[0001] Die Erfindung betrifft einen Türöffner zum Sperren und Freigeben einer Tür mit türseitiger
Falle. Des Weiteren zeigt die Erfindung eine Türanlage, umfassend den Türöffner und
ein Verfahren zum Betrieb der Türanlage.
[0002] Einen vorbekannten Türöffner zeigt beispielsweise
EP 3 988 744 A1. Der vorbekannte Türöffner weist einen ersten Sensor zum Erzeugen der Sensorsignalzustände
"Tür geschlossen" und "Tür nicht geschlossen" sowie einen zweiten Sensor zum Erzeugen
der Sensorsignalzustände "Schwenkfalle freigegeben" und "Schwenkfalle nicht freigegeben"
auf.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Türöffner zum Sperren und Freigeben
einer Tür anzugeben, der eine einfache Montage ermöglicht und komfortabel sowie sicher
betrieben werden kann. Des Weiteren ist es Aufgabe vorliegender Erfindung, eine entsprechende
Türanlage mit dem Türöffner und ein Verfahren zum Betrieb der Türanlage anzugeben.
[0004] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die abhängigen
Ansprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Gegenstand.
[0005] Die Erfindung zeigt einen Türöffner zum Sperren und Freigaben einer Tür. Der Türöffner
kann Bestandteil einer Türanlage sein. Die Türanlage ist insbesondere zur Anordnung
in oder an einem Gebäude ausgebildet. Die Türanlage weist eine Tür mit einer Falle
auf. Die Falle an der Tür, insbesondere am Türblatt, wird als "türseitige Falle" bezeichnet.
Die türseitige Falle kann zum Beispiel Bestandteil eines Schlosses sein oder in einem
eigenständigen Gehäuse angeordnet sein. Für die erste Variante ist bevorzugt vorgesehen,
dass in der Tür der Türanlage ein Einsteckschloss steckt. Die türseitige Falle wiederum
ist vorzugsweise Bestandteil dieses Einsteckschlosses.
[0006] Der Türöffner weist vorzugsweise ein Gehäuse auf. Dieses Gehäuse ist insbesondere
ausgebildet, um im Türrahmen oder im Gegenkasten eines Standflügels eingebaut zu werden.
Insbesondere ist das Gehäuse des Türöffners zur Positionierung hinter einem Schließblech
ausgebildet. In dem Gehäuse befindet sich vorzugsweise eine Schwenkfalle, die um eine
Schwenkfallenachse drehbar im Gehäuse gelagert ist. Die Schwenkfallenachse steht bei
üblicherweise Einbaulage des Türöffners vertikal. Die Schwenkfalle ist vorzugsweise
zwischen einer ersten Position zum Blockieren der türseitigen Falle und einer zweiten
Position zum Freigeben der türseitigen Falle bewegbar, insbesondere drehbar. Die Schwenkfalle
bildet somit den Anschlag für die türseitige Falle.
[0007] In dem Gehäuse befindet sich vorzugsweise eine Sperrvorrichtung. Die Sperrvorrichtung
umfasst vorzugsweise einen Sperrhebel und einen Anker. Die Sperrvorrichtung ist insbesondere
dazu ausgebildet, in einem ersten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle freizugeben
und in einem zweiten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle zu sperren.
[0008] Des Weiteren befindet sich in dem Gehäuse des Türöffners vorzugsweise ein Aktor zum
Betätigen der Sperrvorrichtung, insbesondere zum Betätigen des Ankers. Der Aktor ist
elektrisch ansteuerbar; insbesondere als Elektromagnet ausgebildet.
[0009] Vorzugsweise umfasst der Türöffner einen zweipoligen Anschluss zum Anschließen von
Stromversorgungs-Leitern zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung des Aktors.
Insbesondere handelt es sich um genau zwei Stromversorgung-Leiter. Die beiden Stromversorgungs-Leiter
werden vorzugsweise mit einer Steuervorrichtung, insbesondere Gegenstelle, verbunden,
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Türanlage noch genauer beschrieben wird.
[0010] Der einzelne Stromversorgungs-Leiter kann ein Draht, eine Litze, eine Ader oder ein
sonstiger Leiter sein. Der zweipolige Anschluss befindet sich insbesondere am Gehäuse
des Türöffners. Vorzugsweise weist der zweipolige Anschluss zwei Klemmen zum Anschließen
der beiden Stromversorgungs-Leiter auf. Die beiden Klemmen können beliebig ausgestaltet
sein; beispielsweise mit jeweils einer Schraube zum kraftschlüssigen und stromleitenden
Verbinden der Stromversorgungs-Leiter mit einer Leiterbahn im Anschluss.
[0011] Der Türöffner umfasst vorzugsweise eine Dateneinheit. Vorzugsweise befindet sich
die Dateneinheit im Gehäuse des Türöffners. Die Dateneinheit kann auch als Recheneinheit
bezeichnet werden. Die Dateneinheit ist ausgebildet zum Senden eines Ausgangssignals
über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter und/oder ausgebildet zum Empfangen
eines über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter gesendeten Eingangssignals.
[0012] Der Türöffner kann mit einem zweiadrigen Kabel, also den beiden Stromversorgungs-Leitern,
betrieben werden, wobei aufgrund der Dateneinheit nicht nur die Stromversorgung über
diese zwei Stromversorgungs-Leiter möglich ist, sondern auch Daten darüber ausgetauscht
werden können.
[0013] So ist insbesondere vorgesehen, dass der eine beschriebene zweipolige Anschluss der
einzige Anschluss für Leiter, also der einzige Anschluss für stromführende Leiter
und der einzige Anschluss für datenführende Leiter, am Türöffner ist. Es sind insbesondere
keine weiteren Anschlüsse am Türöffner vorgesehen, um sonstige Leiter, insbesondere
Kabel, am Türöffner anzuschließen.
[0014] Vorzugsweise ist die Dateneinheit dazu ausgebildet, das Ausgangssignal auf die Versorgungsspannung
aufzumodulieren und/oder dazu ausgebildet, das auf die Versorgungsspannung aufmodulierte
Eingangssignal abzugreifen. Durch Verwenden des modulierten Signals auf der Versorgungsspannung
kann auf einfache Weise der zumindest eine Stromversorgungs-Leiter zum Übertragen
der Daten zur türöffnerseitigen Dateneinheit oder von dieser Dateneinheit zur Steuereinheit
verwendet werden.
[0015] Der Türöffner umfasst vorzugsweise zumindest eine Sensor-Einheit. Diese Sensor-Einheit
ist zum Erfassen zumindest einer Größe am Türöffner und zum Erzeugen des Ausgangssignals
basierend auf der erfassten Größe ausgebildet. Dieses Ausgangssignal wird dann von
der Dateneinheit über die Stromversorgungs-Leiter gesendet, insbesondere auf die Versorgungsspannung
aufmoduliert.
[0016] Die von der Sensoreinheit erfasste Größe kann auch als Zustand oder als Wert bezeichnet
werden.
[0017] Des Weiteren ist es vorgesehen, die Sensor-Einheit oder einen Teil der Sensor-Einheit
in einer Baugruppe mit der Dateneinheit oder einem Teil der Dateneinheit zusammenzufassen.
[0018] Insbesondere können auch mehrere der Sensor-Einheiten in dem Türöffner verwendet
werden.
[0019] Bevorzugt umfasst der Türöffner zumindest eine Sensor-Einheit, die zum Erfassen einer
auf die Schwenkfalle wirkenden Vorlast ausgebildet ist. Diese Sensor-Einheit kann
auch als Vorlastsensor-Einheit bezeichnet werden.
[0020] Zusätzlich oder alternativ umfasst der Türöffner zumindest eine Sensor-Einheit, die
zum Erfassen einer in den Türöffner ragenden türseitigen Falle ausgebildet ist. Dadurch
kann erfasst werden, ob die Türe geschlossen ist.
[0021] Der Türöffner kann zumindest eine Sensor-Einheit umfassen, die dazu ausgebildet ist,
eine Position eines beweglichen Bauteils des Türöffners zu erfassen. Bei diesem beweglichen
Bauteil des Türöffners handelt es sich insbesondere um die Sperrvorrichtung und/oder
die Schwenkfalle. Besonders bevorzugt wird als Bestandteil der Sperrvorrichtung eine
Position des Sperrhebels oder des Ankers erfasst. Durch Erfassen dieser beweglichen
Bauteile des Türöffners, insbesondere der Sperrvorrichtung, kann erfasst werden, ob
die Türe auch verriegelt ist. Befindet sich nämlich die türseitige Falle im Türöffner
und ist gleichzeitig die Sperrvorrichtung richtig positioniert, ist die Türe nicht
nur verschlossen, sondern auch verriegelt.
[0022] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Dateneinheit dazu ausgebildet ist,
den Aktor basierend auf dem Eingangssignal anzusteuern. So kann beispielsweise das
Eingangssignal die Information enthalten, dass die Türe zu entriegeln ist. Im Ansprechen
auf ein solches Eingangssignal kann die Dateneinheit ein Bestromen des Aktors bewirken,
um so den Türöffner zu entriegeln.
[0023] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass der Türöffner zumindest eine Ausgabeeinheit
umfasst. Die Ausgabeeinheit ist zur Ausgabe einer Meldung am Türöffner ausgebildet.
Vorzugsweise umfasst die Ausgabeeinheit zumindest eine Leuchteinheit, insbesondere
LED. Die Ausgabeeinheit, insbesondere die Leuchteinheit, befindet sich vorzugsweise
am Gehäuse oder an der Schwenkfalle des Türöffners.
[0024] Die Ausgabeeinheit ist insbesondere dazu ausgebildet, die Meldung basierend auf dem
Eingangssignal auszugeben. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Ausgabeeinheit
dazu ausgebildet ist, die Meldung basierend auf zumindest einer erfassten Größe der
Sensor-Einheit auszugeben.
[0025] Zusätzlich oder alternativ kann eine entsprechende Meldung auch außerhalb des Türöffners
ausgegeben werden, was im Zusammenhang mit der Türanlage beschrieben wird.
[0026] Die Erfindung umfasst ferner eine Türanlage. Die Türanlage umfasst einen Türöffner
wie er vorab beschrieben wurde und eine Steuervorrichtung. Die Steuervorrichtung kann
auch als Gegenstelle bezeichnet werden. Die Steuervorrichtung ist über die Stromversorgungs-Leiter
mit dem Türöffner verbunden und kann dadurch zum Türöffner das Eingangssignal senden
und vom Türöffner das Ausgangssignal empfangen. Dementsprechend ist die Steuervorrichtung
ausgebildet: Zum Empfangen des über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter gesendeten
Ausgangssignals und/oder zum Senden des Eingangssignals über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter.
[0027] Die Steuervorrichtung kann sich an beliebiger Stelle befinden, beispielsweise in
der Nähe des Türrahmens oder fernab der Türe im Inneren einer Wohnung oder bei einer
Gebäude-Steuerzentrale.
[0028] Die Steuervorrichtung kann eine eigenständige Recheneinheit sein; kann aber auch
auf mehrere Recheneinheiten aufgeteilt sein. Des Weiteren kann die Steuervorrichtung
teilweise in einer Cloud realisiert sein.
[0029] Wie beschrieben, ist die Steuervorrichtung insbesondere dazu ausgebildet, Informationen
zum Türöffner zu senden und Informationen vom Türöffner zu erhalten. Zwischen dem
Türöffner und der Steuereinheit findet die Kommunikation über die beiden Stromversorgungs-Leiter
und somit lediglich über zwei Drähte statt. Deshalb ist die Steuervorrichtung insbesondere
dazu ausgebildet, das Eingangssignal auf die Versorgungsspannung aufzumodulieren,
so dass das Eingangssignal von der Steuervorrichtung zum Türöffner gesendet werden
kann. Zusätzlich oder alternativ ist die Steuervorrichtung insbesondere dazu ausgebildet,
das auf die Versorgungsspannung aufmodulierte Ausgangssignal, also das von dem Türöffner
gesendete Signal, abzugreifen.
[0030] Des Weiteren ist die Steuervorrichtung vorzugsweise dazu ausgebildet, basierend auf
dem Ausgangssignal, also basierend auf dem vom Türöffner empfangenen Signal, ein Informationssignal
zu erzeugen. Das Informationssignal kann inhaltsgleich mit dem Ausgangssignal sein
oder kann lediglich auf dem Ausgangssignal basieren. Des Weiteren ist die Steuervorrichtung
vorzugsweise dazu ausgebildet, das Ausgangssignal auszugeben. Diese Ausgabe des Ausgangssignals
kann als Funksignal erfolgen oder kann an einem Steuervorrichtungs-Anschluss, insbesondere
einem potentialfreien Anschluss der Steuervorrichtung, bereitgestellt werden.
[0031] Des Weiteren ist die Steuervorrichtung vorzugsweise dazu ausgebildet, auf beliebigem
Weg ein Steuersignal zu empfangen, beispielsweise über Funk oder kabelgebunden. Dieses
Steuersignal kann die Steuervorrichtung entsprechend umsetzen und über die beiden
Stromversorgungs-Leiter als Eingangssignal an den Türöffner senden. So kann beispielsweise
mit einer Smartphone App oder einer Gebäudesteuereinheit ein Steuersignal - beispielsweise
zum Öffner der Tür - an die Steuervorrichtung gesendet werden. Diese setzt das Steuersignal
in das Eingangssignal für den Türöffner um.
[0032] Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Türanlage vorzugsweise eine übergeordnete Ausgabeeinheit
umfasst, die sich nicht im Türöffner befindet. Diese übergeordnete Ausgabeeinheit
kann zur Ausgabe einer Meldung ausgebildet sein. Die Ausgabe der Meldung erfolgt insbesondere
basierend auf dem Informationssignal. Die übergeordnete Ausgabeeinheit kann beispielsweise
eine Leuchteinheit und/oder ein akustisches Ausgabegerät (z.B. Lautsprecher) und/oder
ein entsprechendes Display zur Ausgabe der Meldung aufweisen.
[0033] Die übergeordnete Ausgabeeinheit kann in einer Einheit mit der Steuervorrichtung
zusammengefasst sein. Alternativ dazu ist es auch möglich, dass sich die übergeordnete
Ausgabeeinheit an beliebiger Stelle befindet und informationstechnisch mit der Steuervorrichtung
verbunden ist.
[0034] Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Türanlage. Insbesondere
handelt es sich dabei um die vorab beschriebene Türanlage. Besonders bevorzugt kommen
die im Rahmen der Türanlage beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen und zugehörigen
Unteransprüche in vorteilhafter Weise im Rahmen des Verfahrens zum Einsatz.
[0035] In dem Verfahren erfolgt das Bereitstellen eines Türöffners. Insbesondere handelt
es sich dabei um den vorab beschriebenen Türöffner. Die im Rahmen des Türöffners beschriebenen
vorteilhaften Ausgestaltungen und Unteransprüche gelten auch für den im Verfahren
eingesetzten Türöffner. Ferner wird im Verfahren eine Steuervorrichtung, insbesondere
die vorab beschriebene Steuervorrichtung, eingesetzt. Die Steuervorrichtung ist dabei
über die Stromversorgungs-Leiter mit dem Türöffner verbunden.
[0036] Im Rahmen des Verfahrens erfolgt ein Empfangen eines über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter
gesendeten Ausgangssignals, insbesondere des vorab beschriebenen Ausgangssignals und/oder
ein Senden eines Eingangssignals, insbesondere des vorab beschriebenen Eingangssignals,
über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter.
[0037] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschreiben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Türanlage mit erfindungsgemäßem Türöffner zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine erste Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- eine isometrische Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- den in Fig. 3 gekennzeichneten Schnitt A-A,
- Fig. 6
- eine weitere Ansicht des erfindungsgemäßen Türöffners gemäß dem Ausführungsbeispiel,
und
- Fig. 7
- Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem Ausführungsbeispiel.
[0038] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Türanlage 100. Diese Türanlage 100 umfasst eine
Tür 104, ausgebildet als Drehflügeltür. Des Weiteren umfasst die Türanlage 100 einen
Türrahmen 105 mit darin angeordnetem Türöffner 1.
[0039] An dem Türrahmen 105 befindet sich ein rein optionaler Türantrieb 108, der über einen
Hebel 109 mit einer Gleitschiene 110 verbunden ist. Die Gleitschiene 110 befindet
sich an der Tür 104. Dadurch kann der Türantrieb 108 die Tür 104 automatisch öffnen
und schließen.
[0040] In der Tür 4 steckt ein Schloss 106, ausgebildet als Einsteckschloss. Dieses Schloss
106 weist eine türseitige Falle 107, hier ausgebildet als Schlossfalle, auf.
[0041] Des Weiteren zeigt Fig. 1 rein schematisch eine Steuervorrichtung 101, beispielsweise
ausgebildet als Gegenstelle. Die Steuervorrichtung 101 ist mit dem Türöffner 1 zur
Daten- und/oder Energieübertragung verbunden. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass
die Steuervorrichtung 101 über zwei Stromversorgungs-Leiter 102 mit dem Türöffner
1 verbunden ist. Die Datenübertragung erfolgt dabei vorzugsweise durch aufmodulierte
Signale auf der Stromversorgung.
[0042] Die Steuervorrichtung 101 kann einen Steuervorrichtungs-Anschluss 103 zur Ausgabe
und/oder zum Empfang von Daten umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuervorrichtung
101 auch kabellos Daten ausgeben und/oder empfangen.
[0043] Des Weiteren kann die Steuervorrichtung 101, wie dies in Fig. 1 rein schematisch
dargestellt ist, zur Ansteuerung des optionalen Türantriebs 108 entsprechend mit dem
Türantrieb 108 kabelgebunden oder kabellos verbunden sein.
[0044] Den genauen Aufbau des Türöffners 1 zeigen die Fig. 1 bis 6, auf die im Folgenden
Bezug genommen wird.
[0045] Der Türöffner 1 umfasst ein Gehäuse 2, dass zur Befestigung des Türöffners 1 im Türrahmen
105 verwendet wird. In dem Gehäuse 2 befindet sich eine Schwenkfalle 3.
[0046] Die Schwenkfalle 3 umfasst eine Walze 8, die um eine Schwenkachse 4 gegenüber dem
Gehäuse 2 schwenkbar ist. Die Schwenkachse 4, ausgebildet als runder Stab, ist in
der Schnittansicht gemäß Fig. 5 zu sehen.
[0047] Die Walze 8 weist eine Aufnahmefläche 6 auf. Auf diese Aufnahmefläche 6 ist ein Blockierkörper
9 montiert. Der Blockierkörper 9 ist lediglich in den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt
und in den Fig. 4, 5 und 6 der Übersichtlichkeit halber ausgeblendet. Der Blockierkörper
9 ist auf der Aufnahmefläche 6 angeschraubt.
[0048] Zwischen der Schwenkfalle 3 und der rückwärtigen Wandung des Gehäuses 2 ist ein Fallenaufnahmeraum
7 ausgebildet. Im geschlossenen Zustand der Tür 104 erstreckt sich die türseitige
Falle 107 in diesen Fallenaufnahmeraum 7. Die Schwenkfalle 3, sofern sie nicht freigegeben
ist, blockiert die türseitige Falle 107 in diesem Fallenaufnahmeraum 7, so dass die
Tür bei nicht freigegebener Schwenkfalle 3 nur zu öffnen ist, wenn die türseitige
Falle 107, beispielsweise über den Türdrücker, eingezogen wird.
[0049] Der Türöffner umfasst ferner eine Sperrvorrichtung 10. Die Sperrvorrichtung 10 wiederum
weist einen Sperrhebel 11 und einen Anker 14 auf.
[0050] Die Schwenkfalle 3 weist an ihrer dem Sperrhebel 11 zugewandten Seite einen Sperrabschnitt
5 auf. Bei der in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Stellung des Sperrhebels 11 wird
die Bewegung der Schwenkfalle 3 um die Schwenkachse 4 durch Formschluss zwischen Sperrhebel
11 und Sperrabschnitt 5 gesperrt.
[0051] Der Sperrhebel 11 ist um eine Sperrhebelachse 12 gegenüber dem Gehäuse 2 drehbar.
Eine Sperrhebelfeder 13 beaufschlagt den Sperrhebel 11 in die in den Figuren dargestellte
Lage.
[0052] Der Anker 14 ist um eine Ankerachse 15 gegenüber dem Gehäuse 2 drehbar. Ankerachse
15 und Sperrhebelachse 12 stehen parallel zueinander und sind insbesondere senkrecht
zur Schwenkachse 4.
[0053] Über zumindest eine Ankerfeder 16 wird der Anker 14 in die in den Figuren dargestellte
Position beaufschlagt.
[0054] Ferner umfasst der Türöffner einen Aktor 18, hier ausgebildet als Elektromagnet.
Der Elektromagnet bewegt mit seinem Kern einen Stößel 17. Der Stößel 17 kann durch
den Elektromagneten angehoben werden, wodurch der Stößel 17 auf den Anker 14 drückt
und diesen gegen die Kraft der Ankerfeder 16 anhebt.
[0055] In der in den Fig. 2 bis 5 dargestellten Position hält der Anker 14 den Sperrhebel
11 formschlüssig in seiner die Schwenkfalle 3 blockierenden Position. Durch Anheben
des Ankers 14 löst sich der Formschluss zwischen Anker 14 und Sperrhebel 11. Die Schwenkfalle
3 kann dadurch den Sperrhebel 11 drehen.
[0056] Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, dass der Türöffner 1 eine Arretierungsvorrichtung 19
in Form eines in die Schwenkfalle 3 eindrückbaren Stiftes umfasst. Die Arretierungsvorrichtung
19 ragt aus der Schwenkfalle 3 in den Fallenaufnahmeraum 7. Bei geschlossener Tür
104 wird die Arretierungsvorrichtung 19 durch die türseitige Falle 107 nach Innen
gedrückt. Dabei drückt die Arretierungsvorrichtung 19 gegen den Sperrhebel 11. Wird
in diesem Zustand der Aktor 18 aktiviert, insbesondere bestromt, hebt sich der Anker
14 an und gibt den Sperrhebel 11 frei. Die Arretierungsvorrichtung 19 drückt den Sperrhebel
11 dabei in seine nicht blockierende Stellung. Bei entsprechender Last über die türseitige
Falle 107 wird die Schwenkfalle 3 verschwenkt und die Tür kann einmalig geöffnet werden.
[0057] Die Fig. 2 bis 5 zeigen unterschiedliche Positionierungen für eine Sensor-Einheit
30 - im konkreten Ausführungsbeispiel eine Vorlastsensor-Einheit zur Bestimmung einer
Vorlast, die von der türseitigen Falle 107 auf den Türöffner 1 wirkt. In den Figuren
ist die Sensor-Einheit 30 rein schematisch dargestellt. Insbesondere umfasst die einzelne
Sensor-Einheit 30 jeweils zumindest einen Sensor 31 und gegebenenfalls eine entsprechende
Elektronikkomponente 32, die dazu ausgebildet ist, ein Signal zum Senden der erfassten
Vorlast an die Steuervorrichtung 101, insbesondere über eine Dateneinheit 41, zu erzeugen.
[0058] Das Ausführungsbeispiel umfasst zumindest eine Sensor-Einheit 30; es können jedoch
auch mehrere dieser Sensor-Einheiten 30 an unterschiedlichen Positionen innerhalb
desselben Türöffners 1 zur Anwendung kommen.
[0059] Fig. 2 verdeutlicht in schematischer Darstellung, dass sich die Sensor-Einheit 30
an der Kontaktfläche zwischen türseitiger Falle 107 und Schwenkfalle 3 befinden kann.
Hierzu ist die Sensor-Einheit 30 am Blockierkörper 9 positioniert.
[0060] Des Weiteren kann die Sensor-Einheit 30 zwischen dem Blockierkörper 9 und der Walze
8, also im Inneren der Schwenkfalle 3 angeordnet werden.
[0061] Darüber hinaus ist vorgesehen, die Sensor-Einheit 30 an der Kontaktfläche zwischen
Schwenkfalle 3 und Sperrhebel 11 anzuordnen. Hierbei wird die Vorlastsensor-Einheit
30 insbesondere im Bereich des Sperrabschnitts 5 positioniert und kann sich dabei
entweder an der Schwenkfalle 3 oder am Sperrhebel 11 befinden.
[0062] Darüber hinaus ist vorgesehen, die Sensor-Einheit 30 an der Kontaktfläche zwischen
Sperrhebel 3 und Anker 14 zu positionieren. Die Sensor-Einheit 30 kann dabei entweder
am Sperrhebel 11 oder am Anker 14 positioniert werden.
[0063] Fig. 5 verdeutlicht in der Schnittdarstellung A-A, dass sich die Schwenkfalle 3 um
die Schwenkachse 4 drehen kann. Daher ist auch vorgesehen, dass die Sensor-Einheit
30 zwischen der Schwenkfalle 3 und der Schwenkachse 4, beispielsweise zur Erfassung
des Drehmoments, angeordnet werden kann.
[0064] Die Fig. 5 und 6 verdeutlichen, dass der Türöffner 1 zwei Anschlüsse 40 zum Anschließen
der beiden Stromversorgungs-Leiter 102 aufweist. Dabei ist insbesondere vorgesehen,
dass der Türöffner 1 ausschließlich diese zwei Anschlüsse 40 für Kabel oder sonstige
Leiter aufweist.
[0065] In rein schematischer Darstellung zeigt Fig. 2 eine Dateneinheit 41 in oder am Türöffner
1. Tatsächlich kann diese Dateneinheit 41 an beliebiger Stelle in oder am Türöffner
1 positioniert werden. Die Dateneinheit 41 ist ausgebildet zum Senden eines Ausgangssignals
über zumindest einen der beiden Stromversorgungs-Leiter 102 und/oder ausgebildet zum
Empfangen eines über zumindest einen der beiden Stromversorgungs-Leiter 102 gesendeten
Eingangssignals.
[0066] Die Dateneinheit 41 kann zum Datenempfang mit der zumindest einen Sensor-Einheit
30, insbesondere der Elektronikkomponente 32, zum Empfang und Weiterleiten der Erfassten
Daten des Sensors verbunden sen.
[0067] Des Weiteren zeigt Fig. 4 rein schematisch, dass der Türöffner 1 eine Ausgabeeinheit
42 umfassen kann. Diese befindet sich beispielsweise an einem außen sichtbaren Teil
des Gehäuses 2. Die Ausgabeeinheit 42 kann beispielsweise zur Ausgabe einer akustischen
und/oder optischen Meldung am Türöffner ausgebildet sein. Insbesondere umfasst die
Ausgabeeinheit 42 zumindest eine Leuchteinheit, insbesondere LED. Die Ausgabeeinheit
42 ist insbesondere dazu ausgebildet, die Meldung basierend auf dem Eingangssignal,
welches von der Dateneinheit 41 empfangen wurde, auszugeben.
[0068] Fig. 7 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren 50 mit einem ersten Verfahrensschritt
51 und einem zweiten Verfahrensschritt 52. Gemäß dem ersten Verfahrensschritt 51 erfolgt
ein Bereitstellen des Türöffners 1 und der Steuervorrichtung 101.
[0069] Gemäß dem zweiten Verfahrensschritt 52 erfolgt ein Empfangen des über zumindest einen
der Stromversorgungs-Leiter 102 gesendeten Ausgangssignals und/oder Senden des Eingangssignals
über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter 102.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Türöffner
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schwenkfalle
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Sperrabschnitt
- 6
- Aufnahmefläche
- 7
- Fallenaufnahmeraum
- 8
- Walze
- 9
- Blockierkörper
- 10
- Sperrvorrichtung
- 11
- Sperrhebel
- 12
- Sperrhebelachse
- 13
- Sperrhebelfeder
- 14
- Anker
- 15
- Ankerachse
- 16
- Ankerfeder
- 17
- Stößel
- 18
- Aktor
- 19
- Arretierungsvorrichtung
- 30
- Sensor-Einheit
- 31
- Sensor
- 32
- Elektronikkomponente
- 40
- Zwei Anschlüsse
- 41
- Dateneinheit
- 42
- Ausgabeeinheit
- 50
- Verfahren
- 51
- Erster Verfahrensschritt
- 52
- Zweiter Verfahrensschritt
- 100
- Türanlage
- 101
- Steuervorrichtung
- 102
- Stromversorgungs-Leiter
- 103
- Steuervorrichtungs-Anschluss
- 104
- Tür
- 105
- Türrahmen
- 106
- Schloss
- 107
- türseitige Falle
- 108
- Türantrieb
- 109
- Hebel
- 110
- Gleitschiene
1. Türöffner (1) zum Sperren und Freigeben einer Tür (104) mit türseitiger Falle (107),
insbesondere Schlossfalle, umfassend
• ein Gehäuse (2),
• eine im Gehäuse (2) angeordnete Schwenkfalle (3), die zwischen einer ersten Position
zum Blockieren der türseitigen Falle (107) und einer zweiten Position zum Freigeben
der türseitigen Falle (107) bewegbar ist,
• eine im Gehäuse (2) angeordnete Sperrvorrichtung (10), die dazu ausgebildet ist,
in einem ersten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle (3) freizugeben und in
einem zweiten Sperrvorrichtungs-Zustand die Schwenkfalle (3) zu sperren,
• einen im Gehäuse (2) angeordneten, elektrisch ansteuerbaren Aktor (18) zum Betätigen
der Sperrvorrichtung (10),
• ein zweipoliger Anschluss (40) zum Anschließen von Stromversorgungs-Leitern (102)
zur Bereitstellung einer Versorgungspannung des Aktors (18), und
• eine Dateneinheit (41), ausgebildet zum Senden eines Ausgangssignals über zumindest
einen der Stromversorgungs-Leiter (102) und/oder ausgebildet zum Empfangen eines über
zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter (102) gesendeten Eingangssignals.
2. Türöffner nach Anspruch 1, wobei der eine zweipolige Anschluss (40) der einzige Anschluss
für Leiter, insbesondere stromführende und/oder datenführende Leiter, am Türöffner
(1) ist.
3. Türöffner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dateneinheit (41) dazu
ausgebildet ist, das Ausgangssignal auf die Versorgungsspannung aufzumodulieren und/oder
dazu ausgebildet ist, das auf die Versorgungsspannung aufmodulierte Eingangssignal
abzugreifen.
4. Türöffner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Sensor-Einheit (30),
ausgebildet zum Erfassen zumindest einer Größe am Türöffner und zum Erzeugen des Ausgangssignals
basierend auf der erfassten Größe.
5. Türöffner nach Anspruch 4, wobei die Sensor-Einheit (30) ausgebildet ist zum:
• Erfassen einer auf die Schwenkfalle (3) wirkenden Vorlast,
• und/oder Erfassen einer in den Türöffner (1) ragenden türseitigen Falle (107),
• und/oder Erfassen einer Position eines beweglichen Bauteils des Türöffners (1),
insbesondere der Sperrvorrichtung (10) und/oder der Schwenkfalle (3).
6. Türöffner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dateneinheit (41) dazu
ausgebildet ist, den Aktor (18) basierend auf dem Eingangssignal anzusteuern.
7. Türöffner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend zumindest eine Ausgabeeinheit
(42), die zur Ausgabe einer Meldung am Türöffner (1) ausgebildet ist; vorzugsweise
mit zumindest einer Leuchteinheit, insbesondere LED, und/oder zumindest einem akustischen
Ausgabegerät.
8. Türöffner nach Anspruch 7, wobei die Ausgabeeinheit (42) die Meldung basierend auf
dem Eingangssignal ausgibt.
9. Türöffner nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Ausgabeeinheit die Meldung basierend auf
zumindest einer erfassten Größe der Sensor-Einheit (30) ausgibt.
10. Türanlage (100) umfassend
• einen Türöffner (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
• und die Steuervorrichtung (101), insbesondere Gegenstelle, die über die Stromversorgungs-Leiter
(102) mit dem Türöffner (1) verbunden ist,
• wobei die Steuervorrichtung (101) ausgebildet ist: zum Empfangen des über zumindest
einen der Stromversorgungs-Leiter (102) gesendeten Ausgangssignals und/oder zum Senden
des Eingangssignals über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter (102).
11. Türanlage nach Anspruch 10, wobei die Steuervorrichtung (101) dazu ausgebildet ist,
das Eingangssignal auf die Versorgungsspannung aufzumodulieren und/oder dazu ausgebildet
ist, das auf die Versorgungsspannung aufmodulierte Ausgangssignal abzugreifen.
12. Türanlage nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Steuervorrichtung (101) dazu
ausgebildet ist, basierend auf dem Ausgangssignal ein Informationssignal zu erzeugen
und das Informationssignal, insbesondere an zumindest einem Anschluss (103) und/oder
als Funksignal, auszugeben.
13. Verfahren zum Betrieb einer Türanlage (100), insbesondere einer Türanlage (100) nach
einem der Ansprüche 10 bis 12, umfassend die folgenden Schritte:
• Bereitstellen eines Türöffners (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis
9, und einer Steuervorrichtung (101), insbesondere Gegenstelle, die über Stromversorgungs-Leiter
(102) mit dem Türöffner (1) verbunden ist,
• Empfangen eines über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter (102) gesendeten
Ausgangssignals und/oder Senden eines Eingangssignals über zumindest einen der Stromversorgungs-Leiter
(102).