[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Türanlage mit einem Türöffner.
Des Weiteren zeigt die Erfindung den Türöffner, der zum Sperren und Freigeben einer
Tür ausgebildet ist und die Türanlage, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Einen vorbekannten Türöffner zeigt beispielsweise
EP 3 988 744 A1. Der vorbekannte Türöffner weist einen ersten Sensor zum Erzeugen der Sensorsignalzustände
"Tür geschlossen" und "Tür nicht geschlossen" sowie einen zweiten Sensor zum Erzeugen
der Sensorsignalzustände "Schwenkfalle freigegeben" und "Schwenkfalle nicht freigegeben"
auf.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Türanlage
mit einer Tür samt türseitiger Falle und einem Türöffner anzugeben, das einen sicheren
und komfortablen Betrieb der Türanlage ermöglicht. Des Weiteren ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, einen entsprechenden Türöffner und eine entsprechende Türanlage
anzugeben.
[0004] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die
abhängigen Ansprüche haben bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zum Gegenstand.
[0005] Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass ein Erfassen einer Vorlast, die bei geschlossener
Tür von der Falle, beispielsweise einer Schlossfalle oder einer sonstigen türseitigen
Falle, auf den Türöffner wirkt, unterschiedliche Möglichkeiten bietet, um die Sicherheit
und die komfortable Bedienung der Türanlage zu verbessern. Die Details der Erfassung
der Vorlast und die sich daraus ergebenden Vorteile werden im Folgenden genauer erläutert.
[0006] Die Erfindung zeigt ein Verfahren zum Betrieb einer Türanlage mit einer Tür samt
Falle und einem Türöffner. Die Falle an der Tür, insbesondere am Türblatt, wird als
"türseitige Falle" bezeichnet. Die türseitige Falle kann zum Beispiel Bestandteil
eines Schlosses sein oder in einem eigenständigen Gehäuse angeordnet sein. Für die
erste Variante ist bevorzugt vorgesehen, dass in der Tür der Türanlage ein Einsteckschloss
steckt. Die türseitige Falle wiederum ist vorzugsweise Bestandteil dieses Einsteckschlosses.
[0007] Die Türanlage wird insbesondere in oder an einem Gebäude verwendet. Der für das Verfahren
verwendete Türöffner ist zum Sperren und Freigeben der Tür ausgebildet. Hierzu weist
die Türe die übliche türseitige Falle auf. Im geschlossenen Zustand der Tür rastet
diese türseitige Falle in den Türöffner ein.
[0008] Der Türöffner befindet sich insbesondere im Türrahmen, vorzugsweise an der Hauptschließkante.
Für den Fall einer zweiflügeligen Türanlage kann sich der Türöffner anstatt im Rahmen
auch im Standflügel befinden, wobei die türseitige Falle am Gangflügel angeordnet
ist.
[0009] Gemäß einem ersten Verfahrensschritt ist vorgesehen, dass die Vorlast erfasst wird.
Dabei handelt es sich um die Vorlast, die bei geschlossener Tür von der türseitigen
Falle auf den Türöffner wirkt. Insbesondere wirkt die erfasst Vorlast in Öffnungsrichtung
der Tür. Im Rahmen des Verfahrens wird dabei ein Wert erfasst, der die Vorlast repräsentiert.
Dies kann auch ein Wert sein, aus dem wiederum die tatsächliche Vorlast berechnet
werden kann oder der charakteristisch für die Vorlast ist.
[0010] Drückt bei geschlossener Tür beispielsweise eine Person gegen die Tür - ohne dass
der Türöffner öffnet - so entsteht eine solche Vorlast. Des Weiteren kann eine Vorlast
beispielsweise bei entsprechender Windlast, die auf die Tür wirkt, entstehen. In beiden
Fällen drückt die türseitige Falle auf den Türöffner - insbesondere in Öffnungsrichtung
- so dass die Vorlast von der türseitigen Falle auf die Schwenkfalle des Türöffners
wirkt.
[0011] Im zweiten Verfahrensschritt erfolgt ein Ansteuern des Türöffners basierend auf der
erfassten Vorlast und/oder ein Erzeugen eines Signals zum Senden der erfassten Vorlast
an eine Steuervorrichtung. Im ersten Fall wird der Türöffner direkt basierend auf
der Vorlast angesteuert, beispielsweise erfolgt eine Ansteuerung des Aktors des Türöffners,
basierend auf der Vorlast. Im zweiten Fall wird ein Signal im Türöffner erzeugt, um
die erfasste Vorlast an eine Steuervorrichtung zu senden. Diese Steuervorrichtung
kann sich im Türöffner befinden oder kann außerhalb des Türöffners angeordnet sein.
Die Datenübertragung zur Steuervorrichtung kann kabelgebunden oder kabellos erfolgen.
[0012] Die Steuervorrichtung wiederum ist insbesondere dazu ausgebildet, den Türöffner und/oder
einen anderen Bestandteil der Türanlage basierend auf der erfassten Vorlast anzusteuern.
Zusätzlich oder alternativ kann die Steuervorrichtung dazu ausgebildet sein, um ein
Alarmsignal oder Wartungssignal basierend auf der erfassten Vorlast zu erzeugen.
[0013] Die Steuervorrichtung kann eine eigenständige Recheneinheit sein; kann aber auch
auf mehrere Recheneinheiten aufgeteilt sein. Des Weiteren kann die Steuervorrichtung
teilweise oder vollständig in einer Cloud realisiert sein.
[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Höhe der Vorlast in zumindest zwei, vorzugsweise
zumindest drei, Stufen oder stufenlos erfasst wird. Bei der zweistufigen Erfassung
wird insbesondere erfasst, ob eine Vorlast vorhanden ist oder keine Vorlast vorhanden
ist. Insbesondere wird basierend auf einem Schwellwert entschieden, ob die Vorlast
vorhanden ist oder nicht.
[0015] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Türöffner in Abhängigkeit der erfassten Vorlas
"rüttelt". Um dieses Rütteln am Türöffner durchzuführen, wird der Aktor, insbesondere
Elektromagnet, des Türöffners in Abhängigkeit der erfassten Vorlast mehrmals abwechselnd
aktiviert und deaktiviert. Dies erfolgt vorzugsweise mit höherer Spannung als bei
einem normalen Öffnungsvorgang. Alternativ zum Elektromagnet kann beispielsweise auch
ein Elektromotor als Aktor verwendet werden, insbesondere zusammen mit einem Spindeltrieb.
[0016] Insbesondere wird dabei der Aktor so angesteuert, dass er mehrmals hintereinander
den Anker der Sperrvorrichtung des Türöffners bewegt (insbesondere abstößt) und wieder
loslässt, so dass sich der Anker aufgrund seiner Ankerfeder wieder in den Ausgangszustand
bewegt. Dadurch wird das mehrmalige abwechselnde "Sperren und Freigeben" des Türöffners
erreicht.
[0017] Das Rütteln durch den Türöffner ist insbesondere von Vorteil, wenn bei einer entsprechend
hohen Vorlast, beispielsweise aufgrund einer Windlast, der Türöffner klemmt und sich
die Schwenkfalle nicht drehen lässt.
[0018] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Türanlage einen Türantrieb zum Bewegen
der Tür umfasst, wobei der Türantrieb in Abhängigkeit der erfassten Vorlast angesteuert
wird. Bei dem Türantrieb handelt es sich insbesondere um eine Vorrichtung, die am
Türrahmen befestigt ist und über einen Hebel und eine Gleitschiene mit der Tür verbunden
ist. Der Türantrieb ist dazu ausgebildet, die Türe automatisch zu öffnen und zu schließen.
[0019] Im Rahmen der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, den Türantrieb in Abhängigkeit
von der erfassten Vorlast dazu zu nutzen, um die auf den Türöffner wirkende Vorlast
zu reduzieren, so dass der Türöffner öffnen kann.
[0020] Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass der Türantrieb bei erfasster Vorlast, insbesondere
basierend auf der Höhe der erfassten Vorlast, zur Bewegung der Tür in Schließrichtung
angesteuert wird. Die für den Türöffner ungünstige Richtung der Vorlast wirkt üblicherweise
in Öffnungsrichtung der Türe. Wenn eine solche Vorlast auf den Türöffner wirkt, kann
es von Vorteil sein, mit dem Türantrieb die Tür in Schließrichtung zu bewegen, so
dass die Vorlast am Türöffner abnimmt.
[0021] Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass der Türantrieb nach einer bestimmten Zeit
und/oder bei einem bestimmten Drehwinkel und/oder in Abhängigkeit der erfassten Vorlast
den Antrieb in Schließrichtung einstellt. Daraufhin kann der Antrieb die Tür in Öffnungsrichtung
antreiben oder es erfolgt kein Antrieb mehr, so dass die Tür daraufhin manuell geöffnet
werden kann.
[0022] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Türantrieb bei erfasster Vorlast, insbesondere
basierend auf der Höhe der erfassten Vorlast, mehrmalig abwechselnd in einen ersten
Zustand und einen zweiten Zustand versetzt wird. Dadurch ist es möglich, mit dem Türantrieb
an der Türe zu "rütteln". Unter "mehrmalig" ist insbesondere eine vorbestimmte Anzahl
zu versehen. Die Anzahl ist vorzugsweise abhängig von der erfassten Vorlast, die auslösend
für das Rütteln war. Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass die Anzahl des
Wechselns zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand abhängig ist von der
erfassten Vorlast während des Rüttelns. Es kann also während des Rüttelns die Vorlast
weiterhin erfasst werden, so dass bei Ausbleiben der Vorlast auf den Erfolg des Rüttelns
geschlossen werden kann und daraufhin das Rütteln eingestellt werden kann.
[0023] Im ersten Zustand treibt der Türantrieb die Tür in Schließrichtung an. Im zweiten
Zustand treibt der Türantrieb die Tür in Öffnungsrichtung an oder treibt nicht an
oder treibt mit geringerer Kraft in Schließrichtung an als im ersten Zustand. Durch
einen Wechsel zwischen diesen beiden Zuständen ist ein Rütteln an der Tür möglich.
[0024] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass im Türöffner und/oder in der Steuervorrichtung
basierend auf der erfassten Vorlast, insbesondere basierend auf der Höhe und/oder
Frequenz der erfassten Vorlast, ein Alarmsignal erzeugt wird, dass einen Manipulationsversuch
an der Türanlage anzeigt.
[0025] Insbesondere wird eine akustische und/oder optische Meldung basierend auf dem Alarmsignal
ausgegeben. Rüttelt beispielsweise eine Person manipulierend an der Türe, so kann
dies anhand der Höhe und/oder Frequenz der erfassten Vorlast erkannt werden. Beispielsweise
kann solch ein Rütteln zu einer Vorlast führen, die wesentlich höher ist als bei Windlast.
Darüber hinaus entsteht bei Windlast üblicherweise eine relativ konstante Vorlast
und kein An- und Absteigen der Vorlast wie bei einem manipulativen Rütteln.
[0026] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass im Türöffner und/oder in der Steuervorrichtung
basierend auf der erfassten Vorlast, insbesondere basierend auf der Höhe und/oder
einer Häufigkeit der erfassten Vorlast, ein Wartungssignal erzeugt wird. Dieses Wartungssignal
kann wiederum die Basis für eine akustische und/oder optische Meldung sein. Ist beispielsweise
die Vorlast relativ hoch, insbesondere höher als ein bestimmter Schwellenwert, kann
darauf geschlossen werden, dass die Tür gewartet, insbesondere eingestellt, werden
muss.
[0027] Des Weiteren kann die Häufigkeit einer erfassten Vorlast ein Indiz dafür sein, dass
eine Wartung des Türöffners ansteht; beispielsweise, wenn bei sehr vielen Öffnungsvorgängen
relativ häufig oder immer eine entsprechend hohe Vorlast erkannt wird.
[0028] Sowohl das Alarmsignal als auch Wartungssignal müssen nicht zwangsläufig am Türöffner
oder der Steuervorrichtung zu einer Meldung führen. So kann das Alarmsignal oder Wartungssignal
auch zu einer nebengeordneten oder übergeordneten Recheneinheit weitergeleitet werden,
um dort eine entsprechende Meldung auszugeben.
[0029] Die Erfindung umfasst ferner den beschriebenen Türöffner zum Sperren und Freigeben
der Tür mit türseitiger Falle. Insbesondere ist der Türöffner zur Verwendung in dem
beschriebenen Verfahren ausgebildet.
[0030] Der Türöffner weist vorzugsweise ein Gehäuse auf. Dieses Gehäuse ist insbesondere
ausgebildet, um im Türrahmen oder im Gegenkasten eines Standflügels eingebaut zu werden.
Insbesondere ist das Gehäuse des Türöffners zur Positionierung hinter einem Schließblech
ausgebildet.
[0031] In dem Gehäuse befindet sich vorzugsweise eine Schwenkfalle, die um eine Schwenkfallenachse
drehbar im Gehäuse gelagert ist. Die Schwenkfallenachse steht bei üblicherweise Einbaulage
des Türöffners vertikal. Die Schwenkfalle ist vorzugsweise zwischen einer ersten Position
zum Blockieren der türseitigen Falle und einer zweiten Position zum Freigeben der
türseitigen Falle bewegbar, insbesondere drehbar. Die Schwenkfalle bildet somit den
Anschlag für die türseitige Falle.
[0032] In dem Gehäuse befindet sich vorzugsweise eine Sperrvorrichtung. Die Sperrvorrichtung
umfasst vorzugsweise einen Sperrhebel und einen Anker. Die Sperrvorrichtung ist insbesondere
dazu ausgebildet, in einem ersten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle freizugeben
und in einem zweiten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle zu sperren.
[0033] Des Weiteren befindet sich in dem Gehäuse des Türöffners vorzugsweise ein Aktor zum
Betätigen der Sperrvorrichtung, insbesondere zum Betätigen des Ankers. Der Aktor ist
elektrisch ansteuerbar; insbesondere als Elektromagnet ausgebildet.
[0034] Des Weiteren umfasst der Türöffner eine Vorlastsensor-Einheit, ausgebildet zum Erfassen
einer auf die Schwenkfalle wirkenden Vorlast. Dieser Vorlast-Einheit wird insbesondere
in dem vorab beschriebenen Verfahren dazu verwendet, um die beschriebene Vorlast zu
erfassen, die bei geschlossener Tür von der türseitigen Falle auf den Türöffner wirkt.
[0035] Mit dem elektrisch ansteuerbaren Aktor wird die Sperrvorrichtung betätigt, was insbesondere
bedeutet, dass die Sperrvorrichtung in den ersten Sperrvorrichtungs-Zustand versetzt
wird. In diesem ersten Sperrvorrichtungs-Zustand ist die Schwenkfalle freigegeben.
[0036] Die Schwenkfalle ist insbesondere so angeordnet, dass sie - bei erstem Sperrvorrichtungs-Zustand
- durch die Vorlast, die mittels der türseitigen Falle aufgebracht wird, aus der ersten
Position in die zweite Position bewegbar, insbesondere drehbar, ist.
[0037] Die Vorlastsensor-Einheit ist zum Erfassen von zumindest zwei, vorzugsweise zumindest
drei, Stufen der Vorlast oder zum stufenlosen Erfassen der Vorlast ausgebildet.
[0038] Die Vorlastsensor-Einheit umfasst vorzugsweise zumindest einen Sensor, der zum Messen
von Werten ausgebildet ist, wobei der zumindest eine gemessene Wert die Vorlast repräsentiert.
Der Sensor kann auch als Vorlastsensor bezeichnet werden.
[0039] Der Sensor kann ein Dehnungsmessstreifen sein. Bei entsprechender Positionierung
des Dehnungsmessstreifens im oder am Türöffner kann dieser bei Vorlast entsprechend
verformt werden, wodurch sich der elektrische Widerstand des Dehnungsmessstreifens
ändert. Der gemessene Wert ist also ein Widerstandswert, Spannungswert oder Stromwert.
Dieser Wert wiederum ist repräsentativ für die Vorlast.
[0040] Des Weiteren kann der Sensor ein piezoelektrischer Sensor sein. Bei dem piezoelektrischen
Sensor handelt es sich insbesondere um einen Kraftsensor.
[0041] Des Weiteren kann der Sensor eine Feder-Schalter-Anordnung umfassen. Dabei wird beispielsweise
eine Feder so positioniert, so dass der Schalter erst nach Überwinden der Federkraft
- also bei entsprechend großer Vorlast - aktiviert wird. Dadurch ist es zumindest
möglich, die Vorlast in zwei Stufen zu erfassen; nämlich das Vorliegen keiner Vorlast
und das Vorliegen einer Vorlast von bestimmter Höhe. Werden mehrere dieser Sensoren,
ausgebildet als Feder-Schalter-Anordnung, verwendet, lässt sich beispielsweise durch
unterschiedliche Federkonstanten auch die Vorlast in mehreren Stufen erfassen.
[0042] Die Schwenkfalle des Türöffners weist vorzugsweise einen sog. Sperrabschnitt auf,
der am Sperrhebel der Sperrvorrichtung zur Anlage kommt. Wenn über die türseitige
Falle eine entsprechende Vorlast und somit ein entsprechendes Drehmoment auf die Schwenkfalle
ausgeübt wird, drückt die Schwenkfalle mit dem Sperrabschnitt gegen den Sperrhebel.
Dadurch kann in diesem Bereich die Vorlast erfasst werden. Vorzugsweise befindet sich
der Sensor der Vorlastsensor-Einheit an der Kontaktfläche zwischen Sperrabschnitt
und Sperrhebel.
[0043] Des Weiteren gibt es eine Kontaktfläche zwischen Sperrhebel und Anker. Bei entsprechender
Vorlast erzeugt die türseitige Falle ein Drehmoment an der Schwenkfalle. Die Schwenkfalle
wiederum drückt mit ihrem Sperrabschnitt gegen den Sperrhebel. Der Sperrhebel drückt
gegen einen entsprechenden Absatz am Anker. Deshalb kann der Sensor der Vorlastsensor-Einheit
auch im Bereich der Kontaktfläche von Sperrhebel und Anker angeordnet werden.
[0044] Die Schwenkfalle umfasst vorzugsweise eine Walze, die drehbeweglich im Gehäuse des
Türöffners gelagert ist. Bevorzugt ist der Sensor der Vorlastsensor-Einheit zum Erfassen
des Drehmoments der Schwenkfalle ausgebildet und angeordnet.
[0045] Die Walze weist eine Aufnahmefläche auf. Auf diese Aufnahmefläche ist bevorzugt ein
Blockierkörper befestigt, insbesondere angeschraubt. Dieser Blockierkörper ist beispielsweise
ein Blech mit L-förmigem Querschnitt. Der Blockierkörper bildet den Anschlag für die
türseitige Falle. Üblicherweise ist der Blockierkörper mit Langlöchern versehen, so
dass er relativ zur Aufnahmefläche der Walze verschiebbar eingestellt werden kann.
Der Sensor der Vorlastsensor-Einheit kann bevorzugt zwischen dem Blockierkörper und
der Walze angeordnet werden, da die Vorlast über den Blockierkörper auf die Walze
wirkt.
[0046] Des Weiteren wird berücksichtigt, dass die Schwenkfalle, insbesondere der Blockierkörper,
eine Kontaktfläche zum Kontakt mit der türseitigen Falle bietet. Deshalb ist bevorzugt
auch vorgesehen, dass der Sensor der Vorlastsensor-Einheit an dieser Kontaktfläche
angeordnet ist.
[0047] Der Türöffner kann mehrere der Vorlastsensor-Einheiten an unterschiedlichen Stellen
aufweisen. Ferner kann auch jede Vorlastsensor-Einheit mehrere gleiche oder unterschiedliche
Vorlastsensoren aufweisen.
[0048] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Vorlastsensor-Einheit eine Elektronikkomponente
umfasst, die dazu ausgebildet ist, ein Signal zum Senden der erfassten Vorlast an
die Steuervorrichtung zu erzeugen. Wie bereits beschrieben, kann sich die Steuervorrichtung
im Türöffner oder außerhalb des Türöffners befinden.
[0049] Die Erfindung umfasst ferner eine Türanlage, ausgebildet zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens. Insbesondere ist die Türanlage zur Anordnung in oder an einem Gebäude
ausgebildet.
[0050] Die Türanlage umfasst vorzugsweise die beschriebene Tür samt türseitiger Falle. Die
türseitige Falle kann zum Beispiel Bestandteil eines Schlosses sein oder in einem
eigenständigen Gehäuse angeordnet sein. Für die erste Variante ist bevorzugt vorgesehen,
dass in der Tür der Türanlage ein Einsteckschloss steckt. Die türseitige Falle wiederum
ist vorzugsweise Bestandteil dieses Einsteckschlosses. Des Weiteren umfasst die Türanlage
einen Türöffner, insbesondere den vorab beschriebenen Türöffner.
[0051] Die Türanlage umfasst zumindest eine Vorlastsensor-Einheit, insbesondere wie diese
vorab beschrieben wurde. Die Vorlastsensor-Einheit befindet sich vorzugsweise in dem
Türöffner. Die Vorlastsensor-Einheit ist zum Erfassen der Vorlast, die bei geschlossener
Tür von der türseitigen Falle auf den Türöffner wirkt, ausgebildet.
[0052] Der Türöffner der Türanlage ist dazu ausgebildet, basierend auf der erfassten Vorlast,
ansteuerbar zu sein und/oder zum Erzeugen eines Signals zum Senden der erfassten Vorlast
an eine Steuervorrichtung, insbesondere die vorab beschriebene Steuervorrichtung.
[0053] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschreiben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Türanlage mit erfindungsgemäßem Türöffner zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine erste Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- eine isometrische Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- den in Fig. 3 gekennzeichneten Schnitt A-A,
- Fig. 6
- eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
und
- Fig. 7
- Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem Ausführungsbeispiel.
[0054] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Türanlage 100. Diese Türanlage 100 umfasst eine
Tür 104, ausgebildet als Drehflügeltür. Des Weiteren umfasst die Türanlage 100 einen
Türrahmen 105 mit darin angeordnetem Türöffner 1.
[0055] An dem Türrahmen 105 befindet sich ein Türantrieb 108, der über einen Hebel 109 mit
einer Gleitschiene 110 verbunden ist. Die Gleitschiene 110 befindet sich an der Tür
104. Dadurch kann der Türantrieb 108 die Tür 104 automatisch öffnen und schließen.
[0056] In der Tür 4 steckt ein Schloss 106, ausgebildet als Einsteckschloss. Dieses Schloss
106 weist eine türseitige Falle 107, hier ausgebildet als Schlossfalle, auf.
[0057] Des Weiteren zeigt Fig. 1 rein schematisch eine Steuervorrichtung 101. Diese Steuervorrichtung
101 kann sich an beliebiger Stelle befinden, beispielsweise auch im Türöffner 1 oder
vollständig oder teilweise in einer Cloud.
[0058] Die Steuervorrichtung 101 ist mit dem Türöffner 1 zur Daten- und/oder Energieübertragung
verbunden. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Steuervorrichtung 101 über
zwei Stromversorgungs-Leiter 102 mit dem Türöffner 1 verbunden ist. Die Datenübertragung
erfolgt dabei vorzugsweise durch aufmodulierte Signale auf der Stromversorgung.
[0059] Die Steuervorrichtung 101 kann einen, insbesondere potential freien, Steuervorrichtungs-Anschluss
103 zur Ausgabe und/oder zum Empfang von Daten umfassen. Zusätzlich oder alternativ
kann die Steuervorrichtung 101 auch kabellos Daten ausgeben und/oder empfangen.
[0060] Des Weiteren kann die Steuervorrichtung 101, wie dies in Fig. 1 rein schematisch
dargestellt ist, zur Ansteuerung des Türantriebs 108 entsprechend mit dem Türantrieb
108 kabelgebunden oder kabellos verbunden sein.
[0061] Den genauen Aufbau des Türöffners 1 zeigen die Fig. 1 bis 6, auf die im Folgenden
Bezug genommen wird.
[0062] Der Türöffner 1 umfasst ein Gehäuse 2, dass zur Befestigung des Türöffners 1 im Türrahmen
105 verwendet wird. In dem Gehäuse 2 befindet sich eine Schwenkfalle 3.
[0063] Die Schwenkfalle 3 umfasst eine Walze 8, die um eine Schwenkachse 4 gegenüber dem
Gehäuse 2 schwenkbar ist. Die Schwenkachse 4, ausgebildet als runder Stab, ist in
der Schnittansicht gemäß Fig. 5 zu sehen.
[0064] Die Walze 8 weist eine Aufnahmefläche 6 auf. Auf diese Aufnahmefläche 6 ist ein Blockierkörper
9 montiert. Der Blockierkörper 9 ist lediglich in den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt
und in den Fig. 4, 5 und 6 der Übersichtlichkeit halber ausgeblendet. Der Blockierkörper
9 ist auf der Aufnahmefläche 6 angeschraubt.
[0065] Zwischen der Schwenkfalle 3 und der rückwärtigen Wandung des Gehäuses 2 ist ein Fallenaufnahmeraum
7 ausgebildet. Im geschlossenen Zustand der Tür 104 erstreckt sich die türseitige
Falle107 in diesen Fallenaufnahmeraum 7. Die Schwenkfalle 3, sofern sie nicht freigegeben
ist, blockiert die türseitige Falle107 in diesem Fallenaufnahmeraum 7, so dass die
Tür bei nicht freigegebener Schwenkfalle 3 nur zu öffnen ist, wenn die türseitige
Falle, beispielsweise über den Türdrücker, eingezogen wird.
[0066] Der Türöffner umfasst ferner eine Sperrvorrichtung 10. Die Sperrvorrichtung 10 wiederum
weist einen Sperrhebel 11 und einen Anker 14 auf.
[0067] Die Schwenkfalle 3 weist an ihrer dem Sperrhebel 11 zugewandten Seite einen Sperrabschnitt
5 auf. Bei der in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Stellung des Sperrhebels 11 wird
die Bewegung der Schwenkfalle 3 um die Schwenkachse 4 durch Formschluss zwischen Sperrhebel
11 und Sperrabschnitt 5 gesperrt.
[0068] Der Sperrhebel 11 ist um eine Sperrhebelachse 12 gegenüber dem Gehäuse 2 drehbar.
Eine Sperrhebelfeder 13 beaufschlagt den Sperrhebel 11 in die in den Figuren dargestellte
Lage.
[0069] Der Anker 14 ist um eine Ankerachse 15 gegenüber dem Gehäuse 2 drehbar. Ankerachse
15 und Sperrhebelachse 12 stehen parallel zueinander und sind insbesondere senkrecht
zur Schwenkachse 4.
[0070] Über zumindest eine Ankerfeder 16 wird der Anker 14 in die in den Figuren dargestellte
Position beaufschlagt.
[0071] Ferner umfasst der Türöffner einen Aktor 18, hier ausgebildet als Elektromagnet.
Der Elektromagnet bewegt mit seinem Kern einen Stößel 17. Der Stößel 17 kann durch
den Elektromagneten angehoben werden, wodurch der Stößel 17 auf den Anker 14 drückt
und diesen gegen die Kraft der Ankerfeder 16 anhebt.
[0072] In der in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Position hält der Anker 14 den Sperrhebel
11 formschlüssig in seiner die Schwenkfalle 3 blockierenden Position. Durch Anheben
des Ankers 14 löst sich der Formschluss zwischen Anker 14 und Sperrhebel 11. Die Schwenkfalle
3 kann dadurch den Sperrhebel 11 drehen.
[0073] Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, dass der Türöffner 1 eine Arretierungsvorrichtung 19
in Form eines in die Schwenkfalle 3 eindrückbaren Stiftes umfasst. Die Arretierungsvorrichtung
19 ragt aus der Schwenkfalle 3 in den Fallenaufnahmeraum 7. Bei geschlossener Tür
104 wird die Arretierungsvorrichtung 19 durch die türseitige Falle107 nach Innen gedrückt.
Dabei drückt die Arretierungsvorrichtung 19 gegen den Sperrhebel 11. Wird in diesem
Zustand der Aktor 18 aktiviert, insbesondere bestromt, hebt sich der Anker 14 an und
gibt den Sperrhebel 11 frei. Die Arretierungsvorrichtung 19 drückt den Sperrhebel
11 dabei in seine nicht blockierende Stellung. Bei entsprechender Last über die türseitige
Falle107 wird die Schwenkfalle 3 verschwenkt und die Tür kann einmalig geöffnet werden.
[0074] Die Fig. 2 bis 5 zeigen unterschiedliche Positionierungen für eine Vorlastsensor-Einheit
30, wie sie vorab im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert wurde. In den Figuren
ist die Vorlastsensor-Einheit 30 rein schematisch dargestellt. Insbesondere umfasst
die einzelne Vorlastsensor-Einheit 30 jeweils zumindest einen Sensor 31 und gegebenenfalls
eine entsprechende Elektronikkomponente 32, die dazu ausgebildet ist, ein Signal zum
Senden der erfassten Vorlast an die Steuervorrichtung 101 zu erzeugen.
[0075] Das Ausführungsbeispiel umfasst zumindest eine Vorlastsensor-Einheit 30; es können
jedoch auch mehrere dieser Vorlastsensor-Einheiten 30 an unterschiedlichen Positionen
innerhalb desselben Türöffners 1 zur Anwendung kommen.
[0076] Fig. 2 verdeutlicht in schematischer Darstellung, dass sich die Vorlastsensor-Einheit
30 an der Kontaktfläche zwischen türseitiger Falle107 und Schwenkfalle 3 befinden
kann. Hierzu ist die Vorlastsensor-Einheit 30 am Blockierkörper 9 positioniert.
[0077] Des Weiteren kann die Vorlastsensor-Einheit 30 zwischen dem Blockierkörper 9 und
der Walze 8, also im Inneren der Schwenkfalle 3 angeordnet werden.
[0078] Darüber hinaus ist vorgesehen, die Vorlastsensor-Einheit 30 an der Kontaktfläche
zwischen Schwenkfalle 3 und Sperrhebel 11 anzuordnen. Hierbei wird die Vorlastsensor-Einheit
30 insbesondere im Bereich des Sperrabschnitts 5 positioniert und kann sich dabei
entweder an der Schwenkfalle 3 oder am Sperrhebel 11 befinden.
[0079] Darüber hinaus ist vorgesehen, die Vorlastsensor-Einheit 30 an der Kontaktfläche
zwischen Sperrhebel 3 und Anker 14 zu positionieren. Die Vorlastsensor-Einheit 30
kann dabei entweder am Sperrhebel 11 oder am Anker 14 positioniert werden.
[0080] Darüber hinaus verdeutlicht Fig. 5 in der Schnittdarstellung A-A, dass sich die Schwenkfalle
3 um die Schwenkachse 4 drehen kann. Daher ist auch vorgesehen, dass die Vorlastsensor-Einheit
30 zwischen der Schwenkfalle 3 und der Schwenkachse 4, beispielsweise zur Erfassung
des Drehmoments, angeordnet werden kann.
[0081] Die Fig. 5 und 6 verdeutlichen, dass der Türöffner 1 zwei Anschlüsse 40 zum Anschließen
der beiden Stromversorgungs-Leiter 102 aufweist. Dabei ist insbesondere vorgesehen,
dass der Türöffner 1 ausschließlich diese zwei Anschlüsse 40 für Kabel oder sonstige
Leiter aufweist.
[0082] In rein schematischer Darstellung zeigt Fig. 2 eine Dateneinheit 41 in oder am Türöffner
1. Tatsächlich kann diese Dateneinheit 41 an beliebiger Stelle in oder am Türöffner
1 positioniert werden. Die Dateneinheit 41 ist ausgebildet zum Senden eines Ausgangssignals
über zumindest einen der beiden Stromversorgungs-Leiter 102 und/oder ausgebildet zum
Empfangen eines über zumindest einen der beiden Stromversorgungs-Leiter 102 gesendeten
Eingangssignals.
[0083] Die Dateneinheit 41 kann zum Datenempfang mit der zumindest einen Vorlastsensor-Einheit
30, insbesondere der Elektronikkomponente 32, zum Empfang und Weiterleiten der Erfassten
Vorlast verbunden sen.
[0084] Des Weiteren zeigt Fig. 4 rein schematisch, dass der Türöffner 1 eine Ausgabeeinheit
42 umfassen kann. Diese befindet sich beispielsweise an einem außen sichtbaren Teil
des Gehäuses 2. Die Ausgabeeinheit 42 kann beispielsweise zur Ausgabe einer akustischen
und/oder optischen Meldung am Türöffner ausgebildet sein. Insbesondere umfasst die
Ausgabeeinheit 42 zumindest eine Leuchteinheit, insbesondere LED. Die Ausgabeeinheit
42 ist insbesondere dazu ausgebildet, die Meldung basierend auf dem Eingangssignal,
welches von der Dateneinheit 41 empfangen wurde, auszugeben.
[0085] Fig. 7 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren 50 mit einem ersten Verfahrensschritt
51 und einem zweiten Verfahrensschritt 52. Gemäß dem ersten Verfahrensschritt 51 erfolgt
das Erfassen der Vorlast, die bei geschlossener Tür 104 von der türseitigen Falle107
auf den Türöffner 1 wirkt.
[0086] Gemäß dem zweiten Verfahrensschritt 52 erfolgt ein Ansteuern des Türöffners 1 basierend
auf der erfassten Vorlast und/oder ein Erzeugen eines Signals zum Senden der erfassten
Vorlast an die Steuervorrichtung 101.
Bezugszeichenliste
[0087]
- 1
- Türöffner
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schwenkfalle
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Sperrabschnitt
- 6
- Aufnahmefläche
- 7
- Fallenaufnahmeraum
- 8
- Walze
- 9
- Blockierkörper
- 10
- Sperrvorrichtung
- 11
- Sperrhebel
- 12
- Sperrhebelachse
- 13
- Sperrhebelfeder
- 14
- Anker
- 15
- Ankerachse
- 16
- Ankerfeder
- 17
- Stößel
- 18
- Aktor
- 19
- Arretierungsvorrichtung
- 30
- Vorlastsensor-Einheit
- 31
- Sensor
- 32
- Elektronikkomponente
- 40
- Zwei Anschlüsse
- 41
- Dateneinheit
- 42
- Ausgabeeinheit
- 50
- Verfahren
- 51
- Erster Verfahrensschritt
- 52
- Zweiter Verfahrensschritt
- 100
- Türanlage
- 101
- Steuervorrichtung
- 102
- Stromversorgungs-Leiter
- 103
- Steuervorrichtungs-Anschluss
- 104
- Tür
- 105
- Türrrahmen
- 106
- Schloss
- 107
- türseitige Falle
- 108
- Türantrieb
- 109
- Hebel
- 110
- Gleitschiene
1. Verfahren (50) zum Betrieb einer Türanlage (100) mit einer Tür (104) samt türseitiger
Falle (107), insbesondere Schlossfalle, und einem Türöffner (1), umfassend die folgenden
Schritte:
• Erfassen einer Vorlast, die bei geschlossener Tür (104) von der türseitigen Falle
(107) auf den Türöffner (1) wirkt, und
• Ansteuern des Türöffners (1) basierend auf der erfassten Vorlast und/oder Erzeugen
eines Signals zum Senden der erfassten Vorlast an eine Steuervorrichtung (101).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Höhe der Vorlast in zumindest zwei, vorzugsweise
zumindest drei, Stufen oder stufenlos erfasst wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Aktor (18) des Türöffners
(1), insbesondere ein Elektromagnet oder Elektromotor, in Abhängigkeit der erfassten
Vorlast mehrmals abwechselnd aktiviert und deaktiviert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Türanlage (100) einen
Türantrieb (108) zum Bewegen der Tür (104) umfasst, wobei der Türantrieb (108) in
Anhängigkeit der erfassten Vorlast angesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Türantrieb (108) bei erfasster Vorlast, insbesondere
basierend auf der Höhe der erfassten Vorlast, zur Bewegung der Tür (104) in Schließrichtung
angesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Türantrieb (108) nach einer bestimmten Zeit und/oder
bei einem bestimmten Drehwinkel und/oder in Abhängigkeit der erfassten Vorlast den
Antrieb in Schließrichtung einstellt und vorzugsweise die Tür (104) in Öffnungsrichtung
antreibt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Türantrieb (108) bei erfasster Vorlast, insbesondere
basierend auf der Höhe der erfassten Vorlast, mehrmalig abwechselnd in einen ersten
Zustand und einen zweiten Zustand versetzt wird,
• wobei der Türantrieb (108) im ersten Zustand die Tür (104) in Schließrichtung antreibt,
• und wobei der Türantrieb (108) im zweiten Zustand die Tür (104) in Öffnungsrichtung
antreibt oder nicht antreibt oder mit geringerer Kraft in Schließrichtung antreibt,
als im ersten Zustand.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Türöffner (1) und/oder
in der Steuervorrichtung (101) basierend auf der erfasster Vorlast, insbesondere basierend
auf der Höhe und/oder Frequenz der erfassten Vorlast, ein Alarmsignal erzeugt wird,
das einen Manipulationsversuch an der Türanlage (100) anzeigt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Türöffner (1) und/oder
in der Steuervorrichtung (101) basierend auf der erfasster Vorlast, insbesondere basierend
auf der Höhe und/oder einer Häufigkeit der erfassten Vorlast, ein Wartungssignal erzeugt
wird.
10. Türöffner (1) zum Sperren und Freigeben einer Tür (104) mit türseitiger Falle (107),
vorzugsweise ausgebildet zur Verwendung im Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
9, umfassend
• ein Gehäuse (2),
• eine im Gehäuse (2) angeordnete Schwenkfalle (3), die zwischen einer ersten Position
zum Blockieren der türseitigen Falle (107) und einer zweiten Position zum Freigeben
der türseitigen Falle (107) bewegbar ist,
• eine im Gehäuse (2) angeordnete Sperrvorrichtung (10), die dazu ausgebildet ist,
in einem ersten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle (3) freizugeben und in
einem zweiten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle (3) zu sperren,
• einen im Gehäuse (2) angeordneten, elektrisch ansteuerbaren Aktor (18) zum Betätigen
der Sperrvorrichtung (10),
• und eine Vorlastsensor-Einheit (30), ausgebildet zum Erfassen einer auf die Schwenkfalle
(3) wirkenden Vorlast.
11. Türöffner nach Anspruch 10, wobei die Schwenkfalle (3) - bei erstem Sperrvorrichtungs-Zustand
- durch die Vorlast aus der ersten Position in die zweite Position bewegbar ist.
12. Türöffner nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Vorlastsensor-Einheit (30)
zum Erfassen von zumindest zwei, vorzugsweise zumindest drei, Stufen der Vorlast oder
zum stufenlosen erfassen der Vorlast ausgebildet ist.
13. Türöffner nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Vorlastsensor-Einheit (30)
zumindest einen Sensor (31) umfasst, der zum Messen von Werten ausgebildet ist, wobei
die Werte die Vorlast repräsentieren; wobei der Sensor (31) vorzugsweise zumindest
einen Dehnungsmesstreifen und/oder einen piezoelektrischen Sensor und/oder eine Feder-Schalter-Anordnung
umfasst.
14. Türöffner nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Vorlastsensor-Einheit (30)
eine Elektronikkomponente (32) umfasst, die dazu ausgebildet ist, ein Signal zum Senden
der erfassten Vorlast an eine Steuervorrichtung (101) zu erzeugen.
15. Türanlage (100), ausgebildet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 9, umfassend
• eine Tür (104) samt türseitiger Falle (107),
• einen Türöffner (1), vorzugsweise ausgebildet nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
• und eine Vorlastsensor-Einheit (30), vorzugsweise im Türöffner (1), zum Erfassen
der Vorlast, die bei geschlossener Tür (104) von der türseitigen Falle (107) auf den
Türöffner (1) wirkt,
• wobei der Türöffner (1) basierend auf der erfassten Vorlast ansteuerbar ist und/oder
zum Erzeugen eines Signals zum Senden der erfassten Vorlast an eine Steuervorrichtung
(101) ausgebildet ist.