TECHNISCHES GEBIET
[0001] Diese Anmeldung betrifft eine Biomasse-Heizanlage mit einer verbesserten elektrostatischen
Filtereinrichtung.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung eine Biomasse-Heizanlage mit einer elektrostatischen
Filtereinrichtung mit einer verbesserten Elektrode, einem verbesserten Isolator, einer
verbesserten Reinigungsmechanik und einer verbesserten Ansteuerung.
STAND DER TECHNIK
[0003] Biomasse-Heizanlagen, insbesondere Biomasse-Kessel, in einem Leistungsbereich von
20 bis 500 kW sind bekannt. Biomasse kann als ein günstiger, heimischer, krisensicherer
und umweltfreundlicher Brennstoff angesehen werden. Als verfeuerbare Biomasse beziehungsweise
als biogene Festbrennstoffe gibt es beispielsweise Hackgut oder Pellets.
[0004] Die Pellets bestehen meistens aus Holzspänen, Sägespänen, Biomasse oder anderen Materialien,
die in kleine Scheiben oder Zylinder mit einem Durchmesser von ca. 3 bis 15 mm und
einer Länge von 5 bis 30 mm verdichtet worden sind. Hackgut (auch als Holzschnitzel,
Holzhackschnitzel oder Hackschnitzel bezeichnet) ist mit schneidenden Werkzeugen zerkleinertes
Holz.
[0005] Biomasse-Heizanlagen für Brennstoffe in Form von Pellets und Hackgut weisen im Wesentlichen
einen Kessel mit einer Brennkammer (der Verbrennungsraum) und mit einer daran anschließenden
Wärmetauschvorrichtung auf. Aufgrund der in vielen Ländern verschärften gesetzlichen
Vorschriften weisen einige Biomasse-Heizanlagen auch einen Feinstaubfilter bzw. eine
elektrostatische Filtereinrichtung (ebenso als "Abscheider" oder "E-Filter" bezeichnet)
auf.
[0007] In Biomasse-Kleinfeuerungen herrschte auf Grund der im Vergleich zu Großfeuerungen
generell niedrigeren Staubemissionen lange kein Bedarf für den Einsatz dieser Technologie,
womit der Einsatz dieser Technologie für Biomasse-Heizanlagen mit kleinerer Leistung
(unter 500 kW) relativ jung ist und einiges an Verbesserungsbedarf besteht. Diese
Anmeldung betrifft im Kern derartige Biomasse-Heizanlagen mit kleinerer Leistung.
[0008] Erst ab Anfang der 2000er Jahre entstand eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit
hinsichtlich der Feinstaubemissionen bei Kleinfeuerungsanlagen. Beispielsweise die
Einführung der 1. BImSchV in Deutschland im Jahr 2010 führte zu einem Umdenken. Die
1. BImSchV schreibt für den Zeitraum nach 31.12.2014 besonders hohe Anforderungen
an die Staubemissionen von Pellet- und Hackgutfeuerungen im Leistungsbereich unter
500 kW vor. So müssen Grenzwerte für Staub von kleiner 20 mg/Nm
3 (bezogen auf trockenes Rauchgas und 13 Vol% O2) eingehalten werden. Eine wesentliche
Anforderung dieses Gesetzes ist es, dass diese Staubemissionen nicht nur im Zuge der
Typenprüfung nachzuweisen sind, sondern auch jährliche Überprüfungen durch die Kaminkehrer
im Feldbetrieb stattfinden. Ähnliches gilt für eine Vielzahl an weiteren Ländern.
Damit bestehen bei Filtern für Biomasse-Heizanlagen im niedrigeren Leistungsbereich
(< 500 kW), um die sich diese Offenbarung im Kern dreht, Anforderungen nach einer
langfristig bestehenden erhöhten Filterwirkung (Langzeitbetriebsstabilität bei hoher
Abscheideleistung), während der Filter gleichzeitig kompakt in einen Kessel einer
Kleinfeuerung integrierbar sein muss.
[0009] Regelmäßig ist bei Biomasse-Heizanlagen weiteres verschiedenes Zubehör vorhanden,
wie beispielsweise Brennstoff-Fördereinrichtungen, Regelungseinrichtungen, Sonden,
Sicherheitsthermostate, Druckschalter, eine Rauchgas- bzw. Abgasrückführung, eine
Kesselabreinigung und ein separater Brennstoffbehälter.
[0010] Bei der Brennkammer sind regelmäßig eine Einrichtung zur Zuführung von Brennstoff,
eine Einrichtung für die Zufuhr der Luft und eine Zündvorrichtung für den Brennstoff
vorgesehen. Die Einrichtung zur Zufuhr der Luft weist wiederum normalerweise ein Gebläse
mit niedrigem Druck auf, um die thermodynamischen Faktoren bei der Verbrennung in
der Brennkammer vorteilhaft zu beeinflussen. Eine Einrichtung zur Zuführung von Brennstoff
kann beispielsweise mit einem seitlichen Einschub vorgesehen sein (sog. Quereinschubfeuerung).
Dabei wird der Brennstoff von der Seite über eine Schnecke oder einen Kolben in die
Brennkammer eingeschoben.
[0011] In der Brennkammer einer Festbettfeuerung ist weiter üblicherweise ein Feuerungsrost
vorgesehen, auf welchem kontinuierlich der Brennstoff im Wesentlichen zugeführt und
verbrannt wird. Dieser Feuerungsrost lagert den Brennstoff für die Verbrennung und
weist Öffnungen, beispielsweise Schlitze, auf, die den Durchgang eines Teils der Verbrennungsluft
als Primärluft zu dem Brennstoff erlauben. Weiter kann der Rost starr oder beweglich
ausgeführt sein. Zudem gibt es Rostfeuerungen, bei denen die Verbrennungsluft nicht
durch den Rost, sondern nur seitlich zugeführt wird.
[0012] Beim Durchströmen des Rosts mit der Primärluft wird unter anderem auch der Rost gekühlt,
wodurch das Material geschont wird. Zudem kann es bei unzureichender Luftzuführung
auf dem Rost zu Schlackenbildung kommen. Insbesondere Feuerungen, die mit unterschiedlichen
Brennstoffen beschickt werden sollen, womit sich die vorliegende Offenbarung insbesondere
beschäftigt, weisen die inhärente Problematik auf, dass die unterschiedlichen Brennstoffe
unterschiedliche Ascheschmelzpunkte, Wassergehalte und unterschiedliches Brennverhalten
aufweisen. Damit ist es problematisch, eine Heizanlage vorzusehen, die für unterschiedliche
Brennstoffe gleichermaßen gut geeignet ist. Die Brennkammer kann weiterhin regelmäßig
in eine Primärverbrennungszone (unmittelbare Verbrennung des Brennstoffes auf dem
Rost sowie im Gasraum darüber vor Zuführung einer weiteren Verbrennungsluft) und eine
Sekundärverbrennungszone (Nachverbrennungszone des Rauchgases nach einer weiteren
Luftzufuhr) eingeteilt werden. In der Brennkammer erfolgen die Trocknung, pyrolytische
Zersetzung sowie die Vergasung des Brennstoffes und der Holzkohleausbrand. Um die
entstehenden brennbaren Gase vollständig zu verbrennen, wird zudem eine weitere Verbrennungsluft
in einer oder mehreren Stufen (Sekundärluft bzw. Tertiärluft) bei Beginn der Sekundärverbrennungszone
eingebracht.
[0013] Die Verbrennung der Pellets oder des Hackguts weist nach der Trocknung im Wesentlichen
zwei Phasen auf. In der ersten Phase wird der Brennstoff durch hohe Temperaturen und
Luft, die in die Brennkammer eingeblasen werden kann, und zumindest teilweise pyrolytisch
zersetzt und in Gas umgewandelt. In der zweiten Phase treten die Verbrennung des in
Gas umgewandelten (An-)Teils sowie die Verbrennung der eventuell vorhandenen restlichen
Feststoffe (beispielsweise Holzkohle) ein. Insofern gast der Brennstoff aus, und das
entstandene Gas sowie die darin vorhandene Holzkohle werden mitverbrannt.
[0014] Unter Pyrolyse versteht man die thermische Zersetzung eines festen Stoffes unter
Sauerstoffabschluss. Die Pyrolyse lässt sich in die primäre und sekundäre Pyrolyse
aufteilen. Die Produkte der primären Pyrolyse sind Pyrolysekoks und Pyrolysegase,
wobei sich die Pyrolysegase in bei Raumtemperatur kondensierbare und nicht kondensierbare
Gase unterteilen lassen. Die primäre Pyrolyse findet bei grob 250-450°C und die sekundäre
Pyrolyse bei ungefähr 450-600°C statt. Die in weiterer Folge auftretende sekundäre
Pyrolyse basiert auf der Weiterreaktion der primär gebildeten Pyrolyseprodukte. Die
Trocknung und Pyrolyse finden zumindest weitgehend ohne den Einsatz von Luft statt,
da flüchtige CH - Verbindungen vom Partikel austreten und daher keine Luft an die
Partikeloberfläche gelangt. Die Vergasung kann als Teil der Oxidation gesehen werden;
es werden die bei der pyrolytischen Zersetzung entstandenen festen, flüssigen und
gasförmigen Produkte durch weitere Wärmeeinwirkung in Reaktion gebracht. Dies geschieht
unter Zugabe eines Vergasungsmittels wie Luft, Sauerstoff, Wasserdampf, oder auch
Kohlendioxid. Der Lambda-Wert bei der Vergasung ist größer als null und kleiner als
eins. Die Vergasung findet bei rund 300 bis 850°C oder sogar bis 1.200 °C statt. Die
vollständige Oxidation mit Luftüberschuss (Lambda größer 1) findet durch weitere Luftzugabe
an diese Prozesse anschließend statt. Die Reaktionsendprodukte sind im Wesentlichen
Kohlendioxid, Wasserdampf und Asche. Bei allen Phasen sind die Grenzen nicht starr,
sondern fließend. Mittels einer am Abgasausgang des Kessels vorgesehenen Lamdasonde
kann der Verbrennungsprozess vorteilhaft geregelt werden.
[0015] Allgemein ausgedrückt wird der Wirkungsgrad der Verbrennung durch die Umwandlung
der Pellets in Gas erhöht, weil gasförmiger Brennstoff mit der Verbrennungsluft besser
vermischt und damit vollständiger umgesetzt wird, und eine geringere Emission von
Schadstoffen, weniger unverbrannte Partikel und Asche (Flugasche bzw. Staubpartikel)
erzeugt werden.
[0016] Bei der Verbrennung von Biomasse entstehen gasförmige bzw. luftgetragene Verbrennungsprodukte,
deren Hauptbestandteile Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sind. Diese können
in Emissionen aus vollständiger Oxidation, aus unvollständiger Oxidation und Stoffen
aus Spurenelementen bzw. Verunreinigungen unterschieden werden. Bei den Emissionen
aus vollständiger Oxidation handelt es sich im Wesentlichen um Kohlenstoffdioxid (CO
2) und Wasserdampf (H
2O). Die Bildung von Kohlenstoffdioxid aus dem Kohlenstoff der Biomasse ist das Ziel
der Verbrennung, da so die freigesetzte Energie vollständiger genutzt werden kann.
Die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid (CO
2) verhält sich weitgehend proportional zum Kohlenstoffgehalt der verbrannten Brennstoffmenge;
somit ist der Kohlenstoffdioxid auch abhängig von der bereitzustellenden Nutzenergie.
Eine Reduzierung kann im Wesentlichen nur durch eine Verbesserung des Wirkungsgrades
erzielt werden. Ebenso entstehen Verbrennungsrückstände, wie beispielsweise Asche
oder auch Schlacke.
[0017] Allerdings sind die vorstehend beschriebenen komplexen Verbrennungsvorgänge nicht
einfach zu beherrschen. So besteht allgemein formuliert ein Verbesserungsbedarf betreffend
der Verbrennungsvorgänge in Biomasse-Heizanlagen.
[0018] Neben der Luftzufuhr in die Brennkammer sind weiterhin Rauchgas- bzw. Abgasrückführungseinrichtungen
bekannt, die Abgas aus dem Kessel zur Kühlung und zur erneuten Verbrennung in die
Brennkammer zurückführen. Hierbei existieren im Stand der Technik üblicherweise Öffnungen
in der Brennkammer zur Zufuhr von Primärluft durch eine die Brennkammer speisende
Primärluftleitung, und weiterhin existieren Umfangsöffnungen in der Brennkammer zur
Zufuhr von Sekundärluft aus einer Sekundärluftleitung bzw. eventuell von Frischluft.
Eine Rauchgasrezirkulation kann unter oder über dem Rost erfolgen. Zudem kann die
Rauchgasrezirkulation gemischt mit der Verbrennungsluft oder separat erfolgen.
[0019] Das Rauchgas bzw. das Abgas der Verbrennung in der Brennkammer wird dem Wärmetauscher
zugeführt, so dass die heißen Verbrennungsgase durch den Wärmetauscher strömen, um
Wärme auf ein Wärmetauschmedium zu übertragen, bei dem es sich normalerweise um Wasser
bei etwa 80°C (üblicherweise zwischen 70 °C und 110°C) handelt. Der Kessel weist weiter
üblicherweise einen Strahlungsteil, der in die Brennkammer integriert ist und ein
Konvektionsteil (dem daran anschließenden Wärmetauscher) auf.
[0020] Bei der Zündvorrichtung handelt es sich meistens um eine Heißlufteinrichtung oder
eine Glüheinrichtung. Im ersten Fall wird die Verbrennung in Gang gesetzt, indem der
Brennkammer Heißluft zugeführt wird, wobei die Heißluft durch einen elektrischen Widerstand
aufgeheizt wird. Im zweiten Fall weist die Zündvorrichtung eine Glühkerze / einen
Glühstab oder mehrere Glühkerzen auf, um die Pellets oder das Hackgut durch direkten
Kontakt zu erhitzen, bis die Verbrennung beginnt. Die Glühkerzen können auch mit einem
Motor versehen sein, um während der Zündphase mit den Pellets oder dem Hackgut in
Berührung zu bleiben, und dann zurückzufahren, um nicht den Flammen ausgesetzt zu
bleiben. Diese Lösung ist verschleißanfällig und aufwändig.
[0021] Grundsätzlich bestehen bei herkömmlichen Biomasse-Heizanlagen die Probleme, dass
die gasförmigen oder festen Emissionen zu hoch sind, dass der Wirkungsgrad zu niedrig
ist und dass die Staubemissionen zu hoch sind.
[0022] Problematisch ist weiter die variierende Qualität des Brennstoffs, aufgrund des variierenden
Wassergehalts und der Stückigkeit des Brennstoffs, womit ein gleichmäßiger Abbrand
des Brennstoffs mit niedriger Emission erschwert wird. Insbesondere bei Biomasse-Heizanlagen,
welche für verschiedene Arten von biologischem bzw. biogenem Brennstoff tauglich sein
sollen, erschwert es die variierende Qualität und Konsistenz des Brennstoffs, eine
durchgängig hohe Effizienz der Biomasse-Heizanlage aufrechtzuerhalten. So kann es
insbesondere bei feuchtem Brennstoff oder auch bei der Verwendung von nicht genormtem
Brennstoff oder einem Betrieb der Biomasse-Heizanlage nicht am optimalen Arbeitspunkt
mit falsch gelagertem Brennstoff zu einer deutlich erhöhten Partikel- und Rußemission
kommen. Allerdings ist es wünschenswert, eine Biomasse-Heizanlage auch unter nicht-optimalen
Bedingungen bei möglichst niedriger Emission zu betreiben. Diesbezüglich besteht erheblicher
Optimierungsbedarf.
[0024] Bei diesen Filtern des Stands der Technik ist es wünschenswert, die Funktionalität
dieser Filter und auch deren Filterwirkung zu verbessern. So hat sich bei der Erprobung
dieser Filter gezeigt, dass ein Verrußen des Filters zu Überschlägen führen kann und
das Verrußen auch nicht effizient beseitigt werden kann. Ebenso ist die Reinigungsleistung
dieser Filter, insbesondere in Anbetracht der in den letzten Jahren in vielen europäischen
Ländern verschärften gesetzlichen Rahmenbedingungen, nicht als ausreichend betrachtet
worden.
[0025] Es kann folglich eine Aufgabe der Erfindung sein, eine Biomasse-Heizanlage in Hybridtechnologie
vorzusehen, welche emissionsarm (v.a. bzgl. Feinstaub, CO, Kohlenwasserstoffen, NOx)
ist, welche insbesondere brennstoffflexibel mit Hackgut und Pellets betrieben werden
kann, und welche einen hohen Wirkungsgrad aufweist.
[0026] Dabei kann es auch eine Aufgabe der Erfindung sein, einen effizienteren und funktional
optimierten elektrostatischen Filter vorzusehen.
[0027] Dabei können erfindungsgemäß und ergänzend folgende Überlegungen eine Rolle spielen:
Die Hybridtechnologie soll sowohl den Einsatz von Pellets als auch von Hackgut mit
Wassergehalten zwischen 8 und 35 Gewichtsprozent ermöglichen.
[0028] Möglichst niedrige gasförmige Emissionen (kleiner als 50 oder 100 mg/Nm
3 bezogen auf trockenes Rauchgas und 13 Volumenprozent O
2) sollen erzielt werden.
[0029] Sehr niedrige Staubemissionen kleiner 15 mg/Nm
3 ohne und kleiner 5 mg/Nm
3 mit Elektrofilterbetrieb werden angestrebt.
[0030] Ein hoher Wirkungsgrad von bis zu 98% (bezogen auf die zugeführte Brennstoffenergie
(Heizwert) soll erreicht werden.
[0031] Weiter kann man berücksichtigen, dass der Betrieb der Anlage optimiert sein soll.
Beispielsweise soll eine einfache Entaschung, einfache Reinigung oder eine einfache
Wartung ermöglicht werden.
[0032] Zudem sollte eine hohe Anlagenverfügbarkeit vorhanden sein.
[0033] Dabei kann/können sich die vorstehend genannte Aufgabe(n) oder die potenziellen Einzelproblemstellungen
auch auf einzelne Teilaspekte der Gesamtanlage beziehen, beispielsweise auf die Regelung
und/oder Steuerung.
[0034] Diese vorstehend genannte(n) Aufgabe(n) wird/werden durch die Gegenstände der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Weitere Aspekte und vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0035] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist eine Biomasse-Heizanlage zur
Verfeuerung von Brennstoff in Form von Pellets und/oder Hackgut vorgesehen; diese
Biomasse-Heizanlage aufweisend: einen Kessel mit einem Gehäuse; eine Brenneinrichtung
mit einer Brennkammer; einen Wärmetauscher, der stromabwärts zu der Brennkammer angeordnet
und mit der Brennkammer strömungstechnisch verbunden ist; eine elektrostatische Filtereinrichtung
zur Filterung eines in der Brenneinrichtung entstehenden Rauchgases, wobei die Filtereinrichtung
stromabwärts zu dem Wärmetauscher angeordnet und mit dem Wärmetauscher strömungstechnisch
verbunden ist; eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der elektrostatischen Filtereinrichtung;
wobei die elektrostatische Filtereinrichtung das Folgende aufweist: ein röhrenförmiges
Innenvolumen, in welchem das Rauchgas strömt; eine erste stabförmige Elektrode, welche
als eine Sprühelektrode ausgebildet ist; und eine zweite rohrförmige Elektrode, welche
als eine Gegenelektrode ausgebildet ist; und einen Isolator zur Halterung der Sprühelektrode;
und einen Filtereintritt, durch welchen das Rauchgas in die Filtereinrichtung eintreten
kann; und einen Filteraustritt, durch welchen das Rauchgas aus der Filtereinrichtung
austreten kann.
[0036] Die Vorteile dieser Konfiguration und auch der folgenden Aspekte ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung der zugehörigen Ausführungsbeispiele.
[0037] Gemäß einer Weiterbildung des vorstehenden Aspekts ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen,
wobei die Sprühelektrode ein Kreuzprofil oder ein Sternprofil aufweist; die Sprühelektrode
pendelfähig am Isolator aufgehängt ist und in Ruhestellung eine vertikale Längsachse
(LAE) aufweist, wobei die Biomasse-Heizanlage derart eingerichtet ist, dass die Sprühelektrode)
zur Reinigung derart ausgelenkt werden kann, dass diese in zumindest zwei Richtungen
pendeln kann.
[0038] Biomasse-Heizanlage gemäß dem vorausgehenden Aspekt, wobei die Sprühelektrode aus
zumindest zwei miteinander verbundenen, länglichen und plattenförmigen Elektrodenteilen
vorgesehen ist, wobei zumindest eines der Elektrodenteile sägezahnförmige Vorsprünge
aufweist.
[0039] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei der Isolator ein
stabförmiger Keramik- oder Porzellanisolator ist; und der Isolator Rippen aufweist,
wobei zwischen den Rippen des Isolators Ausnehmungen zum Vorsehen einer Mehrzahl von
Sollabbrandstellen für leitfähige Ablagerung auf der Oberfläche des Isolators vorgesehen
sind.
[0040] Biomasse-Heizanlage gemäß einem vorausgehenden Aspekt, wobei zwischen den Rippen
des Isolators, jeweils eine Ausnehmung, ein Zwischenkegelteil mit einer der Ausnehmung
zugewandten Endkante und ein Zwischenzylinderteil vorgesehen sind.
[0041] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei ein Hauptkörper
des Isolators zu einer Öffnung des Filteraustritts in einer Längsrichtung der röhrenförmigen
Filtereinrichtung versetzt angeordnet ist; und wobei der Isolator an einem Ende der
Filtereinrichtung angeordnet ist, welche dem Ende entgegengesetzt angeordnet ist,
an welchem der Filtereintritt vorgesehen ist.
[0042] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei die Biomasse-Heizanlage
derart eingerichtet ist, dass die durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit in der
Filtereinrichtung im Volllastbetrieb der Biomasse-Heizanlage in einem Bereich von
0,5 bis 3 m/s, vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 2 m/s liegt.
[0043] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei die Biomasse-Heizanlage
derart eingerichtet ist, dass die Temperatur des Rauchgases im Filtereintritt im Volllastbetrieb
der Biomasse-Heizanlage kleiner als 220°C, vorzugsweise kleiner als 200°C, ist.
[0044] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei die Brenneinrichtung,
der Wärmetauscher und die elektrostatische Filtereinrichtung gemeinsam im Kessel angeordnet
sind, und im Wärmetauscher Turbulatoren als Strömungsbremsen derart angeordnet sind,
dass die maximale Eintrittsgeschwindigkeit des Rauchgases in die Filtereinrichtung
2 m/s im Volllastbetrieb beträgt.
[0045] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, weiter aufweisend: eine
Reinigungseinrichtung mit einem Reinigungsantrieb zur Betätigung eines Schlaghebels,
wobei der Schlaghebel einen kegelförmigen Schlagkopf aufweist.
[0046] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei zumindest ein Hauptkörper
des Isolators in einem endseitigen Totvolumen des Innenvolumens der Filtereinrichtung
angeordnet ist.
[0047] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei der Filteraustritt
des Filters derart angeordnet ist, dass dieser auf einer relativen Längsposition bzw.
Höhe des Filters vorgesehen ist, die, bevorzugt vollständig, unterschiedlich zu einer
Längsposition bzw. Höhe eines Hauptkörpers des Isolators ist.
[0048] Biomasse-Heizanlage gemäß einem der vorausgehenden Aspekte, wobei die Steuereinrichtung
derart eingerichtet ist, dass: im Betriebszustand eines Ausbrennens des Kessels nach
Beendigung einer Brennstoffzufuhr eine Filterspannung (Vf) sukzessive erhöht wird,
so dass leitfähige Ablagerung auf der Oberfläche des Isolators mittels einer Glimmentladung
abgebrannt werden.
[0049] "Horizontal" kann vorliegend eine ebene Ausrichtung einer Achse oder eines Querschnitts
in der Annahme bezeichnen, dass der Kessel ebenso horizontal aufgestellt ist, womit
beispielsweise das Erdniveau die Referenz sein kann. Alternativ kann "Horizontal"
vorliegend "parallel" zur Grundebene des Kessels bedeuten, so wie diese üblicherweise
definiert wird. Weiter alternativ kann, insbesondere bei einem Fehlen einer Bezugsebene,
"horizontal" lediglich als "parallel" zur Verbrennungsebene des Rosts verstanden werden.
[0050] Obschon alle vorstehenden Einzelmerkmale und Details eines Aspekts der Erfindung
und der Weiterbildungen dieses Aspekts in Zusammenhang mit der Biomasse-Heizanlage
und der Rezirkulationseinrichtung beschrieben sind, so sind diese Einzelmerkmale und
Details auch als solche unabhängig von der Biomasse-Heizanlage offenbart.
[0051] Dabei sind als Einzelaspekte insbesondere der Isolator, die Elektrode und der Abreinigungshebel
auch unabhängig von der Biomasse-Heizanlage offenbart und können auch unabhängig von
der Biomasse-Heizanlage im Oberbegriff beansprucht werden.
[0052] Zudem sind unabhängig von der Biomasse-Heizanlage Regelungsverfahren für eine Biomasse-Heizanlage
beschrieben und können entsprechend unabhängig davon beansprucht werden.
[0053] Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung ist eine elektrostatische Filtereinrichtung
unabhängig von der Biomasse-Heizanlage offenbart, wobei die elektrostatische Filtereinrichtung
das Folgende aufweist:
ein röhrenförmiges Innenvolumen, in welchem das Rauchgas strömt; eine erste stabförmige
Elektrode, welche als eine Sprühelektrode ausgebildet ist; und eine zweite rohrförmige
Elektrode, welche als eine Gegenelektrode ausgebildet ist; und einen Isolator zur
Halterung der Sprühelektrode; und einen Filtereintritt, durch welchen das Rauchgas
in die Filtereinrichtung eintreten kann; und einen Filteraustritt, durch welchen das
Rauchgas aus der Filtereinrichtung austreten kann.
[0054] Diese elektrostatische Filtereinrichtung kann auch unabhängig von der vorliegenden
Biomasse-Heizanlage mit einzelnen vorstehenden Aspekten oder Merkmalen der nachstehenden
Ausführungsformen kombiniert werden.
[0055] Diese Einzelaspekte und auch die Regelverfahren können zudem mit weiteren hierin
offenbarten Aspekten und Einzelmerkmalen der vorliegenden Offenbarung kombiniert werden,
so wie der Fachmann dies als technisch machbar erachtet.
[0056] Die erfindungsgemäße Biomasse-Heizanlage wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen
und einzelnen Aspekten anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt eine dreidimensionale Überblicksansicht einer Biomasse-Heizanlage gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 1, welche entlang
einer Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und welche aus der Seitenansicht S betrachtet
dargestellt ist;
- Fig. 3
- zeigt ebenso eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 1 mit
einer Darstellung des Strömungsverlaufs, wobei die Querschnittsansicht entlang einer
Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und aus der Seitenansicht S betrachtet dargestellt
ist;
- Fig. 4
- zeigt einen herausgestellten Teil der Filtereinrichtung aus einer Seitenansicht der
Biomasse-Heizanlage;
- Fig. 5
- zeigt den herausgestellten Teil der Filtereinrichtung der Fig. 4 aus einer perspektivischen
Ansicht und der Seite und von unten;
- Fig. 6
- zeigt verschiedene Ansichten der Sprühelektrode der Fig. 5, wobei Einzelteile der
Sprühelektrode als Elektrodenteile, sowie eine Unteransicht der zusammengesetzten
Elektrode aus der Richtung F1 und eine Schnittansicht der zusammengesetzten Elektrode
entlang der Schnittlinie F2 dargestellt sind;
- Figs. 7a bis 7d
- zeigen alternative Sprühelektroden mit alternativen Profilen;
- Fig. 8a
- zeigt eine Seitenansicht eines Isolators 46;
- Fig. 8b
- zeigt einen Ausschnitt IS der Fig. 8a;
- Fig. 9
- zeigt eine Seitenansicht des Isolators der Fig. 8a zusammen mit einem Halterungsblech;
- Fig. 10
- zeigt eine herausgestellte perspektivische Ansicht der Fig. 8a von schräg oben;
- Fig. 11
- zeigt ein allgemeines Betriebsverfahren der vorliegenden Biomasse-Heizanlage;
- Fig. 12a
- zeigt ein Verfahren zur Regelung einer Filtereinrichtung während der Stabilisierung
der Verbrennung, d.h. ein Filterstabilisierungsregelungsverfahren;
- Fig. 12b
- zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung 4 während der Verbrennung (im
normalem Verbrennungsbetrieb des Kessels), d.h. ein Filterverbrennungsregelverfahren;
- Fig. 12c
- zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung 4 während des Ausbrennens,
d.h. ein Filterausbrennregelverfahren;
- Fig. 12d
- zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung zur Vermeidung von Durchschlägen
im Filter, d.h. ein Filterdurchschlagsregelverfahren DU;
- Fig. 13
- zeigt ein Leistungsdiagramm, ein Spannungsdiagramm und ein Stromdiagramm mit gemeinsamer
Zeitachse eines beispielhaften Zyklus des Verbrennungsbetriebs der Biomasse-Heizanlage
von der Zündung bis zum Ausbrennen;
- Fig. 14
- zeigt einen Querschnitt durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 2 mit dem Ergebnis
einer CFD- Temperatursimulation;
- Fig. 15
- zeigt einen Querschnitt durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 2 mit dem Ergebnis
einer CFD-Strömungssimulation, welche mit der CFD-Temperatursimulation der Fig. 14
korrespondiert;
- Fig. 16a
- zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage
der Fig. 2 von hinten (d.h. von einer Richtung, die entgegengesetzt dem Pfeil V der
Fig. 1 ist) in einem Ruhezustand der Abreinigung;
- Fig. 16b
- zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage von
hinten in dem Ruhezustand der Abreinigung der Fig. 16a;
- Fig. 17a
- zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage
von hinten in einem ersten Abreinigungszustand;
- Fig. 17b
- zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage von
hinten in dem ersten Abreinigungszustand der Fig. 17a;
- Fig. 18a
- zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage
von hinten in einem zweiten Abreinigungszustand;
- Fig. 18b
- zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage von
hinten in dem zweiten Abreinigungszustand der Fig. 18a;
- Fig. 19a
- zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage
von hinten in einem dritten Abreinigungszustand;
- Fig. 19b
- zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage von
hinten in dem dritten Abreinigungszustand der Fig. 19a;
- Fig. 20a
- zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage
von hinten in einem vierten Abreinigungszustand;
- Fig. 20b
- zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung der Biomasse-Heizanlage von
hinten in dem vierten Abreinigungszustand der Fig. 20a;
- Figs. 21a bis 21d
- zeigen verschiedene Ansichten des Anschlaghebels 96 mit dessen kegelförmigen Schlagkopf
97.
BESCHREIBUNG VON BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0057] Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen lediglich beispielhaft offenbart. Ausführungsformen
und darin verwendete Begriffe sollen jedoch nicht dazu dienen, die vorliegende Offenbarung
auf bestimmte Ausführungsformen zu beschränken, und sie sollte so ausgelegt werden,
dass sie verschiedene Änderungen, Äquivalente und/oder Alternativen gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung beinhaltet.
[0058] Sollten in der Beschreibung allgemeinere Begriffe für in den Figuren dargestellte
Merkmale oder Elemente verwendet werden, so ist beabsichtigt, dass für den Fachmann
nicht nur das spezielle Merkmal oder Element in den Figuren offenbart ist, sondern
auch die allgemeinere technische Lehre.
[0059] In Bezug auf die Beschreibung der Figuren können die gleichen Bezugszeichen in den
einzelnen Figuren verwendet werden, um auf ähnliche oder technisch entsprechende Elemente
zu verweisen. Weiter können der Übersichtlichkeit halber in einzelnen Detail- oder
Ausschnittsansichten mehr Elemente oder Merkmale mit Bezugszeichen dargestellt sein
als in den Überblicksansichten. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Elemente oder
Merkmale auch entsprechend in den Überblicksdarstellungen offenbart sind, auch wenn
diese dort nicht explizit aufgeführt sind.
[0060] Es ist zu verstehen, dass eine Singularform eines Substantivs, das einem Gegenstand
entspricht, eines oder mehrere der Dinge beinhalten kann, es sei denn, der betreffende
Kontext weist eindeutig auf etwas anderes hin.
[0061] In der vorliegenden Offenbarung kann ein Ausdruck wie "A oder B", "mindestens einer
von "A oder/und B" oder "einer oder mehrere von A oder/und B" alle möglichen Kombinationen
von zusammen aufgeführten Merkmalen beinhalten. Ausdrücke wie "erster", "zweiter",
"primär" oder "sekundär", die hierin verwendet werden, können verschiedene Elemente
unabhängig von ihrer Reihenfolge und/oder Bedeutung darstellen und schränken entsprechende
Elemente nicht ein. Wenn beschrieben wird, dass ein Element (z. B. ein erstes Element)
"funktionsfähig" oder "kommunikativ" mit einem anderen Element (z. B. einem zweiten
Element) gekoppelt oder verbunden ist, kann das Element direkt mit dem anderen Element
verbunden werden oder mit dem anderen Element über ein anderes Element (z. B. ein
drittes Element) verbunden werden.
[0062] Ein in der vorliegenden Offenbarung verwendeter Ausdruck "konfiguriert zu" (oder
"eingerichtet") kann beispielsweise durch "geeignet für", "geeignet zu", "angepasst
zu", "gemacht zu", "fähig zu" oder "entworfen zu" ersetzt werden, je nach dem technisch
Möglichen. Alternativ kann in einer bestimmten Situation ein Ausdruck "Vorrichtung
konfiguriert zu" oder "eingerichtet zu" bedeuten, dass die Vorrichtung zusammen mit
einer anderen Vorrichtung oder Komponente arbeiten kann, oder eine entsprechende Funktion
ausführen kann.
[0063] Alle Größenangaben, welche in "mm" angegeben sind, sind als ein Größenbereich von
+- 1 mm um den angegebenen Wert zu verstehen, sofern nicht eine andere Toleranz oder
andere Bereiche explizit angegeben sind.
[0064] Anzumerken ist, dass die vorliegenden Einzelaspekte, beispielsweise der Drehrost,
die Brennkammer oder die Filtereinrichtung gesondert von bzw. getrennt von der Biomasse-Heizanlage
hierin als Einzelteile oder Einzelvorrichtungen offenbart sind. Es ist dem Fachmann
also klar, dass auch einzelne Aspekte oder Anlagenteile hierin auch für sich genommen
offenbart sind. Vorliegend sind die einzelnen Aspekte oder Anlageteile insbesondere
in den durch Klammern gekennzeichneten Unterkapiteln offenbart. Es ist vorgesehen,
dass diese einzelnen Aspekte auch gesondert beansprucht werden können.
[0065] Weiter sind der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht alle Merkmale und Elemente,
insbesondere wenn sich diese wiederholen, einzeln bezeichnet. Es sind vielmehr die
Elemente und Merkmale jeweils exemplarisch bezeichnet. Analoge oder gleiche Elemente
sind dann als solche zu verstehen.
[0066] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Überblicksansicht der Biomasse-Heizanlage 1 gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung.
[0067] Der Pfeil V bezeichnet in den Figuren die Vorderansicht der Anlage 1, und der Pfeil
S bezeichnet in den Figuren die Seitenansicht der Anlage 1.
[0068] Die Biomasse-Heizanlage 1 weist einen Kessel 11 auf, der auf einem Kesselfuß 12 gelagert
ist. Der Kessel 11 weist ein Kesselgehäuse 13, beispielsweise aus Stahlblech, auf.
Nicht vollständig dargestellt ist eine Isolation des Kessels 11.
[0069] Im vorderen Teil des Kessels 11 befindet sich eine Brenneinrichtung 2 (nicht dargestellt),
die über eine erste Wartungsöffnung mit einem Verschluss 21 erreicht werden kann.
Eine Drehmechanikhalterung 22 für einen Drehrost 25 (nicht dargestellt) lagert eine
Drehmechanik 23, mit der Antriebskräfte auf Lagerachsen 81 des Drehrosts 25 übertragen
werden können.
[0070] Im Mittelteil des Kessels 11 befindet sich ein Wärmetauscher 3 (nicht dargestellt),
der von oben über eine zweite Wartungsöffnung mit einem Verschluss 31 erreicht werden
kann.
[0071] Im Hinterteil des Kessels 11 befindet sich eine elektrostatische Filtereinrichtung
4 (kurz auch als Filter 4 bezeichnet) mit einer Elektrode 45 (vgl. Fig. 2 ff.), die
mit einer isolierenden Elektrodenhalterung 43 aufgehängt ist, und die über eine Elektrodenversorgungsleitung
42 unter Spannung gesetzt wird. Die Filtereinrichtung 4 weist ein röhrenförmiges Innenvolumen
46b, welches sich in einer Längsrichtung der Filtereinrichtung 4 erstreckt.
[0072] Das Abgas der Biomasse-Heizanlage 1, welches durch die Filtereinrichtung 4 geströmt
ist, wird über einen Abgasausgang 41 abgeführt, der der Filtereinrichtung 4 (fluidisch)
strömungstechnisch nachgelagert angeordnet ist. Hier kann ein Ventilator oder ein
Gebläse vorgesehen sein.
[0073] Hinter dem Kessel 11 ist eine Rezirkulationseinrichtung 5 vorgesehen, die einen Teil
des Rauch- bzw. Abgases über Rezirkulationskanäle 51, 53 und 54 und Klappen 52 zur
Kühlung des Verbrennungsvorgangs und Wiederverwendung beim Verbrennungsvorgang rezirkuliert.
[0074] Weiter weist die Biomasse-Heizanlage 1 eine Brennstoffzufuhr 6 auf, mit der der Brennstoff
kontrolliert zu der Brenneinrichtung 2 in die Primärverbrennungszone 26 von der Seite
auf den Drehrost 25 befördert wird. Die Brennstoffzufuhr 6 weist eine Zellradschleuse
61 mit einer Brennstoffzufuhröffnung 65 auf, wobei die Zellradschleuse 61 einen Antriebsmotor
66 mit einer Ansteuerelektronik aufweist. Eine von dem Antriebsmotor 66 angetriebene
Achse 62 treibt eine Übersetzungsmechanik 63 an, die eine (nicht dargestellte) Brennstoff-Förderschnecke
67 antreiben kann, so dass der Brennstoff in einem Brennstoff-Zufuhrkanal 64 zu der
Brenneinrichtung 2 gefördert wird.
[0075] Im unteren Teil der Biomasse-Heizanlage 1 ist eine Ascheabfuhreinrichtung 7 vorgesehen,
welche eine Ascheaustragungsschnecke 71 in einem Ascheaustragungskanal aufweist, die
von einem Motor 72 betrieben wird.
[0076] Die Biomasse-Heizanlage 1 weist des Weiteren eine Steuereinrichtung 100 auf. Diese
Steuereinrichtung 100 ist mit einem herkömmlichen Prozessor, flüchtigem und nicht-flüchtigem
Speicher (beispielsweise (S-) RAM, ROM, Flash und/oder Cache-Speicher), sowie diversen
Schnittstellen vorgesehen. Als Schnittstellen können analoge oder digitale Ein- und
Ausgänge vorgesehen sein. Beispielsweise können CAN-Bus Schnittstellen, 0-10V analoge
Eingänge oder 4-20 mA analoge Eingänge/Ausgänge für Sensoren und Aktoren und/oder
RS-232 Schnittstellen vorgesehen sein. Zudem weist die Steuereinrichtung vorzugsweise
(optional) zumindest eine Schnittstelle mit einem Internet-Protokoll (IP, Ethernet,
WLAN) nach den bekannten Standards auf. Damit kann die Steuereinrichtung, bevorzugt
über das Internet, mit den von der Biomasse-Heizanlage 1 entfernt installierten Datenverarbeitungseinrichtungen
kommunizieren.
[0077] Mit der Möglichkeit einer Kommunikation zu entfernt angeordneten Datenverarbeitungseinrichtungen
oder auch einem zentralen Server kann die Steuereinrichtung 100 ein Teil eines verteilten
Systems zum maschinellen Lernen darstellen, welches später in Bezug auf die Figuren
19 näher erläutert ist.
[0078] Weiterhin kann die Steuereinrichtung 100 eine Tastatur und/oder ein Display zur Anzeige
von Betriebsdaten aufweisen. Das Display kann ebenso eine sog. Touch-Funktion aufweisen,
bei der ein Bediener Eingaben auf dem Display vornehmen kann.
[0079] Die Steuereinrichtung 100 kann auch eine Spannungserzeugungseinheit aufweisen, welche
die Spannung für den Betrieb der Filtereinrichtung 4 erforderlich ist.
[0080] Neben der Steuereinrichtung 100 sind eine Mehrzahl von Sensoren zur Erfassung von
physikalischen und/oder chemischen Größen der Biomasse-Heizanlage 1 vorgesehen. Beispiele
solcher Sensoren sind in Bezug auf die Fig. 2 näher beschrieben.
[0081] Einer der Sensoren, der mit der Steuereinrichtung 100 kommunikativ verbunden sein
kann, kann ein Kesseltemperatursensor 115 sein. Eine Brennkammer 24 oder Kesselrohre
32 (vgl. Fig. 2) sind zumindest teilweise von einem Wärmetauschmedium 38 (vgl. Fig.
2), beispielsweise (Heizungs-)Wasser, umgeben. Der Kesseltemperatursensor 115 misst
oder erfasst die Temperatur des Wärmetauschmediums 38 im Kessel 11 vorzugsweise an
einer Stelle, die für eine Durchschnittstemperatur des Wärmetauschmediums 38 im Kessel
11 repräsentativ ist.
[0082] Die von dem Kesseltemperatursensor 115 erfasste Temperatur wird an die Steuereinrichtung
100 kommuniziert (vorzugsweise als Signal, beispielsweise als Spannungssignal, als
Stromsignal oder als digitales Signal), womit der Steuereinrichtung 100 die Temperatur
(welche eventuell noch aus dem Signal berechnet werden muss, beispielsweise könnte
die Spannung von 1 Volt 10 Grad Celsius über einem Nullpunkt entsprechen) zur weiteren
Verarbeitung zur Verfügung steht.
[0083] Dabei kann die Steuereinrichtung die von dem Kesseltemperatursensor 115 erfasste
Temperatur in einem (permanenten oder flüchtigen) Speicher abspeichern, und/oder die
Temperatur als Trainingsdaten für das maschinelle Lernen verwenden.
[0084] Das vorstehend betreffend Kesseltemperatursensor 115 und der erfassten Temperatur
(als erfasste physikalische Größe) Dargelegte kann auch auf weitere Sensoren und physikalische
oder chemische Größen Anwendung finden, insbesondere auf die Sensoren, welche mit
Bezug auf Fig. 2 beschrieben werden. Als Sensoren können insbesondere Sensoren der
Brennstoffbetthöhe bzw. Glutbetthöhe 86, die Lambdasonde 112, der Abgastemperatursensor
111, der Unterdrucksensor 113, der Heizungswassertemperatursensor 114 verwendet werden.
[0085] Weiter kann die Steuereinrichtung 100 Sensoren aufweisen, mit denen die (Soll-) Spannung,
welche an der Elektrode 45 der Filtereinrichtung 100 anliegen soll, und der Strom
If, der in der Filtereinrichtung 4 fließt, erfasst werden kann. Damit kann die Steuereinrichtung
100 Stromerfassungsmittel zum Erfassen des Stroms durch die Elektrode 45 aufweisen.
Ebenso kann die Steuereinrichtung 100 Spannungserfassungsmittel zum Erfassen der Filterspannung
Vf, welche an der Elektrode 45 anliegt, aufweisen.
[0086] Zudem können auch die Aktoren der Biomasse-Heizanlage 1 mit der Steuereinrichtung
100 kommunikativ verbunden sein. Dabei können beispielsweise die Luftventile 52 der
Rezirkulationseinrichtung 5, die Zündeinrichtung 201, die Motoren 231 und 66, der
elektrostatische Filter 4 bzw. der Elektrofilter 4 (bspw. dessen An-/Aus Zustand Sf,),
die Ascheabfuhr 7 bzw. deren Motor 72, die Brennstoffzufuhr 6 mit deren Zellenradschleuse
61 bzw. deren Antriebsmotor 66 oder die Reinigungseinrichtung 9 mit deren Antrieb
91 durch die Steuereinrichtung 100 angesteuert werden.
[0087] Auch ist die Filtereinrichtung 4 mit der Steuereinrichtung 100 derart kommunikativ
verbunden, dass der Zustand, die Spannung und/oder die Bestromung der Elektrode 45
gesteuert werden kann. Dabei kann die Steuereinrichtung 100 derart eingerichtet sein,
dass der An-/Aus-Zustand Sf der Elektrode 45 und deren Spannung Vf eingestellt werden
kann. Beispielsweise kann die Spannung in einem Bereich von 10-80 kV, vorzugsweise
in einem Bereich von 10-60 kV, eingestellt werden.
[0088] Die Steuereinrichtung 100 kann damit eine Regelung der Biomasse-Heizanlage 1 vornehmen.
Zumindest eine erfasste physikalische/chemische Größe und/oder zumindest eine elektrotechnische
Größe zumindest eines Sensors der Biomasse-Heizanlage 1 wird zu der Steuereinrichtung
100 kommuniziert, die Biomasse-Heizanlage 1 verwendet diese Größe(n) zur Berechnung
einer Regelantwort, wobei die Regelantwort wiederum zur Einstellung zumindest eines
Aktors der Biomasse-Heizanlage 1 verwendet wird. Aufgrund der Einstellung des zumindest
eines Aktors wiederum werden die physikalisch/chemischen Vorgänge in der Biomasse-Heizanlage
1 (insb. diejenigen der Verbrennung) beeinflusst, was wiederum von dem zumindest einem
Sensor erfasst wird. Damit schließt sich zumindest ein Regelkreis. Aufgrund der Vielzahl
von möglichen Regelungsaufgaben der Steuereinrichtung 100 kann durch die Steuereinrichtung
100 auch mehr als ein Regelkreis der Biomasse-Heizanlage gleichzeitig geregelt werden.
[0089] Insbesondere kann die Regelung der Filtereinrichtung (Spannungsregelung der Elektrode
45) basierend auf diversen erfassten Größen erfolgen. Dies wird später näher erörtert.
[0090] Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage 1 der Fig. 1,
welche entlang einer Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und welche aus der Seitenansicht
S betrachtet dargestellt ist. In der korrespondierenden Fig. 3, welche den gleichen
Schnitt wie Fig. 2 darstellt, sind der Übersichtlichkeit halber die Strömungen "S"
des Rauchgases, und strömungstechnische Querschnitte schematisch dargestellt (Diese
Strömungen entsprechen auch Verfahrensschritten S1..., von der Erzeugung des Rauchgases
bis zum Austritt aus der Biomasse-Heizanlage 11). Zu Fig. 3 ist anzumerken, dass einzelne
Bereiche im Vergleich zu der Fig. 2 abgeblendet dargestellt sind. Dies dient nur der
Übersichtlichkeit der Fig. 3 und der Sichtbarkeit der Strömungspfeile S5, S6 und S7.
[0091] Von links nach rechts sind in Fig. 2 die Brenneinrichtung 2, der Wärmetauscher 3
und eine (optionale) Filtereinrichtung 4 des Kessels 11 vorgesehen. Der Kessel 11
ist auf dem Kesselfuß 12 gelagert, und weist ein mehrwandiges Kesselgehäuse 13 auf,
in welchem Wasser oder ein anderes fluides Wärmetauschmedium 38 zirkulieren kann.
Zur Zufuhr und Abfuhr des Wärmetauschmediums ist eine Wasserzirkulationseinrichtung
14 mit Pumpe, Ventilen, Leitungen, etc. vorgesehen.
[0092] Die Brenneinrichtung 2 weist eine Brennkammer 24 auf, in der im Kern der Verbrennungsprozess
des Brennstoffes stattfindet. Die Brennkammer 24 weist einen mehrteiligen Drehrost
25 auf, auf dem das Brennstoffbett 28 aufliegt. Der mehrteilige Drehrost 25 ist mittels
einer Mehrzahl von Lagerachsen 81 drehbar gelagert angeordnet.
[0093] Weiter bezugnehmend auf Fig. 2 und Fig. 3 ist die Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
24 durch (eine Mehrzahl von) Brennkammersteine(n) 29 umfasst, womit die Brennkammersteine
29 die Geometrie der Primärverbrennungszone 26 definieren. Der Querschnitt der Primärverbrennungszone
26 (beispielsweise) entlang der Horizontalschnittlinie A1 ist im Wesentlichen oval
(beispielsweise 380 mm +- 60mm x 320 mm +- 60 mm; dabei ist anzumerken, dass einige
der vorstehenden Größenkombinationen auch einen kreisförmigen Querschnitt ergeben
können). Der Pfeil S1 gibt die Strömung aus der Sekundärluftdüse 291 schematisch wieder,
wobei diese Strömung (diese ist rein schematisch dargestellt) einen durch die Sekundärluftdüsen
291 induzierten Drall aufweist, um die Durchmischung des Rauchgases zu verbessern.
[0094] Dabei sind die Sekundärluftdüsen 291 derart ausgestaltet, dass diese die (durch die
Brennkammersteine 29 vorgewärmte) Sekundärluft tangential in die Brennkammer 24 mit
ihrem dortigen ovalen Querschnitt einführen. Damit entsteht eine wirbel- oder drallbehaftete
Strömung S1, die grob spiral- oder helixförmig nach oben verläuft. In anderen Worten
wird eine nach oben verlaufende und um eine Vertikalachse rotierende Spiralströmung
ausgebildet.
[0095] Es sind die Sekundärluftdüsen 291 somit derart ausgerichtet, dass diese die Sekundärluft
-in der horizontalen Ebene betrachtet- tangential in die Brennkammer 24 einführen.
In anderen Worten sind die Sekundärluftdüsen 291 jeweils als nicht auf die Brennkammermitte
ausgerichteter Eintritt für die Sekundärluft vorgesehen. Im Übrigen kann ein solcher
tangentialer Eintritt auch bei einer kreisförmigen Brennkammergeometrie zum Einsatz
kommen.
[0096] Dabei sind alle Sekundärluftdüsen 291 derart ausgerichtet, dass diese jeweils entweder
eine rechtsdrehende oder eine linksdrehende Strömung bewirken. Insofern kann jede
Sekundärluftdüse 291 zur Entstehung der Wirbelströmungen beitragen, wobei jede Sekundärluftdüse
291 eine gleichartige Ausrichtung aufweist. Zu Vorstehendem ist anzumerken, dass in
Ausnahmefällen einzelne Sekundärluftdüsen 291 auch neutral (mit Ausrichtung in die
Mitte) oder gegenläufig (mit entgegengesetzter Ausrichtung) angeordnet sein können,
obschon dies die strömungstechnische Effizienz der Anordnung verschlechtern kann.
[0097] Die Brennkammersteine 29 bilden die Innenverkleidung der Primärverbrennungszone 26
aus, speichern Wärme und sind dem Feuer direkt ausgesetzt. Damit schützen die Brennkammersteine
29 auch das weitere Material der Brennkammer 24, beispielsweise Gusseisen, vor der
direkten Flammeneinwirkung in der Brennkammer 24. Die Brennkammersteine 29 sind vorzugsweise
an die Form des Rosts 25 angepasst. Die Brennkammersteine 29 weisen weiter Sekundärluft-
bzw. Rezirkulationsdüsen 291 auf, die das Rauchgas in die Primärverbrennungszone 26
zur erneuten Teilnahme am Verbrennungsprozess und insbesondere zur bedarfsweisen Kühlung
rezirkulieren. Die Sekundärluftdüsen 291 sind dabei nicht auf die Mitte der Primärverbrennungszone
26 ausgerichtet, sondern azentrisch ausgerichtet, um einen Drall der Strömung in der
Primärverbrennungszone 26 zu bewirken (d. h. eine Drall- und Wirbelströmung, welche
später näher erläutert wird). Die Brennkammersteine 29 werden später noch eingehender
erläutert. Eine Isolation 311 ist am Kesselrohreintritt vorgesehen. Die ovale Querschnittsform
der Primärverbrennungszone 26 (und der Düse) sowie die Länge und Lage der Sekundärluftdüsen
291 begünstigen die Ausbildung und den Erhalt einer Wirbelströmung vorzugsweise bis
zur Decke der Brennkammer 24 vorteilhaft.
[0098] Eine Sekundärverbrennungszone 27 schließt sich, entweder auf der Höhe der Brennkammerdüsen
291 (funktional bzw. verbrennungstechnisch betrachtet) oder auf Höhe der Brennkammerdüse
203 (rein strukturell bzw. baulich betrachtet) an die Primärverbrennungszone 26 der
Brennkammer 26 an und definiert den Strahlungsteil der Brennkammer 26. In dem Strahlungsteil
gibt das bei der Verbrennung entstandene Rauchgas seine Wärmeenergie hauptsächlich
durch Wärmestrahlung insbesondere an das Wärmetauschmedium ab, welches sich in den
beiden linken Kammern für das Wärmetauschmedium 38 befindet. Die entsprechenden Rauchgasströmungen
sind in Fig. 3 durch die Pfeile S2 und S3 rein beispielhaft angegeben. Diese Wirbelströmungen
werden eventuell auch leichte Rückströmungen oder weitere Turbulenzen beinhalten,
die durch die rein schematischen Pfeile S2 und S3 nicht dargestellt werden. Das Grundprinzip
der Strömungsausprägung in der Brennkammer 24 ist dem Fachmann jedoch, ausgehend von
den Pfeilen S2 und S3, klar bzw. berechenbar.
[0099] Durch die Sekundärlufteindüsung hervorgerufen bilden sich in der isolierten bzw.
begrenzten Brennkammer 24 ausgeprägt Drall- bzw. Rotations- bzw. Wirbelströmungen
aus. Dabei trägt insbesondere die ovale Brennkammergeometrie 24 dazu bei, dass sich
die Wirbelströmung ungestört bzw. optimal entwickeln kann.
[0100] Nach dem Austritt aus der Düse 203, die diese Wirbelströmungen nochmals bündelt,
zeigen sich kerzenflammenförmige Rotationsströmungen S2, welche vorteilhaft bis zur
Brennkammerdecke 204 reichen können, womit der verfügbare Raum der Brennkammer 24
besser ausgenutzt wird. Dabei sind die Wirbelströmungen auf die Brennkammermitte konzentriert
und nutzen das Volumen der Sekundärverbrennungszone 27 ideal aus. Weiter mindert die
Einschnürung, die die Brennkammerdüse 203 für die Wirbelströmungen darstellt, die
Rotationsströmungen, womit Turbulenzen zur Verbesserung der Durchmischung des Luft-Rauchgasgemischs
erzeugt werden. Es findet also eine Quervermischung durch die Einschnürung bzw. Verengung
durch die Brennkammerdüse 203 statt. Der Rotationsimpuls der Strömungen bleibt allerdings
zumindest teilweise auch oberhalb der Brennkammerdüse 203 erhalten, was die Ausbreitung
dieser Strömungen bis zur Brennkammerdecke 204 erhält.
[0101] Die Sekundärluftdüsen 291 sind in den elliptischen bzw. ovalen Querschnitt der Brennkammer
24 somit derart integriert, dass sie aufgrund ihrer Länge und ihrer Ausrichtung Wirbelströmungen
induzieren, die das Rauchgas-Sekundärluftgemisch in Rotation versetzen und dadurch
(nochmals durch in Kombination mit der darüber positionierten Brennkammerdüse 203
verbessert) eine vollständige Verbrennung bei minimalem Luftüberschuss und somit maximalem
Wirkungsgrad ermöglichen.
[0102] Dabei ist die Sekundärluftzufuhr derart gestaltet ist, dass diese die heißen Brennkammersteine
29 durch Umströmung derselben kühlt und die Sekundärluft im Gegenzug selbst vorgewärmt
wird, wodurch die Ausbrandgeschwindigkeit der Rauchgase beschleunigt wird und die
Vollständigkeit des Ausbrandes auch bei extremer Teillast (z. B. 30% der Nennlast)
sichergestellt wird.
[0103] Die erste Wartungsöffnung 21 ist mit einem Dämmmaterial, beispielsweise Vermiculite
™, isoliert. Die vorliegende Sekundärverbrennungszone 27 ist derart eingerichtet, dass
ein Ausbrand des Rauchgases gewährleistet wird. Die spezielle geometrische Ausgestaltung
der Sekundärverbrennungszone 27 wird später noch eingehender erläutert.
[0104] Nach der Sekundärverbrennungszone 27 strömt das Rauchgas in die Wärmetauscheinrichtung
3, welche ein Bündel von parallel zueinander vorgesehenen Kesselrohren 32 aufweist.
In den Kesselrohren 32 strömt das Rauchgas nun abwärts, wie in Fig. 3 durch die Pfeile
S4 angegeben. Man kann diesen Teil der Strömung auch als Konvektionsteil bezeichnen,
da die Wärmeabgabe des Rauchgases im Wesentlichen an den Kesselrohrwänden über eine
erzwungene Konvektion erfolgt. Durch die im Kessel 11 verursachten Temperaturgradienten
im Wärmetauschermedium, beispielsweise im Wasser, stellt sich eine natürliche Konvektion
des Wassers ein, welche eine Durchmischung des Kesselwassers begünstigt.
[0105] In den Kesselrohren 32 sind Federturbulatoren 36 und Spiral- bzw. Bandturbulatoren
37 angeordnet, um den Wirkungsgrad der Wärmetauscheinrichtung 4 zu verbessern. Dies
wird später noch eingehender erläutert werden.
[0106] Der Ausgang der Kesselrohre 32 mündet über den Wendekammereintritt 34 bzw. -einlass
in die Wendekammer 35. Dabei ist die Wendekammer 35 derart gegenüber der Brennkammer
24 abgedichtet, dass kein Rauchgas aus der Wendekammer 35 direkt zurück in die Brennkammer
24 strömen kann. Allerdings ist trotzdem ein gemeinsamer (Ab-)Transportweg für die
Verbrennungsrückstände vorgesehen, die im gesamten Strömungsbereich des Kessels 11
anfallen können. Falls die Filtereinrichtung 4 nicht vorgesehen ist, wird das Rauchgas
wieder im Kessel 11 nach oben abgeführt. Der andere Fall der optionalen Filtereinrichtung
4 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Dabei wird das Rauchgas nach der Wendekammer
35 wieder nach oben in die Filtereinrichtung 4 eingeleitet (vgl. Pfeile S5), welche
vorliegend beispielhaft eine elektrostatische Filtereinrichtung 4 ist. Dabei können
am Eintritt 44 der Filtereinrichtung 4 Strömungsblenden vorgesehen sein, die die Einströmung
des Rauchgases in den Filter vergleichmäßigen.
[0107] Elektrostatische Staubfilter, in der Wissenschaft auch Elektroabscheider genannt,
sind Einrichtungen zur Abscheidung von Partikeln aus Gasen, die auf dem elektrostatischen
Prinzip beruhen. Diese Filtereinrichtungen werden insbesondere zur elektrischen Reinigung
von Abgasen verwendet. Bei Elektrofiltern werden Staubteilchen durch eine Koronaentladung
einer Sprühelektrode elektrisch aufgeladen und zur entgegengesetzt aufgeladenen Elektrode
(Niederschlagselektrode) gezogen. Die Koronaentladung findet auf einer dafür geeigneten,
geladenen Hochspannungselektrode (auch als Sprühelektrode bezeichnet) im Inneren des
Elektrofilters statt.
[0108] Die (Sprüh-) Elektrode 45 ist mit herausragenden Spitzen und eventuell mit scharfen
Kanten ausgeführt, weil dort die Dichte der Feldlinien und damit auch die elektrische
Feldstärke am größten und somit die Koronaentladung begünstigt ist. Näheres zu einer
optimierten Geometrie findet sich später in Bezug auf die Figuren 4 bis 6.
[0109] Die gegengesetzte Elektrode (Gegenelektrode bzw. Niederschlagselektrode) besteht
für gewöhnlich aus einem geerdeten Abgasrohrabschnitt oder einer käfigartigen Anordnung,
der um die Elektrode gelagert bzw. vorgesehen ist.
[0110] Der Abscheidungsgrad eines Elektrofilters ist insbesondere von der Verweilzeit der
Abgase im Filtersystem und der Spannung zwischen Sprüh- und Abscheidungselektrode
abhängig. Die dafür notwendige gleichgerichtete Hochspannung wird von der Spannungserzeugungseinheit
der Steuereinrichtung 100 (nicht dargestellt) bereitgestellt. Die Elektrode 45 besteht
zumindest weitgehend aus einem hochwertigen Federstahl oder Chromstahl und ist von
einer Elektrodenhalterung 43 über einen Isolator 46, d. h. eine Elektrodenisolation
46, gehaltert.
[0111] Die Halterung 43 für die Elektrode 45 und insbesondere der Isolator 46 sind vorliegend
Staub und Verschmutzung ausgesetzt, da diese am bzw. im rauchgasführenden Innenraum
angeordnet sind. Insofern sind besondere Maßnahmen zur Vermeidung ungewollter Kriechströme
erforderlich, welche später in Bezug auf die Figuren 8 ff. beschrieben werden.
[0112] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist eine optimierte stabförmige Elektrode 45 (welche später
näher beschrieben ist, vgl. Figuren 4 bis 7) in etwa mittig in einem annähernd kaminförmigen
oder länglichen Innenraum der Filtereinrichtung 4 gehaltert.
[0113] Diese (Sprüh-) Elektrode 45 hängt schwingungsfähig bzw. pendelfähig nach unten in
dem Innenraum der Filtereinrichtung 4. Dabei kann die Elektrode 45 beispielsweise
quer zur Längsachse der Elektrode 45 hin- und herschwingen.
[0114] Ein Käfig 48 dient gleichzeitig als Gegenelektrode und als Abreinigungsmechanik für
die Filtereinrichtung 4. Der Käfig 48 ist mit dem Masse- bzw. Erdpotential verbunden.
Durch den herrschenden Potentialunterschied wird das in der Filtereinrichtung 4 strömende
Rauchgas bzw. Abgas, vgl. die Pfeile S6, gefiltert, wie vorstehend erläutert. Die
Pfeile S6 geben grob den Bereich an, in welchem eine Strömungsgeschwindigkeit des
Rauchgases als Referenz zu bestimmen ist. In diesem Bereich im Inneren der rohrförmigen
Filtereinrichtung 4 liegt die Strömungsgeschwindigkeit in einem Bereich von 0,5 bis
3 m/s, vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 2 m/s, wenn die Biomasse-Heizanlage
im Volllastbetrieb betrieben wird. Unter Volllastbetrieb wird derjenige Betrieb der
Biomasse-Heizanlage verstanden, bei dem mindestens 90% der Nominalleistung [kW] (auf
welche der Kessel 11 ausgelegt und regelmäßig auch zertifiziert ist) abgegeben wird,
auf welche der Kessel 11 bzw. die Biomasse-Heizanlage 1 ausgelegt ist. Unter Teillastbetrieb
wird ein Betrieb des Kessels 11 bzw. der Biomasse-Heizanlage 1 unterhalb dieser 90%
verstanden.
[0115] Die Indikatorlinie WT3 gibt eine beispielhafte Querschnittslinie durch die Filtereinrichtung
4 an, in der die Strömung möglichst homogen eingerichtet bzw. über den Querschnitt
der Kesselrohre 32 grob gleichverteilt ist (u. A. aufgrund von Strömungsblenden am
Eingang der Filtereinrichtung 4 und aufgrund der Geometrie der Wendekammer 35). Eine
gleichmäßige Durchströmung der Filtereinrichtung 3 bzw. des letzten Kesselzuges minimiert
Strähnenbildung und optimiert dadurch zudem die Abscheideeffizienz der Filtereinrichtung
4 sowie den Wärmeübergang in der Biomasse-Heizanlage 1.
[0116] Im Falle der Abreinigung der Filtereinrichtung 4 wird die Elektrode 45 stromlos geschaltet.
Der Käfig 48 weist vorzugsweise ein achteckiges regelmäßiges Querschnittsprofil auf,
so wie sich das beispielsweise der Ansicht der Fig. 13 entnehmen lässt. Der Käfig
48 kann vorzugsweise bei der Herstellung mit dem Laser zugeschnitten werden.
[0117] Das Rauchgas strömt nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher 3 (aus dessen Austritt)
durch die Wendekammer 34 in den Eintritt 44 der Filtereinrichtung 4.
[0118] Dabei ist die Filtereinrichtung 4 vorteilhaft vollintegriert in den Kessel 11 vorgesehen,
womit die dem Wärmetauscher 3 zugewandte und von dem Wärmetauschermedium durchspülte
Wandfläche auch aus Richtung der Filtereinrichtung 4 zum Wärmetausch eingesetzt wird,
womit die Effizienz der Anlage 1 nochmals verbessert wird. Damit kann zumindest ein
Teil der Wand die Filtereinrichtung 4 mit dem Wärmetauschmedium durchspült sein, womit
zumindest ein Teil dieser Wand mit Kesselwasser gekühlt wird.
[0119] Am Filteraustritt 47 strömt das gereinigte Abgas aus der Filtereinrichtung 4 hinaus,
wie durch die Pfeile S7 angegeben. Nach dem Filteraustritt wird ein Teil des Abgases
über die Rezirkulationseinrichtung 5 wieder zu der Primärverbrennungszone 26 zurückgeführt.
Auch dies wird später noch näher erläutert werden. Dieses zur Rezirkulierung bestimmte
Abgas bzw. Rauchgas kann kurz auch als "Rezi" oder "Rezi-Gas" bezeichnet werden. Der
verbleibende Teil des Abgases wird über den Abgasausgang 41 aus dem Kessel 11 hinausgeleitet.
[0120] Der Pfeil S8 gibt eine Rauchgasströmung bzw. Verwirbelung an, bei der Rauchgas nicht
direkt aus dem Filter 4 austritt, sondern in einem Totvolumen des Filters 4 (welches
strömungstechnisch hinter den Austritt 47 gelegen ist, womit es nicht in der Hauptdurchgangsströmung
S6, S7 durch den Filter 4 gelegen ist), eine Umkehr bzw. Wirbelströmung ausbildet
und insbesondere den Isolator 46 beströmen kann. Dabei kann sich Ruß und Asche auf
dem Isolator ablagern. So können sich neben nicht-mineralischen Verbrennungsrückständen
auch kohlenstoffhaltige Verbrennungsrückstände auf dem Isolator ablagern, welche die
Funktion des Isolators beinträchtigen. Näheres hierzu wird in Bezug auf die Fig. 9
erläutert.
[0121] Eine Ascheabfuhr 7 ist im unteren Teil des Kessels 11 angeordnet. Über eine Ascheaustragungsschnecke
71 wird die beispielsweise aus der Brennkammer 24, den Kesselrohren 32 und der Filtereinrichtung
4 abgeschiedene und herausfallende Asche seitlich aus dem Kessel 11 ausgefördert.
[0122] In Fig. 2 und Fig. 3 sind weitere Sensoren abgebildet, die mit der Steuereinrichtung
100 zumindest kommunikativ verbunden sind. Mit den Sensoren werden (physikalische
und/oder chemische) Größen der Biomasse-Heizanlage 1 erfasst.
[0123] Ein Abgastempertatursensor 111 ist stromabwärts zu dem Ausgang des Wärmetauschers
3 vorgesehen. Dieser misst eine Temperatur des Abgases bzw. Rauchgases nach dem dieses
durch den Wärmetauscher 3 hindurchgeströmt ist. Dieser Sensor 111 kann bevorzugt zur
Regelung der Temperatur des in den Filter 4 hineinströmenden Rauchgases zur Filterung
eingesetzt werden. Dies insbesondere für die Einhaltung der später beschriebenen Maximaltemperatur
des Rauchgases für den Filter 4.
[0124] Als Abgastempertatursensor 111 kann ein herkömmlicher Temperaturfühler oder auch
ein PT-100 oder PT-1000 Sensor zum Einsatz kommen, welcher in der Wand des Abgaskanals
vorgesehen ist oder in den Abgaskanal hineinragt. Mit Hilfe des Abgastempertatursensors
111 kann die Temperatur des Abgases in Grad Celsius bestimmt werden.
[0125] Es kann der Abgastempertatursensor 111 beispielsweise vor oder nach der optionalen
Filtereinrichtung 4 vorgesehen sein. Ebenso beispielsweise kann der Abgassensor 111
vor dem Abgasausgang 41 vorgesehen sein. Des Weiteren kann auch mehr als ein Abgastempertatursensor
111 vorgesehen sein, um die Genauigkeit der Messung zu erhöhen oder auch messtechnische
Redundanzen vorzusehen. Es kann beispielsweise ein Abgastempertatursensor 111 direkt
nach dem Ausgang des Wärmetauschers 3 und ein weiterer Abgastemperatursensor 111 kann
nach der Filtereinrichtung 4 vorgesehen sein.
[0126] Des Weiteren ist zumindest eine Lambdasonde 112 vorgesehen. Sie ist als Sensor für
die Lambdaregelung der Biomasse-Heizanlage 1 vorgesehen. Mit der Lambdasonde wird
zumindest eine physikalische/chemische Größe erfasst, der eine Regelung des Verbrennungsvorgangs
im Kessel 11 ermöglicht. Die Lambdasonde 112 ermöglicht eine O2-Gehaltsmessung bzw.
eine Sauerstoffgehaltsmessung des Abgases bzw. des Rauchgases nach der Brennkammer
24.
[0127] Eine Lambdasonde kann üblicherweise den Restsauerstoffgehalt im Abgas mit dem Sauerstoffgehalt
einer Referenz, meist der momentanen Atmosphären- bzw. Umgebungsluft, vergleichen.
Daraus kann das Verbrennungsluftverhältnis λ (Verhältnis von Verbrennungsluft zu Brennstoff)
bestimmt und eingestellt werden. Es können zwei Messprinzipien verwendet werden: Spannung
eines Festkörperelektrolyts (Nernst-Sonde) und Widerstandsänderung einer Keramik (Widerstandssonde).
[0128] Bei der vorliegenden Verwendung in der Biomasse-Heizanlage kann die Lambdasonde 112
den Sauerstoffgehalt des Abgases (beispielsweise in Vol-%) messen und so kann am Kessel
11 ein optimales Gemisch, vorzugsweise mittels einem KI-Modell, geregelt werden, um
so ein Überangebot an kühlender Zuluft oder infolge Sauerstoffmangels entstehendes
Kohlenstoffmonoxid (mit ungenutztem Restheizwert) zu verhindern, welche dem Heizungssystem
Energie "rauben" würden.
[0129] Für die zumindest eine Lambdasonde 112 sind in Fig. 2 zwei mögliche Einbaupositionen
vorgeschlagen. Die eine befindet sich benachbart zum Eingang 33 des Wärmetauschers
3 (vgl. Fig. 2, oben, Mitte) und die andere befindet sich im Abgasausgang 41 und damit
nach dem Ausgang des Wärmetauschers 3 (vgl. Fig. 2, oben rechts). Generell kann die
Lambdasonde 112 an einer beliebigen Position in der Abgasführung des Kessels 11 vorgesehen
sein, solange diese das Abgas bzw. Rauchgas vermessen kann.
[0130] Je größer allerdings die Entfernung zwischen Flamme in der Brennkammer 24 und Lambdasonde
112 gewählt wird, desto schwieriger wird die Regelung des Kessels 11 wegen der dann
auftretenden Totzeit. Deshalb ist es vorzuziehen, die Sonde möglichst nahe an der
Brennkammer 24 zu montieren. Mit dem Signal der Lambdasonde 112 können über die Steuereinrichtung
100 beispielswiese die Zufuhr an Primärluft in die Brennkammer und die Brennstoffzufuhrmenge
geregelt werden.
[0131] Weiter ist ein (optionaler) Unterdrucksensor 113 oder Druckdifferenzsensor 113 vorgesehen.
Dieser Unterdrucksensor 113 misst den (Unter-)Druck in der Brennkammer 24, beispielsweise
in der Einheit [mPas], beziehungsweise den Differenzdruck der Brennkammer 24 zum Umgebungsluftdruck.
Über den Unterdruck wird die Primärluft (und optional die Sekundärluft) in die Brennkammer
24 zur Verbrennung angesaugt.
[0132] Weiter ist ein (optionaler) Rücklauf- (oder Vorlauf-)Temperatursensor 114 bzw. ein
Heizungswassertemperatursensor 114 vorgesehen. Dieser ist beispielsweise im Rücklauf
oder im Vorlauf einer üblichen Wasserzirkulationseinrichtung 14 vorgesehen und erfasst
die Temperatur des Heizungswassers im Wasserkreislauf, in welchem der Kessel 11 vorgesehen
ist. Dabei ist das Wärmetauschmedium 38 vorzugsweise das Heizungswasser.
[0133] Damit kann die Temperatur des Wärmetauschmediums 38 in bzw. außerhalb des Kessels
mit dem vorher erläuterten Kesseltemperatursensor 115 bzw. mit dem Heizungswassertemperatursensor
114 (bevorzugt ein Rücklauftemperatursensor 114) erfasst werden.
[0134] Ein Brennstoffbetthöhensensor 116 (vorliegend in den Fig. ohne eine beispielhafte
Mechanik dargestellt) erfasst die Höhe des Brennstoffbetts 28 über dem Rost und damit
eine Menge des Brennstoffs, beispielsweise der Hackschnitzel, auf dem Rost 25. Ein
Beispiel für einen derartigen Sensor in mechanischer Ausführung ist in der
EP 3 789 670 B1 in Bezug auf deren Fig. 17 und 18 beschrieben, vorauf Bezug genommen wird. Alternativ
kann der Brennstoffbetthöhensensor 116 beispielsweise als Ultraschallsensor vorgesehen
sein.
[0135] Weiter ist ein Brennkammertemperatursensor 117 vorgesehen. Dieser erfasst eine Temperatur
der Brennkammer 24, beispielsweise in Grad Celsius. Der Brennkammertemperatursensor
117 kann am Ausgang der Brennkammer 24 oder auch in der Brennkammer 24 vorgesehen
sein.
[0136] Anzumerken ist, dass die Orte der Sensoren der Fig. 2 und 3 auch von den dargestellten
Orten abweichen können, so wie dies vom Fachmann als sinnvoll erachtet wird. Beispielsweise
kann die Brennkammertemperatur auch an einem anderen Ort erfasst werden.
[0137] Die Brennkammer 24 und auch die Geometrie der Filtereinrichtung 4 sowie der vorgelagerten
Wendekammer 35 dieser Ausführungsform wurden mittels CFD-Simulationen berechnet. Weiter
wurden Praxisexperimente durchgeführt, um die CFD-Simulationen zu bestätigen. Ausgangspunkt
der Überlegungen waren Berechnungen für einen 100 kW Kessel, wobei jedoch ein Leistungsbereich
von 20 bis 500 kW berücksichtigt wurde.
[0138] Eine CFD-Simulation (CFD = Computational Fluid Dynamics = numerische Strömungsmechanik)
ist die räumlich und zeitlich aufgelöste Simulation von Strömungs- und Wärmeleitprozessen.
Dabei können die Strömungsprozesse laminar und/oder turbulent sein, von chemischen
Reaktionen begleitet auftreten, oder es kann sich um ein mehrphasiges System handeln.
CFD-Simulationen eignen sich somit gut als Design- und Optimierungswerkzeug. Bei der
vorliegenden Erfindung wurden CFD-Simulationen eingesetzt, um die strömungstechnischen
Parameter derart zu optimieren, dass die vorstehend aufgeführten Aufgaben der Erfindung
gelöst werden. Insbesondere wurden im Ergebnis die mechanische Ausgestaltung und Dimensionierung
des Kessels 11, der Brennkammer 24, der Sekundärluftdüsen 291 und der Brennkammerdüse
203 maßgeblich durch die CFD-Simulation und auch durch zugehörige praktische Experimente
definiert. Die Simulationsergebnisse basieren auf einer Strömungssimulation mit Berücksichtigung
der Wärmeübertragung.
[0139] Die Ergebnisse der CFD-Simulation zur Veranschaulichung der strömungstechnischen
Optimierung der Filtereinrichtung 4 sind später in Bezug auf die Figuren 14 und 15
näher erläutert.
(Filtereinrichtung 4)
[0140] Die vorstehend beschriebene Biomasse-Heizanlage 1 ist mit einer Filtereinrichtung
4 vorgesehen, welche nachstehend näher erörtert wird.
[0141] Fig. 4 zeigt einen herausgestellten Teil der Filtereinrichtung 4 aus einer Seitenansicht
der Biomasse-Heizanlage 1. Fig. 5 zeit den herausgestellten Teil der Filtereinrichtung
4 der Fig. 4 aus einer perspektivischen Ansicht und der Seite und von unten.
[0142] In den Figuren 4 und 5 dargestellt ist ein Filtereinsatz 451, mit dem die Sprühelektrode
45 etwa mittig in dem rohrförmigen Innenvolumen der Filtereinrichtung 4 gehaltert
wird. Dieser Filtereinsatz 451 kann als eine Einheit aus dem Kessel 11 bzw. der Biomasse-Heizanlage
1 entfernt und auch wieder in diese eingesetzt werden. Damit kann eines der Kernelemente
der Filtereinrichtung 4 leicht gewartet (d. h. ausgewechselt oder zur Reinigung freigelegt
werden) und auch bei der Erstmontage mit geringem Aufwand montiert werden. In den
Figuren 4 und 5 befindet sich die Sprühelektrode 45 in deren Ruheposition bzw. im
Ruhezustand der Figuren 16a und 16b und ist nicht, beispielsweise zur Reinigung, ausgelenkt.
[0143] Der Filtereinsatz 45 haltert insbesondere die länglich bzw. stabförmig ausgebildete
Sprühelektrode 45, welche sich entlang derer Längsachse LAE erstreckt, die in den
Figuren 4 und 5 mit der gestrichelten Linie LAE eingezeichnet ist. Im Querschnitt
F2, der senkrecht zur Längsachse LAE vorgesehen ist, weist die Sprühelektrode 45 ein
Kreuzprofil bzw. ein kreuzförmiges Profil auf.
[0144] Vorzugsweise ist die Sprühelektrode 45 derart angeordnet, dass deren Längsachse LAE
mit einer Mittenachse des rohrförmigen Innenvolumens der Filtereinrichtung 4 zumindest
annähernd übereinstimmt. Insofern kann die Längsachse LAE in etwa auch als Längs(mitten)achse
der Filtereinrichtung 4 verstanden werden. Richtungen, welche winklig, insbesondere
senkrecht, zur Längsachse LAE stehen, werden nachstehend als "quer" oder "radial"
bezeichnet.
[0145] Die Längsmittenachse LAE definiert weiter auch eine Ruheposition der beweglich montierten
Sprühelektrode 45.
[0146] Die Sprühelektrode 45 ist vorliegend eine Elektrode mit Vorsprüngen 457, welche umgangssprachlich
auch als Sägezahnelektrode bezeichnet werden kann. Alternativ kann diese mit nicht-dreiecksförmigen
Vorsprüngen vorgesehen sein, beispielsweise mit flossenförmigen oder viereckigen Vorsprüngen.
Vorliegend weist die Sprühelektrode eine Vielzahl von dreiecks- oder sägezahnförmigen
Vorsprüngen 457 auf, welche mit einer einzelnen Spitze vorgesehen sind, an welcher
eine hohe elektrische Feldstärke bei Bestromung der Sprühelektrode 45 verursacht wird.
Diese Vorsprünge 457 erstrecken sich quer zur Längsachse LAE. Die Sprühelektrode 45
weist eine Länge EL auf, welche derart dimensioniert sein kann, dass sich die Elektrode
45 über einen größeren Teil (mehr als 50%) der Längserstreckung der Filtereinrichtung
4 erstreckt.
[0147] Es weist die Sprühelektrode 45 eine Vielzahl von seitlich angeordneten Spitzen bzw.
Vorsprüngen 457 auf, welche jeweils eine örtliche Vergrößerung der elektrischen Feldstärke
in der elektrostatischen Filtereinrichtung 4 bewirken.
[0148] Der Filtereinsatz 451 weist weiter die Elektrodenhalterung 43, welche auch als Filtereinsatzdeckel
43 bezeichnet werden kann und den Isolator 46 zur Halterung der Sprühelektrode 45,
auf. Ein isolatorseitiges oder proximales Aufhängungselement 452 verbindet ein Ende
der Sprühelektrode 45 mit dem Isolator 46. Ein (optionales) spitzenseitiges oder distales
Federelement 453 kann eine Filterspitze 454 flexibel mit dem unteren bzw. distalen
Ende der Sprühelektrode 45 verbinden. In anderen Worten kann an dem einen Ende der
Sprühelektrode 45 ein Aufhängungselement 452 und an dem anderen Ende der Sprühelektrode
45 ein Federelement 453 vorgesehen sein.
[0149] Die Elektrodenhalterung 43 bzw. der Filtereinsatzdeckel 43 weist ein Halterungsblech
431 aus einem leitfähigen Material auf, welches an der Innenseite der Elektrodenhalterung
43 vorgesehen ist. Das Halterungsblech 431 ist geerdet und sieht eine zumindest teilweise
Abschirmung nach außen vor. Weiter kann die Elektrodenhalterung 43 eine Isolation
beinhalten, um eine thermische Isolation der Filtereinrichtung 4 bzw. des Kessels
11 vorzusehen. Weiter ist auf der Außenseite des Filtereinsatzdeckels 43 ein Anschluss
421 für die Elektrodenversorgungsleitung 42 vorgesehen.
[0150] Das isolatorseitige Aufhängungselement 452 ist vorzugsweise flexibel ausgestaltet,
so dass die Sprühelektrode 45 schwingungsfähig bzw. pendelfähig in der Filtereinrichtung
4 aufgehängt ist. Diese Bewegungsfreiheit zum Pendeln ist in der Fig. 4 mit dem Doppelpfeil
SCH angedeutet. Die Sprühelektrode 45 ist somit derart aufgehängt, dass diese nach
Art eines Pendels hin- und her schwingen kann. Das Aufhängungselement 452 erlaubt
dabei eine Bewegung der Sprühelektrode 45 zumindest in einer Ebene (beispielsweise
der Papierebene der Fig. 4), allerdings ist es vorzuziehen (und für die Ausführungen
in Bezug auf die Figuren 16a ff. auch erwünscht), dass das Aufhängungselement 452
eine Bewegung der Sprühelektrode 45 in mehrere Richtungen erlaubt.
[0151] Das Aufhängungselement 452 kann beispielsweise ein Gelenk oder eine Spiralfeder sein.
Dabei ist es vorzuziehen, dass das Aufhängungselement 452 eine Spiralfeder 452 ist,
die eine federartige Rückstellungswirkung auf die Sprühelektrode 45 in Richtung derer
Ruheposition bzw. deren Ruhezustand ausübt.
[0152] Das Federelement 453 ist beispielsweise eine Spiralfeder, die an dem distalen Ende
der Sprühelektrode 45 vorgesehen ist. Die Spiralfeder kann beispielsweise aus einem
Federstahl bestehen.
[0153] Die Filterspitze 454 ist aus einem isolierenden (vorzugsweise mit einem spezifischen
Widerstand von größer 10
10 Ω·cm, besser größer 10
13 Ω·cm, noch besser größer 10
16 Ω·cm) und hitzeresistenten Material hergestellt, beispielsweise aus PTFE (Polytetrafluorethylen,
bzw. Teflon) oder aus PEEK (Polyetheretherketon).
[0154] Insbesondere kann die Filterspitze aus einem temperatur- und chemisch beständigem
Kunststoff bestehen. Hierzu zählen diverse Kunststoffe aus der Klasse der Polyhalogenolefine.
[0155] Es kann der Werkstoff der Filterspitze 454 derart vorgesehen sein, dass dieser gegenüber
Temperaturen bis zu mindestens 200 Grad Celsius (vorzugsweise mindestens 250 Grad
Celsius) beständig ist. Dabei kann der Kunststoff der Filterspitze 454 derart vorgesehen
sein, dass dieser gegenüber der Chemie der Verbrennungsgase beständig ist.
[0156] Weiter kann die Filterspitze 454 bevorzugt stiftförmig mit einem kegelförmigen oder
kegelstumpfförmigen Ende vorgesehen sein. Im Querschnitt kann die Filterspitze 454
rund ausgestaltet sein.
[0157] In der Ansicht der Fig. 5 ist die Anordnung der Sprühelektrode 45 mit dem Filtereinsatz
451 und insbesondere das Kreuzprofil der Sprühelektrode 45 dreidimensional ersichtlich.
[0158] Die Fig. 6 zeigt verschiedene Ansichten der Sprühelektrode 45 der Fig. 5, wobei Einzelteile
der Sprühelektrode 45 als Elektrodenteile 45a, 45b, sowie eine Unteransicht der zusammengesetzten
Elektrode 45 aus der Richtung F1 und eine Schnittansicht der zusammengesetzten Elektrode
45 entlang der Schnittlinie F2 dargestellt sind.
[0159] Die Sprühelektrode 45 besteht aus einem leitfähigen Werkstoff, bevorzugt einem Metall.
[0160] Dabei kann die Sprühelektrode 45 aus zwei Elektrodenteilen 45a, 45b zusammengesetzt
sein. Diese Metallstücke können bevorzugt derart identisch ausgebildet sein, dass
diese mittels jeweils einer Ausnehmung 458 ineinandergesteckt werden können, um die
Sprühelektrode 45 mit dem Kreuzprofil auszubilden. Dies erleichtert die Fertigung
und verringert die Fertigungskosten, da zwei identische Teile hergestellt werden können.
[0161] Die Elektrodenteile 45a, 45b können mittels eines Laserschneidverfahrens aus einem
Metallblech hergestellt sein.
[0162] Die Elektrodenteile 45a, 45b weisen Vorsprünge 457 auf, welche bevorzugt in regelmäßigen
Abständen über die gesamte Länge EL (oder mehr als 90% der Gesamtlänge) der Sprühelektrode
45 angeordnet sind.
[0163] Die Elektrodenteile 45a, 45b können eine Breite (horizontal betrachtet) von 20-35
mm aufweisen. Weiter können die Elektrodenteile 45a, 45b eine Dicke von 1,5 mm bis
4,5 mm, bevorzugt eine Dicke von 2,5 mm bis 3,5 mm, aufweisen.
[0164] Die Elektrodenteile 45a, 45b sind somit im Allgemeinen längliche, plattenförmige
Teile, welche miteinander derart verbunden (beispielsweise verschweißt) werden, dass
diese eine Sprühelektrode 45 mit einem Profil, beispielsweise einem Kreuzprofil oder
einem Sternprofil, ausbilden.
[0165] Die Schnittansicht F2 der Fig. 6 zeigt, dass das Kreuzprofil der Sprühelektrode 45
Vorsprünge aufweist, welche in vier Richtungen und damit in die vier Hauptquadranten
des röhrenförmigen Innenvolumens der Filtereinrichtung 4 zeigen.
[0166] An den Enden der Elektrodenteile 45a, 45b sind ein erstes und ein zweites Übergangselement
455, 456 vorgesehen. Diese optionalen Übergangselemente 455, 456 (es könnten das Aufhängungselement
452 und das Federelement 453 auch anders befestigt werden, beispielsweise direkt geschweißt)
können in Ausnehmungen an den Enden der Sprühelektrode 455 aufgenommen sein, und beispielsweise
eine Bolzenform aufweisen. Die Übergangselemente 455, 456 erlauben einen stabileren
und einfacheren Übergang von der Sprühelektrode mit seinem Profil beispielsweise auf
eine Spiralfeder, welche das Aufhängungselement 452 und das Federelement 453 ausbilden
können. Die Übergangselemente 455, 456 können aus einem Kunststoff, beispielsweise
Teflon, oder aus einem Metall gefertigt sein. Die Ansicht F1 der Fig. 6 von unten
zeigt, dass das Übergangselement 456 in den Elektrodenteilen 45a, b aufgenommen angeordnet
ist.
[0167] Die Figuren 7a bis 7d zeigen alternative Sprühelektroden 45 mit alternativen (Stern-)
Profilen. Die Profile sind als Querschnitte auf Höhe der Linie F2 der Fig. 6 dargestellt.
[0168] Die Sprühelektroden 45 der Figuren 7a bis 7d entsprechen im grundsätzlichen Aufbau
der Sprühelektrode der Figuren 5 und 6, beispielsweise weisen alle Sprühelektroden
45 Vorsprünge 457 auf, womit nachstehend nur die Unterschiede der diversen Sprühelektroden
zueinander erörtert werden.
[0169] Fig. 7a zeigt eine erste alternative Sprühelektrode 45 mit einem Stern- bzw. Y-Profil.
Dabei können drei Elektrodenteile 45a, 45b, 45c miteinander sternförmig verbunden,
beispielsweise verschweißt, werden, um die erste alternative Sprühelektrode 45 vorzusehen.
Die erste alternative Sprühelektrode 45 kann damit, analog zu der Sprühelektrode 45
der Figuren 5 und 6, eine stabförmige und mit Vorsprüngen versehene Sprühelektrode
45 sein, welche deren Feldmaxima in drei Richtungen vorsieht. Das Y-Profil weist in
anderen Worten drei Schenkel 45a, 45b, 45c auf.
[0170] Der Winkel zwischen den drei Elektrodenteilen 45a, 45b, 45c im Querschnitt ist jeweils
vorzugsweise 120 Grad (+-10° Grad Herstellungsungenauigkeit), um eine symmetrische
Elektrode 45 vorzusehen.
[0171] Diese erste alternative Sprühelektrode 45 kann beispielsweise auch (nicht dargestellt)
aus einem ersten Elektrodenteil 45a, welches um 120 Grad geknickt wird und einem zweiten
Elektrodenteil 45b, das an den Kick des ersten Elektrodenteils 45a geschweißt wird,
hergestellt sein.
[0172] Fig. 7b zeigt eine zweite alternative Sprühelektrode 45 mit einem weiteren Sternprofil.
Dabei können drei Elektrodenteile 45a, 45b, 45c verbunden sein. So kann das Elektrodenteil
45a als stabförmige Platte vorgesehen sein, und es können zwei weitere geknickte Platten
als die Elektrodenteile 45b und 45c damit verbunden werden. Alternativ (nicht dargestellt)
kann die zweite alternative Sprühelektrode 45 auch aus mehr Elektrodenteilen hergestellt
werden, beispielsweise aus vier, fünf oder sechs. In Fig. 7b sind sechs Schenkel gezeigt.
[0173] Der Winkel zwischen den Elektrodenteilen 45a, 45b, 45c, ... im Querschnitt ist jeweils
vorzugsweise 60 Grad (+-5° Grad Herstellungsungenauigkeit), um eine symmetrische Elektrode
45 vorzusehen.
[0174] Die zweite alternative Sprühelektrode 45 kann damit, analog zu der Sprühelektrode
45 der Figuren 5 und 6, eine stabförmige und mit Vorsprüngen versehene Sprühelektrode
45 sein, welche deren Feldmaxima in sechs Richtungen vorsieht.
[0175] Der gestrichelte Kreis der Fig. 7b zeigt einen bevorzugten Maximalumfang bzw. eine
bevorzugte Maximalausdehnung der Sprühelektrode in eine Richtung, die senkrecht zur
Längsrichtung der Elektrode 45 ist. So kann bevorzugt die Maximalausdehnung aller
Elektrodenteile 45a, 45b, 45 c identisch sein, womit eine Feldausbildung im Filter
begünstig wird, welche möglichst gleichmäßig ist.
[0176] Fig. 7c zeigt eine dritte alternative Sprühelektrode 45 mit einem weiteren Sternprofil.
Dabei kann eine Mehrzahl von plattenförmigen Elektrodenteilen 45a, 45b, 45c miteinander
verbunden, beispielsweise verschweißt, sein. In Fig. 7c sind fünf Schenkel gezeigt.
In Fig. 7d sind drei Schenkel gezeigt.
[0177] Der Winkel zwischen den Elektrodenteilen 45a, 45b, 45c, 45d, 45e im Querschnitt ist
jeweils vorzugsweise 72 Grad (+-5° Grad Herstellungsungenauigkeit), um eine symmetrische
Elektrode 45 vorzusehen.
[0178] Die dritte alternative Sprühelektrode 45 kann damit, analog zu der Sprühelektrode
45 der Figuren 5 und 6, eine stabförmige und mit Vorsprüngen versehene Sprühelektrode
45 sein, welche deren Feldmaxima in fünf Richtungen vorsieht.
[0179] Fig. 7d zeigt eine vierte alternative Sprühelektrode 45 mit einem Stern- bzw. Y-Profil.
Dabei können drei Elektrodenteile 45a, 45b, 45c mit einem Innenrohr 45f sternförmig
verbunden, beispielsweise verschweißt, werden, um die erste alternative Sprühelektrode
45 vorzusehen. Die vierte alternative Sprühelektrode 45 kann damit, analog zu der
Sprühelektrode 45 der Figuren 5 und 6, eine stabförmige und mit Vorsprüngen versehene
Sprühelektrode 45 sein, welche Feldmaxima in drei Richtungen vorsieht.
[0180] Der Winkel zwischen den drei Elektrodenteilen 45a, 45b, 45c im Querschnitt ist jeweils
vorzugsweise 120 Grad (+-10° Grad Herstellungsungenauigkeit), um eine symmetrische
Elektrode 45 vorzusehen.
[0181] Diese vierte alternative Sprühelektrode 45 weist somit einen Kern 45f, beispielsweise
das Innenrohr 45f, auf, und drei daran angebrachte Elektrodenteile 45a, 45b und 45c,
welche länglich und plattenförmig ausgebildet sind, und welche jeweils Vorsprünge
457 analog denjenigen der Sprühelektrode 45 der Figuren 5 und 6 aufweisen.
[0182] Die Sprühelektrode 45 der Fig. 5 bis 7d weist ein Querschnittsprofil mit zumindest
drei Schenkeln auf, um die Feldausbildung im Filter 4 zu verbessern.
[0183] Mit dieser Ausgestaltung wird das Feld im Vergleich zu einer üblichen länglichen
Plattenelektrode (mit 2 starken Feldmaxima an den beiden Längskanten) oder auch im
Vergleich zu einem herkömmlichen Draht oder Rundstab (mit gleichmäßiger Feldstärke,
aber geringer maximaler Feldstärke) als Sprühelektrode 45 ein Kompromiss zwischen
einem möglichst homogenen Feld im Filter und einem Feld mit möglichst starken Feldstärken
(und mit nachteilhaften Durchlassstellen mit sehr niedriger Feldstärke) erzielt.
[0184] So sehen die vorgeschlagenen Sprühelektroden 45 der Fig. 5 bis 7d vorteilhaft eine
Vielzahl von lokalen Feldmaxima vor, welche im Vergleich zu üblichen Lösungen die
Wahrscheinlichkeit geringhalten, dass Partikel durch Feldminima durch den Filter 4
hindurchtreten, ohne vom Feld beeinflusst bzw. herausgefiltert zu werden.
[0185] Eine besondere Eigenschaft des in den Fig. 5 und 6 gezeigten Profils ist es, dass
die Vorsprünge und auch die Kanten der Sprühelektrode 45 in verschiedene Richtungen
zeigen und damit in dem röhrenförmigen Innenvolumen der Filtereinrichtung 4 ein effektiveres
elektrisches Feld ausbilden. Im (hauseigenen) Stand der Technik besteht die Sprühelektrode
aus einer einfachen Plattenelektrode, womit das daraus resultierende elektrische Feld
Vorzugsrichtungen in einer Ebene aufweist, und das elektrische Feld senkrecht zur
Plattenebene dieser Sprühelektrode schwächer ausgebildet ist wie in der Plattenebene.
Diese herkömmliche Feldausbildung führt im Gegensatz zu der vorliegend Beschriebenen
zu einer nicht optimalen Filtereffizienz.
[0186] Ein weiterer Effekt ist die Rückwirkung der geladenen Partikel auf das elektrische
Feld. Da die Aufladezeit der Partikel gegenüber der Abscheidezeit im Filter 4 relativ
klein ist, entsteht eine Wolke negativ geladener Partikel. Die negativ geladenen Partikel
(Partikel-Raumladung) beeinflussen sich auf dem Weg zur Abscheideelektrode (Abstoßung
gleicher Polarität) gegenseitig und begrenzen dadurch den Ionenstrom. Dies ist ein
genereller Vorgang, der üblicherweise bei elektrischen Abscheidern in geringem Ausmaß
auftritt. Bei sehr hoher Eingangskonzentration, insbesondere feiner Partikel, kann
diese Partikel-Raumladung allerdings so stark werden, dass der Strom der Koronaentladung
auf Promille-Werte der Reingasstromaufnahme absinkt. Man spricht dann von Corona-Quenching.
[0187] Dieses Problem wird durch die Wahl eines geeigneten Abstandes zwischen Sprüh- und
Abscheideelektrode und die Verwendung der Sprühelektrode 45 mit im Verhältnis zur
erzeugten Feldstärke kleiner Corona-Einsatzspannung (d. h. aufgrund der Konstruktion
als Sägezahnelektrode) weitgehend minimiert oder sogar vermieden.
[0188] Die Fig. 8a zeigt eine Seitenansicht eines Isolator 46, welcher als ein Hochspannungsisolator
46 zur Isolation gegenüber Spannungen von einigen kV oder sogar einigen 10 kV und
zum Einsatz in der Filtereinrichtung 4 geeignet ist. Vorzugsweise ist der Isolator
46 ausgelegt, eine Isolation gegenüber einer Spannung von mindestens 40 kV, vorzugsweise
mindestens 60 kV, vorzusehen. Die Fig. 8b zeigt einen Ausschnitt IS der Fig. 8a. Die
Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht des Isolators 46 der Fig. 8a zusammen mit einem Halterungsblech
431, welches auch als Montageplatte 431 bezeichnet werden kann. Hierbei ist die Höhen-
bzw. Längsposition des Isolators 46 etwas anders als in Fig. 3. Dies ist eine Variante
der Ausführungsform der Fig. 2 und 3.
[0189] Der Isolator 46 weist eine säulenförmige Grundform auf, welche einen innenliegenden
etwa mittig angeordneten oder axialen Durchgang 469 zur Durchführung eines stiftförmigen
oder röhrenförmigen Hochspannungsleiters zur Versorgung der Sprühelektrode 45 aufweist.
Vorzugsweise stimmen die Mittenachse des Isolators 46 und die Mittenachse des Durchgangs
469 überein. Es weist der Isolator 46 eine Mehrzahl von (vorzugsweise schirmartig
bzw. ringförmig ausgebildeten) Rippen 461, Ausnehmungen 462, Flanken 463 der Rippen
461, einen Fuß 464, eine (proximale) Endrippe 467, ein (distales bzw. elektrodenseitiges)
Übergangselement 468 (bevorzugt eine Buchse aus einem hitze- und chemiebeständigem
und isolierendem Material, beispielsweise Teflon oder PEEK), sowie zwischen den Rippen
416 liegende kegelstumpfförmige erste Zwischenteile 465 (auch als Zwischenkegelteile
465 bezeichnet) und zylindrische zweite Zwischenteile 466 (auch als Zwischenzylinderteile
466 bezeichnet) auf.
[0190] Damit liegen jeweils zwischen zwei benachbarten Rippen 461, welche annähernd scheibenförmig
mit der Scheibenebene senkrecht zur Mittelachse IMI der säulenförmigen Grundform ausgebildet
sind, ein erstes Zwischenteil 465 (Zwischenkegelteil 465) und ein zweites Zwischenteil
466 (Zwischenzylinderteil 466). Anzumerken ist, dass das Vorstehende nicht für alle
Zwischenräume zwischen Rippen 461 vorgesehen sein muss (wie in Fig. 8a gezeigt), sondern
alternativ auch nur ein Teil der Zwischenräume zwischen jeweils zwei benachbarten
Rippen 461 ausgestaltet sein kann, wie in Fig. 8a gezeigt. Die Mittelachse IMI kann
vorzugsweise mit der Längsachse LAE der Elektrode 45 zusammenfallen.
[0191] Das Zwischenkegelteil 465 weist eine äußere Kegelmantelfläche 4651 auf, welche in
Bezug auf die (Längs-) Mittelachse IMI des Isolators 46 winklig vorgesehen ist. Eine
winklige Anordnung dieser Fläche über den gesamten Außenumfang der Fläche ist vorzugsweise
in einem Bereich von 15 bis 35 Grad vorgesehen. Das Zwischenzylinderteil 466 weist
eine äußere Zylindermantelfläche 4661 auf, welche zumindest annähernd parallel zur
Mittelache IMI vorgesehen sind.
[0192] Wie in der Ausschnittdarstellung der Fig. 8b zu erkennen ist, dient das Zwischenkegelteil
465 der Beabstandung der Ausnehmung 462 von dem Durchgang 496 um zumindest die Tiefe
TI1, womit eine effektive Dicke TI2 bzw. geringste Dicke TI2 des Isolators 46 zur
Erhaltung der Isolationsfähigkeit des Isolators 46 trotz des Vorhandenseins der Ausnehmung
462 gewährleistet ist. In anderen Worten gewährleistet das Zwischenkegelteil 465 eine
ausreichende Tiefe der Ausnehmung 462 mit deren Funktion (siehe später hierzu), während
zugleich der Isolator 46 in dessen Dicke nicht überdimensioniert vorgesehen werden
muss.
[0193] Die Tiefe TI1 beträgt vorzugsweise zumindest 2, besser zumindest 3 mm, besonders
bevorzugt zumindest 5 mm. Das gleiche gilt damit einhergehend für die Erhebungshöhe
des Zwischenkegelteils 465 in Radialrichtung über das Zwischenzylinderteil 466.
[0194] Ausnehmungen 462 grenzen an einer Seite unmittelbar an unteren Flanken 463 der Rippen
461 an. Weiter grenzen die Ausnehmungen 462 unmittelbar an die scharfen (d.h. >90
Grad Spitzenwinkel) Endkanten 4652 der Zwischenkegelteile 465 an. Diese Endkanten
4652 sind gegenüber dem Außendurchmesser der ringförmigen Rippen 461 zurückgesetzt.
Weiter sind die Endkanten 4652 vorzugsweise kreisförmig vorgesehen. Auch die sich
anschließenden Zwischenkegelteile 465 verjüngen sich kegelförmig in Richtung des elektrodenseitigen
Endes des Isolators 62 bzw. zur jeweils nächsten Rippe 461, derart, dass der geringste
Durchmesser des Isolators TI2 beim Übergang zur nächsten Rippe 461 etwa dem Durchmesser
des Isolators an den Ausnehmungen 462 entspricht. Bevorzugt sind die unteren Flanken
463 konkav, d. h. nach innen gewölbt (nach Art einer Hohlkehle), vorgesehen. Damit
wird die Wirkung der Ausnehmung 462 auf den Bereich der Flanke 463 ausgedehnt, und
es brennen auch Teile der Flanke bzw. der Hohlkehle frei und/oder werden gegen Rußbefall
durch Feldwirkung geschützt.
[0195] Der Isolator 46 weist zumindest 5 Rippen auf. Bevorzugt weist der Isolator 46 sechs
(6) bis acht (8) Rippen 461 auf. Alternativ weist der Isolator 46 acht (8) bis zehn
(10) Rippen 461 aus.
[0196] Der Isolator 46 kann einstückig, aber auch mehrstückig, vorzugsweise dreistückig
(wie gezeigt, mit einer Ergänzungsrippe 467a, dem säulenförmigen Hauptteil 46a, und
dem Übergangselement 468) vorgesehen sein. Dabei ist der Hauptteil 46a des Isolators
46 vorzugsweise aus einer üblichen Keramik hergestellt, welche bei Hochspannungsisolatoren
zum Einsatz kommt. Die Ergänzungsrippe 467a kann ebenso aus Keramik bestehen, kann
aber alternativ auch aus einem isolierenden Hochleistungskunststoff bestehen, beispielsweise
Teflon oder PEEK. Die Ergänzungsrippe 467a schafft eine größflächige Verbreiterung
des Isolators 46 und damit der Isolatorstrecke, ohne dass dieser in der Bauhöhe vergrößert
werden müsste. Insofern dient die Ergänzungsrippe 467a einer platzsparenden Vergrößerung
des Isolationswiederstands des Isolators 46. Mit der Ergänzungsrippe 467a kann zumindest
eine weitere Rippe 461 (welche eine Vergrößerung der Bauhöhe bedingen würde) des Isolators
46 eingespart werden.
[0197] Das Übergangselement 468 ist buchsen- bzw. röhrenförmig vorgesehen und dient dem
Übergang zwischen dem Hauptteil des Isolators 46 und dem Aufhängungselement 452 der
Sprühelektrode 45. Da die Sprühelektrode 45 zur Reinigung angeschlagen bzw. bewegt
wird, dient das Übergangselement 468 auch einem mechanischen Schutz der spröden Keramik
des Hauptteils 46a des Isolators 46, da der Knickpunkt für eine pendelartige Bewegung
der Sprühelektrode 45 am distalen Ende des Hauptteils 45a liegt und mithin eine Querbelastung
an dem Isolator 46 auftritt. Allerdings kann das Übergangselement 468 auch entfallen,
beispielsweise aus Kostengründen, und ist mithin optional.
[0198] Der Hochspannungsisolator 46 findet Anwendung in dem elektrostatischen Filter 4,
wobei kleine Fremdpartikel wie Staub aus den Verbrennungsgasen entfernt werden sollen.
Die üblicherweise verwendeten Hochspannungsisolatoren haben eine säulenförmige Grundstruktur
mit ringförmig verlaufenden Rippen und dienen der Halterung der von Hochspannung beaufschlagten
Elektrode(n) im Innern des Filters.
[0199] Nachdem solche herkömmlichen Isolatoren und auch der Isolator 46 dem verschmutzten
Gas ausgesetzt sind, können diese leicht mit einer Schmutzschicht bzw. Fremdschicht
überzogen werden. Bei der Entstehung dieser Fremdschicht spielen Adhäsionsvorgänge
an der Oberfläche des Isolators 46 bei den Temperaturen im Filter 4 und im elektrischen
Feld des Filters eine Rolle.
[0200] Dabei spielen insbesondere Verbrennungsvorgänge bei Teillasten eine Rolle, bei denen
relativ viel Ruß entsteht. Dieser bildet auf den der Abgasatmosphäre ausgesetzten
Isolatoren recht schnell eine durchgehende Schicht gleichmäßiger Stärke, wobei der
Ruß die Eigenschaft hat, dass er relativ gut leitfähig ist. Insofern ist die entstehende
Fremdschicht leitfähig, und stellt damit für die Funktion des Isolators ein ersichtliches
Problem dar.
[0201] Es fließen über eine so entstandene leitfähige Fremdschicht, welche oft den Ruß aus
dem Verbrennungsvorgang beinhaltet, Ableitströme, welche zu permanenten Verlustleistungen
der elektrischen Versorgungseinrichtung des elektrostatischen Filters führen.
[0202] Damit treten gewöhnlich gerade beim Anfahren des Kessels oder im Teillastbetrieb
recht rasch elektrisch Nebenschlüsse über den Isolator auf, was eine erhebliche Belastung
der Hochspannungsversorgung des elektrostatischen Filters bedeutet.
[0203] Zudem sinkt bei Nebenschlüssen die Filterleistung aufgrund von Spannungseinbrüchen.
Es sollte die Hochspannungsanlage zur Spannungsversorgung des Filters 4 im Verbrennungsbetrieb
möglichst ohne Nebenschluss und mit möglichst geringen Verlusten an Hochspannungsleistung
betrieben werden können.
[0204] Der in den Figuren 8a und 8b dargestellte Isolator ist ausgehend von den vorstehenden
Überlegungen so konzipiert, dass speziell die Leistungsverluste aufgrund von Ableitströmen
durch eine Art Selbstreinigung der Isolatoroberfläche möglichst klein gehalten werden,
während zugleich die Baugröße und der Materialaufwand für den Isolator 46 klein gehalten
werden. In stark mit Verbrennungsrückständen und insb. mit Ruß beladenen Abgasen wird
die Isoatorfläche schnell gleichmäßig mit einer Rußschicht, die auch noch weitere
Fremdstoffe enthalten kann, überzogen.
[0205] Dieser Belag bzw. diese Rußschicht wird bei in Betrieb befindlicher Anlage, also
wenn zwischen den Elektroden des Filters 4 eine Hochspannung von zumindest 20 kV angelegt
ist, im Bereich der Ausnehmungen 462 geometrisch unterbrochen bzw. speziell geformt.
Es fließen bei Spannungsbeaufschlagung somit in dem Belag Ableitströme, wobei die
Ausnehmungen 462 im Ersatzschaltbild als Serie von Widerständen betrachtet werden
kann. Wenn auch diese Ableitströme nur geringfügig sind, so werden zwischen der Flanke
463 und der Endkante 4652 der Rippen 461 starke elektrische Felder von beispielsweise
E >= 10 kV/cm aufgebaut, welche ausreichend groß sind, um an dieser Stelle Oberflächenteilentladungen
wie Glimm- oder Bogenentladungen wiederholt zünden zu können.
[0206] Die hierzu erforderlichen hohen Potentialdifferenzen zwischen der Endkante 4652 und
der Flanke 463 entstehen durch lokal erhöhte Belagwiderstände im Bereich der Oberfläche
der Ausnehmung (welche als jeweils einzelner Widerstand in einer Serie von Widerständen
betrachtet werden können). Deren Ursache ist einerseits der örtlich verjüngte Durchmesser
des Isolators an dieser Stelle, andererseits aber sind auch die Belagdicken im Bereich
der Ausnehmungen 462 geringer, weil die elektrischen Felder E das Volumen der Ausnehmungen
462 grundsätzlich auch gegen großen Anfall von Belagspartikeln abschirmen.
[0207] Anfliegende Verbrennungsrückstände bzw. Rußaprtikel werden durch die Feldkräfte entweder
auf die Zylindermantelfläche 4661 oder auf der weiter außen liegenden Oberfläche der
Rippen 12 abgeschieden, bevor sie die Oberfläche im Bereich der Ausnehmungen 462 erreichen.
[0208] Die gezündeten Oberflächenteilentladungen brennen den Ruß, der sich trotz der Feldabschirmung
im Bereich der Ausnehmungen 462 niedergeschlagen hat, mit guter Wirksamkeit ab. Geringe
mittlere Gesamtverlustleistungen von wenigen Watt, z. B. 5 Watt, reichen damit aus,
um den Ruß lokal auf Temperaturen von der Größenordnung um 1000 °C aufzuheizen. Der
erste Grund hierfür ist, dass es im Bereich der Ausnehmungen 462 durch den großen
Spannungsbedarf der brennenden Oberflächenteilentladung zu einem lokal stark konzentrierten
Umsatz der gesamten, am Isolator entnommenen Leistung kommt. Zudem erfolgt der Energieumsatz
von elektrischer in Heizenergie im Wesentlichen innerhalb des Belags selbst. Leckwärmeströme
durch Wärmeableitung und Wärmeübertragung, wie sie bei einer Fremdbeheizung der Rußschicht
auftreten würden, werden dadurch weitgehend vermieden.
[0209] Glimm- und Bogenentladungen tragen mit unterschiedlichen Mechanismen zum Rußabbrand
bei. Feine Rußbeläge mit einer Belagsstärke von weniger als 0,5 mm werden vollständig
und nahezu verlustfrei mit einer Leistung P = 1 Watt durch eine regelmäßig wirkende
Glimmentladung abgetragen. Die Isolatoroberfläche wird in der Glimmentladung durch
den Ionenbeschuß der in der Glimmentladung beschleunigten Ionen im Idealfall blank
gereinigt. Dickere Rußbeläge mit einer Schichtstärke von größer als 0,5 mm, welche
bei größerem Rußauftrag beispielsweise bei Betrieb des Kessels unter Teillast entstehen
können, werden dagegen durch die große Hitzeentwicklung im Bereich von ca. 3500 Kelvin
im kathodenseitigen Fußpunkt einer Lichtbogenentladung von der Endkante 4652 zur Flanke
463 verstärkt abgebrannt. Aufgrund dieser Temperaturen ist für den Hauptkörper 46a
des Isolators 46 ein hitzebeständiges Material erforderlich.
[0210] Für ein stabiles Arbeiten des Isolators 46 ist generell eine ausreichende Überschlagsfestigkeit
des Isolators erforderlich. Diese steigt zwar einerseits mit der Zahl der Rußabbrandstellen,
den Ausnehmungen 462, andererseits ist es aber auch notwendig, dass Reste der Isolatorfläche,
welche zwischen den Abbrandstellen angeordnet sind, mit möglichst dünnen und gleichmäßig
verteilten Rußschichten bedeckt bleiben. Die verschmutzte Isolatoroberfläche ist dann
ersatzweise vergleichbar mit einer Serienschaltung von Gasentladungsstrecken im Bereich
der Ausnehmungen 462 und ohmschen Widerstände im Bereich der restlichen Oberflächen,
d. h. der Oberfläche der Rippen 461 und der Zylindermantelfläche 4661 bis zum Fußpunkt
der Oberflächenteilentladung.
[0211] Werden lokal begrenzte Oberflächenentladungen gezündet, so wirken die zwischengeschalteten
Rußbeläge als stromstabilisierende Vorwiderstände in der Serienschaltung des Ersatzschaltbilds.
Ist der ohmsche Widerstand dieser Beläge nicht ausreichend groß, so käme es nach dem
Zünden der Oberflächenentladungen wegen der fallenden Strom-Spannungscharakteristik
von Entladungen zu einem fortwährenden Ansteigen des Stromes. Ein stetiges Vorwandern
der Teilentladung auf der Isolatoroberfläche und damit ein Fremdschichtüberschlag
wären die unvermeidbare Folge.
[0212] Durch die schirmartigen, ringförmigen Rippen 461 erhält man bei richtiger Dimensionierung
des Durchmesserverhältnisses Rippenaußendurchmesser/Durchmesser des Zwischenzylinderteils
466 einen maximalen Kriechweg für eine gegebene Isolationslänge. Außerdem sollten
die Durchmesser der Strünke des Zwischenzylinderteils 466 möglichst klein gewählt
werden und die Rußschichtstärke möglichst klein bleiben. Entsprechend diesen Parametern
wird die Länge des Isolators gewählt und so dimensioniert, dass bei gegebener Betriebsspannung
möglichst selten Überschläge vorkommen.
[0213] Durch die Ausgestaltung des Hochspannungsisolators 46 wird gezielt ein Mechanismus
für eine Selbstreinigung und den Schutz mittels elektrischem Feld der Isolatoroberfläche
bereitgestellt. Weitere Zusatzeinrichtungen zur Reinigung der Isolatoroberfläche können
entfallen. Damit ist insbesondere möglich, die Filtereinrichtung 4 platzsparend (kompakt)
in den Kessel 11 zu integrieren, insbesondere da der Isolator 46 im rauchgasbeladenen
Inneren der Filtereinrichtung 4 vorgesehen werden kann.
[0214] Es sind nur geringfügige Verlustleistungen erforderlich, um die Isolierfähigkeit
des Isolators durch einen immer wieder erfolgenden Abbrand des Rußes zu erhalten.
Diese Verlustleistung wird direkt in Heizenergie zum Abbrennen des Rußes abgewandelt
und wird durch den selbstregelnden Charakter des Selbstreinigungsmechanismus auf ein
Minimum reduziert.
[0215] Es ist auch die Lage des Isolators 46 in der Abgasströmung ein wichtiger Parameter,
nicht nur um die vorstehenden Effekte besser zur Wirkung kommen zu lassen, sondern
auch um die Strömungsausbildung im Filter 4 zur Funktionsaufrechterhaltung des Isolators
46 vorteilhaft zu nutzen. Das elektrische Feld zwischen der Endkante 4652 und der
Flanke 463 weist eine gewisse Abstoßungswirkung für Partikel auf, während allerdings
die Abgasströmung diese zumindest Wirkung teilweise aufheben kann.
[0216] Entsprechend zeigt die Fig. 9 stark vereinfacht die Strömungsausbildung im Innenvolumen
des Filters 4 anhand von Strömungspfeilen S7 und S8, welche beispielhaft Luftströmungen
innerhalb des Filters 4 wiedergeben, welche Rußbeladen sein können.
[0217] Dabei ist der Filteraustritt 47 des Filters 4 derart angeordnet, dass dieser auf
einer Höhe bzw. Längsposition des Filters 4 vorgesehen ist, die (bevorzugt vollständig)
unterschiedlich zu der Höhe bzw. Längsposition des Hauptkörpers 46a des Isolators
46 ist. Die hierfür relevante Längsrichtung, an der die Höhe bemessen wird, ist mit
dem entsprechend bezeichneten Doppelpfeil in der Fig. 9 angegeben (diese gilt analog
für die Figuren 2 und 3). Mithin ist -bei der vorliegenden vertikalen Orientierung
des Filters 4-der Filteraustritt 47 des Filters 4 derart angeordnet, dass dieser unterhalb
des Hauptkörpers 46a des Isolators 46 vorgesehen ist.
[0218] In anderen Worten kann der Hauptkörpers 46a des Isolators 46 derart angeordnet sein,
dass dieser nicht im Bereich einer Hauptaustrittströmung S7 im Innenvolumen des Filters
4 angeordnet ist, deren obere Grenze der Einfachheit halber vorliegend durch die Anordnung
der Öffnung des Filteraustritt 47 des Filters 4 definiert wird (vgl. die obere Langstrich-Kurzstrich-Linie
in Fig. 9). In anderen Worten ist zumindest der Hauptkörper 46a des Isolators 46 (oder
des ganzen Isolators 46) nicht im (Höhen-) Bereich (vgl. der Bereich zwischen den
oberen und unteren Langstrich-Kurzstrich-Linien in Fig. 9) des Austritts 47 angeordnet.
[0219] Damit ist der Austritt 47 mit dessen Öffnung vollständig unterhalb des Hauptkörpers
46a des Isolators 46 vorgesehen, wenn der Filter 4 vertikal angeordnet ist. Wäre der
Filter 4 bei einer nicht gezeigten Ausführungsform horizontal angeordnet, wäre der
Austritt 47 mit dessen Öffnung vollständig seitlich versetzt zu dem Hauptkörper 46a
des Isolators 46 vorgesehen.
[0220] Zudem ist der Isolator 46 an einem Ende des Filters 4 vorgesehen, der dem anderen
Ende des Filter 4 mit dessen Filtereintritt 44 entgegengesetzt ist. Es weist das röhrenförmige
Innenvolumen 46b des Filters 4 zwei Enden auf, wobei an einem Ende der Filtereintritt
44 und an dem anderen Ende der Filteraustritt 47 vorgesehen ist, und zumindest der
Hauptkörper 46a des Isolators 46 (oder noch besser der gesamte Isolator 46) an dem
Ende des Filteraustritts 47 derart vorgesehen ist, dass dieser in Längsrichtung zur
Öffnung des Filteraustritts 47 versetzt angeordnet ist.
[0221] Im Ergebnis ist zumindest der Hauptkörper 46a des Isolators 46 (oder bevorzugt der
gesamte Isolator 46) nicht in der Hauptströmung S6, S7 zwischen Filtereintritt 44
und Filteraustritt 47 angeordnet.
[0222] Zunächst liegt der Isolator 46 damit an einer Position, an welcher das Rauchgas schon
zumindest weitgehend gefiltert ist. Insofern ist eine Beaufschlagung des Isolators
46 mit Ruß im Normal- bzw. Volllastbetrieb deutlich verringert, da der Isolator 46
erst nach der Filterung vorgesehen ist, womit die Rußlast in der Strömung schon reduziert
ist.
[0223] Weiter kann, optional, wie in der Fig. 9 gezeigt, auch die Anordnung des Isolators
46 im obersten Ende des Filters dazu beitragen, dass dieser weniger mit Ruß bzw. Partikeln
beaufschlagt wird, da (bei dieser vertikalen Anordnung des Filters 4) schlicht die
Gravitation bei geringen Luftströmungen (insb. bei geringen Teillasten) dazu beitragen
kann, dass der Ruß statistisch eher im unteren Teil des Filters 4 verbleibt bzw. über
die Hauptströmung S7 aus dem Filter 4 hinausgesogen wird.
[0224] Im Kern liegt mit der vorstehend beschriebenen Anordnung zumindest der Hauptkörper
46a des Isolators 46 (oder aber auch der gesamte Isolator 46) in einem Totvolumen,
in welchem Wirbelströmungen S8 in einem geringeren Umfang auftreten und mithin die
Partikel- bzw. Rußfracht geringer ist.
[0225] Dabei können die Rippen 461 auch als schirmartige Strömungsableiter für die Rauchgasströmung
dienen, welche u.U. größere Teile der Wirbelströmung S8 von den Ausnehmungen 462 wegleiten
können. Damit kann die Wirkung des E-Feldes an der Endkante 4652 zu der Flanke 463
besser zur Geltung kommen. Deshalb ist es vorteilhaft, dass die Ausnehmungen 462 direkt
unterhalb der Rippen 461 vorgesehen sind.
[0226] Dadurch, dass zumindest der Hauptkörper 46a des Isolators 46 nicht in der Hauptströmung
S6, S7 zwischen Filtereintritt 44 und Filteraustritt 47 angeordnet ist, sinkt die
Partikel- bzw. Rußlast, mit der der Isolator 46 beaufschlagt wird. In anderen Worten
wird durch diese Anordnung Zeit gewonnen, bis eine Abreinigung des Isolators 46 durchgeführt
wird.
[0227] Fig. 10 zeigt eine herausgestellte perspektivische Ansicht der Fig. 8a von schräg
oben. Damit sollen die Geometrien der Fig. 8a, 8b und 9 nochmals verdeutlich werden.
Weiter ist das Halterungsblech 431 zweiteilig und geschlitzt und mit einer Wartungsöffnung
von oben vorgesehen. Diese Ausgestaltung ist allerdings optional.
[0228] Um die Regelung der Biomasse-Heizanlage 1 besser zu erörtern, wird nachstehend mit
Bezug auf Fig. 11 einen Verbrennungsbetrieb bzw. ein Betriebsverfahren der Biomasse-Heizanlage
1 erläutert.
(Betriebsverfahren für die Biomasse-Heizanlage 1)
[0229] Fig. 11 zeigt ein allgemeines Betriebsverfahren der Biomasse-Heizanlage 1.
[0230] Nach einem Start des Verbrennungsbetriebs, üblicherweise durch Einschalten der Biomasse-Heizanlage
1 durch einen Nutzer oder durch eine externe Automatik, kann zunächst bei dem optionalen
Schritt S50 ein Vorbereiten des Verbrennungsvorgangs erfolgen.
[0231] Bei dem Vorbereiten des Schritts S50 kann die Biomasse-Heizanlage mechanisch und
elektronisch initialisiert werden. Dabei fährt beispielsweise das Betriebssystem der
Steuereinrichtung 100 hoch, es wird ein Selbsttest der Elektronik durchgeführt und/oder
es werden die Drehrostelemente 252, 253, 254 um einen vorbestimmten Winkel angedreht
(geöffnet), um etwaige Ablagerungen auf dem Rost zu entfernen und die Mechanik vor
einem Verbrennungsvorgang zu testen. Bei einem solchen Mechaniktest des Drehrosts
25 kann mittels der Dreh(geber)sensoren überprüft werden, ob eine Ansteuerung der
Motoren 231 der Drehmechanik zum gewünschten Ergebnis führt, oder ob etwas blockiert
ist. Weiter können die mechanische Kesselreinigung (über Tubulatoren), die Entaschung
und die optionale Elektrofilterabreinigung für eine vordefinierte Zeit (z.B. 30 Sekunden)
betrieben werden. Auch kann ein Spülen der Luftwege des Kessels 11 erfolgen. Hierzu
wird die Biomasse-Heizanlage durch Öffnen der Primärluft- und Sekundärluftventile
mit Luft gespült. Dann werden die Luftschieber geschlossen und die Rauchgasrezirkulationsleitung
wird gespült.
[0232] Im nächsten Schritt S52 erfolgt ein Füllen der Brennkammer 24 mit Brennstoff. Dabei
wird der Brennstoff über die Brennstoffzufuhr 6 auf den Drehrost 25 gefördert, bis
eine vorbestimmte Brennstoffbetthöhe erreicht ist. Dazu wird die Brennstoffbetthöhe
mit dem Brennstoffbetthöhensensor 116 gemessen. Der Brennstoffbetthöhensensor 116
ist beispielsweise eine mechanische Niveauklappe 86 mit einem Drehwinkelsensor.
[0233] Als nächstes erfolgt ein Zünden des Brennstoffs in Schritt S52. Dies kann auch als
Zündphase bezeichnet werden. Dabei wird dem Brennstoff über die Zündeinrichtung 201
Energie zugeführt, bis dieser brennt. Des Weiteren können die Ventile bzw. Ventilstellungen
beim Zünden des Brennstoffs derart eingestellt werden, dass diese das Zünden des Brennstoffs
begünstigen. Bei einem solchen Zünden wird im Übrigen auch das Gebläse 15 aktiviert,
um einen entsprechenden Unterdruck in der Brennkammer 24 zu erzeugen. Die Primärluft-
und Sekundärventile können dabei auf vordefinierte Werte (z.B.: 60% und 15%) gestellt
werden und es wird ein vordefinierter Unterdruck in der Brennkammer (z.B. 75 Pa) eingeregelt.
[0234] Erreicht nun die Biomasse-Heizanlage 1 eine vorbestimmte Brennraumtemperatur (beispielsweise
50°C) und/oder ein vorbestimmtes Lambda (beispielsweise 17%), geht die Biomasse-Heizanlage
1 zu Schritt S53 über, der Stabilisierung der Verbrennung. Bei diesem Schritt, der
auch als Stabilisierungsphase bezeichnet wird, wird ein Entzünden des Brennstoffbetts
weiter gefördert. Entsprechend werden die Stellungen der Luftventile 52, die Funktion
des Gebläses 15 und auch die Brennstoffzufuhr angepasst. Dabei sollen sich der Kessel
11 und auch die Brennkammer 24 weiter erwärmen. Vorzugsweise soll der Verbrennungsvorgang
sukzessive in einen stationären Zustand übergehen, in welchem aus thermodynamischer
Sicht ein Gleichgewicht herrscht. Erhöht sich die Verbrennungstemperatur bis auf einen
vorbestimmten Wert, beispielsweise 400°C, ist Schritt S53 abgeschlossen.
[0235] Entsprechend geht das Verfahren zu Schritt S54 über: der stabilisierten Verbrennung
und dem eigentlichen Heizbetrieb. In diesem Schritt S54 erfolgt eine Regelung der
Leistungsabgabe bzw. der Verbrennungsintensität mittels der Brennstoffzufuhr 6, des
Gebläses 15, der Stellung der Ventile 52, und weiterer Aktoren basierend auf den Sensordaten
von Sensoren der Biomasse-Heizanlage 1, beispielsweise basierend auf der Brennkammertemperatur,
dem Lambda-Wert und/oder der Kessel(wasser bzw. -medium)temperatur. Hierbei kann eine
brennstoffabhängige Leistungsregelung zum Einsatz kommen.
[0236] Der Schritt S54 wird beendet, wenn beispielsweise genügend Wärmeleistung zur Verfügung
gestellt wurde und/oder ein vollständiger Abbrand des Brennstoffs im Kessel 11 erfasst
und berechnet wird.
[0237] Danach findet bei Schritt S55 ein Ausbrennen der Brennkammer 24 und insbesondere
des Drehrosts 25 statt. Dabei wird die Brennstoffzufuhr beendet und es sinkt die Brennkammertemperatur.
Es verbrennen die Reste des Brennstoffs auf dem Drehrost 25. Hierzu können beispielsweise
auch die Stellungen der Ventile 52 und das Gebläse 15 entsprechend eingestellt werden.
Am Ende des Ausbrennens erfolgt eine Abreinigung des Drehrosts 25 durch entsprechendes
Drehen bzw. Öffnen der Drehrostelemente.
[0238] Nach Beendigung des Schritts S55 kann das Verfahren deaktiviert werden (ENDE), oder
aber kann das Verfahren nach einiger Zeit erneut zu Schritt S50 übergehen, womit ein
erneuter Heizzyklus beginnt.
(Regelverfahren für die Filtereinrichtung 4)
[0239] Die Figuren 12a, b, c und d zeigen diverse Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung
4, welche gemeinsam oder auch einzeln zum Einsatz kommen können. Dabei können die
diversen Verfahren in das Betriebsverfahren der Biomasse-Heizanlage 1 integriert sein,
und je nach dem Betriebszustand des Kessels 11 zum Einsatz kommen. Das Verfahren der
Fig. 12d kann zudem übergeordnet in jeglichem Betriebszustand des Filters 4 zum Einsatz
kommen, falls der Kessel 11 aktiv ist, um Beschädigungen an der Biomasse-Heizanlage
1 zu vermeiden.
[0240] Die Filtereinrichtung 4 weist zur Regelung der Filtereinrichtung 4 entweder eine
separate Steuereinrichtung bzw. einen eigenen Controller auf, oder aber es wird die
Filtereinrichtung 4 über die oben erläuterte Steuereinrichtung 100 geregelt.
[0241] Generell ist davon auszugehen, dass die Steuereinrichtung (100) und damit die Verfahren
derart eingerichtet sind, dass der Betriebszustand der Biomasse-Heizanlage 1 (vgl.
die Schritte S50 bis S55 der Fig. 11), sowie zumindest einer der Parameter der Filterspannung
Vf [kV], des Filterstroms If [µA], der Filterleistung Wf [W], des Filterstatus Sf
[An/Aus] und/oder der Kesselleistung Wk [kW] erfasst werden und damit bekannt sind.
Weiter sind die Steuereinrichtung bzw. die Verfahren derart eingerichtet, dass diese
den Filterstatus [An/Aus] einstellen können und zumindest der Parameter der Filterspannung
Vf [kV] eingestellt werden kann. Die diversen Filterspannungen Vf dieser Verfahren
bezeichnen die an der Sprühelektrode anliegende Spannung in Bezug auf die Gegenelektrode
bzw. Masse.
[0242] Fig. 12a zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung 4 während der Stabilisierung
S53 der Verbrennung, d. h. ein Filterstabilisierungsregelungsverfahren HO.
[0243] Bei Schritt S60 wird abgefragt, ob der Kessel 11 in Betrieb ist. Nur in diesem Fall
beginnt das Verfahren mit Schritt S61.
[0244] Bei Schritt S61 wird abgefragt, ob der Betriebszustand des Kessels 11 im Zustand
der Stabilisierung der Verbrennung (S53) ist oder nicht. Ist dies nicht der Fall,
wird S61 in regelmäßigen Zeitintervallen wiederholt. Ist dies der Fall, fährt das
Verfahren mit Schritt S62 fort.
[0245] Bei Schritt S62 wird eine voreingestellte Spannung Vmin des Filters 4 als vorgegebene
Mindestspannung des Filters 4 eingestellt. Vmin kann beispielsweise 30 kV betragen.
Diese Spannung ist damit die Startspannung des Filters 4.
[0246] Danach wird bei Schritt S63 die Spannung des Filters 4 Vf schrittweise in vorgegebenen
Zeitspanne Terh um einen vorgegebenen Spannungserhöhungswert Vew erhöht. Die Zeitspanne
Terh kann beispielsweise eine Minute betragen. Der Spannungserhöhungswert Vew kann
beispielsweise 500V betragen. Mithin fährt die Filterspannung über eine (Spannungserhöhungs-)
Rampe von 500V pro einer Minute hoch. Diese Rampe kann leistungsabhängig in Bezug
auf die Kesselleistung definiert sein. Fährt der Kessel 11 beispielsweise auf Maximalleistung,
dann kann der Spannungserhöhungswert niedriger definiert sein, als wenn der Kessel
11 nur im Teillastbetrieb fährt, da im Teillastbetrieb eine höhere Rußemission zu
erwarten ist.
[0247] Nach Schritt S63 wird bei Schritt S54 abgefragt, ob die Filterspannung Vf eine vorgegebene
Maximalspannung Vmax erreicht hat oder nicht. Vmax kann beispielsweise 48 kV oder
60 kV betragen. Ist die Maximalspannung Vmax von der Filterspannung Vf nicht erreicht,
kehrt das Verfahren zu S63 zurück. Ist die Maximalspannung Vmax von der Filterspannung
Vf erreicht, fährt das Verfahren mit S65 fort und hält die Filterspannung Vf auf der
Maximalspannung Vmax.
[0248] Bei S66 wird erneut abgefragt, ob der Betriebszustand des Kessels im Zustand der
Stabilisierung der Verbrennung (S54) ist oder nicht. Ist dies nicht (mehr) der Fall,
endet das Verfahren. Ist dies der Fall, fährt das Verfahren mit Schritt S65 fort und
hält die Filterspannung Vf auf der Maximalspannung Vmax.
[0249] Im nächsten Schritt S66 wird, wie bei Schritt S61, abgefragt, ob der Betriebszustand
des Kessels 11 im Zustand der Stabilisierung der Verbrennung (S53) ist oder nicht.
Ist dies nicht der Fall, wird S65 wiederholt, d. h. es wird die Maximalspannung beibehalten.
Ist dies der Fall, endet das Verfahren.
[0250] Dieses Hochfahren der Filterspannung Vf über eine Rampe dient der Anpassung der Filterwirkung
an die Vorgänge bei der Verbrennung während der Stabilisierung der Verbrennung, bei
der üblicherweise mehr Verbrennungsrückstände im Rauchgas enthalten sind, sowie aufgrund
der Kesselleistung über dem gewünschten Sollwert auch höhere Kesseltemperaturen und
damit Rauchgasgeschwindigkeiten zu erwarten sind. Insofern trägt diese Regelung den
besonderen Bedingungen bzw. Erfordernissen bei dem Zustand der Stabilisierung der
Verbrennung Rechnung.
[0251] Fig. 12b zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung 4 während der Verbrennung
S54 (im normalem Verbrennungsbetrieb des Kessels 11), d. h. ein Filterverbrennungsregelverfahren
VR.
[0252] Bei Schritt S70 wird abgefragt, ob der Kessel 11 in Betrieb ist. Nur in diesem Fall
beginnt das Verfahren mit Schritt 71.
[0253] Bei dem folgenden Schritt S71 wird abgefragt, ob der Betriebszustand des Kessels
im Zustand der Stabilisierung der Verbrennung (S61) ist oder nicht. Ist dies nicht
der Fall, wird S71 in regelmäßigen Zeitintervallen wiederholt. Ist dies der Fall,
fährt das Verfahren mit Schritt S72 fort.
[0254] Bei Schritt S72 wird die Spannung Vf des Filters in Abhängigkeit zur Kesselleistung
nach einer vordefinierten Funktion Vf = f(Kesselleistung) geregelt.
[0255] Diese Funktion f(Kesselleistung) kann beispielsweise eine lineare Funktion sein,
bei der in einem vordefinierten Leistungsbereich (bspw. 30% bis 70%) eine lineare
ansteigende Regelung der Filterspannung Vf von einer vordefinierten Minimalspannung
Vfmin auf eine vordefinierte Maximalspannung Vfmax vorgenommen wird.
[0256] Die Funktion Vf kann alternativ aus einer vordefinierten Tabelle bestehen, in der
für bestimmte Leistungswerte (bzw. -wertbereiche) des Kessels 11 vordefinierte Filterspannungen
Vf vorgegeben sind.
[0257] Nach Schritt S72 wird bei Schritt S73 abgefragt, ob sich der Kesselbetrieb weiterhin
im Zustand des Verbrennens (S54) befindet, oder nicht. Befindet sich der Kesselbetrieb
im Zustand des Verbrennens (S54), kehrt das Verfahren zu Schritt S72 zurück und setzt
die leistungsabhängige Regelung der Filterspannung Vf fort.
[0258] Befindet sich der Kesselbetrieb nicht (mehr) im Zustand des Verbrennens (S54), wird
das Filterverbrennungsregelverfahren VR beendet.
[0259] Eine derartige Regelung VR spart Energie (Filterleistung) und beansprucht die Leistungsquelle
der Filterspannung Vf weniger, da die Regelung der Filterspannung Vf bedarfsabhängig
erfolgt.
[0260] Das Verfahren der Fig. 12b kann optional nur durchgeführt werden, falls zumindest
eine vordefinierte Brennstoffart, beispielsweise Pellets, im Kessel 11 zur Verbrennung
erfasst werden. Sollten weiterhin andere als die zumindest eine vordefinierte Brennstoffart
erfasst werden, kann eine andere Regelung der Filterspannung Vf erfolgen, beispielsweise
kann eine Festspannung eingestellt werden. Wird folglich beispielsweise Hackgut erfasst,
kann die Filterspannung Vf auf einen festen Wert, beispielsweise 45 kV, eingestellt
werden.
[0261] Fig. 12c zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung 4 während des Ausbrennens
S55, d. h. ein Filterausbrennregelverfahren ABB.
[0262] Bei Schritt S80 wird abgefragt, ob der Kessel 11 in Betrieb ist. Nur in diesem Fall
beginnt das Verfahren.
[0263] Bei Schritt S81 wird abgefragt, ob der Betriebszustand des Kessels 11 im Zustand
der Stabilisierung des Ausbrennens (S55) ist oder nicht. Ist dies nicht der Fall,
wird S61 in regelmäßigen Zeitintervallen wiederholt. Ist dies der Fall, fährt das
Verfahren mit Schritt S82 fort. Dabei wird eine voreingestellte Spannung Vmin des
Filters 4 als vorgegebene Mindestspannung Vmin des Filters 4 eingestellt. Vmin kann
beispielsweise 30 kV betragen. Diese Spannung ist damit auch die Startspannung einer
Rampe zur Erhöhung der Filterspannung Vf (vgl. die folgenden Schritte).
[0264] Danach wird bei Schritt S83 die Spannung des Filters Vf schrittweise in der vorgegebenen
Zeitspanne Terhl um einen vorgegebenen Spannungserhöhungswert Vew1 erhöht. Die Zeitspanne
Terh kann beispielsweise eine Minute betragen. Der Spannungserhöhungswert Vew kann
beispielsweise 500V betragen. Mithin fährt die Filterspannung Vf über eine (Spannungserhöhungs-)
Rampe von 500V pro einer Minute hoch. Diese Rampe kann leistungsabhängig in Bezug
auf die Kesselleistung definiert sein. Fährt der Kessel 11 beispielsweise auf Maximalleistung,
dann kann der Spannungserhöhungswert niedriger definiert sein, als wenn der Kessel
11 nur im Teillastbetrieb fährt, da im Teillastbetrieb eine höhere Rußemission zu
erwarten ist.
[0265] Nach Schritt S83 wird bei Schritt S84 abgefragt, ob die Filterspannung Vf eine vorgegebene
Maximalspannung Vmax erreicht hat oder nicht. Vmax kann beispielsweise 48 kV oder
60 kV betragen. Ist die Maximalspannung Vmax von der Filterspannung Vf nicht erreicht,
kehrt das Verfahren zu S82 zurück. Ist die Maximalspannung Vmax von der Filterspannung
Vf erreicht, fährt das Verfahren mit S85 fort und hält die Filterspannung Vf auf der
Maximalspannung Vmax.
[0266] Bei S86 wird erneut abgefragt, ob der Betriebszustand des Kessels im Zustand der
Stabilisierung des Ausbrennens (S55) ist oder nicht. Ist dies nicht (mehr) der Fall,
endet das Verfahren. Ist dies der Fall, fährt das Verfahren mit Schritt S85 fort und
hält die Filterspannung Vf auf der Maximalspannung Vmax.
[0267] Je nach Zusammensetzung dieser Schmutzschicht, d. h. je nach Art und Qualität des
Verbrennungsvorgangs in der Brennkammer, wird eine Schwelle zur Zündung von Oberflächengleitentladungen
herabgesetzt. Diese Oberflächengleitentladungen treten regelmäßig nur kurzzeitig auf,
da durch die dabei auftretenden Spannungseinbrüche, bedingt durch die begrenzte Leistungsfähigkeit
der Hochspannungsanlage, die Entladungen wieder unterbrochen werden. Mit dem vorstehenden
Verfahren kann gezielt der Isolator 46 freigebrannt werden, da durch die Erhöhung
der Filterspannung Vf die Schwelle der Zündung von Oberflächengleitentladungen erreicht
wird, womit diese Oberflächengleitentladungen wirksam werden können.
[0268] Fig. 12d zeigt ein Verfahren zur Regelung der Filtereinrichtung 4 während des gesamten
Betriebs zur Vermeidung von Durchschlägen im Filter 4, mithin ein Filterdurchschlagsregelverfahren
DU. Dieses Verfahren dient dem Schutz der Biomasse-Heizanlage 1, insbesondere dem
Schutz der Filtereinrichtung 4 und der Steuereinrichtung 100 vor Überlastung und Beschädigung.
Insofern ist dieses Verfahren vorrangig vor den Verfahren der Fig. 12a bis 12c. Mithin
kann die vordefinierte Maximalspannung Vmax der Verfahren der 12a bis 12c mittels
dieses Verfahrens "überschrieben" bzw. temporär verringert werden.
[0269] Bei Schritt S90 wird abgefragt, ob der Kessel 11 in Betrieb ist. Nur in diesem Fall
beginnt das Verfahren.
[0270] Bei Schritt S91 wird zumindest eine der in Fig. 12d beschriebenen Bedingungen abgefragt:
1) Überschreitet der Filterstrom If einen vorgegebenen maximal zulässigen Filterstrom
(bspw. 5000µA) oder 2) sinkt die Filterspannung Vf unter eine vorgegebene Minimalspannung
Vfmin des Filters (bspw. 15 kV). Hierbei können allerdings (nicht dargestellt) der
maximal zulässige Filterstrom und/oder die vorgegebene Minimalspannung Vfmin des Filters
abhängig vom Betriebszustand (S53, S54, S55) unterschiedlich vordefiniert sein. Beispielsweise
soll beim Ausbrennen des Kessels 11 auch der Isolator 64 vom Ruß abgebrannt werden.
Hierfür ist regelmäßig eine großzügigere Auslegung der oberen Grenze des Filterstroms
If bzw. der Minimalspannung Vfmin des Filters 4 erwünscht, um das Abbrennen des Isolators
64 zu verbessern.
[0271] Ist dies nicht der Fall, d. h., ist die Abfrage bei S91 negativ, ist keine Aktion
erforderlich und der Schritt S91 wird wiederholt.
[0272] Ist dies der Fall, d. h., ist die Abfrage bei S91 positiv, ist ein Durchschlag oder
Kurzschluss im Filter 4 positiv erfasst. Ein solcher Durchschlag kann beispielsweise
ein Überschlag von der Sprühelektrode 45 auf die Gegenelektrode 48 oder ein Überschlag
über den Isolator 46 sein.
[0273] Ist die Abfrage bei S91 positiv, dann wird bei S92 die Maximalspannung des Filters
Vfmax temporär (bspw. für 10 Minuten) um einen Spannungsverringerungswert Vvw (bspw.
1 kV) verringert. Damit wird die Filterspannung Vf auf ein durchschlagfreies Maximum
geregelt, womit einerseits einer Beschädigung vorgebeugt wird, aber andererseits die
Filterwirkung (Partikelentfernung und Isolatorabbrand) maximiert wird.
[0274] Alternativ kann die Filterspannung Vf für einen vorbestimmte Zeitdauer auf Null eingestellt
werden.
[0275] Das Verfahren der Fig. 12d kann dabei beispielsweise mit den Verfahren der Fig. 12a
und/oder 12b und/oder 12c kombiniert werden.
[0276] Weiterhin kann das Filterdurchschlagsregelverfahren DU der Fig. 12d eine dort nicht
dargestellte Zeitkomponente beinhalten. Diese Zeitkomponente kann darin bestehen,
dass erfasst wird, ob es eine vordefinierte Anzahl von Durchschlägen (d. h. S91: Ja)
innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums gab. Sollte diese Anzahl von Durchschlägen
(bspw. 5) überschritten werden, wird davon ausgegangen, dass ein grundsätzliches Problem
im Filter 4 vorliegt, und der Filter 4 wird deaktiviert (Filterstatus Sf: Aus).
[0277] Zudem kann in Bezug auf die Verfahren der Fig. 12a bis 12c beispielsweise bei Erkennung
eines Durchschlags das jeweilige Verfahren neu begonnen werden. Insofern können insbesondere
die Rampen zur Erhöhung der Filterspannung Vf erneut von der Mindestspannung gestartet
werden.
[0278] Der Abscheidegrad einer elektrostatischen Filtereinrichtung ist insbesondere von
der Spannung zwischen Sprüh- und Abscheideelektrode abhängig. Eine hohe Spannung bringt
jedoch das Problem von elektrischen Überschlägen in der elektrostatischen Filtereinrichtung
4 mit sich. Die Bildung von elektrischen Überschlägen im Filter wird durch die Ablagerung
von leitfähigen Verbrennungsrückständen, beispielsweise Ruß, begünstigt. Zudem ist
es wünschenswert, die Gesamtbaugröße der elektrostatischen Filtereinrichtung 4 möglichst
klein zu halten, womit die Isolationsabstände und auch die Baugröße des Isolators
möglichst klein sein sollen. Die vorstehend erläuterten Regelverfahren tragen diesen
Umständen Rechnung.
[0279] Zusammengefasst kann die vorstehend dargelegte Filterregelung folgenden Funktionen
erfüllen:
- Freibrennen des Isolators 46 während des Ausbrennens der Biomasse-Heizanlage 1 unter
Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der Leistungsversorgung bzw. Steuereinrichtung
100 der Filtereinrichtung 4.
- Freibrennen des Isolators während der Stabilisierung des Verbrennungsvorgangs unter
Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der Leistungsversorgung bzw. Steuereinrichtung
100 der Filtereinrichtung 4.
- Regeln der Elektrodenspannung Vf auf den maximal möglichen Wert - dicht unterhalb
des Spannungsdurchschlags aber ohne einen dauerhaften Durchschlag und damit Erzielen
eines ausreichenden Sprühstroms auch im Verbrennungsbetrieb.
- Genereller Schutz der Filtereinrichtung 4 durch Begrenzung des Stroms auf vorgegebene
Stromwerte.
- Feststellen der Durchschlagsgrenze, Erfassen eines Durchschlags, Unterscheidung verschieden
gearteter Durchschläge und Reaktion darauf.
- Detektieren des bei hochohmigen Stäuben auftretenden Rücksprühens und Reaktion darauf.
[0280] Weiterhin können noch Funktionen zur Erkennung der Art des Durchschlags unterlagert
sein: Bei einem erkannten Durchschlag kann die Hochlauframpe abgebrochen werden, es
kann eventuell die Hochspannung zur Entionisation für einen vorbestimmten Zeitraum
auf Null gesetzt werden, und es wird eine neue Hochlauframpe, gegebenenfalls mit geringeren
maximalen Spannungswerten, gestartet.
[0281] Fig. 13 zeigt ein Leistungsdiagramm, ein Spannungsdiagramm und ein Stromdiagramm
mit gemeinsamer Zeitachse eines beispielhaften Zyklus des Verbrennungsbetriebs der
Biomasse-Heizanlage 1 von Zündung (S52) bis zum Ausbrennen (S55). Der Einfachheit
halber sind die Vorgänge des Vorbereitens (S50) und des Füllens (S50) vorliegend weggelassen.
[0282] Im Leistungsdiagramm der Fig. 13 ist mit dem Pfeil S52 in etwa der Vorgang des (erneuten)
Zündens des Brennstoffs gekennzeichnet. Der Brennstoff fängt Feuer und die Leistung
steigt aufgrund des noch unverbrauchten Brennstoffs schnell an. In etwa im Bereich
des Pfeils S53 wird eine Stabilisierung des Verbrennungsvorgangs vollzogen, womit
die Leistung nach etwas Fluktuation auf den gewünschten Sollleistungswert stabilisiert
wird. In etwa im Bereich der Pfeile S54 findet der (stabilisierte) Verbrennungsvorgang
statt, womit eine relativ konstante Leistungsabgabe des Kessels 11 erfolgt. Etwa bei
S55 findet ein Ausbrennen der Biomasse-Heizanlage mit der damit einhergehenden Leistungsspitze
statt. Danach endet dieser Zyklus, die Leistung fällt ab.
[0283] Zeitlich mit dem Vorstehenden einhergehend ist im Spannungsdiagramm die Filterspannung
Vf (d. h. die an der Sprühelektrode 45 anliegende Spannung) und im Stromdiagramm der
im Filter 4 aufgrund der anliegenden Filterspannung Vf fließende Filterstrom If eingezeichnet,
die das Ergebnis der Regelungsverfahren der Fig. 12a bis 12d sind.
[0284] Die mit HO1 und HO2 bezeichneten Pfeile zeigen auf beispielhafte Regelergebnisse
in Spannung und Strom des Filterstabilisierungsregelungsverfahrens HO.
[0285] Bei der Stabilisierung der Verbrennung wird der normale Verbrennungsbetrieb vorbereitet,
indem durch eine rampenartige Erhöhung der Filterspannung Vf ein Freibrennen des Isolators
56 begünstigt bzw. ermöglicht wird. Bei der Stabilisierung der Verbrennung kommt es
zu erhöhten, oft bulkartig auftretenden Rußfrachten in der Verbrennungsluft, welchen
ebenso mit einer über die Spannungsrampe bis zur Durchschlagsgrenze erhöhten Filterspannung
Vf begegnet wird.
[0286] Die mit ABB1 und ABB2 bezeichneten Pfeile zeigen auf beispielhafte Regelergebnisse
in Spannung und Strom des Filterausbrennregelverfahrens ABB. Zum Abbrennen der leitfähigen
Ablagerungen auf dem Isolator 46 wird die Spannung Vf rampenmäßig erhöht, um einen
Glimmbrand auf dem Isolator 46 zu bewirken.
[0287] Die mit VR1, VR2 und VR3 bezeichneten Pfeile zeigen auf beispielhafte (abschnittsweise)
Regelergebnisse in Spannung und Strom des Filterverbrennungsregelverfahrens VR. An
diesen Stellen korreliert die Filterspannung Vf in etwa linear mit der Kesselleistung,
und ist von diversen Ausreißern (beispielsweise durchfliegende bulkartige Partikelansammlungen
oder Durchschläge) gekennzeichnet.
[0288] Die mit DU1, DU2 und DU3 bezeichneten Pfeile kennzeichnen Stellen, an welchen das
Filterdurchschlagsregelverfahren DU zum Einsatz kommt. Bei DU1 ist die Spannung des
Filters Vf unter die voreingestellte Mindestspannung Vfmin gefallen, womit ein Durchschlag
erkannt wurde. Im Ergebnis wird die Spannungserhöhungsrampe für das Filterstabilisierungsregelungsverfahren
der Fig. 12a erneut mit der Mindestspannung Vfmin gestartet. Bei DU2 gab es einen
einzelnen Durchschlag aufgrund der Überschreitung eines Maximalstroms von 5000µA.
Dort wurde die Filterspannung Vf für eine vorgegebene Zeitspanne (eine Minute) auf
Null eingestellt, womit das mit dem Durchschlag einhergehende Problem erledigt war.
Bei DU2 kam es zu einer Anzahl von Durchschlägen, welche allerdings in der Anzahl
pro Zeitdauer noch nicht groß genug war, um eine permanente Deaktivierung des Filters
4 zu bewirken. Hier wurde lediglich der Filter mehrmals für eine vorgegebene Zeitspanne
(eine Minute) auf Null eingestellt. Bei DU4 kam es zu einem Spannungsabfall unter
die Mindestfilterspannung Vfmin während des Abbrennens des Isolators bzw. des Ausbrennens
des Kessels 11. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn sich Ruß bulkartig aus der
Brennkammer 24 oder dem Wärmetauscher 3 löst. In diesem Fall wurde die Filterspannung
Vf für eine vorgegebene Zeitspanne (1 Minute) auf Null eingestellt, und es wurde die
Spannungsrampe gemäß dem Filterausbrennregelverfahren ABB erneut bei der Mindestspannung
gestartet. Dies bewirkt einen weiteren Versuch des Abbrennens des Isolators 46.
[0289] Fig. 14 zeigt einen Querschnitt durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 2 mit dem
Ergebnis einer CFD-Temperatursimulation, welche mit praktischen Messungen an einem
Prototyp der Biomasse-Heizanlage 1 der Fig. 2 bei 100 kW (bei 120kW Maximalleistung
des Kessels) verifiziert wurde.
[0290] Fig. 15 zeigt einen Querschnitt durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 2 mit dem
Ergebnis einer CFD-Strömungssimulation, welche mit der CFD-Temperatursimulation der
Fig. 14 korrespondiert, wobei die CFD-Strömungssimulation mit praktischen Messungen
an einem Prototyp der Biomasse-Heizanlage 1 der Fig. 2 bei 100 kW (bei 120kW Maximalleistung
des Kessels) verifiziert wurde.
[0291] Die einzelnen Merkmale und Komponenten der Biomasse-Heizanlage 1 der Figuren 14 und
15 entsprechen denjenigen der Figuren 2 und 3, weshalb diese der Übersichtlichkeit
halber weggelassen werden. Die Figuren 14 und 15 zeigen Geschwindigkeits- und Temperaturverteilungen
im Innenvolumen des Kessels 11 (bspw. der Brennkammer, dem Wärmetauscher 3 und der
elektrostatischen Filtereinrichtung 4) mit Hilfe von Isoflächen in Grautönen.
[0292] Einzelne charakteristische Stellen der Simulation und der Messungen sind in den Figuren
14 und 15 explizit als "ca. "-Werte angegeben.
[0293] Der sogenannte Partikeltransport in einer elektrostatischen Filtereinrichtung ist
abhängig von dem angelegten elektrischen Feld, sowie von der Strömungsdynamik (bspw.
der Verweildauer des Partikels im elektrischen Feld) des durchströmenden Gases und
des abzuscheidenden Staubes.
[0294] Diese Strömungsdynamik wird stark von der Geometrie der Filtereinrichtung 4 sowie
der Rauchgasführung im Kessel 11 bestimmt. Weiter werden die elektrischen Bedingungen
insbesondere von der Geometrie der Abscheide- und Sprühelektrode bestimmt.
[0295] Um nun die Verweildauer des Rauchgases im Filter 4 zu erhöhen, ist die Rauchgasführung
im Kessel 11 derart eingerichtet, dass die Rauchgasgeschwindigkeit in der Filtereinrichtung
4 unter 2 m/s, vorzugsweise unter 1,5 m/s, liegt.
[0296] Um diese Strömungsgeschwindigkeit zu erzielen, ist der Kessel 11 bzw. der Wärmetauscher
mit speziellen, mittels CFD-Simulationen entwickelten Turbulatoren 35, 36 als Strömungsbremsen
35, 36 ausgestattet, die zudem den Wärmeaustausch im Wärmetauscher begünstigen.
[0297] Vorstehendes sorgt dafür, dass bei Nennlastbetrieb des 100 kW Kessels eine Wärmetauscheraustrittstemperatur
von maximal 180°C, vorzugsweise maximal 160°C, erreicht werden kann, was in einer
Eintrittstemperatur in den Filter von maximal 170°C, vorzugsweise maximal 150°C, resultiert.
Dies bestätigen auch die Ergebnisse, welche in den Fig. 14 angegeben sind. Generell
sollte die Temperatur des Rauchgases im Filtereintritt 44 im Volllastbetrieb der Biomasse-Heizanlage
1 kleiner als 220°C, vorzugsweise kleiner als 200°C, sein, um eine Optimierung der
Filterwirkung zu erzielen.
[0298] Weiter ist die Rauchgasführung im Kessel 11 derart eingerichtet, dass Rauchgasgeschwindigkeit
im Eintritt des Filters auf maximal 2 m/s, vorzugsweise maximal 1,8 m/s erreicht werden
bzw. in einem Bereich von 1 bis 2 m/s liegen. Bei Kesselleistungen von 70 kW (d. h.
im Teillastbetrieb) reduziert sich diese Rauchgasgeschwindigkeit auf Werte von maximal
ca. 1,2 m/s, vorzugsweise von maximal 1,0 m/s.
[0299] Hierfür können optional auch die Wendekammer 35 und der Filtereintritt 44 derart
ausgestaltet sein, dass die Strömung im Volllastbetrieb weiter gebremst wird. Beispielsweise
können Strömungsleitbleche oder Bremsströmungen vorgesehen werden.
[0300] Zudem können die Wendekammer 35 und der Filtereintritt 44 derart ausgestaltet, sein,
dass die Einströmung in den Filter 4 homogen erfolgt.
[0301] Damit kann zusätzlich eine Vergleichmäßigung der Einströmung in den Filter 4 und
damit eine Reduktion der Geschwindigkeitsspitzen im Einströmbereich und im Bereich
der Ascheschnecke erreicht werden, wodurch das Absetzen der Asche verbessert und das
Aufwirbeln von Asche aus der Wendekammer 35 verringert wird. Des Weiteren ist eine
Vergleichmäßigung des Strömungsprofils am Eintritt wichtig, um Strähnenbildungen im
E-Filter zu vermeiden.
[0302] Weiterhin kann eine Regelung des Kesselbetriebs derart vorgenommen werden, dass anhand
der mit den in Bezug auf Fig. 2 beschriebenen Sensoren, der Betriebszustand der Biomasse-Heizanlage
1 derart geregelt wird, dass die vorstehend erläuterten Strömungsgeschwindigkeiten
und Temperaturen erreicht werden. Optional und zusätzlich können weitere, hierin nicht
explizit genannte, Sensoren vorhanden sein, um diese Regelung des Betriebszustands
der Biomasse-Heizanlage 1 auf die vorstehend genannten Temperaturen und Strömungsgeschwindigkeiten
erreicht werden.
[0303] In anderen Worten kann die Biomasse-Heizanlage 1 derart geregelt werden (beispielsweise
die Luftzufuhr zur Verbrennung oder die Leistung des Saugzuggebläses bzw. Ventilators),
dass der Filter zumindest bei der Verbrennung S54 in den oben genannten physikalischen
Bereichen betreffend Temperatur und Strömungsgeschwindigkeit betrieben wird.
(Filterabreinigung)
[0304] Ein weiteres Problem entsteht durch die Staub- bzw. Partikelschicht, welche sich
im Betrieb auf den Elektroden ablagert. Diese Partikel weisen als Verbrennungsrückstände
mineralische und kohlenstoffhaltige Anteile auf, womit dies einen nicht zu vernachlässigenden
elektrischen Widerstand aufweisen. Die Probleme, welche bei der Ablagerung von leitfähigen
Rückständen auf dem Isolator 46 entstehen, wurden schon in Bezug auf die Fig. 8a und
8b näher erläutert.
[0305] Diese Probleme sind allerdings nicht die einzigen Probleme, welche durch Ablagerungen
im Filter 4 entstehen. Die Ladung der abgeschiedenen Partikel und des ankommenden
Ionenstroms müssen durch die Staubschicht der bereits abgeschiedenen Partikel auf
den Elektroden (Sprüh- und Niederschlagselektrode) abfließen. Somit kann es zu einem
verhältnismäßig starken Spannungsabfall über die Staubschicht kommen, was schließlich
zu einer Koronaentladung in der Staubschicht führen kann. Hierbei entstehen Ladungsträger
beider Polaritäten, was zu einem Ionenstrom, entgegen dem Abscheidestrom, in Richtung
der Sprühelektroden führt. Teilweise kommt es auch zu Überschlägen innerhalb der bereits
abgeschiedenen Staubschicht, die wie bei einer Explosion Staub zurück in den Gasstrom
schleudert. Dieser Effekt wird "Rücksprühen" (Back-Corona) genannt und führt zu einer
Verminderung der Partikeltransportgeschwindigkeit und zu einer Verminderung der Filterwirkung.
[0306] Weiter besteht das Problem des Reentrainments. Unter Reentrainment versteht man den
Mitriss von bereits abgeschiedenem Staub mit dem Gasstrom. Der Großteil des Reentrainments
entsteht beim Abklopfen der Elektroden (sog. Klopfverluste). Ein Reentrainment durch
Abklopfen der Elektroden wird vorliegend vermieden oder zumindest reduziert, indem
der Kesselbetrieb entweder ganz eingestellt ist (d. h. es wird nach dem Ausbrand abgeklopft)
oder beim Abklopfen kurzzeitig das Gebläse 15 deaktiviert wird.
[0307] Aber auch im normalen Abscheidebetrieb entstehen Reentrainment-Verluste aus der Staubschicht.
Hier spricht man von Erosionsverlusten. Vorliegend wird dem Reentrainment konstruktiv
durch die Filtergeometrie der elektrostatischen Filtereinrichtung entgegengewirkt.
Zum einen dient das Volumen an der Oberseite der elektrostatischen Filtereinrichtung
4 um den Isolator 46 als Fangraum, in welchem einströmende Partikel zum Umkehren gezwungen
werden und mithin im Volumen der Filtereinrichtung 4 eingefangen werden, bevor diese
die Filtereinrichtung durch den Austritt 47 verlassen. Dieser strömungstechnische
Mechanismus ist in Bezug auf Fig. 9 (vgl. Strömungspfeil S8) beschrieben, worauf verwiesen
wird.
[0308] Insofern hat sich gezeigt, dass eine mechanische Abreinigung beider Elektroden 45,
48 erforderlich ist, um einen langzeitstabilen Betrieb der Filtereinrichtung 4 zu
gewährleisten.
[0309] Diese mechanische Abreinigung ist in Bezug auf die Figuren 16a bis 20b näher beschrieben.
Diese Figuren 16a bis 20b zeigen jeweils Schnitte der Ausführungsform der Figuren
1 ff. in verschiedenen Zuständen. Gleich dargestellte Merkmale der Figuren 16a bis
20b entsprechen denjenigen der Figuren 1 ff, womit aus Gründen der Übersichtlichkeit
viele Bezugszeichen nicht erneut eingezeichnet aber jedoch mithin für den Fachmann
entsprechend offenbart sind. Die Zustände der Figuren 17a bis 20b stellen eine zeitliche
Abfolge eines Abreinigungsverfahrens der Filtereinrichtung 4 in der Reihenfolge dieser
Figuren dar.
[0310] Die Fig. 16a zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht in die Filtereinrichtung
4 der Biomasse-Heizanlage 1 von hinten (d. h. von einer Richtung, die entgegengesetzt
dem Pfeil V der Fig. 1 ist) in einem Ruhezustand der Abreinigung. Die Fig. 16b zeigt
eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der Biomasse-Heizanlage 1 von hinten
in einem Ruhezustand der Abreinigung.
[0311] In diesem Ruhezustand hängt die pendelfähig am Isolator 46 aufgehängte Sprühelektrode
45 (welche selbst unflexibel ist) nach unten mit der Achse LAE als Ruheachse. Das
Aufhängungselement 452, vorliegend eine Feder, befindet sich ebenso in Ruhe und übt
damit keine Stellkraft auf die Elektrode 45 aus. Auch das Federelement 453 und die
daran angebrachte Filterspitze 454 befinden sich in Ruhe und sind an der Achse LAE
ausgerichtet.
[0312] Dieser Ruhezustand ist der Standardzustand während des Verbrennungsbetriebs des Kessels
11. Die Elektrode 45 wird bestromt, der Filter 4 übt eine elektrostatische Reinigungswirkung
aus, und sowohl die Sprühelektrode 45 als auch die Niederschlagselektrode 48 bzw.
der Käfig 48 werden von Rauchgasrückständen beschlagen. Ebenso lagern sich Rückstände
auf der Innenwand des Filters 4 und auch auf dem Isolator 46 ab.
[0313] Die Fig. 17a zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der
Biomasse-Heizanlage 1 von hinten in einem ersten Abreinigungszustand. Die Fig. 17b
zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der Biomasse-Heizanlage 1
von hinten in dem ersten Abreinigungszustand.
[0314] Eine Abreinigung des Filters 4 wird üblicherweise nach einem Ausbrand (S55) des Kessels
durchgeführt. Ebenso kann eine Abreinigung des Filters 4 manuell stattfinden, oder
- nach Bedarf - auch während des Verbrennungsbetriebs des Kessels.
[0315] Im ersten Abreinigungszustand ist die Bestromung der Elektrode 45 deaktiviert. Ein
(vorzugsweise zweiarmiger) Schlaghebel 96 mit einem kegelförmigen Schlagkopf wird
mittels eines (nicht dargestellten) Motors, welcher über ein (ebenso nicht näher dargestellte
Übersetzungsmechanik) um eine
Drehachse SDREH in Richtung des Pfeils FE1 ausgelenkt. Gleichzeitig kann (optional) der Käfig
48 zur Abreinigung der Innenwände des Filters 4 angehoben werden, womit dieser Ablagerungen
an den Innenwänden abschabt.
[0316] Die Fig. 18a zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der
Biomasse-Heizanlage 1 von hinten in einem zweiten Abreinigungszustand. Die Fig. 18b
zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der Biomasse-Heizanlage 1
von hinten in dem zweiten Abreinigungszustand.
[0317] Der Schlaghebel ist in diesem zweiten Abreinigungszustand weiter in Richtung des
Pfeils FE2 ausgelenkt worden. Dadurch, dass die Bahn des Anschlagkopfs 97 durch die
Position der Filterspitze 454 (und optional auch durch die Position des Federelements
453) verläuft, wird die Elektrode 45 seitlich (in Richtung V (vorne) des Kessels 11)
ausgelenkt und pendelt aufgrund Gravitation und optional aufgrund der Rückstellkraft
des Aufhängungselements 452 wieder in die Ruhelage entlang der Achse LAE zurück. Diese
Bewegung ist mit dem Doppelpfeil FE3 angedeutet. Vorliegend ist die Elektrode 45 nach
dem Pendeln in Richtung des Doppelpfeils FE3 wieder in die Ausgangsposition zurückgekehrt.
[0318] Bei dieser ersten Bewegung des Schlaghebels 96 wird somit die Elektrode 45 in eine
erste Richtung und zurück (vgl. Doppelpfeil FE3) ausgelenkt, die winklig zu der Bewegungsrichtung
des Schlaghebels 96 ist. Die Ursache hierfür ist die kegelförmige Ausgestaltung des
Schlagkopfs, mit deren winklig zur Bewegungsrichtung des Schlaghebels 96 angeordneten
Flächen eine ebensolche winklige Bewegung der Elektrode 45 bewirkt wird.
[0319] Schon bei diesem Vorgang werden Rückstände auf der Elektrode 45 abgeklopft, wobei
die Krafteinwirkung auf die Elektrode 45 in dieser ersten Richtung erfolgt. Verdeutlicht
man sich dies in Zusammenhang mit der Elektrode 45 der Fig. 6 (vgl. Ansicht F2), so
wird klar, dass eine solchermaßen gerichtete Krafteinwirkung ein Abklopfen an den
Elektrodenoberflächen 45 in einer Vorzugsrichtung bewirkt. Diese Vorzugsrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kraftrichtung des Abklopfens senkrecht zur Elektrodenfläche
effektiver ist als eine Kraftrichtung parallel zur Oberfläche.
[0320] In anderen Worten: Da die Elektrode 45 der Fig. 6 zwei Hauptrichtungen der Oberflächen
aufweist, werden mit dem Abklopfen in der ersten Richtung bevorzugt diejenigen Oberflächen
mit der Hauptrichtung senkrecht zur Kraftrichtung des Abklopfens, d. h. ein erster
Teil der Oberflächen der Elektrode 45, abgereinigt.
[0321] Bewegt sich im Übrigen (optional) der Schlaghebel 96 schnell genug, ist die Auslenkung
der Elektrode 45 zudem groß genug, dass diese an dem Käfig 48 anschlagen kann, womit
auch damit ein weiteres Abklopfen am Käfig 48 erfolgt.
[0322] Die Fig. 19a zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der
Biomasse-Heizanlage 1 von hinten in einem dritten Abreinigungszustand. Die Fig. 19b
zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der Biomasse-Heizanlage 1
von hinten in dem dritten Abreinigungszustand.
[0323] In dem dritten Abreinigungszustand schnellt der Schlagarm ruckartig bzw. stark beschleunigt
aus der Position der Figuren 18a und b zurück, und schlägt mit der flachen Seite der
Kegelbasis des Anschlagkopfs 97 auf die Filterspitze 454 und optional auf das Federelement
453 auf. Das Resultat dieses Aufschlagens ist in den Figuren 20a und 20b dargestellt,
welche eine Momentaufnahme kurz nach dem Anschlagen im dritten Abreinigungszustand
ist.
[0324] Die Fig. 20a zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der
Biomasse-Heizanlage 1 von hinten in einem vierten Abreinigungszustand. Die Fig. 20b
zeigt eine ebene Schnittansicht der Filtereinrichtung 4 der Biomasse-Heizanlage 1
von hinten in dem vierten Abreinigungszustand.
[0325] Als Resultat des Aufschlagens des Anschlagkopfs 97 auf die Filterspitze 454 und optional
auf das Federelement 453 pendelt die Elektrode 45 in eine zweite Richtung (vgl. Doppelpfeil
FE5), die unterschiedlich zur ersten Richtung ist, und schlägt (optional) an dem Käfig
48 an, was eine weitere Reinigungswirkung entfaltet. Bei diesem Aufschlagen erfolgt
im Kern eine Krafteinwirkung in die zweite Richtung, welche klar unterschiedlich zur
ersten Richtung ist. Je nach Ausprägung des Kegels des Anschlagkopfs 97 ist der (horizonal
betrachtete) Winkel zwischen der ersten Richtung und der zweiten Richtung größer als
45 Grad, vorzugsweise größer als 60 Grad.
[0326] Damit weist das Abklopfen im dritten/vierten Abreinigungszustand eine Vorzugsrichtung
betreffend des Abklopfens auf, welche unterschiedlich zu der Vorzugsrichtung im zweiten
Abreinigungszustand ist.
[0327] In anderen Worten wird durch die vorliegende Umsetzung der Abklopfmechanik ein Abklopfen
der Elektrode aus zwei unterschiedlichen Richtungen mit zwei Reinigungsimpulsen bewirkt,
was der besonderen Form der Elektrode 45 Rechnung trägt und diese effektiv abreinigt.
[0328] Das Federelement 453 schützt im Übrigen die Elektrode 45 vor der Schlagwirkung des
Anschlaghebels 96, um die Elektrode 45 und insbesondere den Isolator 46 vor Schaden
(bspw. Verformung, Bruch) zu bewahren.
[0329] Weiter kann die isolatorseitige Aufhängung 452 derart eingerichtet sein, dass diese
die Elektrode 45 nach dem zweiten Anschlagen wieder zeitnah in Ruheposition (entlang
der Achse LAE) rückstellt. Insofern kann ein längeres und unerwünschtes Auspendeln
der Elektrode 45 vermieden werden.
[0330] Im Übrigen bewegt sich der Käfig 48 in seine Ausgangsposition zurück.
[0331] Optional kann das zweite Anschlagen mit einer Kraft erfolgen, mit der die Elektrode
45 mit deren Spitze 454 an den Käfig 48 anschlägt, womit vorteilhaft ein zweiter Reinigungsimpuls
auf den Käfig 48 und ein dritter Reinigungsimpuls auf die Elektrode 45 (jeweils in
einer weiteren Richtung) erfolgt.
[0332] In anderen Worten kann ein Abreinigen im Filter 4 mit folgenden Schritten erfolgen:
- Ausholen des Schlaghebels 96 durch Bewegung aus der Ruheposition in eine Schlagposition;
dabei Berühren des Anschlagkopfs 97 des Schlaghebels 96 mit zumindest einem Teil der
Elektrode 45, vorzugsweise Berühren der Spitze 454, und Auslenken der Elektrode in
eine erste Richtung FE3, womit ein erster Reinigungsimpuls bewirkt wird.
- Bewegen des Anschlagkopfs 97 des Schlaghebels 96 derart, dass zumindest ein Teil der
Elektrode 45, vorzugsweise die Spitze 454, angeschlagen wird, und die Elektrode 45
in eine zweite Richtung FE5, die unterschiedlich zur ersten Richtung FE3 ist, ausgelenkt
wird, womit ein zweiter Reinigungsimpuls bewirkt wird.
- Optional erfolgt die Auslenkung der Elektrode 45 in die zweite Richtung FE5 derart,
dass die Elektrode 45 an den Käfig 48 anschlägt, womit ein dritter Reinigungsimpuls
auf Käfig 48 und Elektrode 45 bewirkt wird.
[0333] Das Verfahren bzw. der Ablauf der Figuren 16a bis 20b kann mehrfach (iterativ) wiederholt
werden, bis die Abreinigung ausreichend ist.
[0334] Die Figuren 21a bis 21d zeigen verschiedene Ansichten des Anschlaghebels 96 mit dessen
kegelförmigen Schlagkopf 97, um die besondere Ausgestaltung des Schlagkopfs im Kontext
der Erläuterungen der Figuren 16a bis 20b zu verdeutlichen.
(Weitere Ausführungsformen)
[0335] Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen und Aspekten weitere
Gestaltungsgrundsätze zu. So können einzelne Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen
und Aspekte auch beliebig miteinander kombiniert werden, solange dies für den Fachmann
als ausführbar ersichtlich ist.
[0336] Vorliegend ist die Elektrode 45 schwingungsfähig von oben aufgehängt. Allerdings
muss dies nicht der Fall sein. Beispielsweise kann die Elektrode 45 auch schwingungsfähig
derart gelagert sein, dass die Aufhängung der Elektrode 45 von unten erfolgt, und
die Spitze der Elektrode oben hin- und her pendelt. Ebenso kann die Elektrode 45 nicht
vertikal, sondern horizontal oder schräg aufgehängt sein.
[0337] Weiter können das Aufhängungselement 452 und auch das Federelement 453 entfallen
und sind nicht unbedingt für den Betrieb der Filtereinrichtung 4 erforderlich. Ebenso
kann die Filterspitze 454 entfallen.
[0338] Vorliegend wird die Rezirkulationseinrichtung 5 mit einer Primärrezirkulation und
einer Sekundärrezirkulation beschrieben. Die Rezirkulationseinrichtung 5 kann jedoch
in deren Basiskonfiguration auch nur eine Primärrezirkulation und keine Sekundärrezirkulation
aufweisen. Bei dieser Basiskonfiguration der Rezirkulationseinrichtung können entsprechend
die für die Sekundärrezirkulation erforderlichen Komponenten vollständig entfallen.
[0339] Am Eingang der Rauchgasrezirkulationseinrichtung 5 können ein Luftmengensensor, eine
Unterdruckdose, ein Temperatursensor, ein Abgassensor und/oder ein Lambda-Sensor vorgesehen
sein.
[0340] Der Begriff "röhrenförmig" bezeichnet nicht nur runde Querschnitte bzw. Formen des
Rohrs, sondern beispielsweise auch eckige (z.B. vier-, sechs- oder achteckige) Querschnitte
bzw. Formen des Rohrs.
[0341] Weiter können anstatt von nur drei Drehrostelementen 252, 253 und 254 auch zwei,
vier oder mehr Drehrostelemente vorgesehen sein. Beispielsweise fünf Drehrostelementen
könnten mit der gleichen Symmetrie und Funktionalität angeordnet sein, wie bei den
vorgestellten drei Drehrostelementen. Zudem können die Drehrostelemente auch unterschiedlich
zueinander geformt oder ausgebildet sein. Mehr Drehrostelemente haben den Vorteil,
dass die Brecherfunktion verstärkt wird.
[0342] Zu den angegebenen Maßen ist anzumerken, dass auch abweichend von diesen andere Maße
bzw. Maßkombinationen vorgesehen werden können.
[0343] Als Brennstoffe der Biomasse-Heizanlage können auch andere Brennstoffe als Hackgut
oder Pellets, beispielsweise Elefantengras, verwendet werden.
[0344] Die vorliegend offenbarte Biomasse-Heizanlage kann auch ausschließlich mit einer
Art eines Brennstoffs befeuert werden, beispielsweise nur mit Pellets.
[0345] Die Brennkammersteine 29 können auch ohne die Rezirkulationsdüsen 291 vorgesehen
sein. Dies kann insbesondere für den Fall gelten, bei welchem keine Sekundärrezirkulation
vorgesehen ist.
[0346] Die Rotationsströmung bzw. Wirbelströmung in der Brennkammer 24 kann rechtsdrehend
oder linksdrehend vorgesehen sein.
[0347] Die Brennkammerdecke 204 kann auch abschnittsweise, beispielsweise stufenförmig,
geneigt vorgesehen sein.
[0348] Die Sekundär(re)zirkulation kann auch nur mit Sekundärluft bzw. Frischluft beströmt
werden, und insofern nicht das Rauchgas rezirkulieren, sondern lediglich Frischluft
zuführen.
[0349] Die Sekundärluftdüsen 291 sind nicht auf rein zylindrische Bohrungen in den Brennkammersteinen
291 beschränkt. Diese können auch als kegelstumpfförmige Öffnungen oder taillierte
Öffnungen ausgebildet sein.
[0350] Die angegebenen Maße und Größenangaben sind lediglich beispielhaft zu verstehen,
und können abgewandelt werden.
[0351] Die Angaben "oben" und "unten" beziehen sich lediglich beispielhaft auf die dargestellte
Ausführungsform mit einem Filter 4 mit vertikaler Ausrichtung. Diese Angaben können
beispielsweise bei einem Filter 4 mit horizontaler Ausrichtung als "rechts" und "links"
verstanden werden. Ebenso kann der Filter auch schräg oder in einem Winkel zur Horizontalebene
angeordnet sein, was von der vorliegenden Offenbarung mit umfasst ist.
[0352] Eine sägezahnförmige Elektrode weist generell Spitzen bzw. zulaufende Fortsätze auf.
[0353] Eine Nominalleistung einer Wärmeabgabe der Biomasse-Heizanlage 1 des Kessels 11 von
100 kW ist hierin lediglich beispielhaft angegeben. Der Kessel 11 kann alternativ
auch auf andere Nominalleistungen, bspw. 50 kW oder 70 kW oder 250 kW, ausgelegt sein.
[0354] Temperaturangaben und Angaben zur Strömungsgeschwindigkeit sind vorzugsweise im Rahmen
der üblichen Messfehler bei der Erfassung dieser physikalischen Parameter zu verstehen.
[0355] Die hierin offenbarten Ausführungsformen wurden zur Beschreibung und zum Verständnis
der offenbarten technischen Sachverhalte bereitgestellt und sollen den Umfang der
vorliegenden Offenbarung nicht einschränken. Daher ist dies so auszulegen, dass der
Umfang der vorliegenden Offenbarung jede Änderung oder andere verschiedene Ausführungsformen
beinhaltet, die auf dem technischen Geist der vorliegenden Offenbarung basieren.
(B ezugszeichenliste)
[0356]
- 1
- Biomasse-Heizanlage
- 11
- Kessel
- 12
- Kesselfuß
- 13
- Kesselgehäuse
- 14
- Wasserzirkulationseinrichtung
- 15
- Gebläse
- 16
- Außenverkleidung
- 100
- Steuereinrichtung / Client
- 111
- Abgasstempertursensor
- 112
- Lambdasonde
- 113
- Unterdrucksensor oder Druckdifferenzsensor
- 114
- Rücklauftemperatursensor bzw. Heizungswassertemperatursensor
- 115
- Kesseltemperatursensor
- 116
- Brennstoffbetthöhensensor
- 117
- Brennkammertemperatursensor
- 101
- maschinelle Lerneinheit
- 102
- Userinterface
- 103
- KI
- 190
- Server
- 198
- Verbindung
- 199
- Netzwerkverbindung
- 2
- Brenneinrichtung
- 21
- erste Wartungsöffnung für die Brenneinrichtung
- 22
- Drehmechanikhalterung
- 23
- Drehmechanik
- 24
- Brennkammer
- 25
- Drehrost
- 26
- Primärverbrennungszone der Brennkammer
- 27
- Sekundärverbrennungszone bzw. Strahlungsteil der Brennkammer
- 28
- Brennstoffbett
- 29
- Brennkammersteine
- A1
- erste Horizontalschnittlinie
- A2
- erste Vertikalschnittlinie
- 201
- Zündeinrichtung
- 202
- Brennkammerschräge
- 203
- Brennkammerdüse
- 204
- Brennkammerdecke
- 211
- Dämmmaterial bspw. Vermiculite
- 231
- Antrieb bzw. Motor(en) der Drehmechanik
- 251
- Bodenplatte des Drehrosts
- 252
- Erstes Drehrostelement
- 253
- Zweites Drehrostelement
- 254
- Drittes Drehrostelement
- 255
- Übergangselement
- 256
- Öffnungen
- 257
- Rostlippen
- 258
- Verbrennungsfläche
- 260
- Auflageflächen der Brennkammersteine
- 261
- Nut
- 262
- Vorsprung
- 263
- Ring
- 264
- Halterungssteine
- 265
- Schräge der Halterungssteine
- 291
- Sekundärluft bzw. Rezirkulationsdüsen
- 3
- Wärmetauscher
- 31
- Wartungsöffnung für Wärmetauscher
- 32
- Kesselrohre
- 33
- Kesselrohreintritt
- 34
- Wendekammereintritt
- 35
- Wendekammer
- 36
- Federturbulator
- 37
- Band- oder Spiralturbulator
- 38
- Wärmetauschmedium
- 331
- Isolation am Kesselrohreintritt
- 4
- Filtereinrichtung
- 41
- Abgasausgang
- 42
- Elektrodenversorgungsleitung
- 421
- Anschluss
- 43
- Elektrodenhalterung / Deckel
- 431
- Halterungsblech
- 44
- Filtereintritt
- 45
- Elektrode
- 45a, 45b, 45c, 45d, 45e
- Elektrodenteile
- 451
- Filtereinsatz
- 452
- (isolatorseitiges) Aufhängungselement
- 453
- Federelement
- 454
- Filterspitze
- 455
- proximaler Verbindungsbolzen
- 456
- distaler Verbindungsbolzen
- 457
- Elektrodenzähne
- 458
- Schlitz
- 46
- Elektrodenisolation / Isolator
- 46a
- Hauptkörper des Isolators
- 46b
- (Innen-) Volumen der elektrostatischen Filtereinrichtung
- 461
- Rippen
- 461a
- Ergänzungsrippe
- 462
- Ausnehmungen
- 463
- Flanke
- 464
- Fuß
- 465
- Zwischenkegelteile
- 4651
- Kegelmantelfläche
- 4652
- Endkante des Zwischenkegelteils
- 466
- Zwischenzylinderteile
- 4661
- Zylindermantelfläche
- 467
- Endrippe
- 468
- Übergangselement
- 469
- Durchgang
- 47
- Filteraustritt
- 48
- Käfig/Gegenelektrode
- 49
- Rauchgaskondensator
- 411
- Rauchgaszuleitung zum Rauchgaskondensator
- 412
- Rauchgasausgang aus dem Rauchgaskondensator
- 481
- Käfighalterung
- 491
- erster Fluidanschluss
- 491
- zweiter Fluidanschluss
- 493
- Wärmetauscherrohr
- 4931
- Rohrhalteelement
- 4932
- Rohrbodenelement
- 4933
- Schlaufen/Umkehrstellen
- 4934
- erste Zwischenräume der Wärmetauscherrohre zueinander
- 4935
- zweite Zwischenräume der Wärmetauscherrohre zu der Außenwand des Rauchgaskondensators
- 4936
- Durchlässe
- 495
- Kopfelement
- 4951
- Kopfelementströmungsführung
- 496
- Kondensataustritt
- 4961
- Kondensatsammeltrichter
- 497
- Flansch
- 498
- Seitenfläche mit Wartungsöffnung
- 499
- Halterungseinrichtung für den Rauchgaskondensator
- 5
- Rezirkulationseinrichtung
- 50
- Ringkanal um Brennkammersteine
- 52
- Luftventil
- 52s
- Schieberventil
- 53
- Rezirkulationseintritt
- 54
- Primärmischkanal
- 55
- Sekundärmischkanal
- 55a
- Sekundärtemperierungskanal
- 56
- Primärrezirkulationskanal
- 57
- Sekundärrezirkulationskanal
- 58
- Primärluftkanal
- 59
- Sekundärluftkanal
- 5a
- Primärmischeinheit
- 5b
- Sekundärmischeinheit
- 521
- Ventilstellaktor
- 522
- Ventilstellachsen
- 523
- Ventilflügel
- 524
- Ventilgehäuse
- 525
- Ventilvorkammer
- 526
- Ventildurchtrittsöffnung
- 527
- Ventilkörper
- 528
- Ventilfläche
- 531
- Rezirkulationseintrittskanal
- 532
- Rezirkulationseintrittskanalteiler
- 541
- Primärdurchtritt
- 542
- Primärmischkammer
- 543
- Primärmischkammeraustritt
- 544
- Primärreziventileintritt
- 545
- Primärluftventileintritt
- 546
- Primärmischkammergehäuse
- 551
- Sekundärdurchtritt
- 552
- Sekundärmischkammer
- 553
- Sekundärmischkammeraustritt
- 554
- Sekundärreziventileintritt
- 555
- Sekundärluftventileintritt
- 556
- Sekundärmischkammergehäuse
- 581
- Primärlufteintritt
- 582
- Primärluftsensor
- 591
- Sekundärlufteintritt
- 592
- Sekundärluftsensor
- 6
- Brennstoffzufuhr
- 61
- Zellradschleuse
- 62
- Achse der Brennstoffzufuhr
- 63
- Übersetzungsmechanik
- 64
- Brennstoffzufuhrkanal
- 65
- Brennstoffzufuhröffnung
- 66
- Antriebsmotor
- 67
- Brennstoff-Förderschnecke
- 7
- Ascheabfuhr
- 71
- Ascheaustragungsschnecke
- 711
- Schneckenachse
- 712
- Zentrierungsscheibe
- 713
- Wärmetauscherabschnitt
- 714
- Brennerabschnitt
- 72
- Motor der Ascheabfuhr mit Mechanik
- 73
- Übergangsschnecke
- 731
- rechter Unterabschnitt - nach links steigende Schnecke
- 732
- linker Unterabschnitt - nach rechts steigende Schnecke
- 74
- Aschebehälter
- 75
- Übergangschneckengehäuse
- 751
- Öffnung des Übergangsschneckengehäuses
- 752
- Begrenzungsblech
- 753
- Hauptkörperabschnitt des Gehäuses
- 754
- Befestigungs- und Trennelement
- 755
- Trichterelement
- 81
- Lagerachsen
- 82
- Drehachse der Brennstoff-Niveauklappe
- 83
- Brennstoff-Niveauklappe
- 831
- Hauptfläche
- 832
- Mittenachse
- 833
- Oberflächenparallele
- 834
- Öffnungen
- 84
- Lagerkerbe
- 85
- Sensorflansch
- 86
- Glutbetthöhenmessmechanik
- 9
- Reinigungseinrichtung
- 91
- Reinigungsantrieb
- 92
- Reinigungswellen
- 93
- Wellenhalterung
- 94
- Fortsatz
- 95
- Turbulatorhalterungen
- 951
- Drehlageraufnahme
- 952
- Fortsätze
- 953
- Durchlässe
- 954
- Ausnehmungen
- 955
- Drehlagergestänge
- 96
- zweiarmiger Schlaghebel
- 97
- Anschlagkopf
- E
- Einschubrichtung des Brennstoffs
- S∗
- Strömungspfeile
- IMI
- Mittelachse des Isolators 46
- TI1
- Tiefe der Isolatorausnehmung 462
- TI2
- effektive Dicke des Isolators
- Vf
- Filterspannung
- If
- Filterstroms
- Wf
- Filterleistung
- Sf
- Filterstatus
- Wk
- Kesselleistung
- Vfmin
- Minimalspannung des Filters
- Vfmax
- Maximalspannung des Filters
- EL
- Elektrodenlänge