[0001] Die Anmeldung betrifft ein Brenngasspeichersystem, umfassend mindestens einen Brenngasanschluss,
eingerichtet zum Bereitstellen eines Brenngases aus einem Brenngasverteilnetz, mindestens
eine Brenngasverdichtungsanordnung, eingerichtet zum Verdichten des bereitgestellten
Brenngases, mindestens einen Brenngasspeicher, (z.B. einen künstlich in Salzgestein
angelegten Hohlraum), eingerichtet zum Speichern des verdichteten Brenngases, mindestens
eine Brenngasentspannungsanordnung, eingerichtet zum Entspannen des aus dem Brenngasspeicher
entnommenen Brenngases, wobei der Brenngasanschluss eingerichtet ist zum Einspeisen
des entspannten Brenngases in das (öffentliche) Brenngasverteilnetz. Darüber hinaus
betrifft die Anmeldung ein Verfahren zum Betreiben eines Brenngasspeichersystems.
[0002] Zur Erzeugung von elektrischer Energie und/oder Wärme ist es aus dem Stand der Technik
bekannt, ein Brenngas in einem Kraftwerk zu verbrennen. Beispielhafte Brenngase sind
Erdgas, Biogas und Wasserstoff. Ein Brenngas wird über ein Rohrleitungsnetz bzw. Brenngasverteilnetz
transportiert und regelmäßig mittels Brenngasspeichersystemen zwischengespeichert.
[0003] Bekannte Brenngasspeichersysteme umfassen mindestens einen Brenngasspeicher, in dem
das Brenngas zwischengespeichert wird. Hierzu wird das über das Brenngasverteilnetz
bereitgestellte Brenngas zunächst durch eine Verdichtungsanordnung verdichtet. Das
verdichtete Brenngas wird dann in dem Brenngasspeicher gespeichert. Wenn ein Bedarf
an Brenngas besteht, wird das Brenngas aus dem Speicher über eine Entspannungsanordnung
entnommen. Das entspannte Brenngas wird dann wieder in das Brenngasverteilnetz eingespeist.
Ferner kann mindestens eine weitere verfahrenstechnische Anlage zu spezifikationsgerechten
Aufbereitung des gespeicherten Brenngases vor einer Rückleitung ins Brenngasverteilnetz
vorgesehen sein, wie eine Brenngastrocknung oder dergleichen.
[0004] Die Figur 1 zeigt ein beispielhaftes Brenngasspeichersystem 100 des Stands der Technik.
Das Brenngasspeichersystem 100 umfasst eine Brenngasverdichtungsanordnung 104, einen
Brenngasspeicher 106 und eine Brenngasentspannungsanordnung 108. Ferner ist ein internes
Brenngasverteilnetz 126 in Form einer Mehrzahl von Rohren vorgesehen.
[0005] Das Brenngasspeichersystem 100 ist über einen Brenngasanschluss 122 mit einem öffentlichen
Brenngasverteilnetz 102 gekoppelt. Der Brenngasanschluss 122 ist eingerichtet zum
Bereitstellen von Brenngas aus dem Brenngasverteilnetz 102. Dieses Brenngas wird insbesondere
der Brenngasverdichtungsanordnung 104 bereitgestellt bzw. zugeführt. Hierbei sei angemerkt,
dass die Strömungsrichtung des Brenngases in dem internen Brenngasverteilnetz 126
durch Pfeile angedeutet ist.
[0006] Eine Brenngasverdichtungsanordnung 104 weist in der Regel eine Mehrzahl von Verdichtungsstufen
114.1, 114.2, 114.x auf, wobei x eine natürliche Zahl ist. Eine Verdichtungsstufe
114.1, 114.2, 114.x des Stands der Technik weist insbesondere einen Verdichter 110
und einen dem jeweiligen Verdichter 110 nachgelagerten Luftkühler 112 auf.
[0007] Das durch den Brenngasanschluss 122 bereitgestellte Brenngas besitzt vor der ersten
Verdichtungsstufe 114.1 normalerweise eine Temperatur zwischen ca. 8° C und 15° C.
Durch den Verdichter 110 der ersten Verdichtungsstufe 114.1 erhöht sich die Temperatur
des Brenngases auf ca. 50° C bis 150° C. Insbesondere wird durch die durch den Verdichter
110 an dem Brenngas verrichtete Arbeit die innere Energie des Brenngases und damit
dessen Temperatur erhöht.
[0008] Um insbesondere bei einer Vielzahl von Verdichtungsstufen 114.1, 114.2, 114.x eine
Beschädigung an den technischen Komponenten der Verdichtungsstufen 114.1, 114.2, 114.x
zu vermeiden, ist es bekannt, dass jedem Verdichter 110 ein Luftkühler 112 nachgeschaltet
ist. So kann beispielsweise bei der ersten Verdichtungsstufe 114.1 das auf eine Temperatur
von bis zu ca. 150° C erwärmte Brenngas durch einen nachgeschalteten Luftkühler 112
wieder auf ca. 45° C heruntergekühlt werden.
[0009] Nachdem das Brenngas durch die letzte Verdichtungsstufe 114.x verdichtet und anschließend
heruntergekühlt wurde, wird es durch einen Speicheranschluss 124 des Brenngasspeichers
106 in den Brenngasspeicher 106 eingespeist und dort gespeichert, insbesondere zwischengespeichert.
[0010] Insbesondere wenn in dem externen Brenngasverteilnetz 102 ein Bedarf an Brenngas
vorliegt bzw. besteht, wird das gespeicherte Brenngas über den Speicheranschluss 124
aus dem Brenngasspeicher 106 entnommen und insbesondere einer Brenngasentspannungsanordnung
108 bereitgestellt. Bei Erdgas erfolgt beim Stand der Technik zunächst über eine Wärmeeinrichtung
116 der Brenngasentspannungsanordnung 108 eine Erwärmung des entnommenen Erdgases.
Dann wird das vorgewärmte Erdgas über ein Regelventil 118 bzw. Entspannungsventil
118 entspannt. Das entspannte Erdgas wird einer Gasaufbereitung 120 zugeführt und
über den Brenngasanschluss in das Brenngasverteilnetz 102 eingespeist.
[0011] Wenn es sich bei dem Brenngas um Wasserstoff handelt, dann erfolgt aufgrund des im
Vergleich zum Erdgas negativen Joule-Thomson-Koeffizienten des Wasserstoffs anstelle
einer Erwärmung des entnommenen Wasserstoffs eine Vorkühlung des entnommenen Wasserstoffs
durch eine Kühleinrichtung 116 der Brenngasentspannungsanordnung 108. Anschließend
wird der vorgekühlte Wasserstoff über das Regelventil 118 bzw. Entspannungsventil
118 entspannt. Der entspannte Wasserstoff wird einer Gasaufbereitung 120 zugeführt
und über den Brenngasanschluss in das Brenngasverteilnetz 102 eingespeist.
[0012] Zum Betreiben eines derartigen Brenngasspeichersystems wird eine erhebliche Menge
an externer Energie benötigt. So ist es erforderlich, die Verdichter und die Luftkühler
der Brenngasverdichtungsanordnung mit elektrischer Energie aus einer externen Energiequelle
zu versorgen. Ebenso ist es erforderlich, die elektrischen Komponenten der beschriebenen
Entspannungsanordnung mit elektrischer Energie aus einer externen Energiequelle. Mit
anderen Worten ist der Energieaufwand bei der Einlagerung und/oder Auslagerung von
Brenngas bei den bekannten Brenngasspeichersystemen hoch.
[0013] Daher liegt der Anmeldung die Aufgabe zugrunde, ein Brenngasspeichersystem bereitzustellen,
bei dem der Bedarf an Energie aus externen Energiequellen zumindest reduziert ist.
[0014] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Anmeldung gelöst durch ein Brenngasspeichersystem
nach Anspruch 1. Das Brenngasspeichersystem umfasst mindestens einen Brenngasanschluss.
Der Brenngasanschluss ist eingerichtet zum Bereitstellen eines Brenngases aus einem
Brenngasverteilnetz. Das Brenngasspeichersystem umfasst mindestens eine Brenngasverdichtungsanordnung.
Die Brenngasverdichtungsanordnung ist eingerichtet zum Verdichten des bereitgestellten
Brenngases. Das Brenngasspeichersystem umfasst mindestens einen Brenngasspeicher.
Der Brenngasspeicher ist eingerichtet zum Speichern des verdichteten Brenngases. Das
Brenngasspeichersystem umfasst mindestens eine Brenngasentspannungsanordnung. Die
Brenngasentspannungsanordnung ist eingerichtet zum Entspannen des aus dem Brenngasspeicher
entnommenen Brenngases. Der Brenngasanschluss ist eingerichtet zum Einspeisen des
entspannten Brenngases in das Brenngasverteilnetz. Die Brenngasentspannungsanordnung
umfasst mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine, insbesondere eingerichtet zum
Entspannen des entnommenen Brenngases, besonders bevorzugt zum Nutzbarmachen der inneren
Energie des Brenngases.
[0015] Indem im Gegensatz zum Stand der Technik anmeldungsgemäß ein Brenngasspeichersystem
mit einer Brenngasentspannungsanordnung bereitgestellt wird, wobei die Brenngasentspannungsanordnung
mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine umfasst, insbesondere eingerichtet zum
Entspannen des entnommenen Brenngases, wird der Bedarf an Energie aus externen Energiequellen
zumindest reduziert. So kann die Entspannungsarbeitsmaschine vorzugsweise in Form
einer Turbinenvorrichtung eine Wärmeeinrichtung oder eine Kühleinrichtung sowie das
Regelventil ersetzen, so dass der externe Energiebedarf reduziert wird. Zudem bietet
insbesondere die Verwendung einer Turbinenvorrichtung die Möglichkeit, Energie durch
den Entspannungsvorgang bzw. während des Entspannungsvorgangs zurückzugewinnen. Insbesondere
kann durch die Entspannungsarbeitsmaschine die innere Energie des Brenngases in nutzbare
Energie gewandelt werden.
[0016] Das Brenngasspeichersystem dient der Speicherung von einem Brenngas, insbesondere
zum Zwischenspeichern des Brenngases.
[0017] Unter einem Brenngas ist insbesondere ein brennbares Nutzgas zu verstehen, welches
zur Bereitstellung von beispielsweise Wärmeenergie und/oder elektrische Energie in
einem elektrochemischen Wandler (z.B. eine Verbrennungseinrichtung, eine Brennstoffzelle
etc.) eines Brenngasverbrauchers verbrannt bzw. oxidiert wird. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems kann das Brenngas ausgewählt
sein aus der Gruppe, umfassend: Erdgas, Biogas und Wasserstoff. Mit anderen Worten,
das Brenngasspeichersystem ist insbesondere eingerichtet zum Einlagern und Auslagern
von Erdgas oder Wasserstoff.
[0018] Ein Brenngas wird insbesondere über ein (externes und insbesondere öffentliches)
Brenngasverteilnetz von einer Brenngasquelle zu einem Brenngasverbraucher (z.B. Gaskraftwerk,
Gasheizung eines Gebäudes etc.) transportiert. Ein Brenngasverteilnetz bzw. Brenngastransportnetz
umfasst in der Regel eine Mehrzahl von Transportnetzrohren bzw. Transportnetzleitungen,
durch die das Brenngas transportiert wird.
[0019] Ein Brenngasspeichersystem ist über mindestens einen Brenngasanschluss an ein solches
externes Brenngasverteilnetz angeschlossen. Wenn zum Beispiel durch die mindestens
eine Brenngasquelle mehr Brenngas in das externe Brenngasverteilnetz eingespeist wird,
als von dem mindestens einen Brenngasverbraucher (augenblicklich) benötigt wird, dann
kann insbesondere Brenngas aus dem externen Brenngasverteilnetz entnommen werden und
in einem Brenngasspeicher des Brenngasspeichersystem gespeichert werden.
[0020] Wenn das Brenngas beispielsweise Erdgas ist, kann insbesondere das Brenngasspeichersystem
im Wesentlichen saisonal betrieben werden. Dies meint insbesondere, dass während der
warmen Monate Brenngas eingelagert wird und während der kalten Monate Brenngas ausgelagert
wird.
[0021] Bei dem besonders bevorzugten Brenngas Wasserstoff kann ein multizyklischer Betrieb
des Brenngasspeichersystems vorgesehen sein. Der Betrieb des Brenngasspeichersystems
kann insbesondere der Verfügbarkeit von elektrischer Energie aus sogenannten erneuerbaren
Energiequellen (z.B. Sonne, Wind etc.) folgen. Die Brennstoffquelle kann bei Wasserstoff
insbesondere eine elektrisch betriebene Elektrolyseanlage sein. Die Elektrolyseanlage
kann insbesondere dann mit elektrischer Energie betrieben werden, um Wasserstoff zu
produzieren, wenn elektrische Energie aus den erneuerbaren Energiequellen verfügbar
ist, also z.B. durch Windkraftparks und/oder Photovoltaikparks aufgrund der entsprechenden
meteorologischen Bedingungen (z.B. hohe Windgeschwindigkeit und/oder hohe Solarstrahlung)
mehr elektrische Energie erzeugt wird, als von elektrischen Verbraucher eines externen
(öffentlichen) Stromverteilnetzes benötigt wird. Der erzeugte Wasserstoff kann zumindest
teilweise aus dem externen Brenngasverteilnetz in Form eines Wasserstoffverteilnetzes
entnommen und in dem Brenngasspeichersystem (zwischen-) gespeichert werden.
[0022] Wenn elektrische Energie aus den erneuerbaren Energiequellen nicht oder kaum verfügbar
ist, also wenn z.B. durch Windkraftparks und/oder Photovoltaikparks aufgrund der entsprechenden
meteorologischen Bedingungen (z.B. niedrige Windgeschwindigkeit und/oder niedrige
Solarstrahlung) weniger elektrische Energie erzeugt wird, als von elektrischen Verbrauchern
des Stromverteilnetzes benötigt wird, kann gespeicherter Wasserstoff aus dem Brenngasspeichersystem
entnommen werden, in das Wasserstoffverteilnetz eingespeist werden und einem Wasserstoffkraftwerk
bereitgestellt werden, um insbesondere durch Verbrennen des bereitgestellten Wasserstoffs
elektrische Energie zu erzeugen.
[0023] Der Brenngasanschluss (z.B. umfassend eine ansteuerbare Ventilanordnung) ist mit
einer Brenngasverdichtungsanordnung fluidtechnisch gekoppelt bzw. verbunden. Insbesondere
kann das Brenngasspeichersystem ein internes Kältemittelverteilnetz (z.B. gebildet
durch eine Mehrzahl an Transportrohren) umfassen. Es versteht sich, dass zwischen
dem Brenngasanschluss und der Brenngasverdichtungsanordnung weitere Module z.B. zur
Brenngasreinigung und/oder -aufbereitung angeordnet sein können.
[0024] Die Brenngasverdichtungsanordnung ist eingerichtet zum Verdichten des bereitgestellten
Brenngases. Die Brenngasverdichtungsanordnung kann mindestens einen Verdichter bzw.
Kompressor umfassen. Ein Verdichter ist eingerichtet zum Zuführen von mechanischer
Arbeit zu dem (eingeschlossenen) Brenngas, so dass sich insbesondere der Druck und
die Dichte des Brenngases erhöht.
[0025] Vorzugsweise kann eine Brenngasverdichtungsanordnung eine Mehrzahl von Verdichtungsstufen
jeweils mit einem Verdichter umfassen, um eine bestimmte (vorgebbare) Verdichtung
des bereitgestellten Brenngases zu bewirken.
[0026] Die Brenngasverdichtungsanordnung ist mit dem Brennstoffspeicher fluidtechnisch gekoppelt
bzw. verbunden. Insbesondere kann der Brenngasspeicher einen Speicheranschluss umfassen.
Die Brenngasverdichtungsanordnung ist insbesondere mit dem Speicheranschluss verbunden.
[0027] Der Speicheranschluss (z.B. umfassend eine ansteuerbare Ventilanordnung) kann eingerichtet
sein zum Einspeisen des verdichteten und zu speichernden Brenngases in den Brenngasspeicher
und/oder zum Entnehmen des gespeicherten Brenngases aus dem Brenngasspeicher.
[0028] Darüber hinaus umfasst das Brenngasspeichersystem mindestens eine Brenngasentspannungsanordnung,
die insbesondere mit dem Speicheranschluss fluidtechnisch verbunden ist. Die Brenngasentspannungsanordnung
weist anmeldungsgemäß mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine auf, die eingerichtet
ist zum Entspannen des aus dem Brenngasspeicher entnommenen Brenngases. Entspannen
meint insbesondere, dass der Druck und die Dichte des Brenngases reduziert werden.
[0029] Die Entspannungsarbeitsmaschine kann vorzugsweise eine Turbinenvorrichtung sein.
Bei anderen Varianten der Anmeldung kann die Entspannungsarbeitsmaschine auch eine
Drehkolbenvorrichtung oder dergleichen sein.
[0030] Eine anmeldungsgemäße Turbinenvorrichtung kann ein Turbinengehäuse umfassen. Das
Turbinengehäuse kann aus Metall hergestellt sein, insbesondere Stahl. Das Turbinengehäuse
kann einen Eingang aufweisen, an dem ein Rohr bzw. eine Leitung des internen Kältemittelverteilnetzes
anschließbar ist. Das Rohr kann zu dem Speicheranschluss führen.
[0031] Das Turbinengehäuse kann, insbesondere an der zu dem Eingang gegenüberliegenden Seite
des Turbinengehäuses, einen Ausgang aufweisen, an dem ein weiteres Rohr bzw. eine
zweite Leitung des internen Kältemittelverteilnetzes anschließbar ist. Die Rohre können
insbesondere an dem Eingang bzw. dem Ausgang anflanschbar sein.
[0032] Die Turbinenvorrichtung umfasst insbesondere mindestens eine auf einer Turbinenwelle
angeordnete (bzw. gelagerte) Laufeinrichtung. Die Turbinenwelle ist insbesondere innerhalb
des Turbinengehäuses angeordnet. Die Turbinenwelle kann also mit der Laufeinrichtung
(mechanisch, insbesondere drehmomentschlüssig) gekoppelt sein. Die Laufeinrichtung
umfasst insbesondere ein Laufrad mit einer Mehrzahl an Laufradschaufeln.
[0033] Das von dem Eingang zu dem Ausgang der Turbinenvorrichtung strömende Brenngas bewirkt
insbesondere eine mechanische Bewegung der Laufeinrichtung. Dies führt zu einer Entspannung
des Brenngases bzw. des Brenngasdrucks. Darüber hinaus wird die mechanische Bewegung
der Laufeinrichtung auf die Turbinenwelle übertragen, insbesondere in eine Rotationsbewegung
der Turbinenwelle. Die Rotationsbewegung kann noch weiter genutzt werden, wie noch
beschrieben wird.
[0034] Das entspannte Brenngas wird, ggf. nach einer weiteren Brenngasaufbereitung, über
den Brenngasanschluss (wieder) in das externe Brenngasverteilnetz eingespeist.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann der mindestens eine Brenngasspeicher eine Kaverne sein, insbesondere ein Salzkaverne.
Der Vorteil einer Salzkaverne ist insbesondere, dass eine zusätzliche Auskleidung
aufgrund der petrophysikalischen Eigenschaften von Salz entfallen kann.
[0036] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann die Entspannungsarbeitsmaschine eine Turbinenvorrichtung sein und mindestens
einen Generator umfassen. Der Generator kann eingerichtet sein zum Generieren von
elektrischer Energie.
[0037] Vorzugsweise ist die Turbinenwelle mit dem mindestens einen Generator (mechanisch)
gekoppelt. Der Generator ist also insbesondere auf der Turbinenwelle angeordnet bzw.
gelagert. Bei anderen Varianten kann eine mittelbare Kopplung vorgesehen sein, beispielsweise
ein Getriebe zwischengeschaltet sein.
[0038] Der Generator kann insbesondere die Rotationsbewegung der Welle bzw. die Rotationsenergie
in elektrische Energie umwandeln. Mit anderen Worten, der mindestens eine vorzugsweise
mit der Turbinenwelle gekoppelte Generator ist insbesondere eingerichtet zum Wandeln
der beim Entspannungsvorgang auftretenden mechanischen Energie in elektrische Energie.
[0039] Der Generator kann beispielsweise eine Asynchron-Maschine sein. Der mindestens eine
Generator kann in dem Turbinengehäuse insbesondere "schwebend" angeordnet sein. Der
Generator bzw. das Generatorgehäuse kann von dem Brenngas zumindest teilweise umströmt
werden.
[0040] Der mindestens eine Generator kann in Strömungsrichtung vor der Laufeinrichtung angeordnet
sein. Alternativ kann der mindestens eine Generator in Strömungsrichtung gesehen hinter
der Laufeinrichtung oder zusätzlich zu dem Generator in Strömungsrichtung gesehen
vor der Laufeinrichtung ein weiterer Generator hinter derselben angeordnet sein. Die
Anordnung des mindestens einen Generators kann insbesondere von dem zu entspannenden
Brenngas abhängen.
[0041] Insbesondere bei Wasserstoff ist es von Vorteil, den Generator in Strömungsrichtung
vor der Laufeinrichtung anzuordnen. Durch eine entsprechende Anordnung kann bei Wasserstoff
eine optimierte Kühlung des Generators erreicht werden.
[0042] Bei Erdgas oder Biogas kann es von Vorteil sein, den Generator in Strömungsrichtung
hinter der Laufeinrichtung anzuordnen. Grund hierfür ist, dass durch die Gasentspannung
die Gastemperatur sinkt und daher das Gas in Strömungsrichtung hinter der Laufeinrichtung
eine niedrigere Temperatur als vor der Laufeinrichtung besitzt. Die Kühlung kann verbessert
werden. Der Vorteil von zwei Generatoren kann insbesondere sein, dass diese bei gleicher
Gesamtleistung eine kleinere Störkontur aufweisen können.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann das Brenngasspeichersystem ein internes Stromnetz umfassen. Das interne Stromnetz
kann aus mindestens einer elektrisch leitfähigen Leitung gebildet sein, insbesondere
einer Mehrzahl von Leitungen. Es versteht sich, dass weitere Komponenten, wie Sicherungen,
Schalter etc. vorgesehen sein können.
[0044] Das interne Stromnetz kann insbesondere eingerichtet sein zum Versorgen mindestens
eines elektrischen Verbrauchers des Brenngasspeichersystems zumindest teilweise mit
der durch den Generator generierten elektrischen Energie. Hierdurch kann die elektrische
Energie aus einer externen Stromquelle (insbesondere ein externes Stromverteilnetz),
die zum Betrieb des Brenngasspeichersystems benötigt wird, noch weiter reduziert werden.
Insbesondere kann der mindestens eine elektrische Verbraucher der mindestens eine
Verdichter der Brenngasverdichtungsanordnung sein. Vorzugsweise kann jeder elektrische
Verbraucher des Brenngasspeichersystems an dem internen Stromnetz angeschlossen sein.
[0045] Bei Varianten der Anmeldung kann vorgesehen sein, dass die von dem mindestens einen
Generator der Turbinenvorrichtung erzeugte elektrische Energie (über einen elektrischen
Netzanschluss) in das (externe) Stromverteilnetz eingespeist werden kann, wenn mehr
elektrische Energie von dem Generator erzeugt wird, als in dem Brenngasspeichersystem
benötigt wird, und/oder wenn in dem (externen) Stromverteilnetz eine hohe Energienachfrage
besteht (bzw. in Spitzenlastzeiten),.
[0046] Insbesondere ist erkannt worden, dass bei Wasserstoff eine Auslagerung des Wasserstoffs
häufig in Spitzenlastzeiten erfolgt, also dann, wenn (augenblicklich) weniger elektrische
Energie in das externe Stromverteilnetz eingespeist wird, als aus diesem entnommen
wird. Zum einen kann der entnommene Wasserstoff zur Erzeugung von elektrischer Energie
durch ein Wasserstoffkraftwerk verbrannt werden. Zusätzlich kann, insbesondere zur
noch weiteren Stabilisierung des Stromverteilnetzes, die durch den mindestens einen
Generator der Turbinenvorrichtung erzeugte elektrische Energie in das Stromverteilnetz
eingespeist werden.
[0047] Darüber hinaus kann, gemäß einer weiteren Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems,
das Brenngasspeichersystem mindestens eine mit dem internen Stromnetz verbundene wiederaufladbare
Batterie umfassen. Insbesondere wenn der elektrische Energiebedarf des Brenngasspeichersystems
während der Entspannung des Brenngas bzw. während der Auslagerung geringer ist als
die durch den mindestens einen Generator erzeugte elektrische Energie, kann überschüssige
elektrische Energie (zumindest teilweise) in der Batterie (zwischen-) gespeichert
werden. Während der Einlagerung bzw. Verdichtung des Brenngases kann dann vorzugsweise
der mindestens eine elektrische Verbraucher der Brenngasverdichtungsanordnung mit
der in der Batterie gespeicherten elektrischen Energie (zumindest teilweise) versorgt
werden.
[0048] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann die Entspannungsarbeitsmaschine, insbesondere die Turbinenvorrichtung, mindestens
einen ersten Wärmetauscher umfassen. Der mindestens eine erste Wärmetauscher kann
eingerichtet sein zum Abkühlen eines fluiden Kältemittels. Bei Varianten der Anmeldung
können beispielsweise auch zwei erste Wärmetauscher in der Entspannungsarbeitsmaschine
vorgesehen sein. Ein erster Wärmetauscher ist insbesondere eingerichtet zum (teilweisen)
Übertragen der thermischen Energie des Brenngases auf das fluide Kältemittel.
[0049] Vorzugsweise kann das fluide Kältemittel ausgewählt sein aus der Gruppe, umfassend
R124a, COz und NH
3. Es versteht sich, dass bei anderen Varianten der Anmeldung auch ein anderes Kältemittel
verwendet werden kann. Insbesondere können als Kältemittel teilhalogenierte Kohlenwasserstoffe
verwendet werden.
[0050] Bevorzugt kann der mindestens eine erste Wärmetauscher in dem Turbinengehäuse integriert
sein, insbesondere in Strömungsrichtung gesehen hinter der Laufeinrichtung angeordnet
sein.
[0051] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Generator insbesondere auf der Turbinenwelle
in Strömungsrichtung vor der Laufeinrichtung angeordnet bzw. gelagert sein und der
erste Wärmetauscher kann insbesondere auf der Turbinenwelle in Strömungsrichtung hinter
der Laufeinrichtung angeordnet bzw. gelagert sein. Bei Varianten der Anmeldung kann
der mindestens eine erste Wärmetauscher auch im Bereich des Ausgangs des Turbinengehäuses
oder hinter dem Ausgang des Turbinengehäuses angeordnet sein.
[0052] Insbesondere ist erkannt worden, dass sich das Brenngas durch die Entspannung mittels
der Turbinenvorrichtung abkühlt. Das abgekühlte Brenngas kann insbesondere verwendet
werden zum Abkühlen und Kondensieren des fluiden Kältemittels.
[0053] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann die Brenngasverdichtungsanordnung mindestens einen zweiten Wärmetauscher umfassen.
Der zweite Wärmetauscher kann eingerichtet sein zum Kühlen des Brenngases. Insbesondere
ist der zweite Wärmetauscher eingerichtet zum Kühlen des in und/oder durch die Brenngasverdichtungsanordnung
strömenden Brenngases.
[0054] Das Brenngasspeichersystem kann vorzugsweise mindestens ein internes Kältemittelverteilnetz
umfassen. Das Kältemittelverteilnetz kann mindestens ein Rohr bzw. eine Leitung umfassen,
insbesondere eine Mehrzahl von Rohren bzw. Leitungen. Das interne Kältemittelverteilnetz
kann eingerichtet sein zum Versorgen des mindestens einen zweiten Wärmetauschers zumindest
teilweise mit der durch den ersten Wärmetauscher abgekühlten fluiden Kältemittels.
Insbesondere kann zumindest der zweite Wärmetauscher mit dem ersten Wärmetauscher
(unmittelbar oder mittelbar) über das interne Kältemittelverteilnetz verbunden sein.
[0055] Insbesondere kann das durch den ersten Wärmetauscher abgekühlte Kältemittel durch
das interne Kältemittelverteilnetz über z.B. einen Hinkanal zu dem zweiten Wärmetauscher
transportiert werden, derart, dass bereitgestelltes Brenngas und/oder verdichtetes
Brenngas abgekühlt wird. Das durch den zweiten Wärmetauscher erwärmte Kältemittel
kann durch das interne Kältemittelverteilnetz über z.B. einen Rückkanal zu dem ersten
Wärmetauscher transportiert werden, derart, dass das erwärmte Kältemittel durch das
abgekühlte Brenngas (erneut) abgekühlt wird. Mit anderen Worte, das Brenngasspeichersystem
kann vorzugsweise einen Kältekreislauf umfassen, der zumindest durch einen ersten
Wärmetauscher, einen zweiten Wärmetauscher und dem internen Kältemittelverteilnetz
gebildet werden kann.
[0056] Der Bedarf an Energie aus externen Energiequellen kann noch weiter reduziert werden.
Auf Luftkühler kann in der Brenngasverdichtungsanordnung verzichtet werden oder es
kann zumindest die Anzahl an Luftkühlern und/oder die Leistung der Luftkühler reduziert
werden.
[0057] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann der mindestens eine zweite Wärmetauscher in der Brenngasverdichtungsanordnung
angeordnet sein, derart, dass das bereitgestellte Brenngas (in Strömungsrichtung gesehen)
vor dem mindestens einen Verdichter (bzw. der ersten Verdichtungsstufe) der Brenngasverdichtungsanordnung
abgekühlt wird. Mit anderen Worten, in Strömungsrichtung gesehen kann der mindestens
eine zweite Wärmetauscher zwischen dem Brenngasanschluss und der ersten Verdichtungsstufe
der Brenngasverdichtungsanordnung positioniert sein.
[0058] Insbesondere ist anmeldungsgemäß erkannt worden, dass im Gegensatz zum Stand der
Technik, bei dem aufgrund der geringen Leistung eines Luftkühlers vor der ersten Verdichtungsstufe
kein Luftkühler vorgesehen ist, ein zweiter Wärmetauscher vorteilhafterweise bereits
vor der ersten Verdichtungsstufe installiert werden kann, um das bereitgestellte Brenngas
bereits vor der ersten Verdichtung abzukühlen.
[0059] Insbesondere haben Tests gezeigt, dass das bereitgestellte Brenngas durch den zweiten
Wärmetauscher auf eine Temperatur von zumindest kleiner als 0° C, insbesondere kleiner
als -10° C, vorzugsweise auf kleiner als -15° C, besonders bevorzugt auf zumindest
(kleiner) -20° C abgekühlt werden kann. Somit kann erreicht werden, dass das Brenngas
(insbesondere unabhängig von der Außentemperatur) anstelle einer Temperatur zwischen
8° C und 15° C mit einer Temperatur zwischen insbesondere -10° C und -20° C in den
ersten Verdichter geleitet werden kann. Diese Temperaturdifferenz kann sich durch
sämtliche Verdichtungsstufen ziehen. Dies ermöglicht es insbesondere, den mindestens
einen Verdichter bzw. die mindestens eine Verdichtungsanlage, insbesondere sämtliche
Verdichter, im Vergleich zu einer Brenngasverdichtungsanordnung des Stands der Technik
mit geringerer Leistung auszulegen.
[0060] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann mindestens ein weiterer zweiter Wärmetauscher nach dem mindestens einen ersten
Verdichter und insbesondere vor einem weiteren Verdichter der Brenngasverdichtungsanordnung
angeordnet sein. Beispielsweise kann nach jedem Verdichter jeweils mindestens ein
weiterer zweiter Wärmetauscher angeordnet sein. Insbesondere kann jeder zweite Wärmetauscher
mit dem internen Kältemittelverteilnetz verbunden sein. Bei Varianten der Anmeldung
kann/können auch nur einer oder zwei zweite Wärmetauscher und insbesondere zusätzlich
mindestens ein Luftkühler vorgesehen sein.
[0061] Darüber hinaus kann, gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen
Brenngasspeichersystems das Brenngasspeichersystem mindestens einen ersten Kältemittelspeicher
umfassen. Der mindestens eine erste Kältemittelspeicher kann eingerichtet sein zum
Speichern (insbesondere Zwischenspeichern) des durch den ersten Wärmetauscher abgekühlten
fluiden Kältemittels. Der mindestens eine erste Kältemittelspeicher kann an dem internen
Kältemittelverteilnetz, insbesondere an dem Hinkanal, angeschlossen sein.
[0062] Durch das Vorsehen mindestens eines ersten Kältemittelspeichers kann erreicht werden,
dass für den Fall, dass während der Entspannung keine Kühlung des Brenngases durch
den mindestens einen zweiten Wärmetauscher erforderlich ist, das heruntergekühlte
Kältemittel in dem ersten Kältemittelspeicher zwischengespeichert werden kann. Wenn
dann eine Kühlung des Brenngases durch den mindestens einen zweiten Wärmetauscher
erforderlich ist (und insbesondere keine Entspannung durchgeführt wird), kann der
zweite Wärmetauscher mit heruntergekühltem Kältemittel aus dem ersten Kältemittelspeicher
versorgt werden.
[0063] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Brenngasspeichersystems
kann das Brenngasspeichersystem mindestens einen zweiten Kältemittelspeicher umfassen.
Der zweite Kältemittelspeicher kann eingerichtet sein zum Speichern des durch den
mindestens einen zweiten Wärmetauscher erwärmten fluiden Kältemittels. Der mindestens
eine zweite Kältemittelspeicher kann an dem internen Kältemittelverteilnetz, insbesondere
an dem Rückkanal, angeschlossen sein.
[0064] Durch das Vorsehen mindestens eines zweiten Kältemittelspeichers kann erreicht werden,
dass für den Fall, dass während der Verdichtung keine Kühlung des fluiden Kältemittels
durch den mindestens einen ersten Wärmetauscher möglich ist (da beispielsweise augenblicklich
keine Entspannung erfolgt), das erwärmte Kältemittel in dem zweiten Kältemittelspeicher
zwischengespeichert werden kann. Hierdurch kann beispielweise verhindert werden, dass
das erwärmte Kältemittel das heruntergekühlte und in dem ersten Kältemittelspeicher
gespeicherte Kältemittel erwärmt.
[0065] Wenn dann eine Kühlung durch den mindestens einen ersten Wärmetauscher möglich ist
(und insbesondere eine Entspannung des Brenngases durchgeführt wird), kann der erste
Wärmetauscher mit dem erwärmten Kältemittel aus dem zweiten Kältemittelspeicher versorgt
werden.
[0066] Insbesondere kann der Kältekreislauf den ersten Kältemittelspeicher und/oder den
zweiten Kältemittelspeicher umfassen.
[0067] Vorzugsweise kann das Brenngasspeichersystem mindestens einen Kältemittelverdichter
umfassen. Der Kältemittelverdichter kann eingerichtet sein zum Verdichten des durch
den mindestens einen zweiten Wärmetauscher erwärmten fluiden Kältemittels. Insbesondere
kann der Kältemittelverdichter in dem Rückkanal installiert sein, insbesondere in
Strömungsrichtung gesehen hinter dem optionalen zweiten Kältemittelspeicher.
[0068] Insbesondere für eine optimierte Anströmung der Laufeinrichtung (insbesondere der
Laufradschaufeln) mit dem Brenngas kann in Strömungsrichtung vor der Laufeinrichtung
der Turbinenvorrichtung eine Leiteinrichtung bzw. Lenkeinrichtung angeordnet sein.
Die Leiteinrichtung ist insbesondere auf die Laufeinrichtung abgestimmt. Vorzugsweise
ist die Leiteinrichtung eingerichtet, das Brenngas auf die Laufeinrichtung mit einer
bestimmten Richtung zu leiten.
[0069] Ferner kann das Brenngasspeichersystem vorzugsweise eine Steuervorrichtung umfassen,
eingerichtet zum Steuern des Brenngasspeichersystems. Insbesondere kann die Steuervorrichtung
eingerichtet sein zum Steuern des Einlagerungsvorgangs, also insbesondere durch entsprechendes
Ansteuern des Brenngasanschlusses (z.B. der Ventilanordnung), der Brenngasverdichtungsanordnung
(z.B. des mindestens einen Verdichters) und/oder des Speicheranschlusses (z.B. der
Ventilanordnung). Darüber hinaus kann die Steuervorrichtung eingerichtet sein zum
Steuern des Auslagerungsvorgangs, also insbesondere durch entsprechendes Ansteuern
des Brenngasanschlusses (z.B. der Ventilanordnung), der Brenngasentspannungsanordnung
und/oder des Speicheranschlusses (z.B. der Ventilanordnung).
[0070] Besonders bevorzugt kann die Steuervorrichtung den zuvor beschriebenen Kältekreislauf
steuern (wie zuvor beschrieben wurde), insbesondere durch Ansteuern des ersten und/oder
zweiten Wärmeaustauschers (z.B. der entsprechenden Ventile), des ersten und/oder zweiten
Kältemittelspeichers (z.B. der entsprechenden Ventile) und/oder des Kältemittelverdichters.
Das Steuern des Kältekreislaufs kann von Temperaturdaten z.B. des ersten und/oder
zweiten Kältemittelspeichers abhängen, die beispielsweise durch Temperatursensoren
der Steuervorrichtung bereitgestellt werden können.
[0071] Darüber hinaus kann die Steuervorrichtung zum Steuern der Verteilung der durch den
Generator generierten elektrischen Energie eingerichtet sein. Das Steuern kann von
dem Netzzustand (insbesondere von der Netzfrequenz) des externen Stromverteilnetzes
abhängen, an den das Brenngasspeichersystem angeschlossen ist, und/oder an dem internen
Strombedarf des Brenngasspeichersystems, wie zuvor beschrieben wurde.
[0072] Insbesondere kann die Steuervorrichtung ein Kommunikationsmodul umfassen, eingerichtet
zum Empfangen einer Instruktionsnachricht zum Einlagern und/oder Auslagern von Brenngas.
Daraufhin kann die Steuervorrichtung das Brenngasspeichersystem entsprechend steuern.
[0073] Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Verfahren zum Betreiben eines Brenngasspeichersystems,
insbesondere eines zuvor beschriebenen Brenngasspeichersystems. Das Verfahren umfasst:
- Bereitstellen, durch mindestens einen Brenngasanschluss, eines Brenngases aus einem
Brenngasverteilnetz,
- Verdichten, durch mindestens eine Brenngasverdichtungsanordnung, des bereitgestellten
Brenngases,
- Speichern, durch mindestens einen Brenngasspeicher, des verdichteten Brenngases,
- Entspannen, durch mindestens eine Turbinenvorrichtung mindestens einer Brenngasentspannungsanordnung,
des aus dem Brenngasspeicher entnommenen Brenngases, und
- Einspeisen, durch den Brenngasanschluss, des entspannten Brenngases in das Brenngasverteilnetz.
[0074] Es sei angemerkt, dass ein Modul, eine Vorrichtung (z.B. die Steuervorrichtung),
etc. vorliegend zumindest teilweise durch Softwareelemente (insbesondere in Form von
durch einen Prozessor ausführbarem Computercode) und/oder zumindest teilweise durch
Hardwareelemente (Prozessor, Speichermittel, Aktor etc.) gebildet sein können. Ferner
sei angemerkt, dass Ausdrücke, wie "erster", "zweiter" etc. keine Reihenfolge angeben,
sondern lediglich der Unterscheidung zweier Elemente dienen.
[0075] Die Merkmale der Brenngasspeichersysteme und Verfahren sind frei miteinander kombinierbar.
Insbesondere können Merkmale der Beschreibung und/oder der abhängigen Ansprüche, auch
unter vollständiger oder teilweiser Umgehung von Merkmalen der unabhängigen Ansprüche,
in Alleinstellung oder frei miteinander kombiniert eigenständig erfinderisch sein.
[0076] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das anmeldungsgemäße Brenngasspeichersystem
und das anmeldungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzuentwickeln. Hierzu sei
einerseits verwiesen auf die den unabhängigen Patentansprüchen nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der
Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines beispielhaften Brenngasspeichersystems des Stands
der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Brenngasspeichersystems
gemäß der vorliegenden Anmeldung,
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Brenngasspeichersystems
gemäß der vorliegenden Anmeldung,
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Turbinenvorrichtung gemäß
der vorliegenden Anmeldung für ein Brenngasspeichersystem gemäß der vorliegenden Anmeldung,
und
- Fig. 5
- ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Anmeldung.
[0077] Ähnliche Bezugszeichen werden nachfolgend für ähnliche Elemente verwendet.
[0078] Die Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Brenngasspeichersystems
200 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Das Brenngasspeichersystem 200 dient zum Zwischenspeichern
eines Brenngases, vorzugsweise Erdgas oder Wasserstoff.
[0079] Das Brenngasspeichersystem 200 umfasst mindestens einen Brenngasanschluss 222 (z.B.
mit einer (nicht gezeigten) ansteuerbaren Ventilanordnung), eingerichtet zum Bereitstellen
eines Brenngases aus einem (externen) Brenngasverteilnetz 202. Mit anderen Worten,
durch den Brenngasanschluss 222 kann Brenngas aus dem (externen) Brenngasverteilnetz
202 entnommen werden und in das interne Brenngasverteilnetz 226 des Brenngasspeichersystems
200 eingespeist werden. Die Strömungsrichtung des Brenngases ist in den Figuren insbesondere
durch die Pfeile angedeutet.
[0080] Ferner umfasst das Brenngasspeichersystem 200 mindestens eine Brenngasverdichtungsanordnung
204, insbesondere mit mindestens einem Verdichter 210 bzw. einer Verdichtungsanlage,
eingerichtet zum Verdichten des bereitgestellten Brenngases.
[0081] Das Brenngasspeichersystem 200 umfasst mindestens einen Brenngasspeicher 206. Vorzugsweise
kann der Brenngasspeicher 206 eine Salzkaverne 206 sein. Über einen Speicheranschluss
224 (z.B. mit einer ansteuerbaren Ventilanordnung) des Brenngasspeichers 206 kann
das verdichtete Brenngas in den Brenngasspeicher 206 eingespeist werden. Mit anderen
Worten, der Brenngasspeicher 206 ist eingerichtet zum Speichern des verdichteten Brenngases.
[0082] Wie ferner aus der Figur 2 zu erkennen ist, umfasst das Brenngasspeichersystem 200
mindestens eine Brenngasentspannungsanordnung 208, eingerichtet zum Entspannen des
aus dem Brenngasspeicher 206 entnommenen Brenngases. Insbesondere kann das Brenngas
über den Speicheranschluss 224 aus dem Brenngasspeicher 206 entnommen werden.
[0083] Im Unterschied zum Stand der Technik (vgl. Figur 1) umfasst das anmeldungsgemäße
Brenngasspeichersystem 200 mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine 230. In der
gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist die Entspannungsarbeitsmaschine 230 eine
Turbinenvorrichtung 230, eingerichtet zum Entspannen des aus dem Brenngasspeicher
206 entnommen und insbesondere noch immer verdichteten Brenngases. Bei anderen Varianten
der Anmeldung kann die Entspannungsarbeitsmaschine eine Drehkolbenvorrichtung, Hubkolbenvorrichtung
oder dergleichen sein.
[0084] Das von dem Eingang zu dem Ausgang der Turbinenvorrichtung 230 strömende Brenngas
bewirkt insbesondere eine mechanische Bewegung einer Laufeinrichtung der Turbinenvorrichtung
230. Dies führt zu einer Entspannung des Brenngases bzw. des Brenngasdrucks.
[0085] Der Brenngasanschluss 222 ist ferner eingerichtet zum Einspeisen des entspannten
Brenngases in das Brenngasverteilnetz 202.
[0086] Die Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
eines Brenngasspeichersystems 300 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zur Vermeidung
von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem
vorherigen Ausführungsbeispiel nach Figur 2 beschrieben und ansonsten auf die Ausführungen
zu diesem Ausführungsbeispiel verwiesen.
[0087] In dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Turbinenvorrichtung
330 einen Generator 334 und einen ersten Wärmetauscher 336. Es versteht sich, dass
bei Varianten der Anmeldung nur ein Generator (mit einem entsprechenden internen Stromnetz)
und kein Wärmetauscher oder nur ein erster Wärmetauscher (mit einem entsprechenden
Kältemittelverteilnetz) und kein Generator vorgesehen sein können.
[0088] Der Generator 334 ist eingerichtet zum Generieren von elektrischer Energie. Die generierte
elektrische Energie kann in ein internes Stromnetz 340 (gebildet durch eine Mehrzahl
von elektrisch leitfähigen Leitungen) und/oder in ein externes (öffentliches) Stromverteilnetz
350 eingespeist werden. Die Verteilung der elektrischen Energie auf das interne Stromnetz
340 und/oder das externe Stromverteilnetz 350 kann insbesondere durch eine Steuervorrichtung
348 des Brenngasspeichersystems 300 durchgeführt werden. Dies kann insbesondere von
dem internen Strombedarf und/oder von dem Netzzustand des externen Stromverteilnetzes
350 abhängen.
[0089] Insbesondere kann mindestens ein elektrischer Verbraucher 310, 348 (beispielhaft
sind als elektrische Verbraucher Verdichter 310 und Steuervorrichtung 348 dargestellt)
des Brenngasspeichersystems 300 mit der durch den Generator 334 generierten elektrischen
Energie versorgt werden. Optional kann das Brenngasspeichersystem 300 mindestens eine
(nicht gezeigte) wiederaufladbare Batterie umfassen.
[0090] Wie ferner der Figur 3 zu entnehmen ist, umfasst das Brenngasspeichersystem 300 vorliegend
einen Kältekreislauf 352. Der Kältekreislauf 352 umfasst den mindestens einen ersten
Wärmetauscher 336. Der erste Wärmetauscher 336 ist insbesondere eingerichtet zum Abkühlen
bzw. Kühlen eines fluiden Kältemittels (insbesondere teilfluorierte Kohlenwasserstoffe)
des Kältekreislaufs 352.
[0091] Das abgekühlte Kältemittel kann über das interne Kältemittelverteilnetz 342 des Kältekreislaufs
352 zu mindestens einen zweiten Wärmetauscher 338.1, 338.2 geleitet werden. Insbesondere
umfasst die Brenngasverdichtungsanordnung 304 den mindestens einen zweiten Wärmetauscher
338.1, 338.2. Ein zweiter Wärmetauscher 338.1, 338.2 ist insbesondere eingerichtet
zum Kühlen des Brenngases, das durch die Brenngasverdichtungsanordnung 304 strömt.
[0092] Wie in der Figur 3 gezeigt ist, kann der mindestens eine zweite Wärmetauscher 338.1
insbesondere in Strömungsrichtung vor dem ersten Verdichter 310 bzw. der ersten Verdichtungsstufe
310 angeordnet sein. Dieser zweite Wärmetauscher 338.1 ist insbesondere eingerichtet
zum Abkühlen des durch den Brenngasanschluss 322 bereitgestellten Brenngases auf zumindest
kleiner als -10° C, vorzugsweise auf kleiner als -15° C, besonders bevorzugt auf zumindest
-20° C.
[0093] Beispielhaft kann der Kältekreislauf 352 mindestens einen weiteren zweiten Wärmetauscher
338.2 umfassen, beispielsweise angeordnet zwischen zwei Verdichtern 310. Bei weiteren
Varianten der Anmeldung kann mindestens ein weiterer zweiter Wärmetauscher vorgesehen
und/oder mindestens ein Luftkühler (der insbesondere an das interne Stromnetz angeschlossen
sein kann). Es versteht sich, dass die Brenngasverdichtungsanordnung 304 bei anderen
Varianten der Anmeldung drei oder mehr Verdichter bzw. Verdichtungsstufen umfassen
kann.
[0094] Optional kann der Kältekreislauf 352 mindestens einen ersten Kältemittelspeicher
344 umfassen. Insbesondere dann, wenn augenblicklich kein Abkühlen des Brenngases
durch den zweiten Wärmetauscher 338.1, 338.2 erforderlich ist (beispielsweise weil
augenblicklich kein Brenngas verdichtet wird), kann das abgekühlte Kältemittel in
dem ersten Kältemittelspeicher 344 zwischengespeichert werden. Wenn dann ein Abkühlen
des Brenngases durch einen zweiten Wärmetauscher 338.1, 338.2 erforderlich ist (beispielsweise
weil augenblicklich ein Brenngas verdichtet wird), kann das Kältemittel insbesondere
durch den ersten Kältemittelspeicher 344 dem zweiten Wärmetauscher 338.1, 338.2 bereitgestellt
werden (insbesondere wenn augenblicklich kein Entspannen des Brenngases erfolgt).
[0095] Darüber hinaus kann der Kältekreislauf 352 mindestens einen zweiten Kältemittelspeicher
346 umfassen. Insbesondere dann, wenn augenblicklich kein Abkühlen des fluiden Kältemittels
durch einen ersten Wärmetauscher 336 erfolgen kann (beispielsweise weil augenblicklich
kein Brenngas entspannt wird), kann das erwärmte Kältemittel in dem zweiten Kältemittelspeicher
346 zwischengespeichert werden. Wenn dann ein Abkühlen des fluiden Kältemittels durch
einen ersten Wärmetauscher 336 erfolgen kann (beispielsweise weil augenblicklich ein
Brenngas entspannt wird), kann das Kältemittel insbesondere durch den zweiten Kältemittelspeicher
346 dem ersten Wärmetauscher 336 bereitgestellt werden (insbesondere wenn augenblicklich
kein Entspannen des Brenngases erfolgt).
[0096] Bei Varianten der Anmeldung kann der Kältekreislauf 352 weitere Komponenten umfassen,
wie beispielsweise mindestens einen (nicht gezeigten) Kältemittelverdichter, beispielweise
zwischen dem zweitem Kältemittelspeicher und dem ersten Wärmetauscher.
[0097] Die Steuerung des Kältekreislaufs 352, insbesondere der Komponenten 336, 344, 338.1,
338.2, 346 (bzw. der verschiedenen nicht gezeigten Ventile) des Kältekreislaufs 352,
kann durch die Steuervorrichtung 348 erfolgen. Hierbei können in dem Kältekreislauf
nicht gezeigte Sensoren (z.B. Temperatursensoren zum Erfassen der Temperatur in den
Kältemittelspeichern 344, 346, Füllstandsensoren zum Erfassen des Füllstands in den
Kältemittelspeichern 344, 346 etc.) angeordnet sein, die der Steuervorrichtung 348
die jeweils erfassten Sensordaten bereitstellen können. Die Steuerung des Kältekreislaufs
352 kann von diesen Sensordaten abhängen.
[0098] Zudem kann die Steuervorrichtung 348 eingerichtet sein zum Steuern des Einlagerungsvorgang
und/oder des Auslagerungsvorgangs, beispielweise abhängig von einem empfangenen Steuersignal
bzw. Instruktionsnachricht, beispielsweise enthaltend eine Instruktion zum Einlagern
einer bestimmten Brenngasmenge beispielsweise innerhalb einer bestimmten Zeitdauer
oder zum Auslagern einer bestimmten Brenngasmenge beispielsweise innerhalb einer bestimmten
Zeitdauer.
[0099] Es versteht sich, dass bei Varianten der Anmeldung auch eine Mehrzahl von sequentiell
geschalteten Entspannungsarbeitsmaschinen, insbesondere Turbinenvorrichtungen, in
der Brenngasentspannungsanordnung implementiert sein können, insbesondere um ein bestimmtes
Druckniveau zu erhalten.
[0100] Die Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Turbinenvorrichtung 430 gemäß der vorliegenden Anmeldung für ein Brenngasspeichersystem
gemäß der vorliegenden Anmeldung, beispielsweise wie es in der Figur 2 oder Figur
3 dargestellt ist.
[0101] Die Turbinenvorrichtung 430 wird insbesondere verwendet zur Durchführung einer Brenngasdruckentspannung
von einem ersten Brenngasdruckniveau (vor der Turbinenvorrichtung 430) auf ein zweites,
geringeres Brenngasdruckniveau (nach der Turbinenvorrichtung 430), wobei vorzugsweise
gleichzeitig durch einen Generator 434 der Turbinenvorrichtung 430 mechanische Energie
in elektrische Energie gewandelt wird und insbesondere durch einen ersten Wärmetauscher
436 ein fluides Kältemittel abgekühlt wird.
[0102] Die gezeigte Turbinenvorrichtung 430 umfasst ein Turbinengehäuse 456 (z.B. aus Stahl
oder einem anderen Metall). Das Turbinengehäuse 456 ist insbesondere im Wesentlichen
rohrförmig gebildet. Bei Varianten der Anmeldung kann auch eine andere Form vorgesehen
sein.
[0103] Das Turbinengehäuse 456 weist einen Eingang 468 und einen Ausgang 470 auf. Der Pfeil
472 zeigt in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel die Strömungsrichtung des Brenngases
durch die Turbinenvorrichtung 430. Wie zu erkennen ist, strömt das Brenngas vorliegend
durch das Turbinengehäuse 456 von dem Eingang 468 zu dem Ausgang 470 im Wesentlichen
ohne eine Richtungsänderung.
[0104] Die dargestellte Turbinenvorrichtung 430 umfasst mindestens eine auf einer Turbinenwelle
466 angeordnete Laufeinrichtung 464. Die Laufeinrichtung 464 kann insbesondere ein
Laufrad mit einer Mehrzahl von Laufradschaufeln umfassen.
[0105] Ferner umfasst die Turbinenvorrichtung 430 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
mindestens eine in Strömungsrichtung 472 vor der Laufeinrichtung 464 angeordnete Leiteinrichtung
462. Die Leiteinrichtung 462 kann insbesondere eine Mehrzahl von Düsenkanälen aufweisen,
welche insbesondere dem Brenngas einen Drall entsprechend der Beschaufelung des Laufrads
464 aufprägen können und es vorzugsweise beschleunigen.
[0106] Die gezeigte Turbinenvorrichtung 430 umfasst mindestens einen mit der Turbinenwelle
466 gekoppelten Generator 434, eingerichtet zum Wandeln der mechanischen Energie in
elektrische Energie. Insbesondere wird die Bewegungsenergie des durch die Turbinenvorrichtung
430 strömenden Brenngases durch Laufeinrichtung 464, Turbinenwelle 466 und Generator
434 in elektrische Energie gewandelt. Die erzeugte elektrische Energie kann beispielsweise
in das beschriebene interne Stromnetz oder externe Stromverteilnetz eingespeist werden.
[0107] Wie aus der Figur 4 zu erkennen ist, ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Generator 434 vor der Leiteinrichtung 462 angeordnet. Wie bereits beschrieben
wurde, kann der Generator 434 "schwebend" in dem Turbinengehäuse 456 durch einen Träger
458 gehalten bzw. gelagert sein. Die Leiteinrichtung 462 ist in diesem Ausführungsbeispiel
in den Träger 458 integriert.
[0108] Darüber hinaus ist vorliegend in Strömungsrichtung 472 hinter der Leiteinrichtung
462 der erste Wärmetauscher 436 angeordnet. Insbesondere wird die thermische Energie
des durch die Turbinenvorrichtung 430 strömenden Brenngases durch den ersten Wärmetauscher
436 genutzt. Das fluide Kältemittel kann in einfacher Weise abgekühlt werden. Der
erste Wärmetauscher 436 kann über einen weiteren Träger 458 in dem Turbinengehäuse
456 gehalten bzw. gelagert sein.
[0109] Die Figur 5 zeigt ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß
der vorliegenden Anmeldung. Das Verfahren dient insbesondere zum Betreiben eines Brenngasspeichersystems,
wie es beispielsweise in der Figur 2 oder 3 beschrieben ist. Das Verfahren kann insbesondere
unter Steuerung durch eine Steuervorrichtung des Brenngasspeichersystems ausgeführt
werden.
[0110] In einem ersten Schritt 501 erfolgt ein Bereitstellen, durch mindestens einen Brenngasanschluss,
eines Brenngases aus einem Brenngasverteilnetz, wie zuvor beschrieben wurde.
[0111] In dem nächsten Schritt 502 erfolgt ein Verdichten, durch mindestens eine Brenngasverdichtungsanordnung,
des bereitgestellten Brenngases, wie zuvor beschrieben wurde.
[0112] In Schritt 503 erfolgt ein Speichern, durch mindestens einen Brenngasspeicher, des
verdichteten Brenngases, wie zuvor beschrieben wurde. Die Schritte 501 bis 503 sind
insbesondere Schritte des Einlagerungsvorgangs 507.
[0113] In Schritt 504 kann ein Entnehmen von Brenngas aus dem Brenngasspeicher erfolgen.
[0114] Dann erfolgt in Schritt 505 ein Entspannen, durch mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine,
insbesondere eine Turbinenvorrichtung, mindestens einer Brenngasentspannungsanordnung,
des aus dem Brenngasspeicher entnommenen Brenngases, wie zuvor beschrieben wurde.
[0115] In Schritt 506 erfolgt ein Einspeisen, durch den Brenngasanschluss, des entspannten
Brenngases in das Brenngasverteilnetz, wie zuvor beschrieben wurde. Die Schritte 504
bis 506 sind insbesondere Schritte des Einlagerungsvorgangs 508.
Bezugszeichenliste
[0116]
- 100
- Brenngasspeichersystem des Stands der Technik
- 102
- Brenngasverteilnetz
- 104
- Brenngasverdichtungsanordnung,
- 106
- Brenngasspeicher
- 108
- Brenngasentspannungsanordnung
- 110
- Verdichter
- 112
- Luftkühler
- 114
- Verdichtungsstufe
- 116
- Kühleinrichtung, Wärmeeinrichtung
- 118
- Regelventil bzw. Entspannungsventil
- 120
- Gasaufbereitung
- 122
- Brenngasanschluss
- 124
- Speicheranschluss
- 126
- Brenngasverteilnetz
- 200
- Brenngasspeichersystem
- 202
- Brenngasverteilnetz
- 204
- Brenngasverdichtungsanordnung
- 206
- Brenngasspeicher
- 208
- Brenngasentspannungsanordnung
- 210
- Verdichter
- 222
- Brenngasanschluss
- 224
- Speicheranschluss
- 226
- Brenngasverteilnetz
- 230
- Entspannungsarbeitsmaschine, insbesondere Turbinenvorrichtung
- 300
- Brenngasspeichersystem
- 304
- Brenngasverdichtungsanordnung
- 310
- Verdichter
- 322
- Brenngasanschluss
- 330
- Entspannungsarbeitsmaschine, insbesondere Turbinenvorrichtung
- 334
- Generator
- 336
- erster Wärmetauscher
- 338
- zweiter Wärmetauscher
- 340
- Stromnetz
- 342
- Kältemittelverteilnetz
- 344
- erster Kältemittelspeicher
- 346
- zweiter Kältemittelspeicher
- 348
- Steuervorrichtung
- 350
- Stromverteilnetz
- 352
- Kältekreislauf
- 430
- Entspannungsarbeitsmaschine, insbesondere Turbinenvorrichtung
- 434
- Generator
- 436
- erster Wärmetauscher
- 456
- Turbinengehäuse
- 458
- Träger
- 462
- Leiteinrichtung
- 464
- Laufeinrichtung
- 466
- Turbinenwelle
- 468
- Eingang
- 470
- Ausgang
- 472
- Strömungsrichtung
1. Brenngasspeichersystem (200, 300), umfassend:
- mindestens einen Brenngasanschluss (222, 322), eingerichtet zum Bereitstellen eines
Brenngases aus einem Brenngasverteilnetz (202, 302),
- mindestens eine Brenngasverdichtungsanordnung (204, 304), eingerichtet zum Verdichten
des bereitgestellten Brenngases,
- mindestens einen Brenngasspeicher (206, 306), eingerichtet zum Speichern des verdichteten
Brenngases,
- mindestens eine Brenngasentspannungsanordnung (208, 308), eingerichtet zum Entspannen
des aus dem Brenngasspeicher (206, 306) entnommenen Brenngases,
- wobei der Brenngasanschluss (222, 322) eingerichtet ist zum Einspeisen des entspannten
Brenngases in das Brenngasverteilnetz (202, 302),
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Brenngasentspannungsanordnung (208, 308) mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine
(230, 330, 430) umfasst.
2. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Brenngas ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend: Erdgas, Biogas und Wasserstoff.
3. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Entspannungsarbeitsmaschine (230, 330, 430) eine Turbinenvorrichtung (230, 330,
430) ist und mindestens einen Generator (334, 434) umfasst, eingerichtet zum Generieren
von elektrischer Energie.
4. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Brenngasspeichersystem (200, 300) ein internes Stromnetz (340) umfasst, eingerichtet
zum Versorgen mindestens eines elektrischen Verbrauchers (310, 348) des Brenngasspeichersystems
(200, 300) zumindest teilweise mit der durch den Generator (334, 434) generierten
elektrischen Energie.
5. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Entspannungsarbeitsmaschine (230, 330, 430) mindestens einen ersten Wärmetauscher
(336, 436) umfasst, eingerichtet zum Abkühlen eines fluiden Kältemittels.
6. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Brenngasverdichtungsanordnung (204, 304) mindestens einen zweiten Wärmetauscher
(338.1, 338.2) umfasst, eingerichtet zum Kühlen des Brenngases, und
- das Brenngasspeichersystem (200, 300) mindestens ein internes Kältemittelverteilnetz
(342) umfasst, eingerichtet zum Versorgen des mindestens einen zweiten Wärmetauschers
(338.1, 338.2) zumindest teilweise mit der durch den ersten Wärmetauscher (336) abgekühlten
fluiden Kältemittels.
7. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der mindestens eine zweite Wärmetauscher (338.1, 338.2) in der Brenngasverdichtungsanordnung
(204, 304) angeordnet ist, derart, dass das bereitgestellte Brenngas vor dem mindestens
einen Verdichter (310) der Brenngasverdichtungsanordnung (204, 304) abgekühlt wird.
8. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Brenngasspeichersystem (200, 300) mindestens einen ersten Kältemittelspeicher
(344) umfasst, eingerichtet zum Speichern des durch den ersten Wärmetauscher (336)
abgekühlten fluiden Kältemittels.
9. Brenngasspeichersystem (200, 300) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Brenngasspeichersystem (200, 300) mindestens einen zweiten Kältemittelspeicher
(346) umfasst, eingerichtet zum Speichern des durch den mindestens einen zweiten Wärmetauscher
(338.1, 338.2) erwärmten fluiden Kältemittels.
10. Verfahren zum Betreiben eines Brenngasspeichersystems (200, 300), insbesondere eines
Brenngasspeichersystems (200, 300) nach einem der vorherigen Ansprüche, umfassend:
- Bereitstellen, durch mindestens einen Brenngasanschluss (222, 322), eines Brenngases
aus einem Brenngasverteilnetz (202, 302),
- Verdichten, durch mindestens eine Brenngasverdichtungsanordnung (204, 304), des
bereitgestellten Brenngases,
- Speichern, durch mindestens einen Brenngasspeicher (206, 306), des verdichteten
Brenngases,
- Entspannen, durch mindestens eine Entspannungsarbeitsmaschine (230, 330, 430) mindestens
einer Brenngasentspannungsanordnung (208, 308), des aus dem Brenngasspeicher (206,
306) entnommenen Brenngases, und
- Einspeisen, durch den Brenngasanschluss (222, 322), des entspannten Brenngases in
das Brenngasverteilnetz (202, 302).