeordnet, das
an dem ersten Gestell 8, insbesondere verlagerbar, insbesondere verschwenkbar, angeordnet
ist und oben eine Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung 22 trägt. Die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung
22 ist wie die Wellbahn-Dampf-Zuführrichtungen 18 ausgebildet und imstande, Dampf
nach oben auszustoßen.
[0077] Im Bereich des ersten Andrückspalts 19 sind dem oberen Andrückgurt 12 erste bzw.
obere Andrückschuhe 20 zugeordnet, die in der Förderrichtung 7 beabstandet zueinander
angeordnet sind und dort den Untergurt des oberen Andrückgurts 12 in Richtung auf
das benachbarte Heizelement 17 bzw. nach unten drücken.
[0078] An dem ersten Gestell 8 sind unterhalb des ersten Andrückspalts 19 mehrere Kaschierbahn-Heizelemente
23 angeordnet, die in der Förderrichtung 7 einander nachgeordnet und jeweils verschwenkbar
sind. Die Kaschierbahn-Heizelemente 23 erstrecken sich zwischen benachbart angeordneten
unteren Führungswalzen 14. Ein Einlauf-Kaschierbahn-Heizelement 23 ist eben ausgeführt,
während die nachgeordneten Kaschierbahn-Heizelemente 23 jeweils gekrümmt ausgebildet
sind.
[0079] Die Kaschierbahn-Heizelemente 23 bilden zusammen mit einem Obergurt bzw. einer Oberseite
des unteren Andrückgurts 15 eine Kaschierbahn-Führung 35 aus, die spaltartig ist.
Der Obergurt bzw. die Oberseite des unteren Andrückgurts 15 begrenzt die Kaschierbahn-Führung
35 nach unten, während die Kaschierbahn-Heizelemente 23 die Kaschierbahn-Führung 35
nach oben begrenzen.
[0080] An dem zweiten Gestell 9 sind mehrere zweite bzw. obere Andrückschuhe 24 angeordnet,
die sich horizontal und in der Förderrichtung 7 beabstandet zueinander erstrecken
und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform für eine Einstellung des Anpressdrucks
vertikal verlagerbar sind. Den oberen Andrückschuhen 24 sind untere Gegen-Andrückschuhe
25 zugeordnet, die ebenfalls an dem zweiten Gestell 9 angeordnet sind. Der Untergurt
bzw. die Unterseite des oberen Andrückgurts 12 und der Obergurt bzw. die Oberseite
des unteren Andrückgurts 15 verlaufen zwischen den oberen Andrückschuhen 24 und unteren
Gegen-Andrückschuhen 25. Sie erstrecken sich dort benachbart und parallel zueinander
sowie horizontal unter Bildung eines zweiten Andrückspalts 26. Sie werden durch die
oberen Andrückschuhe 24 und unteren Gegen-Andrückschuhe 25 aufeinander zu gedrückt.
Der Untergurt des oberen Andrückgurts 12 und der Obergurt des unten Andrückgurts 15
haben dort eine gemeinsame Umfangsrichtung 13 bzw. 16 und erstrecken sich benachbart
übereinander. Der zweite Andrückspalt 26 hat einen zweiten Einlauf 26a und einen zweiten
Auslauf 26b. Die Kaschierbahn-Heizelemente 23 reichen (im Wesentlichen) bis zu dem
zweiten Andrückspalt 26.
[0081] Die einlaufseitig in Bezug auf die Kaschierbahn-Führung 35 angeordnete untere Führungswalze
14 wird von dem unteren Andrückgurt 15 über einen Umfangsbereich zwischen 150° und
250° umschlungen und ist zur Spannungs-Veränderung des unteren Andrückgurts 15 horizontal
verlagerbar.
[0082] Zwischen dem ersten Gestell 8 und dem zweiten Gestell 9 ist ein Leimwerk 27 angeordnet,
das sich gegenüber dem Untergrund 10 abstützt. Alternativ ist das Leimwerk 27 an dem
ersten Gestell 8 und/oder zweiten Gestell 9 angeordnet.
[0083] Das Leimwerk 27 hat eine in ein Leimbad 28 eingetauchte Leimauftragswalze 29, an
der umfangsseitig eine Leimdosierwalze 30 des Leimwerks 27 anliegt. Das Leimwerk 27
weist außerdem eine Anpresswalze 31 auf, die oberhalb der Leimauftragswalze 29 und
benachbart zu dieser angeordnet ist. Die Leimauftragswalze 29 und die Leimdosierwalze
30 sowie die Anpresswalze 31 erstrecken sich parallel zueinander und horizontal. Sie
verlaufen senkrecht zu der Förderrichtung 7. Die Leimauftragswalze 29 und die Anpresswalze
31 sind jeweils vertikal verlagerbar zwischen einer aktiven Beleimungsstellung und
einer inaktiven Parkstellung.
[0084] Zwischen dem zweiten Andrückspalt 26 und dem Leimwerk 27 ist eine Leim-Dampf-Zuführvorrichtung
32 angeordnet, die wie die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung 18 bzw. 22 ausgebildet
und imstande ist, Dampf nach oben auszustoßen.
[0085] Die Wellpappeanlage hat außerdem eine Längsschneide-/Rillvorrichtung, die der Anordnung
6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 nachgeordnet ist. Längsschneideeinheiten
der Längsschneide-/Rillvorrichtung sind imstande, die beidseitig kaschierte Wellpappebahn
1 unter Bildung von Teil-Wellpappebahnen in der Förderrichtung 7 zu schneiden. Rilleinheiten
der Längsschneide-/Rillvorrichtung sind imstande, die beidseitig kaschierte Wellpappebahn
1 zu rillen, um ein späteres Falten zu vereinfachen.
[0086] Ferner umfasst die Wellpappeanlage eine Weiche zum Aufteilen der erzeugten Teil-Wellpappebahnen
in unterschiedliche Ebenen.
[0087] Die Wellpappeanlage weist auch eine Querschneidevorrichtung mit Teil-Querschneideeinrichtungen
auf, um die Teil-Wellpappebahnen unter Bildung von Wellpappebögen vollständig in einer
Quer- bzw. Breitenrichtung zu durchtrennen.
[0088] Die Wellpappebögen sind in jeweiligen Stapelablagen der Wellpappeanlage stapelbar.
[0089] Der Längsschneide-/Rillvorrichtung, der Weiche und der Querschneidevorrichtung sowie
den Stapelablagen sind zusammengefasst gemäß Fig. 1 das Bezugszeichen 36 zugeordnet.
Eine Kurz-Querschneidevorrichtung kann auch vorhanden sein.
[0090] Nachfolgend wird vor allem die Anordnung 6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten
Wellpappebahn 1 im Normalbetrieb beschrieben, der in Fig. 1 veranschaulicht ist.
[0091] Das Beleimungswerk beleimt mit seiner ersten Beleimungswalze die erste Wellbahn der
einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 und mit seiner zweiten Beleimungswalze
die zweite Wellbahn der einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3.
[0092] Die einseitig kaschierte endlose erste Wellpappebahn 2 und die einseitig kaschierte
endlose zweite Wellpappebahn 3 sowie die endlose Kaschierbahn 4 werden der Anordnung
6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 zugeführt. Die Andrückgurte
12, 15 sind jeweils in ihrer Umfangsrichtung 13 bzw. 16 angetrieben.
[0093] Die unten beleimte einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 ist stromaufwärts zu
dem ersten Andrückspalt 19 oberhalb des Einlauf-Heizelements 21 geführt. Die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung
22 stößt dabei Dampf von unten nach oben aus, so dass dieser auf die erste Wellbahn
der einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 bzw. den dort befindlichen Leim trifft.
Dies sorgt auch für eine Erwärmung des Leims. Die erste Wellbahn der einseitig kaschierten
ersten Wellpappebahn 2 befindet sich dort unterhalb der ersten Deckbahn der einseitig
kaschierten ersten Wellpappebahn 2. Die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2
tritt einlaufseitig in den ersten Andrückspalt 19 ein, also über den ersten Einlauf
19a, (Fig. 1, links), wo sich weiterhin die erste Wellbahn der einseitig kaschierten
ersten Wellpappebahn 2 unterhalb der ersten Deckbahn der einseitig kaschierten ersten
Wellpappebahn 2 befindet.
[0094] Die unten beleimte einseitig kaschierte zweite Wellpappebahn 3 ist unten an dem Einlauf-Heizelement
21 entlang geführt und wird von diesem von oben beheizt. Die zweite Wellbahn der einseitig
kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 befindet sich dort unterhalb der zweiten Deckbahn
der einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3. Sie tritt einlaufseitig unter der
einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 in den ersten Andrückspalt 19 ein, also
über den ersten Einlauf 19a, wo sich weiterhin die zweite Wellbahn der einseitig kaschierten
zweiten Wellpappebahn 3 unterhalb der zweiten Deckbahn der einseitig kaschierten zweiten
Wellpappebahn 3 befindet.
[0095] Die Kaschierbahn 4 umläuft zwei übereinander angeordnete Umlenkwalzen 33, 34, die
oberhalb eines Einlaufs bzw. Eingangs 35a der Kaschierbahn-Führung 35 angeordnet sind.
Die Kaschierbahn 4 ist nach oben geführt. Sie ist über das Einlauf-Heizelement 17
zu dem ersten Andrückspalt 19 geführt und wird dabei erwärmt. Sie tritt dann einlaufseitig,
also über den ersten Einlauf 19a, in den ersten Andrückspalt 19 unter den einseitig
kaschierten Wellpappebahnen 2, 3 ein.
[0096] Die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 und die einseitig kaschierte zweite
Wellpappebahn 3 sowie die Kaschierbahn 4 werden in dem ersten Andrückspalt 19 aneinander
gedrückt und unter Bildung der beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 miteinander
verklebt. Diese werden in der Förderrichtung 7 durch den ersten Andrückspalt 19 gefördert.
Die Kaschierbahn 4 wird von den Heizelementen 17 direkt von unten erwärmt. Auch die
einseitig kaschierten Wellpappebahnen 2, 3 werden von den Heizelementen 17 erwärmt.
[0097] Die Kaschierbahn-Führung 35 bleibt unbenutzt. Die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtungen
18 und Kaschierbahn-Heizelemente 23 sind außer Betrieb bzw. inaktiv.
[0098] Die beidseitig kaschierte Wellpappebahn 1 tritt dann ausgangsseitig bzw. auslaufseitig
aus dem ersten Andrückspalt 19, also über den ersten Auslauf 19b, aus und wird zum
Beispiel oben an dem Leimwerk 27 wie der obere Andrückgurt 12 vorbeigeführt. Die beidseitig
kaschierte Wellpappebahn 1 und der Untergurt des oberen Andrückgurts 12 sind beispielsweise
im Bereich des Leimwerks 27 nach oben geführt. Das Leimwerk 27 ist hier inaktiv. Es
ist befindet sich beispielsweise in einer unteren Parkstellung (nicht dargestellt)
oder seitlichen Parkstellung (vgl. Fig. 2A). Die beidseitig kaschierte Wellpappebahn
1 und der Untergurt des oberen Andrückgurts 12 können so auch im Bereich des Leimwerks
27 unausgelenkt bleiben und weiterhin auf Höhe des ersten Andrückspalts 19 laufen.
Gemäß Fig. 2A ist das Leimwerk 27 in seine seitliche Parkstellung aus der Anordnung
6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 bzw. der Wellpappeanlage
horizontal herausgefahren.
[0099] Die Leim-Dampf-Zuführvorrichtung 32 ist inaktiv.
[0100] Die beidseitig kaschierte Wellpappebahn 1 tritt dann anschließend eingangsseitig
bzw. einlaufseitig in den zweiten Andrückspalt 26 ein, also über den zweiten Einlauf
26a, wo die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2, die einseitig kaschierte zweite
Wellpappebahn 3 und die Kaschierbahn 4 vorzugsweise weiter aneinander gedrückt werden.
Sie werden durch den zweiten Andrückspalt 26 in der Förderrichtung 7 gefördert. Der
Leim der beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 härtet beispielsweise in dem zweiten
Andrückspalt 26 weiter aus.
[0101] Die beidseitig kaschierte Wellpappebahn 1 verlässt dann ausgangsseitig den zweiten
Andrückspalt 26.
[0102] Nachfolgend wird unter Bezug auf Fig. 2 ein zweiter Betrieb, wie Druckbetrieb beschrieben.
[0103] Das Beleimungswerk beleimt mit seiner ersten Beleimungswalze die erste Wellbahn der
einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2. Die zweite Beleimungswalze ist inaktiv,
sodass die zweite Wellbahn der einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 unbeleimt
bleibt.
[0104] Wie bei einem Betrieb gemäß Fig. 1, auf dessen Beschreibung verwiesen wird, werden
die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 und die einseitig kaschierte zweite
Wellpappebahn 3 eingangsseitig in den ersten Andrückspalt 19 eingeführt, wo diese
aneinander gedrückt und miteinander verklebt werden. Die Andrückgurte 12, 15 sind
jeweils in ihrer Umfangsrichtung 13 bzw. 16 angetrieben.
[0105] Die unten beleimte einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 ist stromaufwärts zu
dem ersten Andrückspalt 19 oberhalb des Einlauf-Heizelements 21 geführt. Die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtung
22 stößt dabei Dampf von unten nach oben aus, so dass dieser auf die erste Wellbahn
der einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 bzw. den dort befindlichen Leim trifft.
Dies sorgt auch für eine Erwärmung des Leims. Die erste Wellbahn der einseitig kaschierten
ersten Wellpappebahn 2 befindet sich dort unterhalb der ersten Deckbahn der einseitig
kaschierten ersten Wellpappebahn. Die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 tritt
einlaufseitig bzw. eingangsseitig in den ersten Andrückspalt 19 ein, also über den
ersten Einlauf 19a, wo sich weiterhin die erste Wellbahn der einseitig kaschierten
ersten Wellpappebahn 2 unterhalb der ersten Deckbahn der einseitig kaschierten ersten
Wellpappebahn 2 befindet.
[0106] Die unbeleimte einseitig kaschierte zweite Wellpappebahn 3 ist unten an dem Einlauf-Heizelement
21 entlang geführt und wird von diesem von oben beheizt. Die zweite Wellbahn der einseitig
kaschierten zweiten Wellpappebahn 3 befindet sich dort unterhalb der zweiten Deckbahn
der einseitig kaschierten zweiten Wellpappebahn 3. Sie tritt einlaufseitig unter der
einseitig kaschierten ersten Wellpappebahn 2 in den ersten Andrückspalt 19 ein, also
über den ersten Einlauf 19a, wo sich weiterhin die zweite Wellbahn der einseitig kaschierten
zweiten Wellpappebahn 3 unterhalb der zweiten Deckbahn der einseitig kaschierten zweiten
Wellpappebahn 3 befindet. Die Wellbahn-Dampf-Zuführvorrichtungen 18 sind aktiv und
stoßen von unten Dampf auf die einseitig kaschierte zweite Wellpappebahn 3 bzw. deren
zweiten Wellbahn aus.
[0107] Die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2 und die einseitig kaschierte zweite
Wellpappebahn 3 werden in dem ersten Andrückspalt 19 aneinander gedrückt und miteinander
verklebt. Diese werden in der Förderrichtung 7 durch den ersten Andrückspalt 19 gefördert.
[0108] Die miteinander verklebten einseitig kaschierten Wellpappebahnen 2, 3 treten dann
im Verbund ausgangsseitig bzw. auslaufseitig aus dem ersten Andrückspalt 19 aus, also
über den Auslauf 19b, und werden, bevorzugt unausgelenkt, im Vergleich mit dem Betrieb
gemäß Fig. 1 durch das Leimwerk 27 geführt, während der Untergurt des oberen Andrückgurts
12 oben an dem Leimwerk 27 vorbeigeführt ist. Das Leimwerk 27 ist aktiv und trägt
von unten mit seiner Leimauftragswalze 29 Leim auf die zweite einseitig kaschierte
Wellpappebahn 3 bzw. deren zweite Wellbahn auf. Die Anpresswalze 31 drückt von oben
die zweite einseitig kaschierte Wellpappebahn 3 bzw. deren zweite Wellbahn gegen die
Leimauftragswalze 29. Das Leimwerk 27 befindet sich beispielsweise in seiner oberen
Beleimungsstellung.
[0109] Die Leim-Dampf-Zuführvorrichtung 32 ist aktiv und stößt Dampf von unten auf den Leim
auf der zweiten Wellbahn der zweiten einseitig kaschierten Wellpappebahn 3 aus.
[0110] Im Vergleich mit dem Betrieb gemäß Fig. 1 wird hier die Kaschierbahn 4 durch die
Kaschierbahn-Führung 35 geführt, wo diese durch die aktiven Kaschierbahn-Heizelemente
23 von oben bzw. von ihrer Innenseite erwärmt wird. Die Innenseite der Kaschierbahn
4 ist deren Außenseite abgewandt und befindet sich in der fertigen beidseitig kaschierten
Wellpappebahn 1 innenseitig. Der untere Andrückgurt 15 bzw. dessen Unterseite drückt
die Kaschierbahn 4 zumindest bereichsweise gegen die Kaschierbahn-Heizelemente 23
und sorgt für eine Förderung der Kaschierbahn 4 durch die Kaschierbahn-Führung 35.
Die Kaschierbahn 4 wird unten an dem Leimwerk 27 vorbeigeführt.
[0111] Die einseitig kaschierten Wellpappebahnen 2, 3 und die Kaschierbahn 4 treten dann
eingangsseitig bzw. einlaufseitig in den zweiten Andrückspalt 26 ein, also über den
zweiten Einlauf 26a, wo die einseitig kaschierte erste Wellpappebahn 2, die einseitig
kaschierte zweite Wellpappebahn 3 und die Kaschierbahn 4 unter Bildung der beidseitig
kaschierten Wellpappebahn 1 aneinander gedrückt werden. Die einseitig kaschierte zweite
Wellpappebahn 3 und die Kaschierbahn 4 werden dabei miteinander verklebt. Die einseitig
kaschierten Wellpappebahnen 2, 3 und die Kaschierbahn 4 werden durch den zweiten Andrückspalt
26 in der Förderrichtung 7 gefördert.
[0112] Die beidseitig kaschierte Wellpappebahn 1 verlässt dann ausgangsseitig bzw. auslaufseitig
den zweiten Andrückspalt 26, also über den zweiten Auslauf 26b.
[0113] Anstelle von zwei einseitig kaschierten Wellpappebahnen 2, 3 ist die Anordnung 6
zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 auch nur mit genau einer
einzigen Wellpappebahn 2 bzw. 3 nutzbar. Die beidseitig kaschierte Wellpappebahn 1
ist dann dreilagig. Die erläuterten Betriebsarten sind auch dann möglich.
[0114] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Fig. 3, 4 eine zweite Ausführungsform der Anordnung
6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 beschrieben. Im Vergleich
mit der ersten Ausführungsform, auf deren Beschreibung explizit verwiesen wird, läuft
der Untergurt des oberen Andrückgurts 12 durch das Leimwerk 27. Er ist dabei zwischen
der Leimauftragswalze 29 und der Anpresswalze 31 hindurchgeführt. Wie bei der ersten
Ausführungsform sind hier wieder zwei unterschiedliche Betriebsarten möglich. Die
Kaschierbahn 4 ist durch den ersten Andrückspalt 19 oder die Kaschierbahn-Führung
35 zu dem zweiten Andrückspalt 26 führbar.
[0115] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf Fig. 5 eine Trenn-und Weichenanordnung 37 der
Wellpappeanlage beschrieben, die bei allen Ausführungsformen der Anordnung 6 zur Herstellung
einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 Anwendung finden kann.
[0116] Der Anordnung 6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 ist,
wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, die Trenn- und Weichenanordnung 37 vorgeordnet, die
wiederum der Kaschierbahn 4 zugeordnet und im Stande ist, auf diese einzuwirken.
[0117] Die Trenn- und Weichenanordnung 37 umfasst eine Quertrennvorrichtung 38, die wiederum
zwei drehantreibbare, übereinander angeordnete Quertrennwalzen 39 mit radial nach
außen erstreckenden Messern 40 aufweist. Die Messer 40 sind im Stande, zusammenzuwirken
und einen Schnitt in der Kaschierbahn 4 zu erzeugen, der sich über die volle Breite
der Kaschierbahn 4 erstreckt. Dazu werden die Quertrennwalzen 39 entsprechend in Rotation
versetzt.
[0118] Die Trenn- und Weichenanordnung 37 hat außerdem eine Weichenvorrichtung 41, die der
Quertrennvorrichtung 38 nachgeordnet ist. Die Weichenvorrichtung 41 weist ein plattenartiges
Weichenelement 42 auf, das um eine horizontale vordere Schwenkachse 43 zwischen einer
unteren, beispielsweise horizontalen, Weichenstellung und einer oberen Weichenstellung
verschwenkbar ist. Die Schwenkachse 43 erstreckt sich in Querrichtung der Anordnung
6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1.
[0119] In der unteren Weichenstellung des Weichenelements 42 ist die Kaschierbahn 4 zu der
Kaschierbahn-Führung 35 führbar. In der oberen Weichenstellung des Weichenelements
42 ist die Kaschierbahn 4 zu dem ersten Andrückspalt 19 führbar. Die Kaschierbahn
4 ist oben an dem Weichenelement 42 entlang geführt.
[0120] Für einen Wechsel der Kaschierbahn 4 von dem ersten Andrückspalt 19 in die Kaschierbahn-Führung
35 wird die Quertrennvorrichtung 38 betätigt, sodass die Kaschierbahn 4 in ihrer Querrichtung
vollständig durchtrennt wird. Der vorauseilende Bahnabschnitt der Kaschierbahn 4 wird
über den bislang genutzten ersten Andrückspalt 19 aus der Wellpappeanlage bzw. der
Anordnung 6 zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn 1 herausgefordert.
[0121] Anschließend wird das Weichenelement 42 aus seiner oberen Weichenstellung in seine
untere Weichenstellung verschwenkt.
[0122] Anschließend wird der nacheilende Bahnabschnitt über die Weichenvorrichtung 41 zu
der Kaschierbahn-Führung 35 geführt bzw. gefördert.
[0123] Ein umgekehrter Wechsel der Kaschierbahn 4 von der Kaschierbahn-Führung 35 in den
ersten Andrückspalt 19 erfolgt im Wesentlichen analog.
[0124] Kombinationen der Ausführungsformen sind möglich.
1. Anordnung zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn (1) aus einer
Kaschierbahn (4) und mindestens einer einseitig kaschierten Wellpappebahn (2, 3),
a) mit mindestens einem ersten Andrückspalt (19) zum Führen der mindestens einen einseitig
kaschierten Wellpappebahn (2, 3),
b) mit mindestens einem Heizelement (17) zum Erwärmen mindestens einer einseitig kaschierten
Wellpappebahn (2, 3) in dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19),
c) mit mindestens einem dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19) nachgeordneten
zweiten Andrückspalt (26) zum Andrücken der mindestens einen einseitig kaschierten
Wellpappebahn (2, 3) und der Kaschierbahn (4) aneinander, und
d) mit einer zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19) beabstandet angeordneten
Kaschierbahn-Führung (35) zum Führen der Kaschierbahn (4) beabstandet zu dem mindestens
einen ersten Andrückspalt (19) zu dem mindestens einen zweiten Andrückspalt (26),
gekennzeichnet durch
e) mindestens einen zweiten antreibbaren Andrückgurt (15), der die Kaschierbahn-Führung
(35) zumindest bereichsweise räumlich begrenzt und eine Druckbeaufschlagung der Kaschierbahn
(4) in der Kaschierbahn-Führung (35) erlaubt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens einen ersten antreibbaren Andrückgurt (12), der den mindestens einen ersten
Andrückspalt (19) zumindest bereichsweise räumlich begrenzt und vorzugsweise auch
den mindestens einen zweiten Andrückspalt (26) zumindest bereichsweise räumlich begrenzt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine zweite Andrückgurt (15) auch den mindestens einen zweiten Andrückspalt
(26) zumindest bereichsweise räumlich begrenzt.
4. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine betätigbare Spannungs-Veränderungseinrichtung (14) zum Verändern
einer Spannung des mindestens einen zweiten Andrückgurts (15).
5. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch ein zwischen dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19) und zweiten Andrückspalt
(26) angeordnetes Leimwerk (27) zum Beleimen, vorzugsweise von unten, der mit der
Kaschierbahn (4) leimend zu verbindenden einseitig kaschierten Wellpappebahn (3).
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Leimwerk (27) zwischen einer aktiven Stellung und einer inaktiven Stellung, vorzugsweise
in seiner Gesamtheit, vorzugsweise in einer Höhenrichtung und/oder in einer Querrichtung
der Anordnung, zumindest teilweise verlagerbar ist.
7. Anordnung nach Anspruch 2 und Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine erste Andrückgurt (12) durch das Leimwerk (27) geführt oder an
dem Leimwerk (27) vorbeigeführt ist.
8. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein, vorzugsweise gekrümmtes, Kaschierbahn-Heizelement (23) derart angeordnet
ist, dass es die Kaschierbahn (4) in der Kaschierbahn-Führung (35) erwärmt.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaschierbahn (4) derart in der Kaschierbahn-Führung (35) geführt ist, dass eine
Außenseite der Kaschierbahn (4) dem mindestens einen Kaschierbahn-Heizelement (23)
abgewandt ist.
10. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung derart ausgebildet ist, dass die Kaschierbahn (4) wahlweise durch die
Kaschierbahn-Führung (35) oder den mindestens einen ersten Andrückspalt (19) zu dem
mindestens einen zweiten Andrückspalt (26) führbar ist.
11. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wellbahn der mit der Kaschierbahn (4) leimend zu verbindenden einseitig kaschierten
Wellpappebahn (3) derart geführt und/oder das mindestens eine Heizelement (17) derart
angeordnet ist, dass die Wellbahn in dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19)
dem mindestens einen Heizelement (17) zugewandt ist.
12. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine Anpressdruck-Einstelleinrichtung (11, 14, 15, 24, 25) zum Einstellen
eines Anpressdrucks der Kaschierbahn (4) und der mindestens einen einseitig kaschierten
Wellpappebahn (2, 3) aneinander.
13. Wellpappeanlage zur Herstellung von Wellpappe, umfassend
a) eine Kaschierbahn-Abgabeanordnung zum Abgeben einer Kaschierbahn (4),
b) mindestens eine Herstellvorrichtung zum Herstellen einer jeweiligen einseitig kaschierten
Wellpappebahn (2, 3),
c) eine der Kaschierbahn-Abgabeanordnung und der mindestens einen Herstellvorrichtung
zum Herstellen einer jeweiligen einseitig kaschierten Wellpappebahn (2, 3) nachgeordnete
Anordnung (6) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, und
d) vorzugsweise eine der Anordnung (6) vorgeordnete Leimauftragseinrichtung zum Auftragen
von Leim zumindest auf eine Wellbahn der mit der Kaschierbahn (4) leimend zu verbindenden
einseitig kaschierten Wellpappebahn (3).
14. Wellpappeanlage nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine der Anordnung (6) vorgeordnete, insbesondere betätigbare, Weichenvorrichtung
(41) zum Führen der Kaschierbahn (4) zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19)
oder zu der Kaschierbahn-Führung (35) und vorzugsweise mindestens eine der Weichenvorrichtung
(41) vorgeordnete Trennvorrichtung (38) zum Trennen der Kaschierbahn (4) für einen
Wechsel der Kaschierbahn (4) zwischen dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19)
und der Kaschierbahn-Führung (35).
15. Verfahren zur Herstellung einer beidseitig kaschierten Wellpappebahn (1) aus einer
Kaschierbahn (4) und mindestens einer einseitig kaschierten Wellpappebahn (2, 3),
umfassend die Schritte
- Führen der mindestens einen einseitig kaschierten Wellpappebahn (2, 3) mittels mindestens
eines ersten Andrückspalts (19),
- Erwärmen mindestens einer einseitig kaschierten Wellpappebahn (2, 3) in dem mindestens
einen ersten Andrückspalt (19) mittels mindestens eines Heizelements (17), und
- Andrücken der mindestens einen ersten einseitig kaschierten Wellpappebahn (2, 3)
und der Kaschierbahn (4) aneinander mittels mindestens eines zweiten Andrückspalts
(26), der dem mindestens einen ersten Andrückspalt (19) nachgeordnet ist,
- wobei die Kaschierbahn (4) mittels einer zu dem mindestens einen ersten Andrückspalt
(19) beabstandet angeordneten Kaschierbahn-Führung (35) zu dem mindestens einen zweiten
Andrückspalt (26) führbar ist,
gekennzeichnet durch
- mindestens einen zweiten antreibbaren Andrückgurt (15), der die Kaschierbahn-Führung
(35) zumindest bereichsweise räumlich begrenzt und eine Druckbeaufschlagung der Kaschierbahn
(4) in der Kaschierbahn-Führung (35) erlaubt.
1. Assembly for producing a corrugated board web (1) laminated on both sides from a laminating
web (4) and at least one corrugated board web (2, 3) laminated on one side,
a) comprising at least one first pressing gap (19) for guiding the at least one corrugated
board web (2, 3) laminated on one side,
b) comprising at least one heating element (17) for heating at least one corrugated
board web (2, 3) laminated on one side in the at least one first pressing gap (19),
c) comprising at least one second pressing gap (26) arranged downstream of the at
least one first pressing gap (19) for pressing together the at least one corrugated
board web (2, 3) laminated on one side and the laminating web (4), and
d) comprising a laminating web guide (35) arranged at a distance from the at least
one first pressing gap (19) for guiding the laminating web (4) at a distance from
the at least one first pressing gap (19) to the at least one second pressing gap (26),
characterized by
e) at least one second drivable pressing belt (15) which spatially delimits the laminating
web guide (35) at least in regions and allows pressure to be applied to the laminating
web (4) in the laminating web guide (35).
2. Assembly according to claim 1, characterized by at least one first drivable pressing belt (12) which spatially delimits the at least
one first pressing gap (19) at least in regions and preferably also spatially delimits
the at least one second pressing gap (26) at least in regions.
3. Assembly according to either claim 1 or claim 2, characterized in that the at least one second pressing belt (15) also spatially delimits the at least one
second pressing gap (26) at least in regions.
4. Assembly according to any of the preceding claims, characterized by at least one actuatable tension-changing device (14) for changing a tension of the
at least one second pressing belt (15).
5. Assembly according to any of the preceding claims, characterized by a gluing unit (27), which is arranged between the at least one first pressing gap
(19) and second pressing gap, (26) for gluing, preferably from below, the corrugated
board web (3) laminated on one side that is to be connected to the laminating web
(4) by gluing.
6. Assembly according to claim 5, characterized in that the gluing unit (27) is at least partially movable, preferably completely, between
an active position and an inactive position, preferably in a vertical direction and/or
in a transverse direction of the assembly.
7. Assembly according to claim 2 and either claim 5 or claim 6,
characterized in that the at least one first pressing belt (12) is guided through the gluing unit (27)
or is guided past the gluing unit (27).
8. Assembly according to any of the preceding claims, characterized in that at least one, preferably curved, laminating web heating element (23) is arranged
in such a way that it heats the laminating web (4) in the laminating web guide (35).
9. Assembly according to claim 8, characterized in that the laminating web (4) is guided in the laminating web guide (35) in such a way that
an outer face of the laminating web (4) faces away from the at least one laminating
web heating element (23).
10. Assembly according to any of the preceding claims, characterized in that the assembly is designed in such a way that the laminating web (4) can be guided
optionally through the laminating web guide (35) or the at least one first pressing
gap (19) to the at least one second pressing gap (26).
11. Assembly according to any of the preceding claims, characterized in that a corrugated web of the corrugated board web (3) laminated on one side that is to
be connected to the laminating web (4) by gluing is guided in such a way, and/or the
at least one heating element (17) is arranged in such a way, that the corrugated web
faces the at least one heating element (17) in the at least one first pressing gap
(19).
12. Assembly according to any of the preceding claims, characterized by at least one contact pressure adjustment device (11, 14, 15, 24, 25) for adjusting
a contact pressure of the laminating web (4) and the at least one corrugated board
web (2, 3) laminated on one side against each other.
13. Corrugated board installation for producing corrugated board, comprising
a) a laminating web dispensing assembly for dispensing a laminating web (4),
b) at least one production apparatus for producing a relevant corrugated board web
(2, 3) laminated on one side,
c) an assembly (6) according to any of the preceding claims arranged downstream of
the laminating web dispensing assembly and the at least one production apparatus for
producing a relevant corrugated board web (2, 3) laminated on one side, and
d) preferably a glue application device, arranged upstream of the assembly (6), for
applying glue to at least one corrugated web of the corrugated board web (3) laminated
on one side that is to be connected to the laminating web (4) by gluing.
14. Corrugated board installation according to claim 13, characterized by an in particular actuatable switch apparatus (41), arranged upstream of the assembly
(6), for guiding the laminating web (4) to the at least one first pressing gap (19)
or to the laminating web guide (35), and preferably at least one separating apparatus
(38), arranged upstream of the switch device (41), for separating the laminating web
(4) for switching the laminating web (4) between the at least one first pressing gap
(19) and the laminating web guide (35).
15. Method for producing a corrugated board web (1) laminated on both sides from a laminating
web (4) and at least one corrugated board web (2, 3) laminated on one side, comprising
the steps of
- guiding the at least one corrugated board web (2, 3) laminated on one side by means
of at least one first pressing gap (19),
- heating at least one corrugated board web (2, 3) laminated on one side in the at
least one first pressing gap (19) by means of at least one heating element (17), and
- pressing together the at least one first corrugated board web (2, 3) laminated on
one side and the laminating web (4) by means of at least one second pressing gap (26)
which is arranged downstream of the at least one first pressing gap (19),
- wherein the laminating web (4) can be guided to the at least one second pressing
gap (26) by means of a laminating web guide (35) arranged at a distance from the at
least one first pressing gap (19),
characterized by
- at least one second drivable pressing belt (15) which spatially delimits the laminating
web guide (35) at least in regions and allows pressure to be applied to the laminating
web (4) in the laminating web guide (35).
1. Agencement pour la fabrication d'une bande de carton ondulé (1) contrecollée sur les
deux faces à partir d'une bande de contrecollage (4) et d'au moins une bande de carton
ondulé (2, 3) contrecollée sur une face,
a) comportant au moins une première fente de pression (19) permettant de guider l'au
moins une bande de carton ondulé (2, 3) contrecollée sur une face,
b) comportant au moins un élément chauffant (17) permettant de chauffer au moins une
bande de carton ondulé (2, 3) contrecollée sur une face dans l'au moins une première
fente de pression (19),
c) comportant au moins une seconde fente de pression (26) disposée en aval de l'au
moins une première fente de pression (19) et permettant de presser l'une contre l'autre
l'au moins une bande de carton ondulé (2, 3) contrecollée sur une face et la bande
de contrecollage (4), et
d) comportant un guide pour bande de contrecollage (35) disposé à distance de l'au
moins une première fente de pression (19) et permettant de guider la bande de contrecollage
(4) à distance de l'au moins une première fente de pression (19) vers l'au moins une
seconde fente de pression (26),
caractérisé par
e) au moins une seconde courroie de pression (15) pouvant être entraînée, laquelle
délimite spatialement, au moins dans certaines zones, le guide pour bande de contrecollage
(35) et permet une sollicitation par pression de la bande de contrecollage (4) dans
le guide pour bande de contrecollage (35).
2. Agencement selon la revendication 1, caractérisé par au moins une première courroie de pression (12) pouvant être entraînée, laquelle
délimite spatialement, au moins dans certaines zones, l'au moins une première fente
de pression (19) et de préférence délimite également spatialement, au moins dans certaines
zones, l'au moins une seconde fente de pression (26).
3. Agencement selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'au moins une seconde courroie de pression (15) délimite également spatialement,
au moins dans certaines zones, l'au moins une seconde fente de pression (26).
4. Agencement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par au moins un appareil de modification de tension (14) actionnable permettant de modifier
une tension de l'au moins une seconde courroie de pression (15).
5. Agencement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par un mécanisme d'encollage (27) disposé entre l'au moins une première fente de pression
(19) et seconde fente de pression (26) et permettant d'encoller, de préférence par
le bas, la bande de carton ondulé (3) contrecollée sur une face et devant être reliée
par collage à la bande de contrecollage (4).
6. Agencement selon la revendication 5, caractérisé en ce que le mécanisme d'encollage (27) peut être déplacé au moins partiellement entre une
position active et une position inactive, de préférence dans sa totalité, de préférence
dans une direction de hauteur et/ou dans une direction transversale de l'agencement.
7. Agencement selon la revendication 2 et la revendication 5 ou 6,
caractérisé en ce que l'au moins une première courroie de pression (12) est guidée à travers le mécanisme
d'encollage (27) ou est guidée en passant devant le mécanisme d'encollage (27).
8. Agencement selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'au moins un élément chauffant pour bande de contrecollage (23), de préférence incurvé,
est disposé de telle sorte qu'il chauffe la bande de contrecollage (4) dans le guide
pour bande de contrecollage (35).
9. Agencement selon la revendication 8, caractérisé en ce que la bande de contrecollage (4) est guidée dans le guide pour bande de contrecollage
(35) de telle sorte qu'une face extérieure de la bande de contrecollage (4) est opposée
à l'au moins un élément chauffant pour bande de contrecollage (23).
10. Agencement selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'agencement est conçu de telle sorte que la bande de contrecollage (4) peut être
guidée au choix à travers le guide pour bande de contrecollage (35) ou l'au moins
une première fente de pression (19) vers l'au moins une seconde fente de pression
(26).
11. Agencement selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'une bande ondulée de la bande de carton ondulé (3) contrecollée sur une face et devant
être reliée par collage à la bande de contrecollage (4) est guidée de telle sorte
et/ou l'au moins un élément chauffant (17) est disposé de telle sorte que la bande
ondulée est tournée vers l'au moins un élément chauffant (17) dans l'au moins une
première fente de pression (19).
12. Agencement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par au moins un appareil de réglage de pression de contact (11, 14, 15, 24, 25) permettant
de régler une pression de contact de la bande de contrecollage (4) et de l'au moins
une bande de carton ondulé (2, 3) contrecollée sur une face l'une contre l'autre.
13. Installation de carton ondulé pour la fabrication de carton ondulé, comprenant
a) un agencement de distribution de bande de contrecollage permettant de distribuer
une bande de contrecollage (4),
b) au moins un dispositif de fabrication permettant de fabriquer une bande de carton
ondulé (2, 3) respective contrecollée sur une face,
c) un agencement (6) selon l'une des revendications précédentes disposé en aval de
l'agencement de distribution de bande de contrecollage et de l'au moins un dispositif
de fabrication permettant de fabriquer une bande de carton ondulé (2, 3) respective
contrecollée sur une face, et
d) de préférence un appareil d'application de colle disposé en amont de l'agencement
(6) et permettant d'appliquer de la colle au moins sur une bande ondulée de la bande
de carton ondulé (3) contrecollée sur une face et devant être reliée par collage à
la bande de contrecollage (4).
14. Installation de carton ondulé selon la revendication 13, caractérisée par un dispositif de direction (41), en particulier actionnable, disposé en amont de
l'agencement (6) et permettant de guider la bande de contrecollage (4) vers l'au moins
une première fente de pression (19) ou vers le guide pour bande de contrecollage (35)
et de préférence au moins un dispositif de séparation (38) disposé en amont du dispositif
de direction (41) et permettant de séparer la bande de contrecollage (4) pour un changement
de la bande de contrecollage (4) entre l'au moins une première fente de pression (19)
et le guide pour bande de contrecollage (35).
15. Procédé pour la fabrication d'une bande de carton ondulé (1) contrecollée sur les
deux faces à partir d'une bande de contrecollage (4) et d'au moins une bande de carton
ondulé (2, 3) contrecollée sur une face, comprenant les étapes consistant à
- guider l'au moins une bande de carton ondulé (2, 3) contrecollée sur une face au
moyen d'au moins une première fente de pression (19),
- chauffer au moins une bande de carton ondulé (2, 3) contrecollée sur une face dans
l'au moins une première fente de pression (19) au moyen d'au moins un élément chauffant
(17), et
- presser l'une contre l'autre l'au moins une première bande de carton ondulé (2,
3) contrecollée sur une face et la bande de contrecollage (4) au moyen d'au moins
une seconde fente de pression (26), laquelle est disposée en aval de l'au moins une
première fente de pression (19),
- dans lequel la bande de contrecollage (4) peut être guidée vers l'au moins une seconde
fente de pression (26) au moyen d'un guide pour bande de contrecollage (35) disposé
à distance de l'au moins une première fente de pression (19),
caractérisé par
- au moins une seconde courroie de pression (15) pouvant être entraînée, laquelle
délimite spatialement, au moins dans certaines zones, le guide pour bande de contrecollage
(35) et permet une sollicitation par pression de la bande de contrecollage (4) dans
le guide pour bande de contrecollage (35).