[0001] Die Erfindung betrifft eine Plattenbearbeitungsanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Plattenbearbeitungsanlage ist aus der
DE 10 2017 120 471 A1 bekannt. Diese enthält eine Bearbeitungsstation zur Bearbeitung eines plattenförmigen
Werkstücks und eine Auflage- und Transporteinrichtung, durch welche ein plattenförmiges
Werkstück relativ zur Bearbeitungsstation in Richtung einer ersten Linearachse (X-Achse)
bahngesteuert bzw. geregelt verschoben werden kann. Die Auflage- und Transporteinrichtung
weist zwei voneinander beabstandete Auflage- und Transporteinheiten zur Verschiebung
des plattenförmigen Werkstücks über einen Zwischenraum zwischen den Auflage- und Transporteinheiten
hinweg auf. Die Bearbeitungsstation enthält zwei identisch aufgebaute und am Zwischenraum
angeordnet Bearbeitungsaggregate, die jeweils einen in einer zweiten Linearachse (Y-Achse)
und einer dritten Linearachse (Z-Achse) verfahrbaren Querträger aufweisen. An den
frei auskragenden Enden der beiden separat verfahrbaren Querträger ist jeweils eine
um mindestens zwei Drehachsen drehbare Bearbeitungseinheit angeordnet. Gerade bei
der Bearbeitung besonders breiter Werkstücke kann es vorkommen, dass die an zwei vertikalen
Stützen angeordneten Querträger relativ weit auskragen, was die Stabilität- und Fertigungsgenauigkeit
beeinträchtigen kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Plattenbearbeitungsanlage der eingangs genannten
Art zu schaffen, die eine effektive 6-Seiten Bearbeitung von plattenförmigen Werkstücken
auf deren gesamten Länge auch ohne Wenden oder Umkanten der Werkstücke in einer besonders
stabilen Bauweise mit hoher Genauigkeit ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Plattenbearbeitungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Die erfindungsgemäße Plattenbearbeitungsanlage enthält eine Bearbeitungsstation zur
Bearbeitung eines plattenförmigen Werkstücks und eine Auflage- und Positioniereinrichtung
zur Auflage und gesteuerten Verschiebung des plattenförmigen Werkstücks relativ zur
Bearbeitungsstation in einer horizontalen Transportebene in Richtung einer ersten
Linearachse. Die Auflage- und Positioniereinrichtung weist zwei voneinander beabstandete
Auflage- und Positioniereinheiten zur Verschiebung des plattenförmigen Werkstücks
über einen Zwischenraum zwischen den beiden Auflage- und Positioniereinheiten hinweg
auf. Die Bearbeitungsstation enthält ein portalartiges Gestell mit einem ein oberhalb
der Trabsportebene angeordneten oberen Querträger und einem unterhalb der Transportebene
angeordneten unteren Querträger, wobei an dem oberen und unteren Querträger des portalartigen
Gestells jeweils mindestens eine in mehreren Achsen bewegliche Bearbeitungseinheit
mit einer motorisch angetriebenen Spindel zur Aufnahme eines rotierenden Werkzeugs
angeordnet ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Plattenbearbeitungsanlage sind die plattenförmigen Werkstücke
über den Zwischenraum zwischen den beiden Transporteinheiten sowohl von unten als
auch von oben zugänglich. Das plattenförmige Werkstück kann so auf der gesamten Länge
und auch auf der gesamten Breite von zwei gegenüberliegenden Seiten her gleichzeitig
mit hoher Präzision bearbeitet werden. Dadurch kann eine besonders effektive Bearbeitung
auch großformatiger Platten an allen sechs Seiten mit großer Genauigkeit erfolgen.
Das portalartige Gestell mit dem oberen und unteren Querträger weist eine hohe Steifigkeit
auf, so dass eine allseitige Bearbeitung durch die daran angeordneten Bearbeitungseinheiten
mit großer Präzision erfolgen kann. Sowohl die Besäumarbeiten an einer Rohplatte als
auch sämtliche innenliegenden Bearbeitungen können mit hoher Maßhaltigkeit ausgeführt
werden.
[0007] In einer besonders zweckmäßigen Ausführung weisen die beiden in Transportrichtung
des Werkstücks gesehen vor und nach dem Zwischenraum angeordneten Auflage- und Positioniereinheiten
jeweils mindestens eine umlaufende Transportkette mit außenseitig angeordneten Auflageplatten
zur Auflage des Werkstücks auf. Die beiden Auflage- und Positioniereinheiten können
auch zwei oder mehrere zueinander parallele umlaufende Transportketten mit außenseitig
angeordneten Auflageplatten zur Auflage des Werkstücks enthalten Dadurch kann eine
besonders genaue und stabile Auflage- und Positioniereinrichtung erreicht werden.
[0008] Die Transportketten jeweils einer Auflage- und Positioniereinheit sind zweckmäßigerweise
an einem rahmenförmigen Träger über vordere und hintere Umlenkungen geführt und durch
einen Motor umlaufend antreibbar.
[0009] Die rahmenförmigen Träger der Auflage- und Positioniereinheiten sind vorzugsweise
durch Antriebe in Richtung der erste Linearachse horizontal verfahrbar. Dadurch kann
der Zwischenraum zwischen den Auflage- und Positioniereinheiten verändert bzw. der
Abstand zwischen den Auflage- und Positioniereinheiten optimal eingestellt und an
die jeweilige Bearbeitungsaufgabe angepasst werden. So kann z.B. der Abstand zwischen
den Auflage- und Positioniereinheiten zwischen 600 mm und 1900 mm eingestellt werden.
[0010] Die Transportketten können durch innere und äußere seitliche Führungsrollen und an
der Innenseite angeordnete innenseitige Führungsrollen an horizontalen inneren Führungsschienen
und dazu parallelen äußeren Führungsschienen geführt sein. Die horizontalen inneren
und äußeren Führungsschienen sind zweckmäßigerweise derart auf der Oberseite des rahmenförmigen
Trägers angeordnet, dass eine Transportkette mit ihren inneren und äußeren seitlichen
Führungsrollen auf den Oberseiten der horizontalen inneren und äußeren Führungsschienen
und mit ihren innenseitigen Führungsrollen zwischen der inneren und äußeren Führungsschiene
geführt ist. Dadurch ist nicht nur die Höhe der als Auflagefläche dienenden oberen
Auflageplatten am oberen Trum der Transportketten exakt festgelegt, sondern es wird
auch eine genaue seitliche Führung des oberen Trums der Transportketten für eine hohe
Genauigkeit in der Y-Achse erreicht.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung können an den zum Zwischenraum gewandten
Enden der rahmenförmigen Träger quer zur Vorschubrichtung des Werkstücks liegende
horizontale Auflagewalzen für die Abstützung der Werkstücke am Zwischenraum angeordnet
sein.
[0012] An den beiden Auflage- und Positioniereinheiten kann jeweils eine Andruckeinheit
mit höhenverstellbaren Andruckelementen zum Andrücken des Werkstücks an die Auflageplatten
der Transportketten angeordnet sein. Die Andruckeinheiten können einen stationären
Teil mit einem feststehenden ersten Gestell und einen beweglichen Teil mit einem an
dem Träger angeordneten und mit diesen in Richtung der ersten Linearachse verstellbaren
zweiten Gestell enthalten. An dem ersten Gestell und dem zweiten Gestell können als
Andruckrollen ausgebildete und in der Höhe verstellbare erste Andruckelemente und
zweite Andruckelemente angeordnet sein.
[0013] Die am oberen Querträger angeordnete Bearbeitungseinheit kann über einen oberen Kreuzschlitten
in einer zur ersten Linearachse rechtwinkligen zweiten Linearachse und einer zur ersten
und zweiten Linearachse rechtwinkligen dritten Linearachse verfahrbar und um zwei
Drehachsen drehbar sein.
[0014] Die am unteren Querträger angeordnete Bearbeitungseinheit kann über einen unteren
Kreuzschlitten in einer zur ersten Linearachse rechtwinkligen zweiten Linearachse
und einer zur ersten und zweiten Linearachse rechtwinkligen dritten Linearachse verfahrbar
sein. Auch andere oder weitere zusätzliche Bearbeitungseinheiten oder Bearbeitungsaggregate
können an dem unteren Querträger angeordnet sein.
[0015] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Plattenbearbeitungsanlage mit einer Bearbeitungsstation und
einer Auflage- und Positioniereinrichtung in einer Vorderansicht;
- Figur 2
- die Plattenbearbeitungsanlage von Figur 1 in einer Seitenansicht;
- Figur 3
- die Plattenbearbeitungsanlage von Figur 1 in einer Draufsicht;
- Figur 4
- eine erfindungsgemäße Plattenbearbeitungsanlage in einer Perspektive;
- Figur 5
- eine Detailansicht einer Auflage- und Positioniereinheit und
- Figur 6
- eine Auflage- und Positioniereinheit mit einer Andruckeinrichtung.
[0016] Die in den Figuren 1 bis 3 in einer Vorderansicht, einer Seitenansicht und einer
Draufsicht dargestellte Plattenbearbeitungsanlage ist dafür konzipiert, großformatige
plattenförmige Holzbauteile ohne Wenden oder Umkanten der Bauteile von allen 6-Seiten
fertig zu bearbeiten. Eine derartige Plattenbearbeitungsanlage kann z.B. zur Herstellung
vollständig bearbeiteter Wand-, Dach- oder Deckenelemente für den Holzbau eingesetzt
werden. Die gezeigte Plattenbearbeitungsanlage enthält eine Bearbeitungsstation 1
und eine Auflage- und Positioniereinrichtung 2, durch welche ein plattenförmiges Werkstück
3 relativ zur Bearbeitungsstation 1 in einer horizontalen Transportebene 4 in Richtung
einer ersten Linearachse 5 (X-Achse) bahngesteuert bzw. geregelt verschoben werden
kann. Die Auflage- und Positioniereinrichtung 2 besteht aus zwei über einen Zwischenraum
6 voneinander beabstandeten Auflage- und Positioniereinheiten 7 und 8, durch welche
das plattenförmige Werkstück 3 über den Zwischenraum 6 hinweg verschoben werden kann.
[0017] Die Bearbeitungsstation 1 weist ein portalartiges Gestell 9 mit einem oberhalb der
Transportebene 4 angeordneten horizontalen oberen Querträger 10 und einem unterhalb
der Transportebene 4 angeordneten horizontalen unteren Querträger 11 auf. An dem rechtwinklig
zur ersten Linearachse 5 angeordneten und das Werkstück 3 überspannenden oberen horizontalen
Querträger 10 ist ein hier als Mehrachs-Aggregat ausgebildetes oberes Bearbeitungsaggregat
12 und an dem unteren Querträger 11 ein ebenfalls als Mehrachs-Aggregat ausgebildetes
erstes unteres Bearbeitungsaggregat 13 angeordnet.
[0018] Wie besonders aus Figur 2 hervorgeht, enthält das am oberen Querträger 10 angeordnete
obere Bearbeitungsaggregat 12 einen oberen Kreuzschlitten mit einem an einer Seitenfläche
des Querträgers 10 über horizontale obere Führungsschienen 14 in einer zur ersten
Linearsachse 5 rechtwinkligen zweiten Linearachse 15 (Y-Achse) horizontal verschiebbar
geführten oberen Horizontalschlitten 16 und einem an dem Horizontalschlitten 16 in
einer zu der ersten und zweiten Linearachse 5 und 15 rechtwinkligen dritten Linearachse
17 (Z-Achse) vertikal verschiebbaren oberen Vertikalschlitten 18. An dem oberen Vertikalschlitten
18 ist ein nach unten ragender, gabelförmiger Träger 19 um eine vertikale erste Drehachse
20 drehbar angeordnet. In dem gabelförmigen Träger 19 ist eine hier als Motorspindel
ausgebildete erste Bearbeitungseinheit 21 um eine zur ersten Drehachse 20 rechtwinklige
zweite Drehachse 22 drehbar angeordnet. Die Bearbeitungseinheit 21 weist ein Gehäuse
23 mit einer innerhalb eines Gehäuses 23 um eine Längsachse des Gehäuses 23 drehbaren
und rotatorisch angetriebenen Spindel 24 zur Aufnahme eines Fräsers, Bohrers oder
eines anderen rotierenden Werkzeugs auf. Die Bearbeitungseinheit 21 weist also eine
direkt angetriebene Spindel 24 mit einer integrierten Werkzeugschnittstelle auf.
[0019] An einer zum Zwischenraum 6 weisenden Seitenfläche des zur ersten Linearachse 5 rechtwinkligen
unteren horizontalen Querträgers 11 ist das hier als 3-Achs-Aggregat ausgebildete
erste untere Bearbeitungsaggregat 13 angeordnet. Das erste untere Bearbeitungsaggregat
13 enthält einen unteren Kreuzschlitten mit einem an einer Seitenfläche des unteren
Querträgers 11 über horizontale untere Führungsschienen 25 in einer zur ersten Linearsachse
5 rechtwinkligen zweiten Linearachse 15 (Y-Achse) horizontal verschiebbar geführten
unteren Horizontalschlitten 26 und einem an dem Horizontalschlitten 26 in einer zu
der ersten und zweiten Linearachse 5 und 15 rechtwinkligen dritten Linearachse 17
(Z-Achse) vertikal verschiebbaren unteren Vertikalschlitten 27. An dem unteren Vertikalschlitten
27 ist eine ebenfalls als Motorspindel ausgebildete Bearbeitungseinheit 28 mit einer
rotatorisch angetriebenen und nach oben offenen Spindel 29 zur Aufnahme eines Fräsers,
Bohrers oder eines anderen rotierenden Werkzeugs angeordnet.
[0020] An dem unteren Querträger 11 ist über die Führungsschienen 25 außerdem ein als Sägeeinheit
ausgebildetes zweites unteres Bearbeitungsaggregat 30 in Richtung der zweiten Linearachse
15 verschiebbar geführt. Auch weitere Bearbeitungsaggregate können an dem unteren
Querträger 11 angeordnet sein. An einem zu dem unteren Querträger 11 parallel versetzten
weiteren unteren Querträger 31 können außerdem optional Tiefloch-Bohraggregate 32
angebracht werden.
[0021] An den beiden Seitenwänden des portalartigen Gestells sind zwei Werkzeugwechsler
33 und 34 für einen automatischen Werkzeugwechsel angeordnet. Der erste Werkzeugwechsler
33 ist für kleinere Werkzeuge konzipiert, während der zweite Werkzeugwechsler 34 für
Großwerkzeuge ausgelegt ist. Über die jeweiligen Bearbeitungsaggregate 12, 13 und
30 sind verschiedene Werkzeuge nach dem Pick-up-Prinzip auswechselbar.
[0022] Bei der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführung einer Plattenbearbeitungsanlage
sind die unteren Bearbeitungsaggregate 13 und 30 in einer Grube 35 angeordnet, während
das portalartige Gestell 9 der Bearbeitungsstation 1 und die beiden Auflage- und Positioniereinheiten
7 und 8 der Auflage- und Positioniereinrichtung 2 auf einem Hallenboden 36 angeordnet
sein können. Das portalartige Gestell 9 der Bearbeitungsstation 1 und die beiden Auflage-
und Positioniereinheiten 7 und 8 der Auflage- und Positioniereinrichtung 2 können
aber auch auf Sockeln 37 und 38 aus Beton oder dgl. angeordnet sein, wie dies in Figur
4 gezeigt ist.
[0023] Die beiden in Transportrichtung des Werkstücks 3 gesehen vor und nach dem Zwischenraum
6 angeordneten Auflage- und Positioniereinheiten 7 und 8 enthalten jeweils zwei oder
mehrere zueinander parallele umlaufende Transportketten 39, die gemäß Figur 5 an einem
rahmenförmigen Träger 40 über vordere und hintere Umlenkungen 41 geführt und durch
einen Motor 42 umlaufend antreibbar sind. Die einzelnen Kettenglieder 43 der Transportketten
39 weisen an ihrer Außenseite eine bei Bedarf auswechselbare Auflageplatte 44 zur
Auflage des plattenförmigen Werkstücks 3 auf. Die Auflageplatten 44 können aus einem
formstabilen und verschleißfesten Kunststoff mit entsprechend hoher Reibung bestehen.
Jede der Transportketten 39 ist durch innere und äußere seitliche Führungsrollen 45
und 46 und an der Innenseite angeordnete innenseitige Führungsrollen 47 an einer horizontalen
innere Führungsschiene 48 und einer dazu parallelen äußeren Führungsschiene 49 an
der Oberseite der rahmenförmigen Trägers 40 geführt. Die Führungsschienen 48 und 49
sind derart auf der Oberseite des rahmenförmigen Trägers 40 angeordnet, dass eine
Transportkette 39 mit ihren inneren und äußeren seitlichen Führungsrollen 45 und 46
auf den Oberseiten der inneren Führungsschiene 48 und der dazu parallelen äußere Führungsschiene
49 und mit den weiteren innenseitigen Führungsrollen 47 zwischen den beiden Führungsschienen
48 und 49 geführt ist. Dadurch ist nicht nur die Höhe der als Auflagefläche dienenden
oberen Auflageplatten 44 am oberen Trum der Transportketten 39 exakt festgelegt, sondern
es wird auch eine genaue seitliche Führung des oberen Trums der Transportketten 39
für eine hohe Genauigkeit in der Y-Achse erreicht. Durch die oberen Auflageplatten
44 am oberen Trum der Transportketten 39 wird die Transportebene 4 für die Verschiebung
des Werkstücks 3 in Richtung der X-Achse definiert.
[0024] An den zum Zwischenraum 6 gewandten Enden der rahmenförmigen Träger 40 beider Auflage-
und Positioniereinheiten 7 und 8 sind quer zur Vorschubrichtung des Werkstücks 3 liegende
horizontale Auflagewalzen 50 für die Abstützung des Werkstücks 3 am Zwischenraum 6
angeordnet. Der Durchmesser der Auflagewalzen 50 ist an die Höhe der oberen Auflageplatten
44 am oberen Trum der Transportketten 39 exakt angepasst, sodass das Werkstück 3 beim
Transport von der einen zur anderen Auflage- und Positioniereinheit 7 und 8 durch
die Auflagewalzen 50 noch abgestützt aber nicht angehoben wird. Die rahmenförmigen
Träger 40 der Auflage- und Positioniereinheiten 7 und 8 sind in der X-Richtung verstellbar,
so dass der Abstand zwischen den beiden Auflage- und Positioniereinheiten 7 und 8
bei Bedarf verändert und angepasst werden kann.
[0025] Zwischen den Transportketten 39 sind in Figur 5 erkennbare Messvorrichtungen 51 zur
Erfassung der Vorschubbewegung des Werkstücks 3 angeordnet. Diese weisen einen an
einem Träger über Umlenkrollen geführten Riemen oder eine Kette, eine mit dem Riemen
bzw. der Kette mitbewegte Andruckeinrichtung zum Andrücken des Riemens bzw. der Kette
gegen die Unterseite des Werkstücks 3 und einen Sensor zur Erfassung der Bewegung
des Riemens oder der Kette auf. Durch die mitbewegten Andruckelemente kann der Riemen
oder die Kette zur Erzielung einer schlupffreien Verbindung mit dem Werkstück 3 an
dieses angepresst werden, ohne dass eine Gleitreibung zwischen dem Andruckelement
und dem Riemen bzw. der Kette auftritt. Einzelheiten der Messvorrichtung sind in der
DE 10 2013 104 241 A1 ausführlich beschrieben. Auf diese Druckschrift wird bezüglich der Merkmale der Messvorrichtung
ausdrücklich Bezug genommen.
[0026] An den beiden im Wesentlichen identisch aufgebauten Auflage- und Positioniereinheiten
7 und 8 sind in Figur 6 besonders gut erkennbare Andruckeinheiten 52 mit oberhalb
der Transportketten 39 höhenverstellbar angeordneten Andruckelementen 53 und 54 zum
Andrücken eines Werkstücks 3 auf die Auflageplatten 44 der Transportketten 39 angeordnet.
Die Andruckeinheiten 52 sind zweiteilig aufgebaut und weisen einen stationären Teil
mit einem feststehenden ersten Gestell 55 und einen mitfahrenden Teil mit einem an
dem Träger 40 angeordneten und mit diesem zusammen in Richtung der X-Achse verschiebbaren
zweiten Gestell 56 auf. An dem stationären ersten Gestell 55 sind mehrere als Andruckrollen
ausgebildete erste Andruckelemente 53 über erste Antriebe 57 in der Höhe verstellbar
angeordnet. An dem mit dem Träger 40 mitfahrenden zweiten Gestell 56 sind ebenfalls
als Andruckrollen ausgebildete zweite Andruckelemente 54 über zweite Antriebe 58 in
der Höhe verstellbar angeordnet. Die rahmenförmigen Träger 40 der beiden Auflage-
und Positioniereinheiten 7 und 8 sind über in Figur 1 gezeigte dritte Antriebe 59
horizontal in Richtung der ersten Linearachse 5 verfahrbar. Dadurch kann der Abstand
zwischen den beiden Auflage- und Positioniereinheiten 7 und 8 zur Anpassung an die
jeweiligen Bearbeitungsaufgaben und zur Gewährleistung einer möglichst nahe am Werkzeug
positionierten Auflage eingestellt werden.
[0027] An den beiden Längsseiten des rahmenförmigen Trägers 40 können als Rollenbahnen ausgebildete
seitliche Abstützungen 60 angeordnet sein. Die horizontalen Abstützungen 60 sind allerdings
nicht zwingend erforderlich, da das Werkstück 3 auf den oberen Auflageplatten 44 der
Transportketten 39 aufliegt und die drehbaren Rollen der als Rollenbahn ausgeführten
Abstützungen 60 gegenüber den Auflageplatten 44 nach unten geringfügig versetzt sind
und damit vornehmlich als Absicherung dienen.
[0028] Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Plattenbearbeitungsanlage können sowohl die
Besäumarbeiten an einer Rohplatte als auch sämtliche innenliegenden Bearbeitungen
mit hoher Präzision auch ohne aufwändiges Umwenden oder Umkanten der plattenförmigen
Werkstücke durchgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Bearbeitungsstation
- 2
- Auflage- und Positioniereinrichtung
- 3
- Werkstück
- 4
- Transportebene
- 5
- Erste Linearachse
- 6
- Zwischenraum
- 7
- Erste Auflage- und Positioniereinheit
- 8
- Zweite Auflage- und Positioniereinheit
- 9
- Gestell
- 10
- Oberer Querträger
- 11
- Unterer Querträger
- 12
- Oberes Bearbeitungsaggregat
- 13
- Erstes unteres Bearbeitungsaggregat
- 14
- Obere Führungsschiene
- 15
- Zweite Linearachse
- 16
- Oberer Horizontalschlitten
- 17
- Dritte Linearachse
- 18
- Oberer Vertikalschlitten
- 19
- Träger
- 20
- Erste Drehachse
- 21
- Bearbeitungseinheit
- 22
- Zweite Drehachse
- 23
- Gehäuse
- 24
- Spindel
- 25
- Untere Führungsschiene
- 26
- Unterer Horizontalschlitten
- 27
- Unterer Vertikalschlitten
- 28
- Erstes unteres Bearbeitungsaggregat
- 29
- Spindel
- 30
- Zweites unteres Bearbeitungsaggregat
- 31
- Weiterer unterer Querträger
- 32
- Tiefloch-Bohraggregat
- 33
- Erster Werkzeugwechsler
- 34
- Zweiter Werkzeugwechsler
- 35
- Grube
- 36
- Hallenboden
- 37
- Sockel
- 38
- Sockel
- 39
- Transportketten
- 40
- Träger
- 41
- Umlenkung
- 42
- Motor
- 43
- Kettenglied
- 44
- Auflageplatte
- 45
- Innere seitliche Auflagerolle
- 46
- Äußere seitliche Auflagerolle
- 47
- Innenseitige Auflagerolle
- 48
- Horizontale innere Führungsschiene
- 49
- Horizontale äußere Führungsschiene
- 50
- Auflagewalze
- 51
- Messvorrichtung
- 52
- Andruckeinheit
- 53
- Erstes Andruckelement
- 54
- Zweites Andruckelement
- 55
- Erstes Gestell
- 56
- Zweites Gestell
- 57
- Erster Antrieb
- 58
- Zweiter Antrieb
- 59
- Dritter Antrieb
- 60
- Abstützung
1. Plattenbearbeitungsanlage mit einer Bearbeitungsstation (1) zur Bearbeitung eines
plattenförmigen Werkstücks (3) und einer Auflage- und Positioniereinrichtung (2) zur
Auflage und gesteuerten Verschiebung des Werkstücks (3) relativ zur Bearbeitungsstation
(1) in einer horizontalen Transportebene (4) in Richtung einer ersten Linearachse
(5), wobei die Auflage- und Positioniereinrichtung (2) zwei voneinander beabstandete
Auflage- und Positioniereinheiten (7, 8) zur Verschiebung des plattenförmigen Werkstücks
(3) über einen Zwischenraum (6) zwischen den beiden Auflage- und Positioniereinheiten
(7, 8) hinweg aufweist dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsstation (1) ein portalartiges Gestell (9) mit einem ein oberhalb
der Transportebene (4) angeordneten oberen Querträger (10) und einem unterhalb der
Transportebene (4) angeordneten unteren Querträger (11) enthält und dass an dem oberen
und unteren Querträger (10, 11) des portalartigen Gestells (9) jeweils mindestens
eine in mehreren Achsen bewegliche Bearbeitungseinheit (21, 28) mit einer motorisch
angetriebenen Spindel (24, 29) zur Aufnahme eines rotierenden Werkzeugs angeordnet
ist.
2. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden in Transportrichtung des Werkstücks (3) gesehen vor und nach dem Zwischenraum
(6) angeordneten Auflage- und Positioniereinheiten (7, 8) jeweils mindestens eine
umlaufende Transportkette (39) mit außenseitig angeordneten Auflageplatten (44) zur
Auflage des Werkstücks (3) aufweisen.
3. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden in Transportrichtung des Werkstücks (3) gesehen vor und nach dem Zwischenraum
(6) angeordneten Auflage- und Positioniereinheiten (7, 8) zwei oder mehrere zueinander
parallele umlaufende Transportketten (39) mit außenseitig angeordneten Auflageplatten
(44) zur Auflage des Werkstücks (3) aufweisen.
4. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportketten (39) jeweils einer Auflage- und Positioniereinheit (7, 8) an
einem rahmenförmigen Träger (40) über vordere und hintere Umlenkungen (41) geführt
und durch einen Motor (42) umlaufend antreibbar sind.
5. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die rahmenförmigen Träger (40) der Auflage- und Positioniereinheiten (7, 8) durch
Antriebe (59) in Richtung der erste Linearachse (5) horizontal verfahrbar sind.
6. Plattenbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportketten (39) durch innere und äußere seitliche Führungsrollen (45, 46)
und an der Innenseite angeordnete innenseitige Führungsrollen (47) an horizontalen
inneren Führungsschienen (48) und dazu parallelen äußeren Führungsschienen (49) geführt
sind.
7. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontalen inneren und äußeren Führungsschienen (48, 49) derart auf der Oberseite
des rahmenförmigen Trägers (40) angeordnet sind, dass eine Transportkette (39) mit
ihren inneren und äußeren seitlichen Führungsrollen (45, 46) auf den Oberseiten der
horizontalen inneren und äußeren Führungsschienen (48, 49) und mit ihren innenseitigen
Führungsrollen (47) zwischen der inneren und äußeren Führungsschiene (48, 49) geführt
ist.
8. Plattenbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den zum Zwischenraum (6) gewandten Enden der rahmenförmigen Träger (40) quer zur
Vorschubrichtung des Werkstücks (3) liegende horizontale Auflagewalzen (50) angeordnet
sind.
9. Plattenbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Auflage- und Positioniereinheiten (7, 8) jeweils eine Andruckeinheit
(52) mit höhenverstellbaren Andruckelementen (53, 54) zum Andrücken des Werkstücks
(3) an die Auflageplatten (44) der Transportketten (39) angeordnet ist.
10. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckeinheiten (52) einen stationären Teil mit einem feststehenden ersten Gestell
(55) und einen beweglichen Teil mit einem an dem Träger (40) angeordneten und mit
diesen in Richtung der ersten Linearachse (5) verstellbaren zweiten Gestell (56) enthalten.
11. Plattenbearbeitungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Gestell (55) und dem zweiten Gestell (56) als Andruckrollen ausgebildete
und in der Höhe verstellbare erste Andruckelemente (53) und zweite Andruckelemente
(54) angeordnet sind.
12. Plattenbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die am oberen Querträger (10) angeordnete Bearbeitungseinheit (21) über einen oberen
Kreuzschlitten (16, 18) in einer zur ersten Linearachse (5) rechtwinkligen zweiten
Linearachse (15) und einer zur ersten und zweiten Linearachse (5, 15) rechtwinkligen
dritten Linearachse (17) verfahrbar und um zwei Drehachsen (20, 22) drehbar ist.
13. Plattenbearbeitungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die am unteren Querträger (11) angeordnete Bearbeitungseinheit (28) über einen unteren
Kreuzschlitten (26, 27) in einer zur ersten Linearachse (5) rechtwinkligen zweiten
Linearachse (15) und einer zur ersten und zweiten Linearachse (5, 15) rechtwinkligen
dritten Linearachse (17) verfahrbar ist.